Restaurierung der Figuren des Hochaltars

Pressemit­teilung anläßlich der öffentlichen Präsen­ta­tion der abgeschlosse­nen Restau­ra­tion der Haupt­fig­uren am Hochaltar 
22.11.2001 

Fast drei Jahre war der Blick auf den berühmten Hochal­tar der Klosterkirche durch ein Gerüst verdeckt. In der ersten Etappe wur­den die lebens­großen Haupt­fig­uren, der hl. Georg auf dem Pferd, der den Drachen tötet, die Königstochter, sowie die hll. Mar­tin und Mau­rus restauriert. 

Egid Quirin Asam hat diese Fig­uren zwis­chen 1721 und 1723 geschaf­fen. Dazu hat er zunächst ein Stützgerüst aus Eisen ange­fer­tigt, das er anschließend mit Stroh umwick­elte, um darauf mit grobem Stuck­mör­tel die Form zu mod­el­lieren. Aus Grün­den der Gewicht­serspar­nis wurde der Mör­tel mit Holzkohlestück­en ver­set­zt. Für die endgültige For­mge­bung und die Ausar­beitung der Ober­flächen fand eine feinkörnige und dichtere Stuck­masse Ver­wen­dung. Die far­bige Fas­sung und Ver­goldung der Fig­uren hat möglicher­weise Salome Born­schlögl, die Schwest­er der Asam­brüder aus­ge­führt. Ihre Anwe­sen­heit im Kloster vom Sep­tem­ber 1723 bis Juli 1724 ist archivalisch belegt. Für die Aus­führung von Fas­sar­beit­en erhält sie in dieser Zeit täglich einen Gulden — bei freier Kost und Logis. 

Schon seit län­ger­er Zeit waren an den Fig­uren Schä­den beobachtet wor­den. 1997 hat deshalb das Kloster im Ein­vernehmen mit dem Bay­erischen Lan­desamt für Denkmalpflege eine Unter­suchung ver­an­lasst, um die Ursachen und das Aus­maß der Schä­den zu klären. Schnell hat sich gezeigt, dass der Bestand akut gefährdet ist und drin­gen­der Hand­lungs­be­darf beste­ht. Die vorhan­de­nen Ver­goldun­gen, Ver­sil­berun­gen und Farb­fas­sun­gen, die bei der let­zten Ren­ovierung 1960 bis 1962 voll­ständig erneuert wor­den waren, lösten sich zum Teil in großen Schollen vom Unter­grund ab. Außer­dem war zu befürcht­en, dass damit auch die zumin­d­est in Teil­bere­ichen noch vorhan­dene Orig­i­nal­fas­sung geschädigt würde, stel­len­weise war sog­ar die obere Stuckschicht in Mitlei­den­schaft gezo­gen. Neben den kli­ma­tis­chen Prob­le­men des Kirchen­raumes sind auch die früheren Restau­rierun­gen als ursäch­lich für die Schä­den anzuse­hen. Es wurde deshalb ein Restau­rierungskonzept mit dem Ziel entwick­elt, die Maß­nah­men früher­er Bear­beitun­gen möglichst rück­gängig zu machen und den ursprünglichen Bestand, soweit noch vorhan­den, zu kon­servieren und wo nötig, zu ergänzen. 

Nach Abschluss der Vorun­ter­suchung und der Anlage ver­schieden­er Arbeitsmuster kon­nte im Jan­u­ar 1999 mit den Restau­rierungsar­beit­en begonnen wer­den. Nach der Sicherung und Fes­ti­gung gefährde­ter Bere­iche wurde zunächst die tech­nisch prob­lema­tis­che Fas­sung und Ver­goldung der sechziger Jahre ent­fer­nt. Die Abnahme erfol­gte größ­ten­teils mit Skalpellen, zum Teil auch mit Lösemit­teln. Die orig­i­nale Fas­sung fand sich dabei nur noch in Teil­bere­ichen. Zum großen Teil ist sie bere­its im 19. Jahrhun­dert ver­loren gegan­gen, vor oder während der umfassenden Restau­rierung in den Jahren 1874/75. Größere Ober­flächen mit ursprünglich­er Met­al­lau­flage und Fas­sung kon­nten am Drachen, Gesicht des hl. Georg, Pferd­edecke, Königstochter und Kopf des hl. Mar­tin freigelegt wer­den. Vielfach ist die Orig­i­nal­fas­sung jedoch stark reduziert, nur noch frag­men­tarisch erhal­ten oder voll­ständig zer­stört, so dass in Teil­bere­ichen auch Erneuerun­gen der Fas­sung erforder­lich wur­den. Als Anhalt­spunk­te für die Rekon­struk­tion standen manch­mal nur min­i­mal­ste Farbbe­funde zur Ver­fü­gung. Zudem war eine har­monis­che Abstim­mung mit den geal­terten orig­i­nalen Ober­flächen zu gewährleis­ten, was sich als beson­dere Her­aus­forderung erwies. 

Während der Bear­beitung kon­nten inter­es­sante Befunde aufgedeckt wer­den, die in Teil­bere­ichen zu ein­er grundle­gen­den Verän­derung des gewohn­ten Erschei­n­ungs­bildes geführt haben. Am augen­fäl­lig­sten ist das bei den bei­den Assis­ten­z­fig­uren, den hll. Mar­tin und Mau­rus. Bis­lang waren sie ver­sil­bert und ver­gold­et, jet­zt sind sie weiß, in der Wirkung wie Stein­skulp­turen. Der Blick wird damit wieder mehr auf die gold- und sil­ber­glänzende zen­trale Fig­ur des hl. Georg gelenkt. Auch hier gibt es Verän­derun­gen im Detail — der Har­nisch ist jet­zt Gold statt Sil­ber, das zulet­zt gold­ene Brustkreuz leuchtet wieder rot wie im 19. Jahrhundert.

Jahresbericht 2000

Advent 1999 – Advent 2000

„Mil­le­ni­um“

Das Jahr 2000 – und mit ihm das „Heilige Jahr“ oder „Jubel­jahr“- neigt sich dem Ende zu. Am Hochfest der Erschei­n­ung des Her­rn, dem 6.Januar 2001, wird Papst Johannes Paul II. es beschließen. In diesem Jahres­bericht schauen wir aber erst ein­mal auf den Anfang zurück. Wir haben das „Heilige Jahr 2000“ für Wel­tenburg mit dem feier­lichen Einzug zur Christ­mette durch das Haupt­por­tal der Abtei- und Pfar­rkirche und einem beson­deren Ein­gangsri­tus sym­bol­isch eröffnet. Wir haben das Jubel­jahr auch zum Anlaß genom­men, uns noch mehr mit unser­er Orden­sregel zu befassen. So wurde begin­nend mit dem I. Advent in die Liturgie des Nacht­ge­betes ein neues Ele­ment einge­fügt. Nach der Eröff­nung der Kom­plet wer­den einige Abschnitte der Benedik­tus­regel vor­ge­tra­gen, an die sich aus­gewählte zeit­genös­sis­che Kurzkom­mentare anschließen. Dann fol­gt eine kurze Zeit der Stille zur Besin­nung, der das Schuld­beken­nt­nis fol­gt. Abt Chris­t­ian Schütz von Schweikl­berg hat uns dankenswert­er­weise seine Zusam­men­stel­lung der Kurzkom­mentare zur Ver­fü­gung gestellt. Eine andere Verän­derung gab es auf der Wel­tebene unseres Ordens: Während des Äbtekon­gress­es im Sep­tem­ber in Rom trat Abt­pri­mas Mar­cel Rooney aus gesund­heitlichen Grün­den von seinem Amt zurück. Zum Nach­fol­ger wurde Erz­abt Notk­er Wolf von St. Ottilien gewählt. Zu Beginn des Kon­gress­es hat Papst Johannes Paul II. am 3.September mit Papst Pius IX. und Papst Johannes XXIII. den Benedik­tin­er Colum­ba Marmion, Abt von Mared­sous, in das Verze­ich­nis der Seli­gen der Kirche aufgenom­men. Er lebte von 1858–1923 und ist beson­ders als geistlich­er Schrift­steller bekan­nt geworden.

Zum Jahreswech­sel wurde die son­st übliche Tage­sor­d­nung verän­dert. Am Sil­vester­abend wurde die Kom­plet vorver­legt, so daß anschließend Zeit zum gemein­samen Feiern war. Um 22 Uhr beteten wir die Vig­il, anschließend war die Aus­set­zung des Aller­heilig­sten, um das Jahr 2000 in Anbe­tung vor dem Her­rn zu begin­nen. Die Mil­le­ni­ums-Feier des Freis­taates Bay­ern wurde vom 21. — 23. Juli über drei Tage in Regens­burg, der alten bay­erischen Haupt­stadt, began­gen. Auf diesem “Fest der Bay­ern“, das von ein­er hal­ben Mil­lion Gästen besucht wurde, waren mit den meis­ten im Bis­tum ansäs­si­gen Ordens­ge­mein­schaften auch die Benedik­tin­er­a­bteien Rohr, Met­ten und Wel­tenburg durch einen gemein­samen Infor­ma­tion­s­stand vertreten. In der Basi­li­ka St. Emmer­am war eine feier­liche Ves­per der bay­erischen Äbte und Äbtissi­nen, der Bischof Man­fred von Regens­burg vor­stand. Geistlich­es Rüstzeug für das ganze Jahr bere­it­ete uns in den Kon­ven­tex­erz­i­tien vom 9.–14.Januar Pfar­rer Josef Brand­ner. Der Priesterseel­sorg­er des Erzbis­tums München-Freis­ing führte anhand aus­gewählter Texte durch das Johannes-Evan­geli­um. Abt Thomas hielt das Jahr über mon­tags die Kon­feren­zen für den Kon­vent, zu denen einige Male auch auswär­tige Ref­er­enten ein­ge­laden waren. Pater Dr. Jörg Müller, Palot­tin­er aus Freis­ing, sprach zum The­ma „Pri­vatof­fen­barun­gen“. Der Bild­hauer Alfred Böschl aus Adl­hausen ver­suchte im Hin­blick auf die Ausstel­lung „Wel­tenburg­er Spuren 2000“ in das Ver­ständ­nis zeit­genös­sis­ch­er Kun­st einzuführen. Bei­de The­men regten zu einem eifrigen Aus­tausch an.

Kon­vent

Für den Kon­vent gab es in diesem Jubel­jahr mehrere Anlässe zu feiern. Den Auf­takt bildete am Hochfest des Heim­ganges des hl. Ordens­vaters Benedikt, dem 21. März, die Zeitliche Pro­feß unseres Fr. Simon M., durch die er sich für drei Jahre an unsere Gemein­schaft band. Ende Juli begann der gel­ernte Zim­mer­mann eine weit­ere Lehre als Schrein­er bei der Fir­ma Schmid in Abens­berg. Am 13.April vol­len­dete P. Raphael das 75. Leben­s­jahr. Er wirkt immer noch rührig als Seel­sorg­er in der Exposi­tur Ober­ried am Arber. Den 40. Geburt­stag beg­in­gen in diesem Jahr Abt Thomas M., P. Pri­or Benedikt und P. Gre­gor. Am Hochfest des hl. Benedikt, des Patrons Europas, am 11.Juli, feierte Altabt Thomas in Wel­tenburg das Gold­ene Priester­ju­biläum. Altabt Emmer­am von Met­ten hielt die Fest­predigt. Im Anschluß an das abendliche Pon­tif­ikalamt wur­den alle, die den Gottes­de­inst mit­feierten, über 300 Gläu­bige, in den Räu­men der Kloster­schenke als unsere Gäste bewirtet. Ein her­aus­ra­gen­des Ereig­nis war die Priester­wei­he von P. Ste­fan am 23. Sep­tem­ber. Aus­gerech­net zu diesem Fest wurde das Kloster, wie bere­its ein erstes Mal in diesem Jahr am Anfang des Monats August, wieder vom Hochwass­er der Donau eingeschlossen. Die bei­den Hochwass­er waren in dem für uns alljährlich „gewohn­ten“ Aus­maß. Bischof Man­fred und alle Fest­gäste mußten über den Frauen­berg kom­men. Der „Loret­to-Gebet­skreis“ aus Salzburg hat­te die musikalis­che Gestal­tung über­nom­men. Tags darauf beg­ing P. Ste­fan die Kloster­prim­iz. Abt Thomas M. hielt dazu im son­ntäglichen Kon­ven­tamt die Fest­predigt. Eine Woche später, am 1. Okto­ber, nimmt ein großer Teil des Kon­ventes an der Heimat­prim­iz in Dis­tel­hausen (Tauber­bischof­sheim) teil. 1000 Gäste aus nah und fern feierten den Prim­iz­gottes­di­enst im Festzelt mit; die Predigt hielt der durch Med­ju­gor­je bekan­nte P. Jozo Zovko OFM. Der Kon­vent ist zahlen­mäßig gle­ich groß – bzw. klein – geblieben, den­noch hat es einige Verän­derun­gen gegeben. Anfang Juni wurde Herr Neven Grgic, ein gebür­tiger Kroate, als Kan­di­dat aufgenom­men. Er hat das The­olo­gi­es­tudi­um in Eich­stätt mit dem Diplom abgeschlossen. Als Auf­gabenge­bi­et hat er von Fr. Johannes, der nach Ablauf der zeitlichen Gelübde am 14. Sep­tem­ber das Kloster ver­lassen hat, das Refek­to­ri­um über­nom­men. Am 5. Okto­ber ver­starb nach langer und schw­er­er Krankheit die Mut­ter von P. Pri­or, Frau Anna Fleis­chmann. Abt Thomas M. hielt die Beerdi­gung in Hohengüßbach bei Bam­berg, an der auch mehrere Mit­brüder teil­nah­men. Am 16. Okto­ber fand der diesjährige Kon­ven­taus­flug statt, heuer ein­mal nicht per Auto oder Bus, son­dern zu Fuß. An einem son­ni­gen Herb­st­tag wan­derten wir der Donau ent­lang nach Neustadt, wo uns Stadtp­far­rer Johannes Hof­mann, der sich unser­er Gemein­schaft sehr ver­bun­den fühlt, zum Kirch­weihmahl ins neue Altenheim geladen hat­te. Der Gemein­schaft der Wel­to­blat­en möchte sich Frau Mar­garete Staudigl (Würzburg) anschließen. Sie begann am 24. Sep­tem­ber das Probejahr.

Arbeits­bere­iche

Heuer gab es eine ganze Rei­he von Umbe­set­zun­gen: Zum 1.September wurde P. Josef M. zum Pfar­rer von Wel­tenburg und Staub­ing ernan­nt. P. Thomas wech­selte zum gle­ichen Ter­min nach Ein­muß und über­nahm am 1. Novem­ber dazu noch die Pfar­rei Teuert­ing, von der P. Clemens M. ins Kloster zurück­kehrte. Am 26. Novem­ber, dem Christkönigs­fest, wurde er von den Gläu­bi­gen beim Fest­gottes­di­enst und in der anschließen­den Feier­stunde ver­ab­schiedet. P. Eusta­sius been­dete seine Tätigkeit in Tirschen­reuth und wurde zum Kaplan für Teuert­ing und Ein­muß ernan­nt. Der Neu­priester P. Ste­fan wurde zweit­er Kaplan in Wel­tenburg und Staub­ing. Nach der Zwangspause durch die Hochwasserkatas­tro­phe im Vor­jahr kon­nte Fr. Rupert aus Garten, Obst­bau und Imk­erei gute Erträge liefern. Am Nach­mit­tag des zweit­en Wei­h­nachts­feiertages richtete der Orkan „Lothar“ am Buch­hof etliche Schä­den an, sowohl im Kloster­wald als auch an den (z.T. erst neu gedeck­ten) Däch­ern. P. Leopold kann eine steigende Zahl von Kirchen­führun­gen, auch für amerikanis­che Grup­pen, ver­merken. Er wird dabei von ein­er großen Schar von Touris­tik­führern, beson­ders aus Kel­heim und Regens­burg, unter­stützt. Er hat sie in die Beson­der­heit­en der Abteikirche und auch in das benedik­tinis­che Leben einge­führt, daß die Führun­gen in unserem Sinne geschehen. Da die Bele­gung in der Begeg­nungstätte St. Georg durch P. Josef M. kon­tinuier­lich gesteigert wer­den kon­nte, wurde Frau Meinz­er zusät­zlich für die Reini­gung der Zim­mer eingestellt. Frau Kup­ke wech­selte dabei in die Speis­esäle, hat allerd­ings inzwis­chen dort gekündigt. Chefkoch Wolf­gang Küh­nel mit seinem Team, aus dem nach lan­gen Kranken­zeit­en Frau Meier auss­chied, macht es möglich, auch größere sowie mehrere Grup­pen gle­ichzeit­ig zu verkösti­gen. Die nach den Hochwasser­schä­den des Jahres 1999 voll­ständig neu ein­gerichtete Küche mit ihren Neben­räu­men sowie die Gäste­speisez­im­mer wur­den am 16. Jan­u­ar geseg­net. Anschließend war gemein­samer Kaf­fee mit dem Küchen­per­son­al und unseren bei­den Mau­r­ern. In der Wäscherei wurde Frau Stock­er zum Schnei­dern und Aus­bessern der Habite neu eingestellt. Mit den Angestell­ten unter­nahm P. Pri­or Benedikt am 26. Juli einen Betrieb­saus­flug zum Chiemsee.

Rund ums Kloster

Das Jahr 2000 brachte für die Brauerei ein beson­deres Jubiläum „950 Jahre Kloster­brauerei Wel­tenburg“. Sie ist die älteste Kloster­brauerei der Welt. Aus diesem Anlaß wurde eine neue Bier­sorte, „Anno 1050“, einge­braut, die am 23. Feb­ru­ar vorgestellt wurde. Das Jubiläum wurde auch kirch­lich mit einem fes­tlichen Dankgottes­di­enst am 2. Juli began­gen, bei dem die H. H. Domka­pit­u­lare Robert Hüt­tner und Anton Wil­helm, die Mit­glieder des Ver­wal­tungsrates der Brauerei Bischof­shof in Regens­burg sind, konzele­bri­erten. Beson­dere Beach­tung fand die Fest­predigt von Abt Thomas M. über das Bier. Außer­dem waren ver­schiedene Präsen­ta­tio­nen und ein „Tag der offe­nen Tür“ am 14./15. Okto­ber, bei dem über 5000 Besuch­er gezählt wur­den. Alle erhiel­ten eine Maß Frei­bier und ein Präsent. Im Jubiläum­s­jahr ging der tech­nis­che Direk­tor der Brauerei Bischof­shof und der Kloster­brauerei, Herr Her­rmann Weindl, in den Ruh­e­s­tand. Seit dem die geschäftliche Verbindung zwis­chen bei­den Brauereien beste­ht, war Herr Weindl auch dem Kloster stets sehr ver­bun­den. Unsere Segenswün­sche begleit­en ihn. Die Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft unter der Leitung von Prof. Josef Kohlhäu­fl wirk­te mehrfach bei der fes­tlichen Gestal­tung des Gottes­di­en­stes mit, so am 3. Advent, in der Christ­mette, beim Gold­e­nen Priester­ju­biläum von Altabt Thomas sowie zum Jubiläum der Kloster­brauerei. Außer­dem fan­den, wie es schon lange Tra­di­tion ist, zwei Konz­erte statt, im Som­mer und im Herb­st. Bei­de zogen wieder zahlre­iche Fre­unde der geistlichen Musik an. Beim Herb­stkonz­ert trat der Vere­in der „Fre­unde der Benedik­tin­er­a­btei Wel­tenburg e.V.“ als Mitver­anstal­ter auf. Seit sein­er Grün­dung im Okto­ber 1999 sind ihm inzwis­chen 140 Per­so­n­en, Fir­men und Insti­tu­tio­nen beige­treten. Als kleines „Danke schön“ waren die Mit­glieder im Anschluß an das Konz­ert zu einem kurzen Ste­hemp­fang ein­ge­laden. Es wäre erfreulich, wenn sich weit­er­hin viele durch ihren Beitritt „offen als Fre­unde Wel­tenburgs beken­nen“ würden.

Vom 29. Juli bis 3. Sep­tem­ber fand erst­mals die Ausstel­lung zeit­genös­sis­ch­er Kun­st unter dem Mot­to „Wel­tenburg­er Spuren 2000“ statt. Herr Regierung­spräsi­dent Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er hat sie in Anwe­sen­heit zahlre­ich­er Gäste und Kun­st­fre­unde offiziell eröffnet. Von der Anlegestelle der Schiffe an der Donau, über den Kloster­hof bis hin zum Frauen­berg sowie im Fest­saal waren die Werke von 15 Kün­stlern aus­gestellt. Kurze Erk­lärun­gen sowie ein Lage­plan lagen für die Besuch­er aus. Beson­ders ver­di­ent gemacht um die Ausstel­lung hat sich der Bild­hauer Alfred Böschl durch Idee, Konzept und Organ­i­sa­tion. Inzwis­chen ist auch ein Kat­a­log erschienen, der im Kloster­laden erwor­ben wer­den kann. Dieses Pro­jekt wurde beson­ders von der Kloster­brauerei im Rah­men ihres Jubiläums gefördert, wofür Her­rn Direk­tor H.J. Moser aufrichtig gedankt sei. Für die Ausstel­lung „Natur – in Sei­de geschnit­ten“ des „Gröbal-Ate­liers“, die in den let­zten Jahren meist in den Ferien­wochen stat­tfand, wurde ein neuer Raum gefun­den, näm­lich der frühere Hochwasser­stall am Weg zum Frauen­berg. Er kann als Ort für eine Dauer­ausstel­lung genutzt wer­den. Er erhielt den Namen “Arche Noah“. In den Som­mer­monat­en sollen Natur­führun­gen von dort ihren Aus­gang nehmen. Am 23. Okto­ber wurde der nun ren­ovierte Raum den Mönchen, Angestell­ten und Gästen vorgestellt. Im Rah­men dieses Abends trat die „Zauberkün­st­lerin Janine Sil­ver“ auf und „beza­uberte“ die Anwe­senden. Für die Haupt­feste der Brud­er­schaften gewann ihr Präs­es P. Gre­gor Her­rn Prälat Lud­wig Scharf aus Regens­burg sowie P. Prov­inzial Gre­gor Lenzen von den Pas­sion­is­ten in München als Fest­predi­ger. Außer­dem fan­den die für die Mit­glieder organ­isierten Einkehrtage regen Zulauf.

Gäste

Ein beson­deres Ereig­nis, das wohl his­torisch genan­nt wer­den kann, war der Besuch unseres Diöze­san­bischofs Man­fred Müller, des Wei­h­bischofs Vinzenz Guggen­berg­er und des gesamten Domkapi­tels in Wel­tenburg am Nach­mit­tag des 18. Sep­tem­ber. Nicht ein feier­lich­er Anlaß führte uns zusam­men, son­dern der Wun­sch, unser Kloster, auch von innen, etwas näher ken­nen­zuler­nen. Nach ein­er Führung durch die Brauerei, die Klausur und die übri­gen Klosterge­bäude san­gen wir miteinan­der die Ves­per, der sich das gemein­same Aben­dessen im Refek­to­ri­um anschloß. In der zwan­glosen Atmo­sphäre kamen der Kon­vent und die hohen Gäste schnell ins Gespräch miteinan­der. Am 16. Jan­u­ar besuchte der Regierung­spräsi­dent von Nieder­bay­ern, Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er, mit Gat­tin unsere Abtei. Zu ver­schiede­nen Anlässen weil­ten mehrmals Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, der auch der 1. Vor­sitzende des „Vere­ins der Fre­unde der Benedik­tin­er­a­btei Wel­tenburg e.V.“ ist, Bürg­er­meis­ter Heinz Reiche von Kel­heim und dessen Stel­lvertreter bei uns. Auch in diesem Jahr fand wieder der erste Teil des Kom­munnoviziates der bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion in unser­er Abtei statt. Vom 2.–20.Mai hat­te unser Kon­vent Ver­stärkung durch sechs Novizen. Tra­di­tioneller­weise fiel das „Kleine Äbte­tr­e­f­fen“ in diesen Zeitraum. Am 22.September unter­nah­men die zeitlichen Pro­fessen der Kon­gre­ga­tion von St. Ottilien einen Aus­flug und waren unsere Gäste beim Chorge­bet und im Refek­to­ri­um bei den Mahlzeit­en. Am Fest der Hl. Schutzen­gel, dem Patrozini­um unser­er Bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion, dem 2.Oktober, spendete Abt Thomas M. unserem mehrma­li­gen Gast Mar­tin Nyqvist aus Oberursel im Pon­tif­ikalamt das Sakra­ment der Firmung.

Wenn auch das Inter­net immer mehr an Bedeu­tung gewin­nt, bleiben doch alle anderen Wege der Ver­bun­den­heit weit­er­hin wichtig. Für diese möcht­en wir Ihnen ein her­zlich­es „Vergelt’s Gott“ sagen: Besuche, Post, Spenden, die Mit­glied­schaft im Fördervere­in – und vor allem auch das Gebet. Darin täglich ver­bun­den verbleiben wir her­zlich grüßend mit reichen Segenswün­schen zum Wei­h­nachts­fest und für das neue Jahrtausend

Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg

Ausstellung: Weltenburger Spuren 2000

Die Ausstel­lung dauerte vom 29. Juli — 3. Sep­tem­ber 2000.

Ein groß­for­matiger Kat­a­log informiert aus­führlich über die Kün­stler und ihre Werke (in S/W‑Fotos). Dieser Kat­a­log ist im Kloster­laden für 20,- DM erhältlich. Er kann auch durch Ein­sendung von 25,- DM (inkl. Porto/Verpackung) in bar oder Scheck per Post bezo­gen werden:

Benedik­tin­er­a­btei Weltenburg 
Klosterladen 
Asam­straße 32 
93309 Kelheim
Bitte vergessen Sie nicht, Ihre genaue Anschrift anzugeben.

Aussteller

Alois Achatz, Bild­hauer, Grafik­er (Regens­burg)

Alfred Böschl, Bild­hauer, Zeich­n­er (Adl­hausen)

Klaus Caspers, Objek­tkün­stler, Maler, Büh­nen­bild­ner (Regens­burg)

Gau­tam, Bild­hauer (Moers)

Merve Giehl, Objek­tkün­st­lerin (Kel­heim)

Robert Kaindl-Trät­zl, Maler, Grafik­er (Kumhausen)

Her­bert Karl, Maler (Langquaid)

Wolf­gang Keuchl, Objek­tkün­stler (Bern­hartswald)

Anton Kirch­mair, Maler, Objek­tkün­stler (Kumhausen)

Anja Müller, Malerin (München)

Ruth Oswald, Glaskün­st­lerin (Oberot­ter­bach)

Ste­fan Pietry­ga, Bild­hauer (Pots­damm)

Hein­er Riepl, Maler (Regens­burg)

Chris­t­ian Schnur­er, Objek­tkün­stler (München)

Man­fed Sill­ner, Maler (Abens­berg)

Ste­fan Wey­er­graf gen. Stre­it, Objek­tkün­stler (Ochsen­feld)

Ver­anstal­ter 
Kloster Wel­tenburg, Abt Thomas Frei­hart OSB

Idee, Konzept und Organ­i­sa­tion
Alfred Böschl

Betreu­ung und Gast­ge­ber
Anton Röhrl, Wirt der Kloster­schänke Weltenburg

Jahresbericht 1999

Advent 1998 – Advent 1999

Dieser Advent ist zugle­ich der Advent zum Heili­gen Jahr und damit zum neuen Jahrtausend. Da unser Kloster um 600 gegrün­det wurde, ste­ht eigentlich ein Jubiläum an. Da sich unser Grün­dungs­jahr nicht exakt angeben läßt, wollen wir das Jahr 2000 nicht mit einem weit­eren Anlaß des Feierns „belas­ten“. Die 1400 Jahr-Feier soll zu einem späteren Zeit­punkt in den kom­menden Jahren sein, nach­dem das Jubiläum einge­hend vor­bere­it­et wer­den kon­nte. Das wäre in diesem Jahr ohne­hin nicht möglich gewe­sen. Denn es war ganz geprägt durch die Hochwasserkatas­tro­phe am Pfin­gst­fest und ihren vielfälti­gen Folgen.

Schon Ende Feb­ru­ar wurde Wel­tenburg ein erstes Mal von einem Hochwass­er kleineren Aus­maßes heimge­sucht. Im Keller waren einige Fahrräder vergessen wor­den. P. Gre­gor ließ sie von den Tauch­ern der Feuer­wehr aus dem über­fluteten Keller bergen.

Am Mor­gen des Hochfestes Christi Him­melfahrt trat die Donau wieder über die Ufer. Das Wass­er stand ungewöhn­lich lange in ein­er Höhe, die fast den Pegel­stand von 1994 erre­ichte. In der gesamten Asam­straße gab es großen Schaden. Auf­grund eines beschädigten Gas­tanks in einem Haus bestand sog­ar Explo­sion­s­ge­fahr. Für mehrere Stun­den mußten alle Zufahrten nach Wel­tenburg ges­per­rt wer­den. So wur­den wenig­stens die Feuer­wehr und die weit­eren Helfer nicht durch die Scharen von Touris­ten behin­dert. Im über­fluteten Kloster­garten fan­den fast alle unsere Bienen den Tod.

Als das Wass­er zurück­ging und die Instand­set­zun­gen began­nen, ahnte wohl kaum jemand, was erst noch bevor­stand. Die Donau stieg durch heftige, lang andauernde Regen­fälle wieder sehr rasch an. In Ober­bay­ern gab es bere­its Katas­tro­phenalarm und Todes­opfer. Am Mor­gen des Pfin­gst­festes war abzuse­hen, daß das Wass­er der Donau noch weit­er steigen wird und daß dies­mal die Abwehrmaß­nah­men der Feuer­wehrleute, die Tag und Nacht mit schw­erem Gerät im Ein­satz waren, das Unheil nicht mehr wer­den aufhal­ten kön­nen. So kon­nten wir nur noch ver­suchen, so viel wie möglich in Sicher­heit zu brin­gen. Die Waren des Kloster­ladens, das Inven­tar des Refek­to­ri­ums, der Gäste­speis­esäle und der Küchen­räume wur­den mit Hil­fe von Gästen und der Feuer­wehr in die oberen Eta­gen gebracht. Doch für vieles kam jed­er Ein­satz zu spät. Da in der Küche am Vor­mit­tag das Essen gekocht wor­den war, traf sich ein Teil des Kon­ventes noch zum Mit­tagessen im Refek­to­ri­um, während dort schon das Wass­er durch die Fugen des Pflasters ein­drang. Nun mußte auch die FFW aufgeben und ihre Geräte in Sicher­heit brin­gen. Gegen 14 Uhr hieß es: „Das gesamte Klostergelände wird geflutet.“ Inner­halb kurz­er Zeit standen die Kloster­schenke, die Brauerei, das Kon­vent­ge­bäude, der Kloster­garten mit seinen Gebäu­den und die Gara­gen unter Wass­er. Im Erdgeschoß betrug die Wasser­höhe 1,36 m. Nachts drang das Wass­er sog­ar in die am höch­sten Punkt des Hofes gele­gene Abteikirche ein. Es reichte am Mor­gen des Pfin­gst­mon­tages im Chor­raum über die erste Stufe, die zum Hochal­tar hin­auf­führt. So mußte im Pres­by­teri­um ein Steg errichtet wer­den, um über­haupt auf die seitliche Orgelem­pore zu gelan­gen, da dort die einzige Möglichkeit war, um über den Frauen­berg das Kloster zu ver­lassen oder zu betreten. Das Chorge­bet haben wir im barock­en Chorgestühl hin­ter der his­torischen Orgel gehal­ten. Keine Hore ist aus­ge­fall­en. Die Hl. Messen wur­den in der Kapelle auf dem Frauen­berg gefeiert. Strom, Trinkwass­er und Tele­fon fie­len für mehrere Tage aus. Auch in Neustadt/Donau, Staub­ing, Stau­sack­er und im Dorf Wel­tenburg haben zahlre­iche Bewohn­er große Schä­den zu bekla­gen. Der Pegel­stand des „Jahrhun­derthochwassers“ von 1965 wurde noch übertrof­fen. Lediglich 1845 stand das Wass­er noch etwa einen hal­ben Meter höher. Diese Höhe hätte wieder erre­icht wer­den kön­nen, was durch den Deich­bruch in Neustadt bei uns ver­hin­dert wor­den ist. Mehrere Tage lang strömte nun das dreck­ige und mit Öl verseuchte Wass­er durch das Kloster. Darauf schwammen nicht nur Wilden­ten, son­dern auch Waren aus den Lagern der Küche und des Kloster­ladens sowie größere Möbel, Türen u.a. mehr. Als der Wasser­stand zu sinken begann, wagten sich beherzte Mit­brüder, Angestellte und Helfer mit Spezialk­lei­dung in das ver­schmutzte Naß, um noch einiges an Inven­tar daraus zu bergen.

So schlimm die ganze Sit­u­a­tion war, um so ermuti­gen­der war die große Hil­fs­bere­itschaft, die uns aus nah und fern erwiesen wurde. Nach­barn und Fre­unde bracht­en zu Essen und Trinken, ein Spül­dienst wurde organ­isiert, Trans­port­di­en­ste wur­den über­nom­men, von den Schwest­ern des Cabrini­heimes in Offen­stet­ten kon­nten wir warmes Mit­tagessen bekom­men. Zu den Reini­gungsar­beit­en, bei denen zunächst große Men­gen Schlamm ent­fer­nt wer­den mußten, melde­ten sich Einzelne und ganze Grup­pen. Nach und nach wurde erst das Aus­maß der Schä­den sicht­bar: zer­störtes und weggeschwemmtes Mobil­iar, zer­störte Holzvertäfelun­gen und Fußbö­den. Beson­ders hart traf es uns, daß die gesamte Ein­rich­tung des Kloster­ladens, der erst vor einem Jahr eröffnet wor­den war, völ­lig unbrauch­bar war. Dort, wo bish­er kein Sanier­putz ange­bracht war, war das ganze Mauer­w­erk durch die Feuchtigkeit ver­dor­ben. Die gesamte WC-Anlage der Kloster­schenke war defekt, eben­so unsere neue Tele­fo­nan­lage, die schw­eren Gara­gen­tore waren aus der Mauer geris­sen, an der Heizung wur­den größere Repara­turen nötig.

Die Höhe des Gesamtschadens in der Abteikirche mit Sakris­tei, im Kloster, in der Brauerei und in der Kloster­schenke hat die Mil­lio­nen­gren­ze über­schrit­ten. Die Kosten für die Instand­set­zun­gen erfordern noch erhe­bliche finanzielle Anstren­gun­gen. Wohltäter – durch Ver­mit­tlung der Abtei Ein­siedeln sog­ar auch aus der Schweiz – haben uns durch ihre großherzi­gen Spenden ihre Ver­bun­den­heit bekun­det und uns in unseren Anstren­gun­gen unter­stützt. Dafür sei an dieser Stelle für alle Hil­fe ein von Herzen kom­mendes „Vergelt’s Gott“ gesagt.

Die Ver­bun­den­heit zum Kloster Wel­tenburg kann man jet­zt auch zeigen durch den Beitritt zum „Fre­un­deskreis der Abtei Wel­tenburg e.V.“, der am 27. Okto­ber gegrün­det wurde. 23 Per­sön­lichkeit­en des öffentlichen Lebens – unter ihnen H. Herr Wei­h­bischof Vinzenz Guggen­berg­er, Regierung­spräsi­dent Dr. Zitzels­berg­er, Lan­drat Dr. Fal­ter­meier, 2. Bürg­er­meis­ter Beck­stein – fan­den sich zur Grün­dungsver­samm­lung ein. Lan­drat Dr. Fal­ter­meier wurde in der sich anschließen­den ersten Mit­gliederver­samm­lung zum 1. Vor­sitzen­den gewählt. Sein Stel­lvertreter ist satzungs­gemäß jew­eils der Abt des Klosters. Durch Wahl wur­den das Amt des Schatzmeis­ters Her­rn Direk­tor Oswald Frei­dls und das des Schrift­führers Her­rn Anton Röhrl jun. über­tra­gen. Der Vere­in ver­fol­gt den Zweck, „die Benedik­tin­er­a­btei Wel­tenburg bei der Erfül­lung der seel­sor­glichen und kul­turellen Auf­gaben ideell und materiell zu unter­stützen. Er tut dies ins­beson­dere dadurch, daß er Mit­tel für die Erhal­tung und Restau­rierung der Abteikirche und der Klosterge­bäude, für die fes­tliche Durch­führung der Kirchen­musik, für die Bib­lio­thek, für die Erforschung der Geschichte Wel­tenburgs und deren Pub­lika­tio­nen gibt“ (Satzung des Fre­un­deskreis­es §2.2).

Nach den großen Reini­gungsak­tio­nen haben wir uns pro­vi­sorisch eingerichtet:

Da wir das Gäste­haus für einige Monate schließen mußten und das Per­son­al in dieser Zeit nicht beschäfti­gen kon­nten, wurde dort ein Aufen­thalt­sraum zum Refek­to­ri­um umfunk­tion­iert, weit­ere Räume dien­ten als Lager, als Spülküche etc.

Als Ersatz für den Kloster­laden wur­den im Hof drei Holzhüt­ten aufge­baut, in denen wenig­stens eine Auswahl aus dem Sor­ti­ment ange­boten wer­den kann. Es bot sich ein Anblick wie auf dem Wei­h­nachts­markt. Als erster ren­oviert­er Raum kon­nte Ende Juli der Laden wieder eröffnet werden.

Auf­grund zahlre­ich­er Aufla­gen nahm die Ren­ovierung der Küche mit ihren Neben­räu­men mehrere Monate in Anspruch, in denen uns dankenswert­er­weise die Kloster­schenke mit Mit­tagessen ver­sorgte. Am 6. Okto­ber ist es dann soweit, daß wir die Küche und das Refek­to­ri­um wieder benutzen kön­nen, auch wenn noch nicht alles fer­tig ist. Mönche und Per­son­al kön­nen sich dabei über Erle­ichterun­gen freuen. P. Pri­or Benedikt hat­te die Monate hin­durch viel Mühe mit der Bauauf­sicht. Nun kon­nte P. Josef M. auch das Gäste­haus wieder voll in Betrieb nehmen. Bis auf Her­rn Endru­lat nah­men alle Angestell­ten wieder ihren Dienst auf.

Die Restau­rierung der Sakris­tei mit ihrer barock­en Ein­rich­tung wird ein länger­fristiges Pro­jekt, so daß als Ersatz ein Teil des Klausurgangs im ersten Stock ver­wen­det wird. Dort find­en eben­so die Gewän­der aus der Dor­fkirche Platz, denn die Schä­den in der Kirche sind so groß, daß für zwei Jahre dort keine Gottes­di­en­ste gefeierte wer­den können.

Unab­hängig vom Hochwass­er begann bere­its im Jan­u­ar die Ren­ovierung der Fig­uren­gruppe „Drachenkampf des hl. Georg“ und der Assis­ten­z­fig­uren am Hochal­tar als vorge­zo­gene Maß­nahme ein­er Gesamtren­ovierung der Abteikirche. Bish­er wurde die ursprüngliche Fas­sung aus der Zeit Asams, soweit sie noch vorhan­den ist, freigelegt. Die Arbeit­en wer­den von der Fir­ma Preis & Preis aus­ge­führt. Die Notwendigkeit ein­er Gesamt­maß­nahme wurde nun durch das Hochwass­er, das das Raumk­li­ma noch prob­lema­tis­ch­er machte, ver­stärkt. Im Laufe des Jahres 2000 wird die endgültige Entschei­dung darüber fall­en, nach­dem in Bälde das Bay­erische Lan­desamt für Denkmalpflege ein Gesamtkonzept vorgelegt hat.

Wer hätte all das gedacht, als Abt Thomas an Epiphanie nach dem Pon­tif­ikalamt die Donau seg­nete. Das war der Auf­takt zu ver­schiede­nen Pon­tif­ikalfunk­tio­nen, zu denen Abt Thomas im Laufe des Jahres unter­wegs war. In mehreren Pfar­reien der Bistümer Regens­burg und Eich­stätt spendete er jun­gen Chris­ten das Sakra­ment der Fir­mung. Am 21. Juni traf auch die Fir­mung für unsere Klosterp­far­reien in Wel­tenburg. Zum Kreuzfest in Schey­ern, zum Gebet­stag des Päp­stlichen Werkes für Geistliche Berufe im Rah­men der Regens­burg­er Wolf­gangswoche, beim Ska­pulier­fest und beim Haupt­fest der Sal­va­tor­brud­er­schaft in Straub­ing und zur Wall­fahrt des Dekanates Berch­ing auf den Peters­berg feierte Abt Thomas das Pon­tif­ikalamt und hielt die Fest­predigt, eben­so zur Monatswall­fahrt in Tirschen­reuth, Wörth/Donau, Eichel­berg und Haad­er. Fern­er wurde er zu Patrozini­ums­feiern in der Heimat Rait­en­buch, in Sand­har­lan­den, Ballmertshofen, Aufhausen und Lip­pertshofen ein­ge­laden. Des weit­eren nahm er an Jubiläen teil, bei Ein­führun­gen und Wei­hen, an Tagun­gen für Ordensleute und Obere, an der Seligsprechung von Anna Schäf­fer in Rom und dem ersten litur­gis­chen Gedenk­tag der neuen Seli­gen in Min­del­stet­ten mit dem Apos­tolis­chen Nun­tius Erzbischof Gio­van­ni Lajo­lo. Manche dieser Ter­mine und Tagun­gen tre­f­fen – wie auch bei anderen Mit­brüdern – jährlich zu, so daß wir sie nicht immer neu wieder­holen möchten.

Am 13. Sep­tem­ber haben wir den diesjähri­gen Kon­ven­taus­flug unter­nom­men. Hauptziel war die Benedik­tin­er­a­btei St. Gertrud in Tet­ten­weis, die heuer ihr 100jähriges Grün­dungsju­biläum feiern kon­nte. Sie hat man uns und Abt Aluin von Hanga, Tansa­nia, der in diesen Tagen bei uns zu Gast war, liebevoll und großzügig aufgenom­men und es wurde sog­ar die Klausur aufge­hoben, so daß wir nach der Mit­tagshore gemein­sam mit den Schwest­ern das Mit­tags­mahl im Refek­to­ri­um hal­ten kon­nten. Äbtissin Bernar­da führte uns vor- und hin­ter­her durch die Kloster­an­lage. Nach der fes­tlichen Kaf­feetafel ging es ins nahe Asbach, wo wir durch den Pfar­rer eine Führung in der ehe­ma­li­gen Benedik­tin­erkirche erhiel­ten. Das Muse­um in der früheren Abtei war lei­der geschlossen. Dritte Sta­tion war das Augustin­er-Chorher­ren-Stift Reich­ers­berg in Öster­re­ich: Herr Dechant Gre­gor begeis­terte uns mit ein­er kurzweili­gen Führung. Zusam­men mit dem Kon­vent san­gen wir dann die Ves­per und wur­den zum gemein­samen Aben­dessen ein­ge­laden. Nach ein­er Likör­probe in der Vinothek trat­en wir die Heim­fahrt an.

Natür­lich ist der Aus­flug nicht das einzige Bericht­enswerte aus dem Konvent:

Etwas später als üblich, vom 31. Jan­u­ar bis 5. Feb­ru­ar, hielt uns P. Rek­tor Albert Schmidt OSB (Beuron/S. Ansel­mo) die Kon­ven­tex­erz­i­tien über die „Ich-bin-Worte“ im Johannes-Evangelium.

Nach der Gelüb­deerneuerung im Kon­ven­tamt am 5. Feb­ru­ar band sich Fr. Rupert als Reg­u­lar-Oblate an unsere Gemein­schaft. Nach dem Ver­lust aller Bienen­völk­er, erhiel­ten wir mehrere neue von seinen Imk­erkol­le­gen geschenkt. Lei­der mußte er auch bei der Obsternte große Ein­bußen hin­nehmen. Es gab nur ca. 10 % der son­st üblichen Apfelerträge.

Fr. Johannes kehrte am 14. Mai von der Aus­bil­dung in Beu­ron zurück.

Fr. Stephan kon­nte in Salzburg die Vor­lesun­gen been­den und kehrte am 9. Juli für einige Zeit ins Kloster zurück, um dann am 6. Sep­tem­ber in Regens­burg im Priestersem­i­nar den Pas­toralkurs zu begin­nen. Dazu gehört auch ein Gemein­de­prak­tikum, das er bei Dekan Josef Unsick­er in der Pfar­rei Wiesau absolviert.

Für unsere Gebräuche rund um den Beginn der Fas­ten­zeit inter­essierte sich das Bay­erische Fernse­hen und sendete am Ascher­mittwoch inner­halb eines Beitrages einige Minuten aus unserem Kloster.

In der Mit­tagshore des Benedik­tus-Festes wurde am 20. März Frau Maria Kugler (Altöt­ting) in den Kreis der Wel­to­blat­en aufgenom­men. In der Ves­per dieses Fest­tages wurde unser Kan­di­dat Markus Strell eingek­lei­det. Als Fr. Simon Maria haben wir nun nach einiger Vakanz einen eifrigen Novizen. Inzwis­chen kon­nte er auch sein beru­flich­es Geschick als Zim­mer­mann unter Beweis stellen.

Obwohl die dro­hende Hochwasser­flut bere­its den Zugang zum Kloster erschw­erte, kon­nte P. Thomas doch noch im Kreise von Mit­brüdern, Ver­wandten und Fre­un­den seinen 40. Geburt­stag feiern.

Nach schw­er­er Krankheit ver­starb am 26. Juni der Vater des Abtes, Herr Johann Frei­hart. Zahlre­iche Mit­brüder nah­men am Begräb­nis in Rait­en­buch teil.

P. Leopold unter­zog sich im Hilde­gard-Kurhaus am Bodensee bei Dr. Wighard Strehlow ein­er Kur.

Manche kirch­lichen Feste wur­den durch das Hochwass­er beeinträchtigt:

Die Fron­le­ich­nam­sprozes­sion mußte einen anderen Ver­lauf nehmen; sie endete nicht wie üblich an der Dor­fkirche, son­dern führte in die Ortsmitte hinein.

Das Haupt­fest der Dreifaltigkeits­brud­er­schaft kon­nte nur im kle­in­sten Raum auf dem Frauen­berg began­gen werden.

Dage­gen kon­nte zum Fest der Herz-Mar­iä-Brud­er­schaft der Stur­mius-Chor aus Ful­da zur Fes­tlichkeit beitra­gen. Zu Einkehrta­gen bei­der Brud­er­schaften und beson­deren Gebetsaben­den, geleit­et von „charis­ma­tis­chen“ und indis­chen Priestern kamen sehr viele Gläubige.

Zusät­zlich leit­et P. Gre­gor nun auch einen Gebet­skreis, der sich im zwei­wöchi­gen Rhyth­mus trifft.

Aus der großen Schar unser­er Besuch­er wollen wir hier wieder einiger beson­ders gedenken:

Am 7. Jan­u­ar besuchte uns Erzbischof Dr. Karl Braun (Bam­berg).

Am 11. Jan­u­ar tagte bei uns die Dekanatskon­ferenz (Kel­heim).

Am 20. Feb­ru­ar besuchte der frühere Bun­des­ge­sund­heitsmin­is­ter Horst See­hofer mit Fam­i­lie Weltenburg.

Im März und Okto­ber set­zte Frau Hei­de Gabler die Tagun­gen für Kirch­liche Bib­lio­thekare fort: zum einen zum Fortschritt unser­er eige­nen Bib­lio­thek, zum anderen ein guter Erfahrungsaus­tausch mit Kol­le­gen und Kol­legin­nen, z.T. aus anderen Klöstern.

Am 5. April unter­nahm Äbtissin Laeti­tia Fech O. Cist (Wald­sassen) mit eini­gen Mitschwest­ern einen kleinen Kon­ven­taus­flug zu uns.

Zum Oster­hochamt sang das „Spatzen­quar­tett“ aus Regensburg.

Auch heuer fand wieder der erste Teil des Kom­munnoviziates bei uns statt, dessen Betreu­ung nun H. Abt. Fr. Vinzenz (Nieder­al­taich) übergeben kon­nte. Fr. Simon erhielt drei Wochen „Ver­stärkung“ durch vier Mit­novizen aus Ettal, Schäft­larn und Otto­beuren. Abt Berhard (Schey­ern) eröffnete und beschloß die Tage, in denen Sr. Judith (Engeltal), Abt Chris­t­ian P. Mein­rad (Mün­ster­schwarzach) referierten.

Noch während des Hochwassers besuchte Herr Regierung­spräsi­dent Dr. Zitzels­berg­er, Land­shut, zusam­men mit Her­rn Lan­drat Dr. Fal­ter­meier unser Kloster, um sich ein Bild von den Schä­den zu machen. Aus gle­ichem Anlaß erfol­gte am 17. Juni der Besuch des Bay­erischen Umwelt­min­is­ters Schnappauf.

Am 20. Juni gestal­tete der Thomas v. Aquin-Chor aus Michi­gan (USA) das son­ntägliche Kon­ven­tamt. Am gle­ichen Tag kam Bischof Oswald Hirmer (Umta­ta, Südafri­ka) und blieb mit eini­gen Begleit­ern drei Tage bei uns, während der er in eini­gen Pfar­reien das Firm­sakra­ment spendete.

Am 30. Juli fand im Kloster­hof ein Bene­fizkonz­ert zugun­sten der Hochwasseropfer des Land­kreis­es statt, zu dem ca. 600 Besuch­er kamen, u.a. Staat­sekretärin Christa Stewens vom Umweltministerium.

Im Rah­men der diesjähri­gen Ausstel­lung des Gröbal-Ate­liers im Fest­saal stifteten die Kün­stler eines ihrer hier geschaf­fe­nen Bilder zu ein­er Ver­steigerung. Diese nahm Staatssekretärin Stewens am 13. August vor. Der Erlös von 1.700 DM kam der Ren­ovierung des Refek­to­ri­ums zugute. Am gle­ichen Tag besuchte Bun­desvertei­di­gungsmin­is­ter Scharp­ing im Rah­men eines Trup­penbe­such­es bei den Pio­nieren in Ingol­stadt unter großen Sicher­heitsvorkehrun­gen die Abteikirche.

Am 24. August dem Fest des Apos­tels Bartholomäus, war eine Del­e­ga­tion aus Rumänien zu Gast, u.a. Met­ro­pol­it Daniel Ciobotea und Bischof Petru Georghu. Staatsmin­is­terin Bar­bara Stamm leit­ete die Gruppe. Am Nach­mit­tag besuchte die Sän­gerin Mar­got Hell­wig die Klosterkirche.

Siebzig Jahre Ver­bun­den­heit mit Wel­tenburg bekräftigte Wei­h­bischof em. Karl Flügel, indem er mit dem Kon­vent am 20. Okto­ber auf dem Frauen­berg ein Marien-Amt zele­bri­erte und uns anschließend zum Mit­tagessen einlud.

Zu den let­zten Gästen des Bericht­s­jahres gehören die Teil­nehmer der AGOM-Herb­stvol­lver­samm­lung, die am 12./13. Novem­ber bei uns stat­tfand. Unter ihnen war auch Wei­h­bischof Vinzenz Guggen­berg­er, der Orden­sref­er­ent der Diözese Regensburg.

Nun danken wir für alle Zeichen der Ver­bun­den­heit und für alle vielfach erfahrene Hil­fe – beson­ders angesichts der Hochwasserkatas­tro­phe – und wün­schen Ihnen einen besinnlichen Advent: Mögen Sie Zeit­en der Stille find­en, um Ihr Herz für den Erlös­er zu öff­nen. Er möge Sie im Jahr 2000 nach sein­er Geburt mit Seinem Segen begleiten.

Das wün­schen Ihnen Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg

Jahrhunderthochwasser 1999

Ein Jahrhun­dert-Hochwass­er hat an Pfin­g­sten 1999 das Kloster heimge­sucht. Mehrere Tage stand das gesamte Erdgeschoß des Klosters etwas 1,40 m unter Wass­er. In der Asam-Kirche erre­ichte das Wass­er eine Höhe von 30–40 cm und hat einen sehr hohen Schaden hinterlassen. 

Um Folgeschä­den zu ver­mei­den, muß möglichst schnell alles behoben wer­den. Sie kön­nen dabei mithelfen. Jed­er Beitrag ist willkommen: 

Sparkasse Kel­heim
Kon­to 190 802 116 
BLZ 750 515 65 

Raif­feisen­bank Kelheim 
Kon­to 61 61 09 
BLZ 750 690 14 

Bei Angabe der Anschrift kön­nen Sie eine abzugs­fähige Spenden­quit­tung zugeschickt bekommen.