Ausstellung: Weltenburger Spuren im Museum Obermünster 2002

1803 Die gelehrten Mönche und das Ende ein­er 1000-jähri­gen Tradition 
WELTENBURGERSPUREN Säku­lar­i­sa­tion und Kloster

Das Muse­um Ober­mün­ster Regens­burg, in Zusam­me­nar­beit mit der 
Benedik­tin­er­a­btei Wel­tenburg, lädt Sie ein zur Eröff­nung der Ausstellungen:

Dien­stag, 27. Mai 2003 · 19.00 Uhr 
Muse­um Ober­mün­ster · Emmer­am­splatz 1 · 93047 Regensburg

BEGRÜSSUNG: Dr. Her­mann Rei­del Museumsleiter

GRUSSWORT: Kul­tur­ref­er­ent Kle­mens Unger

VORTRAG: Prof. Dr. Christoph Meinel, Uni­ver­sität Regens­burg, Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte

ERÖFFNUNG: Bischof Prof. Dr. Ger­hard Lud­wig Müller

MUSIKALISCHE GESTALTUNG: Nor­bert Grün­beck, Chordi­rek­tor St. Wolf­gang (Cem­ba­lo)

DAUER DER AUSSTELLUNG: 28. Mai bis 24. August

ÖFFNUNGSZEITEN: täglich außer Mon­tag, von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr

EINTRITT: 2,- EURO, ermäßigt 1,- EURO 
(Ermäßigter Ein­tritt auch für Besuch­er der zeit­gle­ichen Ausstellungen: 
„1803 Die gelehrten Mönche” im Muse­um Ober­mün­ster Regens­burg und 
„1803 Wende in Europas Mitte„ im His­torischen Muse­um Regensburg)

AUSSTELLENDE KÜNSTLER: Alois Achatz, Lud­wig Bäuml, Alfred Böschl, Klaus Caspers, Peter Dorn, 
Gau­tam, Rein­er John, Her­bert Karl, Anton Kirch­mair, Merve, Anja Müller, Ruth Oswald, Ste­fan Pietryga, 
Hein­er Riepl, Chris­t­ian Schnur­er, Jür­gen Winderl, Fred Ziegler

VERANSTALTER: Muse­um Ober­mün­ster Regensburg, 
Abt Thomas Frei­hart OSB Benedik­tin­er­a­btei Weltenburg

IDEE, KONZEPT und ORGANISATION: Alfred Böschl, Bildhauer

 

Ausstellung: Weltenburger Spuren 2002

Die Ausstel­lung dauert vom 20. Juli 2002 — 2003

Aussteller
Alois Achatz 
Lep­orel­lo (Ausstel­lungssaal)

Lud­wig Bäuml 
Schrein (Frauen­bergkapelle)

Alfred Böschl
Hom­mage an M.B. (vor der Asamkirche)

Klaus Caspers
TURM (auf dem Frauenberg)

Peter Dorn
Licht­spur (im recht­en Apsis­bere­ich der Asamkirche, nur am 19. Juli 2002)

Gau­tam, Lajos Golan (Bild­hauer­gruppe lam­o­er)
Die Säule der Tugen­den (vor dem Ein­gangstor des Klosterhofes)

Rein­er John 
Raum­text (über­all auf der Klosteranlage)

Her­bert Karl 
Donau-Durch­blick (Auf dem Weg vom Kloster Wel­tenburg bis zur Schiffsanlegestelle)

Anton Kirch­mair
Ohne Titel (Frauen­bergkapelle)

Merve
Fest­tags­ge­wand für Maria 2001, genäht im Stein­bruch, Gefässe und Pflugschar 2002 (Frauen­bergkapelle)

Anja Müller
“You can go to a beau­ti­ful tem­ple…” (nach dem Auf­gang zum Frauenberg)

Ruth Oswald
Pol­len­brett (Frauen­bergkapelle)

Ste­fan Pietryga 
der blaue Reit­er — eine Szene in Wel­tenburg (Kloster­garten)

Hein­er Riepl 
ora et lab­o­ra (rechts neben dem Eingangstor)

Chris­t­ian Schnurer 
Die Pforte zur Seligkeit (Ausstel­lungssaal)

Jür­gen Winderl 
Gran­u­lat und Gran Touris­mo (Kloster­hof, Ausstellungssaal)

Ziegler, Viebig, Sakows­ki, Lunz = Krunk 
Bildende Kun­st und Musik der Kün­st­ler­gruppe Krunk (INTERAKTIONS-PROJEKT, Kloster­hof, nur am 19. Juli 2002)

Ver­anstal­ter
Kloster Weltenburg 
Abt Thomas Frei­hart OSB

Idee, Konzept und Organ­i­sa­tion
Alfred Böschl

Betreu­ung und Gast­ge­ber
Anton Röhrl 
Wirt der Kloster­schänke Weltenburg

Spon­soren
BMW AG, Werk Regensburg 
Vere­in Ausstel­lung­shaus für Christliche Kun­st E.V., München

Ein groß­for­matiger Kat­a­log informiert aus­führlich über die Kün­stler und ihre Werke (in S/W‑Fotos). Er ist im Kloster­laden in zwei Aus­führun­gen erhältlich: mit bzw. ohne 2 Audio-CDs mit Musik der Band Krunk und der Klangkol­lage “Kiesel­steine” von Jür­gen Winderl. Der Kat­a­log kostet mit den bei­den CDs 15,- Euro, ohne CDs 11,- Euro. Er kann auch durch Ein­sendung von 18,- Euro bzw. 14,- Euro (inkl. 3,- Euro Porto/Verpackung) in bar oder Scheck per Post bezo­gen werden:

Benedik­tin­er­a­btei Weltenburg 
Klosterladen 
Asam­straße 32 
93309 Kelheim

Bitte vergessen Sie nicht, Ihre genaue Anschrift anzugeben.

Jahresbericht 2001

Advent 2000 — Advent 2001

“Die Heili­gen kom­men wieder.” Unter diesem Titel wurde vor über 25 Jahren ein Buch über die Heili­gen und ihre Verehrung veröf­fentlicht. In diesem Jahr kön­nen wir diesen Buchti­tel sehr wörtlich nehmen und ihn über den Hochal­tar unser­er Kirche schreiben. Fast drei Jahre zeigten sich zahlre­iche Besuch­er der Abteikirche ent­täuscht, als sie bei ihrem Betreten den gesamten Hochal­tar eingerüstet fan­den. Lediglich ein riesiges Foto deutete an, was son­st hin­ter den Abdeck­un­gen zu sehen war. Im Okto­ber war es nach fast drei Jahre dauern­den Arbeit­en so weit. Die Vorhänge kon­nten abgenom­men und dann auch das Gerüst abge­baut wer­den. St. Georg, der Drache und die Prinzessin erstrahlen in neuem Glanz. Aufmerk­same Beobachter kön­nen auch gle­ich Verän­derun­gen gegenüber dem früheren Ausse­hen fest­stellen. Man hat bei der jet­zi­gen Restau­rierung die Orig­i­nal­fas­sung von Egid Quirin Asam wieder hergestellt. Am auf­fäl­lig­sten ist das bei den bei­den Assis­ten­z­fig­uren St. Mar­tin und St. Mau­rus zu beobacht­en. Die früher Gold gefassten Fig­uren erscheinen nun in elfen­be­in­far­ben­em Weiß. Die Leitung der Maß­nahme lag in der Hand des Staatlichen Hochbauamtes Land­shut unter fach­lich­er Beratung durch das Bay­erische Lan­desamt für Denkmalpflege. Die Arbeit­en führte die Fir­ma Preis et Preis aus Pars­berg aus. Fed­er­führend vor Ort war vor allem Herr Restau­ra­tor Karl Men­ner. Die Hälfte der Kosten wurde von der PRO­JU­VIS-Stiftung über­nom­men, wofür Her­rn Dick­er und den Mit­gliedern seines Stiftungsrates unser aufrichtiger und tief emp­fun­den­er Dank gilt. Die andere Hälfte wurde durch den Freis­taat Bay­ern finanziert. Lei­der wird die Freude über den freien Blick nicht lange währen. Für den näch­sten Restau­rierungsab­schnitt wird Anfang des neuen Jahres 2002 der Altar­raum bald eingerüstet. Voraus­sichtlich wer­den sich die Arbeit­en bis zum Jahre 2007 in mehreren Bauab­schnit­ten von vorne nach hin­ten im Kirchen­raum hinziehen. Eben­so begin­nt im kom­menden Jahr die Sanierung der Dachkon­struk­tion ein­schließlich der Dachdeck­ung sowie der Fas­saden der Abteikirche.

Die Sub­stanzsicherung und Restau­rierung des Kon­vent­ge­bäudes geht zügig voran. An den Außen­fas­saden und den Däch­ern zeigten sich umfan­gre­iche Schä­den. Der Ost­flügel und ein Drit­tel des Nord­flügels sind nun fer­tig. Für den Ost­flügel beste­ht eine staatliche Baulast, da er nach der Säku­lar­i­sa­tion als Pfar­rhof diente. Mit der Architek­ten­leis­tung und der Bauleitung wurde sowohl vom Staatlichen Hochbauamt als auch von der Abtei Herr Arnulf Magerl, Ober­traub­ing, beauf­tragt. So wis­sen wir die Bewäl­ti­gung dieser umfan­gre­ichen Maß­nahme wieder in kom­pe­ten­ten Hän­den, die sich bei früheren Pro­jek­ten schon bewährt haben. Weit­ge­hend kon­nten die Arbeit­en an heimis­che Fir­men aus unser­er Umge­bung vergeben wer­den. Im April began­nen die Vorar­beit­en im Kloster­garten. Anfang Mai mussten diese vorüberge­hend kurz eingestellt wer­den, da beim Erricht­en der Baus­traße Skelet­treste gefun­den wur­den. An dieser Stelle östlich der Apsis der Kirche befand sich früher der Kloster­fried­hof. Die Gebeine wur­den nach ein­er Prü­fung durch Archäolo­gen in der Gruft an der Süd­seite der Kirche beige­set­zt. Eine weit­ere Verzögerung gab es im Juli. Ein schw­er­er Sturm, der in Kel­heim ein Todes­opfer forderte, zog eine Spur der Ver­wüs­tung durch ganz Süd­deutsch­land; dabei wur­den die Pla­nen des Schutz­daches weg­geris­sen, so daß Regen­wass­er durch die Stuck­decke in die Bib­lio­thek ein­drang. Angesichts solch­er Wasser­schä­den von oben sind wir froh, dass nun endlich die großen Hochwasser­schä­den des Jahres 1999 fast voll­ständig behoben sind. In diesem Zusam­men­hang ist auch die Sakris­tei kom­plett ren­oviert wor­den. Die Stuck­atur und die großen Gemälde leucht­en in neuem Glanz. Nach einem etwa zwei­jährigem Pro­vi­so­ri­um im Klausurgang der ersten Etage sind wir mit dem Sakris­tan, P. Josef, froh, wieder die Sakris­tei nutzen zu können.

Auch die Dor­fkirche kon­nte inzwis­chen wieder­hergestellt wer­den. Am Pfin­gsmon­tag wei­hte Abt Thomas den neuen Volk­saltar aus Kel­heimer Mar­mor, der vom Bild­hauer Markus Wurmer aus Hausen gefer­tigt wor­den war. Seit diesem Tag kön­nen P. Josef, P. Gre­gor und P. Stephan dort wieder Gottes­di­en­ste feiern. Allerd­ings mussten die Auße­nar­beit­en am Turm noch fort­ge­set­zt wer­den, so dass erst zum Kirch­wei­h­fest im Okto­ber der Abschluss der Ren­ovierun­gen gefeiert wer­den kon­nte. Eine weit­ere Altarkon­sekra­tion nahm Abt Thomas nach Ende der mehrjähri­gen Ren­ovierun­gen am Christkönigsson­ntag, 25.XI., in der Fil­ialkirche Ober­scham­bach vor, die von P. Thomas und P. Eusta­sius betreut wird. Bei­de arbeit­en daran, die Seel­sorge der bish­er unab­hängig existieren­den Pfar­rei Teuert­ing und der Exposi­tur Ein­muß (jew­eils mit ihren Fil­ial­ge­mein­den) stärk­er zusam­men­zuführen. Für diese war es eben­falls schon die zweite Altar­wei­he in diesem Jahr. Wei­h­bischof Vinzenz Guggen­berg­er hat­te den neuen Volk­saltar in der Fil­ialkirche Unter­wendling gewei­ht. Weit­ere Restau­rierungsar­beit­en gibt es derzeit in der Fil­ialkirche Reiss­ing sowie in Thal­dorf, wo P. Pri­or Benedikt regelmäßig die Son­ntags­gottes­di­en­ste hält. Angesichts so viel­er Bau­maß­nah­men spöt­teln manche und deuten die Ordens­abkürzung “OSB” mit “Oh, sie bauen.”

Wichtiger sind aber die “Arbeit­en” am Gemein­schaft­sleben. Wir began­nen das neue Jahr 2001 wieder mit der geistlichen Zurüs­tung in den Kon­ven­tex­erz­i­tien. Darin begleit­ete uns der Altabt von Ger­leve, Dr. Clemens Schme­ing, der jet­zt Spir­i­tu­al bei den Mitschwest­ern in Eibin­gen ist. Den Abschluss bildete die Gelüb­deerneuerung in der ersten Ves­per vom Hochfest der Erschei­n­ung des Her­rn. Nach dieser kon­nten wir unseren Kan­di­dat­en Neven Grgic ein­klei­den. Er wählte sich den in sein­er Heimat Kroa­t­ien sehr verehrten hl. Anto­nius von Pad­ua zum neuen Namenspa­tron. Am 18.IV. starb nach schw­er­er Krankheit seine Mut­ter, Wilma Tro­gr­lic; Fr. Rupert begleit­ete ihn zur Beerdigung.

Nicht nur im Noviziat gab es Zuwachs, son­dern auch in der Gemein­schaft der Wel­to­blat­en. Am 22.IX. wurde nach Beendi­gung des Probe­jahres Frau Mar­garete Staudigl, Würzburg, endgültig aufgenom­men. Als Patron­in wählte sie sich die hl. Maria Magdalena.

Zum Tag des gottgewei­ht­en Lebens waren am 4.II. alle Ordensleute des Bis­tums zu ein­er feier­lichen Ves­per mit Predigt des Diöze­san­bischofs in den Dom ein­ge­laden. Als Vorsänger fungierte eine zu diesem Anlass gebildete Schola von Mönchen unseres Klosters und der Nach­barabtei Rohr. Der Dom war gut gefüllt und alle waren anschließend zu einem Imbiss bei den Schulschwest­ern ein­ge­laden, um die Möglichkeit der Begeg­nung zu haben.

Am 5.III. kon­nten wir den 75. Geburt­stag von P. Clemens gemein­sam mit ein­er Abor­d­nung sein­er früheren Pfar­rei Teuert­ing bege­hen. Von den dreizehn Mönchen im Haus ist er unser Senior. Er übern­immt noch Seel­sorgsaushil­fen und arbeit­et außer­halb der Touris­ten-Sai­son im Kloster­laden mit.

Am Benedik­tus-Fest, dem 11.VII. feierten wir das Sil­berne Abt­sju­biläum von Altabt Thomas. Im abendlichen Pon­tif­ikalamt hielt Abt­präs­es Dr. Gre­gor Zasche die Fest­predigt. Anschließend war ein gemütlich­es Beisam­men­sein mit den zahlre­ichen Gästen und den Gläu­bi­gen aus den vom Kloster betreuten Gemein­den im Kloster­hof bei Bier und Brezen.

Von den Gästen, die im Laufe des Jahres unser Kloster besucht­en, seien einige beson­ders genan­nt. Am 5.IV. traf sich Diöze­san­bischof Man­fred Müller mit dem Bay­erischen Presse­club in Wel­tenburg. An der Feier seines 75. Geburt­stages am 15.XI. nahm Abt Thomas am Pon­tif­ikalamt im Hohen Dom in Regens­burg teil. Am 3.V. besuchte uns Wei­h­bischof Cor­neliu Oni­la aus Rumänien. Drei mal kamen Bis­chöfe aus Südafri­ka zu Besuch, die aus dem Bis­tum Regens­burg stam­menden Oswald Hirmer (Umta­ta) und Hubert Buch­er (Beth­le­hem) sowie der Franziskan­er Michael Row­land (Dun­dec). An den Priesterex­erz­i­tien im Novem­ber nahm Bischof Vik­tor von Augs­burg teil. Es war seit seinem Besuch als Abt­pri­mas am 2.X.1986 sein erster Besuch in Wel­tenburg. Aus dem Kreis der Äbte weilte über die bewährten Ref­er­enten beim Kom­munnoviziat und dem “Kleinen Äbte­tr­e­f­fen” hin­aus Abt Lawrence aus Rams­gate (Eng­land) einige Tage bei uns. Zwei mal spende­ten uns Neu­priester den Prim­izsegen. Am 8.VI. kam Raphael Schliebs mit mehreren Alum­nen aus Pader­born und am 10.VII. P. David Riedl aus dem Nach­bark­loster Rohr, dem Abt Thomas die Prim­izpredigt bei der Heimat­prim­iz in Neu­sorg hielt.

Das Kon­ventleben wurde durch manch weit­ere Ereignisse bere­ichert, die übliche Faschings­feier mit Bun­tem Pro­gramm im Mar­tinssaal, nach der Anschaf­fung eines neuen Trak­tors eine Fahrzeugseg­nung mit anschließen­der Brotzeit im Freien auf dem Buch­hof und am 18.VIII. ein Fußball­spiel gegen die Min­is­tran­ten (es wurde 4:1 gewon­nen — im Rück­spiel gab es Revanche: 3:5 verloren).

Das erste Spiel war Bestandteil von zehn­tägi­gen TV-Drehar­beit­en. Die öster­re­ichis­che “Tel­lux” Filmge­sellschaft erstellte für das Bay­erische Fernse­hen und für das ORF einen 45minütigen Film über unseren Kon­vent. Regis­seur Volk­er Schmidt hat­te nach öfteren inten­siv­en Vorge­sprächen das Drehbuch geschrieben und die Auf­nah­men geleit­et. Vorge­se­hene Sende­ter­mine sind Son­ntag, 23. XII., 16.30 Uhr (Pro­gramm 3 sat), 1.Weihnachtsfeiertag 25.XII, 19.00 Uhr (3. Pro­gramm Bay­erisches Fernse­hen) und Dien­stag, 5.II.2002, 19.30 Uhr (3. Pro­gramm Bay­erisches Fernse­hen). Im Rah­men ein­er Serie über Klöster an der Donau wurde der Film für die Rei­he “Sta­tio­nen” im Bay­erischen Fernse­hen gedreht. Die Sende­ter­mine im Öster­re­ichis­chen Fernse­hen sind noch nicht bekannt.

Der diesjährige Kon­ven­taus­flug ging am 18.IX. nach Freis­ing. Der Direk­tor des Diöze­san­mu­se­ums, Dr. Stein­er, hielt uns eine umfan­gre­iche Führung durch die Son­der­ausstel­lung “St. Georg, der Rit­ter mit dem Drachen”. Mehrere Auf­sätze des Kat­a­logs mit dem gle­ichen Titel dien­ten uns später als Tis­chle­sung, die uns unseren Patron unter ver­schiede­nen Gesicht­spunk­ten neu nahe bracht­en. Das Mit­tagessen nah­men wir im Bräustüberl von Wei­hen­stephan ein. Dann fol­gten Führun­gen durch den Dom mit Fürsten­gang und durch die Dom­bib­lio­thek, deren Bestände z.T. auf den let­zten Wel­tenburg­er Abt vor der Säku­lar­i­sa­tion, Benedikt Wern­er, zurück­ge­hen. Er hat­te nach der Kloster­aufhe­bung in München gewohnt und seine dort aufge­baute umfan­gre­iche Pri­vat­bib­lio­thek dem neuer­richteten Sem­i­nar vererbt. Auf dem Rück­weg haben wir in der Freisinger “Wieskirche” die Ves­per gesungen.

Die Ver­bun­den­heit unser­er Abtei mit anderen Klöstern wird durch gegen­seit­ige Hil­fen, Ein­ladun­gen, Teil­nahme an Fes­tlichkeit­en und Beerdi­gun­gen deut­lich. Darüber hin­aus fand in diesem Jahr das Gen­er­alka­pi­tel Bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion (BBK) statt. Daran nah­men in Nieder­al­taich Abt Thomas und P. Thomas (als gewählter Deputiert­er) teil. Im Anschluss daran ste­ht jew­eils in den einzel­nen Klöstern die “Ämter­erneuerung” und Senioren­wahl an. Alle Offizialen wur­den bestätigt und die bish­eri­gen Senioren wieder gewählt.

Fr. Simon hat inzwis­chen mehr als die Hälfte der Lehrzeit als Schrein­er bei der Fir­ma Schmid in Abens­berg absolviert. Fr. Rupert musste sich mit ein­er gerin­gen Apfel­ernte zufrieden geben. Dafür waren die Honigerträge um so erfreulich­er. Dem­nächst wird er Honig­gläs­er mit einem eige­nen Klosteretikett verse­hen. P. Josef kon­nte die Bele­gung im Gäste­haus weit­er steigern. Auch die Zahl der Tagesver­anstal­tun­gen hat sich ver­mehrt. Für Anfra­gen gibt es inzwis­chen eine eigene E‑Mail-Adresse: gaestehaus@kloster-weltenburg.de. P. Stephan hat nun das The­olo­gi­es­tudi­um in Salzburg abgeschlossen und begann mit Schul­jahre­san­fang am Donau-Gym­na­si­um in Kel­heim das Fach Reli­gion zu unter­richt­en. Er hält mit P. Gre­gor z.Zt. für den Gebet­skreis einen mehrmonati­gen Glauben­skurs. Zusät­zlich zu den Haupt­festen der Brud­er­schaften wer­den immer wieder Einkehrtage ange­boten. U.a. referierte dabei die bekan­nte Kon­ver­titin Gabriele Kuby. Da mit­tler­weile immer mehr auswär­tige Kirchen­führer Grup­pen nach Wel­tenburg begleit­en, hält P. Leopold regelmäßig spezielle “Muster­führun­gen”, so daß es ein einiger­maßen ein­heitlich­es Konzept gibt. Beson­ders beliebt sind bei den zahlre­ichen und großen Grup­pen aus den USA seine musikalis­chen Ein­la­gen, näm­lich der Gesang eines Choral­stück­es. Für Anfra­gen, die die HVHS und auch die Kirchen­führun­gen betr­e­f­fen, wird in Kürze fol­gende E‑Mail-Adresse zur Ver­fü­gung ste­hen: info@hvhs-weltenburg.de. Nun kann auch der häu­fig geäußerte Wun­sch nach Orgel­musik aus unser­er Abteikirche erfüllt wer­den. Eine von P. Stephan vor län­ger­er Zeit an der his­torischen Bran­den­stein-Orgel einge­spielte CD ist jet­zt fer­tiggestellt wor­den und kann im Kloster­laden erwor­ben bzw. auch bestellt wer­den. P. Pri­or ist mit dem steigen­den Umsatz seit der Neugestal­tung des Ladens sehr zufrieden. Beson­ders der Buchverkauf hat zugenommen.

Während diese Zeilen geschrieben wer­den, ist allerd­ings schon Win­ter­ruhe. Wenn zu Aller­heili­gen die Schiff­fahrt eingestellt wird und bald darauf die Kloster­schenke schließt, kom­men nur noch vere­inzelt Gäste oder gar Grup­pen zum Kloster. Das wis­sen allerd­ings ger­ade die Besuch­er des Gäste­haus­es zu schätzen, das lediglich über Wei­h­nacht­en und während der Kon­ven­tex­erz­i­tien geschlossen ist. Wir wün­schen auch Ihnen jet­zt in den Wochen der adventlichen Vor­bere­itun­gen und zu den großen Fes­ten ein paar stille, besinnliche Tage und dann ein fro­hes und geseg­netes Wei­h­nachts­fest. Möge für uns alle trotz großen Lei­des und Schreck­ens auf der ganzen Welt das Jahr des Her­rn 2002 ein Jahr des Friedens wer­den. Dafür hat auch der Papst wieder Glieder aller Reli­gion­s­ge­mein­schaften zum Gebet nach Assisi ein­ge­laden (24.I.). Ger­ade wir Klöster schließen uns dem an und hal­ten das Anliegen in unseren Gebeten immer wieder lebendig. Auch Sie alle mit Ihren kleinen und großen Anliegen schließen wir dankbar für jede Ver­bun­den­heit in unser Gebet ein.

Dazu grüßen Sie Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg.

Restaurierung der Figuren des Hochaltars

Pressemit­teilung anläßlich der öffentlichen Präsen­ta­tion der abgeschlosse­nen Restau­ra­tion der Haupt­fig­uren am Hochaltar 
22.11.2001 

Fast drei Jahre war der Blick auf den berühmten Hochal­tar der Klosterkirche durch ein Gerüst verdeckt. In der ersten Etappe wur­den die lebens­großen Haupt­fig­uren, der hl. Georg auf dem Pferd, der den Drachen tötet, die Königstochter, sowie die hll. Mar­tin und Mau­rus restauriert. 

Egid Quirin Asam hat diese Fig­uren zwis­chen 1721 und 1723 geschaf­fen. Dazu hat er zunächst ein Stützgerüst aus Eisen ange­fer­tigt, das er anschließend mit Stroh umwick­elte, um darauf mit grobem Stuck­mör­tel die Form zu mod­el­lieren. Aus Grün­den der Gewicht­serspar­nis wurde der Mör­tel mit Holzkohlestück­en ver­set­zt. Für die endgültige For­mge­bung und die Ausar­beitung der Ober­flächen fand eine feinkörnige und dichtere Stuck­masse Ver­wen­dung. Die far­bige Fas­sung und Ver­goldung der Fig­uren hat möglicher­weise Salome Born­schlögl, die Schwest­er der Asam­brüder aus­ge­führt. Ihre Anwe­sen­heit im Kloster vom Sep­tem­ber 1723 bis Juli 1724 ist archivalisch belegt. Für die Aus­führung von Fas­sar­beit­en erhält sie in dieser Zeit täglich einen Gulden — bei freier Kost und Logis. 

Schon seit län­ger­er Zeit waren an den Fig­uren Schä­den beobachtet wor­den. 1997 hat deshalb das Kloster im Ein­vernehmen mit dem Bay­erischen Lan­desamt für Denkmalpflege eine Unter­suchung ver­an­lasst, um die Ursachen und das Aus­maß der Schä­den zu klären. Schnell hat sich gezeigt, dass der Bestand akut gefährdet ist und drin­gen­der Hand­lungs­be­darf beste­ht. Die vorhan­de­nen Ver­goldun­gen, Ver­sil­berun­gen und Farb­fas­sun­gen, die bei der let­zten Ren­ovierung 1960 bis 1962 voll­ständig erneuert wor­den waren, lösten sich zum Teil in großen Schollen vom Unter­grund ab. Außer­dem war zu befürcht­en, dass damit auch die zumin­d­est in Teil­bere­ichen noch vorhan­dene Orig­i­nal­fas­sung geschädigt würde, stel­len­weise war sog­ar die obere Stuckschicht in Mitlei­den­schaft gezo­gen. Neben den kli­ma­tis­chen Prob­le­men des Kirchen­raumes sind auch die früheren Restau­rierun­gen als ursäch­lich für die Schä­den anzuse­hen. Es wurde deshalb ein Restau­rierungskonzept mit dem Ziel entwick­elt, die Maß­nah­men früher­er Bear­beitun­gen möglichst rück­gängig zu machen und den ursprünglichen Bestand, soweit noch vorhan­den, zu kon­servieren und wo nötig, zu ergänzen. 

Nach Abschluss der Vorun­ter­suchung und der Anlage ver­schieden­er Arbeitsmuster kon­nte im Jan­u­ar 1999 mit den Restau­rierungsar­beit­en begonnen wer­den. Nach der Sicherung und Fes­ti­gung gefährde­ter Bere­iche wurde zunächst die tech­nisch prob­lema­tis­che Fas­sung und Ver­goldung der sechziger Jahre ent­fer­nt. Die Abnahme erfol­gte größ­ten­teils mit Skalpellen, zum Teil auch mit Lösemit­teln. Die orig­i­nale Fas­sung fand sich dabei nur noch in Teil­bere­ichen. Zum großen Teil ist sie bere­its im 19. Jahrhun­dert ver­loren gegan­gen, vor oder während der umfassenden Restau­rierung in den Jahren 1874/75. Größere Ober­flächen mit ursprünglich­er Met­al­lau­flage und Fas­sung kon­nten am Drachen, Gesicht des hl. Georg, Pferd­edecke, Königstochter und Kopf des hl. Mar­tin freigelegt wer­den. Vielfach ist die Orig­i­nal­fas­sung jedoch stark reduziert, nur noch frag­men­tarisch erhal­ten oder voll­ständig zer­stört, so dass in Teil­bere­ichen auch Erneuerun­gen der Fas­sung erforder­lich wur­den. Als Anhalt­spunk­te für die Rekon­struk­tion standen manch­mal nur min­i­mal­ste Farbbe­funde zur Ver­fü­gung. Zudem war eine har­monis­che Abstim­mung mit den geal­terten orig­i­nalen Ober­flächen zu gewährleis­ten, was sich als beson­dere Her­aus­forderung erwies. 

Während der Bear­beitung kon­nten inter­es­sante Befunde aufgedeckt wer­den, die in Teil­bere­ichen zu ein­er grundle­gen­den Verän­derung des gewohn­ten Erschei­n­ungs­bildes geführt haben. Am augen­fäl­lig­sten ist das bei den bei­den Assis­ten­z­fig­uren, den hll. Mar­tin und Mau­rus. Bis­lang waren sie ver­sil­bert und ver­gold­et, jet­zt sind sie weiß, in der Wirkung wie Stein­skulp­turen. Der Blick wird damit wieder mehr auf die gold- und sil­ber­glänzende zen­trale Fig­ur des hl. Georg gelenkt. Auch hier gibt es Verän­derun­gen im Detail — der Har­nisch ist jet­zt Gold statt Sil­ber, das zulet­zt gold­ene Brustkreuz leuchtet wieder rot wie im 19. Jahrhundert.

Jahresbericht 2000

Advent 1999 – Advent 2000

„Mil­le­ni­um“

Das Jahr 2000 – und mit ihm das „Heilige Jahr“ oder „Jubel­jahr“- neigt sich dem Ende zu. Am Hochfest der Erschei­n­ung des Her­rn, dem 6.Januar 2001, wird Papst Johannes Paul II. es beschließen. In diesem Jahres­bericht schauen wir aber erst ein­mal auf den Anfang zurück. Wir haben das „Heilige Jahr 2000“ für Wel­tenburg mit dem feier­lichen Einzug zur Christ­mette durch das Haupt­por­tal der Abtei- und Pfar­rkirche und einem beson­deren Ein­gangsri­tus sym­bol­isch eröffnet. Wir haben das Jubel­jahr auch zum Anlaß genom­men, uns noch mehr mit unser­er Orden­sregel zu befassen. So wurde begin­nend mit dem I. Advent in die Liturgie des Nacht­ge­betes ein neues Ele­ment einge­fügt. Nach der Eröff­nung der Kom­plet wer­den einige Abschnitte der Benedik­tus­regel vor­ge­tra­gen, an die sich aus­gewählte zeit­genös­sis­che Kurzkom­mentare anschließen. Dann fol­gt eine kurze Zeit der Stille zur Besin­nung, der das Schuld­beken­nt­nis fol­gt. Abt Chris­t­ian Schütz von Schweikl­berg hat uns dankenswert­er­weise seine Zusam­men­stel­lung der Kurzkom­mentare zur Ver­fü­gung gestellt. Eine andere Verän­derung gab es auf der Wel­tebene unseres Ordens: Während des Äbtekon­gress­es im Sep­tem­ber in Rom trat Abt­pri­mas Mar­cel Rooney aus gesund­heitlichen Grün­den von seinem Amt zurück. Zum Nach­fol­ger wurde Erz­abt Notk­er Wolf von St. Ottilien gewählt. Zu Beginn des Kon­gress­es hat Papst Johannes Paul II. am 3.September mit Papst Pius IX. und Papst Johannes XXIII. den Benedik­tin­er Colum­ba Marmion, Abt von Mared­sous, in das Verze­ich­nis der Seli­gen der Kirche aufgenom­men. Er lebte von 1858–1923 und ist beson­ders als geistlich­er Schrift­steller bekan­nt geworden.

Zum Jahreswech­sel wurde die son­st übliche Tage­sor­d­nung verän­dert. Am Sil­vester­abend wurde die Kom­plet vorver­legt, so daß anschließend Zeit zum gemein­samen Feiern war. Um 22 Uhr beteten wir die Vig­il, anschließend war die Aus­set­zung des Aller­heilig­sten, um das Jahr 2000 in Anbe­tung vor dem Her­rn zu begin­nen. Die Mil­le­ni­ums-Feier des Freis­taates Bay­ern wurde vom 21. — 23. Juli über drei Tage in Regens­burg, der alten bay­erischen Haupt­stadt, began­gen. Auf diesem “Fest der Bay­ern“, das von ein­er hal­ben Mil­lion Gästen besucht wurde, waren mit den meis­ten im Bis­tum ansäs­si­gen Ordens­ge­mein­schaften auch die Benedik­tin­er­a­bteien Rohr, Met­ten und Wel­tenburg durch einen gemein­samen Infor­ma­tion­s­stand vertreten. In der Basi­li­ka St. Emmer­am war eine feier­liche Ves­per der bay­erischen Äbte und Äbtissi­nen, der Bischof Man­fred von Regens­burg vor­stand. Geistlich­es Rüstzeug für das ganze Jahr bere­it­ete uns in den Kon­ven­tex­erz­i­tien vom 9.–14.Januar Pfar­rer Josef Brand­ner. Der Priesterseel­sorg­er des Erzbis­tums München-Freis­ing führte anhand aus­gewählter Texte durch das Johannes-Evan­geli­um. Abt Thomas hielt das Jahr über mon­tags die Kon­feren­zen für den Kon­vent, zu denen einige Male auch auswär­tige Ref­er­enten ein­ge­laden waren. Pater Dr. Jörg Müller, Palot­tin­er aus Freis­ing, sprach zum The­ma „Pri­vatof­fen­barun­gen“. Der Bild­hauer Alfred Böschl aus Adl­hausen ver­suchte im Hin­blick auf die Ausstel­lung „Wel­tenburg­er Spuren 2000“ in das Ver­ständ­nis zeit­genös­sis­ch­er Kun­st einzuführen. Bei­de The­men regten zu einem eifrigen Aus­tausch an.

Kon­vent

Für den Kon­vent gab es in diesem Jubel­jahr mehrere Anlässe zu feiern. Den Auf­takt bildete am Hochfest des Heim­ganges des hl. Ordens­vaters Benedikt, dem 21. März, die Zeitliche Pro­feß unseres Fr. Simon M., durch die er sich für drei Jahre an unsere Gemein­schaft band. Ende Juli begann der gel­ernte Zim­mer­mann eine weit­ere Lehre als Schrein­er bei der Fir­ma Schmid in Abens­berg. Am 13.April vol­len­dete P. Raphael das 75. Leben­s­jahr. Er wirkt immer noch rührig als Seel­sorg­er in der Exposi­tur Ober­ried am Arber. Den 40. Geburt­stag beg­in­gen in diesem Jahr Abt Thomas M., P. Pri­or Benedikt und P. Gre­gor. Am Hochfest des hl. Benedikt, des Patrons Europas, am 11.Juli, feierte Altabt Thomas in Wel­tenburg das Gold­ene Priester­ju­biläum. Altabt Emmer­am von Met­ten hielt die Fest­predigt. Im Anschluß an das abendliche Pon­tif­ikalamt wur­den alle, die den Gottes­de­inst mit­feierten, über 300 Gläu­bige, in den Räu­men der Kloster­schenke als unsere Gäste bewirtet. Ein her­aus­ra­gen­des Ereig­nis war die Priester­wei­he von P. Ste­fan am 23. Sep­tem­ber. Aus­gerech­net zu diesem Fest wurde das Kloster, wie bere­its ein erstes Mal in diesem Jahr am Anfang des Monats August, wieder vom Hochwass­er der Donau eingeschlossen. Die bei­den Hochwass­er waren in dem für uns alljährlich „gewohn­ten“ Aus­maß. Bischof Man­fred und alle Fest­gäste mußten über den Frauen­berg kom­men. Der „Loret­to-Gebet­skreis“ aus Salzburg hat­te die musikalis­che Gestal­tung über­nom­men. Tags darauf beg­ing P. Ste­fan die Kloster­prim­iz. Abt Thomas M. hielt dazu im son­ntäglichen Kon­ven­tamt die Fest­predigt. Eine Woche später, am 1. Okto­ber, nimmt ein großer Teil des Kon­ventes an der Heimat­prim­iz in Dis­tel­hausen (Tauber­bischof­sheim) teil. 1000 Gäste aus nah und fern feierten den Prim­iz­gottes­di­enst im Festzelt mit; die Predigt hielt der durch Med­ju­gor­je bekan­nte P. Jozo Zovko OFM. Der Kon­vent ist zahlen­mäßig gle­ich groß – bzw. klein – geblieben, den­noch hat es einige Verän­derun­gen gegeben. Anfang Juni wurde Herr Neven Grgic, ein gebür­tiger Kroate, als Kan­di­dat aufgenom­men. Er hat das The­olo­gi­es­tudi­um in Eich­stätt mit dem Diplom abgeschlossen. Als Auf­gabenge­bi­et hat er von Fr. Johannes, der nach Ablauf der zeitlichen Gelübde am 14. Sep­tem­ber das Kloster ver­lassen hat, das Refek­to­ri­um über­nom­men. Am 5. Okto­ber ver­starb nach langer und schw­er­er Krankheit die Mut­ter von P. Pri­or, Frau Anna Fleis­chmann. Abt Thomas M. hielt die Beerdi­gung in Hohengüßbach bei Bam­berg, an der auch mehrere Mit­brüder teil­nah­men. Am 16. Okto­ber fand der diesjährige Kon­ven­taus­flug statt, heuer ein­mal nicht per Auto oder Bus, son­dern zu Fuß. An einem son­ni­gen Herb­st­tag wan­derten wir der Donau ent­lang nach Neustadt, wo uns Stadtp­far­rer Johannes Hof­mann, der sich unser­er Gemein­schaft sehr ver­bun­den fühlt, zum Kirch­weihmahl ins neue Altenheim geladen hat­te. Der Gemein­schaft der Wel­to­blat­en möchte sich Frau Mar­garete Staudigl (Würzburg) anschließen. Sie begann am 24. Sep­tem­ber das Probejahr.

Arbeits­bere­iche

Heuer gab es eine ganze Rei­he von Umbe­set­zun­gen: Zum 1.September wurde P. Josef M. zum Pfar­rer von Wel­tenburg und Staub­ing ernan­nt. P. Thomas wech­selte zum gle­ichen Ter­min nach Ein­muß und über­nahm am 1. Novem­ber dazu noch die Pfar­rei Teuert­ing, von der P. Clemens M. ins Kloster zurück­kehrte. Am 26. Novem­ber, dem Christkönigs­fest, wurde er von den Gläu­bi­gen beim Fest­gottes­di­enst und in der anschließen­den Feier­stunde ver­ab­schiedet. P. Eusta­sius been­dete seine Tätigkeit in Tirschen­reuth und wurde zum Kaplan für Teuert­ing und Ein­muß ernan­nt. Der Neu­priester P. Ste­fan wurde zweit­er Kaplan in Wel­tenburg und Staub­ing. Nach der Zwangspause durch die Hochwasserkatas­tro­phe im Vor­jahr kon­nte Fr. Rupert aus Garten, Obst­bau und Imk­erei gute Erträge liefern. Am Nach­mit­tag des zweit­en Wei­h­nachts­feiertages richtete der Orkan „Lothar“ am Buch­hof etliche Schä­den an, sowohl im Kloster­wald als auch an den (z.T. erst neu gedeck­ten) Däch­ern. P. Leopold kann eine steigende Zahl von Kirchen­führun­gen, auch für amerikanis­che Grup­pen, ver­merken. Er wird dabei von ein­er großen Schar von Touris­tik­führern, beson­ders aus Kel­heim und Regens­burg, unter­stützt. Er hat sie in die Beson­der­heit­en der Abteikirche und auch in das benedik­tinis­che Leben einge­führt, daß die Führun­gen in unserem Sinne geschehen. Da die Bele­gung in der Begeg­nungstätte St. Georg durch P. Josef M. kon­tinuier­lich gesteigert wer­den kon­nte, wurde Frau Meinz­er zusät­zlich für die Reini­gung der Zim­mer eingestellt. Frau Kup­ke wech­selte dabei in die Speis­esäle, hat allerd­ings inzwis­chen dort gekündigt. Chefkoch Wolf­gang Küh­nel mit seinem Team, aus dem nach lan­gen Kranken­zeit­en Frau Meier auss­chied, macht es möglich, auch größere sowie mehrere Grup­pen gle­ichzeit­ig zu verkösti­gen. Die nach den Hochwasser­schä­den des Jahres 1999 voll­ständig neu ein­gerichtete Küche mit ihren Neben­räu­men sowie die Gäste­speisez­im­mer wur­den am 16. Jan­u­ar geseg­net. Anschließend war gemein­samer Kaf­fee mit dem Küchen­per­son­al und unseren bei­den Mau­r­ern. In der Wäscherei wurde Frau Stock­er zum Schnei­dern und Aus­bessern der Habite neu eingestellt. Mit den Angestell­ten unter­nahm P. Pri­or Benedikt am 26. Juli einen Betrieb­saus­flug zum Chiemsee.

Rund ums Kloster

Das Jahr 2000 brachte für die Brauerei ein beson­deres Jubiläum „950 Jahre Kloster­brauerei Wel­tenburg“. Sie ist die älteste Kloster­brauerei der Welt. Aus diesem Anlaß wurde eine neue Bier­sorte, „Anno 1050“, einge­braut, die am 23. Feb­ru­ar vorgestellt wurde. Das Jubiläum wurde auch kirch­lich mit einem fes­tlichen Dankgottes­di­enst am 2. Juli began­gen, bei dem die H. H. Domka­pit­u­lare Robert Hüt­tner und Anton Wil­helm, die Mit­glieder des Ver­wal­tungsrates der Brauerei Bischof­shof in Regens­burg sind, konzele­bri­erten. Beson­dere Beach­tung fand die Fest­predigt von Abt Thomas M. über das Bier. Außer­dem waren ver­schiedene Präsen­ta­tio­nen und ein „Tag der offe­nen Tür“ am 14./15. Okto­ber, bei dem über 5000 Besuch­er gezählt wur­den. Alle erhiel­ten eine Maß Frei­bier und ein Präsent. Im Jubiläum­s­jahr ging der tech­nis­che Direk­tor der Brauerei Bischof­shof und der Kloster­brauerei, Herr Her­rmann Weindl, in den Ruh­e­s­tand. Seit dem die geschäftliche Verbindung zwis­chen bei­den Brauereien beste­ht, war Herr Weindl auch dem Kloster stets sehr ver­bun­den. Unsere Segenswün­sche begleit­en ihn. Die Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft unter der Leitung von Prof. Josef Kohlhäu­fl wirk­te mehrfach bei der fes­tlichen Gestal­tung des Gottes­di­en­stes mit, so am 3. Advent, in der Christ­mette, beim Gold­e­nen Priester­ju­biläum von Altabt Thomas sowie zum Jubiläum der Kloster­brauerei. Außer­dem fan­den, wie es schon lange Tra­di­tion ist, zwei Konz­erte statt, im Som­mer und im Herb­st. Bei­de zogen wieder zahlre­iche Fre­unde der geistlichen Musik an. Beim Herb­stkonz­ert trat der Vere­in der „Fre­unde der Benedik­tin­er­a­btei Wel­tenburg e.V.“ als Mitver­anstal­ter auf. Seit sein­er Grün­dung im Okto­ber 1999 sind ihm inzwis­chen 140 Per­so­n­en, Fir­men und Insti­tu­tio­nen beige­treten. Als kleines „Danke schön“ waren die Mit­glieder im Anschluß an das Konz­ert zu einem kurzen Ste­hemp­fang ein­ge­laden. Es wäre erfreulich, wenn sich weit­er­hin viele durch ihren Beitritt „offen als Fre­unde Wel­tenburgs beken­nen“ würden.

Vom 29. Juli bis 3. Sep­tem­ber fand erst­mals die Ausstel­lung zeit­genös­sis­ch­er Kun­st unter dem Mot­to „Wel­tenburg­er Spuren 2000“ statt. Herr Regierung­spräsi­dent Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er hat sie in Anwe­sen­heit zahlre­ich­er Gäste und Kun­st­fre­unde offiziell eröffnet. Von der Anlegestelle der Schiffe an der Donau, über den Kloster­hof bis hin zum Frauen­berg sowie im Fest­saal waren die Werke von 15 Kün­stlern aus­gestellt. Kurze Erk­lärun­gen sowie ein Lage­plan lagen für die Besuch­er aus. Beson­ders ver­di­ent gemacht um die Ausstel­lung hat sich der Bild­hauer Alfred Böschl durch Idee, Konzept und Organ­i­sa­tion. Inzwis­chen ist auch ein Kat­a­log erschienen, der im Kloster­laden erwor­ben wer­den kann. Dieses Pro­jekt wurde beson­ders von der Kloster­brauerei im Rah­men ihres Jubiläums gefördert, wofür Her­rn Direk­tor H.J. Moser aufrichtig gedankt sei. Für die Ausstel­lung „Natur – in Sei­de geschnit­ten“ des „Gröbal-Ate­liers“, die in den let­zten Jahren meist in den Ferien­wochen stat­tfand, wurde ein neuer Raum gefun­den, näm­lich der frühere Hochwasser­stall am Weg zum Frauen­berg. Er kann als Ort für eine Dauer­ausstel­lung genutzt wer­den. Er erhielt den Namen “Arche Noah“. In den Som­mer­monat­en sollen Natur­führun­gen von dort ihren Aus­gang nehmen. Am 23. Okto­ber wurde der nun ren­ovierte Raum den Mönchen, Angestell­ten und Gästen vorgestellt. Im Rah­men dieses Abends trat die „Zauberkün­st­lerin Janine Sil­ver“ auf und „beza­uberte“ die Anwe­senden. Für die Haupt­feste der Brud­er­schaften gewann ihr Präs­es P. Gre­gor Her­rn Prälat Lud­wig Scharf aus Regens­burg sowie P. Prov­inzial Gre­gor Lenzen von den Pas­sion­is­ten in München als Fest­predi­ger. Außer­dem fan­den die für die Mit­glieder organ­isierten Einkehrtage regen Zulauf.

Gäste

Ein beson­deres Ereig­nis, das wohl his­torisch genan­nt wer­den kann, war der Besuch unseres Diöze­san­bischofs Man­fred Müller, des Wei­h­bischofs Vinzenz Guggen­berg­er und des gesamten Domkapi­tels in Wel­tenburg am Nach­mit­tag des 18. Sep­tem­ber. Nicht ein feier­lich­er Anlaß führte uns zusam­men, son­dern der Wun­sch, unser Kloster, auch von innen, etwas näher ken­nen­zuler­nen. Nach ein­er Führung durch die Brauerei, die Klausur und die übri­gen Klosterge­bäude san­gen wir miteinan­der die Ves­per, der sich das gemein­same Aben­dessen im Refek­to­ri­um anschloß. In der zwan­glosen Atmo­sphäre kamen der Kon­vent und die hohen Gäste schnell ins Gespräch miteinan­der. Am 16. Jan­u­ar besuchte der Regierung­spräsi­dent von Nieder­bay­ern, Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er, mit Gat­tin unsere Abtei. Zu ver­schiede­nen Anlässen weil­ten mehrmals Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, der auch der 1. Vor­sitzende des „Vere­ins der Fre­unde der Benedik­tin­er­a­btei Wel­tenburg e.V.“ ist, Bürg­er­meis­ter Heinz Reiche von Kel­heim und dessen Stel­lvertreter bei uns. Auch in diesem Jahr fand wieder der erste Teil des Kom­munnoviziates der bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion in unser­er Abtei statt. Vom 2.–20.Mai hat­te unser Kon­vent Ver­stärkung durch sechs Novizen. Tra­di­tioneller­weise fiel das „Kleine Äbte­tr­e­f­fen“ in diesen Zeitraum. Am 22.September unter­nah­men die zeitlichen Pro­fessen der Kon­gre­ga­tion von St. Ottilien einen Aus­flug und waren unsere Gäste beim Chorge­bet und im Refek­to­ri­um bei den Mahlzeit­en. Am Fest der Hl. Schutzen­gel, dem Patrozini­um unser­er Bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion, dem 2.Oktober, spendete Abt Thomas M. unserem mehrma­li­gen Gast Mar­tin Nyqvist aus Oberursel im Pon­tif­ikalamt das Sakra­ment der Firmung.

Wenn auch das Inter­net immer mehr an Bedeu­tung gewin­nt, bleiben doch alle anderen Wege der Ver­bun­den­heit weit­er­hin wichtig. Für diese möcht­en wir Ihnen ein her­zlich­es „Vergelt’s Gott“ sagen: Besuche, Post, Spenden, die Mit­glied­schaft im Fördervere­in – und vor allem auch das Gebet. Darin täglich ver­bun­den verbleiben wir her­zlich grüßend mit reichen Segenswün­schen zum Wei­h­nachts­fest und für das neue Jahrtausend

Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg