Jahresbericht 2007

Advent 2006 – Advent 2007

Strahlen­der Son­nen­schein beleuchtet in diesen Tagen das let­zte bunte Herb­st­laub der Wälder am Donaudurch­bruch. War bish­er zu Aller­heili­gen die Touris­ten­sai­son been­det, so dehnt sie sich heuer erst­mals länger aus. Denn die Kloster­schenke und auch unser Infor­ma­tion­szen­trum im Felsenkeller haben bis zum 23. Dezem­ber am Woch­enende geöffnet. Tat­säch­lich find­en sich auch weit­er­hin Einzelne und Grup­pen in Wel­tenburg ein. Sie kön­nen das Kloster ohne den manch­mal vorherrschen­den Rum­mel in ein­er Stille genießen, in der man sich eine Benedik­tin­er­a­btei vorstellt. Das wis­sen auch die Gäste unser­er Begeg­nungsstätte St. Georg zu schätzen, in der nun seit einem Jahr Frau Kat­ja Beil ihre große Erfahrung als Hotelfach­frau ein­bringt. Ihr ist es auch gelun­gen, die Bele­gung zu steigern. Herr Wolf­gang Küh­nel wech­selte zur Kloster­schenke. Neuer Küchenchef unser­er Klosterküche ist nun Herr Jür­gen Langer. Momen­tan wer­den auch die Vor­bere­itun­gen zum Kloster­markt getrof­fen, der zum 1. Advent bere­its zum fün­ften Mal stat­tfind­et. Die Res­o­nanz ist so groß, dass wieder zahlre­iche Klöster aus dem In- und Aus­land den Markt beschick­en und alle Kapaz­itäten aus­geschöpft sein werden.

Viele Besuch­er äußern ihre Freude an der gelun­genen Restau­rierung der Abteikirche, die in neuem Glanz erstrahlt. Die großen Gerüste wur­den Mitte Dezem­ber des ver­gan­genen Jahres abge­baut. Kleinere Arbeit­en wer­den in Kürze auch been­det sein, sodass im kom­menden Jahr der Abschluss der umfassenden Ren­ovierung gefeiert wer­den kann, die acht Jahre gedauert hat. Bei den zahlre­ichen Kirchen­führun­gen wird P. Leopold durch einen großen Kreis von Touris­tik­führern unter­stützt. Immer beliebter wird die Kom­bi­na­tion mit dem Infor­ma­tion­szen­trum, sowie in diesem Jahr erst­mals mit Brauereiführun­gen, die am Woch­enende ange­boten wer­den, selb­stver­ständlich mit ein­er Bier­probe in der ältesten Kloster­brauerei der Welt.

Wen­ngle­ich das äußer­lich Sicht­bare und Erleb­bare inter­es­sant ist, fra­gen doch viele Besuch­er immer wieder nach dem Leben von uns Mönchen. Das ist auch für viele Leser dieser Zeilen im Jahres­bericht das Gefragteste. Deshalb möcht­en wir Sie gle­ich zu Beginn am Auf und Ab unseres Kon­ventes teil­nehmen lassen. Obwohl sich zahlen­mäßig nichts zu ändern scheint, haben uns zwei Mit­brüder ver­lassen und zwei Pos­tu­lanten began­nen ihren Weg zum Kloster­leben. Fast genau ein Jahr nach sein­er Ewigen Pro­fess ist Fr. Anto­nius aus Wel­tenburg fort­ge­gan­gen, um in das öster­re­ichis­che Augustin­er-Chorher­ren­s­tift St. Flo­ri­an überzutreten. P. Thomas hat vom Heili­gen Stuhl die erbetene Dis­pens von den Ordens­gelüb­den erhal­ten und wurde zum 1. Okto­ber in das Erzbis­tum Bam­berg inkar­diniert. Im August trat­en Herr Ralf Jahn aus Licht­en­fels-Ober­wal­len­stadt (er hat­te ger­ade das Diplom­studi­um Maschi­nen­bau abgeschlossen) und Herr Peter Sti­er aus dem nahen March­ing bei Neustadt/Donau (er hat­te zuvor im Sem­i­nar St. Matthias / Wal­dram das Abitur bestanden) ins Kloster ein, sodass nun wieder Leben im Noviziat ist. Mit großem Eifer leben sie sich schon gut in unsere Gemein­schaft ein. Fr. Quirin hat mit dem Som­merse­mes­ter 2007 in Regens­burg das Studi­um der The­olo­gie begonnen und wohnt während der Vor­lesungszeit im dor­ti­gen Priestersem­i­nar. Fr. Lukas hat nach dem Vordiplom am Ende des Win­terse­mes­ter 2006/2007 dort seine Zelte abge­brochen und ver­bringt nun sein Auswärtsstudi­um an unser­er Orden­shochschule Sant’ Ansel­mo in Rom.

Unsere Kon­ven­tex­erz­i­tien hielt zu Beginn des Jahres zum zweit­en Mal Herr Pfar­rer Josef Brand­ner, Priesterseel­sorg­er des Erzbis­tums München-Freis­ing. Dabei legte er aus­gewählte Psalmen aus. Wie schon in den Jahren zuvor gab er eben­so wie Herr Prof. Dr. Lud­wig Mödl gut besuchte Priesterex­erz­i­tien in unserem Gäste­haus. Daran nahm auch der Gen­er­alvikar des Bis­tums Dres­den, Dr. Kon­rad Zdarsa teil, der kurz darauf zum Bischof von Gör­litz ernan­nt wor­den ist. Zur Kon­vent­be­gleitung kam weit­er­hin Herr Geistlich­er Rek­tor Dr. Wil­fried Hage­mann aus Mün­ster zu uns, der sich auch bere­it erk­lärt hat, die kom­menden Kon­ven­tex­erz­i­tien zu halten.

Zweimal begab sich fast der gesamte Kon­vent auf Reisen. Ein fes­ter Ter­min ist seit eini­gen Jahren die Ves­per im Regens­burg­er Dom anlässlich des Tages des Gottgewei­ht­en Lebens. Zu Beginn des „Gold­e­nen Okto­ber“ führte uns dann der Kon­ven­taus­flug in die Heimat von Fr. Quirin. Wir besichtigten zunächst die ehe­ma­lige Abteikirche Tegernsee und san­gen dort nach der Kirchen­führung die Mit­tagshore, bevor es zum Essen in das benach­barte „Bräustüberl“ ging. Dann fuhren wir mit der Gondel­bahn zum Wall­berg hin­auf und stiegen von der Bergsta­tion auf den Gipfel, der weite Fern­sicht auf die bere­its ver­schneit­en Gipfel der Alpen bot. Nach der Rück­kehr bere­it­eten uns die Eltern Erlach­er in ihrem Garten in Rot­tach-Egern einen her­zlichen Emp­fang bei Kaf­fee und Kuchen. Anschließend fuhren wir weit­er zum Wall­fahrt­sort Birken­stein, wo wir die 1. Ves­per des Hochfestes der Heili­gen Schutzen­gel, dem Patrozini­um der Bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion, san­gen und am Okto­ber-Rosenkranz teil­nehmen kon­nten. Im benach­barten Gasthaus stärk­ten wir uns bei ein­er Brotzeit für die Rück­fahrt. Eine Woche später leit­ete Zeller­ar P. Benedikt den Betrieb­saus­flug der Angestell­ten nach Andechs und St. Ottilien.

Bei unserem Aus­flug kam auch der neue Klein­bus zum Ein­satz, der Platz für neun Per­so­n­en bietet. Er wurde durch die Wer­bung und Spenden ver­schieden­er Fir­men der Region gespon­sert. Ihnen sei auch an dieser Stelle unser aufrichtiger Dank aus­ge­sprochen. Abt Thomas nahm Anfang Sep­tem­ber die Seg­nung des Fahrzeuges vor. Im Anschluss daran waren die beteiligten Fir­men mit dem Kon­vent im Barock­saal zum Aben­dessen ein­ge­laden. Auch für den Gäste-Shut­tle zu Park­platz und Bahn­hof, das Ein­holen der Obsternte und deren Trans­port zur Mosterei und zu vie­len anderen Gele­gen­heit­en hat sich das Auto schon bewährt. Da auch der Kloster­laden und die Kloster­brauerei durch Wer­be­flächen vertreten sind, wird auf allen Fahrten die Aufmerk­samkeit auf Wel­tenburg gelenkt. Auch die Medi­en schenken dem Kloster am Donaudurch­bruch mehrmals im Jahr Beach­tung. In der Senderei­he „Wirtshaus­geschicht­en“ des Bay­erischen Fernse­hens wurde am 29. Novem­ber vom bekan­nten Mod­er­a­tor Michael Harles die Kloster­schenke vorgestellt. Gedreht wurde die Sendung bere­its an einem Son­ntag im Som­mer, als Hochbe­trieb herrschte. Zum Hochfest der Auf­nahme Mariens in den Him­mel, 15. August, trug Abt Thomas in der Sendung „Zeit und Ewigkeit“ med­i­ta­tive Gedanken zum Fest­ge­heim­nis vor. Sie wur­den durch wun­der­schöne Bilder aus unser­er Kirche und aus der Land­schaft um den Donaudurch­bruch unterstrichen.

Zum Benedik­tus­fest am 11. Juli zele­bri­erte Herr Bischof em. Dr. Vik­tor Josef Dammertz OSB, Augs­burg, das Pon­tif­ikalamt und hielt die Predigt. Im Anschluss waren wieder alle Teil­nehmer zum Imbiss in die Gäste­speis­esäle ein­ge­laden, beson­ders die Gläu­bi­gen unser­er Klosterp­far­reien. Ins­ge­samt 45 Jugendlichen aus den vier Gemein­den spendete Abt Thomas am 24. Mai das Sakra­ment der Fir­mung in der Klosterkirche. In unseren Seel­sorge­spren­geln fand heuer sowohl die „große“ wie die „kleine“ Vis­i­ta­tion statt, sodass uns mehrmals Region­aldekan Johannes Hof­mann aus Neustadt wie Dekan Hans Maier aus Kel­heim auf­sucht­en. Zweimal tagte auch die Dekanatskon­ferenz bei uns. P. Stephan hat­te zum zweit­en Mal ein The­ater­stück geschrieben, dies­mal eine Komödie in zwei Akten: „Der Auf­s­tand der Alten“. Gemein­sam mit P. Gre­gor und Teil­nehmern des monatlichen Senioren­nach­mit­tags stra­pazierte er die Lach­muskeln der Zuschauer bei den Aufführungen.

Fr. Rupert musste sich über mehrere Wochen zur ärztlichen Behand­lung in die Gold­bergk­linik in Kel­heim begeben. Trotz­dem kon­nte er in diesem Jahr eine große Menge Honig schleud­ern und eine reiche Apfel­ernte ein­brin­gen. Zum zweit­en Mal ließ er aus den eige­nen Äpfeln Saft pressen, der sich großer Beliebtheit im Kon­vent erfreut. Fr. Simon kon­nte am 24. Jan­u­ar mit ein­er Del­e­ga­tion sein­er Heimat­stadt Tittmon­ing in Rom an ein­er Pri­vatau­dienz des Heili­gen Vaters, Papst Benedikt XVI., teil­nehmen, dem die Ehren­bürg­er­würde ver­liehen wurde. Abt Thomas weilte im Okto­ber eine Woche in der ewigen Stadt, um am Konz­ert des Bay­erischen Rund­funks für den Papst teilzunehmen, das große Beach­tung fand und live im Fernse­hen über­tra­gen wurde. P. Clemens nimmt trotz sein­er 81 Jahre und einiger Alters­beschw­er­den täglich an den Mahlzeit­en, dem Kon­ven­tamt und den meis­ten Horen des Chorge­betes teil.

Wie immer in der Spargelzeit waren die Äbte der Nach­bark­löster im Juni zum „Kleinen Äbte­tr­e­f­fen“ ein­ge­laden. Zu den beson­deren Gästen gehörte im Okto­ber Herr Domkapellmeis­ter em. Georg Ratzinger, der Brud­er von Papst Benedikt XVI. Bei der Führung durch die Kirche und das Kloster spielte er auch einige Tak­te auf der his­torischen Bran­den­stein-Orgel. Am 11. Novem­ber erfreute uns Herr Bischof Dr. Gre­gor Maria Han­ke OSB aus Eich­stätt durch seinen Besuch. Ende Juli zele­bri­erte der Neu­priester Andreas Schweimer aus dem Bis­tum Ful­da das son­ntägliche Kon­ven­tamt und spendete den Prim­izsegen. Auch in diesem Jahr waren der Regierung­spräsi­dent von Nieder­bay­ern, Herr Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er, und der Kel­heimer Lan­drat, Herr Dr. Hubert Fal­ter­meier, zu Gast. Herr Dr. Zitzels­berg­er trat Ende April in den Ruh­e­s­tand. Wir danken ihm für die vielfache Unter­stützung bei den Ren­ovierungs­maß­nah­men und der Errich­tung des Hochwasser­schutzes. Die Verbindung soll auch kün­ftig nicht abreißen. Bei einem Antritts­be­such im Land­kreis Kel­heim kam der neue Regierung­spräsi­dent Heinz Grund­wald, auch in unser Kloster. Eine EU-Del­e­ga­tion besuchte im Rah­men der „Leader+“-Förderungen im März das Informationszentrum.

Viele Men­schen fra­gen uns immer wieder nach dem Erfolg der Maß­nah­men des Hochwasser­schutzes. Ende Mai stieg der Pegel der Donau beden­klich an, sodass die Feuer­wehr Kel­heim die Räu­mung des Kloster­hofes anord­nete und mit dem Auf­bau der mobilen Ele­mente begann. Allerd­ings zeigte sich dann noch am Abend, dass die befürchteten Höhen nicht erre­icht wür­den, sodass es zu kein­er „Bewährung­sprobe“ kam. Ein Probeauf­bau wurde schon Mitte März vorgenom­men, als in unserem Gäste­haus an zwei Tagen die Bay­erischen Wasser­wirtschaft­sämter tagten. Zu diesem Anlass weilte auch Herr Staatsmin­is­ter Dr. Wern­er Schnap­pauf bei uns.

Wass­er schadete uns allerd­ings „von oben“. Eben­falls im Mai kam es zu mehreren Rohrbrüchen in den völ­lig ver­rosteten Wasser­leitun­gen im ersten Stock des Klausurgangs, sodass rot­braunes Wass­er durch die Gewölbe im Kreuz­gang drang. Deshalb wurde eine völ­lige Erneuerung der alten Leitun­gen erforder­lich, was mit viel Lärm und Schmutz ver­bun­den war. Unser Dank gebührt vor allem dem großen Ein­satz unseres bewährten Instal­la­teurs, Her­rn Rudolf May­er aus Kel­heimwinz­er, und der Bau­fir­ma Max Prock GmbH aus Dietfurt.

Liebe Leser, wir möcht­en auch Ihnen danken, dass Sie uns wieder die Treue gehal­ten haben und auf so manche Weise Ihre Ver­bun­den­heit zum Aus­druck gebracht haben, sei es durch einen Besuch im Kloster, Ihr Gebetsver­sprechen, Ihre Mit­glied­schaft im Fre­un­deskreis oder durch Ihre Spenden. Möge Gott es Ihnen reich­lich vergel­ten. Gerne gedenken wir Ihrer weit­er­hin in unseren Gebeten und bei der Feier der Heili­gen Messe.

Wir wün­schen Ihnen nun eine besinnliche Adventszeit, ein fro­hes Wei­h­nachts­fest und Gottes Geleit in das Jahr des Her­rn 2008

Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg

Jahresbericht 2006

Advent 2005 — Advent 2006

Den Mönchen und Non­nen unter den Lesern und Hör­ern ist es wohl selb­stver­ständlich, dass die meis­ten Jahres­berichte nicht am 1. Jan­u­ar begin­nen, son­dern mit dem Advent. Denn abwe­ichend vom bürg­er­lichen Kalen­der begin­nt ja das Kirchen­jahr schon mit dem I. Advent. Entsprechend erstreckt sich der Zeitraum unser­er Berichter­stat­tung von Anfang Dezem­ber bis Ende November.

Den Rah­men bildet nun schon zum vierten mal unser “Wel­tenburg­er Kloster­markt”. Die Vor­bere­itun­gen beim Auf­stellen der Stände, Schmück­en des klöster­lichen Are­als, dem Her­richt­en unseres Ange­botes und viel­er ander­er Dinge laufen auf Hoch­touren. Im Vor­jahr haben wieder über 20 Klöster aus nah und fern und einige kirch­liche Grup­pierun­gen aus unseren Pfar­reien an drei Tagen für Tausende von Besuch­ern ihre Pro­duk­te ange­boten und für das leib­liche Wohl gesorgt. Der Chor der Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft gestal­tete das son­ntägliche Kon­ven­tamt musikalisch mit.

Dass dieses auch heuer wieder möglich sein wird, ist gar nicht so selb­stver­ständlich. Denn erst seit zwei Wochen ist die Klosterkirche wieder uneingeschränkt zugänglich. Während der Sanierung des Fun­da­mentes im Kirchenkeller stürzte auf­grund des kiesi­gen Bau­grun­des am 23. Okto­ber ein Pfeil­er ein. Das ein­stürzende Gewöl­beteil riss ein etwa 4 m² großes Loch in den Mit­tel­gang des Kirchen­bo­dens. Gott sei gedankt, dass nie­mand ver­let­zt wurde. Der Schaden wurde zügig behoben und die anderen laufend­en Arbeit­en kon­nten fort­ge­set­zt wer­den, so dass für das kom­mende Jahr der Abschluss der langjähri­gen Kirchen­ren­ovierung (seit 1999) erhofft wird. Da inzwis­chen nur noch die Süd­seite innen in hal­ber Höhe eingerüstet ist, kön­nen die zahlre­ichen Besuch­er schon seit län­gerem die neu leuch­t­ende Pracht der Asam-Kirche bewun­dern. Unter­stützt wird das auch durch die Instal­la­tion ein­er neuen Beleuch­tung. P. Leopold weist bei den Kirchen­führun­gen beson­ders auf die pos­i­tiv­en Verän­derun­gen durch die Restau­rierung hin. Inzwis­chen sind für den Kloster­laden auch einige aktuelle Ansicht­skarten gedruckt wor­den. Immer mehr Grup­pen kom­binieren die Kirchen­führun­gen mit einem Besuch des Infor­ma­tion­szen­trums im Felsenkeller, in dem sich während der Sai­son an der Kasse Herr Tor­chal­la aus Kel­heim und Frau Hecht aus Staub­ing abwech­seln. Die Zahl von ca. 21.500 Besuch­ern im zurück­liegen­den Jahr zeigt, dass der neu geschaf­fene Ausstel­lungsraum gut angenom­men wird.

Die Donau brachte auch in diesem Jahr wieder einige Male kleinere Hochwäss­er. Im März war der Anstieg so rasch, dass die Baustelle des Hochwasser­schutzes unter Wass­er stand und nicht uner­he­bliche Schä­den verur­sachte. Im Gebäude sel­ber waren dies­mal “nur” die Keller über­flutet. Um so mehr wurde allen die Notwendigkeit der Schutz­maß­nah­men vor Augen geführt. Am 27. Jan­u­ar erfol­gte dazu der “Erste Spaten­stich” durch den gemein­samen Knopf­druck von Staatssekretär Dr. Otmar Bern­hard, Regierung­spräsi­dent Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er, Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, Bürg­er­meis­ter Fritz Math­es und Abt Thomas M. am Bohrg­erät für die Unter­grund­ab­dich­tung. Diesem sym­bol­is­chen Akt bei eisiger Kälte waren Ansprachen und Gruß­worte im Barock­saal in Anwe­sen­heit zahlre­ich­er Gäste voraus­ge­gan­gen. Nach ein­er zügi­gen Bauphase kon­nte bere­its am 12. Okto­ber die Ein­wei­hung vorgenom­men wer­den. Ein weit­er Weg, der nach dem Hochwass­er im August 2002 seinen Anfang genom­men hat­te, war an sein Ziel gekom­men. Kaum waren die enor­men Schä­den des Pfin­gsthochwassers 1999 behoben, war dieses erneute Hochwass­er eine “böse Über­raschung” und machte die ständi­ge Bedro­hung wiederum bewusst. So begann man die Möglichkeit­en eines Hochwasser­schutzes für das Kloster näher zu prüfen. Einge­hende Unter­suchun­gen von Seit­en des Freis­taates Bay­ern unter der Fed­er­führung des Wasser­wirtschaft­samtes Land­shut erbracht­en schließlich als Ergeb­nis die Durch­führbarkeit des Schutzes gegen ein hun­dertjähriges Hochwass­er. Pos­i­tiv kon­nte auch die Frage beant­wortet wer­den, ob die Aus­führung mit einem vertret­baren und ver­hält­nis­mäßigem finanziellem Aufwand geschehen könne.

Im neu gestal­teten west­lichen Vorhof war anlässlich der Ein­wei­hung ein Fes­takt. Herr Staatsmin­is­ter Dr. Wern­er Schnap­pauf hielt vor zahlre­ich­er Promi­nenz aus Poli­tik und Kirche sowie den Plan­ern und den Ver­ant­wortlichen der beteiligten Fir­men die Fes­tansprache. Nach den Reden erfle­hte der Abt den Segen Gottes für die Hochwasser­schutzbaut­en. Gemein­sam mit dem Min­is­ter und dem Lan­drat legte er einige Damm­balken auf als Zeichen der offiziellen Inbe­trieb­nahme des Flutschutzes. Sog­ar die Tagess­chau zeigte in ihrer Haup­taus­gabe am Abend diese Szene. Die Ein­wei­hung kann man als ein geschichtlich­es Ereig­nis betra­cht­en. Mit den nun aus­ge­führten Maß­nah­men ist eine ständi­ge Bedro­hung für die Kloster­an­lage geban­nt, mit der jede Gen­er­a­tion der Mönche in der 1400jährigen Geschichte der Abtei leben und zurecht kom­men musste. Das bedeu­tend­ste Ele­ment des Schutzes ist die Unter­grund­ab­dich­tung, die in den anste­hen­den Fels in bis zu 10 Metern Tiefe ein­bindet. Sie ver­hin­dert den Hochwasseran­drang der Donau über den Unter­grund. Gewählt wurde eine Abdich­tung im Hochdruckinjektionsverfahren(HDI) um die Außen­front der Kloster­an­lage an der Fluss­seite auf ein­er Länge von ca. 300m. Dabei wird ein Wass­er-Zement­gemisch unter Hochdruck, das heißt mit bis zu 400 bar, in den Unter­grund gepresst. Dort verbindet es sich mit dem anste­hen­den Kies und Sand zu ein­er durchge­hen­den etwa 1,50m starken säu­len­för­mi­gen Dicht­wand, die an die Fun­da­mente des Gebäudes anbindet. Der Hochwasser­schutz ist in Wel­tenburg “denkmalverträglich“gelöst. Das Gesamtensem­ble des Klosters mit sein­er ein­ma­li­gen Lage am Donau­ufer ist nicht beein­trächtigt. Ein Probeauf­bau der Ver­schlüsse an den Fen­stern, Türen und Toren durch die Frei­willige Feuer­wehr Kel­heim zeigte, dass etwa fünf Stun­den Arbeit dazu notwendig sind. Die mobilen Ele­mente des Hochwasser­schutzes wer­den in ein­er Sche­une auf dem Buch­hof gelagert.

Erhe­bliche Wasser­schä­den verur­sachte im Kloster aber nicht nur die Donau. Am 26. Juni platzten nach einem nächtlichen Gewit­ter über einem Bib­lio­theks­gang im Dachgeschoß Heizungsrohre und ließen heiße Wasser­ströme über den his­torischen Buchbe­stand der Bib­lio­thek niederge­hen. Nicht nur an den wertvollen Büch­ern, son­dern auch am Mauer­w­erk und der Beleuch­tung ent­standen beträchtliche Schäden.

Angesichts des vie­len Regens und küh­ler Tem­per­a­turen im son­st “hochsom­mer­lichen” August macht­en sich manche Sor­gen, ob bis zum “Jahrtausendereig­nis” des Pap­st­be­such­es in Bay­ern eine Wet­terbesserung ein­treten würde. Im Sep­tem­ber kon­nten dann alle sehr froh sein über den strahlen­den Son­nen­schein während des Pap­st­be­such­es, der dann den ganzen Monat anhielt. Fast alle Mit­brüder nah­men an den Gottes­di­en­sten und ver­schiede­nen Begeg­nun­gen mit Papst Benedikt XVI. teil, vor allem in Altöt­ting und auf dem Islinger Feld bei Regens­burg. Im Zuge der Vor­bere­itung dieser beson­deren Tage kamen schon Anfang Sep­tem­ber Vertreter der Pfar­rei St. Benedikt aus Oberis­ling zum son­ntäglichen Kon­ven­tamt und über­bracht­en im Rah­men ihrer Aktion “Bene-Lux” ein Licht, mit dem die Altark­erzen entzün­det wur­den. Da Joseph Ratzinger schon in sein­er Zeit als Pro­fes­sor in Regens­burg mit Wel­tenburg ver­bun­den war und er auch später als Kar­di­nal zu Besuch war, erhoffte sich manch­er, dass unser Kloster auch eine Sta­tion im Rah­men seines Heimatbe­such­es sein kön­nte. Auf­grund des gedrängten Pro­gramms war diese Hoff­nung, wie zu erwarten war, nicht zu erfüllen. Den­noch strahlte der Glanz des Pap­st­be­such­es in beson­der­er Weise auch auf Wel­tenburg. Am “pri­vat­en Tag” des Pap­stes in Regens­burg stat­tete das “Segui­to papale” unserem Kloster einen Besuch ab. Das Päp­stliche Gefolge reiste mit dem Schiff von Kel­heim durch den Donaudurch­bruch an. Abt Thomas geleit­ete die hohen Gäste zur Abteikirche und hielt für sie eine Kirchen­führung in ital­ienis­ch­er Sprache. Anschließend feierten die Gäste mit dem Kon­vent ein Pon­tif­ikalamt, bei dem Kar­di­nal­staat­sekreätr Ange­lo Sodano der Hauptzel­e­brant war. Friedrich Kar­di­nal Wet­ter hielt die Predigt über das mar­i­an­is­che und benedik­tinis­che Bay­ern. Unter den Konzel­e­bran­ten waren auch der Apos­tolis­che Nun­tius in Deutsch­land, Erzbischof Erwin Josef Ender, der päp­stliche Zer­e­mo­ni­ar Erzbischof Pier­ro Mari­ni, der Sub­sti­tut im Staatssekre­tari­at Erzbischof Leonar­do San­dri, der Bischof von Pas­sau Wil­helm Schraml. Am Gottes­di­enst nahm auch der Kar­di­nal von Kin­shasa teil. Anschließend ver­sam­melte sich das Päp­stliche Gefolge und der Kon­vent zum gemein­samen Mit­tagessen im Speis­esaal St. Mar­tin, bei dem bay­erische Gerichte aufgetis­cht wur­den. Gegen Ende kon­nten wir dann auch Wal­ter Kar­di­nal Kasper begrüßen, der am Vor­mit­tag noch eine andere Verpflich­tung in Regens­burg hat­te. In der Mit­tagspause, unter­nahm P. Pri­or Benedikt eine Führung zur Frauen­berg-Kapelle. Dann reis­ten die hohen Wür­den­träger der römis­chen Kurie weit­er in die Nach­barabtei Rohr.

Während des ganzen Jahres besucht­en auch weit­ere beson­dere Gäste unser Kloster. Den Anfang machte Bischof Egon Kapel­lari von Graz-Seck­au, der mit 30 Priestern sein­er Diözese kam und das son­ntägliche Kon­ven­tamt mit Predigt zele­bri­erte. Zwei Wochen später fol­gte ihm der Pader­borner Wei­h­bischof Karl-Heinz Wiese­mann. Anläßlich seines 70. Geburt­stages luden wir am Hochfest des hl. Benedikt, dem 21. März, Prof. Josef Kohlhäu­fl, den langjähri­gen Leit­er der Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft, zum Mit­tagessen und Kaf­fee in das Refek­to­ri­um ein. Die Bun­desjus­tizmin­is­terin Frau Brigitte Zypries kam am 24.April zu einem pri­vat­en Besuch nach Wel­tenburg. Im Mai unter­nah­men die Zis­terzienserin­nen von Ober­schö­nen­feld ihren Kon­ven­taus­flug zu uns. Am Ende des “Won­nemonats” spendete uns der blinde Neu­priester Rain­er Herteis aus dem Nach­bar­bi­s­tum Eich­stätt den Prim­izsegen. Altabt Emmer­am Geser zele­bri­erte zum Haupt­fest der Dreifaltigkeits­brud­er­schaft das Pon­tif­ikalamt. Am Hochfest der Apos­telfürsten Petrus und Paulus, dem 29. Juni, feierte der uns schon viele Jahre ver­bun­dene Pfar­rer Her­bert Kabath aus dem Bis­tum Magde­burg mit uns sein 40jähriges Priester­ju­biläum. Am 29. Juli feierte Herr Anton Röhrl, Seniorchef der Kloster­schenke, seinen 80. Geburt­stag. Abt Thomas M. und Altabt Thomas zele­bri­erten für den Jubi­lar und seine Fam­i­lie eine Dankmesse in der Frauen­bergkapelle. Anfang Sep­tem­ber über­nachtete Abt Raimund Schreier OPraem von Wilten mit eini­gen Junioren des Stiftes bei uns. Er war der Fest­predi­ger auf dem Abens­berg­er “Gillam­oos”. Mitte Sep­tem­ber feierte zum 30jährigen Jubiläum die Hil­f­s­ge­mein­schaft der Dial­y­sep­a­tien­ten und Trans­plantierten Regens­burg-Straub­ing e.V. mit uns die Son­ntagsmesse. Anfang Okto­ber besucht­en zweimal Bis­chöfe aus fer­nen Län­dern das Kloster: Johannes Gorant­la aus Südin­di­en und Aloy­sius Bali­na aus Tansa­nia, der auch die Kakau-Band mit­ge­bracht hat­te. Das südafrikakanis­che Noviziat der Mallers­dor­fer Schwest­ern kam nach der Seligsprechung ihres Grün­ders Paul Josef Nar­di­ni zusam­men mit dem Supe­ri­or, Her­rn Prälat Dr. Wil­helm Gegen­furt­ner, am 23. Okto­ber zu Besuch in unser Kloster.

Sie haben nun einiges vom Auf und Ab der Donau erfahren, vom Kom­men und Gehen beson­der­er Gäste, aber noch nicht sehr viel von dem, was “hin­ter den Kloster­mauern” sich ereignet hat. Auch dort gibt es ein Auf und Ab, ein Kom­men und Gehen. Damit dieses in einem geistlichen Rah­men bleibt, hat zu Beginn des bürg­er­lichen Jahres P. Dr. Daniel Hörne­mann OSB aus Ger­leve uns in den jährlichen Exerz­i­tien wieder tiefer in die Psalmen einge­führt, dem Kern unser­er täglichen Gebet­szeit­en. In den Vorträ­gen ging er auch auf die sog. Fluch­p­salmen ein, legte sie uns geistlich aus. Als Frucht dieser besinnlichen Tage entschlossen wir uns, auch diese Teile der Psalmen im Chorge­bet zu beten. Unmit­tel­bar im Anschluss an die Kon­ven­tex­erz­i­tien hat Fr. Anto­nius Grgic am Hochfest der Erschei­n­ung des Her­rn, dem 6. Jan­u­ar, die Ewige Pro­fess abgelegt. Zwei Brüder aus Zagreb und einige Bekan­nte aus der näheren Umge­bung beg­in­gen mit uns diesen Fest­tag. Zu ein­er geistlichen Kon­ferenz über das II. Vat­i­canum kam Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus München, der eben­so wie Pfar­rer Josef Brand­ner wieder sehr gut besuchte Priesterex­erz­i­tien bei uns gehal­ten hat. P. Clemens M. kon­nte am 5. März seinen 80. Geburt­stag bege­hen. Zu den Grat­u­lanten zählten der Kel­heimer Bürg­er­meis­ter Fritz Math­es und Vertreter der Pfar­reien Teuert­ing und Thaldorf.

P. Leopold ver­lor seinen Vater Siegfried Lör­nit­zo, der am 13. Juni in einem Graz­er Spi­tal verstarb.

Fr. Rupert kon­nte sein ersehntes Ziel ver­wirk­lichen, den Sieg der Kloster­mannschaft beim Bene­fiz-Fußball-Turnier zugun­sten der geplanten Kinderklinik KUNO in Regens­burg. Auch der Gewinn wurde diesem Zweck gespendet. Dem gle­ichen Zweck diente auch ein Bene­fiz-Konz­ert des Sym­phonis­chen Bla­sor­ch­esters Berch­ing im Klosterhof.

Im Okto­ber hat P. Josef M. das Kloster mit der Absicht ver­lassen, in sein­er Heimat-Diözese Spey­er seel­sor­glich zu wirken. Seine Stelle im Sekre­tari­at des Gäste­haus­es nimmt seit Dezem­ber eine neue Mitar­bei­t­erin ein, die Hotelfach­frau Kat­ja Beil. Zum gle­ichen Zeit­punkt schied der bish­erige Küchenchef, Wolf­gang Küh­nel, aus dem Kreis der Angestell­ten aus. Ein freudi­ges Ereig­nis am Ende des Kirchen­jahres war die Zeitliche Pro­fess von Fr. Quirin Erlach­er. Seine Eltern und Ver­wandten von Rot­tach-Egern am Tegernsee und aus der Oberp­falz nah­men an diesem Fest am Christkönigsson­ntag, dem 26. Novem­ber, teil.

Da unser Kloster zur Bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion gehört, möcht­en wir auch noch über Verän­derun­gen auf dieser Ebene bericht­en. Abt­präs­es Dr. Emmer­am Krän­kl trat nach einem Jahr von seinem Amt zurück. Auf dem Gen­er­alka­pi­tel in München wurde sein Vorgänger, Abt Dr. Gre­gor Zasche aus Schäft­larn wieder in dieses Amt gewählt. Gemein­sam mit P. Lukas Wirth aus Schey­ern hat­te er bere­its im Früh­jahr bei uns die kanon­is­che Vis­i­ta­tion durchge­führt.. Da Abt Dr. Gre­gor M. Han­ke von Plankstet­ten zum Bischof von Eich­stätt ernan­nt und gewei­ht wor­den ist, mussten auch die Con­sil­iaräbte neu gewählt wer­den. Diese sind nun Abt Dr. Mar­i­anus Bieber von Nieder­al­taich und Abt Barn­abas Bögle von Ettal.

Auch im Kon­vent gab es eine Verän­derung in den Ämtern. Abt Thomas ernan­nte auf Vorschlag des Kon­ventes P. Michael zum Klaus­tral­pri­or. Fr. Lukas M. bere­it­et sich in Regens­burg auf das Vordiplom vor. Er wurde zum Sprech­er der jun­gen Ordensleute im Bis­tum Regens­burg gewählt. Die Verbindung mit den anderen Ordens­ge­mein­schaften wurde auch im Rah­men der AGOM sowie durch die Teil­nahme an der Ves­per zum “Tag des Gottgewei­ht­en Lebens” mit unserem Bischof und dem Domkapi­tel im Regens­burg­er Dom weit­er vertieft.

P. Boni­fatius erhielt für sein weit­eres Wirken im Heimat­bis­tum Köln die Exk­laus­tra­tion für drei Jahre. P. Thomas, der seit 2003 als Pfarrseel­sorg­er in Kulm­bach (Erzbis­tum Bam­berg) tätig ist, beantragte die Ver­längerung der Exk­laus­tra­tion um ein Jahr. Bei­de waren eben­so wie Altabt Thomas aus Ettal mehrmals während des Jahres bei uns im Kon­vent zu Besuch. Eine gute Frucht der diesjähri­gen Vis­i­ta­tion ist die Kon­vent-Begleitung, zu der der Mün­ster­an­er Priester Dr. Wil­fried Hage­mann gewon­nen wer­den kon­nte. Wir sind ihm sehr dankbar für seinen engagierten und ein­fühlsamen Ein­satz für unsere Gemeinschaft.

In gewiss­er Weise haben Sie alle nun unseren Kon­vent begleit­et, indem Sie Anteil genom­men haben am Leben unser­er Klosterge­mein­schaft im let­zten Jahr. Gerne haben auch wir alle mit unserem Gebet begleit­et, die uns ihre Anliegen anver­traut haben. Zugle­ich danken wir allen, die uns mit ihrem Gebet, wohlwol­len­den Gaben und anderen Zeichen der Ver­bun­den­heit unter­stützt haben mit einem her­zlichen “Vergelt’s Gott”. Dass ER Sie begleit­en möge an allen Tagen im bald begin­nen­den Jahr des Her­rn 2007 wün­schen Ihnen und Euch allen zum Weihnachtsfest

Die Benedik­tin­er von Weltenburg

Jahresbericht 2005

Advent 2004 — Advent 2005

“Zeit­en der Prü­fung” — so nan­nte Volk­er Schmidt seinen Film über unser Kloster in der Rei­he “Donauk­löster” des Bay­erischen Fernse­hens, der inzwis­chen über 20 mal in ver­schiede­nen Fernse­hanstal­ten gesendet wor­den ist und in ein­er bear­beit­eten Kurz­fas­sung auch täglich in unserem neuen Infor­ma­tion­szen­trum zu sehen ist.

Eine dieser Prü­fun­gen — das immer wieder ein­tre­tende Hochwass­er — hat uns auch in diesem Jahr heimge­sucht. Am 23. August erre­ichte uns die Mel­dung, dass die rasch ansteigende Donau die Hochwasser­marke des “Jahrhun­dert-Hochwassers” von 1999 über­schre­it­en kön­nte. Am Nach­mit­tag began­nen wir mit eini­gen eifrigen Helfern den Kloster­laden zu räu­men. Tags darauf wurde zunächst Ent­war­nung gegeben, da kein bedrohlich­er Pegel­stand zu erwarten sei. So been­de­ten wir die Räu­mung weit­er­er Teile des Klosters. Am gle­ichen Abend jedoch wurde erneut Alarm gegeben. Es sei doch ein bedeu­tend höher­er Wasser­stand zu erwarten, als zuvor auf­grund fehler­hafter Berech­nun­gen voraus­ge­sagt. Wir räumten deshalb nach der Kom­plet mit tatkräftiger Unter­stützung viel­er Frei­williger weit­ge­hend das Erdgeschoss aus. Während­dessen ver­stärk­ten die Feuer­wehr und das Tech­nis­che Hil­f­swerk die Pumpen und Sand­sack­wälle an den bei­den Donau­toren, sowie an den Türen und Fen­stern. Die ganze Nacht hin­durch dröh­n­ten die Motoren der Pumpen in den Fluren und Trep­pen­häusern, in denen son­st klöster­liche Stille herrscht. Am 25. August erre­ichte die Krise ihren Höhep­unkt. Das Kant-Sem­i­nar der Heimvolk­shochschule musste abge­brochen wer­den und die Teil­nehmer abreisen. Zahlre­iche TV- und Radiosender aus aller Welt macht­en Auf­nah­men und führten zahlre­iche Inter­views. Den ganzen Tag über riefen weit­ere Sender und Nachricht­e­na­gen­turen an. Im Dorf wurde eine ganze Straße mit Über­tra­gungswa­gen aufge­baut. Trotz aller Arbeit­sein­sätze, Pressege­spräche, Ein­schränkun­gen usw. beteten wir wie gewohnt unsere Tagzeit­en in der Klosterkirche und feierten abends die Ves­per mit “Te Deum” zur Erin­nerung an den Beginn des Chorge­betes nach der Wieder­be­grün­dung unseres Klosters durch König Lud­wig I. von Bay­ern. Tags darauf war das Schlimm­ste über­standen. Die hoch aufge­stock­ten Wälle hat­ten standge­hal­ten. In einige Räume der Kloster­schenke, in unsere Küche und in das Refek­to­ri­um war das Wass­er knöchel­hoch einge­drun­gen. Der gravierend­ste Schaden jedoch ist der Ein­sturz der his­torischen Garten­mauer auf über 20m Länge bei der Schiffsanlegestelle.

Treue Helfer standen uns in den fol­gen­den Tagen zur Seite, um die Wasser­schä­den zu beseit­i­gen, die vie­len Räume zu reini­gen und wieder einzuricht­en. Dank dieser Hil­fe kon­nte schon bald wieder die Küche benutzt und im Refek­to­ri­um gegessen wer­den, der Kloster­laden wieder öff­nen und das Gäste­haus seinen Betrieb aufnehmen. Am 20. Sep­tem­ber organ­isierten der Land­kreis und die Städte Kel­heim und Neustadt für die fast tausend Helfer aus diesem Gebi­et ein Fest in unserem Bier­garten, zu dem die Kloster­brauerei das Frei­bier beisteuerte.

Die umfan­gre­ichen Pla­nun­gen des Hochwasser­schutzes, die seit 2003 laufen, wur­den ger­ade in den Tagen des Hochwassers abgeschlossen. Im Monat Novem­ber wur­den bere­its die ersten Auss­chrei­bun­gen einzel­ner Gew­erke durchge­führt. Die Aus­führung wird hof­fentlich nicht mehr lange auf sich warten lassen, so dass wir dem näch­sten Hochwass­er gelassen­er gegenüber ste­hen kön­nen. Der Hochwasser­schutz beste­ht im wesentlichen aus drei Teilen. Der Unter­grund wird vom Nepo­muk­felsen an der west­lichen Zufahrt zur Apsis der Kirche um den gesamten Gebäudekom­plex abgedichtet. An den Toren und Fen­stern wer­den im Hochwasser­fall Damm­balken­ver­schlüsse und Schutzk­lap­pen ange­bracht. Im Hof wird eine Binnenen­twässerung gebaut, um Ober­flächen­wass­er und vom Fluss noch ein­drin­gen­des Wass­er abpumpen zu können.

Zu den weit­eren “Prü­fun­gen” in seinem Film hat­te Volk­er Schmidt die Her­aus­forderung durch die zahlre­ichen Touris­ten gezählt. Der Touris­mus stellt aber auch eine wichtige Chance dar, viele Men­schen zu erre­ichen und anzus­prechen und ist nicht zulet­zt ein wichtiger wirtschaftlich­er Fak­tor. Dies zeigte sich beson­ders in den Zeit­en lang andauern­den Niedrig­wassers der Donau und dem damit ver­bun­de­nen Aus­bleiben der Besuch­er. Doch kon­nten im zurück­liegen­den Jahr diese Ein­bußen wieder wettgemacht werden.

Viele Gäste sind begeis­tert, dass die Klosterkirche inzwis­chen wieder weit­ge­hend ohne Gerüste zu bewun­dern ist und in großen Teilen frisch restau­ri­ert in neuem Glanz erstrahlt. Durch die inten­sive Berichter­stat­tung sämtlich­er Medi­en während des Hochwassers sind wiederum viele Men­schen auf uns aufmerk­sam geworden.

Ein weit­er­er Anziehungspunkt ist unser neues Infor­ma­tion­szen­trum gewor­den. Ende April waren die Arbeit­en im Felsenkeller der Kloster­brauerei weit­ge­hend abgeschlossen. Aus dem früheren Gärkeller ist ein ansprechen­der Ausstel­lungsraum gewor­den. Exponate, Fotos und Infor­ma­tion­stafeln präsen­tieren das klöster­liche Leben von Wel­tenburg in Geschichte und Gegen­wart. Weit­er wer­den das Naturschutzge­bi­et “Wel­tenburg­er Enge” (Donaudurch­bruch) und die Her­stel­lung des Kloster­bieres the­ma­tisiert. In diesem Rah­men wer­den zwei kurze Filme gezeigt. Sie sollen einen Ein­blick in das Leben der Wel­tenburg­er Mönche in ihrem Kloster­all­t­ag geben und über die Her­stel­lung des welt­berühmten und prämierten Wel­tenburg­er Kloster­bieres informieren. Am 23. Juni fand die feier­liche Ein­wei­hung durch unseren Abt Thomas Maria statt. Der bay­erische Land­wirtschaftsmin­is­ter Herr Josef Miller hielt die Fes­tansprache, da ein größer­er Teil der EU-För­der­mit­tel über sein Haus aus­gere­icht wurde. Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, Herr Direk­tor Her­mann Goss von der Kloster­brauerei und Herr Prälat und Bis­chöflich­er Finanzdi­rek­tor Robert Hüt­tner sprachen Gruß­worte. Anschließend erläuterte Herr Architekt Arnulf Magerl den Bauablauf. Zu den zahlre­ichen Gästen gehörten die Äbte unser­er Nach­barabteien Plankstet­ten und Rohr, Herr Abt Dr. Gre­gor Han­ke und Herr Abt Gre­gor Zip­pel, fern­er Herr Regierung­spräsi­dent Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er, sowie die Her­ren Abge­ord­neten Horst Kubatsch­ka (MdB) und Mar­tin Neumey­er (MdL). Nach der ersten Besich­ti­gung war zur Brotzeit geladen. Bei strahlen­dem Son­nen­schein und gemütlich­er Stim­mung ließ es sich gut aushal­ten. Das Infor­ma­tion­szen­trum wird von den Touris­ten gut angenom­men und zählt seit sein­er Eröff­nung ca. 17.000 Besucher.

Die ersten Besuch­er­ströme im Zeitraum der Berichter­stat­tung waren allerd­ings schon bei win­ter­lichen Tem­per­a­turen zum 2. Adventlichen Kloster­markt vom 26. bis zum 28. Novem­ber 2004 gekom­men. P. Pri­or Benedikt übern­immt Jahr für Jahr sehr engagiert die Organ­i­sa­tion des Mark­tes. Etwa zwanzig Klöster boten an dreißig Stän­den ihre Pro­duk­te an. Ein Kul­tur­pro­gramm umrahmte die einzel­nen Tage. Auch das Konz­ert der Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft und die jährliche Pfer­de­seg­nung wur­den in das Pro­gramm des Mark­tes inte­gri­ert. Fr. Lukas hat­te im Barock­saal eine große Krip­pe­nausstel­lung aufge­baut. Der Bay­erische Rund­funk war mit sein­er “Schnee­mann-Tour” zu Gast und übertrug mehrere Stun­den “live” aus dem Kloster­hof. In diesem Jahr war es für die Besuch­er auch möglich, mit ein­er roman­tis­chen Schiff­fahrt durch den Donaudurch­bruch den Kloster­markt zu erre­ichen. Zudem wur­den An- und Abreise durch den Ein­satz von Shut­tle-Bussen erle­ichtert. Nun ste­ht schon der 3. Kloster­markt vor der Tür; die Vor­bere­itun­gen dafür laufen auf Hochtouren.

Sehr inter­na­tion­al zeigte sich das Kloster in den Tagen vor dem Weltju­gend­tag. Grup­pen aus aller Welt waren bei uns zu Besuch. Sie kamen z. B. aus Poly­ne­sien, Indi­en, Ital­ien, Ungarn, Kroa­t­ien und Irland. Über 100 Jugendliche aus Niederöster­re­ich in Begleitung von Zis­terziensern aus Heili­genkreuz macht­en bei uns Zwis­chen­stop und waren unsere Gäste. Am Weltju­gend­tag in Köln nah­men P. Gre­gor und Fr. Lukas teil, sowie P. Thomas und P. Bonifatius.

Gäste “aus alter Zeit” besucht­en am 3. und 4. Mai das Kloster. Stu­den­ten aus Regens­burg hat­ten im Rah­men eines Stu­di­en­pro­jek­tes eine römis­che Galeere nachge­baut und sind in his­torischen Gewän­dern mit dieser nach Wel­tenburg gerud­ert. Im Donaudurch­bruch braucht­en sie Unter­stützung durch ein Feuerwehrboot.

Am 26. Sep­tem­ber eröffnete Herr Regierung­spräsi­dent Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er die Kun­stausstel­lung “Wel­tenburg­er Spuren”, im Rah­men der­er heuer zum 3. Mal von 18 Nach­wuch­skün­stlern zeit­genös­sis­che Kun­st unter dem Mot­to “Die Kun­st macht mobil” im Umfeld des Klosters präsen­tiert wurde. Die Her­ren Alfred Böschl, Dr. Her­bert Schnei­dler und Peter Dorn waren ver­ant­wortlich für das Konzept und die Organ­i­sa­tion der Ausstel­lung, wofür ihnen auch an dieser Stelle gedankt sei.

Auch in diesem Jahr durften wir wieder beson­dere Gäste bei uns willkom­men heißen. Der Pader­borner Wei­h­bischof Dr. Karl-Heinz Wiese­mann feierte auch in diesem Jahr wieder das Pon­tif­ikalamt zum Haupt­fest der Herz Mar­iä Bruderschaft.

Eine sehr große Freude war es für uns, dass Erzbischof em. Dr. Karl Braun von Bam­berg unsere Ein­ladung annahm, den Tag des Benedik­tus­festes (11. Juli) mit uns ver­brin­gen kon­nte und am Abend das Pon­tif­ikalamt hielt. In sein­er Fest­predigt legte er uns und den Gläu­bi­gen unser­er Pfar­rge­mein­den das “Aus­cul­ta” (Höre), das erste Wort der Benedik­tus­regel, aus. Beim anschließen­den gemütlichen Beisam­men­sein war Gele­gen­heit zur Begeg­nung untereinander.

Einige Male war unser Diöze­san­bischof Prof. Dr. Ger­hard Lud­wig Müller zu Gast. Der erste Anlass war das 250jährige Jubiläum der Altar­wei­he in Staub­ing am Patrozini­um, 26. Dezem­ber. Am Nach­mit­tag dieses Festes führten Schüler des Donau-Gym­na­si­ums, Kel­heim, das von P. Stephan ver­fasste The­ater­stück “Stephanus lebt” auf. Die Darsteller und Musik­er begeis­terten den Bischof und das gesamte Pub­likum. Die gesam­melten Spenden im voll beset­zten Fest­saal wur­den dem Bischof für die Kinder in Peru übergeben. Wegen des Erfolges führten die Schüler das Stück später nochmals in Thal­dorf auf.

Der Bischof wan­derte im Rah­men seines Pas­toralbe­such­es mit den Priestern der Region Kel­heim am 17. Juli von Neustadt ent­lang der Donau nach Wel­tenburg. Bei uns feierte er die Son­ntagsves­per und predigte beson­ders für den anwe­senden Klerus. Bei Leberkäs und gutem Wel­tenburg­er Bier ließen wir zusam­men mit dem Bischof und den Priestern den Tag gemütlich im Bier­garten ausklingen.

Als dritte der “Prü­fun­gen” han­delt Volk­er Schmidts Film vom Gemein­schaft­sleben. Es ist eine stete Auf­gabe von Gemein­schaft, sich immer wieder neu zusam­men­zufind­en. Auch in diesem Jahres­bericht möcht­en wir Sie etwas teil­nehmen lassen an den Freuden und Nöten unseres Kon­ventes. Geistlich stärk­te uns zum Ende des ver­gan­genen Jahres H.H. Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus München in den Kon­ven­tex­erz­i­tien. Sie standen unter dem The­ma “Gott offen­bart sich je neu”. Am Fest der Taufe des Her­rn, 10. Jan­u­ar, legte Fr. Lukas M. die zeitliche Pro­fess ab. Mit uns feierten seine Eltern, die Großmüt­ter und Ver­wandten aus dem Schwarzwald. Im April begann er das The­olo­gi­es­tudi­um an der Uni­ver­sität Regens­burg und wohnt seit­dem während der Woche im dor­ti­gen Priestersem­i­nar. Fr. Anto­nius erneuerte am 9. Jan­u­ar seine zeitlichen Gelübde für ein Jahr. Da sich P. Josef auf­grund kör­per­lich­er Erschöp­fung und gesund­heitlich­er Prob­leme aus der Seel­sorge zurückziehen musste, war es kurzfristig notwendig, die Ein­teilung der Pfarrseel­sorge neu vorzunehmen: Der bish­erige große Pfar­rver­band wurde zum 1. Jan­u­ar dieses Jahres wieder in seine früheren Seel­sorgeein­heit­en aufgeteilt. P. Gre­gor wurde zum Pfar­rer für Wel­tenburg und P. Michael für Teuert­ing ernan­nt. P. Pri­or Benedikt ist seit­dem Exposi­tus von Ein­muß und P. Stephan von Staub­ing. Ende Jan­u­ar ließ sich P. Boni­fatius für ein Jahr beurlauben und kehrte probe­weise in die Erzdiözese Köln als Seel­sorg­er zurück. Nach einem län­gerem Erhol­ungsaufen­thalt wurde P. Josef zum Leit­er des Kloster­ladens und Sekretär des Gäste­haus­es beauf­tragt. Er bleibt weit­er­hin Sakris­tan. Dieses Jahr wurde auch wieder mit ein­er ewigen Pro­fess gekrönt. Nach Exerz­i­tien in Plankstet­ten bei unserem Beicht­vater P. Josef Kärt­ner legte Fr. Rupert im Pon­tif­ikalamt am Hochfest Christi Him­melfahrt, 5. Mai, die Feier­lichen Gelübde ab. Zahlre­iche Ver­wandte und Fre­unde nah­men am Fest teil. Lei­der musste dieser feier­liche Tag für ihn im Kel­heimer Kranken­haus enden. Nur durch die ärztlichen Sofort­maß­nah­men kon­nte er vor innerem Verbluten gerettet wer­den. Inzwis­chen hat sich sein Gesund­heit­szu­s­tand wieder so weit gebessert, dass er seine Auf­gaben als Gärt­ner, Imk­er und KFZ-Wart wahrnehmen kann. Am 2. August vol­len­dete er das 50. Lebensjahr.

Bere­its am 13. April feierte P. Raphael in Ober­ried den 80. Geburt­stag. Abt Thomas besuchte ihn aus diesem Anlass und grat­ulierte ihm in unser aller Namen. In sein­er früheren Exposi­tur hil­ft er noch regelmäßig in der Seel­sorge mit.

Erfreulich ist auch, dass wieder ein junger Mann in unser Kloster einge­treten ist. Am 21. Juni begann Herr Andreas Erlach­er (28) aus Rot­tach-Egern am Tegernsee das Pos­tu­lat und wurde in der Ves­per des Christkönigs­festes, 20. Novem­ber, eingek­lei­det. Er trägt nun den Namen des hl. Mär­tyr­ers Quirin, dessen Reliquien seit dem 8. Jahrhun­dert in der ehe­ma­li­gen Klosterkirche von Tegernsee verehrt werden.

Am 26. Sep­tem­ber unter­nah­men wir unseren Kon­ven­taus­flug nach Straub­ing. Zuerst besucht­en wir das dor­tige Karmeliterk­loster. P. Pri­or Georg gab eine inter­es­sante Führung durch Kirche, Gruft und Klausur. Zwei örtliche Stadt­führerin­nen erk­lärten uns dann den Stadt­turm und die Jakobs-Kirche. Nach dem Mit­tagessen auf dem son­ni­gen Stadt­platz schloss sich eine Führung durch die Asam-Kirche bei den Ursu­li­nen an. Unser näch­stes Ziel war die frühere Abteikirche von Ober­al­taich, die uns P. Kil­ian erk­lärte. Zum Abschluss des Tages besucht­en wir noch die Wall­fahrt­skirche auf dem nahen Bogenberg.

Vom 5. bis 8. Sep­tem­ber nah­men Abt Thomas Maria und P. Leopold in Plankstet­ten am Gen­er­alka­pi­tel der Bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion teil. Abt Dr. Emmer­am Krän­kl aus Augs­burg wurde zum neuen Abt­präs­es gewählt. Im Anschluss ist in jedem Kloster die Ämter­erneuerung fäl­lig: P. Pri­or Benedikt und P. Sub­pri­or Michael wur­den in ihren Ämtern bestätigt. In das Seniorenkapi­tel wur­den P. Clemens M. und P. Stephan gewählt.

Am Ende eines Kirchen­jahres lenken die litur­gis­chen Texte unsere Gedanken auf das Ende der Zeit und auch auf das Ende unseres per­sön­lichen Lebens. Mit der ganzen Kirche haben wir Anteil genom­men am Ster­ben von Papst Johannes Paul II., dem einige Mit­brüder während seines lan­gen Pon­tif­ikates auch schon per­sön­lich begeg­net waren. Groß war dann die Freude über die Wahl seines Nach­fol­gers, des “Bay­erischen” Pap­stes. Gesteigert wurde unsere Freude durch die Annahme des Namens Benedikt.

Schock­ierend war die Nachricht von der Ermor­dung des Grün­ders von Taize, Fr. Roger Schutz, zur Zeit des Weltju­gend­tages. Zu dieser Zeit ver­starb auch an ihrem Namen­stag unsere langjährige treue Mitar­bei­t­erin Rosa Krem­sre­i­ther. Sie hat­te über viele Jahre, so lange es ihre Gesund­heit zuließ, die Abteikirche gere­inigt und für frische Blu­men bei der Mut­ter­gottes gesorgt,. P. Leopold hielt das Requiem und die Beerdi­gung für sie.

Am 22. Novem­ber fand die Jahre­shauptver­samm­lung des Vere­ins der Fre­unde der Abtei statt. Er zählt momen­tan 202 Mit­glieder. Wir sind dankbar, dass dieser stat­tliche Per­so­n­enkreis seine Ver­bun­den­heit mit dem Kloster bekun­det und gemäß dem Vere­in­szweck bei der Erfül­lung der seel­sor­glichen und kul­turellen Auf­gaben ideell und materiell unter­stützt. In diesem Jahr standen Neuwahlen an. Sämtliche Mit­glieder des Vor­standes und des Beirats wur­den in ihren Ämtern bestätigt. Bere­its seit der Grün­dung im Okto­ber 1999 ist Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier der erste Vor­sitzende. Schatzmeis­ter ist Herr Oswald Frei­dl und Schrift­führer Herr Anton Röhrl jun. Den Vor­sitz im Beirat hat Herr Regierung­spräsi­dent Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er inne, sein Stel­lvertreter ist Herr Bürg­er­meis­ter Fritz Math­es aus Kelheim.

Volk­er Schmidt beschließt seinen Kloster­film mit ein­er Bild­se­quenz der Lichter­prozes­sion auf den Frauen­berg am 15. August. Lichter wer­den nun auch in den grauen Novem­berta­gen auf den Gräbern der Ver­stor­be­nen angezün­det wie auch in vie­len Woh­nun­gen. Jedes Licht kann uns an DEN erin­nern, der von sich sagt: “Ich bin das Licht der Welt” — aber auch uns zumutet, Licht der Welt zu sein.

Wenn in unser­er Welt angesichts großer Naturkatas­tro­phen, Ter­ro­ran­schläge und ander­er Unglücks­fälle oder auch im Hin­blick auf bes­timmte poli­tis­che und wirtschaftliche Entwick­lun­gen sich Angst und Klage bre­it machen, kön­nen wir an ein chi­ne­sis­ches Sprich­wort denken: “Es ist bess­er, ein Licht anzuzün­den — als über die Dunkel­heit zu schimpfen”. Der Adventskranz erin­nert uns daran, den Weg für Chris­tus zu bere­it­en, damit es in der Welt, in unseren Gemein­schaften und in uns sel­ber wieder lichtvoller wer­den kann.

Wir wün­schen Ihnen allen zu den kom­menden Wochen des Adventes und zum Wei­h­nachts­fest Gottes reichen Segen,

Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg

Hochwasser 2005

Hochwass­er im Kloster Wel­tenburg 23. — 26. August 2005
 
Immer häu­figer wird Wel­tenburg in den let­zten Jahren vom Hochwass­er heimge­sucht: Pfin­g­sten 1999, August 2003 und erneut im ver­gan­genen Monat, 23. — 26. August 2005. Die starken Regen­fälle im voralpinen Gebi­et zwis­chen Iller, Lech, Isar und Mang­fall ließen die Flüsse anschwellen, die ihr Wass­er der Donau zuführen. 
 
“In der Donau wird sich auf Grund der Zuflüsse eine Hochwasser­welle auf­bauen” lautete die Vorher­sage in den Bericht­en der Wasser­wirtschaft. Es zog eine neue Gefahr für die Gebi­ete an der Donau auf. Am Nach­mit­tag des 23. August trat der Fluß bei uns über die Ufer. 
 
Durch den enor­men Ein­satz der Feuer­wehr kon­nte Schlim­meres ver­hütet wer­den. Zeitweise waren 100 frei­willige Helfer im Ein­satz, vor allem in der Nacht vom 24. auf den 25. August. Nach­dem zuerst ein Pegel­stand von 6.80m vorherge­sagt war, musste diese Prog­nose am Abend des 24. August kor­rigiert wer­den: 7.30m — 7.40. Bei einem Stand von 7.20m mußte an Pfin­g­sten 1999 das Kloster geflutet wer­den. Schnell wurde in der Nacht noch das gesamte Erdgeschoß geräumt:Refektorium, Küche, Gäste­speis­esäle. Mönche, Mitar­beit­er, Kursteil­nehmer, die noch im Haus tagten, bracht­en Möbel, Bilder, Vor­räte … in das obere Stock­w­erk. 24 Stun­den lang schwoll die Donau immer mehr an, bis am 25. August 2005, 23.00 Uhr der Scheit­elpunkt erre­icht war: 7.29m. 24 Stun­den lang ban­gen, hof­fen, beten: Hal­ten die meter­ho­hen Wälle aus Sand­säck­en den Fluten der Donau stand? Schaf­fen es die Pumpen, das aus dem Unter­grund auf­steigende Wass­er abzupumpen: In manchen Räu­men des Erdegeschoss­es ste­ht das Wass­er knöchel­hoch. Das Wass­er im Keller unter der Kirche wird mit ein­er beson­ders starken Pumpe abgepumpt. Aus der Kloster­schenke ergießen sich kleine Bäche in den Klosterhof. 
In den Vor­mit­tagsstun­den des 26. August kann man aufat­men: Kloster Wel­tenburg kon­nte gehal­ten wer­den. Es wurde von ein­er neuer­lichen Katas­tro­phe bewahrt. Schnell sinkt der Pegel. 
 
Im Ver­gle­ich zu den Schä­den im Jahre 1999 kön­nen wir von einem glimpflichen Aus­gang sprechen. Den­noch ist eine Schaden­shöhe von ca. 100.000 € zu verze­ich­nen. Die his­torische Garten­mauer aus dem 18. Jahrhun­dert ist bei der Schiff­san­legestelle auf ein­er Länge von 22m eingestürzt. Weit­ere Schä­den von gerin­gerem Umfang sind im Haus aufge­treten, deren Behe­bung ange­laufen ist. Die Feuchtigkeit steckt noch stark im Gemäuer. 
 
Schnell hat sich die Lage beruhigt. Am Son­ntag waren wir zu den Mahlzeit­en bere­its wieder im Refek­to­ri­um. Die Kloster­schenke hat auch geöffnet. Es kom­men die ersten Touris­ten, nicht zulet­zt ange­lockt durch die enorme Beach­tung, die der “Kampf um das Kloster Wel­tenburg” in allen Medi­en im In- und Aus­land fand. Das Leben nimmt seinen gewohn­ten Gang. 
 
Die Pla­nun­gen des Hochwasser­schutzes, die seit 2003 laufen, wur­den ger­ade in den Tagen des Hochwassers abgeschlossen. Sie liegen bei den zuständi­gen staatlichen Stellen zur Genehmi­gung vor. Die Aus­führung wird hof­fentlich nicht mehr lange auf sich warten lassen, so dass wir dem näch­sten Hochwass­er gelassen­er ent­ge­gen sehen können. 
 
Sie kön­nen bei der Behe­bung der Schä­den oder der Aus­führung des Hochwasser­schutzes mithelfen Jed­er Beitrag ist willkommen: 
 
Sparkasse Kel­heim 
Kon­to 190 802 116 
BLZ 750 515 65 
 
Raif­feisen­bank Kelheim 
Kon­to 61 61 09 
BLZ 750 690 14 
 
Bei Angabe der Anschrift kön­nen Sie eine abzugs­fähige Spenden­quit­tung zugeschickt bekommen. 
 

Jahresbericht 2004

Advent 2003 — Advent 2004

Während diese Zeilen der Jahreschronik geschrieben wer­den, laufen die Vor­bere­itun­gen für den diesjähri­gen, zweit­en Wel­tenburg­er Kloster­markt auf Hoch­touren. Im Vor­jahr wurde er erst­mals organ­isiert, nach­dem P. Pri­or mit seinem Team schon seit eini­gen Jahren auf ähn­lichen Ver­anstal­tun­gen in Schweikl­berg, Nieder­al­taich und Reich­ers­berg (in Öster­re­ich) teilgenom­men und dabei eine entsprechende Nach­frage nach Pro­duk­ten aus ver­schiede­nen Klöstern erlebt hat­te. In den geschmück­ten Holzhäuschen im Kloster­hof boten Mit­glieder ver­schieden­er Orden Wei­h­nachtss­chmuck, Artikel aus Mis­sion­s­ge­bi­eten, Bäck­er- und Met­zgereipro­duk­te u.v.m. an. Es wurde aber nicht nur verkauft, son­dern auch ein umfan­gre­ich­es Rah­men­pro­gramm von musikalis­chen Dar­bi­etun­gen, beson­deren Führun­gen, Ausstel­lun­gen usw. ange­boten. Kan­di­dat Dominik Steine­brun­ner hat­te eine große Krip­pe­nausstel­lung aufge­baut, die viele Besuch­er anzog. An den ersten bei­den Tagen waren allerd­ings auf­grund der schlecht­en Wit­terung nur wenige Inter­essen­ten gekom­men. Dage­gen lock­te dann das her­rliche Wet­ter am Son­ntag Tausende Men­schen aus Nah und Fern. Um das Park­platzprob­lem zu entschär­fen, wer­den heuer zum zweit­en Kloster­markt auch die Schiffe fahren. Die Zahl der Mark­tbeschick­er wird sich fast ver­dreifachen. Natür­lich wird auch unser eigen­er Kloster­laden vertreten sein.

Dieser erlebte auch das Jahr über wieder mehr Zulauf als im Vor­jahr, da heuer fast durchgängig die Schiff­fahrt möglich war. 2003 kon­nten auf­grund des extremen Niedrig­wassers über viele Wochen hin­durch keine Schiffe fahren und deshalb hat­ten auch viele Grup­pen ihren Besuch abge­sagt. Die amerikanis­chen Gäste kamen eben­falls wieder in großen Scharen. Zum Pro­gramm gehört meis­tens eine Kirchen­führung von Fr. Anto­nius oder P. Leopold, der ihnen auch ein Choral­stück vors­ingt, das sie immer wieder begeis­tert. Trotz manch­er Ein­schränkun­gen auf­grund der Ren­ovierungs­maß­nah­men hat­te sich die Zahl der Führun­gen wieder ver­mehrt. Die Ren­ovierun­gen gehen im Inneren und Äußeren der Kirche zügig voran, so dass der Abschluss für das Jahr 2006 zu erwarten ist.

Größere Bau­maß­nah­men gibt es zudem im Bere­ich der Kloster­brauerei. Für das Früh­jahr 2005 ist die Ein­wei­hung des neuen Infor­ma­tion­szen­trums im Felsenkeller vorge­se­hen. Dann kann den Besuch­ern durch Ausstel­lun­gen und Filmvor­führun­gen zusät­zlich ein Blick hin­ter die Klausurmauern und in die Brauerei ermöglicht wer­den. Auch das Naturschutzge­bi­et “Wel­tenburg­er Enge” oder Donaudurch­bruch mit sein­er vielfälti­gen Flo­ra und Fau­na soll beson­ders vorgestellt wer­den. Als Ersatz für die bish­eri­gen Bier­tanks wur­den fünf 35.000-Liter Gär- und Lager­tanks mit großem Aufwand von Regens­burg zur Brauerei trans­portiert. Dazu mussten teil­weise Straßensper­run­gen vorgenom­men wer­den. Mit riesi­gen Spezialkrä­nen wur­den sie über Dach an ihren jet­zi­gen Stan­dort eingehoben.

Eine weit­ere Neuan­schaf­fung wurde auf dem Buch­hof notwendig. Als Ersatz für die kleineren Trak­toren wurde ein neuer großer Schlep­per (170 PS) gekauft. P. Pri­or seg­nete ihn am Erntedankson­ntag, dem 3. Okto­ber, zusam­men mit einem neuen Kreuz, das inzwis­chen am Giebel des Stalles ange­bracht wurde. Das bish­erige war von Unbekan­nten geschän­det wor­den. Der­ar­tiger Van­dal­is­mus bre­it­et sich in unser­er Gegend zunehmend aus. Immer wieder wer­den Grot­ten, Marterl, Gräber ver­wüstet und zerstört.

Für 50-jährige Mith­il­fe bei den Wal­dar­beit­en auf dem Buch­hof wurde am 28. Dezem­ber Herr Erwin Meinz­er aus Holzhar­lan­den im Rah­men eines klöster­lichen Mit­tagessens geehrt. Zugle­ich kon­nten wir auch Her­rn Ste­fan Schmer­beck aus Staub­ing zur bestande­nen Meis­ter­prü­fung mit Ausze­ich­nung grat­ulieren. Als erster Auszu­bilden­der war Rudi Dillinger aus Ober­feck­ing auf dem Buch­hof im Einsatz.

Ein Jubiläum galt es auch am 7. Mai in der Kloster­schenke zu feiern. Seit 70 Jahren führt Fam­i­lie Röhrl, bere­its in drit­ter Gen­er­a­tion, die Kloster­schenke. Im Rah­men der Feier wur­den his­torische Fil­mauf­nah­men gezeigt. Kurz zuvor kon­nten Anton und Elfriede Röhrl ihre Gold­ene Hochzeit feiern. Außer­dem beg­ing die Seniorchefin ihren 75. Geburtstag.

Die “Gruppe Geschichte” der Wel­tenburg­er Akademie existiert seit 25 Jahren. Zu diesem beson­deren Anlass gewann sie den früheren Bay­erischen Kul­tus­min­is­ter Prof. Dr. Hans Maier als Red­ner für den öffentlichen Fes­takt am 17. Sep­tem­ber. Er sprach über die kul­tur­poli­tis­chen Ver­hält­nisse in den 68er Jahren. Des Weit­eren gab es eine interne Jubiläums­feier der Vere­ins­mit­glieder. Der Vor­sitzende der “Gruppe Geschichte”, Prof. Dr. Gün­ter Tamme, radelte in diesem Jakobus-Jahr (immer wenn das Fest dieses Apos­tels auf einen Son­ntag fällt) nach San­ti­a­go de Com­postela. Einen beein­druck­enden Dia­vor­trag über diesen “Camino” bot er im Rah­men der Jahresver­samm­lung des “Vere­ins der Fre­unde der Abtei Weltenburg”.

Zwei Jubiläen gab es auch im Kon­vent. P. Clemens gedachte am 26. Mai in aller Stille seines Sil­ber­nen Priester­ju­biläums. Trotz Alters­beschw­er­den nimmt er am gesamten Chorge­bet teil, konzele­bri­ert täglich im Kon­ven­tamt und ste­ht auch für Beicht­ge­spräche u. a. m. zur Verfügung.

P. Leopold feierte vom 9. bis 11. Okto­ber in seinem Heimat­land Öster­re­ich im Kreise sein­er Ver­wandten und Fre­unde den 50. Geburtstag.

Erfreulicher­weise gab es für den Kon­vent heuer gle­ich zweimal Zuwachs. Nach den Kon­ven­tex­erz­i­tien, die uns Abt Dr. Johannes Gart­ner von Seck­au vom 6. bis 10. Jan­u­ar zu aus­gewählten Kapiteln der Benedik­tus-Vita hielt, wurde der Kan­di­dat Dominik Steine­brun­ner in der ersten Ves­per vom Fest “Taufe des Her­rn” als Fr. Lukas Maria eingek­lei­det. Er kon­nte mit 11 weit­eren Novizen aus den Abteien unser­er Kon­gre­ga­tion am Kom­munnoviziat teil­nehmen. Der erste Teil fand vom 22. März bis 3. April in unserem Kloster und der zweite vom 21. Juni bis 10. Juli in Ettal statt.

Mitte Jan­u­ar wurde P. Boni­fatius Müller aus der Abtei Sieg­burg durch die Über­tra­gung sein­er Sta­bil­ität, die von den zuständi­gen Prä­sides der Sub­lazenser Kon­gre­ga­tion und der Bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion genehmigt wor­den war, recht­skräftig Mönch in unserem Kloster. Er übt momen­tan noch die Seel­sorge als Inselku­rat und Spir­i­tu­al der Benedik­tiner­in­nen auf Frauenchiem­see aus.

Fr. Rupert legte am 4. Mai die zeitlichen Gelübde auf ein Jahr ab, um im kom­menden Jahr zur ewigen Pro­fess zuge­lassen wer­den zu können.

Von Aus­trit­ten und Todes­fällen blieben wir in diesem Jahr ver­schont. Allerd­ings ver­star­ben einige Per­sön­lichkeit­en, die mit unserem Kloster ver­bun­den waren.

Frau Maria There­sia May­er aus Hüt­tlin­gen, die immer wieder bei uns Gast war. An sie erin­nert uns eine von ihr vererbte Rep­lik der berühmten “Johannes-Minne” von Heiligkreuztal.

Wei­h­bischof Karl Flügel ver­starb im Alter von 89 Jahren am 1. Juni im Kloster Mallers­dorf. Schon als Schüler war er durch seine Fre­und­schaft mit unserem P. Gaubald Schön, eben­falls einem gebür­tiger Amberg­er, mit unser­er Abtei sehr ver­bun­den. Eigentlich wollte er von Jugend an Mönch unseres Klosters wer­den, wurde aber durch ver­schiedene Umstände zweimal daran gehin­dert. Abt Thomas M. nahm mit eini­gen Mit­brüdern an der Ausseg­nung im Regens­burg­er Dom teil, Altabt Thomas an der Beerdi­gung in Heili­gen­stadt bei Gangkofen.

Am 24. des gle­ichen Monats ver­starb in Kel­heim unser Wohltäter Geistlich­er Rat Franz Wawrok. Bis in sein hohes Alter von 93 Jahren hinein hielt er regen Kon­takt zu uns. Abt Thomas zele­bri­erte in der Stadtp­far­rkirche Mar­iä Him­melfahrt ein Pon­tif­ikalre­quiem für ihn.

Mehr als 200 Jahre nach der Säku­lar­i­sa­tion gedacht­en wir in beson­der­er Weise des let­zten Abtes vor der Kloster­aufhe­bung, Benedikt Wern­er aus Diet­furt an der Alt­mühl. Am 12. August seg­nete Abt Thomas im Kloster­hof einen Gedenkstein, den er dann mit dem Bild­hauer Alfred Böschl nach München brachte und auf seinem wiederge­fun­de­nen Grab im Alten Süd­fried­hof an der Thalkirch­en­er Straße niederlegte.

Mögen sie mit allen unseren ver­stor­be­nen Ange­höri­gen, Fre­un­den und Wohltätern und den zahlre­ichen Schwest­ern und Mit­brüdern, deren Todesnachricht wir das Jahr hin­durch erhiel­ten, ruhen in Gottes Frieden.

Die Ver­bun­den­heit zu unserem Orden, zur Kon­gre­ga­tion und zu anderen Ordensleuten zeigt sich nicht nur in der Für­bitte für die Ver­stor­be­nen, son­dern eben­so in regelmäßigem Aus­tausch, zu dem auch gegen­seit­ige Besuche und die Teil­nahme an ver­schiede­nen Ver­anstal­tun­gen gehören. Ein tra­di­tioneller Ter­min dazu ist seit eini­gen Jahren der “Tag des Gott gewei­ht­en Lebens”. So gestal­tete auch in diesem Jahr wieder eine Schola von Mönchen aus unserem Kloster und der Nach­barabtei Rohr die Ves­per im Dom zu Regens­burg am 1. Feb­ru­ar. Offizia­tor und Predi­ger war Bischof Dr. Ger­hard Lud­wig Müller. Ein großer Teil des Kon­ventes nahm daran teil, wie auch an der anschließen­den Begeg­nung mit den zahlre­ichen Ordensleuten.

Immer wieder waren Äbte aus anderen Klöstern als Ref­er­enten beim Kom­munnoviziat, zum “Kleinen Äbte­tr­e­f­fen” und zur Mag­is­terkon­ferenz unser­er Kon­gre­ga­tion bei uns zu Gast. Auch Äbtissin Ancil­la von Säben und Altäbtissin Edel­traud aus Eibin­gen durften wir begrüßen. Über län­gere Zeit weilte im Som­mer Altabt Alkuin aus Hanga bei uns, der eifrig im Garten mitar­beit­ete und unser Chorge­bet auf der Orgel begleitete.

Zweimal besuchte uns Herr Wei­h­bischof Dr. Karl-Heinz Wiese­mann aus Pader­born, im Früh­jahr zum Tre­f­fen seines Wei­hekurs­es und im Som­mer für einige Urlaub­stage. Am Hochfest der Auf­nahme Mariens in den Him­mel feierte er das Pon­tif­ikalamt in der Klosterkirche und hielt dabei eine engagierte Predigt.

Priester­liche Mit­brüder aus ganz Deutsch­land und darüber hin­aus waren immer wieder unsere Gäste, sei es für eine per­sön­liche stille Zeit, zum Erhol­ung­surlaub oder mit Grup­pen ihrer Pfar­reien. Gut besucht waren auch in diesem Jahr die Priesterex­erz­i­tien, die Prof. Dr. Lud­wig Mödl und Pfar­rer Josef Brand­ner begleiteten.

Auch Vertreter der Poli­tik waren wieder­holt zu ver­schiede­nen Anlässen bei uns in Wel­tenburg, so der Regierung­spräsi­dent von Nieder­bay­ern, Herr Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er, der Lan­drat von Kel­heim, Herr Dr. Hubert Fal­ter­meier, wie der Bürg­er­meis­ter, Herr Fritz Mathes.

Am 15. Sep­tem­ber kam der Bay­erische Umwelt­min­is­ter, Herr Dr. Wern­er Schnap­pauf, um in ein­er kleinen Feier­stunde dem Naturschutzge­bi­et “Wel­tenburg­er Enge” das Prädikat “Schön­ste Geot­ope Bay­erns” zu ver­lei­hen. Hier­bei wurde auch eine Hin­weistafel enthüllt, die die erdgeschichtliche Entste­hung des Donaudurch­bruch­es zeigt. Gle­ichzeit­ig sagte er zu, dass die Ver­wirk­lichung des Hochwasser­schutzes für unser Kloster bald begin­nen könne. In diesem Jahr kon­nte die aufwendi­ge Felssanierung ent­lang der Asam­straße abgeschlossen wer­den. Nun kön­nen die Besuch­er wieder frei von Behin­derun­gen und gesichert vor Felsab­stürzen das Kloster erreichen.

Ein beson­der­er “Besuch­er” kam in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli. Mit einem beleuchteten Son­der­schiff wurde das “Weltju­gend­tagskreuz” in Begleitung von Jugendlichen aus Kel­heim zu uns gebracht und in der Abteikirche zu ein­er “Nacht der Lichter” aufgerichtet. Ver­schiedene Grup­pierun­gen, auch aus unseren Gemein­den, gestal­teten die Nacht hin­durch Gebet­szeit­en, die die gemein­samen Laudes mit den Mönchen abschlossen. Jugendliche tru­gen dann zu Fuß das Kreuz der Donau ent­lang nach Neustadt, wo an der beim Pfin­gsthochwass­er 1999 ent­stande­nen Damm­bruch­stelle ein Wort­gottes­di­enst für Schüler gefeiert wurde. Ein Hub­schrauber holte das Kreuz dort ab und flog es nach Min­del­stet­ten zum “Anna-Schäf­fer-Gedenk­tag”.

Während das ganze Jahr hin­durch zahlre­iche Grup­pen und Einzelne unser Kloster auf­suchen, hat sich der Kon­vent am 6. Sep­tem­ber sel­ber auf “Große Fahrt” begeben. Ziel unseres diesjähri­gen Aus­fluges war Main­franken, als erstes die Kirche “Maria im Wein­berg” bei Volkach mit der berühmten Rosenkranz-Madon­na von Tilman Riemen­schnei­der. Anschließend besucht­en wir den stein­er­nen Altar in der früheren Klosterkirche Maid­bronn, ein weit­eres Werk dieses großen Kün­stlers. Dort erk­lang mit unser­er gesun­genen Mit­tagshore wohl wieder seit Jahrhun­derten benedik­tinis­ches Chorge­bet. Herr Pfar­rer Neeser aus Veit­shöch­heim, der uns zu dieser Fahrt ein­ge­laden hat­te, erk­lärte uns sehr fachkundig bei­de Werke. In Veit­shöch­heim aßen wir zu Mit­tag und erhiel­ten eine Führung durch den Hof­garten. Herr Bürg­er­meis­ter Kinzkofer lud uns in einem Garten­pavil­lon zu einem Ste­hemp­fang ein und führte uns nach der Ves­per, die wir in der Pfar­rkirche san­gen, durch die ehe­ma­lige Veit­shöch­heimer Syn­a­goge. Den Tag beschloss eine Kaf­feetafel, die die bei­den Schwest­ern von Her­rn Pfar­rer Neeser im Pfar­rheim der Kuratie-Kirche “Heilig­ste Dreifaltigkeit” reich­lich gedeckt hatten .

Wir haben Ihnen nun wieder einen kleinen Ein­blick in Wel­tenburg­er Ereignisse des ver­gan­genen Jahres gegeben. Wir wer­den dieses mit den Kon­ven­tex­erz­i­tien, die Herr Prof. Dr. Lud­wig Mödl vom 26. bis 31. Dezem­ber begleit­en wird, ausklin­gen lassen.

Wir wün­schen Ihnen für die kom­mende Advents- und Wei­h­nacht­szeit Gele­gen­heit zur Besin­nung, damit Chris­tus wirk­lich “ankom­men” kann. Sein seg­nen­des Geleit möge Sie nicht nur durch die Feiertage begleit­en, son­dern auch im ganzen kom­menden Jahr 2005.

Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg