Jahresbericht 2013

Advent 2012 – Advent 2013

Jedes Jahr möcht­en wir Sie im Jahres­rück­blick teil­nehmen lassen an Freud und Leid unseres Kon­ventes. Nach altem klöster­lichen Brauch geschieht das in der Zeit des Advents, ein­er ruhi­gen Jahreszeit, in der man mit freudi­ger Erwartung auf das Wei­h­nachts­fest zuge­ht. In der Liturgie wird an die Wiederkun­ft Christi am Ende der Zeit­en gedacht. Bei­de Erwartun­gen wollen uns Chris­ten anre­gen, das eigene Leben in den Blick zu nehmen, um Chris­tus in der Ewigkeit begeg­nen zu können.

Diese Zeilen wer­den im Novem­ber abge­fasst, einem Monat, der in Kirche und Welt immer wieder das Gedenken an die Toten und den Tod wach hält. Schon im let­zten Jahres­rück­blick haben wir Ihnen berichtet, wie wir unseren jüng­sten und ältesten Mit­brud­er ver­loren haben. Wir dacht­en, vor­erst für eine gewisse Zeit von weit­eren Todes­fällen ver­schont zu bleiben.

Doch schon am Vor­abend des Festes der Darstel­lung des Her­rn, 1. Feb­ru­ar, ver­starb im nahen Car­i­tas-Senioren­heim St. Josef in Neustadt/Donau unser P. Raphael. Seit Novem­ber 2012 war er dort in Pflege. Am 5. Feb­ru­ar zele­bri­erte Abt Thomas das Pon­tif­ikalre­quiem für ihn, an dem auch Mit­brüder aus anderen Klöstern und dem Dekanat teil­nah­men sowie Priester, zahlre­iche Gläu­bige und Vere­ine aus Ober­ried im Bay­erischen Wald, wo er seit 1976 als Seel­sorg­er gewirkt hat­te und auch die Jahre seines Ruh­e­s­tandes seit 2002 im Pfar­rhof ver­brachte. Zunehmende Krankheit und Alters­ge­brechen zwan­gen ihn, von dort Abschied zu nehmen und in die Nähe seines Klosters zurück zu kehren.

Keine sechs Wochen später wurde P. Benedikt nach einem Schla­gan­fall ins Bezirk­sklinikum nach Regens­burg gebracht. Dort musste er eine Woche auf der Inten­sivs­ta­tion behan­delt wer­den. Die anschließende Reha wollte er in der Nähe sein­er Heimat ver­brin­gen. Im Pon­tif­ikalamt an seinem Namen­stag, dem Hochfest des Heim­gangs des hl. Benedikt, 21. März, hat­te Abt Thomas in den Für­bit­ten noch für seine Gene­sung gebetet. Nie­mand ahnte, dass unmit­tel­bar nach dem Gottes­di­enst ein Anruf sein­er Schwest­er seinen plöt­zlichen Tod mit­teilen würde. P. Benedikt hat­te erneut eine Gehirn­blu­tung erlit­ten, an der er gegen 6.30 Uhr im Alter von 52 Jahren gestor­ben ist. Am 25. März haben wir das Pon­tif­ikalre­quiem für ihn gefeiert. Außer seinem hochbe­tagten Vater, seinen Geschwis­tern, Ver­wandten und Fre­un­den aus der Heimat nah­men zahlre­iche Priester und Gläu­bige aus der Umge­bung daran teil. Män­ner der FFW Ein­muß und Ober­scham­bach, wo P. Benedikt jahre­lang als Exposi­tus gewirkt hat­te, tru­gen den Sarg in langer Prozes­sion in die Gruft.

Zur gle­ichen Zeit ver­starb, eben­falls in einem Regens­burg­er Klinikum, Herr Johann Brendl. Viele Jahrzehnte leit­ete er unser Klostergut Buch­hof, für das sich P. Benedikt als Ökonom mit Leib und Seele einge­set­zt hat­te. Er hat­te dort zunächst auch gewohnt, bis er im nahen Holzhar­lan­den ein Haus gebaut hat­te. Am 23. März wurde er dort zu Grabe getragen.

Am 15. Feb­ru­ar erhielt P. Gre­gor die Nachricht von der schw­eren Erkrankung sein­er Mut­ter. Noch während er auf dem Weg zu ihr ins Kranken­haus war, ver­starb sie. Wie schon zur Beerdi­gung seines Vaters herrschte extremes Win­ter­wet­ter, so dass nicht alle zur Beerdi­gung gelan­gen kon­nten, die ihr das let­zte Geleit geben wollten.

Alle unsere Ver­stor­be­nen und auch die vie­len, von deren Heim­gang wir eine Nachricht erhal­ten haben, schließen wir in die täglichen Für­bit­ten ein und wün­schen ihnen die ewige Ruhe bei Gott.

Got­t­lob wur­den uns auch viele freudi­ge Ereignisse geschenkt. Gle­ich zu Beginn des Kirchen­jahres durfte der Kloster­markt ein kleines Jubiläum feiern. Alle Klöster, die zehn Jahre hin­durch daran teilgenom­men hat­ten, wur­den geehrt und erhiel­ten ein Präsent. Da es nicht reg­nete und zeitweise sog­ar eine leichte Schneedecke für win­ter­liche Kulisse sorgte, waren die drei Mark­t­tage wieder ein Mag­net für etwa 20.000 Besuch­er. Beson­ders P. Benedikt hat­te sich inten­siv um diese adventlichen Märk­te geküm­mert. Da er dies­bezüglich uner­set­zbar ist, kön­nen wir diese Tra­di­tion nun nicht mehr fort­führen, Zum gle­ichen Ter­min wer­den wir aber im kleineren Rah­men erst­mals einen „Wel­tenburg­er Kloster­ad­vent“ veranstalten.

Für die Nach­folge von P. Benedikt im Amt des Zeller­ars haben wir uns entsch­ieden, einen weltlichen Ver­wal­ter einzustellen. Herr Hans Chris­t­ian Wag­n­er aus Schwan­dorf küm­mert sich um die wirtschaftlichen Belange und die Per­son­al­fra­gen der Kloster­be­triebe. In der Kloster­ver­wal­tung ste­ht ihm weit­er­hin Frau Johan­na Lehn als Sekretärin zur Seite, die schon viele Jahre zuvor „die rechte Hand“ von P. Benedikt war.

Das Hochfest des hl. Benedikt am 11. Juli feierten wir in bewährter Weise mit einem Pon­tif­ikalamt am Abend. Prälat Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus München predigte über das Charis­ma des hl. Benedikt. Bei schönem Wet­ter genossen die Besuch­er nach dem Gottes­di­enst im Bier­garten Bier und Brezen.

Höhep­unkt der Feier­lichkeit­en dieses Jahres war am 1. Sep­tem­ber das 100jährige Jubiläum der Wieder­erhe­bung unseres Klosters zur Abtei im Jahre 1913. Bischof Dr. Rudolf Voder­holz­er zele­bri­erte das Pon­tif­ikalamt. Die Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft sang unter der Leitung von Prof. Josef Kohlhäu­fl die Krö­nungsmesse von W. A. Mozart. Nach dem Festessen fand im neu gestal­teten Fest­saal einen Fes­takt statt. Bischof Rudolf richtete nochmals sein Wort an die Gäste. Gruß­worte sprachen Staatssekretär Bernd Sibler als Vertreter des Bay­erischen Min­is­ter­präsi­den­ten, Abt­präs­es Barn­abas Bögle sowie Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier und der stel­lvertre­tende Bürg­er­meis­ter Peter Sich­ler. P. Dr. Michael Kauf­mann aus Met­ten hielt den Festvor­trag unter dem The­ma „ … vorhabend, dieses Pri­o­rat später zur Abtey zu erheben (Stiftungs­brief 22. März 1842) Wel­tenburg seit 100 Jahren wieder Abtei“. Mit feinsin­nigem Humor führte er die Zuhör­er durch die Klostergeschichte seit der Wieder­grün­dung 1842.

An den Jubiläums­feier­lichkeit­en hat­ten nahezu alle Äbte unser­er Kon­gre­ga­tion teilgenom­men. Am Abend waren aus allen elf Abteien der BBK die Äbte und Deputierten zur Eröff­nung des Gen­er­alka­pi­tels ver­sam­melt, das alle vier Jahre abwech­sel­nd in den einzel­nen Klöstern statt find­et. Nach Abschluss der Beratun­gen endete das Kapi­tel am frühen Nach­mit­tag des 5. Septembers.

Am 22. Juli begann Herr Philipp Risse aus Langquaid in unser­er Abtei das Pos­tu­lat und freut sich auf seine Ein­klei­dung und den Anfang seines Noviziates. Er ist schon seit vie­len Jahren unserem Kloster verbunden.

Seit Juni haben wir wieder einige Bienen­völk­er im Kloster­garten. Nach dem Tod von Fr. Rupert im Früh­jahr 2008 war dieses Auf­gaben­feld ver­waist. Fr. Simon hat sich in eini­gen Sem­i­naren in Landsberg/Lech in die Imk­erei ein­führen lassen und hat nun diesen Arbeits­bere­ich zu seinen son­sti­gen Verpflich­tun­gen übernommen.

Auch durften wir wieder viele Gäste begrüßen. Beson­ders haben wir uns gefreut über einen Besuch unseres Bischofs Dr. Rudolf Voder­holz­er Anfang August, als er mit sein­er Mut­ter und seinen Ver­wandten über­raschend in Wel­tenburg einkehrte.

Einige Monate hat P. Mar­i­an Leibl aus Plankstet­ten bei uns ver­bracht. Nach dem Aufen­thalt bei uns wech­selte er zu den Kapuzin­ern nach Altötting.

Aus der Benedik­tinis­chen Kon­föder­a­tion besuchte uns der neue Abt von Marien­berg in Südtirol Markus Spanier sowie Erz­abt Bischof Dr. Asztrik Varsze­gi aus Pan­non­hal­ma (Ungarn).

Zum vierten mal hielt uns ein Mit­brud­er aus der Abtei Ger­leve die Kon­ven­tex­erz­i­tien. P. Dr. Chris­t­ian Brün­ing nahm vom 1. — 5. Jan­u­ar 2013 für jede sein­er Ansprachen ein Kirchen­lied zur Grund­lage. Im Pon­tif­ikalamt am Hochfest der Erschei­n­ung des Her­rn erneuerten wir dann die Gelübde. Wegen Regens erfol­gte die Donau­seg­nung vom Por­tal der Kirche aus.

Am 15. und 16. Feb­ru­ar fand in unserem Gäste­haus die Früh­jahrsvol­lver­samm­lung der Arbeits­ge­mein­schaft der Ordens­män­ner (AGOM) unseres Bis­tums statt. Ref­er­entin war Freifrau Michaela von Heere­mann, die als eine der vier Autorin­nen über den You­cat sprach.

Am Hochfest unseres Kloster- und Pfar­rpa­trons St. Georg besucht­en uns vier Prä­mon­stratenser aus der Abtei Ham­born (Duis­burg), die an der Pon­tif­ikalves­per und am Aben­dessen teil­nah­men. Passend zum Fest­tag schenk­te uns Frau Anneliese Heinz, Nab­burg, aus dem Nach­lass ihres ver­stor­be­nen Pries­teronkels eine Reliquie des hl. Georg. Einen anderen Reliquien-Besuch hat­ten wir bere­its am 10. März. Ein Reliquiar der heili­gen Anna Schäf­fer bereiste das Bis­tum. Erste Sta­tion unseres Land­kreis­es Kel­heim waren Pfar­rei und Abtei Weltenburg.

Den Prim­izsegen spendete uns am 14. August nach der ersten Ves­per vom Hochfest der Auf­nahme Mariens in den Him­mel Neu­priester Stef­fen Brinkmann.

Unser Oblate Fr. Mater­nus (Lam­bert Hell­mann) über­gab am 11. Juni Abt Thomas die Lam­ber­tus-Plakette mit einem Begleitschreiben des Lüt­tich­er Bischofs.

Am 12. Juli kon­nte Abt Thomas einen promi­nen­ten Gast begrüßen, Berlins Regieren­den Bürg­er­meis­ter Klaus Wow­ere­it, der sich zu einem pri­vat­en Besuch in der Region aufhielt.

Ein eher unan­genehmer „Gast“ war in diesem Jahr die Donau. Wie in vie­len anderen Gegen­den Deutsch­lands und Europas wur­den wir von einem großen Hochwass­er heimge­sucht. Anfang Juni wur­den rechtzeit­ig die mobilen Ele­mente des Hochwasser­schutzes von der FFW Kel­heim aufge­baut. In Teilen des Land­kreis­es musste Katas­tro­phenalarm aus­gelöst wer­den. Auch die Bewohn­er der Asam­straße, die ent­lang der Donau vom Dorf zum Kloster führt, mussten nachts ihre Häuser ver­lassen, während mit Hil­fe der Bun­deswehr Schutz­maß­nah­men im Dorf errichtet wur­den. Der im Jahr 2006 gebaute Hochwasser­schutz hat sich bestens bewährt, so dass unser Kloster nahezu von den Wasser­massen ver­schont geblieben ist. Dankbar dür­fen wir fest­stellen, dass sich die Investi­tio­nen zum Hochwasser­schutz gelohnt haben.

Nach dem Abbau der mobilen Schutzele­mente fol­gte eine zweite Flutwelle, so dass sie nochmals antrans­portiert und instal­liert wer­den mussten. Ganz her­zlich danken wir an dieser Stelle der FFW Kel­heim für ihren stets treuen und hil­fs­bere­it­en Dienst zum Schutz des Klosters.

?Haup­tan­liegen ein­er solchen Chronik ist der Rück­blick. Wir blick­en aber auch schon voraus, beson­ders auf die Eröff­nung des neuen Gäste­haus­es am 1. März 2014. Es ste­hen dann wieder mehr Zim­mer zur Ver­fü­gung, die trotz klöster­lich­er Schlichtheit allen notwendi­gen Kom­fort bieten möcht­en. Bei unseren Umbau­maß­nah­men war uns eine behin­derten­fre­undlichere Gestal­tung wichtig, so dass wir mit einem größeren Aufzug auch gehbe­hin­derten Men­schen einen bar­ri­ere­freien Zugang zu den Zim­mern und Sem­i­nar­räu­men ermöglichen. Fern­er kön­nen wir unseren Gästen einige behin­derten­gerechte Zim­mer anbi­eten. Die Rezep­tion für unser Gäste­haus wird zukün­ftig im Ein­gangs­bere­ich der Kloster­an­lage, im Tor­bau, sein. Schon jet­zt heißen wir Sie im Haus St. Georg her­zlich willkommen.

Hier möcht­en wir auch auf unser Ange­bot an Kursen und Sem­i­naren im Jahr 2014 hin­weisen, die bere­its hier über unsere Home­page gebucht wer­den können:

Wir wün­schen Ihnen besinnliche Wochen des Advents, ein geseg­netes Wei­h­nachts­fest und Gottes Geleit im Jahr 2014,

Ihre Benedik­tin­er in Weltenburg