Jahresbericht 2005

Advent 2004 — Advent 2005

“Zei­ten der Prü­fung” — so nann­te Vol­ker Sch­midt sei­nen Film über unser Klo­ster in der Rei­he “Donau­klö­ster” des Baye­ri­schen Fern­se­hens, der inz­wi­schen über 20 mal in ver­schie­de­nen Fern­se­han­stal­ten gesen­det wor­den ist und in einer bear­bei­te­ten Kur­z­fas­sung auch täglich in unse­rem neuen Infor­ma­tionszen­trum zu sehen ist.

Eine die­ser Prü­fun­gen — das immer wie­der ein­tre­ten­de Hoch­was­ser — hat uns auch in die­sem Jahr hei­m­ge­su­cht. Am 23. Augu­st errei­ch­te uns die Mel­dung, dass die rasch anstei­gen­de Donau die Hoch­was­ser­mar­ke des “Jah­rhun­dert-Hoch­was­sers” von 1999 über­schrei­ten könn­te. Am Nach­mit­tag began­nen wir mit eini­gen eifri­gen Hel­fern den Klo­ster­la­den zu räu­men. Tags darauf wur­de zunä­ch­st Ent­war­nung gege­ben, da kein bedro­hli­cher Pegel­stand zu erwar­ten sei. So been­de­ten wir die Räu­mung wei­te­rer Tei­le des Klo­sters. Am glei­chen Abend jedoch wur­de erneut Alarm gege­ben. Es sei doch ein bedeu­tend höhe­rer Was­ser­stand zu erwar­ten, als zuvor auf­grund fehle­rhaf­ter Berech­nun­gen vorau­sge­sagt. Wir räum­ten deshalb nach der Kom­plet mit tat­kräf­ti­ger Unter­stü­tzung vie­ler Frei­wil­li­ger weit­ge­hend das Erd­ge­schoss aus. Wäh­rend­des­sen ver­stärk­ten die Feuer­wehr und das Tech­ni­sche Hil­fswerk die Pum­pen und Sand­sac­k­wäl­le an den bei­den Donau­to­ren, sowie an den Türen und Fen­stern. Die gan­ze Nacht hin­durch dröhn­ten die Moto­ren der Pum­pen in den Flu­ren und Trep­pe­n­häu­sern, in denen son­st klö­ster­li­che Stil­le herr­scht. Am 25. Augu­st errei­ch­te die Kri­se ihren Höhe­punkt. Das Kant-Semi­nar der Heim­volk­sho­ch­schu­le mus­ste abge­bro­chen wer­den und die Teil­neh­mer abrei­sen. Zahl­rei­che TV- und Radio­sen­der aus aller Welt mach­ten Auf­nah­men und führ­ten zahl­rei­che Inter­views. Den gan­zen Tag über rie­fen wei­te­re Sen­der und Nachri­ch­te­na­gen­tu­ren an. Im Dorf wur­de eine gan­ze Straße mit Über­tra­gung­swa­gen auf­ge­baut. Tro­tz aller Arbei­tsein­sä­tze, Pres­se­ge­sprä­che, Ein­schrän­kun­gen usw. bete­ten wir wie gewohnt unse­re Tag­zei­ten in der Klo­ster­kir­che und feier­ten abends die Vesper mit “Te Deum” zur Erin­ne­rung an den Beginn des Chor­ge­be­tes nach der Wie­der­be­grün­dung unse­res Klo­sters durch König Lud­wig I. von Bayern. Tags darauf war das Schlimm­ste über­stan­den. Die hoch auf­ge­stock­ten Wäl­le hat­ten stand­ge­hal­ten. In eini­ge Räu­me der Klo­ster­schen­ke, in unse­re Küche und in das Refek­to­rium war das Was­ser knö­che­lhoch ein­ge­drun­gen. Der gra­vie­rend­ste Scha­den jedoch ist der Ein­sturz der histo­ri­schen Gar­ten­mauer auf über 20m Län­ge bei der Schiffsanlegestelle.

Treue Hel­fer stan­den uns in den fol­gen­den Tagen zur Sei­te, um die Was­ser­schä­den zu besei­ti­gen, die vie­len Räu­me zu rei­ni­gen und wie­der ein­zu­ri­ch­ten. Dank die­ser Hil­fe konn­te schon bald wie­der die Küche benu­tzt und im Refek­to­rium geges­sen wer­den, der Klo­ster­la­den wie­der öff­nen und das Gäste­haus sei­nen Betrieb auf­neh­men. Am 20. Sep­tem­ber orga­ni­sier­ten der Lan­d­kreis und die Städ­te Kelheim und Neu­stadt für die fast tau­send Hel­fer aus die­sem Gebiet ein Fest in unse­rem Bier­gar­ten, zu dem die Klo­ster­braue­rei das Frei­bier beisteuerte.

Die umfan­grei­chen Pla­nun­gen des Hoch­was­ser­schu­tzes, die seit 2003 lau­fen, wur­den gera­de in den Tagen des Hoch­was­sers abge­schlos­sen. Im Monat Novem­ber wur­den berei­ts die ersten Aus­schrei­bun­gen ein­zel­ner Gewer­ke dur­ch­ge­führt. Die Ausfüh­rung wird hof­fen­tlich nicht mehr lan­ge auf sich war­ten las­sen, so dass wir dem näch­sten Hoch­was­ser gelas­se­ner gege­nü­ber ste­hen kön­nen. Der Hoch­was­ser­schu­tz beste­ht im wesen­tli­chen aus drei Tei­len. Der Unter­grund wird vom Nepo­muk­fel­sen an der westli­chen Zufahrt zur Apsis der Kir­che um den gesam­ten Gebäu­de­kom­plex abge­di­ch­tet. An den Toren und Fen­stern wer­den im Hoch­was­ser­fall Damm­bal­ken­ver­schlüs­se und Schutz­klap­pen ange­bra­cht. Im Hof wird eine Bin­ne­nent­wäs­se­rung gebaut, um Ober­flä­che­n­was­ser und vom Fluss noch ein­drin­gen­des Was­ser abpum­pen zu können.

Zu den wei­te­ren “Prü­fun­gen” in sei­nem Film hat­te Vol­ker Sch­midt die Herau­sfor­de­rung durch die zahl­rei­chen Tou­ri­sten gezä­hlt. Der Tou­ri­smus stellt aber auch eine wich­ti­ge Chan­ce dar, vie­le Men­schen zu errei­chen und anzu­spre­chen und ist nicht zule­tzt ein wich­ti­ger wir­ts­chaf­tli­cher Fak­tor. Dies zeig­te sich beson­ders in den Zei­ten lang andauern­den Nie­drig­was­sers der Donau und dem damit ver­bun­de­nen Ausblei­ben der Besu­cher. Doch konn­ten im zurüc­klie­gen­den Jahr die­se Ein­bußen wie­der wett­ge­ma­cht werden.

Vie­le Gäste sind begei­stert, dass die Klo­ster­kir­che inz­wi­schen wie­der weit­ge­hend ohne Gerü­ste zu bewun­dern ist und in großen Tei­len fri­sch restau­riert in neuem Glanz erstra­hlt. Durch die inten­si­ve Beri­ch­ter­stat­tung säm­tli­cher Medien wäh­rend des Hoch­was­sers sind wie­de­rum vie­le Men­schen auf uns auf­merk­sam geworden.

Ein wei­te­rer Anzie­hung­spunkt ist unser neues Infor­ma­tionszen­trum gewor­den. Ende April waren die Arbei­ten im Fel­sen­kel­ler der Klo­ster­braue­rei weit­ge­hend abge­schlos­sen. Aus dem frü­he­ren Gär­kel­ler ist ein anspre­chen­der Aus­stel­lung­sraum gewor­den. Expo­na­te, Fotos und Infor­ma­tion­sta­feln prä­sen­tie­ren das klö­ster­li­che Leben von Welt­en­burg in Geschi­ch­te und Gege­n­wart. Wei­ter wer­den das Natur­schu­tz­ge­biet “Welt­en­bur­ger Enge” (Donau­durch­bruch) und die Her­stel­lung des Klo­ster­bie­res the­ma­ti­siert. In die­sem Rah­men wer­den zwei kur­ze Fil­me gezeigt. Sie sol­len einen Ein­blick in das Leben der Welt­en­bur­ger Mön­che in ihrem Klo­ste­rall­tag geben und über die Her­stel­lung des welt­be­rühm­ten und prä­mier­ten Welt­en­bur­ger Klo­ster­bie­res infor­mie­ren. Am 23. Juni fand die feier­li­che Ein­wei­hung durch unse­ren Abt Tho­mas Maria statt. Der baye­ri­sche Land­wir­ts­chaf­tsmi­ni­ster Herr Josef Mil­ler hielt die Festan­spra­che, da ein größe­rer Teil der EU-För­der­mit­tel über sein Haus ausge­rei­cht wur­de. Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, Herr Direk­tor Her­mann Goss von der Klo­ster­braue­rei und Herr Prä­lat und Bischö­fli­cher Finanz­di­rek­tor Robert Hütt­ner spra­chen Gruß­wor­te. Anschließend erläu­ter­te Herr Archi­tekt Arnulf Magerl den Baua­blauf. Zu den zahl­rei­chen Gästen gehör­ten die Äbte unse­rer Nach­ba­rab­teien Plank­stet­ten und Rohr, Herr Abt Dr. Gre­gor Han­ke und Herr Abt Gre­gor Zip­pel, fer­ner Herr Regie­rung­sprä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzel­sber­ger, sowie die Her­ren Abgeord­ne­ten Hor­st Kuba­tsch­ka (MdB) und Mar­tin Neu­meyer (MdL). Nach der ersten Besi­ch­ti­gung war zur Bro­tzeit gela­den. Bei stra­hlen­dem Son­nen­schein und gemü­tli­cher Stim­mung ließ es sich gut aushal­ten. Das Infor­ma­tionszen­trum wird von den Tou­ri­sten gut ange­nom­men und zählt seit sei­ner Eröff­nung ca. 17.000 Besucher.

Die ersten Besu­cher­strö­me im Zei­traum der Beri­ch­ter­stat­tung waren aller­dings schon bei win­ter­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren zum 2. Adven­tli­chen Klo­ster­markt vom 26. bis zum 28. Novem­ber 2004 gekom­men. P. Prior Bene­dikt über­nimmt Jahr für Jahr sehr enga­giert die Orga­ni­sa­tion des Mark­tes. Etwa zwan­zig Klö­ster boten an dreißig Stän­den ihre Pro­duk­te an. Ein Kul­tur­pro­gramm umrahm­te die ein­zel­nen Tage. Auch das Kon­zert der Welt­en­bur­ger Musik­ge­mein­schaft und die jähr­li­che Pfer­de­se­gnung wur­den in das Pro­gramm des Mark­tes inte­griert. Fr. Lukas hat­te im Barock­saal eine große Krip­pe­naus­stel­lung auf­ge­baut. Der Baye­ri­sche Run­d­funk war mit sei­ner “Sch­nee­mann-Tour” zu Gast und über­trug meh­re­re Stun­den “live” aus dem Klo­ste­rhof. In die­sem Jahr war es für die Besu­cher auch möglich, mit einer roman­ti­schen Schiff­fahrt durch den Donau­durch­bruch den Klo­ster­markt zu errei­chen. Zudem wur­den An- und Abrei­se durch den Ein­sa­tz von Shut­tle-Bus­sen erlei­ch­tert. Nun ste­ht schon der 3. Klo­ster­markt vor der Tür; die Vor­be­rei­tun­gen dafür lau­fen auf Hochtouren.

Sehr inter­na­tio­nal zeig­te sich das Klo­ster in den Tagen vor dem Welt­ju­gend­tag. Grup­pen aus aller Welt waren bei uns zu Besuch. Sie kamen z. B. aus Poly­ne­sien, Indien, Ita­lien, Ungarn, Kroa­tien und Irland. Über 100 Jugend­li­che aus Nie­de­rö­ster­reich in Beglei­tung von Zister­zien­sern aus Hei­li­gen­kreuz mach­ten bei uns Zwi­schen­stop und waren unse­re Gäste. Am Welt­ju­gend­tag in Köln nah­men P. Gre­gor und Fr. Lukas teil, sowie P. Tho­mas und P. Bonifatius.

Gäste “aus alter Zeit” besu­ch­ten am 3. und 4. Mai das Klo­ster. Stu­den­ten aus Regen­sburg hat­ten im Rah­men eines Stu­dien­pro­jek­tes eine römi­sche Galee­re nach­ge­baut und sind in histo­ri­schen Gewän­dern mit die­ser nach Welt­en­burg geru­dert. Im Donau­durch­bruch brau­ch­ten sie Unter­stü­tzung durch ein Feuerwehrboot.

Am 26. Sep­tem­ber eröff­ne­te Herr Regie­rung­sprä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzel­sber­ger die Kun­staus­stel­lung “Welt­en­bur­ger Spu­ren”, im Rah­men derer heuer zum 3. Mal von 18 Nach­wu­ch­skün­stlern zeit­ge­nös­si­sche Kun­st unter dem Mot­to “Die Kun­st macht mobil” im Umfeld des Klo­sters prä­sen­tiert wur­de. Die Her­ren Alfred Böschl, Dr. Her­bert Sch­neid­ler und Peter Dorn waren verant­wor­tlich für das Kon­zept und die Orga­ni­sa­tion der Aus­stel­lung, wofür ihnen auch an die­ser Stel­le gedankt sei.

Auch in die­sem Jahr durf­ten wir wie­der beson­de­re Gäste bei uns will­kom­men heißen. Der Pader­bor­ner Weih­bi­schof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann feier­te auch in die­sem Jahr wie­der das Pon­ti­fi­ka­lamt zum Haupt­fe­st der Herz Mariä Bruderschaft.

Eine sehr große Freu­de war es für uns, dass Erz­bi­schof em. Dr. Karl Braun von Bam­berg unse­re Ein­la­dung annahm, den Tag des Bene­dik­tu­sfe­stes (11. Juli) mit uns ver­brin­gen konn­te und am Abend das Pon­ti­fi­ka­lamt hielt. In sei­ner Fest­pre­digt leg­te er uns und den Gläu­bi­gen unse­rer Pfarr­ge­mein­den das “Auscul­ta” (Höre), das erste Wort der Bene­dik­tu­sre­gel, aus. Beim anschließen­den gemü­tli­chen Bei­sam­men­sein war Gele­gen­heit zur Bege­gnung untereinander.

Eini­ge Male war unser Diö­ze­san­bi­schof Prof. Dr. Gerhard Lud­wig Mül­ler zu Gast. Der erste Anlass war das 250jährige Jubi­läum der Altar­wei­he in Stau­bing am Patro­zi­nium, 26. Dezem­ber. Am Nach­mit­tag die­ses Festes führ­ten Schü­ler des Donau-Gym­na­siums, Kelheim, das von P. Ste­phan ver­fas­ste Thea­ter­stück “Ste­pha­nus lebt” auf. Die Dar­stel­ler und Musi­ker begei­ster­ten den Bischof und das gesam­te Publi­kum. Die gesam­mel­ten Spen­den im voll bese­tz­ten Festsaal wur­den dem Bischof für die Kin­der in Peru über­ge­ben. Wegen des Erfol­ges führ­ten die Schü­ler das Stück spä­ter noch­mals in Thal­dorf auf.

Der Bischof wan­der­te im Rah­men sei­nes Pasto­ral­be­su­ches mit den Prie­stern der Region Kelheim am 17. Juli von Neu­stadt entlang der Donau nach Welt­en­burg. Bei uns feier­te er die Sonn­tag­sve­sper und pre­dig­te beson­ders für den anwe­sen­den Kle­rus. Bei Leber­käs und gutem Welt­en­bur­ger Bier ließen wir zusam­men mit dem Bischof und den Prie­stern den Tag gemü­tlich im Bier­gar­ten ausklingen.

Als drit­te der “Prü­fun­gen” han­delt Vol­ker Sch­mid­ts Film vom Gemein­schaf­tsle­ben. Es ist eine ste­te Auf­ga­be von Gemein­schaft, sich immer wie­der neu zusam­men­zu­fin­den. Auch in die­sem Jah­re­sbe­ri­cht möch­ten wir Sie etwas teil­neh­men las­sen an den Freu­den und Nöten unse­res Kon­ven­tes. Gei­stlich stärk­te uns zum Ende des ver­gan­ge­nen Jah­res H.H. Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus Mün­chen in den Kon­ven­te­xer­zi­tien. Sie stan­den unter dem The­ma “Gott offen­bart sich je neu”. Am Fest der Tau­fe des Herrn, 10. Januar, leg­te Fr. Lukas M. die zei­tli­che Pro­fess ab. Mit uns feier­ten sei­ne Eltern, die Groß­müt­ter und Ver­wand­ten aus dem Sch­war­z­wald. Im April begann er das Theo­lo­gie­stu­dium an der Uni­ver­si­tät Regen­sburg und wohnt seit­dem wäh­rend der Woche im dor­ti­gen Prie­ster­se­mi­nar. Fr. Anto­nius erneuer­te am 9. Januar sei­ne zei­tli­chen Gelüb­de für ein Jahr. Da sich P. Josef auf­grund kör­per­li­cher Erschö­p­fung und gesun­d­hei­tli­cher Pro­ble­me aus der Seel­sor­ge zurüc­k­zie­hen mus­ste, war es kur­z­fri­stig not­wen­dig, die Ein­tei­lung der Pfarr­seel­sor­ge neu vor­zu­neh­men: Der bishe­ri­ge große Pfarr­ver­band wur­de zum 1. Januar die­ses Jah­res wie­der in sei­ne frü­he­ren Seel­sor­geein­hei­ten auf­ge­teilt. P. Gre­gor wur­de zum Pfar­rer für Welt­en­burg und P. Michael für Teuer­ting ernannt. P. Prior Bene­dikt ist seit­dem Expo­si­tus von Ein­muß und P. Ste­phan von Stau­bing. Ende Januar ließ sich P. Boni­fa­tius für ein Jahr beur­lau­ben und kehr­te pro­bewei­se in die Erz­diö­ze­se Köln als Seel­sor­ger zurück. Nach einem län­ge­rem Erho­lung­sau­fen­thalt wur­de P. Josef zum Lei­ter des Klo­ster­la­dens und Sekre­tär des Gäste­hau­ses beauf­tragt. Er bleibt wei­te­rhin Sakri­stan. Die­ses Jahr wur­de auch wie­der mit einer ewi­gen Pro­fess gekrönt. Nach Exer­zi­tien in Plank­stet­ten bei unse­rem Bei­cht­va­ter P. Josef Kärt­ner leg­te Fr. Rupert im Pon­ti­fi­ka­lamt am Hoch­fe­st Chri­sti Him­mel­fahrt, 5. Mai, die Feier­li­chen Gelüb­de ab. Zahl­rei­che Ver­wand­te und Freun­de nah­men am Fest teil. Lei­der mus­ste die­ser feier­li­che Tag für ihn im Kelhei­mer Kran­ke­n­haus enden. Nur durch die ärz­tli­chen Sofort­maß­nah­men konn­te er vor inne­rem Ver­blu­ten geret­tet wer­den. Inz­wi­schen hat sich sein Gesun­d­hei­tszu­stand wie­der so weit gebes­sert, dass er sei­ne Auf­ga­ben als Gärt­ner, Imker und KFZ-Wart wahr­neh­men kann. Am 2. Augu­st vol­len­de­te er das 50. Lebensjahr.

Berei­ts am 13. April feier­te P. Raphael in Ober­ried den 80. Geburts­tag. Abt Tho­mas besu­ch­te ihn aus die­sem Anlass und gra­tu­lier­te ihm in unser aller Namen. In sei­ner frü­he­ren Expo­si­tur hil­ft er noch regel­mäßig in der Seel­sor­ge mit.

Erfreu­lich ist auch, dass wie­der ein jun­ger Mann in unser Klo­ster ein­ge­tre­ten ist. Am 21. Juni begann Herr Andreas Erla­cher (28) aus Rot­tach-Egern am Tegern­see das Postu­lat und wur­de in der Vesper des Chri­st­kö­nig­sfe­stes, 20. Novem­ber, ein­ge­klei­det. Er trägt nun den Namen des hl. Mär­ty­rers Qui­rin, des­sen Reli­quien seit dem 8. Jah­rhun­dert in der ehe­ma­li­gen Klo­ster­kir­che von Tegern­see verehrt werden.

Am 26. Sep­tem­ber unter­nah­men wir unse­ren Kon­ven­tau­sflug nach Strau­bing. Zuer­st besu­ch­ten wir das dor­ti­ge Kar­me­li­ter­klo­ster. P. Prior Georg gab eine inte­res­san­te Füh­rung durch Kir­che, Gruft und Klau­sur. Zwei örtli­che Stadt­füh­re­rin­nen erklär­ten uns dann den Stadt­turm und die Jakobs-Kir­che. Nach dem Mit­ta­ges­sen auf dem son­ni­gen Stadt­pla­tz schloss sich eine Füh­rung durch die Asam-Kir­che bei den Ursu­li­nen an. Unser näch­stes Ziel war die frü­he­re Abtei­kir­che von Obe­ral­taich, die uns P. Kilian erklär­te. Zum Abschluss des Tages besu­ch­ten wir noch die Wall­fahrts­kir­che auf dem nahen Bogenberg.

Vom 5. bis 8. Sep­tem­ber nah­men Abt Tho­mas Maria und P. Leo­pold in Plank­stet­ten am Gene­ral­ka­pi­tel der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion teil. Abt Dr. Emme­ram Krän­kl aus Aug­sburg wur­de zum neuen Abt­prä­ses gewä­hlt. Im Anschluss ist in jedem Klo­ster die Ämte­rer­neue­rung fäl­lig: P. Prior Bene­dikt und P. Sub­prior Michael wur­den in ihren Ämtern bestä­tigt. In das Senio­ren­ka­pi­tel wur­den P. Cle­mens M. und P. Ste­phan gewählt.

Am Ende eines Kir­che­n­jah­res len­ken die litur­gi­schen Tex­te unse­re Gedan­ken auf das Ende der Zeit und auch auf das Ende unse­res per­sön­li­chen Lebens. Mit der gan­zen Kir­che haben wir Anteil genom­men am Ster­ben von Pap­st Johan­nes Paul II., dem eini­ge Mit­brü­der wäh­rend sei­nes lan­gen Pon­ti­fi­ka­tes auch schon per­sön­lich bege­gnet waren. Groß war dann die Freu­de über die Wahl sei­nes Nach­fol­gers, des “Baye­ri­schen” Pap­stes. Gestei­gert wur­de unse­re Freu­de durch die Annah­me des Namens Benedikt.

Schoc­kie­rend war die Nachri­cht von der Ermor­dung des Grün­ders von Tai­ze, Fr. Roger Schu­tz, zur Zeit des Welt­ju­gend­ta­ges. Zu die­ser Zeit ver­starb auch an ihrem Namen­stag unse­re lan­g­jäh­ri­ge treue Mitar­bei­te­rin Rosa Krem­srei­ther. Sie hat­te über vie­le Jah­re, so lan­ge es ihre Gesun­d­heit zuließ, die Abtei­kir­che gerei­nigt und für fri­sche Blu­men bei der Mut­ter­got­tes gesorgt,. P. Leo­pold hielt das Requiem und die Beer­di­gung für sie.

Am 22. Novem­ber fand die Jah­re­shaupt­ver­samm­lung des Vereins der Freun­de der Abtei statt. Er zählt momen­tan 202 Mit­glie­der. Wir sind dan­k­bar, dass die­ser stat­tli­che Per­so­nen­kreis sei­ne Ver­bun­den­heit mit dem Klo­ster bekun­det und gemäß dem Vereinsz­weck bei der Erfül­lung der seel­sor­gli­chen und kul­tu­rel­len Auf­ga­ben ideell und mate­riell unter­stü­tzt. In die­sem Jahr stan­den Neu­wa­hlen an. Säm­tli­che Mit­glie­der des Vor­stan­des und des Bei­ra­ts wur­den in ihren Ämtern bestä­tigt. Berei­ts seit der Grün­dung im Okto­ber 1999 ist Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier der erste Vor­si­tzen­de. Scha­tz­mei­ster ist Herr Oswald Freidl und Schrift­füh­rer Herr Anton Röhrl jun. Den Vor­si­tz im Bei­rat hat Herr Regie­rung­sprä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzel­sber­ger inne, sein Stell­ver­tre­ter ist Herr Bür­ger­mei­ster Fri­tz Mathes aus Kelheim.

Vol­ker Sch­midt beschließt sei­nen Klo­ster­film mit einer Bild­se­quenz der Lich­ter­pro­zes­sion auf den Frauen­berg am 15. Augu­st. Lich­ter wer­den nun auch in den grauen Novem­ber­ta­gen auf den Grä­bern der Ver­stor­be­nen ange­zün­det wie auch in vie­len Woh­nun­gen. Jedes Licht kann uns an DEN erin­nern, der von sich sagt: “Ich bin das Licht der Welt” — aber auch uns zumu­tet, Licht der Welt zu sein.

Wenn in unse­rer Welt ange­si­ch­ts großer Natur­ka­ta­stro­phen, Ter­ro­ran­schlä­ge und ande­rer Unglück­sfäl­le oder auch im Hin­blick auf bestimm­te poli­ti­sche und wir­ts­chaf­tli­che Ent­wic­klun­gen sich Ang­st und Kla­ge breit machen, kön­nen wir an ein chi­ne­si­sches Spri­ch­wort den­ken: “Es ist bes­ser, ein Licht anzu­zün­den — als über die Dun­ke­lheit zu schim­p­fen”. Der Adven­tskranz erin­nert uns daran, den Weg für Chri­stus zu berei­ten, damit es in der Welt, in unse­ren Gemein­schaf­ten und in uns sel­ber wie­der licht­vol­ler wer­den kann.

Wir wün­schen Ihnen allen zu den kom­men­den Wochen des Adven­tes und zum Weih­na­ch­tsfe­st Got­tes rei­chen Segen,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg