Jahresbericht 2000

Advent 1999 – Advent 2000

„Mille­nium“

Das Jahr 2000 – und mit ihm das „Hei­li­ge Jahr“ oder „Jubel­jahr“- neigt sich dem Ende zu. Am Hoch­fest der Ers­chei­nung des Herrn, dem 6.Januar 2001, wird Papst Johan­nes Paul II. es bes­chließen. In die­sem Jah­res­be­richt schauen wir aber erst ein­mal auf den Anfang zurück. Wir haben das „Hei­li­ge Jahr 2000“ für Wel­ten­burg mit dem feier­li­chen Ein­zug zur Christ­met­te durch das Haupt­por­tal der Abtei- und Pfarrkir­che und einem beson­de­ren Ein­gangs­ri­tus sym­bo­lisch eröff­net. Wir haben das Jubel­jahr auch zum Anlaß genom­men, uns noch mehr mit unse­rer Ordens­re­gel zu befas­sen. So wur­de begin­nend mit dem I. Advent in die Litur­gie des Nacht­ge­be­tes ein neues Ele­ment ein­ge­fügt. Nach der Eröff­nung der Kom­plet wer­den eini­ge Absch­nit­te der Bene­dik­tus­re­gel vor­ge­tra­gen, an die sich aus­ge­wähl­te zeit­ge­nös­sis­che Kurz­kom­men­ta­re ans­chließen. Dann folgt eine kur­ze Zeit der Sti­lle zur Besin­nung, der das Schuld­be­kennt­nis folgt. Abt Chris­tian Schütz von Sch­weiklberg hat uns dan­kens­wer­ter­wei­se sei­ne Zusam­mens­te­llung der Kurz­kom­men­ta­re zur Ver­fü­gung ges­tellt. Eine ande­re Verän­de­rung gab es auf der Wel­te­be­ne unse­res Ordens: Wäh­rend des Äbte­kon­gres­ses im Sep­tem­ber in Rom trat Abt­pri­mas Mar­cel Roo­ney aus gesundheitli­chen Grün­den von sei­nem Amt zurück. Zum Nach­fol­ger wur­de Erzabt Not­ker Wolf von St. Otti­lien gewählt. Zu Beginn des Kon­gres­ses hat Papst Johan­nes Paul II. am 3.September mit Papst Pius IX. und Papst Johan­nes XXIII. den Bene­dik­ti­ner Colum­ba Mar­mion, Abt von Mared­sous, in das Ver­zeich­nis der Seli­gen der Kir­che auf­ge­nom­men. Er leb­te von 1858–1923 und ist beson­ders als geistli­cher Schrifts­te­ller bekannt geworden.

Zum Jah­res­wech­sel wur­de die sonst übli­che Tage­sord­nung verän­dert. Am Sil­ves­te­ra­bend wur­de die Kom­plet vor­ver­legt, so daß ans­chließend Zeit zum gemein­sa­men Feiern war. Um 22 Uhr bete­ten wir die Vigil, ans­chließend war die Aus­setzung des Allerhei­ligs­ten, um das Jahr 2000 in Anbe­tung vor dem Herrn zu begin­nen. Die Mille­niums-Feier des Freis­taa­tes Bayern wur­de vom 21. — 23. Juli über drei Tage in Regens­burg, der alten baye­ris­chen Haupts­tadt, began­gen. Auf die­sem “Fest der Bayern“, das von einer hal­ben Million Gäs­ten besucht wur­de, waren mit den meis­ten im Bis­tum ansäs­si­gen Ordens­ge­meins­chaf­ten auch die Bene­dik­ti­ne­rab­teien Rohr, Met­ten und Wel­ten­burg durch einen gemein­sa­men Infor­ma­tionss­tand ver­tre­ten. In der Basi­li­ka St. Emme­ram war eine feier­li­che Ves­per der baye­ris­chen Äbte und Äbtis­si­nen, der Bis­chof Man­fred von Regens­burg vors­tand. Geistli­ches Rüs­tzeug für das gan­ze Jahr berei­te­te uns in den Kon­ven­te­xer­zi­tien vom 9.–14.Januar Pfa­rrer Josef Brand­ner. Der Pries­ter­seel­sor­ger des Erz­bis­tums Mün­chen-Frei­sing führ­te anhand aus­ge­wähl­ter Tex­te durch das Johan­nes-Evan­ge­lium. Abt Tho­mas hielt das Jahr über mon­tags die Kon­fe­ren­zen für den Kon­vent, zu denen eini­ge Male auch aus­wär­ti­ge Refe­ren­ten ein­ge­la­den waren. Pater Dr. Jörg Müller, Palot­ti­ner aus Frei­sing, sprach zum The­ma „Pri­va­tof­fen­ba­run­gen“. Der Bildhauer Alfred Bös­chl aus Adlhau­sen ver­such­te im Hin­blick auf die Auss­te­llung „Wel­ten­bur­ger Spu­ren 2000“ in das Vers­tänd­nis zeit­ge­nös­sis­cher Kunst ein­zu­füh­ren. Bei­de The­men reg­ten zu einem eifri­gen Aus­tausch an.

Kon­vent

Für den Kon­vent gab es in die­sem Jubel­jahr meh­re­re Anläs­se zu feiern. Den Auf­takt bil­de­te am Hoch­fest des Heim­gan­ges des hl. Ordens­va­ters Bene­dikt, dem 21. März, die Zeitli­che Pro­feß unse­res Fr. Simon M., durch die er sich für drei Jah­re an unse­re Gemeins­chaft band. Ende Juli begann der gelern­te Zim­mer­mann eine wei­te­re Leh­re als Schrei­ner bei der Fir­ma Sch­mid in Abens­berg. Am 13.April vollen­de­te P. Raphael das 75. Lebens­jahr. Er wirkt immer noch rüh­rig als Seel­sor­ger in der Expo­si­tur Obe­rried am Arber. Den 40. Gebur­ts­tag begin­gen in die­sem Jahr Abt Tho­mas M., P. Prior Bene­dikt und P. Gre­gor. Am Hoch­fest des hl. Bene­dikt, des Patrons Euro­pas, am 11.Juli, feier­te Altabt Tho­mas in Wel­ten­burg das Gol­de­ne Pries­ter­ju­bi­läum. Altabt Emme­ram von Met­ten hielt die Fest­pre­digt. Im Ans­chluß an das abend­li­che Pon­ti­fi­ka­lamt wur­den alle, die den Got­tes­deinst mit­feier­ten, über 300 Gläu­bi­ge, in den Räu­men der Klos­ters­chen­ke als unse­re Gäs­te bewir­tet. Ein heraus­ra­gen­des Ereig­nis war die Pries­ter­weihe von P. Ste­fan am 23. Sep­tem­ber. Aus­ge­rech­net zu die­sem Fest wur­de das Klos­ter, wie bereits ein ers­tes Mal in die­sem Jahr am Anfang des Monats August, wie­der vom Hoch­was­ser der Donau ein­ges­chlos­sen. Die bei­den Hoch­was­ser waren in dem für uns all­jähr­lich „gewohn­ten“ Aus­maß. Bis­chof Man­fred und alle Fest­gäs­te muß­ten über den Frauen­berg kom­men. Der „Loret­to-Gebets­kreis“ aus Salz­burg hat­te die musi­ka­lis­che Ges­tal­tung über­nom­men. Tags darauf beging P. Ste­fan die Klos­ter­pri­miz. Abt Tho­mas M. hielt dazu im sonn­tä­gli­chen Kon­ven­tamt die Fest­pre­digt. Eine Woche spä­ter, am 1. Okto­ber, nimmt ein großer Teil des Kon­ven­tes an der Hei­mat­pri­miz in Dis­telhau­sen (Tau­ber­bis­chofsheim) teil. 1000 Gäs­te aus nah und fern feier­ten den Pri­miz­got­tes­dienst im Fes­tzelt mit; die Pre­digt hielt der durch Med­ju­gor­je bekann­te P. Jozo Zov­ko OFM. Der Kon­vent ist zah­len­mäßig gleich groß – bzw. klein – geblie­ben, den­noch hat es eini­ge Verän­de­run­gen gege­ben. Anfang Juni wur­de Herr Neven Grgic, ein gebür­ti­ger Kroa­te, als Kan­di­dat auf­ge­nom­men. Er hat das Theo­lo­gies­tu­dium in Eichs­tätt mit dem Diplom abges­chlos­sen. Als Auf­ga­ben­ge­biet hat er von Fr. Johan­nes, der nach Ablauf der zeitli­chen Gelüb­de am 14. Sep­tem­ber das Klos­ter ver­las­sen hat, das Refek­to­rium über­nom­men. Am 5. Okto­ber vers­tarb nach lan­ger und sch­we­rer Krankheit die Mut­ter von P. Prior, Frau Anna Fleisch­mann. Abt Tho­mas M. hielt die Beer­di­gung in Hohen­güß­bach bei Bam­berg, an der auch meh­re­re Mit­brü­der teil­nah­men. Am 16. Okto­ber fand der dies­jäh­ri­ge Kon­ven­taus­flug statt, heuer ein­mal nicht per Auto oder Bus, son­dern zu Fuß. An einem son­ni­gen Herbst­tag wan­der­ten wir der Donau entlang nach Neus­tadt, wo uns Stadtp­fa­rrer Johan­nes Hof­mann, der sich unse­rer Gemeins­chaft sehr ver­bun­den fühlt, zum Kirch­weih­mahl ins neue Altenheim gela­den hat­te. Der Gemeins­chaft der Wel­to­bla­ten möch­te sich Frau Mar­ga­re­te Stau­digl (Würz­burg) ans­chließen. Sie begann am 24. Sep­tem­ber das Probejahr.

Arbeits­be­rei­che

Heuer gab es eine gan­ze Reihe von Umbe­setzun­gen: Zum 1.September wur­de P. Josef M. zum Pfa­rrer von Wel­ten­burg und Stau­bing ernannt. P. Tho­mas wech­sel­te zum glei­chen Ter­min nach Ein­muß und über­nahm am 1. Novem­ber dazu noch die Pfa­rrei Teuer­ting, von der P. Cle­mens M. ins Klos­ter zurück­kehr­te. Am 26. Novem­ber, dem Christ­kö­nigs­fest, wur­de er von den Gläu­bi­gen beim Fest­got­tes­dienst und in der ans­chließen­den Feiers­tun­de verabs­chie­det. P. Eus­ta­sius been­de­te sei­ne Tätig­keit in Tirs­chen­reuth und wur­de zum Kaplan für Teuer­ting und Ein­muß ernannt. Der Neu­pries­ter P. Ste­fan wur­de zwei­ter Kaplan in Wel­ten­burg und Stau­bing. Nach der Zwangs­pau­se durch die Hoch­was­ser­ka­tas­trophe im Vor­jahr konn­te Fr. Rupert aus Gar­ten, Obst­bau und Imke­rei gute Erträ­ge lie­fern. Am Nach­mit­tag des zwei­ten Weih­nachts­feier­ta­ges rich­te­te der Orkan „Lothar“ am Buchhof etli­che Schä­den an, sowohl im Klos­ter­wald als auch an den (z.T. erst neu gedeck­ten) Dächern. P. Leo­pold kann eine stei­gen­de Zahl von Kir­chen­füh­run­gen, auch für ame­ri­ka­nis­che Grup­pen, ver­mer­ken. Er wird dabei von einer großen Schar von Tou­ris­tik­füh­rern, beson­ders aus Kelheim und Regens­burg, unters­tützt. Er hat sie in die Beson­derhei­ten der Abtei­kir­che und auch in das bene­dik­ti­nis­che Leben ein­ge­führt, daß die Füh­run­gen in unse­rem Sin­ne ges­chehen. Da die Bele­gung in der Begeg­nungs­tät­te St. Georg durch P. Josef M. kon­ti­nuier­lich ges­tei­gert wer­den konn­te, wur­de Frau Mein­zer zusätz­lich für die Reini­gung der Zim­mer ein­ges­tellt. Frau Kup­ke wech­sel­te dabei in die Spei­se­sä­le, hat aller­dings inz­wis­chen dort gekün­digt. Chef­koch Wolf­gang Küh­nel mit sei­nem Team, aus dem nach lan­gen Kran­ken­zei­ten Frau Meier auss­chied, macht es möglich, auch größe­re sowie meh­re­re Grup­pen gleich­zei­tig zu ver­kös­ti­gen. Die nach den Hoch­was­sers­chä­den des Jah­res 1999 volls­tän­dig neu ein­ge­rich­te­te Küche mit ihren Neben­räu­men sowie die Gäs­tes­pei­se­zim­mer wur­den am 16. Januar geseg­net. Ans­chließend war gemein­sa­mer Kaf­fee mit dem Küchen­per­so­nal und unse­ren bei­den Mau­rern. In der Wäs­che­rei wur­de Frau Stoc­ker zum Sch­nei­dern und Aus­bes­sern der Habi­te neu ein­ges­tellt. Mit den Anges­tell­ten unter­nahm P. Prior Bene­dikt am 26. Juli einen Betrieb­saus­flug zum Chiemsee.

Rund ums Kloster

Das Jahr 2000 brach­te für die Braue­rei ein beson­de­res Jubi­läum „950 Jah­re Klos­ter­braue­rei Wel­ten­burg“. Sie ist die ältes­te Klos­ter­braue­rei der Welt. Aus die­sem Anlaß wur­de eine neue Bier­sor­te, „Anno 1050“, ein­ge­braut, die am 23. Februar vor­ges­tellt wur­de. Das Jubi­läum wur­de auch kir­chlich mit einem festli­chen Dank­got­tes­dienst am 2. Juli began­gen, bei dem die H. H. Dom­ka­pi­tu­la­re Robert Hütt­ner und Anton Wilhelm, die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes der Braue­rei Bis­chofshof in Regens­burg sind, kon­ze­le­brier­ten. Beson­de­re Beach­tung fand die Fest­pre­digt von Abt Tho­mas M. über das Bier. Außer­dem waren vers­chie­de­ne Prä­sen­ta­tio­nen und ein „Tag der offe­nen Tür“ am 14./15. Okto­ber, bei dem über 5000 Besu­cher gezählt wur­den. Alle erhiel­ten eine Maß Frei­bier und ein Prä­sent. Im Jubi­läums­jahr ging der tech­nis­che Direk­tor der Braue­rei Bis­chofshof und der Klos­ter­braue­rei, Herr Herrmann Weindl, in den Ruhes­tand. Seit dem die ges­chäftli­che Ver­bin­dung zwis­chen bei­den Braue­reien bes­teht, war Herr Weindl auch dem Klos­ter stets sehr ver­bun­den. Unse­re Segens­wüns­che beglei­ten ihn. Die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft unter der Lei­tung von Prof. Josef Kohlhäufl wirk­te mehr­fach bei der festli­chen Ges­tal­tung des Got­tes­diens­tes mit, so am 3. Advent, in der Christ­met­te, beim Gol­de­nen Pries­ter­ju­bi­läum von Altabt Tho­mas sowie zum Jubi­läum der Klos­ter­braue­rei. Außer­dem fan­den, wie es schon lan­ge Tra­di­tion ist, zwei Kon­zer­te statt, im Som­mer und im Herbst. Bei­de zogen wie­der zahl­rei­che Freun­de der geistli­chen Musik an. Beim Herbst­kon­zert trat der Verein der „Freun­de der Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg e.V.“ als Mit­ve­rans­tal­ter auf. Seit sei­ner Grün­dung im Okto­ber 1999 sind ihm inz­wis­chen 140 Per­so­nen, Fir­men und Ins­ti­tu­tio­nen bei­ge­tre­ten. Als klei­nes „Dan­ke schön“ waren die Mit­glie­der im Ans­chluß an das Kon­zert zu einem kur­zen Stehemp­fang ein­ge­la­den. Es wäre erfreu­lich, wenn sich wei­terhin vie­le durch ihren Bei­tritt „offen als Freun­de Wel­ten­burgs beken­nen“ würden.

Vom 29. Juli bis 3. Sep­tem­ber fand erst­mals die Auss­te­llung zeit­ge­nös­sis­cher Kunst unter dem Mot­to „Wel­ten­bur­ger Spu­ren 2000“ statt. Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzels­ber­ger hat sie in Anwe­senheit zahl­rei­cher Gäs­te und Kunst­freun­de offi­ziell eröff­net. Von der Anle­ges­te­lle der Schif­fe an der Donau, über den Klos­terhof bis hin zum Frauen­berg sowie im Fes­tsaal waren die Wer­ke von 15 Künstlern aus­ges­tellt. Kur­ze Erklä­run­gen sowie ein Lage­plan lagen für die Besu­cher aus. Beson­ders ver­dient gemacht um die Auss­te­llung hat sich der Bildhauer Alfred Bös­chl durch Idee, Kon­zept und Orga­ni­sa­tion. Inz­wis­chen ist auch ein Kata­log ers­chie­nen, der im Klos­ter­la­den erwor­ben wer­den kann. Die­ses Pro­jekt wur­de beson­ders von der Klos­ter­braue­rei im Rah­men ihres Jubi­läums geför­dert, wofür Herrn Direk­tor H.J. Moser aufrich­tig gedankt sei. Für die Auss­te­llung „Natur – in Sei­de gesch­nit­ten“ des „Grö­bal-Ate­liers“, die in den letz­ten Jah­ren meist in den Ferien­wo­chen statt­fand, wur­de ein neuer Raum gefun­den, näm­lich der frühe­re Hoch­was­sers­tall am Weg zum Frauen­berg. Er kann als Ort für eine Daue­rauss­te­llung genutzt wer­den. Er erhielt den Namen “Arche Noah“. In den Som­mer­mo­na­ten sollen Natur­füh­run­gen von dort ihren Aus­gang neh­men. Am 23. Okto­ber wur­de der nun reno­vier­te Raum den Mön­chen, Anges­tell­ten und Gäs­ten vor­ges­tellt. Im Rah­men die­ses Abends trat die „Zau­ber­künstle­rin Jani­ne Sil­ver“ auf und „bezau­ber­te“ die Anwe­sen­den. Für die Haupt­fes­te der Bru­ders­chaf­ten gewann ihr Prä­ses P. Gre­gor Herrn Prä­lat Lud­wig Scharf aus Regens­burg sowie P. Pro­vin­zial Gre­gor Len­zen von den Pas­sio­nis­ten in Mün­chen als Fest­pre­di­ger. Außer­dem fan­den die für die Mit­glie­der orga­ni­sier­ten Ein­kehr­ta­ge regen Zulauf.

Gäs­te

Ein beson­de­res Ereig­nis, das wohl his­to­risch genannt wer­den kann, war der Besuch unse­res Diö­ze­san­bis­chofs Man­fred Müller, des Weih­bis­chofs Vin­zenz Gug­gen­ber­ger und des gesam­ten Dom­ka­pi­tels in Wel­ten­burg am Nach­mit­tag des 18. Sep­tem­ber. Nicht ein feier­li­cher Anlaß führ­te uns zusam­men, son­dern der Wunsch, unser Klos­ter, auch von innen, etwas näher ken­nen­zu­ler­nen. Nach einer Füh­rung durch die Braue­rei, die Klau­sur und die übri­gen Klos­ter­ge­bäu­de san­gen wir mitei­nan­der die Ves­per, der sich das gemein­sa­me Aben­des­sen im Refek­to­rium ans­chloß. In der zwan­glo­sen Atmosphä­re kamen der Kon­vent und die hohen Gäs­te sch­nell ins Ges­präch mitei­nan­der. Am 16. Januar besuch­te der Regie­rungs­prä­si­dent von Nie­der­ba­yern, Dr. Wal­ter Zitzels­ber­ger, mit Gat­tin unse­re Abtei. Zu vers­chie­de­nen Anläs­sen weil­ten mehr­mals Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, der auch der 1. Vor­sitzen­de des „Vereins der Freun­de der Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg e.V.“ ist, Bür­ger­meis­ter Heinz Reiche von Kelheim und des­sen Stell­ver­tre­ter bei uns. Auch in die­sem Jahr fand wie­der der ers­te Teil des Kom­mun­no­vi­zia­tes der baye­ris­chen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion in unse­rer Abtei statt. Vom 2.–20.Mai hat­te unser Kon­vent Vers­tär­kung durch sechs Novi­zen. Tra­di­tio­ne­ller­wei­se fiel das „Klei­ne Äbte­tref­fen“ in die­sen Zei­traum. Am 22.September unter­nah­men die zeitli­chen Pro­fes­sen der Kon­gre­ga­tion von St. Otti­lien einen Aus­flug und waren unse­re Gäs­te beim Chor­ge­bet und im Refek­to­rium bei den Mahl­zei­ten. Am Fest der Hl. Schutzen­gel, dem Patro­zi­nium unse­rer Baye­ris­chen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion, dem 2.Oktober, spen­de­te Abt Tho­mas M. unse­rem mehr­ma­li­gen Gast Mar­tin Nyq­vist aus Obe­rur­sel im Pon­ti­fi­ka­lamt das Sakra­ment der Firmung.

Wenn auch das Inter­net immer mehr an Bedeu­tung gewinnt, blei­ben doch alle ande­ren Wege der Ver­bun­denheit wei­terhin wich­tig. Für die­se möch­ten wir Ihnen ein herz­li­ches „Vergelt’s Gott“ sagen: Besu­che, Post, Spen­den, die Mit­glieds­chaft im För­der­ve­rein – und vor allem auch das Gebet. Darin täglich ver­bun­den ver­blei­ben wir herz­lich grüßend mit reichen Segens­wüns­chen zum Weih­nachts­fest und für das neue Jahrtausend

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Ausstellung: Weltenburger Spuren 2000

Die Auss­te­llung dauer­te vom 29. Juli — 3. Sep­tem­ber 2000.

Ein groß­for­ma­ti­ger Kata­log infor­miert aus­führ­lich über die Künstler und ihre Wer­ke (in S/W‑Fotos). Die­ser Kata­log ist im Klos­ter­la­den für 20,- DM erhältlich. Er kann auch durch Ein­sen­dung von 25,- DM (inkl. Porto/Verpackung) in bar oder Scheck per Post bezo­gen werden:

Bene­dik­ti­ne­rab­tei Weltenburg 
Klosterladen 
Asams­traße 32 
93309 Kelheim
Bit­te ver­ges­sen Sie nicht, Ihre genaue Ans­chrift anzugeben.

Auss­te­ller

Alois Achatz, Bildhauer, Gra­fi­ker (Regens­burg)

Alfred Bös­chl, Bildhauer, Zeich­ner (Adlhau­sen)

Klaus Cas­pers, Objekt­künstler, Maler, Büh­nen­bild­ner (Regens­burg)

Gau­tam, Bildhauer (Moers)

Mer­ve Giehl, Objekt­künstle­rin (Kelheim)

Robert Kaindl-Trätzl, Maler, Gra­fi­ker (Kumhau­sen)

Her­bert Karl, Maler (Lang­quaid)

Wolf­gang Keu­chl, Objekt­künstler (Bernhar­ts­wald)

Anton Kirch­mair, Maler, Objekt­künstler (Kumhau­sen)

Anja Müller, Male­rin (Mün­chen)

Ruth Oswald, Glas­künstle­rin (Obe­rot­ter­bach)

Ste­fan Pietry­ga, Bildhauer (Pots­damm)

Hei­ner Riepl, Maler (Regens­burg)

Chris­tian Sch­nu­rer, Objekt­künstler (Mün­chen)

Man­fed Sill­ner, Maler (Abens­berg)

Ste­fan Weyer­graf gen. Streit, Objekt­künstler (Och­sen­feld)

Verans­tal­ter 
Klos­ter Wel­ten­burg, Abt Tho­mas Freihart OSB

Idee, Kon­zept und Orga­ni­sa­tion
Alfred Böschl

Betreuung und Gast­ge­ber
Anton Röhrl, Wirt der Klos­ters­chän­ke Weltenburg

Jahresbericht 1999

Advent 1998 – Advent 1999

Die­ser Advent ist zugleich der Advent zum Hei­li­gen Jahr und damit zum neuen Jahr­tau­send. Da unser Klos­ter um 600 gegrün­det wur­de, steht eigentlich ein Jubi­läum an. Da sich unser Grün­dungs­jahr nicht exakt ange­ben läßt, wollen wir das Jahr 2000 nicht mit einem wei­te­ren Anlaß des Feierns „belas­ten“. Die 1400 Jahr-Feier soll zu einem spä­te­ren Zeit­punkt in den kom­men­den Jah­ren sein, nach­dem das Jubi­läum ein­gehend vor­be­rei­tet wer­den konn­te. Das wäre in die­sem Jahr ohnehin nicht möglich gewe­sen. Denn es war ganz geprägt durch die Hoch­was­ser­ka­tas­trophe am Pfingst­fest und ihren viel­fäl­ti­gen Folgen.

Schon Ende Februar wur­de Wel­ten­burg ein ers­tes Mal von einem Hoch­was­ser klei­ne­ren Aus­maßes heim­ge­sucht. Im Keller waren eini­ge Fah­rrä­der ver­ges­sen wor­den. P. Gre­gor ließ sie von den Tau­chern der Feuer­wehr aus dem über­flu­te­ten Keller bergen.

Am Mor­gen des Hoch­fes­tes Chris­ti Him­mel­fahrt trat die Donau wie­der über die Ufer. Das Was­ser stand unge­wöhn­lich lan­ge in einer Höhe, die fast den Pegels­tand von 1994 erreich­te. In der gesam­ten Asams­traße gab es großen Scha­den. Auf­grund eines bes­chä­dig­ten Gas­tanks in einem Haus bes­tand sogar Explo­sions­ge­fahr. Für meh­re­re Stun­den muß­ten alle Zufahr­ten nach Wel­ten­burg ges­perrt wer­den. So wur­den wenigs­tens die Feuer­wehr und die wei­te­ren Hel­fer nicht durch die Scha­ren von Tou­ris­ten behin­dert. Im über­flu­te­ten Klos­ter­gar­ten fan­den fast alle unse­re Bie­nen den Tod.

Als das Was­ser zurück­ging und die Ins­tand­setzun­gen began­nen, ahn­te wohl kaum jemand, was erst noch bevors­tand. Die Donau stieg durch hef­ti­ge, lang andauern­de Regen­fä­lle wie­der sehr rasch an. In Ober­ba­yern gab es bereits Katas­trophe­na­larm und Tode­sop­fer. Am Mor­gen des Pfingst­fes­tes war abzu­sehen, daß das Was­ser der Donau noch wei­ter stei­gen wird und daß dies­mal die Abwehr­maß­nah­men der Feuer­wehr­leu­te, die Tag und Nacht mit sch­we­rem Gerät im Ein­satz waren, das Unheil nicht mehr wer­den aufhal­ten kön­nen. So konn­ten wir nur noch ver­su­chen, so viel wie möglich in Sicherheit zu brin­gen. Die Waren des Klos­ter­la­dens, das Inven­tar des Refek­to­riums, der Gäs­tes­pei­se­sä­le und der Küchen­räu­me wur­den mit Hil­fe von Gäs­ten und der Feuer­wehr in die obe­ren Eta­gen gebracht. Doch für vie­les kam jeder Ein­satz zu spät. Da in der Küche am Vor­mit­tag das Essen gekocht wor­den war, traf sich ein Teil des Kon­ven­tes noch zum Mit­ta­ges­sen im Refek­to­rium, wäh­rend dort schon das Was­ser durch die Fugen des Pflas­ters ein­drang. Nun muß­te auch die FFW auf­ge­ben und ihre Gerä­te in Sicherheit brin­gen. Gegen 14 Uhr hieß es: „Das gesam­te Klos­ter­ge­län­de wird geflu­tet.“ Innerhalb kur­zer Zeit stan­den die Klos­ters­chen­ke, die Braue­rei, das Kon­vent­ge­bäu­de, der Klos­ter­gar­ten mit sei­nen Gebäu­den und die Gara­gen unter Was­ser. Im Erd­ges­choß betrug die Was­serhöhe 1,36 m. Nachts drang das Was­ser sogar in die am höchs­ten Punkt des Hofes gele­ge­ne Abtei­kir­che ein. Es reich­te am Mor­gen des Pfingst­mon­ta­ges im Cho­rraum über die ers­te Stu­fe, die zum Hochal­tar hinauf­führt. So muß­te im Presby­te­rium ein Steg errich­tet wer­den, um überhaupt auf die seitli­che Orge­lem­po­re zu gelan­gen, da dort die ein­zi­ge Möglich­keit war, um über den Frauen­berg das Klos­ter zu ver­las­sen oder zu betre­ten. Das Chor­ge­bet haben wir im baroc­ken Chor­ges­tühl hin­ter der his­to­ris­chen Orgel gehal­ten. Kei­ne Hore ist aus­ge­fa­llen. Die Hl. Mes­sen wur­den in der Kape­lle auf dem Frauen­berg gefeiert. Strom, Trink­was­ser und Tele­fon fie­len für meh­re­re Tage aus. Auch in Neustadt/Donau, Stau­bing, Stau­sac­ker und im Dorf Wel­ten­burg haben zahl­rei­che Bewoh­ner große Schä­den zu bekla­gen. Der Pegels­tand des „Jahrhun­derthoch­was­sers“ von 1965 wur­de noch über­trof­fen. Ledi­glich 1845 stand das Was­ser noch etwa einen hal­ben Meter höher. Die­se Höhe hät­te wie­der erreicht wer­den kön­nen, was durch den Deich­bruch in Neus­tadt bei uns verhin­dert wor­den ist. Meh­re­re Tage lang ström­te nun das drec­ki­ge und mit Öl ver­seuch­te Was­ser durch das Klos­ter. Darauf sch­wam­men nicht nur Wil­den­ten, son­dern auch Waren aus den Lagern der Küche und des Klos­ter­la­dens sowie größe­re Möbel, Türen u.a. mehr. Als der Was­sers­tand zu sin­ken begann, wag­ten sich beherz­te Mit­brü­der, Anges­tell­te und Hel­fer mit Spe­zial­klei­dung in das versch­mutz­te Naß, um noch eini­ges an Inven­tar daraus zu bergen.

So schlimm die gan­ze Situa­tion war, um so ermu­ti­gen­der war die große Hilfs­be­reits­chaft, die uns aus nah und fern erwie­sen wur­de. Nach­barn und Freun­de brach­ten zu Essen und Trin­ken, ein Spül­dienst wur­de orga­ni­siert, Trans­port­diens­te wur­den über­nom­men, von den Sch­wes­tern des Cabri­nihei­mes in Offens­tet­ten konn­ten wir war­mes Mit­ta­ges­sen bekom­men. Zu den Reini­gung­sar­bei­ten, bei denen zunächst große Men­gen Schlamm ent­fernt wer­den muß­ten, mel­de­ten sich Ein­zel­ne und gan­ze Grup­pen. Nach und nach wur­de erst das Aus­maß der Schä­den sicht­bar: zers­tör­tes und weg­gesch­wemm­tes Mobi­liar, zers­tör­te Holz­ver­tä­fe­lun­gen und Fuß­bö­den. Beson­ders hart traf es uns, daß die gesam­te Ein­rich­tung des Klos­ter­la­dens, der erst vor einem Jahr eröff­net wor­den war, völlig unbrauch­bar war. Dort, wo bisher kein Sanier­putz ange­bracht war, war das gan­ze Mauer­werk durch die Feuch­tig­keit ver­dor­ben. Die gesam­te WC-Anla­ge der Klos­ters­chen­ke war defekt, eben­so unse­re neue Tele­fo­nan­la­ge, die sch­we­ren Gara­gen­to­re waren aus der Mauer geris­sen, an der Hei­zung wur­den größe­re Repa­ra­tu­ren nötig.

Die Höhe des Gesam­ts­cha­dens in der Abtei­kir­che mit Sakris­tei, im Klos­ter, in der Braue­rei und in der Klos­ters­chen­ke hat die Millio­nen­gren­ze übers­chrit­ten. Die Kos­ten für die Ins­tand­setzun­gen erfor­dern noch erhe­bli­che finan­zie­lle Ans­tren­gun­gen. Wohl­tä­ter – durch Ver­mittlung der Abtei Ein­sie­deln sogar auch aus der Sch­weiz – haben uns durch ihre großher­zi­gen Spen­den ihre Ver­bun­denheit bekun­det und uns in unse­ren Ans­tren­gun­gen unters­tützt. Dafür sei an die­ser Ste­lle für alle Hil­fe ein von Her­zen kom­men­des „Vergelt’s Gott“ gesagt.

Die Ver­bun­denheit zum Klos­ter Wel­ten­burg kann man jetzt auch zei­gen durch den Bei­tritt zum „Freun­des­kreis der Abtei Wel­ten­burg e.V.“, der am 27. Okto­ber gegrün­det wur­de. 23 Per­sön­lich­kei­ten des öffentli­chen Lebens – unter ihnen H. Herr Weih­bis­chof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger, Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Zitzels­ber­ger, Lan­drat Dr. Fal­ter­meier, 2. Bür­ger­meis­ter Becks­tein – fan­den sich zur Grün­dungs­ver­samm­lung ein. Lan­drat Dr. Fal­ter­meier wur­de in der sich ans­chließen­den ers­ten Mit­glie­der­ver­samm­lung zum 1. Vor­sitzen­den gewählt. Sein Stell­ver­tre­ter ist satzungs­ge­mäß jeweils der Abt des Klos­ters. Durch Wahl wur­den das Amt des Schatz­meis­ters Herrn Direk­tor Oswald Freidls und das des Schrift­füh­rers Herrn Anton Röhrl jun. über­tra­gen. Der Verein ver­folgt den Zweck, „die Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg bei der Erfü­llung der seel­sor­gli­chen und kul­tu­re­llen Auf­ga­ben ideell und mate­riell zu unters­tützen. Er tut dies ins­be­son­de­re dadurch, daß er Mit­tel für die Erhal­tung und Res­tau­rie­rung der Abtei­kir­che und der Klos­ter­ge­bäu­de, für die festli­che Durch­füh­rung der Kir­chen­mu­sik, für die Bibliothek, für die Erfors­chung der Ges­chich­te Wel­ten­burgs und deren Publi­ka­tio­nen gibt“ (Satzung des Freun­des­krei­ses §2.2).

Nach den großen Reini­gung­sak­tio­nen haben wir uns pro­vi­so­risch eingerichtet:

Da wir das Gäs­tehaus für eini­ge Mona­te schließen muß­ten und das Per­so­nal in die­ser Zeit nicht bes­chäf­ti­gen konn­ten, wur­de dort ein Aufenthal­ts­raum zum Refek­to­rium umfunk­tio­niert, wei­te­re Räu­me dien­ten als Lager, als Spül­kü­che etc.

Als Ersatz für den Klos­ter­la­den wur­den im Hof drei Holzhüt­ten auf­ge­baut, in denen wenigs­tens eine Aus­wahl aus dem Sor­ti­ment ange­bo­ten wer­den kann. Es bot sich ein Anblick wie auf dem Weih­nachts­markt. Als ers­ter reno­vier­ter Raum konn­te Ende Juli der Laden wie­der eröff­net werden.

Auf­grund zahl­rei­cher Aufla­gen nahm die Reno­vie­rung der Küche mit ihren Neben­räu­men meh­re­re Mona­te in Ans­pruch, in denen uns dan­kens­wer­ter­wei­se die Klos­ters­chen­ke mit Mit­ta­ges­sen ver­sorg­te. Am 6. Okto­ber ist es dann soweit, daß wir die Küche und das Refek­to­rium wie­der benutzen kön­nen, auch wenn noch nicht alles fer­tig ist. Mön­che und Per­so­nal kön­nen sich dabei über Erleich­te­run­gen freuen. P. Prior Bene­dikt hat­te die Mona­te hin­durch viel Mühe mit der Bauauf­sicht. Nun konn­te P. Josef M. auch das Gäs­tehaus wie­der voll in Betrieb neh­men. Bis auf Herrn Endru­lat nah­men alle Anges­tell­ten wie­der ihren Dienst auf.

Die Res­tau­rie­rung der Sakris­tei mit ihrer baroc­ken Ein­rich­tung wird ein län­ger­fris­ti­ges Pro­jekt, so daß als Ersatz ein Teil des Klau­sur­gangs im ers­ten Stock ver­wen­det wird. Dort fin­den eben­so die Gewän­der aus der Dorf­kir­che Platz, denn die Schä­den in der Kir­che sind so groß, daß für zwei Jah­re dort kei­ne Got­tes­diens­te gefeier­te wer­den können.

Unabhän­gig vom Hoch­was­ser begann bereits im Januar die Reno­vie­rung der Figu­ren­grup­pe „Dra­chen­kampf des hl. Georg“ und der Assis­tenz­fi­gu­ren am Hochal­tar als vor­ge­zo­ge­ne Maß­nah­me einer Gesam­tre­no­vie­rung der Abtei­kir­che. Bisher wur­de die urs­prün­gli­che Fas­sung aus der Zeit Asams, soweit sie noch vorhan­den ist, frei­ge­legt. Die Arbei­ten wer­den von der Fir­ma Pre­is & Pre­is aus­ge­führt. Die Not­wen­dig­keit einer Gesamt­maß­nah­me wur­de nun durch das Hoch­was­ser, das das Raum­kli­ma noch pro­ble­ma­tis­cher mach­te, vers­tärkt. Im Lau­fe des Jah­res 2000 wird die end­gül­ti­ge Ents­chei­dung darü­ber fallen, nach­dem in Bäl­de das Baye­ris­che Lan­de­samt für Denk­mal­p­fle­ge ein Gesamt­kon­zept vor­ge­legt hat.

Wer hät­te all das gedacht, als Abt Tho­mas an Epipha­nie nach dem Pon­ti­fi­ka­lamt die Donau seg­ne­te. Das war der Auf­takt zu vers­chie­de­nen Pon­ti­fi­kal­funk­tio­nen, zu denen Abt Tho­mas im Lau­fe des Jah­res unter­wegs war. In meh­re­ren Pfa­rreien der Bis­tü­mer Regens­burg und Eichs­tätt spen­de­te er jun­gen Chris­ten das Sakra­ment der Fir­mung. Am 21. Juni traf auch die Fir­mung für unse­re Klos­terp­fa­rreien in Wel­ten­burg. Zum Kreuz­fest in Sche­yern, zum Gebets­tag des Päpstli­chen Wer­kes für Geistli­che Beru­fe im Rah­men der Regens­bur­ger Wolf­gangs­wo­che, beim Ska­pu­lier­fest und beim Haupt­fest der Sal­va­tor­bru­ders­chaft in Strau­bing und zur Wall­fahrt des Deka­na­tes Ber­ching auf den Peters­berg feier­te Abt Tho­mas das Pon­ti­fi­ka­lamt und hielt die Fest­pre­digt, eben­so zur Monats­wall­fahrt in Tirs­chen­reuth, Wörth/Donau, Eichel­berg und Haa­der. Fer­ner wur­de er zu Patro­zi­niums­feiern in der Hei­mat Rai­ten­buch, in Sandhar­lan­den, Ball­mer­tsho­fen, Aufhau­sen und Lip­per­tsho­fen ein­ge­la­den. Des wei­te­ren nahm er an Jubi­läen teil, bei Ein­füh­run­gen und Weihen, an Tagun­gen für Ordens­leu­te und Obe­re, an der Seligs­pre­chung von Anna Schäf­fer in Rom und dem ers­ten litur­gis­chen Gedenk­tag der neuen Seli­gen in Min­dels­tet­ten mit dem Apos­to­lis­chen Nun­tius Erz­bis­chof Gio­van­ni Lajo­lo. Man­che die­ser Ter­mi­ne und Tagun­gen tref­fen – wie auch bei ande­ren Mit­brü­dern – jähr­lich zu, so daß wir sie nicht immer neu wie­derho­len möchten.

Am 13. Sep­tem­ber haben wir den dies­jäh­ri­gen Kon­ven­taus­flug unter­nom­men. Hauptziel war die Bene­dik­ti­ne­rab­tei St. Ger­trud in Tet­ten­weis, die heuer ihr 100jähriges Grün­dungs­ju­bi­läum feiern konn­te. Sie hat man uns und Abt Aluin von Han­ga, Tan­sa­nia, der in die­sen Tagen bei uns zu Gast war, lie­be­voll und groß­zü­gig auf­ge­nom­men und es wur­de sogar die Klau­sur auf­geho­ben, so daß wir nach der Mit­tagsho­re gemein­sam mit den Sch­wes­tern das Mit­tags­mahl im Refek­to­rium hal­ten konn­ten. Äbtis­sin Ber­nar­da führ­te uns vor- und hin­terher durch die Klos­te­ran­la­ge. Nach der festli­chen Kaf­fee­ta­fel ging es ins nahe Asbach, wo wir durch den Pfa­rrer eine Füh­rung in der ehe­ma­li­gen Bene­dik­ti­ner­kir­che erhiel­ten. Das Museum in der frühe­ren Abtei war lei­der ges­chlos­sen. Drit­te Sta­tion war das Augus­ti­ner-Chorhe­rren-Stift Reichers­berg in Öste­rreich: Herr Dechant Gre­gor begeis­ter­te uns mit einer kurz­wei­li­gen Füh­rung. Zusam­men mit dem Kon­vent san­gen wir dann die Ves­per und wur­den zum gemein­sa­men Aben­des­sen ein­ge­la­den. Nach einer Likör­pro­be in der Vinothek tra­ten wir die Heim­fahrt an.

Natür­lich ist der Aus­flug nicht das ein­zi­ge Berich­tens­wer­te aus dem Konvent:

Etwas spä­ter als üblich, vom 31. Januar bis 5. Februar, hielt uns P. Rek­tor Albert Sch­midt OSB (Beuron/S. Ansel­mo) die Kon­ven­te­xer­zi­tien über die „Ich-bin-Wor­te“ im Johannes-Evangelium.

Nach der Gelüb­deer­neue­rung im Kon­ven­tamt am 5. Februar band sich Fr. Rupert als Regu­lar-Obla­te an unse­re Gemeins­chaft. Nach dem Ver­lust aller Bie­nen­völ­ker, erhiel­ten wir meh­re­re neue von sei­nen Imker­ko­lle­gen ges­chenkt. Lei­der muß­te er auch bei der Obs­tern­te große Ein­bußen hin­neh­men. Es gab nur ca. 10 % der sonst übli­chen Apfelerträge.

Fr. Johan­nes kehr­te am 14. Mai von der Aus­bil­dung in Beu­ron zurück.

Fr. Stephan konn­te in Salz­burg die Vor­le­sun­gen been­den und kehr­te am 9. Juli für eini­ge Zeit ins Klos­ter zurück, um dann am 6. Sep­tem­ber in Regens­burg im Pries­ter­se­mi­nar den Pas­to­ral­kurs zu begin­nen. Dazu gehört auch ein Gemein­de­prak­ti­kum, das er bei Dekan Josef Unsic­ker in der Pfa­rrei Wie­sau absolviert.

Für unse­re Gebräu­che rund um den Beginn der Fas­ten­zeit inter­es­sier­te sich das Baye­ris­che Fern­sehen und sen­de­te am Ascher­mitt­woch innerhalb eines Bei­tra­ges eini­ge Minu­ten aus unse­rem Kloster.

In der Mit­tagsho­re des Bene­dik­tus-Fes­tes wur­de am 20. März Frau Maria Kugler (Altöt­ting) in den Kreis der Wel­to­bla­ten auf­ge­nom­men. In der Ves­per die­ses Fest­ta­ges wur­de unser Kan­di­dat Mar­kus Strell ein­ge­klei­det. Als Fr. Simon Maria haben wir nun nach eini­ger Vakanz einen eifri­gen Novi­zen. Inz­wis­chen konn­te er auch sein beru­fli­ches Ges­chick als Zim­mer­mann unter Beweis stellen.

Obwohl die drohen­de Hoch­was­ser­flut bereits den Zugang zum Klos­ter ersch­wer­te, konn­te P. Tho­mas doch noch im Krei­se von Mit­brü­dern, Ver­wand­ten und Freun­den sei­nen 40. Gebur­ts­tag feiern.

Nach sch­we­rer Krankheit vers­tarb am 26. Juni der Vater des Abtes, Herr Johann Freihart. Zahl­rei­che Mit­brü­der nah­men am Begräb­nis in Rai­ten­buch teil.

P. Leo­pold unter­zog sich im Hil­de­gard-Kurhaus am Boden­see bei Dr. Wighard Streh­low einer Kur.

Man­che kir­chli­chen Fes­te wur­den durch das Hoch­was­ser beeinträchtigt:

Die Fron­leich­nams­pro­zes­sion muß­te einen ande­ren Ver­lauf neh­men; sie ende­te nicht wie üblich an der Dorf­kir­che, son­dern führ­te in die Orts­mit­te hinein.

Das Haupt­fest der Drei­fal­tig­keits­bru­ders­chaft konn­te nur im kleins­ten Raum auf dem Frauen­berg began­gen werden.

Dage­gen konn­te zum Fest der Herz-Mariä-Bru­ders­chaft der Stur­mius-Chor aus Ful­da zur Festlich­keit bei­tra­gen. Zu Ein­kehr­ta­gen bei­der Bru­ders­chaf­ten und beson­de­ren Gebetsa­ben­den, gelei­tet von „cha­ris­ma­tis­chen“ und indis­chen Pries­tern kamen sehr vie­le Gläubige.

Zusätz­lich lei­tet P. Gre­gor nun auch einen Gebets­kreis, der sich im zwei­wö­chi­gen Rhyth­mus trifft.

Aus der großen Schar unse­rer Besu­cher wollen wir hier wie­der eini­ger beson­ders gedenken:

Am 7. Januar besuch­te uns Erz­bis­chof Dr. Karl Braun (Bam­berg).

Am 11. Januar tag­te bei uns die Deka­nats­kon­fe­renz (Kelheim).

Am 20. Februar besuch­te der frühe­re Bun­des­ge­sundheits­mi­nis­ter Horst Seeho­fer mit Fami­lie Weltenburg.

Im März und Okto­ber setz­te Frau Hei­de Gabler die Tagun­gen für Kir­chli­che Bibliothe­ka­re fort: zum einen zum For­ts­chritt unse­rer eige­nen Bibliothek, zum ande­ren ein guter Erfah­rung­saus­tausch mit Kolle­gen und Kolle­gin­nen, z.T. aus ande­ren Klöstern.

Am 5. April unter­nahm Äbtis­sin Lae­ti­tia Fech O. Cist (Wald­sas­sen) mit eini­gen Mitsch­wes­tern einen klei­nen Kon­ven­taus­flug zu uns.

Zum Osterho­chamt sang das „Spatzen­quar­tett“ aus Regensburg.

Auch heuer fand wie­der der ers­te Teil des Kom­mun­no­vi­zia­tes bei uns statt, des­sen Betreuung nun H. Abt. Fr. Vin­zenz (Nie­de­ral­taich) über­ge­ben konn­te. Fr. Simon erhielt drei Wochen „Vers­tär­kung“ durch vier Mit­no­vi­zen aus Ettal, Schäftlarn und Otto­beu­ren. Abt Berhard (Sche­yern) eröff­ne­te und bes­chloß die Tage, in denen Sr. Judith (Engel­tal), Abt Chris­tian P. Mein­rad (Müns­tersch­war­zach) referierten.

Noch wäh­rend des Hoch­was­sers besuch­te Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Zitzels­ber­ger, Landshut, zusam­men mit Herrn Lan­drat Dr. Fal­ter­meier unser Klos­ter, um sich ein Bild von den Schä­den zu machen. Aus glei­chem Anlaß erfolg­te am 17. Juni der Besuch des Baye­ris­chen Umwelt­mi­nis­ters Schnappauf.

Am 20. Juni ges­tal­te­te der Tho­mas v. Aquin-Chor aus Michi­gan (USA) das sonn­tä­gli­che Kon­ven­tamt. Am glei­chen Tag kam Bis­chof Oswald Hir­mer (Umta­ta, Süda­fri­ka) und blieb mit eini­gen Beglei­tern drei Tage bei uns, wäh­rend der er in eini­gen Pfa­rreien das Firm­sa­kra­ment spendete.

Am 30. Juli fand im Klos­terhof ein Bene­fiz­kon­zert zuguns­ten der Hoch­was­se­rop­fer des Land­krei­ses statt, zu dem ca. 600 Besu­cher kamen, u.a. Staatse­kre­tä­rin Chris­ta Ste­wens vom Umweltministerium.

Im Rah­men der dies­jäh­ri­gen Auss­te­llung des Grö­bal-Ate­liers im Fes­tsaal stif­te­ten die Künstler eines ihrer hier ges­chaf­fe­nen Bil­der zu einer Vers­tei­ge­rung. Die­se nahm Staats­se­kre­tä­rin Ste­wens am 13. August vor. Der Erlös von 1.700 DM kam der Reno­vie­rung des Refek­to­riums zugu­te. Am glei­chen Tag besuch­te Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Schar­ping im Rah­men eines Trup­pen­be­su­ches bei den Pio­nie­ren in Ingols­tadt unter großen Sicherheits­vor­keh­run­gen die Abteikirche.

Am 24. August dem Fest des Apos­tels Bartho­lo­mäus, war eine Dele­ga­tion aus Rumä­nien zu Gast, u.a. Metro­po­lit Daniel Cio­bo­tea und Bis­chof Petru Georghu. Staats­mi­nis­te­rin Bar­ba­ra Stamm lei­te­te die Grup­pe. Am Nach­mit­tag besuch­te die Sän­ge­rin Mar­got Hell­wig die Klosterkirche.

Sieb­zig Jah­re Ver­bun­denheit mit Wel­ten­burg bekräf­tig­te Weih­bis­chof em. Karl Flü­gel, indem er mit dem Kon­vent am 20. Okto­ber auf dem Frauen­berg ein Marien-Amt zele­brier­te und uns ans­chließend zum Mit­ta­ges­sen einlud.

Zu den letz­ten Gäs­ten des Berichts­jah­res gehö­ren die Teil­neh­mer der AGOM-Herbst­voll­ver­samm­lung, die am 12./13. Novem­ber bei uns statt­fand. Unter ihnen war auch Weih­bis­chof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger, der Ordens­re­fe­rent der Diö­ze­se Regensburg.

Nun dan­ken wir für alle Zei­chen der Ver­bun­denheit und für alle viel­fach erfah­re­ne Hil­fe – beson­ders ange­sichts der Hoch­was­ser­ka­tas­trophe – und wüns­chen Ihnen einen besinn­li­chen Advent: Mögen Sie Zei­ten der Sti­lle fin­den, um Ihr Herz für den Erlö­ser zu öff­nen. Er möge Sie im Jahr 2000 nach sei­ner Geburt mit Sei­nem Segen begleiten.

Das wüns­chen Ihnen Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahrhunderthochwasser 1999

Ein Jahrhun­dert-Hoch­was­ser hat an Pfings­ten 1999 das Klos­ter heim­ge­sucht. Meh­re­re Tage stand das gesam­te Erd­ges­choß des Klos­ters etwas 1,40 m unter Was­ser. In der Asam-Kir­che erreich­te das Was­ser eine Höhe von 30–40 cm und hat einen sehr hohen Scha­den hinterlassen. 

Um Fol­ges­chä­den zu ver­mei­den, muß möglichst sch­nell alles beho­ben wer­den. Sie kön­nen dabei mithel­fen. Jeder Bei­trag ist willkommen: 

Spar­kas­se Kelheim 
Kon­to 190 802 116 
BLZ 750 515 65 

Raif­fei­sen­bank Kelheim 
Kon­to 61 61 09 
BLZ 750 690 14 

Bei Anga­be der Ans­chrift kön­nen Sie eine abzugs­fähi­ge Spen­den­quit­tung zuges­chickt bekommen.

Jahresbericht 1998

Advent 1997 – Advent 1998

Das gesam­te zurüc­klie­gen­de Berichts­jahr war geprägt von der Wahl und der Bene­dik­tion des neuen Abtes. Einer der ers­ten Schrit­te dazu war die kano­nis­che Visi­ta­tion. In deren Vor­feld führ­ten die COVI-Mit­glie­der P. Mar­kus (Met­ten) und P. Domi­ni­kus (Sche­yern) am 12. März die Wir­ts­chafts­prü­fung durch. Die eigentli­che Visi­ta­tion hiel­ten dann vom 22.bis 25. März Abt­prä­ses Gre­gor (Schäftlarn), Altabt Emme­ram (Met­ten) und P. Egino (Augs­burg). Am 6. Mai hiel­ten die bei­den äbtli­chen Visi­ta­to­ren für die Kapi­tu­la­re eine Sitzung zur Vor­be­rei­tung der Abts­wahl. Die­se wur­de auf den 25. Juni fest­ge­setzt. An die­sem Tag wur­de das Kon­ven­tamt als Votiv­mes­se zum Hei­li­gen Geist gefeiert. Um neun Uhr begann dann die Wahl: Erwar­tungs­ge­mäß wur­de P. Tho­mas Maria Freihart, der bereits seit Okto­ber 1995 Prior-Admi­nis­tra­tor war, zum Abt gewählt. Nach­dem sein Pro­feß­klos­ter Planks­tet­ten tele­fo­nisch sei­ne Zus­tim­mung zur Annah­me der Wahl gege­ben hat­te, nahm Abt­prä­ses Gre­gor um 15 Uhr die Bes­tä­ti­gung und Ein­setzung in das Amt vor. Zur Vor­be­rei­tung auf die Bene­dik­tion fand am 14. Sep­tem­ber ein Ein­kehr­tag statt: Abt Fide­lis (Müns­tersch­war­zach) hielt zwei Kon­fe­ren­zen über die Abts­ka­pi­tel der Regel. Am Nach­mit­tag setz­te Abt Tho­mas P. Bene­dikt zum Prior ein. Dann wur­den P. Tho­mas und P. Josef M. in das Senio­ren­ka­pi­tel gewählt.

Am 17. Sep­tem­ber lie­fer­te Fr. Ans­gar aus der Klos­ter­gärt­ne­rei von St. Boni­faz in Mün­chen ein rie­si­ges Blu­men­meer, um zur Bene­dik­tion Kir­che, Vor­platz, Kreuz­gang und Refek­to­rium vor­tref­flich sch­müc­ken zu kön­nen. So war für den großen Tag alles gut gerüs­tet: Am 19. Sep­tem­ber ström­ten dann seit den frühen Mor­gens­tun­den die über 300 gela­de­nen Gäs­te her­bei: Zwei Klein­bus­se über­nah­men den Pen­del­ver­kehr vom Park­platz im Dorf zum Klos­ter. Um 10.30 Uhr setz­te sich der Zug der Ordens­leu­te, Pries­ter und Kon­ze­le­bran­ten in Bewe­gung: als der Thu­ri­fe­rar nach großem Bogen durch den Hof in die Kir­che zog, ver­ließ gera­de erst Diö­ze­san­bis­chof Man­fred Müller die Klos­terp­for­te. Mit ihm kon­ze­le­brier­ten Bis­chof Fran­ces­co Pio Tam­bu­rrino (vor­mals Abt von Mon­te­ver­gi­ne), Weih­bis­chof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger, Erzabt Bis­chof Asz­trik (Pan­nonhal­ma) mit über 20 (Erz)äbten, u.a. aus Tan­sa­nia, Spa­nien, England, Ita­lien und Öste­rreich. Unter den zahl­rei­chen Ordens­leu­ten waren die vier Äbtis­sin­nen der baye­ris­chen Fraue­nab­teien, der Prä­mons­tra­ten­se­rabt von Wind­berg, Tho­mas Hand­grä­tin­ger, der Gene­ral­probst der Augus­ti­ner-Chorhe­rren, Hel­mut Grün­ke von Paring und der Pro­vin­zial der baye­ris­chen Kapu­zi­ner, P. Wer­ner Labus. Gene­ral­vi­kar Lim­ba­cher ver­trat das Bis­tum Eichs­tätt. Staats­se­kre­tär Dr. Merkl über­brach­te die Grüße des Minis­ter­prä­si­den­ten Dr. Edmund Stoi­ber. Lan­drat und Bür­ger­meis­ter von Kelheim ließen sich durch ihre Stell­ver­tre­ter ver­tre­ten. Auch der stell­ver­tre­ten­de Lan­drat von Neu­markt und der Bür­ger­meis­ter von Ber­ching waren zuge­gen. Beson­ders zahl­reich nah­men die Mit­brü­der aus Planks­tet­ten und die Hei­matp­fa­rrei Oening/Raitenbach teil. Bis­chof Man­fred ging in sei­ner Pre­digt vom Wor­ts­piel amo­re-more-or-re aus. Zum Abs­chluß der fast dreis­tün­di­gen Litur­gie, die von der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft unter der Lei­tung von Prof. Josef Kohlhäufl mit einem Opus des baroc­ken Klos­ter­kom­po­nis­ten P. Benno Grue­ber ges­tal­tet wur­de, erläu­ter­te der neue Abt sei­nen Wahls­pruch „Cari­ta­tem non dere­lin­que­re.- Von der Lie­be nicht las­sen.“ (RB IV, 26). Dann schloß sich das Fest­mahl in der Klos­ters­chen­ke an. Um 16.30 Uhr hielt Abt Tho­mas sei­ne ers­te Pon­ti­fi­kal­ves­per in der noch­mals voll besetz­ten Kir­che. Im Fern­sehen wie im Radio und vor allem in der Pres­se fand der Tag regen Nachhall.

Am 28. Sep­tem­ber hielt der Kon­vent eine klei­ne Nachfeier.

Natür­lich gab es auch wei­te­re Festlich­kei­ten zu begehen:

Bei der klös­ter­li­chen Weih­nachts­feier wur­de ein kost­ba­res Ges­chenk prä­sen­tiert: der Pri­miz­kelch von H. H. BGR Franz Wawrok.

Am III. Advent und zur Christ­met­te san­gen wie­der Mit­glie­der der Wel­ten­bur­ger Musikgemeinschaft.

Die Donau­seg­nung an Epipha­nie konn­te heuer bei ange­neh­men Tem­pe­ra­tu­ren voll­zo­gen wer­den. Am Abend began­nen die Kon­ven­te­xer­zi­tien, in denen P. Prior-Admi­nis­tra­tor Dr. Seve­rin Sch­nei­der (Sec­kau) über die Psal­men sprach.

Das Fest der Dars­te­llung des Herrn wur­de zum zwei­ten Mal als „Tag des Gott geweih­ten Lebens“ began­gen, der die Gläu­bi­gen beson­ders auf die Bedeu­tung des Ordens­le­bens für die Kir­che hin­wei­sen soll. An die Ker­zen­seg­nung vor der Pfor­te schloß sich die Lich­ter­pro­zes­sion durch den Hof zum Amt mit Pre­digt an.

Die Lei­tung der Fas­chings-Feier lag heuer in den Hän­den von Fr. Stephan.

Das Pon­ti­fi­ka­lamt am Palm­sonn­tag zele­brier­te der Müns­te­ra­ner Regio­nal-Bis­chof Dr. Max Georg Freiherr von Twic­kel, der mit zehn jun­gen Män­nern von Eichs­tätt nach Regens­burg wan­der­te. Dabei kam erst­mals ein pro­vi­so­ris­ches Podest zum Ein­satz, das Ambo und Pries­ter­sitz im Presby­te­rium der Kir­che erhöht. Da sich die­ser Ver­such bewährt hat, wur­de es spä­ter mit Tep­pich­bo­den verkleidet.

Zum Hoch­fest Chris­ti Him­mel­fahrt hielt Altabt Emme­ram Pon­ti­fi­ka­lamt und ‑ves­per.

An Fron­leich­nam konn­te auf­grund star­ker Regen­fä­lle die Pro­zes­sion nur in der Kir­che gehal­ten werden.

Zum Bene­dik­tus-Fest am 11. Juli zele­brier­te Altabt Domi­ni­kus (Planks­tet­ten) ein Pon­ti­fi­ka­lamt mit Pre­digt in der voll­be­setz­ten Abtei­kir­che. Ans­chließend wur­den die Teil­neh­mer aus den Klos­terp­fa­rreien im Bier­gar­ten bewirtet.

Am 25. Sep­tem­ber beging P. Leo­pold das Sil­ber­ne Profeß-Jubiläum.

Der heu­ri­ge Kon­vent-Aus­flug führ­te zuerst in das ehe­ma­li­ge Reform­klos­ter Kastl, dann auf den Habs­berg, wo in der Wall­fahr­ts­kir­che das Kon­ven­tamt zele­briert wur­de. Des wei­te­ren wur­de die ehe­ma­li­ge Zis­ter­zien­ser­kir­che in Seli­gen­por­ten besucht. Von da ging es nach Planks­tet­ten zu einer gemein­sa­men Kaf­fee-Rekrea­tion mit den dor­ti­gen Mit­brü­dern und einer Klos­ter­füh­rung durch Abt Gre­gor. Dann hielt P. Josef M. die feier­li­che Ves­per, an die sich ein klei­ner Fes­takt zu sei­ner Verabs­chie­dung im Prä­la­ten­saal ans­chloß. Bis zur Kom­plet konn­ten sich dann alle am kal­ten Buf­fet im Gewöl­be an den bio­lo­gis­chen Klos­ter­pro­duk­ten laben.

Am 3.November wur­de der 60. Gebur­ts­tag von Altabt Emme­ram zusam­men mit Abt Edel­bert (Ettal) und Abt Johan­nes (Rohr) als Gäs­ten nachgefeiert.

Am 17. Novem­ber feier­te Abt Tho­mas in Tet­ten­weis das Fes­tamt mit Pre­digt zum Patro­nats­fest St. Gertrud.

Im Klos­ter wird natür­lich nicht nur gefeiert, son­dern nach der Devi­se „Ora et labo­ra“ gehört die Arbeit wesentlich zum bene­dik­ti­nis­chen Leben.

Man­che Auf­ga­ben wur­den neu verteilt:

Fr. Rupert wur­de Refek­to­riar. Da er auch die Obst­bäu­me und die Bie­nen­völ­ker wei­terhin betreut, muß­te der Gar­ten vor­läu­fig still­ge­legt werden.

P. Gre­gor küm­mert sich um die Opferlichter.

Für ein hal­bes Jahr war P. Michael Sakris­tan, dann über­nahm P. Josef M. im August die­se Auf­ga­be. Spä­ter wur­de er dann auch Lei­ter der Begeg­nungss­tät­te St. Georg und Gastpater.

Am 14. Februar erhielt Fr. Stephan die litur­gis­che Beauf­tra­gung zum Akolythen; am 5. Sep­tem­ber erteil­te ihm Bis­chof Man­fred Müller die Dia­ko­nen­weihe. Im Novem­ber spiel­te er auf der Bran­dens­tei­nor­gel Stüc­ke für eine CD-Aufnahme.

P. Eus­ta­sius‘ Ein­satz als zwei­ter Kaplan in Tirs­chen­reuth wird verlängert.

Zum 15. Okto­ber wird P. Michael Admi­nis­tra­tor der Expo­si­tur Ein­muß. Mit­te Novem­ber muß­te er sich für einen Monat in eine Kli­nik nach Mün­chen bege­ben. (Aus die­sem Grund konn­te die­ser Jah­res­be­richt heuer nicht rechtzei­tig erscheinen.)

P. Rapha­le und P. Cle­mens ver­sehen wei­terhin die Seel­sor­ge in Obe­rried bzw. Teuer­ting, und Altabt Tho­mas wohnt noch in sei­nem Pro­feß­klos­ter Ettal.

Zum Teil im Zusam­menhang mit den Arbeits­ge­bie­ten wur­den auch wie­der vers­chie­de­ne Tagun­gen besucht:

Im Früh­jahr fuhr P. Tho­mas mit P. Michael nach Planks­tet­ten zu einem Semi­nar der VKB für Klos­ter­buchhand­lun­gen. Des wei­te­ren setz­te P. Tho­mas sei­ne Block­kur­se in Maihin­gen und Neu­burg fort.

Abt Tho­mas war im April zur SÄK in Mainz. Zur glei­chen Zeit tag­ten Fr. Rupert und Fr. Johan­nes mit den Trien­na­len der BBK in Oberschönenfeld.

An den AGOM-Voll­ver­samm­lun­gen nah­men im Früh­jahr in Kos­tenz P. Michael sowie im Herbst in Hofs­tet­ten Abt Tho­mas teil.

Ende Mai war die­ser zum Hil­de­gard-Jubi­läum in Eibin­gen und Eberbach.

Im Sep­tem­ber lei­te­te Frau Gabler mit einem qua­li­fi­zier­ten Team einen Bibliotheks­kurs in unse­rem Haus. Ihr Sohn Joa­chim berät nicht nur in die­sem Bereich, son­dern auch in der Ver­wal­tung in Computerfragen.

Im Okto­ber war P. Prior Bene­dikt zur Zelle­ra­ren-Tagung in Reut­te und P. Michael zu einem Pfarrver­wal­tungs­kurs in Freising.

P. Gre­gor setz­te im Novem­ber das Wer­den­fel­ser Semi­nar fort.

Ein Teil der Ämte­rer­neue­run­gen ist auf Verän­de­run­gen im Per­so­nals­tand zurückzuführen:

Nach Been­di­gung des Trien­niums hat Fr. Kolum­ban das Klos­ter ver­las­sen. Er strebt die Pries­ter­weihe in sei­nem Hei­mat­bis­tum Spe­yer an.

Im Juni voll­zog sich mit der Inkar­di­na­tion in das Bis­tum Regens­burg der end­gül­ti­ge Aus­tritt von P. Placidus.

Am 1. August kehr­te P. Josef M. von der drei­jäh­ri­gen Aushil­fe aus Planks­tet­ten zurück.

Am 3. Okto­ber trat der Kan­di­dat Mar­kus Stell aus Titt­mo­ning ein.

Am 3. Novem­ber erneuer­te Fr. Rupert die Zeitli­che Profeß.

Im Novem­ber wur­de Herr Lau­fer aus Regens­burg, der am 30. August die Pro­be­zeit als Wel­to­bla­te begon­nen hat­te, zum Stän­di­gen Dia­kon geweiht.

Auch bei den Anges­tell­ten gab es man­chen Wechsel:

Da die gesam­te Wäs­che des Gäs­tehau­ses in den Behin­der­ten-Werks­tät­ten Offens­tet­ten gewas­chen wird, schied Frau Fröh­ler aus der Wäs­che­rei aus. Die­se wird nun in ver­klei­ner­tem Umfang von Frau Stein­ber­ger und Frau Hainz weitergeführt.

Für Frau Ober und Frau Pern­peint­ner began­nen in der Küche erst­mals als Koch Herr Endru­lat, unters­tützt von Frau Cipzer.

Im Gäs­tehaus hör­te auf­grund des Mut­ters­chaftsur­laubs Frau Putz auf. Ihre Tätig­kei­ten führt nun Frau Kugp­ke fort.

Die Mau­rer waren das gan­ze Jahr über mit Ins­tand­setzun­gen am Gebäu­de bes­chäf­tigt. So wur­de die seit lan­gem fälli­ge Reno­vie­rung der Haus­ka­pe­lle vor­ge­nom­men, ein Büro für das Gäs­tehaus ein­ge­rich­tet, die Gruft und die Gemeins­chafts­räu­me der Begeg­nungss­tät­te neu ges­tri­chen, eben­so zahl­rei­che Fenster.

Reno­vie­run­gen waren auch am Kelhei­mer Wohnhaus sowie auf dem Buchhof fällig, beson­ders Dacharbeiten.

Größ­tes Pro­jekt war über meh­re­re Mona­te die Erwei­te­rung des Klos­ter­la­dens: Er wur­de von Grund auf saniert, um ein Drit­tel erwei­tert und volls­tän­dig neu ein­ge­rich­tet. Die Ein­weihung war am 23.April, dem Patro­zi­nium des Klos­ters. Im Ans­chluß daran gab es im Fes­tsaal für die Anges­tell­ten, die betei­lig­ten Fir­men und wei­te­re Gäs­te ein kal­tes Buf­fet. Archi­tekt Arnulf Magerl, Ober­trau­bling, und zwei­ter Bür­ger­meis­ter Becks­tein wür­dig­ten das gelun­ge­ne Werk. Wäh­rend der Sai­son konn­te bereits ein größe­rer Zulauf von Tou­ris­ten fest­ges­tellt wer­den – dies auch auf­grund der jetzt mögli­chen Zah­lung per Kreditkarte.

Auch heuer wollen wir eini­ger Gäs­te beson­ders gedenken:

Am 24. Januar besuch­ten uns acht Sch­wes­tern aus Kirchschletten.

Vom 27. April bis 16. Mai tag­te das Kom­mun­no­vi­ziat der BBK: sechs Novi­zen aus Ettal, Planks­tet­ten, Otto­beu­ren, Augs­burg und Met­ten. Aus die­sem Anlaß waren in die­sen Tagen Abt Bernhard (Sche­yern) als Mode­ra­tor, Abt Edel­bert (Ettal), Altabt Emme­ram (Met­ten), Prior-Admi­nis­tra­tor Seve­rin (Sec­kau), Abt Chris­tian (Sch­wei­kel­berg), P. Mein­rad (Müns­tersch­war­zach), Abt Burkhard (Melk), Äbtis­sin Edel­traud (Eibin­gen) und Abt­prä­ses Gre­gor (Schäftlarn) bei uns, eben­so das „klei­ne Äbtetreffen“.

Anfang Mai waren die Mit­glie­der der Deka­nats­kon­fe­renz Kelheim unse­re Gäs­te sowie dreißig unga­ris­che Aus­lands­seel­sor­ger mit Bischof.

Zahl­rei­che Teil­neh­mer kamen zu zwei Gebets­näch­ten mit den indis­chen Patres Zacha­rias Thu­di­pa­ra und Fer­nan­des San­tan­der, sowie zu den Ein­kehr­ta­gen der Bru­ders­chaf­ten, die P. Gre­gor neben deren Haupt­fes­ten orga­ni­siert hat.

Zum Drei­fal­tig­keits­fest kam auch eine größe­re Grup­pe Fuß­wall­fah­rer aus Alt­manns­tein. In die­sen Tagen ras­te­ten wei­te­re Fuß­pil­ger in Wel­ten­burg: aus Teugn (auf dem Weg nach Bett­brunn – wohin auch unser Pfarrver­band Wel­ten­burg-Stau­bing nach lan­ger Unter­bre­chung mit über 100 Teil­neh­mern zu Fuß, Fah­rrad, PKW und Bus pil­ger­te) und Rie­den­burg (nach Altötting).

Ende Juli spen­de­ten uns zwei Neu­pries­ter den Pri­miz­se­gen: P. Pau­lus Nüss O.Cist. (Stift Hei­li­gen­kreuz NÖ) und P. Bene­dikt Wenzl (Met­ten), der zuvor zu den Weihe-Exer­zi­tien bei uns war.

Schon tra­di­tio­nell im August ist die Auss­te­llung des Grö­bal-Ate­liers im Festsaal.

Am 21./22. August began­nen bei uns 25 Jugend­li­che die vom PWB in Regens­burg orga­ni­sier­te zehn­te „Wan­der­pre­digt“.

Ende August ver­brach­ten die „Brü­der vom gemein­sa­men Leben“ (Augus­ti­ner der Win­deshei­mer Kon­gre­ga­tion) ihren Gemeins­chaftsur­laub bei uns.

Anfang Sep­tem­ber berich­te­te uns Äbtis­sin Agnes aus Kis­ma­ros (Ungarn) von ihrer Gefan­gens­chaft, dem Auf­bau der Zis­ter­zien­se­rin­nen und dem Bau von Klos­ter und Kirche.

Am 7. Sep­tem­ber wur­de noch ein­mal ein Pri­miz­se­gen ges­pen­det: Hr. Ulrich war mit Probst Maxi­mi­lian vom öste­rrei­chis­chen Chorhe­rrens­tift Her­zo­gen­burg unser Gast.

Vie­le wei­te­re Gäs­te waren eine Zeit lang bei uns, z.B. in den Semi­na­ren der HVHS, den Exer­zi­tien-Kur­sen, zum 40. Mal der KKV Nürn­berg; auch nur für eini­ge Stun­den, z.B. zu den drei Kon­zer­ten in der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft, den Vor­trä­gen der Grup­pe Ges­chich­te sowie zu den Got­tes­diens­ten (beson­ders in der Zeit der Erst­kom­mu­nion­feiern), zu zahl­rei­chen Kir­chen­füh­run­gen oder auch ein­fach als Aus­flü­gler und Tou­ris­ten; dabei gab es aller­dings Eins­chrän­kun­gen durch Nie­drig- oder Hoch­was­ser der Donau mit Eins­te­llung der Schifffahrt.

So kehr­te heuer die Win­ter­pau­se schon eher ein. Sie ermö­glicht jetzt auch einen besinn­li­chen Advent.

So wüns­chen Ihnen allen ein frohes Weih­nachts­fest und Got­tes Segen für das Jahr 1999

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg