Klosteranlage

Den Besu­cher, der auf der Ufers­traße Wel­ten­burg erreicht, mag zunächst der sich an den Hang des Frauen­bergs sch­mie­gen­de Bau­kom­plex im Ver­gleich zu ande­ren baroc­ken Klos­te­ran­la­gen ent­täus­chen. Man glaubt bei­nahe eine Burg zu betre­ten, bis man nach Durchs­chrei­ten zweier Tore in den unre­gel­mäßi­gen Klos­terhof gelangt. Die Aus­ge­wo­genheit der nach Plä­nen Ph. Blanks ab 1714 errich­te­ten Gesam­tan­la­ge, bei der aus den topo­graphis­chen, his­to­ris­chen und finan­zie­llen Gege­benhei­ten ein Opti­mum heraus­geholt wur­de, sieht nur der­je­ni­ge, der sich auf dem Was­ser­weg nähert. Denn die Schau­sei­te der Abtei ist zur Donau hin aus­ge­rich­tet, wobei die Klos­ter­kir­che mit ihrem Tam­bour und dem 45 m aufra­gen­den Turm ein kom­po­si­tio­ne­lles Gegen­ge­wicht zur Kape­lle auf dem Frauen­berg bil­det. Im stump­fen Win­kel füh­ren am Ufer zwei drei­ges­chos­si­ge Gebäu­de­rie­gel aufei­nan­der zu, die in ihrer Klarheit und Ein­fachheit, aber auch in ihrer funk­tio­na­len Zwei­tei­lung Aus­druck des bene­dik­ti­nis­chen Mot­tos »ora et labo­ra« sind. Sie las­sen zwis­chen sich eine sch­ma­le, erst nach­trä­glich von einem Ver­bin­dungs­gang über­fan­ge­ne Durch­fahrt mit einem Sta­ke­ten­git­ter von 1736 frei. Wohl von C. D. Asam war hier als Entree eine von Skul­ptu­ren flan­kier­te Frei­trep­pe samt  ents­pre­chen­dem Tor­bo­gen geplant. Den unre­gel­mäßi­gen Klos­terhof ums­tehen einer­seits der von F. Beer auf­ge­führ­te, westli­che Donau­trakt (einst Sta­llun­gen, Stampf­müh­le, Gäs­te­trakt und Woh­nung des Klos­te­rrich­ters – heu­te Klos­ters­chen­ke und Gäs­tehaus St. Georg), der land­sei­ti­ge Tor­bau (heu­te Rezep­tion des Gäs­tehau­ses) und die Braue­rei im Süden. Im Osten wei­tet sich der Klos­terhof zum Vor­platz für Kir­che und Kon­vent­bau. Des­sen um das Kreuz­gärt­chen ange­leg­tes Geviert wies bzw. weist in sei­nem noch von Ph. Blank selbst errich­te­ten Donau­trakt u. a. im Erd­ges­choss die Klos­ter­ver­wal­tung, die Küche und den Spei­se­saal, im ers­ten Ober­ges­choss die Prä­la­tur und das Prio­rat sowie im zwei­ten Ober­ges­choss Fürs­ten- und Rekrea­tions­zim­mer auf. Kon­vent- und Wir­ts­chafts­teil sind im Süden durch eine exedraar­tig zurücksch­win­gen­de, von einer Balus­tra­de bekrön­te Stütz­mauer ver­klam­mert, in der sich die Zugän­ge zum Frauen­berg und zum Fel­sen­ke­ller (einst Gär­ke­ller, heu­te »Besu­cher­zen­trum« mit Auss­te­llung zu Ges­chich­te, Kul­tur und Natur Wel­ten­burgs) befinden.