Jahresbericht 2021

Advent 2020 — Advent 2021

Lie­be Mit­brü­der und Mitsch­we­stern unse­res Ordens,
lie­be Ver­wand­te, Freun­de und Wohl­tä­ter unse­res Klosters!

Wir Mön­che wer­den immer wie­der gefragt: “Wie vie­le sind Sie denn noch?” Das “noch” impli­ziert, dass die Zahl der Kon­vent­mit­glie­der gene­rell abneh­me. Um so erfreu­li­cher kön­nen wir beri­ch­ten, dass am 23. Juli Herr Paul Sand­ma­ier als Postu­lant bei uns das Orden­sle­ben begon­nen hat, nach­dem er in einem pro­pä­deu­ti­schen Jahr in Tübin­gen die alten Spra­chen für ein spä­te­res Theo­lo­gie­stu­dium erlernt hat. In der ersten Vesper zum Hoch­fe­st Chri­st­kö­nig ist er als Novi­ze ein­ge­klei­det wor­den und erhielt den hei­li­gen Josef und die hei­li­ge Got­te­smut­ter Maria als Patro­ne für sei­nen Weg. (Lesen Sie auch den Beri­cht zur Einkleidung.)
Als Nach­fol­ger von P. Michael hat Abt Tho­mas am 12. Juli P. Lukas zum neuen Novi­zen­mei­ster ernannt.

In unse­rem Gar­ten ste­ht seit dem 14. Okto­ber ein klei­nes Gloc­ken­türm­chen, das unser Obla­te Fr. Mater­nus (Herr Lam­bert Hell­mann) aus Bre­men-Ense stif­te­te. Es fügt sich sehr schön in unse­re Gar­ten­land­schaft ein und berei­tet uns Freu­de. An die­ser Stel­le noch­mals unse­ren herz­li­chen Dank an Fr. Mater­nus für die­ses Geschenk und die Mühen beim Aufbau.

Am Pfingstsam­stag wur­de im Hil­de­shei­mer Dom Herr Kirill Buslov zum Prie­ster gewei­ht. Vor zwei Jah­ren hat­te er als Dia­kon über neun Mona­te bei uns im Kon­vent mit­ge­lebt und mit­ge­be­tet. Am 19. Sep­tem­ber dann end­lich durf­ten wir uns über eine Nach­pri­miz bei uns freuen. Wir wün­schen ihm Got­tes Segen für sein Wir­ken als Prie­ster.  Tags darauf beging Abt Tho­mas den 40. Jah­re­stag sei­ner Ordensprofess.

Etwa zwei Jah­re konn­ten wegen der Reno­vie­rung­sar­bei­ten in der Frauen­berg-Kapel­le kei­ne Got­te­sdien­ste mehr gefeiert wer­den. Am 24. April zele­brier­te Abt Tho­mas dort erst­mals wie­der eine hl. Mes­se. In der Regel ist dort an fest­freien Sam­sta­gen um 7.15 Uhr eine hl. Mes­se zu Ehren der Gottesmutter.

Im Mai erschien die Bio­gra­phie „Abt Emme­ram Gilg. Ein Leben für Gott, das Klo­ster Welt­en­burg und die Land­wir­ts­chaft.“ Ver­fas­ser ist Herr Hans Sch­mid aus Din­gol­fing, der Ehe­mann einer Groß­ni­ch­te des Abtes. In Vereh­rung für ihren „Onkel Abt“ war es Frau Mag­da­le­na Sch­mid ein Anlie­gen, dass die Erin­ne­rung an ihn leben­dig bleibt, und reg­te die Abfas­sung des Leben­sbil­des an. Bei­de haben in mühe­vol­ler Klei­nar­beit in zahl­rei­chen Archi­ven Quel­len und Ori­gi­nal­do­ku­men­te zusam­men­ge­tra­gen. Hier­zu zählt auch rei­ches Bild­ma­te­rial, das die Bio­gra­phie anschau­lich und leben­dig macht.  Dem Ehe­paar Sch­mid gilt unser herz­li­cher Dank für die­sen wert­vol­len Bei­trag zur Geschi­ch­te unse­res Klo­sters. Das Buch kann im Klo­ster­la­den oder per E‑Mail (klosterladen@kloster-weltenburg.de) erwor­ben werden.

Am 19. Juli hat­te Umwelt­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber Lan­drä­te, Bür­ger­mei­ster, Bür­ge­ri­ni­tia­ti­ven und ande­re Inte­res­sier­te in die Klo­ster­schen­ke ein­ge­la­den, um über die geplan­ten Donau-Pol­der zu disku­tie­ren. Wie auf Bestel­lung war an die­sem Tag die Donau über die Ufer getre­ten, so dass teil­wei­se die Straße auf dem Weg zum Klo­ster über­flu­tet war. Somit stand allen Betei­lig­ten die Hoch­was­ser­ge­fahr ein­drüc­klich vor Augen.

Am Alle­rhei­li­gen­tag kam unve­rhofft hoher Besuch aus Sch­we­den. Abt Tho­mas konn­te das sch­we­di­sche König­spaar Carl XVI. Gustaf mit sei­ner aus Deu­tschland stam­men­den Gat­tin Sil­via in unse­rer Klo­ster­schen­ke begrüßen. Zu den beson­de­ren Gästen gehör­ten in die­sem Jahr u.a. auch Herr Weih­bi­schof Dr.  Tho­mas Löhr aus Lim­burg zusam­men mit P. Michael Sch­nei­der SJ und das Novi­ziat der Jesui­ten aus Nürn­berg mit ihrem Magi­ster P. Tho­mas Holl­weck SJ und wei­te­ren Mitbrüdern.

Vom 3. bis 5. Novem­ber fand in Met­ten das Gene­ral­ka­pi­tel der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion statt. Abt Tho­mas und P. Ste­phan als Ver­tre­ter des Kon­ven­tes nah­men daran teil. Zum neuen Abt­prä­ses wur­de Abt Mar­kus Eller von Scheyern gewählt.

Am 12. und 13. Novem­ber fand nach zwei Jah­ren Unter­bre­chung wie­der die Voll­ver­samm­lung der Arbei­tsge­mein­schaft der Män­ne­ror­den des Bistums Regen­sburg statt. In unse­rem Gäste­haus refe­rier­ten für die Teil­neh­mer Dom­ka­pi­tu­lar Prof. Dr. Josef Kreiml über den “Syno­da­len Weg” und Pfar­rer Johan­nes Schu­ster über das ere­mi­ti­sche Leben. Er ist Ein­sied­ler und Alt­va­ter in Frauen­bründl bei Bad Abbach.

Am Hoch­fe­st Chri­st­kö­nig ver­starb in Plank­stet­ten P. Jose­ph Kärt­ner. Wir sind ihm dan­k­bar für sei­nen Dien­st als Bei­cht­va­ter, den er über vie­le Jah­re bei uns gelei­stet hat. Ihn und alle Ver­stor­be­nen emp­fe­hlen wir der Bar­m­her­zi­g­keit Got­tes. Mögen sie ruhen in Sei­nem ewi­gen Frieden.

Viel­lei­cht wun­dern Sie sich, dass Sie bis jetzt in die­ser Chro­nik noch nich­ts über die Pan­de­mie gele­sen haben, die ja anson­sten übe­rall das beherr­schen­de The­ma ist. Sie ist natür­lich auch an uns nicht spur­los vorü­ber­ge­gan­gen. Wir kön­nen aber Gott dan­ken, dass alle im Kon­vent bisher gesund geblie­ben sind. Ein Mit­bru­der mus­ste sich ledi­glich als Kon­takt­per­son zwei Wochen in Qua­ran­tä­ne bege­ben. P. Michael mus­ste aus Vor­si­cht und Rück­si­cht auf den Kon­vent den Dien­st als Kran­ke­n­haus-Seel­sor­ger an der Gold­berg-Kli­nik in Kelheim aufgeben.

Nach der lan­gen Zeit des Loc­k­do­wns konn­ten der Laden und die Schen­ke am 31. Mai, am 3. Juni das Gäste­haus und spä­ter auch das Info­zen­trum wie­der öff­nen. Fr. Mat­thias hat sich eifrig um die sich stän­dig ändern­den Hygie­neau­fla­gen und Abstand­sbe­stim­mun­gen geküm­mert. Die mei­sten Besu­cher hat­ten Ver­ständ­nis dafür und waren froh, dass sie wie­der kom­men konnten.

Am 12. Juni fand dann zum ersten Mal auch wie­der eine Kir­chen­füh­rung statt. Unter den Teil­neh­mern war der frü­he­re Bun­de­sland­wir­ts­chaf­tsmi­ni­ster Jochen Borchert.

Von der Pan­de­mie waren auch die Got­te­sdien­ste in der Abtei­kir­che betrof­fen. Die mei­sten Got­te­sdien­ste von Rei­se­grup­pen, Trauun­gen und Kir­chen­füh­run­gen fie­len aus. Die hl. Mes­sen durf­ten nur von einer beschränk­ten Anza­hl Gläu­bi­ger mit­ge­feiert wer­den. So war es ungewohnt, dass zur Christ­met­te nur ca. 40 Teil­neh­mer vor Ort waren. Auf­grund der von Mini­ster­prä­si­dent Mar­kus Söder verhäng­ten Ausgangs­sper­re war es ver­bo­ten, die Christ­met­te wie gewohnt nach­ts zu feiern und deshalb mus­sten wir schon um 19.15 Uhr mit der Feier begin­nen. Blä­ser und Strei­cher konn­ten auch nicht zum Ein­sa­tz kom­men. Es sang aber wie schon im Vor­jahr das Ensem­ble “Pas­se­ro”, eine Grup­pe ehe­ma­li­ger Dom­spa­tzen, unter der Lei­tung von Dom­ka­pell­mei­ster em. Roland Büch­ner. Volk­sge­sang war nicht erlaubt.

Abt Andreas Wer­ner aus der Abtei Ger­le­ve hat es sich tro­tz der Pan­de­mie nicht neh­men las­sen, die wei­te Fahrt vom Mün­ster­land anzu­tre­ten, um uns die Kon­ven­te­xer­zi­tien vom 1. bis 6. Januar zu halten.

Zum aktuel­len Zeit­punkt sind die Covid-19-Zahlen in Bayern enorm gestie­gen, sodass wie­der vie­le Maß­nah­men gestar­tet wer­den, um die Infek­tio­nen ein­zu­däm­men. Das wirkt sich auch auf unse­re Betrie­be aus. Die mei­sten Tagun­gen und Semi­na­re im Gäste­haus wur­den von den Veran­stal­tern stor­niert. Auch das Adven­tskon­zert der Regen­sbur­ger Dom­spa­tzen in unse­rer Abtei­kir­che mus­ste lei­der abge­sagt wer­den. Nie­mand kann abse­hen, wie sich all das noch ent­wic­kelt und wann end­lich das Ende der Pan­de­mie errei­cht sein wird.

Wir wün­schen Ihnen ein fro­hes und gese­gne­tes Fest der Geburt des Herrn und für das Jahr 2022 Gesun­d­heit, beson­ders aber Got­tes Schu­tz und Segen.

Ihre Bene­dik­ti­ner der Abtei St. Georg in Weltenburg