Jahresbericht 2002

Advent 2001 — Advent 2002

Vor einem Jahr kon­nten wir an dieser Stelle auf die neu ren­ovierte Fig­uren-Gruppe des Drachenkampfes des hl. Georg am Hochal­tar unser­er Abteikirche hin­weisen. Es blieb nicht viel Zeit, dieses Kunst­werk zu bewun­dern. Schon bald wurde der ganze Altar­raum eingerüstet, um die Restau­rierung der Fresken, des Alta­rauszuges und der Raum­schale durchzuführen. Das Ende dieses Bauab­schnittes ste­ht kurz bevor. An den Kosten beteiligte sich wieder in großherziger Weise die PRO­JU­VIS-Stiftung, wofür Her­rn Dick­er und den Mit­gliedern seines Stiftungsrates unser aufrichtiger Dank gebührt. Eben­so sei der Bay­erischen Sparkassen­s­tiftung und der Kreiss­parkasse Kel­heim für ihre Förderung der Restau­rierung gedankt. Wenn auch etwas beengt, kon­nten wir trotz­dem das Chorge­bet und die Hl. Messe in der Kirche feiern. Die zahlre­ichen Touris­ten kön­nen wenig­stens wieder durch ein Foto in Orig­i­nal­größe einen kleinen Ein­druck vom Hochal­tar gewin­nen. Vor der Ein­rüs­tung über­legten wir, was mit der sehr sanierungs­bedürfti­gen Chororgel geschehen solle. Wir entsch­ieden uns, sie der Dias­po­ra-Pfar­rei Briese­lang im Havel­land (bei Berlin) zu schenken. Jugendliche von dort — u. a. der Organ­ist Manuel Ahrens — kom­men seit vie­len Jahren für “Kloster auf Zeit” zu uns. Noch im Jan­u­ar haben sie die Orgel abge­baut und abge­holt. Manuel wirk­te übri­gens bei Fernse­hauf­nah­men in unserem Kloster Ende Juli mit, die in ein­er Jugend­sendung des Bay­erischen Fernse­hens über “Urlaub ein­mal anders” aus­ges­trahlt wor­den sind.

Das Innere der Abteikirche ist momen­tan aber nicht die einzige Baustelle.. Die Außen­ren­ovierung des Kon­vent­ge­bäudes wurde im Kloster­hof und an der Donau­seite fort­ge­führt, eben­so die Dachstuhlsanierung und die Neuein­deck­ung der Däch­er. In deren Rah­men war auch die St. Niko­lauskapelle betrof­fen. Bei der Ergänzung der Dachbalken wurde die Holzverklei­dung abgenom­men, so dass nun das Gebälk sicht­bar ist. Gegenüber der Kapelle entste­ht ein Sem­i­nar- und Med­i­ta­tion­sraum. Am auf­fäl­lig­sten ist die kom­plette Ein­rüs­tung der Kirchenkup­pel. Manchen erin­nert sie an ein Werk des “Ver­hül­lungskün­stlers” Cristo (vgl. Reich­stag in Berlin). Beson­deres Auf­se­hen erregte am 7. Juni die bei Vollsper­rung von Kirche, Laden, Pforte und halbem Kloster­hof vorgenommene Errich­tung eines riesi­gen Schutz­daches über der Kup­pel mit­tels eines Autokrans. Sowohl für das Kloster­leben als auch für den Gäste­be­trieb und die Kirchenbe­such­er — sei es zu Gottes­di­en­sten oder Kirchen­führun­gen — bedeuten diese Ren­ovierungsar­beit­en gewisse Ein­schränkun­gen, die immer bei Bau­maß­nah­men in Kauf genom­men wer­den müssen.

Die Ren­ovierung der Fil­ialkirche in Reiss­ing, die unter Abt Mau­rus Bächl 1739–1740 erbaut wor­den war, wurde in diesem Jahr abgeschlossen. Am Kirch­weih-Son­ntag, 20. Okto­ber, nahm Abt Thomas in Konzel­e­bra­tion mit Pfar­rer P. Thomas und Kaplan P. Eusta­sius sowie zwei vom Ort stam­menden Priestern die feier­liche Wei­he des neuen Volk­saltares vor, der von der Münch­en­er Bild­hauerin Annelie Kre­mer geschaf­fen wor­den ist.

All diese Ren­ovierungsar­beit­en sind nötig für unser alltäglich­es Leben und beson­ders auch für die würdi­ge Feier des Gottes­lobes. Dieses bildet das Zen­trum unseres klöster­lichen Tagesablaufs. Um dazu auch neue geistliche Anre­gun­gen zu erhal­ten, began­nen wir wieder das Bürg­er­liche Jahr mit den Kon­vent-Exerz­i­tien: Wei­h­bischof Dr. Bern­hard Haßl­berg­er (München-Freis­ing) hielt uns die Vorträge anhand aus­gewählter Perikopen aus der Heili­gen Schrift. Für Fr. Anto­nius dien­ten diese Exerz­i­tien zugle­ich auch der per­sön­lichen Vor­bere­itung auf die Zeitliche Pro­fess, die er am Hochfest der Erschei­n­ung des Her­rn, 6. Jan­u­ar, im Pon­tif­ikalamt abgelegt hat. Er ver­sorgt das Refek­to­ri­um und hält in englis­ch­er und deutsch­er Sprache Kirchen­führun­gen. Im Früh­jahr hat­te er Unter­richt und Fahrstun­den, um die Führerschein­prü­fung zu machen. Am 9. Mai nahm er den Führerschein in Emp­fang. Gemein­sam mit Fr. Simon nahm er während der Oster­woche an der Tri­en­nalen-Tagung in Otto­beuren teil. Fr. Simon kon­nte seine Lehre im Schrein­er­handw­erk abschließen. Am 25. Okto­ber erhielt er seinen Gesel­len­brief als Schrein­er, den als Zim­mer­er hat­te er bere­its vor dem Klostere­in­tritt erwor­ben. Der Fir­ma Schmid, Abens­berg, gebührt aufrichtiger Dank, dass unser Mit­brud­er dort eine gediegene Aus­bil­dung erhal­ten hat. Mitte August kon­nte Fr. Simon sein Kön­nen unter Beweis stellen, als er mit anderen Mitar­beit­ern dieser Fir­ma während eines neuer­lichen Hochwassers die gesamte Ein­rich­tung des Kloster­ladens, des Refek­to­ri­ums usw. aus­bauen — und nach den erforder­lichen Reini­gun­gen — nach eini­gen Tagen wieder ein­bauen musste. Den zahlre­ichen Helferin­nen und Helfern, die beim Ein- und Aus­räu­men sowie Putzen aktiv waren, möcht­en wir an dieser Stelle ein beson­ders her­zlich­es “Vergelt’s Gott” sagen! Bei diesem Hochwass­er büßte Fr. Rupert einen großen Teil der Ernte im Kloster­garten ein, z. B. den gesamten Kräuter­garten. Die Bienen waren got­t­lob dies­mal nicht davon betrof­fen — trotz­dem kann bei weit­em nicht die Nach­frage nach dem Kloster­honig gedeckt wer­den. Ent­ge­gen weit­en Teilen Mit­teldeutsch­lands und ander­er Län­der Europas und darüber hin­aus kamen wir bei diesem Hochwass­er noch ein­mal “mit blauem Auge davon”. Die Gefahr der Über­flu­tung des Klosters war sehr groß. Das Wass­er der Donau reichte bere­its 30 cm bis unter die Fen­ster der Kloster­schenke. Die Feuer­wehr dichtete die Zugänge zum Kloster­hof mit Sand­sack­bar­ri­eren ab und pumpte das Wass­er aus den Kellern. Beun­ruhi­gend ist, dass die Fluten immer häu­figer kom­men. Ein erstes Mal trat die Donau schon in der Fas­ten­zeit über die Ufer, so dass am Palm­son­ntag die Prozes­sion nur verkürzt im Kloster­hof gehal­ten wer­den kon­nte. Ende Sep­tem­ber stand die Asam­straße nochmals unter Wass­er. So musste ein Vor­trag der “Gruppe Geschichte” der Wel­tenburg­er Akademie abge­sagt wer­den — alle anderen kon­nten plan­mäßig durchge­führt wer­den, eben­so die drei Konz­erte der “Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft”. In der ersten Hälfte des Monats Novem­ber war die Donau ständig rand­voll. Das Som­merkonz­ert der Musikge­mein­schaft stand unter dem The­ma des Jubiläums “1000 Jahre Kaiser Hein­rich II.”. Diesem Jubiläum war auch die Bay­erische Lan­desausstel­lung vom “Haus der Bay­erischen Geschichte” in Bam­berg gewid­met. Sie war das Ziel unseres Kon­ven­taus­fluges am 12. Sep­tem­ber. Im Anschluss an die beein­druck­ende Besich­ti­gung lud uns die Fam­i­lie von P. Pri­or Benedikt zum Mit­tag- und Aben­dessen nach Hohengüßbach ein: dazwis­chen unter­nah­men wir am Nach­mit­tag einen Aus­flug nach Vierzehn­heili­gen, wo uns P. Guardian Klaus OFM eine Kirchen­führung hielt. Von dort wan­derten wir auf den Staffel­berg. Das Kon­ven­tamt mit Ves­per feierten wir in der Dor­fkirche, nur wenige Schritte von Fam­i­lie Fleischmann’s Hof entfernt.

Weit­ere gemein­same Unternehmungen des Kon­ventes im Laufe des Jahres waren z. B. die schon tra­di­tionelle Faschings­feier: Sie stand unter dem Titel unseres TV-Filmes “Zeit­en der Prü­fung”, der inzwis­chen schon sechs mal aus­ges­trahlt wor­den ist. Fast jedes mal gab es im Anschluss an solche Über­tra­gun­gen ver­schiedene Anfra­gen an unser Kloster. Am 28. April feierte Altabt Thomas bei uns seinen 80. Geburt­stag. Er ist noch recht rüstig und viel unter­wegs. Zum Haupt­fest der Herz-Mar­iä-Brud­er­schaft feierte er das Pon­tif­ikalamt. Dazu sang der Stu­den­ten-Chor aus Warschau, für den P. Gre­gor eine ein­wöchige Tournee in der Umge­bung und München organ­isiert hat­te. Zum Benedik­tus-Fest, 11. Juli, hielt der neue Abt des Nach­bark­losters Rohr, Gre­gor Zip­pel, sein erstes Pon­tif­ikalamt. Bei schönem Wet­ter kon­nte im Anschluss die Bewirtung der Mit­feiern­den im Bier­garten stat­tfind­en; eben­so beim Som­mersin­gen der Pfarrei.

Natür­lich wird nicht nur das ganze Jahr gefeiert. Wir ver­sucht­en auch manch­es aufzuar­beit­en. Dem diente die kanon­is­che Vis­i­ta­tion vom 4.–6.März durch Abt­präs­es Gre­gor Zasche (Schäft­larn) und P. Raphael Lang (Ettal), der am 27. Feb­ru­ar die Wirtschaft­sprü­fung durch die Zeller­are von Met­ten und Nieder­al­taich, P. Markus und P. Lau­ren­tius, voraus­ging. An unseren Stim­men arbeit­eten wir mir Frau Glo­ria Braun­stor­fer am 18. Juli. Für P. Clemens Maria wurde eine Oper­a­tion am Grauen Star erforder­lich. Er übern­immt noch zahlre­iche seel­sor­gliche Aushil­fen. P. Raphael war län­gere Zeit im Kranken­haus und trat in diesem Jahr in den Ruh­e­s­tand. Er bleibt im Pfar­rhaus sein­er bish­eri­gen Exposi­tur Ober­ried am Arber wohnen.

Auch aus den Rei­hen der Klosterangestell­ten trat­en zum Saiso­nende einige in den Ruh­e­s­tand: Frau Anna Stro­bel aus Wel­tenburg und Frau Georgine Schweiger aus Thal­dorf (Gemahlin unseres Braumeis­ters) been­den ihre langjährige Tätigkeit im Kloster­laden. Eine Nach­fol­gerin für das kom­mende Jahr ist schon in Aus­sicht: Frau Mar­i­anne Oss­mann (aus Wel­tenburg) hat sich bewor­ben, die bis vor kurzem an der Nord­seite des Klosters einen Sou­venir-Kiosk betrieben und entsprechende Übung in diesem Tätigkeits­bere­ich hat. Mit Ende des Bericht­s­jahres tritt auch Herr Dieter Schön­feld, der Baumeis­ter unser­er Land­wirtschaft auf dem Buch­hof, in den Ruh­e­s­tand. Seit 1970 arbeit­ete er mit großem Ein­satz und Fachken­nt­nis auf unserem Hof, den er seit 1995 auch leit­ete. Wir danken unseren ehe­ma­li­gen Mitar­beit­ern für die geleis­tete Arbeit und für ihr treues Ste­hen zu unserem Haus. Wir wün­schen ihnen noch viele gesunde und geseg­nete Jahre im Kreis ihrer Fam­i­lien. Mit den Angestell­ten des Klosters unter­nahm P. Pri­or Benedikt am 8. Juli einen Betrieb­saus­flug, der eben­falls in seine fränkische Heimat führte. Für das Kirche-Putzen gewann inzwis­chen Frau Rosa Krem­sre­it­er eine weit­ere Helferin, Frau Anna Eisenknap­pel aus Stau­sack­er, die Mut­ter unseres Fährmannes. Auch im Gäste­bere­ich (Raumpflege, Küche, Ser­vice) brauchen wir immer mehr zusät­zliche Kräfte und sind froh und dankbar, wenn hier Frau Spiel­mann und andere jew­eils mit großer Bere­itschaft und Ein­satzkraft mitwirken. Die Bele­gung des Gäste­haus­es ist sehr erfreulich und manchen Grup­pen und Einzel­gästen mussten wir lei­der eine Absage erteilen, da die Zim­mer-Kapaz­itäten nicht der stark wach­senden Nach­frage genü­gen kön­nen. P. Josef beweist immer wieder aufs neue sein Impro­vi­sa­tion­stal­ent, wenn manche Bele­gun­gen bei weit­em die eigentliche Bet­ten­zahl über­steigen. Ver­mehrte Anfra­gen erre­icht­en uns jew­eils nach der Ausstrahlung von Fernse­hauf­nah­men über unser Kloster — aber vor allem auch auf­grund der von Her­rn Albert Urban her­vor­ra­gend gestal­teten Inter­net­seite (http://www.kloster-weltenburg.de). Immer wieder spenden ihr Besuch­er hohes Lob. Com­put­er hal­ten auch ver­mehrt Einzug in unsere ver­schiede­nen Auf­gaben­bere­iche. Sie alle wer­den ein­gerichtet und fort­laufend betreut von unserem Infor­matik­er Joachim Gabler, der sich auch geduldig der vie­len Fra­gen und Prob­leme der PC-Neulinge annimmt. Seine Mut­ter, Frau Hei­di Gabler, küm­mert sich weit­er­hin um die Bib­lio­thek und schult nicht nur unsere drei Bib­lio­thekare, son­dern zweimal jährlich auch andere in kirch­lichen Bib­lio­theken tätige Per­so­n­en in unserem Haus. Wir sind auch froh und dankbar, dass unser Oblate Fr. Bern­hard (Wolf­gang) Percher­maier aus München mehrmals im Jahr zur Mith­il­fe gekom­men ist. Mit Umsicht organ­isierte er auch gemein­sam mit Präfekt Diakon Ester­er für seine Mar­i­an­is­che Män­ner-Kon­gre­ga­tion vom Bürg­er­saal in München die Exerz­i­tien, die Abt Thomas für die Sodalen und ihre Ehe­frauen zu Christi Him­melfahrt (6.–10. Mai) gehal­ten hat. Er war den Teil­nehmern bere­its bekan­nt, weil er im ver­gan­genen Jahr zum Haupt­fest das Pon­tif­ikalamt mit Predigt und Andacht in München gehal­ten hatte.

Vier bei uns tätige und geschätzte Män­ner ver­star­ben im Bericht­s­jahr. Her­rn Max Lugauer (64) aus Abens­berg, der jahre­lang als Schrein­er der Fir­ma Schmid in allen Bere­ichen des Klosters tätig war, war nur eine sehr kurze Zeit des Ruh­e­s­tandes gegön­nt. Am 8. Juni endete nach langer Krankheit sein irdis­ch­er Pil­ger­weg. In Lup­burg ver­starb am 28. Juli Herr Karl Men­ner (53), Restau­ra­tor bei der Fir­ma Preis, der — schon von sein­er schw­eren Krankheit geze­ich­net — die Restau­rierung der Hochal­tar-Fig­uren noch vol­len­den kon­nte. P. Leopold trauert um die bei­den Rech­nung­sprüfer der HVHS, Herr Dipl. Ing Thiel und Herr Dr. Raabe, die kurz hin­tere­inan­der ver­star­ben. Ein tragis­ch­er Todes­fall ereignete sich am 12. Juli in unserem Kloster­garten. Von ein­er Behin­derten-Gruppe wurde ein Mann als ver­misst gemeldet, als er nicht zur Abfahrt des Reise­busses zur Stelle war. Die Feuer­wehr suchte weiträu­mig das Gelände im und um das Kloster ab. Nach einiger Zeit wurde die Leiche des Verunglück­ten gefun­den, der vom Frauen­berg her­abgestürzt war. Dieser und aller uns gemelde­ten Ver­stor­be­nen gedacht­en wir im Gebet: Mögen sie ruhen in Gottes Frieden.

Am 8. Okto­ber fand die Mit­gliederver­samm­lung des “Vere­ins der Fre­unde der Benedik­tin­er­a­btei Wel­tenburg” statt, bei der in diesem Jahr auch Neuwahlen anstanden. 1. Vor­sitzen­der Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, 2. Vor­sitzen­der Abt Thomas, Schatzmeis­ter Direk­tor Oswald Frei­dl und Schrift­führer Anton Röhrl wur­den in ihren Ämtern durch die Mit­glieder bestätigt.

Nicht nur Touris­ten-Grup­pen, einzelne Aus­flü­gler, Tagung­steil­nehmer usw. kom­men zum Kloster. Auch der Kon­vent bekommt immer wieder per­sön­liche Gäste. Einige möcht­en wir an dieser Stelle nen­nen: Am 9. Jan­u­ar besuchte Herr Regierung­spräsi­dent Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er mit Gat­tin die Abtei, um sich per­sön­lich ein Bild vom Fort­gang der Ren­ovierun­gen zu machen. Eben­falls im Jan­u­ar war Altabt Emmer­am aus Met­ten mit Abt Edel­bert aus Ettal und Altabt Bern­hard aus Schey­ern zu Gast. Wir grat­ulierten ihm noch nachträglich zu seinem 30. Abtswei­hetag. Tags darauf besuchte uns Kel­heims Bürg­er­meis­ter Heinz Reiche. Bei der Kom­mu­nal­wahl musste er sein Amt an Fritz Matthes abgeben. Am 16. März kam Abt Alkuin aus Hangar, Tansa­nia. Im April fand bei uns das “Kleine Äbte­tr­e­f­fen” statt, bei dem Rohr, Plankstet­ten, Schey­ern und Nieder­al­taich vertreten waren. Im April kam Bischof Paul Iby mit zahlre­ichen Priestern seines Bis­tums Eisen­stadt zu einem Kurzbe­such. Am 1. Mai war unser Kloster Ziel eines Aus­fluges der deutschsprachi­gen Kapuzin­er-Prov­inziale, die in Eich­stätt tagten. Ihre Novizen (vier an der Zahl) fol­gten Ende Sep­tem­ber. Viel Promi­nenz kam zur Eröff­nung der zweit­en Ausstel­lung zeit­genös­sis­ch­er Kun­st “Wel­tenburg­er Spuren”, die Herr Regierung­spräsi­dent Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er am 19. Juli in Anwe­sen­heit zahlre­ich­er Gäste und Kun­st­fre­unde eröffnete. Der Vere­in “Austel­lung­shaus für christliche Kun­st e.V.”, München, und die BMW AG Werk Regens­burg ermöglicht­en dieses Pro­jekt durch eine großzügige finanzielle Förderung. Ihnen sei auch an dieser Stelle her­zlich gedankt. Die “Wel­tenburg­er Spuren” 2002/2003 ste­hen unter dem The­ma “Tugen­den — Werte — Wan­del”, zu dem am 8. Okto­ber auch eine anre­gende Podi­ums­diskus­sion im Fest­saal stat­tfand. Den Anstoß zu dieser The­men­wahl gab der 200. Gedenk­tag der Säku­lar­i­sa­tion im kom­menden Jahr. Die meis­ten Exponate sind noch bis 2003 zu sehen. Beson­ders ver­di­ent gemacht um die Ausstel­lung hat sich der Bild­hauer Alfred Böschl aus Adl­hausen durch Idee, Konzept und Organ­i­sa­tion. Sein Werk ist inzwis­chen beliebtes Fotoob­jekt der Touris­ten gewor­den. Es zeigt vor der Kirchen­fas­sade auf einem sechs Meter hohen Baum­stamm Abt Mau­rus Bächl, den Erbauer der Asam-Kirche.

Am 16. Jan­u­ar hat­te Papst Johannes Paul II. das Rück­tritts­ge­such unseres Diöze­san­bischofs Man­fred Müller angenom­men. Wei­h­bischof Vinzenz Guggen­berg­er wurde zum Diöze­sanad­min­is­tra­tor gewählt. Sei­ther beteten wir oft in den Für­bit­ten und beim abendlichen Rosenkranz um einen guten neuen Bischof. In der gle­ichen Inten­tion hiel­ten wir auch mehrmals das Kon­ven­tamt. Am 1. Okto­ber läuteten dann nach dem mit­täglichen “Angelus Domi­ni” eine Vier­tel­stunde sämtliche Glock­en. In Rom und Regens­burg wurde verkün­det, daß der Papst Prälat Prof. Dr. Ger­hard Lud­wig Müller zum neuen Bischof von Regens­burg ernan­nt hat. Der Ernan­nte war seit 1986 Pro­fes­sor für Dog­matik an der The­ol­o­gis­chen Fakultät der Lud­wig-Max­i­m­il­ian-Uni­ver­sität in München. Er bere­it­ete sich im Novem­ber eine Woche in unserem Kon­vent auf die Bischof­swei­he am Christkönigsson­ntag, 24. Novem­ber, vor. In diesen Tagen ver­fasste er auch seinen ersten Hirten­brief. Die Gläu­bi­gen unseres Bis­tums Regens­burg wer­den ihn am ersten Advent hören. Deshalb erin­nert Bischof Ger­hard Lud­wig darin an die “Ankun­ft Gottes in unserem Herzen, in unseren Fam­i­lien, Gemein­den und Gemein­schaften. Im Advent sollen wir uns ver­tieft darüber Gedanken machen, was die Ankun­ft Gottes in der Welt für uns Chris­ten und für alle Men­schen bedeutet. Die Fro­he Botschaft vom Sohn Gottes, der für uns Men­sch wurde, ist das schön­ste Geschenk, das wir unseren Mit­men­schen machen können.”

Diese Worte unseres neuen Bischofs mögen nicht nur uns im Bis­tum Regens­burg, son­dern Sie alle, die mit unserem Kon­vent ver­bun­den sind, ermuti­gen und ermuntern. In diesem Sinne wün­schen wir Ihnen einen geseg­neten Advent, ein fro­hes Wei­h­nachts­fest und Gottes Schutz und Geleit durch das neue Jahr,

Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg

Jahresbericht 2003

Advent 2002 — Advent 2003

Seit eini­gen Jahren brin­gen viele Men­schen mit dem Namen “Wel­tenburg” nicht nur Donaudurch­bruch, Asamkirche und Kloster­bier in Verbindung,sondern auch Hochwass­er. Zu Jahres­be­ginn führte der Strom so viel Wass­er, daß die Seg­nung der Donau an Erschei­n­ung des Her­rn, 6. Jan­u­ar, von der Straße aus am Donau-Tor erfol­gte, da der Kiesstrand über­flutet war. Das ganze Jahr hin­durch zeigte sich die Donau aber dann von ihrer gegen­sät­zlichen Seite. Über viele Wochen hin­weg war auf­grund des Jahrhun­dert­som­mers mit viel Son­neng­lut, aber keinem Regen, der Wasser­stand so niedrig, daß keine Schiffe mehr fahren kon­nten, bre­ite Kies­bänke ent­standen und stel­len­weise der Fluß sog­ar zu Fuß über­quert wer­den konnte.

Ein solch­es “Auf und Ab” zeigte sich aber nicht nur an unserem Donau-Strom. Auch der Kon­vent durch­lebte in diesem Jahr — 200 Jahre nach der Aufhe­bung des Klosters durch die Säku­lar­i­sa­tion — Höhen und Tiefen. Zwar blieb die Zahl der Kon­ven­tualen nach außen hin kon­stant — aber zwei bzw. drei Mit­brüder ver­ließen das Kloster. Ein­er kehrte wieder zurück, zwei neue began­nen ihren Beru­fungsweg bei uns bzw. set­zen diesen hier fort.

Fr. Anto­nius wollte in das Schot­ten­s­tift in Wien übertreten, kehrte aber nach sein­er hal­b­jähri­gen Probezeit von dort am 6. Okto­ber nach Wel­tenburg zurück. Er ist jet­zt in der Win­terzeit mit eini­gen Mit­brüdern im Kloster­laden tätig.

Am 5.Juli ver­ließ P. Eusta­sius das Kloster. Er möchte zu den Brüdern vom Gemein­samen Leben (Augustin­er-Chorher­ren der Windesheimer Kon­gre­ga­tion) in Maria Bron­nen (Süd­schwarzwald) übertreten. Momen­tan befind­et er sich in der Gebetsstätte Heroldsbach.

Zum 1. Sep­tem­ber ver­ließ nach 20 Jahren P. Thomas Wel­tenburg, um als Seel­sorg­er im Erzbis­tum Bam­berg zu wirken, wie er es bere­its von 1992 — 1995 getan hat­te. Ihm wur­den die Pfar­reien St. Hedwig/Kulmbach und Motschen­bach ver­liehen. Bei­de Patres sind zunächst für drei Jahre exklaustriert.

Die bei­den Mit­brüder waren als Pfar­rvikar bzw. Pfar­rad­min­is­tra­tor in Teuert­ing und Ein­muß gemein­sam tätig gewe­sen. Durch ihren Weg­gang mußte die Pfarrseel­sorge des Klosters neu organ­isiert wer­den. Auf­grund des Regens­burg­er Pas­toralplanes zur Grün­dung von Pfar­rver­bän­den im Dekanat bzw. Bis­tum standen wir vor der Alter­na­tive, entwed­er alle bish­eri­gen Gemein­den weit­erzuführen oder aufzugeben. Im Seniorenkapi­tel entsch­ieden wir uns, sämtliche bish­eri­gen Seel­sor­ge­orte zu einem Pfar­rver­band zusam­men­zule­gen und durch ein Seel­sor­geteam unter der Leitung von P. Josef als Pfar­rer von Wel­tenburg zu betreuen.

Das machte natür­lich auch eine Verän­derung der Gottes­di­en­stzeit­en und einiger ander­er Gegeben­heit­en notwendig. Diese wur­den mit jedem der Pfar­rge­mein­deräte und mit sämtlichen Kirchenpflegern besprochen. Der Pfar­rbrief wird für alle gemein­sam erstellt. Es bewährt sich, daß Frau Martha Köglmeier bere­its im Pfar­rbüro eingear­beit­et ist und nun auch für alle Orte die Ver­wal­tung der Meßstipen­di­en über­nom­men hat.

Angesichts der Ver­luste an Mit­brüdern war es Mut machend, daß unser Kon­vent auch Zuwachs erhal­ten hat­te. Am 22. Juni traf P. Boni­fatius Müller aus der Abtei Sieg­burg ein mit der Absicht, in unser Kloster überzutreten. Nach Ablauf der Probezeit von sechs Monat­en wird die Entschei­dung über den endgülti­gen Über­tritt fall­en. Er war bish­er Kurat auf der Frauenin­sel im Chiem­see und Spir­i­tu­al bei den Benediktinerinnen.Daraus ergab sich auch, daß wir dor­thin unseren Kon­ven­taus­flug am 13. Okto­ber unter­nah­men. Am frühen Mor­gen fuhren wir mit drei Autos los und set­zten mit einem Son­der­schiff über. Wir feierten mit den Schwest­ern das Kon­ven­tamt und erhiel­ten eine Kirchen­führung. Anschließend waren wir vom Pfar­rge­mein­der­at im Mes­ner­haus zum Ste­hemp­fang ein­ge­laden und speis­ten nach der Mit­tagshore vorzüglich beim Insel­wirt. Nach ein­er kurzen Freizeit ging es dann schon weit­er auf die Her­renin­sel zur Kutschen­fahrt und zur Führung durch das Schloß. Die Ves­per san­gen wir in der dor­ti­gen Marienkirche. Auf dem Fes­t­land gab es noch ein Aben­dessen beim Has’nwirt in Rim­st­ing sowie eine inter­es­sante Kirchen­führung in Urschalling. Die gesamte Organ­i­sa­tion dieses Tages hat­te P. Boni­fatius übernommen.

Am Vortag des Großen Frauen­t­ages (14. August) zog Dominik Steine­brun­ner aus Todt­nau im Schwarzwald in unser Kloster ein, um das Pos­tu­lat zu begin­nen. Er hat­te kurz zuvor mit sehr guten Ergeb­nis­sen am Auf­bau­gym­naisum des Sem­i­nars St. Pirmin/Sasbach das Abitur bestanden.

Eine weit­ere Stärkung erfuhr unser Kon­vent durch die Able­gung der Feier­lichen Pro­feß von Fr. Simon am Christkönigsson­ntag, 23. Novem­ber. Wir freuen uns, daß seine rei­flichen Über­legun­gen zu diesem Ziel geführt haben. Mit großem Eifer hat er schon vieles in der neu ein­gerichteten Schreinerei geschaf­fen. An der Pro­feßfeier nah­men neben sein­er Mut­ter, seinem Brud­er und weit­eren Ver­wandten auch Ange­hörige sein­er Aus­bil­dungsstätte, Schreinerei Schmid, Abens­berg, teil.

Sein Sil­bernes Priester­ju­biläum (8. Dezem­ber) feierte P. Leopold bere­its am 3. Okto­ber mit einem großen Fre­un­deskreis bei der Magna Mater Aus­tri­ae im Wall­fahrt­sort Mari­azell. Wei­h­bischof Dr. Hel­mut Krät­zl aus Wien, der ihm vor 25 Jahren die Priester­wei­he gespendet hat­te, hielt dabei die Festpredigt.

P. Gre­gor organ­isierte das Haupt­fest für die Herz-Mar­iä-Brud­er­schaft in diesem Jahr in beson­der­er Weise. Er lud dazu seinen Stu­di­en­fre­und Wei­h­bischof Dr. Karl-Heinz Wiese­mann (Erzbis­tum Pader­born) ein, der das Pon­tif­ikalamt sowie die anschließende Sakra­mentsprozes­sion hielt.

Ein her­aus­ra­gen­des Fest war die Ein­wei­hung des Benedik­tus­brun­nens im neugestal­teten Innen­hof des Kreuz­ganges. Unser Hwst. Herr Diöze­san­bischof Dr. Ger­hard Lud­wig Müller feierte am Abend des Hochfestes des hl. Benedikt, 11. Juli, das Pon­tif­ikalamt. Anschließend zog die große Schar der Gäste gemein­sam in den Kreuz­garten zur Segens­feier. Unter ihnen waren auch Regierung­spräsi­dent Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er und Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier. Der Brun­nen wurde vom Bild­hauer Alfred Böschl aus Adl­hausen nach Motiv­en der Benedik­tusvi­ta geschaf­fen. Er hat­te sich einge­hend mit der Gestalt unseres Ordens­grün­ders befasst, hat­te die Orte seines Wirkens in Ital­ien, Subi­a­co und Monte Cassi­no, aufge­sucht, um diese Bronzeplas­tik zu schaf­fen. Auf drei schräg übere­inan­der gelegten Stein­blöck­en, aus denen das Wass­er fließt, ste­ht ein Benedikt in jugendlichem Alter. Seine Gestik lädt ein, den Weg des geistlichen Auf­stiegs mitzuge­hen. Am Gurt­ges­ims der Fas­sade kor­re­spondiert das Attrib­ut des Heili­gen, der Rabe mit dem vergifteten Brot im Schn­abel. Daß die Idee eines Brun­nens umge­set­zt wer­den kon­nte, ver­danken wir dem Vere­in der Fre­unde und weit­eren Förder­ern, die die finanziellen Mit­tel aufge­bracht haben. Ihnen sei auch an dieser Stelle nochmals ein her­zlich­es “Vergelt’s Gott” gesagt. Der Benedik­tus­brun­nen stellt eine große Bere­icherung sowohl für die Kloster­an­lage als auch für das gemein­schaftliche Leben des Kon­ventes dar. In den heißen Som­mer­monat­en dieses Jahres waren wir Mönche dort immer wieder zur abendlichen Rekreation ver­sam­melt. Gle­ichzeit­ig ist der Kreuz­garten wieder ein Ort der Samm­lung und Stille geworden.

Zu den Gästen, die uns das Jahr hin­durch mit ihrem Besuch beehrten, gehören der Hwst. Herr Bischof von Eich­stätt, Dr. Wal­ter Mixa, der Pri­or von Heili­genkreuz, P. Dr. Max­i­m­il­ian Heim OCist, Altäbtissin Edel­traud Forster OSB von Eibin­gen, der schei­dende Domdekan und Per­son­al­ref­er­ent unser­er Diözese Prälat Franz Hirsch, der Car­i­tas-Direk­tor Msgr. Bern­hard Piendl sowie die Äbte von Met­ten, Plankstet­ten, Schey­ern, Rohr und Nieder­al­taich im Rah­men des “Kleinen Äbte­tr­e­f­fens”. Ein beson­der­er Gast war für uns natür­lich Prof. Dr. Hubert Ritt. Er hielt uns vom 7. — 11. Jan­u­ar die Kon­ven­tex­erz­i­tien und sprach dabei über Maria, Petrus und Paulus anhand der neutes­ta­mentlichen Schrift­stellen. Im Anschluß daran kon­nten wir am Fest der Taufe des Her­rn im Kon­ven­tamt unsere Gelübde erneuern. In Wel­tenburg fand die Früh­jahrvol­lver­samm­lung der AGOM und die Jahresta­gung der His­torischen Sek­tion der Bay­erischen Benedik­tin­er­akademie statt. Während der Oster­woche waren die zeitlichen Pro­fessen der bay­erischen Abteien zur Tri­en­na­len­ta­gung unsere Gäste. Auch die Novizen unser­er Klöster kon­nten wir anläßlich des Besuch­es des Kom­munnoviziates kurz ken­nen­ler­nen. Natür­lich besucht­en uns auch viele Ver­wandte, Fre­unde und Bekannte.

Das Gäste­haus war gut belegt. Ein­er Rei­he von Grup­pen mußte lei­der abge­sagt wer­den, weil manch­mal die Kapaz­itäten nicht aus­re­icht­en. Auch für das kom­mende Jahr hat schon eine große Zahl von Grup­pen gebucht.

Der größte Teil der Gäste kommt allerd­ings nicht zu uns Mönchen, son­dern hat sich das Kloster mit sein­er Umge­bung als Aus­flugsziel gewählt. Die Schiff­fahrt durch den Donaudurch­bruch, die berühmte Asam-Kirche, der Bier­garten mit dem Kloster­bier usw. ziehen jedes Jahr Tausende von Touris­ten an. Etliche Grup­pen — beson­ders in der Zeit nach der Erstkom­mu­nion und der Fir­mung — feiern einen Gottes­di­enst bei uns. Manche nehmen auch an unserem Stun­denge­bet teil.

Für alle gab es in diesem Jahr gewisse Ein­schränkun­gen und Hin­dernisse. Schon ein­gangs wurde erwäh­nt, daß lange Zeit keine Schiffe fahren kon­nten. Aber auch mit dem Auto waren wir nur noch schw­er erre­ich­bar, da in der Asam­straße die Felsen saniert wer­den. Dazu wur­den zwis­chen­zeitlich immer wieder kürzere Vollsper­run­gen vorgenommen.

Aber selb­st wenn man das Ziel erre­icht hat­te, gab es noch so manche Hür­den zu nehmen. Weil in weit­en Teilen der gesamten Kloster­an­lage und der Kirche in großem Umfang die Ren­ovierun­gen weit­ergin­gen, kam es immer wieder zu teil­weisen Sper­run­gen. Wur­den an ein­er Seite Gerüste abge­baut, ent­standen an ein­er anderen sogle­ich wieder neue.

Den­noch wer­den die Ange­bote in der Kloster­schenke, im Gäste­haus und bei den Kirchen­führun­gen weit­erge­führt und den aktuellen Gegeben­heit­en angepaßt. Die Sub­stanzsicherung und Ren­ovierung des Kon­vent- und Abteige­bäudes kon­nten im Novem­ber weit­ge­hend abgeschlossen wer­den. Die Däch­er sind nun wieder dicht und sta­bil, nach­dem der gesamte Dachstuhl saniert und eine Neuein­deck­ung vorgenom­men wor­den ist. Eben­so wur­den sämtliche Architek­turteile in Naturstein, wie Sock­el, Fen­stergewände, Trauf- und Gurt­ges­imse, über­ar­beit­et und die Fas­saden neu gestrichen.

Viele Besuch­er möcht­en gerne das Innere von Kloster und Brauerei besichti­gen, was nicht möglich ist. Um diesen Inter­essen­ten den­noch “Ein­blicke” zu gewähren, wird ein Infor­ma­tions- und Begeg­nungszen­trum im bish­eri­gen Felsenkeller der Brauerei errichtet. Für dieses Pro­jekt, das im Rah­men des EU-Förder­pro­gramms “Leader+” bezuschußt wird, erfol­gte am 11. Sep­tem­ber der “erste Spaten­stich” gemein­sam durch Abt Thomas, den Direk­tor der Brauerei, Her­rn Goss, sowie den zweit­en Bürg­er­meis­ter von Kel­heim, Her­rn StD Fries.

Dieser Jahres­bericht wird immer im Monat Novem­ber ver­faßt, in dem wir auch beson­ders der Ver­stor­be­nen gedenken. Jed­er Priester­mönch zele­bri­ert dann eine Hl. Messe für die Toten der Benedik­tin­erkon­föder­a­tion. An Allersee­len hal­ten wir nach dem Kon­ven­tamt den feier­lichen Gruft­gang. Auch das Jahr hin­durch gedenken wir täglich beim Aben­dessen und vor der Kom­plet der Ver­stor­be­nen unseres Klosters und feiern jeden Monat ein Requiem für sie. In diesem Jahr ver­lor am 22. Feb­ru­ar Fr. Rupert seinen Vater, Her­rn Erhard Bitz, den er noch ein­mal kurz vor seinem Tod besuchen kon­nte. Am 17.September ver­starb Frau Agathe Gut, eine Schwest­er unseres ver­stor­be­nen Fr. Bern­hard. Am 26. Okto­ber ver­starb der Schwa­ger unseres Altabtes, Herr Anton Seitz, der sich durch einige schmiedeeis­erne Werke auch in unserem Kloster verewigt hat. Von Bedeu­tung ist, daß ger­ade in diesem Gedenk­jahr der Kloster­aufhe­bung 1803 auf dem Südlichen Fried­hof in München das Grabfeld des let­zten Abtes, Benedikt Wern­er, aufge­fun­den wor­den ist: Da dieses aber anschließend von der bekan­nten Fam­i­lie Thoma ver­wen­det wor­den war, wird es nicht möglich sein, nach noch vorhan­de­nen Gebeinen zu suchen, um diese in sein Kloster zurück­zuführen. Das Grab soll durch einen schlicht­en Gedenkstein gekennze­ich­net wer­den, um es nicht in Vergessen­heit ger­at­en zu lassen. Mit dem Tod wur­den wir auch am 22. März kon­fron­tiert. Vor den Augen sein­er Fre­undin stürzte in der dem Kloster gegenüber­liegen­den Fel­swand ein Klet­ter­er ab. Seine Leiche kon­nte erst nach ein­er aufwendi­gen Bergungsak­tion gefun­den werden.

Natür­lich vergessen wir auch die Leben­den nicht. Immer wieder schließen wir unsere Ange­höri­gen, Fre­unde und Wohltäter in unser für­bit­ten­des Gebet ein. Dieses möcht­en wir Ihnen auch für das kom­mende Jahr ver­sprechen. So wün­schen wir Ihnen eine besinnliche Adventszeit, ein fro­hes Wei­h­nachts­fest und Gottes beglei­t­en­den Schutz für das Jahr des Her­rn 2004.

Ihre Mönche von Weltenburg

Segnung des Benediktusbrunnens 2003

Im Zuge der Restau­rierung des Kon­vent- und Abteige­bäudes wurde der Kreuz­garten in der Klausur neu gestaltet. 
Der Bild­hauer Alfred Böschl aus Adl­hausen schuf als Mit­telpunkt des Innen­hofes einen Benediktusbrunnen. 

Der Hochwürdig­ste Herr Diöze­san­bischof Dr. Ger­hard Lud­wig Müller, Regens­burg, wird den neuen Brun­nen am Benedik­tus­fest segnen. 

Abt und Kon­vent des Klosters Wel­tenburg laden her­zlich ein zur Mit­feier des Hochfestes des hl. Benedikt am Fre­itag, 11. Juli 2003 und zur Begeg­nung mit dem Bischof. 

Thomas M. Frei­hart OSB 
Abt von Weltenburg 

 
Fre­itag, 11. Juli 2003 
 
19.00 Uhr Pon­tif­ikalamt in der Abteikirche 
(Hauptzel­e­brant und Predi­ger: Bischof Dr. Ger­hard Lud­wig Müller) 
 
anschließend 
Seg­nung des Benediktusbrunnens 
und 
Gemütlich­es Beisam­men­sein im Klosterhof 

 

Gedenkstein für Abt Benedikt Werner in München 

Im Jahr 2003 wurde in zahlre­ichen Ver­anstal­tun­gen und Pub­lika­tio­nen an die Säku­lar­i­sa­tion 1803 erin­nert. Dieses Gedenk­jahr an die Aufhe­bung der Klöster und Stifte vor 200 Jahren weck­te auch die Erin­nerung an den dama­li­gen let­zten Abt von Wel­tenburg, Benedikt Wern­er, neu. Von 1786 ‑1803 stand der gebür­tige Diet­furter an der Spitze der Abtei St. Georg an der Donau. Er kann zu den großen Gestal­ten in der fast 1400jährigen Geschichte des Klosters gezählt wer­den. Die Regierungszeit Wern­ers brachte eine let­zte Blüte, die sich im kul­turellem und wis­senschaftlichem Schaf­fen und in seel­sor­glichem Wirken der Patres zeigte. In dieser lebte und wirk­te auch der Wel­tenburg­er Klosterkom­pon­ist P. Ben­no Gru­ber (+1796). Nach­dem der Vor­gang der Aufhe­bung des Klosters durch einen Kel­heimer Beamten abgeschlossen und der Besitz weit­ge­hend ver­steigert war, mußte auch Abt Benedikt Wern­er sich am 19. Okto­ber 1803 zur Abreise entschließen. Der Lokalkom­mis­sär über­ließ ihm in einem let­zten Fre­und­schafts­di­enst den Reisewa­gen und die bei­den let­zten noch nicht ver­steigerten Klosterpferde. Als vom Turm die mit­ternächtliche Stunde schlug, fuhr der Prälat aus dem veröde­ten Kloster­hof. Er hat sein geliebtes Wel­tenburg nie mehr gese­hen. Später ges­tand er einem ver­traut­en Fre­und in München, daß er diese Stunde gewählt habe, um nie­man­den mehr zu sehen und von nie­man­den gese­hen zu wer­den. Aber “als er allein ohne Zeu­gen das let­ztemal bey den ihm so lange bekan­nten Felsen vor­bey­fuhr, kon­nte er sich der Trä­nen nicht enthal­ten” heißt es in ein­er bald nach seinem Tod, 1835 erschiene­nen kurzen Lebens­beschrei­bung des let­zten Wel­tenburg­er Abtes. Er lebte von da an als Pri­vat­gelehrter in München (Schön­felder Str. 107/2) und ver­fasste umfan­gre­iche his­torische Abhand­lun­gen über die Geschichte Wel­tenburgs, über Musikgeschichte etc. Sie befind­en sich heute im Haupt­staat­sarchiv in München. Durch sie sind viele Quellen der Klostergeschichte in Abschrift erhal­ten geblieben, deren Orig­i­nal längst ver­loren ging. Abt Benedikt Wern­er ver­starb am 20. Okto­ber 1830 im Alter von 82 Jahren. Sein Grab fand er auf dem südlichen Fried­hof in München. Die Nach­forschun­gen ergaben als Begräb­nis­platz die Nr. 17/5/1. Der Fried­hof an der Thalkirch­en­er Straße wird seit etwa 60 Jahren nicht mehr belegt und ste­ht unter Denkmalschutz . 

Lei­der war das Grab des let­zten Wel­tenburg­er Abtes vor der Säku­lar­i­sa­tion durch kein­er­lei Grab­denkmal mehr ken­ntlich und dro­hte in Vergessen­heit zu ger­at­en. Den Mönchen von Wel­tenburg war es darum ein Anliegen, das Andenken an diesen bedeu­ten­den Abt lebendig zu hal­ten. Darum wurde nun ein Liegestein an der Grab­stelle auf dem Alten Süd­fried­hof in München am 12. August 2004 ange­bracht. Er wurde von dem Bild­hauer Alfred Böschl, Adl­hausen, geschaf­fen. Das Mate­r­i­al des Gedenksteines ist der heimis­che “Kel­heimer Mar­mor” (Auer Kalk — Muschel­ka­lk), was den Bezug zur ein­sti­gen klöster­lichen Heimat des Abtes Benedikt Wern­er wieder her­stellt. Die Inschrift des Grab­denkmals, das mit dem Kreuz und dem Abtswap­pen, im ges­pal­te­nen Schild Waage und Ölzweig, geschmückt ist, lautet: 

Abt Benedikt Wern­er OSB 
18.12.1748 + 20.10.1830 
Abt des Klosters Weltenburg 
von 1786 bis zur Säku­lar­i­sa­tion 1803

Durch die Säku­lar­i­sa­tion im Jahre 1803 war auch in Wel­tenburg eine über 1000jährige Tra­di­tion klöster­lichen Lebens abgeris­sen. Diese Unter­brechung währte glück­licher­weise nur 39 Jahre. Dank der Bemühun­gen und der Großherzigkeit des bay­erischen Königs Lud­wig I. erstand bere­its 1842, also 12 Jahre nach dem Tod des Abtes Benedikt Wern­er, das Benedik­tin­erk­loster an der Donau wieder. Die Abteikirche und die Kloster­an­lage, die erst zu Anfang des 18. Jahrhun­derts errichtet wor­den waren, hat­ten sich in ihrer Gesamtheit erhal­ten. So kon­nten die ersten Mönche, die zur Wieder­grün­dung aus Met­ten kamen, in müh­seli­gen und beschei­de­nen Anfän­gen an der Geschichte der unterge­gan­genen Abtei anknüpfen. Inzwis­chen wur­den weit­ere 162 Jahre Klostergeschichte den alten Annalen hinzuge­fügt, von denen 91 Jahre seit der Erhe­bung zur Abtei durch den Prinzre­gen­ten und nach­ma­li­gen König Lud­wig III. 1913 ver­gan­gen sind. So bewahrheit­et sich auch für die Abtei Wel­tenburg der Wap­pen­spruch Monte Cassi­nos, des Mut­terk­losters der Benedik­tin­er: “Suc­cisa viresc­it — Abge­hauen blüht es wieder auf.” 

Abt Thomas M. Frei­hart OSB, Weltenburg

Ausstellung: Weltenburger Spuren im Museum Obermünster 2002

1803 Die gelehrten Mönche und das Ende ein­er 1000-jähri­gen Tradition 
WELTENBURGERSPUREN Säku­lar­i­sa­tion und Kloster

Das Muse­um Ober­mün­ster Regens­burg, in Zusam­me­nar­beit mit der 
Benedik­tin­er­a­btei Wel­tenburg, lädt Sie ein zur Eröff­nung der Ausstellungen:

Dien­stag, 27. Mai 2003 · 19.00 Uhr 
Muse­um Ober­mün­ster · Emmer­am­splatz 1 · 93047 Regensburg

BEGRÜSSUNG: Dr. Her­mann Rei­del Museumsleiter

GRUSSWORT: Kul­tur­ref­er­ent Kle­mens Unger

VORTRAG: Prof. Dr. Christoph Meinel, Uni­ver­sität Regens­burg, Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte

ERÖFFNUNG: Bischof Prof. Dr. Ger­hard Lud­wig Müller

MUSIKALISCHE GESTALTUNG: Nor­bert Grün­beck, Chordi­rek­tor St. Wolf­gang (Cem­ba­lo)

DAUER DER AUSSTELLUNG: 28. Mai bis 24. August

ÖFFNUNGSZEITEN: täglich außer Mon­tag, von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr

EINTRITT: 2,- EURO, ermäßigt 1,- EURO 
(Ermäßigter Ein­tritt auch für Besuch­er der zeit­gle­ichen Ausstellungen: 
„1803 Die gelehrten Mönche” im Muse­um Ober­mün­ster Regens­burg und 
„1803 Wende in Europas Mitte„ im His­torischen Muse­um Regensburg)

AUSSTELLENDE KÜNSTLER: Alois Achatz, Lud­wig Bäuml, Alfred Böschl, Klaus Caspers, Peter Dorn, 
Gau­tam, Rein­er John, Her­bert Karl, Anton Kirch­mair, Merve, Anja Müller, Ruth Oswald, Ste­fan Pietryga, 
Hein­er Riepl, Chris­t­ian Schnur­er, Jür­gen Winderl, Fred Ziegler

VERANSTALTER: Muse­um Ober­mün­ster Regensburg, 
Abt Thomas Frei­hart OSB Benedik­tin­er­a­btei Weltenburg

IDEE, KONZEPT und ORGANISATION: Alfred Böschl, Bildhauer