Jahresbericht 2002

Advent 2001 – Advent 2002

Vor einem Jahr konn­ten wir an die­ser Stelle auf die neu reno­vierte Figu­ren-Gruppe des Dra­chen­kampfes des hl. Georg am Hochal­tar unse­rer Abtei­kirche hin­wei­sen. Es blieb nicht viel Zeit, dieses Kunst­werk zu bewun­dern. Schon bald wurde der ganze Altar­raum ein­gerüs­tet, um die Res­tau­rie­rung der Fres­ken, des Alta­raus­zuges und der Raum­schale dur­ch­zufüh­ren. Das Ende dieses Bauab­sch­nittes steht kurz bevor. An den Kos­ten betei­ligte sich wie­der in groß­her­zi­ger Weise die PRO­JU­VIS-Stif­tung, wofür Herrn Dicker und den Mit­glie­dern seines Stif­tungs­rates unser aufrich­ti­ger Dank gebührt. Eben­so sei der Baye­ri­schen Spar­kas­sens­tif­tung und der Kreiss­par­kasse Kel­heim für ihre För­de­rung der Res­tau­rie­rung gedankt. Wenn auch etwas beengt, konn­ten wir trotz­dem das Chor­ge­bet und die Hl. Messe in der Kirche feiern. Die zahl­rei­chen Tou­ris­ten kön­nen wenig­stens wie­der durch ein Foto in Ori­gi­nal­größe einen klei­nen Ein­druck vom Hochal­tar gewin­nen. Vor der Einrüs­tung über­leg­ten wir, was mit der sehr sanie­rung­sbedürf­ti­gen Cho­ror­gel ges­che­hen solle. Wir ent­schie­den uns, sie der Dia­spo­ra-Pfar­rei Brie­se­lang im Havel­land (bei Ber­lin) zu schen­ken. Jugend­liche von dort – u. a. der Orga­nist Manuel Ahrens – kom­men seit vie­len Jah­ren für « Klos­ter auf Zeit » zu uns. Noch im Januar haben sie die Orgel abge­baut und abge­holt. Manuel wirkte übri­gens bei Fern­se­hauf­nah­men in unse­rem Klos­ter Ende Juli mit, die in einer Jugend­sen­dung des Baye­ri­schen Fern­se­hens über « Urlaub ein­mal anders » aus­ges­trahlt wor­den sind.

Das Innere der Abtei­kirche ist momen­tan aber nicht die ein­zige Baus­telle.. Die Außen­re­no­vie­rung des Kon­vent­gebäudes wurde im Klos­te­rhof und an der Donau­seite fort­geführt, eben­so die Dachs­tuhl­sa­nie­rung und die Neuein­de­ckung der Dächer. In deren Rah­men war auch die St. Niko­laus­ka­pelle betrof­fen. Bei der Ergän­zung der Dach­bal­ken wurde die Holz­verk­lei­dung abge­nom­men, so dass nun das Gebälk sicht­bar ist. Gegenü­ber der Kapelle ents­teht ein Semi­nar- und Medi­ta­tions­raum. Am auffäl­lig­sten ist die kom­plette Einrüs­tung der Kir­chen­kup­pel. Man­chen erin­nert sie an ein Werk des « Verhül­lung­skünst­lers » Cris­to (vgl. Reichs­tag in Ber­lin). Beson­deres Auf­se­hen erregte am 7. Juni die bei Volls­per­rung von Kirche, Laden, Pforte und hal­bem Klos­te­rhof vor­ge­nom­mene Errich­tung eines rie­si­gen Schutz­daches über der Kup­pel mit­tels eines Auto­krans. Sowohl für das Klos­ter­le­ben als auch für den Gäs­te­be­trieb und die Kir­chen­be­su­cher – sei es zu Got­tes­diens­ten oder Kir­chenfüh­run­gen – bedeu­ten diese Reno­vie­rung­sar­bei­ten gewisse Ein­schrän­kun­gen, die immer bei Bau­maß­nah­men in Kauf genom­men wer­den müssen.

Die Reno­vie­rung der Filial­kirche in Reis­sing, die unter Abt Mau­rus Bächl 1739–1740 erbaut wor­den war, wurde in die­sem Jahr abges­chlos­sen. Am Kirch­weih-Sonn­tag, 20. Okto­ber, nahm Abt Tho­mas in Kon­ze­le­bra­tion mit Pfar­rer P. Tho­mas und Kaplan P. Eus­ta­sius sowie zwei vom Ort stam­men­den Pries­tern die feier­liche Weihe des neuen Volk­sal­tares vor, der von der Mün­che­ner Bild­haue­rin Anne­lie Kre­mer ges­chaf­fen wor­den ist.

All diese Reno­vie­rung­sar­bei­ten sind nötig für unser alltä­gliches Leben und beson­ders auch für die wür­dige Feier des Got­tes­lobes. Dieses bil­det das Zen­trum unseres klös­ter­li­chen Tage­sa­blaufs. Um dazu auch neue geist­liche Anre­gun­gen zu erhal­ten, began­nen wir wie­der das Bür­ger­liche Jahr mit den Konvent-Exer­zi­tien : Weih­bi­schof Dr. Bern­hard Haßl­ber­ger (Mün­chen-Frei­sing) hielt uns die Vor­träge anhand aus­gewähl­ter Per­iko­pen aus der Hei­li­gen Schrift. Für Fr. Anto­nius dien­ten diese Exer­zi­tien zugleich auch der persön­li­chen Vor­be­rei­tung auf die Zeit­liche Pro­fess, die er am Hoch­fest der Erschei­nung des Herrn, 6. Januar, im Pon­ti­fi­ka­lamt abge­legt hat. Er ver­sorgt das Refek­to­rium und hält in engli­scher und deut­scher Sprache Kir­chenfüh­run­gen. Im Früh­jahr hatte er Unter­richt und Fahrs­tun­den, um die Füh­rer­schein­prü­fung zu machen. Am 9. Mai nahm er den Füh­rer­schein in Emp­fang. Gemein­sam mit Fr. Simon nahm er wäh­rend der Oster­woche an der Trien­na­len-Tagung in Otto­beu­ren teil. Fr. Simon konnte seine Lehre im Schrei­ne­rhand­werk abschließen. Am 25. Okto­ber erhielt er sei­nen Gesel­len­brief als Schrei­ner, den als Zim­me­rer hatte er bereits vor dem Klos­te­rein­tritt erwor­ben. Der Fir­ma Schmid, Abens­berg, gebührt aufrich­ti­ger Dank, dass unser Mit­bru­der dort eine gedie­gene Aus­bil­dung erhal­ten hat. Mitte August konnte Fr. Simon sein Kön­nen unter Beweis stel­len, als er mit ande­ren Mitar­bei­tern die­ser Fir­ma wäh­rend eines neuer­li­chen Hoch­was­sers die gesamte Ein­rich­tung des Klos­ter­la­dens, des Refek­to­riums usw. aus­bauen – und nach den erfor­der­li­chen Rei­ni­gun­gen – nach eini­gen Tagen wie­der ein­bauen musste. Den zahl­rei­chen Hel­fe­rin­nen und Hel­fern, die beim Ein- und Ausräu­men sowie Put­zen aktiv waren, möch­ten wir an die­ser Stelle ein beson­ders herz­liches « Vergelt’s Gott » sagen ! Bei die­sem Hoch­was­ser büßte Fr. Rupert einen großen Teil der Ernte im Klos­ter­gar­ten ein, z. B. den gesam­ten Kräu­ter­gar­ten. Die Bie­nen waren got­tlob dies­mal nicht davon betrof­fen – trotz­dem kann bei wei­tem nicht die Nach­frage nach dem Klos­te­rho­nig gedeckt wer­den. Ent­ge­gen wei­ten Tei­len Mit­tel­deut­schlands und ande­rer Län­der Euro­pas und darü­ber hinaus kamen wir bei die­sem Hoch­was­ser noch ein­mal « mit blauem Auge davon ». Die Gefahr der Über­flu­tung des Klos­ters war sehr groß. Das Was­ser der Donau reichte bereits 30 cm bis unter die Fens­ter der Klos­ter­schenke. Die Feuer­wehr dich­tete die Zugänge zum Klos­te­rhof mit Sand­sack­bar­rie­ren ab und pumpte das Was­ser aus den Kel­lern. Beun­ru­hi­gend ist, dass die Flu­ten immer häu­fi­ger kom­men. Ein erstes Mal trat die Donau schon in der Fas­ten­zeit über die Ufer, so dass am Palm­sonn­tag die Pro­zes­sion nur verkürzt im Klos­te­rhof gehal­ten wer­den konnte. Ende Sep­tem­ber stand die Asam­straße noch­mals unter Was­ser. So musste ein Vor­trag der « Gruppe Ges­chichte » der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie abge­sagt wer­den – alle ande­ren konn­ten planmäßig durch­geführt wer­den, eben­so die drei Kon­zerte der « Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft ». In der ers­ten Hälfte des Monats Novem­ber war die Donau stän­dig rand­voll. Das Som­mer­kon­zert der Musik­ge­mein­schaft stand unter dem The­ma des Jubiläums « 1000 Jahre Kai­ser Hein­rich II. ». Die­sem Jubiläum war auch die Baye­rische Lan­de­sauss­tel­lung vom « Haus der Baye­ri­schen Ges­chichte » in Bam­berg gewid­met. Sie war das Ziel unseres Kon­ven­taus­fluges am 12. Sep­tem­ber. Im Anschluss an die beein­dru­ckende Besich­ti­gung lud uns die Fami­lie von P. Prior Bene­dikt zum Mit­tag- und Aben­des­sen nach Hohengüß­bach ein : daz­wi­schen unter­nah­men wir am Nach­mit­tag einen Aus­flug nach Vier­zehn­hei­li­gen, wo uns P. Guar­dian Klaus OFM eine Kir­chenfüh­rung hielt. Von dort wan­der­ten wir auf den Staf­fel­berg. Das Kon­ven­tamt mit Ves­per feier­ten wir in der Dorf­kirche, nur wenige Schritte von Fami­lie Fleischmann’s Hof entfernt.

Wei­tere gemein­same Unter­neh­mun­gen des Kon­ventes im Laufe des Jahres waren z. B. die schon tra­di­tio­nelle Fasching­sfeier : Sie stand unter dem Titel unseres TV-Filmes « Zei­ten der Prü­fung », der inz­wi­schen schon sechs mal aus­ges­trahlt wor­den ist. Fast jedes mal gab es im Anschluss an solche Über­tra­gun­gen ver­schie­dene Anfra­gen an unser Klos­ter. Am 28. April feierte Altabt Tho­mas bei uns sei­nen 80. Geburts­tag. Er ist noch recht rüs­tig und viel unter­wegs. Zum Haupt­fest der Herz-Mariä-Bru­der­schaft feierte er das Pon­ti­fi­ka­lamt. Dazu sang der Stu­den­ten-Chor aus War­schau, für den P. Gre­gor eine einwö­chige Tour­nee in der Umge­bung und Mün­chen orga­ni­siert hatte. Zum Bene­dik­tus-Fest, 11. Juli, hielt der neue Abt des Nach­bark­los­ters Rohr, Gre­gor Zip­pel, sein erstes Pon­ti­fi­ka­lamt. Bei schö­nem Wet­ter konnte im Anschluss die Bewir­tung der Mit­feiern­den im Bier­gar­ten statt­fin­den ; eben­so beim Som­mer­sin­gen der Pfarrei.

Natür­lich wird nicht nur das ganze Jahr gefeiert. Wir ver­such­ten auch manches auf­zuar­bei­ten. Dem diente die kano­nische Visi­ta­tion vom 4.–6.März durch Abt­präses Gre­gor Zasche (Schäft­larn) und P. Raphael Lang (Ettal), der am 27. Februar die Wirt­schafts­prü­fung durch die Zel­le­rare von Met­ten und Nie­de­ral­taich, P. Mar­kus und P. Lau­ren­tius, voraus­ging. An unse­ren Stim­men arbei­te­ten wir mir Frau Glo­ria Brauns­tor­fer am 18. Juli. Für P. Cle­mens Maria wurde eine Ope­ra­tion am Grauen Star erfor­der­lich. Er über­nimmt noch zahl­reiche seel­sor­gliche Aushil­fen. P. Raphael war län­gere Zeit im Kran­ken­haus und trat in die­sem Jahr in den Ruhes­tand. Er bleibt im Pfar­rhaus sei­ner bishe­ri­gen Expo­si­tur Ober­ried am Arber wohnen.

Auch aus den Rei­hen der Klos­te­ran­ges­tell­ten tra­ten zum Sai­so­nende einige in den Ruhes­tand : Frau Anna Stro­bel aus Wel­ten­burg und Frau Geor­gine Schwei­ger aus Thal­dorf (Gemah­lin unseres Brau­meis­ters) been­den ihre lang­jäh­rige Tätig­keit im Klos­ter­la­den. Eine Nach­fol­ge­rin für das kom­mende Jahr ist schon in Aus­sicht : Frau Marianne Oss­mann (aus Wel­ten­burg) hat sich bewor­ben, die bis vor kur­zem an der Nord­seite des Klos­ters einen Sou­ve­nir-Kiosk betrie­ben und ents­pre­chende Übung in die­sem Tätig­keits­be­reich hat. Mit Ende des Berichts­jahres tritt auch Herr Die­ter Schön­feld, der Bau­meis­ter unse­rer Land­wirt­schaft auf dem Buch­hof, in den Ruhes­tand. Seit 1970 arbei­tete er mit großem Ein­satz und Fach­kennt­nis auf unse­rem Hof, den er seit 1995 auch lei­tete. Wir dan­ken unse­ren ehe­ma­li­gen Mitar­bei­tern für die geleis­tete Arbeit und für ihr treues Ste­hen zu unse­rem Haus. Wir wün­schen ihnen noch viele gesunde und gese­gnete Jahre im Kreis ihrer Fami­lien. Mit den Anges­tell­ten des Klos­ters unter­nahm P. Prior Bene­dikt am 8. Juli einen Betrieb­saus­flug, der eben­falls in seine frän­kische Hei­mat führte. Für das Kirche-Put­zen gewann inz­wi­schen Frau Rosa Krem­srei­ter eine wei­tere Hel­fe­rin, Frau Anna Eisenk­nap­pel aus Stau­sa­cker, die Mut­ter unseres Fähr­mannes. Auch im Gäs­te­be­reich (Raump­flege, Küche, Ser­vice) brau­chen wir immer mehr zusätz­liche Kräfte und sind froh und dank­bar, wenn hier Frau Spiel­mann und andere jeweils mit großer Bereit­schaft und Ein­satz­kraft mit­wir­ken. Die Bele­gung des Gäs­te­hauses ist sehr erfreu­lich und man­chen Grup­pen und Ein­zelgäs­ten muss­ten wir lei­der eine Absage ertei­len, da die Zim­mer-Kapa­zitä­ten nicht der stark wach­sen­den Nach­frage genü­gen kön­nen. P. Josef beweist immer wie­der aufs neue sein Impro­vi­sa­tions­talent, wenn manche Bele­gun­gen bei wei­tem die eigent­liche Bet­ten­zahl übers­tei­gen. Ver­mehrte Anfra­gen erreich­ten uns jeweils nach der Auss­trah­lung von Fern­se­hauf­nah­men über unser Klos­ter – aber vor allem auch auf­grund der von Herrn Albert Urban her­vor­ra­gend ges­tal­te­ten Inter­net­seite (http://www.kloster-weltenburg.de). Immer wie­der spen­den ihr Besu­cher hohes Lob. Com­pu­ter hal­ten auch ver­mehrt Ein­zug in unsere ver­schie­de­nen Auf­ga­ben­be­reiche. Sie alle wer­den ein­ge­rich­tet und fort­lau­fend betreut von unse­rem Infor­ma­ti­ker Joa­chim Gabler, der sich auch gedul­dig der vie­len Fra­gen und Pro­bleme der PC-Neu­linge annimmt. Seine Mut­ter, Frau Hei­di Gabler, küm­mert sich wei­te­rhin um die Biblio­thek und schult nicht nur unsere drei Biblio­the­kare, son­dern zwei­mal jähr­lich auch andere in kir­chli­chen Biblio­the­ken tätige Per­so­nen in unse­rem Haus. Wir sind auch froh und dank­bar, dass unser Oblate Fr. Bern­hard (Wolf­gang) Per­cher­maier aus Mün­chen mehr­mals im Jahr zur Mithilfe gekom­men ist. Mit Umsicht orga­ni­sierte er auch gemein­sam mit Prä­fekt Dia­kon Este­rer für seine Maria­nische Män­ner-Kon­gre­ga­tion vom Bür­ger­saal in Mün­chen die Exer­zi­tien, die Abt Tho­mas für die Soda­len und ihre Ehe­frauen zu Chris­ti Him­mel­fahrt (6.–10. Mai) gehal­ten hat. Er war den Teil­neh­mern bereits bekannt, weil er im ver­gan­ge­nen Jahr zum Haupt­fest das Pon­ti­fi­ka­lamt mit Pre­digt und Andacht in Mün­chen gehal­ten hatte.

Vier bei uns tätige und ges­chätzte Män­ner vers­tar­ben im Berichts­jahr. Herrn Max Lugauer (64) aus Abens­berg, der jah­re­lang als Schrei­ner der Fir­ma Schmid in allen Berei­chen des Klos­ters tätig war, war nur eine sehr kurze Zeit des Ruhes­tandes gegönnt. Am 8. Juni endete nach lan­ger Kran­kheit sein irdi­scher Pil­ger­weg. In Lup­burg vers­tarb am 28. Juli Herr Karl Men­ner (53), Res­tau­ra­tor bei der Fir­ma Preis, der – schon von sei­ner schwe­ren Kran­kheit gezeich­net – die Res­tau­rie­rung der Hochal­tar-Figu­ren noch vol­len­den konnte. P. Leo­pold trauert um die bei­den Rech­nung­sprü­fer der HVHS, Herr Dipl. Ing Thiel und Herr Dr. Raabe, die kurz hin­te­rei­nan­der vers­tar­ben. Ein tra­gi­scher Todes­fall erei­gnete sich am 12. Juli in unse­rem Klos­ter­gar­ten. Von einer Behin­der­ten-Gruppe wurde ein Mann als ver­misst gemel­det, als er nicht zur Abfahrt des Rei­se­busses zur Stelle war. Die Feuer­wehr suchte wei­träu­mig das Gelände im und um das Klos­ter ab. Nach eini­ger Zeit wurde die Leiche des Verun­glück­ten gefun­den, der vom Frauen­berg herab­gestürzt war. Die­ser und aller uns gemel­de­ten Vers­tor­be­nen gedach­ten wir im Gebet : Mögen sie ruhen in Gottes Frieden.

Am 8. Okto­ber fand die Mit­glie­der­ver­samm­lung des « Vereins der Freunde der Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg » statt, bei der in die­sem Jahr auch Neu­wah­len ans­tan­den. 1. Vor­sit­zen­der Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, 2. Vor­sit­zen­der Abt Tho­mas, Schatz­meis­ter Direk­tor Oswald Freidl und Schriftfüh­rer Anton Röhrl wur­den in ihren Ämtern durch die Mit­glie­der bestätigt.

Nicht nur Tou­ris­ten-Grup­pen, ein­zelne Aus­flü­gler, Tagung­steil­neh­mer usw. kom­men zum Klos­ter. Auch der Konvent bekommt immer wie­der persön­liche Gäste. Einige möch­ten wir an die­ser Stelle nen­nen : Am 9. Januar besuchte Herr Regie­rung­sprä­sident Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger mit Gat­tin die Abtei, um sich persön­lich ein Bild vom Fort­gang der Reno­vie­run­gen zu machen. Eben­falls im Januar war Altabt Emme­ram aus Met­ten mit Abt Edel­bert aus Ettal und Altabt Bern­hard aus Scheyern zu Gast. Wir gra­tu­lier­ten ihm noch nach­trä­glich zu sei­nem 30. Abts­wei­he­tag. Tags darauf besuchte uns Kel­heims Bür­ger­meis­ter Heinz Reiche. Bei der Kom­mu­nal­wahl musste er sein Amt an Fritz Matthes abge­ben. Am 16. März kam Abt Alkuin aus Han­gar, Tan­sa­nia. Im April fand bei uns das « Kleine Äbte­tref­fen » statt, bei dem Rohr, Planks­tet­ten, Scheyern und Nie­de­ral­taich ver­tre­ten waren. Im April kam Bischof Paul Iby mit zahl­rei­chen Pries­tern seines Bis­tums Eisens­tadt zu einem Kurz­be­such. Am 1. Mai war unser Klos­ter Ziel eines Aus­fluges der deutschs­pra­chi­gen Kapu­zi­ner-Pro­vin­ziale, die in Eichstätt tag­ten. Ihre Novi­zen (vier an der Zahl) folg­ten Ende Sep­tem­ber. Viel Pro­mi­nenz kam zur Eröff­nung der zwei­ten Auss­tel­lung zeit­genös­si­scher Kunst « Wel­ten­bur­ger Spu­ren », die Herr Regie­rung­sprä­sident Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger am 19. Juli in Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Gäste und Kunst­freunde eröff­nete. Der Verein « Aus­tel­lung­shaus für christ­liche Kunst e.V. », Mün­chen, und die BMW AG Werk Regens­burg ermö­glich­ten dieses Pro­jekt durch eine großzü­gige finan­zielle För­de­rung. Ihnen sei auch an die­ser Stelle herz­lich gedankt. Die « Wel­ten­bur­ger Spu­ren » 2002/2003 ste­hen unter dem The­ma « Tugen­den – Werte – Wan­del », zu dem am 8. Okto­ber auch eine anre­gende Podium­sdis­kus­sion im Fest­saal statt­fand. Den Ans­toß zu die­ser The­men­wahl gab der 200. Gedenk­tag der Säku­la­ri­sa­tion im kom­men­den Jahr. Die meis­ten Expo­nate sind noch bis 2003 zu sehen. Beson­ders ver­dient gemacht um die Auss­tel­lung hat sich der Bild­hauer Alfred Böschl aus Adl­hau­sen durch Idee, Kon­zept und Orga­ni­sa­tion. Sein Werk ist inz­wi­schen beliebtes Fotoob­jekt der Tou­ris­ten gewor­den. Es zeigt vor der Kir­chen­fas­sade auf einem sechs Meter hohen Baum­stamm Abt Mau­rus Bächl, den Erbauer der Asam-Kirche.

Am 16. Januar hatte Papst Johannes Paul II. das Rück­tritts­ge­such unseres Diö­ze­san­bi­schofs Man­fred Mül­ler ange­nom­men. Weih­bi­schof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger wurde zum Diö­ze­sa­nad­mi­nis­tra­tor gewählt. Sei­ther bete­ten wir oft in den Für­bit­ten und beim abend­li­chen Rosen­kranz um einen guten neuen Bischof. In der glei­chen Inten­tion hiel­ten wir auch mehr­mals das Kon­ven­tamt. Am 1. Okto­ber läu­te­ten dann nach dem mittä­gli­chen « Ange­lus Domi­ni » eine Vier­tel­stunde sämt­liche Glo­cken. In Rom und Regens­burg wurde verkün­det, daß der Papst Prä­lat Prof. Dr. Gerhard Lud­wig Mül­ler zum neuen Bischof von Regens­burg ernannt hat. Der Ernannte war seit 1986 Pro­fes­sor für Dog­ma­tik an der Theo­lo­gi­schen Fakultät der Lud­wig-Maxi­mi­lian-Uni­ver­sität in Mün­chen. Er berei­tete sich im Novem­ber eine Woche in unse­rem Konvent auf die Bischof­sweihe am Christkö­nig­ssonn­tag, 24. Novem­ber, vor. In die­sen Tagen ver­fasste er auch sei­nen ers­ten Hir­ten­brief. Die Gläu­bi­gen unseres Bis­tums Regens­burg wer­den ihn am ers­ten Advent hören. Deshalb erin­nert Bischof Gerhard Lud­wig darin an die « Ankunft Gottes in unse­rem Her­zen, in unse­ren Fami­lien, Gemein­den und Gemein­schaf­ten. Im Advent sol­len wir uns ver­tieft darü­ber Gedan­ken machen, was die Ankunft Gottes in der Welt für uns Chris­ten und für alle Men­schen bedeu­tet. Die Frohe Bot­schaft vom Sohn Gottes, der für uns Mensch wurde, ist das schönste Ges­chenk, das wir unse­ren Mit­men­schen machen können. »

Diese Worte unseres neuen Bischofs mögen nicht nur uns im Bis­tum Regens­burg, son­dern Sie alle, die mit unse­rem Konvent ver­bun­den sind, ermu­ti­gen und ermun­tern. In die­sem Sinne wün­schen wir Ihnen einen gese­gne­ten Advent, ein frohes Weih­nachts­fest und Gottes Schutz und Geleit durch das neue Jahr,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2003

Advent 2002 – Advent 2003

Seit eini­gen Jah­ren brin­gen viele Men­schen mit dem Namen « Wel­ten­burg » nicht nur Donau­durch­bruch, Asam­kirche und Klos­ter­bier in Verbindung,sondern auch Hoch­was­ser. Zu Jah­res­be­ginn führte der Strom so viel Was­ser, daß die Segnung der Donau an Erschei­nung des Herrn, 6. Januar, von der Straße aus am Donau-Tor erfolgte, da der Kiess­trand über­flu­tet war. Das ganze Jahr hin­durch zeigte sich die Donau aber dann von ihrer gegensätz­li­chen Seite. Über viele Wochen hin­weg war auf­grund des Jah­rhun­dert­som­mers mit viel Son­nen­glut, aber kei­nem Regen, der Was­sers­tand so nie­drig, daß keine Schiffe mehr fah­ren konn­ten, breite Kiesbänke ents­tan­den und stel­len­weise der Fluß sogar zu Fuß über­quert wer­den konnte.

Ein solches « Auf und Ab » zeigte sich aber nicht nur an unse­rem Donau-Strom. Auch der Konvent dur­chlebte in die­sem Jahr – 200 Jahre nach der Auf­he­bung des Klos­ters durch die Säku­la­ri­sa­tion – Höhen und Tie­fen. Zwar blieb die Zahl der Kon­ven­tua­len nach außen hin kons­tant – aber zwei bzw. drei Mit­brü­der ver­ließen das Klos­ter. Einer kehrte wie­der zurück, zwei neue began­nen ihren Beru­fung­sweg bei uns bzw. set­zen die­sen hier fort.

Fr. Anto­nius wollte in das Schot­tens­tift in Wien über­tre­ten, kehrte aber nach sei­ner halb­jäh­ri­gen Pro­be­zeit von dort am 6. Okto­ber nach Wel­ten­burg zurück. Er ist jetzt in der Win­ter­zeit mit eini­gen Mit­brü­dern im Klos­ter­la­den tätig.

Am 5.Juli ver­ließ P. Eus­ta­sius das Klos­ter. Er möchte zu den Brü­dern vom Gemein­sa­men Leben (Augus­ti­ner-Cho­rher­ren der Win­de­shei­mer Kon­gre­ga­tion) in Maria Bron­nen (Süd­sch­warz­wald) über­tre­ten. Momen­tan befin­det er sich in der Gebetsstätte Heroldsbach.

Zum 1. Sep­tem­ber ver­ließ nach 20 Jah­ren P. Tho­mas Wel­ten­burg, um als Seel­sor­ger im Erz­bis­tum Bam­berg zu wir­ken, wie er es bereits von 1992 – 1995 getan hatte. Ihm wur­den die Pfar­reien St. Hedwig/Kulmbach und Mot­schen­bach ver­lie­hen. Beide Patres sind zunächst für drei Jahre exklaustriert.

Die bei­den Mit­brü­der waren als Pfarr­vi­kar bzw. Pfar­rad­mi­nis­tra­tor in Teuer­ting und Ein­muß gemein­sam tätig gewe­sen. Durch ihren Weg­gang mußte die Pfarr­seel­sorge des Klos­ters neu orga­ni­siert wer­den. Auf­grund des Regens­bur­ger Pas­to­ral­planes zur Grün­dung von Pfarr­verbän­den im Deka­nat bzw. Bis­tum stan­den wir vor der Alter­na­tive, ent­we­der alle bishe­ri­gen Gemein­den wei­ter­zufüh­ren oder auf­zu­ge­ben. Im Senio­ren­ka­pi­tel ent­schie­den wir uns, sämt­liche bishe­ri­gen Seel­sor­georte zu einem Pfarr­ver­band zusam­men­zu­le­gen und durch ein Seel­sor­ge­team unter der Lei­tung von P. Josef als Pfar­rer von Wel­ten­burg zu betreuen.

Das machte natür­lich auch eine Verän­de­rung der Got­tes­dienst­zei­ten und eini­ger ande­rer Gege­ben­hei­ten not­wen­dig. Diese wur­den mit jedem der Pfarr­ge­mein­deräte und mit sämt­li­chen Kir­chenp­fle­gern bes­pro­chen. Der Pfarr­brief wird für alle gemein­sam ers­tellt. Es bewährt sich, daß Frau Mar­tha Kögl­meier bereits im Pfarrbü­ro ein­gear­bei­tet ist und nun auch für alle Orte die Ver­wal­tung der Meßs­ti­pen­dien über­nom­men hat.

Ange­sichts der Ver­luste an Mit­brü­dern war es Mut machend, daß unser Konvent auch Zuwachs erhal­ten hatte. Am 22. Juni traf P. Boni­fa­tius Mül­ler aus der Abtei Sieg­burg ein mit der Absicht, in unser Klos­ter über­zu­tre­ten. Nach Ablauf der Pro­be­zeit von sechs Mona­ten wird die Ent­schei­dung über den endgül­ti­gen Über­tritt fal­len. Er war bisher Kurat auf der Fraue­nin­sel im Chiem­see und Spi­ri­tual bei den Benediktinerinnen.Daraus ergab sich auch, daß wir dor­thin unse­ren Kon­ven­taus­flug am 13. Okto­ber unter­nah­men. Am frü­hen Mor­gen fuh­ren wir mit drei Autos los und setz­ten mit einem Son­der­schiff über. Wir feier­ten mit den Schwes­tern das Kon­ven­tamt und erhiel­ten eine Kir­chenfüh­rung. Anschließend waren wir vom Pfarr­ge­mein­de­rat im Mes­ne­rhaus zum Ste­hemp­fang ein­ge­la­den und speis­ten nach der Mit­tag­shore vorzü­glich beim Insel­wirt. Nach einer kur­zen Frei­zeit ging es dann schon wei­ter auf die Her­re­nin­sel zur Kut­schen­fahrt und zur Füh­rung durch das Schloß. Die Ves­per san­gen wir in der dor­ti­gen Marien­kirche. Auf dem Fest­land gab es noch ein Aben­des­sen beim Has’nwirt in Rim­sting sowie eine inter­es­sante Kir­chenfüh­rung in Urschal­ling. Die gesamte Orga­ni­sa­tion dieses Tages hatte P. Boni­fa­tius übernommen.

Am Vor­tag des Großen Frauen­tages (14. August) zog Domi­nik Stei­ne­brun­ner aus Todt­nau im Schwarz­wald in unser Klos­ter ein, um das Pos­tu­lat zu begin­nen. Er hatte kurz zuvor mit sehr guten Ergeb­nis­sen am Auf­bau­gym­nai­sum des Semi­nars St. Pirmin/Sasbach das Abi­tur bestanden.

Eine wei­tere Stär­kung erfuhr unser Konvent durch die Able­gung der Feier­li­chen Pro­feß von Fr. Simon am Christkö­nig­ssonn­tag, 23. Novem­ber. Wir freuen uns, daß seine rei­fli­chen Über­le­gun­gen zu die­sem Ziel geführt haben. Mit großem Eifer hat er schon vieles in der neu ein­ge­rich­te­ten Schrei­ne­rei ges­chaf­fen. An der Pro­feß­feier nah­men neben sei­ner Mut­ter, sei­nem Bru­der und wei­te­ren Ver­wand­ten auch Angehö­rige sei­ner Aus­bil­dung­sstätte, Schrei­ne­rei Schmid, Abens­berg, teil.

Sein Sil­bernes Pries­ter­ju­biläum (8. Dezem­ber) feierte P. Leo­pold bereits am 3. Okto­ber mit einem großen Freun­des­kreis bei der Magna Mater Aus­triae im Wall­fahrt­sort Maria­zell. Weih­bi­schof Dr. Hel­mut Krätzl aus Wien, der ihm vor 25 Jah­ren die Pries­ter­weihe ges­pen­det hatte, hielt dabei die Festpredigt.

P. Gre­gor orga­ni­sierte das Haupt­fest für die Herz-Mariä-Bru­der­schaft in die­sem Jahr in beson­de­rer Weise. Er lud dazu sei­nen Stu­dien­freund Weih­bi­schof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann (Erz­bis­tum Pader­born) ein, der das Pon­ti­fi­ka­lamt sowie die anschließende Sakra­ments­pro­zes­sion hielt.

Ein heraus­ra­gendes Fest war die Ein­wei­hung des Bene­dik­tus­brun­nens im neu­ges­tal­te­ten Innen­hof des Kreuz­ganges. Unser Hwst. Herr Diö­ze­san­bi­schof Dr. Gerhard Lud­wig Mül­ler feierte am Abend des Hoch­festes des hl. Bene­dikt, 11. Juli, das Pon­ti­fi­ka­lamt. Anschließend zog die große Schar der Gäste gemein­sam in den Kreuz­gar­ten zur Segens­feier. Unter ihnen waren auch Regie­rung­sprä­sident Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger und Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier. Der Brun­nen wurde vom Bild­hauer Alfred Böschl aus Adl­hau­sen nach Moti­ven der Bene­dik­tus­vi­ta ges­chaf­fen. Er hatte sich ein­ge­hend mit der Ges­talt unseres Ordens­grün­ders befasst, hatte die Orte seines Wir­kens in Ita­lien, Subia­co und Monte Cas­si­no, auf­ge­sucht, um diese Bron­ze­plas­tik zu schaf­fen. Auf drei schräg übe­rei­nan­der geleg­ten Stein­blö­cken, aus denen das Was­ser fließt, steht ein Bene­dikt in jugend­li­chem Alter. Seine Ges­tik lädt ein, den Weg des geist­li­chen Auf­stiegs mit­zu­ge­hen. Am Gurt­ge­sims der Fas­sade kor­res­pon­diert das Attri­but des Hei­li­gen, der Rabe mit dem ver­gif­te­ten Brot im Schna­bel. Daß die Idee eines Brun­nens umge­setzt wer­den konnte, ver­dan­ken wir dem Verein der Freunde und wei­te­ren För­de­rern, die die finan­ziel­len Mit­tel auf­ge­bracht haben. Ihnen sei auch an die­ser Stelle noch­mals ein herz­liches « Vergelt’s Gott » gesagt. Der Bene­dik­tus­brun­nen stellt eine große Berei­che­rung sowohl für die Klos­te­ran­lage als auch für das gemein­schaft­liche Leben des Kon­ventes dar. In den heißen Som­mer­mo­na­ten dieses Jahres waren wir Mönche dort immer wie­der zur abend­li­chen Rekrea­tion ver­sam­melt. Glei­ch­zei­tig ist der Kreuz­gar­ten wie­der ein Ort der Samm­lung und Stille geworden.

Zu den Gäs­ten, die uns das Jahr hin­durch mit ihrem Besuch beehr­ten, gehö­ren der Hwst. Herr Bischof von Eichstätt, Dr. Wal­ter Mixa, der Prior von Hei­li­gen­kreuz, P. Dr. Maxi­mi­lian Heim OCist, Altäb­tis­sin Edel­traud Fors­ter OSB von Eibin­gen, der schei­dende Dom­de­kan und Per­so­nal­re­ferent unse­rer Diö­zese Prä­lat Franz Hirsch, der Cari­tas-Direk­tor Msgr. Bern­hard Piendl sowie die Äbte von Met­ten, Planks­tet­ten, Scheyern, Rohr und Nie­de­ral­taich im Rah­men des « Klei­nen Äbte­tref­fens ». Ein beson­de­rer Gast war für uns natür­lich Prof. Dr. Hubert Ritt. Er hielt uns vom 7. – 11. Januar die Kon­ven­texer­zi­tien und sprach dabei über Maria, Petrus und Pau­lus anhand der neu­tes­ta­ment­li­chen Schrifts­tel­len. Im Anschluß daran konn­ten wir am Fest der Taufe des Herrn im Kon­ven­tamt unsere Gelübde erneuern. In Wel­ten­burg fand die Früh­jahr­voll­ver­samm­lung der AGOM und die Jah­res­ta­gung der His­to­ri­schen Sek­tion der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ne­ra­ka­de­mie statt. Wäh­rend der Oster­woche waren die zeit­li­chen Pro­fes­sen der baye­ri­schen Abteien zur Trien­na­len­ta­gung unsere Gäste. Auch die Novi­zen unse­rer Klös­ter konn­ten wir anläß­lich des Besuches des Kom­mun­no­vi­ziates kurz ken­nen­ler­nen. Natür­lich besuch­ten uns auch viele Ver­wandte, Freunde und Bekannte.

Das Gäs­te­haus war gut belegt. Einer Reihe von Grup­pen mußte lei­der abge­sagt wer­den, weil manch­mal die Kapa­zitä­ten nicht aus­reich­ten. Auch für das kom­mende Jahr hat schon eine große Zahl von Grup­pen gebucht.

Der größte Teil der Gäste kommt aller­dings nicht zu uns Mön­chen, son­dern hat sich das Klos­ter mit sei­ner Umge­bung als Aus­flug­sziel gewählt. Die Schiff­fahrt durch den Donau­durch­bruch, die berühmte Asam-Kirche, der Bier­gar­ten mit dem Klos­ter­bier usw. zie­hen jedes Jahr Tau­sende von Tou­ris­ten an. Etliche Grup­pen – beson­ders in der Zeit nach der Erst­kom­mu­nion und der Fir­mung – feiern einen Got­tes­dienst bei uns. Manche neh­men auch an unse­rem Stun­den­ge­bet teil.

Für alle gab es in die­sem Jahr gewisse Ein­schrän­kun­gen und Hin­der­nisse. Schon ein­gangs wurde erwähnt, daß lange Zeit keine Schiffe fah­ren konn­ten. Aber auch mit dem Auto waren wir nur noch schwer erreich­bar, da in der Asam­straße die Fel­sen saniert wer­den. Dazu wur­den zwi­schen­zeit­lich immer wie­der kür­zere Volls­per­run­gen vorgenommen.

Aber selbst wenn man das Ziel erreicht hatte, gab es noch so manche Hür­den zu neh­men. Weil in wei­ten Tei­len der gesam­ten Klos­te­ran­lage und der Kirche in großem Umfang die Reno­vie­run­gen wei­ter­gin­gen, kam es immer wie­der zu teil­wei­sen Sper­run­gen. Wur­den an einer Seite Gerüste abge­baut, ents­tan­den an einer ande­ren sogleich wie­der neue.

Den­noch wer­den die Ange­bote in der Klos­ter­schenke, im Gäs­te­haus und bei den Kir­chenfüh­run­gen wei­ter­geführt und den aktuel­len Gege­ben­hei­ten ange­paßt. Die Sub­stanz­si­che­rung und Reno­vie­rung des Konvent- und Abtei­gebäudes konn­ten im Novem­ber weit­ge­hend abges­chlos­sen wer­den. Die Dächer sind nun wie­der dicht und sta­bil, nach­dem der gesamte Dachs­tuhl saniert und eine Neuein­de­ckung vor­ge­nom­men wor­den ist. Eben­so wur­den sämt­liche Archi­tek­tur­teile in Natur­stein, wie Sockel, Fens­ter­gewände, Trauf- und Gurt­ge­simse, übe­rar­bei­tet und die Fas­sa­den neu gestrichen.

Viele Besu­cher möch­ten gerne das Innere von Klos­ter und Braue­rei besich­ti­gen, was nicht möglich ist. Um die­sen Inter­es­sen­ten den­noch « Ein­blicke » zu gewäh­ren, wird ein Infor­ma­tions- und Bege­gnung­szen­trum im bishe­ri­gen Fel­sen­kel­ler der Braue­rei errich­tet. Für dieses Pro­jekt, das im Rah­men des EU-För­der­pro­gramms « Lea­der+ » bezu­schußt wird, erfolgte am 11. Sep­tem­ber der « erste Spa­tens­tich » gemein­sam durch Abt Tho­mas, den Direk­tor der Braue­rei, Herrn Goss, sowie den zwei­ten Bür­ger­meis­ter von Kel­heim, Herrn StD Fries.

Die­ser Jah­res­be­richt wird immer im Monat Novem­ber ver­faßt, in dem wir auch beson­ders der Vers­tor­be­nen geden­ken. Jeder Pries­termönch zele­briert dann eine Hl. Messe für die Toten der Bene­dik­ti­ner­konfö­de­ra­tion. An Aller­see­len hal­ten wir nach dem Kon­ven­tamt den feier­li­chen Gruft­gang. Auch das Jahr hin­durch geden­ken wir täglich beim Aben­des­sen und vor der Kom­plet der Vers­tor­be­nen unseres Klos­ters und feiern jeden Monat ein Requiem für sie. In die­sem Jahr ver­lor am 22. Februar Fr. Rupert sei­nen Vater, Herrn Erhard Bitz, den er noch ein­mal kurz vor sei­nem Tod besu­chen konnte. Am 17.September vers­tarb Frau Agathe Gut, eine Schwes­ter unseres vers­tor­be­nen Fr. Bern­hard. Am 26. Okto­ber vers­tarb der Schwa­ger unseres Altabtes, Herr Anton Seitz, der sich durch einige schmie­deei­serne Werke auch in unse­rem Klos­ter vere­wigt hat. Von Bedeu­tung ist, daß gerade in die­sem Gedenk­jahr der Klos­te­rauf­he­bung 1803 auf dem Süd­li­chen Fried­hof in Mün­chen das Grab­feld des letz­ten Abtes, Bene­dikt Wer­ner, auf­ge­fun­den wor­den ist : Da dieses aber anschließend von der bekann­ten Fami­lie Tho­ma ver­wen­det wor­den war, wird es nicht möglich sein, nach noch vorhan­de­nen Gebei­nen zu suchen, um diese in sein Klos­ter zurü­ck­zufüh­ren. Das Grab soll durch einen schlich­ten Gedenk­stein gekenn­zeich­net wer­den, um es nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten zu las­sen. Mit dem Tod wur­den wir auch am 22. März kon­fron­tiert. Vor den Augen sei­ner Freun­din stürzte in der dem Klos­ter gegenü­ber­lie­gen­den Fels­wand ein Klet­te­rer ab. Seine Leiche konnte erst nach einer auf­wen­di­gen Ber­gung­sak­tion gefun­den werden.

Natür­lich ver­ges­sen wir auch die Leben­den nicht. Immer wie­der schließen wir unsere Angehö­ri­gen, Freunde und Wohltä­ter in unser für­bit­tendes Gebet ein. Dieses möch­ten wir Ihnen auch für das kom­mende Jahr vers­pre­chen. So wün­schen wir Ihnen eine besinn­liche Advents­zeit, ein frohes Weih­nachts­fest und Gottes beglei­ten­den Schutz für das Jahr des Herrn 2004.

Ihre Mönche von Weltenburg

Segnung des Benediktusbrunnens 2003

Im Zuge der Res­tau­rie­rung des Konvent- und Abtei­gebäudes wurde der Kreuz­gar­ten in der Klau­sur neu gestaltet. 
Der Bild­hauer Alfred Böschl aus Adl­hau­sen schuf als Mit­tel­punkt des Innen­hofes einen Benediktusbrunnen. 

Der Hochwür­dig­ste Herr Diö­ze­san­bi­schof Dr. Gerhard Lud­wig Mül­ler, Regens­burg, wird den neuen Brun­nen am Bene­dik­tus­fest segnen. 

Abt und Konvent des Klos­ters Wel­ten­burg laden herz­lich ein zur Mit­feier des Hoch­festes des hl. Bene­dikt am Frei­tag, 11. Juli 2003 und zur Bege­gnung mit dem Bischof. 

Tho­mas M. Frei­hart OSB 
Abt von Weltenburg 

 
Frei­tag, 11. Juli 2003 
 
19.00 Uhr Pon­ti­fi­ka­lamt in der Abteikirche 
(Haupt­ze­le­brant und Pre­di­ger : Bischof Dr. Gerhard Lud­wig Müller) 
 
anschließend 
Segnung des Benediktusbrunnens 
und 
Gemüt­liches Bei­sam­men­sein im Klosterhof 

 

Gedenkstein für Abt Benedikt Werner in München 

Im Jahr 2003 wurde in zahl­rei­chen Verans­tal­tun­gen und Publi­ka­tio­nen an die Säku­la­ri­sa­tion 1803 erin­nert. Dieses Gedenk­jahr an die Auf­he­bung der Klös­ter und Stifte vor 200 Jah­ren weckte auch die Erin­ne­rung an den dama­li­gen letz­ten Abt von Wel­ten­burg, Bene­dikt Wer­ner, neu. Von 1786 ‑1803 stand der gebür­tige Diet­fur­ter an der Spitze der Abtei St. Georg an der Donau. Er kann zu den großen Ges­tal­ten in der fast 1400jährigen Ges­chichte des Klos­ters gezählt wer­den. Die Regie­rung­szeit Wer­ners brachte eine letzte Blüte, die sich im kul­tu­rel­lem und wis­sen­schaft­li­chem Schaf­fen und in seel­sor­gli­chem Wir­ken der Patres zeigte. In die­ser lebte und wirkte auch der Wel­ten­bur­ger Klos­ter­kom­po­nist P. Ben­no Gru­ber (+1796). Nach­dem der Vor­gang der Auf­he­bung des Klos­ters durch einen Kel­hei­mer Beam­ten abges­chlos­sen und der Besitz weit­ge­hend vers­tei­gert war, mußte auch Abt Bene­dikt Wer­ner sich am 19. Okto­ber 1803 zur Abreise ent­schließen. Der Lokal­kom­missär über­ließ ihm in einem letz­ten Freund­schafts­dienst den Rei­se­wa­gen und die bei­den letz­ten noch nicht vers­tei­ger­ten Klos­terp­ferde. Als vom Turm die mit­ternächt­liche Stunde schlug, fuhr der Prä­lat aus dem verö­de­ten Klos­te­rhof. Er hat sein geliebtes Wel­ten­burg nie mehr gese­hen. Spä­ter ges­tand er einem ver­trau­ten Freund in Mün­chen, daß er diese Stunde gewählt habe, um nie­man­den mehr zu sehen und von nie­man­den gese­hen zu wer­den. Aber « als er allein ohne Zeu­gen das letz­te­mal bey den ihm so lange bekann­ten Fel­sen vor­bey­fuhr, konnte er sich der Trä­nen nicht enthal­ten » heißt es in einer bald nach sei­nem Tod, 1835 erschie­ne­nen kur­zen Lebens­bes­chrei­bung des letz­ten Wel­ten­bur­ger Abtes. Er lebte von da an als Pri­vat­ge­lehr­ter in Mün­chen (Schön­fel­der Str. 107/2) und ver­fasste umfan­greiche his­to­rische Abhand­lun­gen über die Ges­chichte Wel­ten­burgs, über Musik­ges­chichte etc. Sie befin­den sich heute im Haupts­taat­sar­chiv in Mün­chen. Durch sie sind viele Quel­len der Klos­ter­ges­chichte in Abschrift erhal­ten geblie­ben, deren Ori­gi­nal läng­st ver­lo­ren ging. Abt Bene­dikt Wer­ner vers­tarb am 20. Okto­ber 1830 im Alter von 82 Jah­ren. Sein Grab fand er auf dem süd­li­chen Fried­hof in Mün­chen. Die Nach­for­schun­gen erga­ben als Begräb­nis­platz die Nr. 17/5/1. Der Fried­hof an der Thal­kir­che­ner Straße wird seit etwa 60 Jah­ren nicht mehr belegt und steht unter Denkmalschutz . 

Lei­der war das Grab des letz­ten Wel­ten­bur­ger Abtes vor der Säku­la­ri­sa­tion durch kei­ner­lei Grab­denk­mal mehr kennt­lich und drohte in Ver­ges­sen­heit zu gera­ten. Den Mön­chen von Wel­ten­burg war es darum ein Anlie­gen, das Anden­ken an die­sen bedeu­ten­den Abt leben­dig zu hal­ten. Darum wurde nun ein Lie­ge­stein an der Grabs­telle auf dem Alten Süd­fried­hof in Mün­chen am 12. August 2004 ange­bracht. Er wurde von dem Bild­hauer Alfred Böschl, Adl­hau­sen, ges­chaf­fen. Das Mate­rial des Gedenk­steines ist der hei­mische « Kel­hei­mer Mar­mor » (Auer Kalk – Muschel­kalk), was den Bezug zur eins­ti­gen klös­ter­li­chen Hei­mat des Abtes Bene­dikt Wer­ner wie­der hers­tellt. Die Inschrift des Grab­denk­mals, das mit dem Kreuz und dem Abts­wap­pen, im ges­pal­te­nen Schild Waage und Ölz­weig, ges­chmückt ist, lautet : 

Abt Bene­dikt Wer­ner OSB 
18.12.1748 + 20.10.1830 
Abt des Klos­ters Weltenburg 
von 1786 bis zur Säku­la­ri­sa­tion 1803

Durch die Säku­la­ri­sa­tion im Jahre 1803 war auch in Wel­ten­burg eine über 1000jährige Tra­di­tion klös­ter­li­chen Lebens abge­ris­sen. Diese Unter­bre­chung währte glü­ck­li­cher­weise nur 39 Jahre. Dank der Bemü­hun­gen und der Groß­her­zig­keit des baye­ri­schen Königs Lud­wig I. ers­tand bereits 1842, also 12 Jahre nach dem Tod des Abtes Bene­dikt Wer­ner, das Bene­dik­ti­nerk­los­ter an der Donau wie­der. Die Abtei­kirche und die Klos­te­ran­lage, die erst zu Anfang des 18. Jah­rhun­derts errich­tet wor­den waren, hat­ten sich in ihrer Gesam­theit erhal­ten. So konn­ten die ers­ten Mönche, die zur Wie­der­grün­dung aus Met­ten kamen, in müh­se­li­gen und bes­chei­de­nen Anfän­gen an der Ges­chichte der unter­ge­gan­ge­nen Abtei anknüp­fen. Inz­wi­schen wur­den wei­tere 162 Jahre Klos­ter­ges­chichte den alten Anna­len hin­zu­gefügt, von denen 91 Jahre seit der Erhe­bung zur Abtei durch den Prinz­re­gen­ten und nach­ma­li­gen König Lud­wig III. 1913 ver­gan­gen sind. So bewah­rhei­tet sich auch für die Abtei Wel­ten­burg der Wap­pens­pruch Monte Cas­si­nos, des Mut­terk­los­ters der Bene­dik­ti­ner : « Suc­ci­sa vires­cit – Abge­hauen blüht es wie­der auf. » 

Abt Tho­mas M. Frei­hart OSB, Weltenburg

Ausstellung : Weltenburger Spuren im Museum Obermünster 2002

1803 Die gelehr­ten Mönche und das Ende einer 1000-jäh­ri­gen Tradition 
WELTENBURGERSPUREN Säku­la­ri­sa­tion und Kloster

Das Museum Obermüns­ter Regens­burg, in Zusam­me­nar­beit mit der 
Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg, lädt Sie ein zur Eröff­nung der Ausstellungen :

Diens­tag, 27. Mai 2003 · 19.00 Uhr 
Museum Obermüns­ter · Emme­ram­splatz 1 · 93047 Regensburg

BEGRÜSSUNG : Dr. Her­mann Rei­del Museumsleiter

GRUSSWORT : Kul­tur­re­ferent Kle­mens Unger

VORTRAG : Prof. Dr. Chris­toph Mei­nel, Uni­ver­sität Regens­burg, Lehrs­tuhl für Wissenschaftsgeschichte

ERÖFFNUNG : Bischof Prof. Dr. Gerhard Lud­wig Müller

MUSIKALISCHE GESTALTUNG : Nor­bert Grün­beck, Chor­di­rek­tor St. Wolf­gang (Cem­ba­lo)

DAUER DER AUSSTELLUNG : 28. Mai bis 24. August

ÖFFNUNGSZEITEN : täglich außer Mon­tag, von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr

EINTRITT : 2,- EURO, ermäßigt 1,- EURO 
(Ermäßig­ter Ein­tritt auch für Besu­cher der zeit­glei­chen Ausstellungen : 
„1803 Die gelehr­ten Mönche” im Museum Obermüns­ter Regens­burg und 
„1803 Wende in Euro­pas Mitte„ im His­to­ri­schen Museum Regensburg)

AUSSTELLENDE KÜNSTLER : Alois Achatz, Lud­wig Bäuml, Alfred Böschl, Klaus Cas­pers, Peter Dorn, 
Gau­tam, Rei­ner John, Her­bert Karl, Anton Kirch­mair, Merve, Anja Mül­ler, Ruth Oswald, Ste­fan Pietryga, 
Hei­ner Rie­pl, Chris­tian Schnu­rer, Jür­gen Win­derl, Fred Ziegler

VERANSTALTER : Museum Obermüns­ter Regensburg, 
Abt Tho­mas Frei­hart OSB Bene­dik­ti­ne­rab­tei Weltenburg

IDEE, KONZEPT und ORGANISATION : Alfred Böschl, Bildhauer