Jahresbericht 1996

Advent 1995 – Advent 1996

Bevor wir mit dem I. Advent ein neues Kir­chen­jahr begin­nen, möch­ten wir Rücks­chau hal­ten auf das Jahr des Herrn 1996. Wir möch­ten Sie Ante­il neh­men las­sen an unse­rem Klos­ter­le­ben. Natür­lich kön­nen wir nicht über alles berich­ten, son­dern nur eini­ges mit­tei­len, was aus dem gleich­blei­ben­den Ablauf heraus­ragt, obwohl gera­de die­ser wich­tig ist, näm­lich das Got­tes­lob in der Feier der Eucha­ris­tie und des Stun­den­ge­be­tes, in der Anbe­tung und im Rosen­kranz, sowie die tägli­che Arbeit in den vers­chie­de­nen Auf­ga­ben­be­rei­chen des Klos­ters und in der Seelsorge.

Der Per­so­nals­tand unse­res Kon­ven­tes hat sich im Lau­fe des Berichts­jah­res in fol­gen­der Wei­se verändert:

Noch vor Weih­nach­ten 1995 ver­ließ uns der Novi­ze Fr. Mag­nus Wür­ten­ber­ger. Unser Gärt­ner, Fr. Rupert, erhielt des­halb die Imke­rei als zusätz­li­che Aufgabe.

Zum Jah­re­sen­de traf als Kan­di­dat Nor­bert Englhard aus Ras­sel­berg bei Amberg ein.

Sei­ne ers­te Ein­klei­dung nahm P. Prior am 18. März vor, als unser Pos­tu­lant Hol­ger Müller nach Exer­zi­tien bei P. Joseph Kärt­ner in Planks­tet­ten als Fr. Johan­nes Ev. das Novi­ziat begann.

Nor­bert Englhard wur­de am 14. August ein­ge­klei­det und erhielt den Ordens­na­men Fr. Petrus Maria. Die Ein­klei­dung­se­xer­zi­tien hat­te ihm P. Anselm Sitzin­ger in Ettal gegeben.

P. Maxi­mi­lian Jung wur­de mit Wir­kung vom 30. Januar von sei­nen Gelüb­den dis­pen­siert und hat so end­gül­tig die Gemeins­chaft ver­las­sen. Er ist jetzt Pfa­rrer in Kai­sers­lau­tern, Diö­ze­se Speyer.

Fr. Fran­zis­kus Zerb trat mit Ende der Pro­be­zeit am 23. Mai in die Zis­ter­zien­se­rab­tei Hei­li­gen­kreuz über und heißt jetzt P. Mau­rus. Inz­wis­chen hat er die Pries­ter­weihe empfangen.

Am 3. April, dem Tag nach sei­nem 40jährigen Pries­ter­ju­bi­läum, muß­te P. Egid Gei­ger mit Herz-Lun­gen-Besch­wer­den ins Kreis­kran­kenhaus Kelheim gebracht wer­den, nach­dem sich im Lau­fe des Früh­jahrs sein Gesundheits­zus­tand schon mer­klich vers­chlech­tert hat­te. Dort vers­tarb er nach zwei­wö­chi­gem Koma im Bei­sein von P. Prior am 21. April im 77. Lebens­jahr. Am 24. April wur­de er in der Gruft bei­ge­setzt, nach­dem wir sei­nem letz­ten Willen gemäß das Aufers­tehung­samt für ihn gefeiert hat­ten. Die Gläu­bi­gen aus Stau­bing und Holzhar­lan­den, wo unser vers­tor­be­ner Mit­bru­der von 1956 bis 1995 als Seel­sor­ger gewirkt hat­te, nah­men in großer Zahl an der Bei­setzung teil. R.I.P.

Nicht nur zah­len­mäßig hat sich unser Kon­vent geändert:

P. Michael gab sei­nen Widers­tand gegen das Auto­fah­ren auf und erwarb vom 15. Januar bis 15. Februar den Führerschein.

Am 16. April unter­nahm der Kon­vent erst­mals einen Kon­ven­taus­flug. Auf dem dicht gefüll­ten Pro­gramm stand der Besuch der ehe­ma­li­gen Abtei­kir­che Prü­fe­ning, die Besich­ti­gung der Braue­rei Bis­chofshof in Regens­burg, die Begeg­nung mit den Barmher­zi­gen Brü­dern in Reichen­bach und eine Füh­rung durch die ehe­ma­li­ge Zis­ter­zien­ser­kir­che Wal­der­bach, wo wir die Ves­per san­gen. Sowohl von der Braue­rei Bis­chofshof als auch von den Barmher­zi­gen Brü­dern wur­den wir mit groß­zü­gi­ger Gast­freunds­chaft beschenkt.

P. Josef – der so oft wie möglich aus Planks­tet­ten ins Haus kommt – wur­de als Nach­fol­ger von P. Egid zum Con­si­liar gewählt.

Fr. Stephan konn­te nach einem Kran­kenhau­sau­fenthalt in Bad Mer­gentheim von einem Magen­lei­den geheilt wer­den. Sein großes Inter­es­se gilbt neben dem Stu­dium in Salz­burg der Orgel.

P. Eus­ta­sius kehr­te aus Stei­nach zurück und begann nach einem kur­zen Aufenthalt im Haus sei­nen Dienst als zwei­ter Kaplan in Tirschenreuth.

P. Raphael und P. Pla­ci­dus blei­ben wei­terhin an ihren Pfarrstellen.

P. Cle­mens Maria zog im Februar nach Teuer­ting in das Pfarrhaus.

Fr. Kolum­ban erlitt auf dem Minis­tran­te­naus­flug durch ein Schleu­der­ges­choß eine gefähr­li­che Augen­ver­letzung, deren Fol­gen nun über­wun­den sind.

Um sich für die Auf­ga­ben­be­rei­che for­tzu­bil­den und die Gemeins­chaft mit der Kon­gre­ga­tion und der Kon­fö­de­ra­tion zu stär­ken, wur­den vers­chie­de­ne Tagun­gen besucht:

P. Prior war erst­mals auf dem Äbte­kon­greß in Roc­ca di Papa bei Rom (15. bis 27. Sep­tem­ber) und mel­de­te tele­fo­nisch von dort am zwei­ten Tag die Wahl des neuen Abt­pri­mas Mar­cel Roo­ney (Con­cep­tion Abbey, USA).

Vom 9. bis 12. April nahm er an der Tagung der Salz­bur­ger Äbte­kon­fe­renz in Wies­ba­den-Nau­rod teil.

Mit P. Michael besuch­te er die Magis­ter-Tagung der Baye­ris­chen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion in München.

Die Auf­ga­be des Betreuers des Kom­mun­no­vi­zia­tes hat P. Prior auch nach sei­ner Wahl zum Admi­nis­tra­tor von Wel­ten­burg bei­behal­ten. So lei­te­te er die Novi­zen­wo­chen der Kon­gre­ga­tion vom 22. April bis 11. Mai in Wel­ten­burg und vom 15. bis 27. Juli in Planks­tet­ten, an denen auch unser Novi­ze Fr. Johan­nes teil­nahm. Des wei­te­ren war er zu einem Semi­nar in Wer­den­fels und bei den Zusam­men­kün­ften der AGOM (Arbeits­ge­meins­chaft der Ordens­män­ner in der Diö­ze­se Regens­burg) in Kos­tenz und Schloß Spindlhof.

Fr. Stephan, Fr. Rupert und Fr. Kolum­ban fuh­ren in der Oster­wo­che zur Trien­na­len-Tagung auf Schloß Schwanberg.

P. Tho­mas nahm in Frei­burg an der Bibliotheks-Tagung der AKThB teil und P. Bene­dikt am Grund­kurs Ver­si­che­rungs- und Steuer­fra­gen in Müns­tersch­war­zach sowie an der Zelle­ra­ren­ta­gung (AGCEP) in Ellwangen.

Nicht nur für die Arbeits­be­rei­che gab es Fort­bil­dun­gen. Wich­ti­ger ist die geistli­che Erneuerung:

Dazu hielt P. Prior meist am Mon­tag Kon­fe­ren­zen, die unter dem Gene­ralthe­ma „Chris­tus in der Regel des hl. Bene­dikt“ standen.

Drei­mal konn­te außer­dem als aus­wär­ti­ger Refe­rent Prof. Dr. Lud­wig Mödl, Eichs­tätt, gewon­nen werden.

Im zwei­wö­chentli­chen Rhyth­mus wech­sel­ten sich P. Bene­dikt Gleiß­ner aus Rohr und P. Joseph Kärt­ner aus Planks­tet­ten für die Spen­dung des Buß­sa­kra­men­tes ab.

Zu Beginn des Jah­res (1. bis 5. Januar) hielt Abt Otto Stroh­meier von St. Lam­brecht die Kon­vent-Exer­zi­tien. Er sprach in per­sön­li­cher und leben­di­ger Wei­se über vers­chie­de­ne Aspek­te der Eucha­ris­tie­feier. Für die Exer­zi­tien­ta­ge wur­de die Tage­sord­nung gege­nü­ber früher etwa umges­tellt: Die Zei­ten für Chor­ge­bet und Kon­ven­tamt waren wie immer, pro Tag gab es zwei Vor­trä­ge, um 9 und um 15 Uhr, um 16.30 Uhr hiel­ten wir eucha­ris­tis­che Anbe­tung und ans­chließend Rosenkranz.

Nicht nur wir sel­ber brau­chen Erneue­rung, auch die Klos­ter­ge­bäu­de müs­sen ins­tand­ge­setzt und reno­viert werden:

Noch vor Jah­ress­chluß konn­te P. Prior in die um ein Zim­mer erwei­ter­te und nun mit Bad aus­ges­tat­te­te „Abtei“ einziehen.

Auf­grund von Hoch­was­sers­chä­den muß­te der Gäs­tes­pei­se­saal saniert wer­den. Nach Maß­ga­be des Inne­nar­chi­tek­ten G. Albus­tin wur­de die neue Inne­nauss­tat­tung gefer­tigt. Die­ser „neue“ Raum, der nach unse­rem zwei­ten Patron St. Mar­tin benannt ist, fin­det bei den Gäs­ten immer wie­der Beifall.

In einem Raum der Bibliothek war es durch von oben ein­drin­gen­de Näs­se zu star­kem Schim­mel­be­fall gekom­men. So muß­te das Dach erneuert, der gan­ze Raum neu ver­putzt und jedes ein­zel­ne Buch – ca. 10.000 Bän­de – ein­zeln behan­delt wer­den. In einem wei­te­ren Bibliotheks­raum wur­de jetzt der glei­che Scha­den fest­ges­tellt und steht zur Besei­ti­gung an. Des­sen ungeach­tet schrei­tet mit tat­kräf­ti­ger Unters­tützung der Bis­chö­fli­chen Zen­tral­bi­bliothek Regens­burg und von Herrn Joa­chim Gru­ber die Kata­lo­gi­sie­rung des Bes­tan­des per Com­pu­ter fort.

Im März wur­den entlang der Klos­ters­chen­ke Park­platz und Straße auf­ge­ris­sen, da die Fet­tabs­chei­der aus­ge­tauscht wer­den mußten.

An der Kir­chen­fas­sa­de wur­de ein Teil des Gesim­ses erneuert, das im ver­gan­ge­nen Win­ter durch den Frost Scha­den genom­men hatte.

Immer wie­der fie­len auch Schrei­ne­rar­bei­ten an: Impräg­nie­ren, Repa­rie­ren und Ans­trei­chen von Türen im Kon­vent sowie die Übe­rar­bei­tung der Ein­gangs­tü­ren an Kir­che, Pfor­te und Laden; Abs­chlei­fen und Lac­kie­ren man­cher Fußböden.

Das Lese­zim­mer wur­de kom­plett reno­viert, eben­so der Über­gang zum Gästetrakt.

Meh­re­re Wän­de wur­den neu ges­tri­chen, ein Neben­raum zur Sakris­tei ein­ge­rich­tet sowie ein neues Gar­ten­tor ein­ge­baut, da das alte durch Wit­te­rung und Hoch­was­ser in der Ver­gan­genheit wie­derholt stark bes­chä­digt wor­den war.

An die­ser Ste­lle gilt es am Ende des Jah­res auch unse­ren Anges­tell­ten und Mitar­bei­tern unse­ren Dank aus­zus­pre­chen für die stets zuver­läs­sig geleis­te­te Arbeit in den vers­chie­de­nen Aufgabenbereichen.

Unter ihnen gibt es auch eine Reihe „neuer Gesichter“:

Frau Karin Fie­gen­baum als Raumpflegerin;

Frau Bri­git­te Schind­ler und Frau Rosi­na Ober lös­ten in der Küche Frau Car­men Bauch und Frau Gise­la Neu­me­yer ab.

Auf dem Buchhof folg­te Herr Ste­fan Sch­mer­beck Herrn Her­bert Wag­ner nach.

Frau Anne­lie­se Stein­ber­ger hilft in der Wäs­che­rei für die erkrank­te Frau Anna Mies aus.

Am 7. August unter­nahm der Zelle­rar P. Bene­dikt mit den Anges­tell­ten einen Betrieb­saus­flug nach Amberg anläß­lich der Landesgartenschau.

Es gibt natür­lich nicht nur Arbeit im Klos­ter, son­dern auch Fes­te und Feiern:

In neuem Rah­men feier­ten wir Weih­nach­ten. Die I. Ves­per ist nun zeitlich so ange­setzt, daß die Seel­sor­ger von den „Kin­der­met­ten“ zurück­sein kön­nen. Nach dem Aben­des­sen war dann im „Schö­nen Saal“ die Weih­nachts­feier. Erst­mals hat­te sich jeder ein Ges­chenk aus­su­chen kön­nen. Ans­chließend san­gen wir in der Niko­laus­ka­pe­lle die Weih­nachts­vi­gil, die bisher rezi­tiert wur­de. Die Christ­met­te in der Kir­che beginnt um 22.00 Uhr.

Am 5. März beging man den 70. Gebur­ts­tag von P. Cle­mens beim Mit­ta­ges­sen mit ans­chließen­der Kaffee-Rekreation.

Weni­ge Tage spä­ter erleb­ten wir erst­mals die Auf­nah­me eines Wel­to­bla­ten im Rah­men der Ves­per: Herr Wolf­gang Per­cher­meier aus Mün­chen, der sei­ne Kindheit in Wel­ten­burg ver­brach­te, begann am 11. März das Probejahr.

In festli­cher Wei­se wur­de am 21. März der Heim­gang unse­res Ordens­va­ters Bene­dikt began­gen. Zu den Vigi­lien san­gen wir das „Te Deum“ und hiel­ten in der Kir­che feier­li­che latei­nis­che Lau­des. Zur Pon­ti­fi­kal­ves­per und zum Pon­ti­fi­ka­lamt mit Pre­digt war Altabt Emme­ram Geser aus Met­ten gekom­men. Zu die­sem Fest­tag waren beson­ders die Gläu­bi­gen aus den vom Klos­ter betreu­ten Gemein­den eingeladen.

Ein wei­te­res Fest war das Gol­de­ne Pro­feß-Jubi­läum von Altabt Tho­mas, das am 3. Okto­ber began­gen wur­de: Abt­prä­ses Dr. Gre­gor Zas­che, Schäftlarn, zele­brier­te mit meh­re­ren Äbten der Kon­gre­ga­tion und befreun­de­ten Pries­tern ein Pon­ti­fi­ka­lamt und nahm die Pro­feßer­neue­rung des Jubi­lars ent­ge­gen. Die Fest­pre­digt hielt Altabt Emme­ram. Unter der Lei­tung von Prof. Josef Kohlhäufl brach­ten die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft und das Regens­bur­ger Kam­me­ror­ches­ter die viel­ge­lob­te „Mis­sa sollem­nis in a‑Moll“ unse­res Klos­ter­kom­po­nis­ten P. Benno Grue­ber (1759–96) zur Aufführung.

Gäs­te kamen aber nicht nur zu die­sen Feier­lich­kei­ten. Zu allen Jah­res­zei­ten fan­den sich Grup­pen in der von P. Leo­pold gelei­te­ten Begeg­nungss­tät­te St. Georg ein – z.T. zu Semi­na­ren der Heim­volkshochs­chu­le (HVHS) und ande­rer Berei­che der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie sowie zu den Ein­kehr­ta­gen, die P. Gre­gor als Prä­ses für die Bru­ders­chaf­ten hielt.

Gege­nü­ber dem Vor­jahr hat sich die Bele­gung des Gäs­teshau­ses mer­klich ges­tei­gert. Immer wie­der weil­ten Ein­zel­gäs­te zu „Klos­ter auf Zeit“ bei uns und erhiel­ten Mit­brü­der Besu­che von Ver­wand­ten und Freunden.

Im Dezem­ber 1995 wur­de P. Kuni­vert Mönig aus Königsmünster/Meschede verabs­chie­det, der ein Vier­tel­jahr bei uns verbrachte.

Vom 22. April bis zum 11. Mai war erst­mals das Kom­mun­no­vi­ziat der Baye­ris­chen Kon­gre­ga­tion in unse­rer Abtei. P. Prior hat­te die Betreuung über­nom­men. Als Refe­ren­ten, die gleich­zei­tig auch unse­re Gäs­te waren, spra­chen zu den Novi­zen Frau Äbtis­sin Edel­traud Fors­ter (Eibin­gen), Abt Burkhard Elle­gast (Melk), Abt Chris­tian Schütz (Sch­weiklberg), Sr. Bir­git­ta Louis (Venio) und Fr. Gre­gor Baumhoff (Nie­de­ral­taich). Des wei­te­ren besuch­ten Abt Bernhard Lam­bert (Sche­yern) und Abt Edel­bert Hörham­mer (Ettal) die neun Novi­zen, die auch beim Tisch­dienst, in der Bibliothek und bei der Ges­tal­tung der Got­tes­diens­te mitwirkten.

Zum „Klei­nen Äbte­tref­fen“ kamen am 25. April die Äbte aus Sche­yern, Rohr, Met­ten und Planks­tet­ten nach Weltenburg.

Vom 25. April bis zum 5. Mai wohn­ten drei Obla­ten-Patres bei uns, die im gesam­ten Pfarrver­band die Gemein­de­mis­sion hiel­ten. In die­sen Tagen (2. bis 5. Mai) unter­nahm Fr. Stephan mit den Mit­brü­dern sei­ner Deka­nie aus dem Kolleg St. Bene­dikt einen Aus­flug nach Weltenburg.

Am 18. Mai besuch­te uns der Neu­pries­ter P. Beda M. Son­nen­berg aus Planks­tet­ten, der uns den Pri­miz­se­gen spendete.

Am 20. Mai hielt erst­mals Diö­ze­san­bis­chof Man­fred Müller die Fir­mung in Wel­ten­burg für die vom Klos­ter betreu­ten Pfa­rreien und war ans­chließend Gast im Konvent.

Am 7. Juni war unser Klos­ter das Ziel des Kon­ven­taus­flu­ges unse­rer Mit­brü­der aus St. Stephan in Augs­burg zusam­men mit den Angestellten.

P. Prior hielt vom 7. bis 9. Juni eige­ne Ein­kehr­ta­ge für unse­re Weltoblaten.

Am 13. Juni besuch­te uns Metro­po­lit Seraphim, der die rumä­nisch-ortho­do­xen Chris­ten Wes­teu­ro­pas betreut. Drei Tage spä­ter folg­ten ihm zwei grie­chisch-ortho­do­xe Mön­che vom Klos­ter Naf­pak­tos, dem frühe­ren Lepanto.

Am Hoch­fest der Auf­nah­me Mariens in den Him­mel zele­brier­te Erz­bis­chof Men­do­ca von Cuz­co (Peru) die Pon­ti­fi­kal­ves­per, wie auch an den fol­gen­den bei­den Tagen das Konventamt.

Ende Sep­tem­ber verabs­chie­de­ten wir einen Gast, der uns durch sei­nen auße­ror­dentli­chen Fleiß, sei­ne große Hilfs­be­reits­chaft, sei­ne fas­zi­nie­ren­de Freund­lich­keit und sei­ne Teil­nah­me am Gebet ein hal­bes Jahr bes­chenkt hat: Ale­xan­der aus Togo.

Der letz­te Gast im Zei­traum der Berich­ters­tat­tung kam eben­falls aus Afri­ka: Abt Alkuin Nyi­ren­da von Han­ga (Tan­sa­nia).

Ande­re Gäs­te kamen zwar nicht in den Kon­vent, son­dern besuch­ten vers­chie­de­ne Verans­tal­tun­gen, wie z.B. die Vor­trä­ge der „Grup­pe Ges­chich­te“ der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie oder die zwei Kon­zer­te der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft im Juli und im Okto­ber, die bei­de im Zei­chen des Benno-Grue­ber-Jah­res (200. Todes­tag) standen.

Im August verans­tal­te­te das Grö­bal-Ate­lier im Fes­tsaal eine Auss­te­llung zum The­ma „Die Schöp­fung bewah­ren“: Natur­mo­ti­ve, die aus meh­re­ren hun­dert Sei­dens­tof­fen aus­gesch­nit­ten waren.

Immer wie­der kamen Kame­ra­teams für Fil­mauf­nah­men (Video­pro­duk­tio­nen und Fern­seh­sen­dun­gen). Den größ­ten Rum­mel verur­sach­te dabei fast zwei Wochen lang im Sep­tem­ber die ZDF-Pro­duk­tion der „Lus­ti­gen Musi­kan­ten“, prä­sen­tiert von „Marian­ne und Michael“. Von den acht Millio­nen Zus­chauern, die die Auss­trah­lung am 22. Sep­tem­ber sahen, bekun­de­ten schon vie­le ihren Wunsch, den Auf­nah­meort besu­chen zu wollen.

Ohnehin kom­men jedes Jahr fast eine Million Tou­ris­ten durch den Donau­durch­bruch in den Bier­gar­ten und in die Klos­ter­kir­che, davon auch zahl­rei­che Grup­pen zu Kir­chen­füh­run­gen. So sind wir jetzt froh, daß im Win­ter wie­der Ruhe einkehrt.

Besinn­li­che Ruhe und Sti­lle wüns­chen wir auch Ihnen zur Advents- und Weih­nachts­zeit. Mögen Ihnen die Fest­ta­ge zu einer wir­kli­chen Begeg­nung mit dem HERRN wer­den, aus der Ihnen Segen und Kraft für das neue Jahr 1997 erwächst.

Das wüns­chen Ihnen Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg.

Jahresbericht 1995

Advent 1994 – Advent 1995

Mit dem I. Advent beginnt wie­der ein neues Kir­chen­jahr. Ein sol­cher Einsch­nitt im Jah­res­lauf läßt uns nicht nur vor­wärts blic­ken, son­dern auch Rücks­chau hal­ten. Mit die­sem Jah­res­be­richt möch­ten wir Ihnen Gele­genheit geben, Ante­il zu neh­men an unse­rem Klos­ter­le­ben. Sie kön­nen schon an der äuße­ren Form die­ses Brie­fes und dem neuen Ver­fas­ser erken­nen, daß sich in die­sem Jahr eini­ges in unse­rer Abtei verän­dert hat. Doch davon erst später.

Wie jedes Jahr began­nen wir auch 1995 mit den Kon­ven­te­xer­zi­tien: Prä­lat Dr. Josef Rief, eme­ri­tier­ter Pro­fes­sor für Moraltheo­lo­gie in Regens­burg, sprach über das The­ma „Erkennt­nis Christi“.

Zwei Wochen spä­ter haben wir einen alten Brauch wie­der ein­ge­führt: Nach dem Mit­ta­ges­sen beten wir auf dem Weg zur Ado­ra­tio den latei­nis­chen Psalm „Mise­re­re“.

Nach ca. zwei Jah­ren konn­te die Res­tau­rie­rung der baroc­ken Bran­dens­tein-Orgel in der Abtei­kir­che abges­chlos­sen werden.

Wäh­rend vie­le Gegen­den Deu­ts­chlands Ende Januar vom „Jahrhun­dert-Hoch­was­ser“ heim­ge­sucht wur­den, trat zwar die Donau über die Ufer, ließ das Klos­ter dies­mal aber unbehelligt.

Am Fest der Dars­te­llung des Herrn, den 2. Februar, leg­te Fr. Kolum­ban die Zeitli­che Pro­feß ab: Mit Abt Tho­mas kon­ze­le­brier­ten Altabt Emme­ram von Met­ten und der Hei­matp­fa­rrer. Fr. Kolum­ban wur­den die Auf­ga­ben des Sakris­tans und des „Sekre­tärs“ in der Abts­kanz­lei übertragen.

P. Michael begab sich für 10 Wochen in die Abtei Einsiedeln.

Kan­di­dat Joseph Sie­bler wur­de Refe­ren­dar am Rup­precht-Gymna­sium in Mün­chen, um das II. Staatse­xa­men zu erwerben.

Zusätz­lich zu den bishe­ri­gen Opfer­lich­tern in der Fati­ma-Kape­lle wer­den nun „Bio-Lich­ter“ mit eige­nem Klos­ter­mo­tiv auf den Hüllen angeboten.

Am Rosen­mon­tag nahm Abt Tho­mas wie üblich am Äbte­tref­fen der Baye­ris­chen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion in Mün­chen teil.

Der Kon­vent feier­te unter­des­sen (z.T. kos­tü­miert) Fasching.

Frau Leit­ner ist von ihrem sch­we­ren Auto­un­fall gene­sen. Sie arbei­tet nicht wie bisher in der Wäs­che­rei, wo Frau Fröh­ler und Frau Mies in Frau Noak eine neue Mitar­bei­te­rin erhal­ten haben, son­dern als Raump­fle­ge­rin mit Frau Lein in der Begeg­nungss­tät­te. Frau Prücklmeier wech­sel­te von dort in das Gäs­tehaus, been­de­te aber im Lau­fe des Jah­res wegen der Erkran­kung ihres Man­nes die Arbeit.

Anfang März kam als neuer Pos­tu­lant Herr Andreas Wei­de­mann, Pen­sio­nist aus Mün­chen, ins Kloster.

Mit­te des Monats wur­de plan­mäßig die umfas­sen­de Reno­vie­rung der Klos­ters­chen­ke abgeschlossen.

Vom 15. bis 21. März fand auf Initia­ti­ve von Abt Tho­mas ein von zahl­rei­chen Gläu­bi­gen besuch­ter „Rosen­kranz-Kon­greß“ statt: Täglich waren meh­re­re Meß­feiern mit Pre­digt, Licht­bild-Vor­trä­ge, Anbe­tung usw. Pro­mi­nen­tes­ter Teil­neh­mer war der St. Pöl­te­ner Bis­chof Dr. Kurt Krenn. Hauptthe­ma bil­de­te eine Dog­ma­ti­sie­rung der Got­tes­mut­ter als „Miter­lö­se­rin, Mittle­rin und Fürs­pre­che­rin“. Um die­ses Anlie­gen zu för­dern, wur­den Gebets­vers­pre­chen ins Leben geru­fen. Der Kon­greß fand (bereits auch im Vor­feld) lebhaf­tes, kri­tis­ches Inter­es­se in der Presse.

Vom 18. bis 21. April nahm Abt Tho­mas an der Salz­bur­ger Äbte­kon­fe­renz in Ein­sie­deln teil.

Die Trien­na­len nah­men zur glei­chen Zeit an der Tagung in Kirchs­chlet­ten teil.

Da es außer Fr. Mag­nus in der Kon­gre­ga­tion nur einen Novi­zen gibt, fand kein Kom­mun-Novi­ziat statt.

Am 23. April zele­brier­te Abt Tho­mas ein feier­li­ches Hochamt. Nicht der „Weiße Sonn­tag“ oder das Fest der Göttli­chen Barmher­zig­keit waren Pre­digtthe­ma, son­dern zur Erhei­te­rung der Anwe­sen­den wur­de der „Tag des Bie­res“ begangen.

Fr. Mag­nus und Kan­di­dat Ran­dolf Daniel­cik haben den Innenhof ges­tal­tet. Vers­chie­de­ne Anp­flan­zun­gen, eine neue Was­ser­pum­pe, eine Bank usw. machen ihn zu einem neuen Rekreationsort.

Abt Tho­mas begann wie­der mit den Firmreisen.

Am 1. Mai reg­ne­te es, hör­te aber rechtzei­tig auf, um die abend­li­che Lich­ter­pro­zes­sion zu ermöglichen.

Pos­tu­lant Wolf­gang Gehr­ke been­de­te die Kan­di­da­tur, blieb aber noch ein hal­bes Jahr im Klos­ter und arbei­te­te in der Ver­wal­tung mit. Er führ­te Frau Jüt­ting in das neue Com­pu­ter­pro­gramm ein.

Am 10. Mai waren die bei­den Anges­tell­ten vom Buchhof zum Aben­des­sen ein­ge­la­den. Herr Schön­feld beging an die­sem Tag sein 25jähriges Dienst­ju­bi­läum, Herr Brendl trat nach 38 Jah­ren in den Ruhes­tand. Sein Nach­fol­ger wur­de Herr Wag­ner, des­sen Frau zeit­wei­se im Gäs­tehaus aushalf.

Am 21. Mai nahm Abt Tho­mas die Wie­de­rein­weihung der Bran­dens­tein-Orgel vor. Das Hochamt wur­de musi­ka­lisch ges­tal­tet durch die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft unter der Lei­tung von Prof. Kohlhäufl.

Tags darauf besuch­te Bis­chof Reinelt aus Dres­den die Klosterkirche.

Am 1. Juni tra­fen, wie all­jähr­lich vor Pfings­ten, die Rie­den­bur­ger Fuß­wall­fah­rer ein (heuer über 600) und hiel­ten ihre ers­te Rast im Klos­terhof. P. Gre­gor und Kan­di­dat Ran­dolf schlos­sen sich ihnen auf dem Weg nach Altöt­tig an.

Zu Pfings­ten gab es wie­der ein­mal Hoch­was­ser. Wegen Über­flu­tung der Asams­traße muß­ten die Besu­cher der Fati­ma-Feier am Sams­tag über den Frauen­berg kommen.

Das Haupt­fest der Drei­fal­tig­keits­bru­ders­chaft wur­de auf­grund star­ker Regen­fä­lle beein­träch­tigt. Die Pro­zes­sion konn­te nicht im Freien stattfinden.

Am Mit­tag des 12. Juni emp­fin­gen Abt Tho­mas und P. Gre­gor Teil­neh­mer des ums­trit­te­nen „Welt­frie­dens­lau­fes“ der Stri Chin­moy-Sek­te und hiel­ten mit ihnen in der Kir­che eine Andacht. Für die­se Offenheit gab es Lob in der Presse.

Auch die Fron­leich­nams­pro­zes­sion wur­de in dop­pel­ter Wei­se vom Was­ser bedroht: Auf­grund star­ken Regens konn­ten die Altä­re erst wäh­rend des Amtes auf­ges­tellt wer­den. Wäh­rend dann die Donau rasch ans­tieg, war die Pro­zes­sion noch in gewohn­ter Wei­se zur Dorf­kir­che möglich. Den vom ans­chließen­den Weiß­wurst-Frühs­tück Heim­keh­ren­den war aber schon der Rück­weg durch die inz­wis­chen über­flu­te­te Asams­traße verwehrt.

Vom 23. bis 25. Juni feier­ten die „Wel­ten­bur­ger Klos­ters­chützen“ ihr 40jähriges Grün­dungs­fest in einem Fes­tzelt für 2.500 Per­so­nen. Darin nahm P. Gre­gor wäh­rend des sonn­tä­gli­chen Hocham­tes die Fah­nen­weihe vor. Am Nach­mit­tag ließ eine Regen­pau­se doch noch den Fes­tzug mit mehr als 90 Verei­nen zu, in den sich auch Abt Tho­mas mit eini­gen Mön­chen einreihte.

Am 3. Juli wech­sel­te der Kon­vent zu den Mahl­zei­ten in die Gäs­tes­pei­se­räu­me. Das Refek­to­rium muß infol­ge der Hoch­was­sers­chä­den im Mauer­werk gründ­lich saniert wer­den. Die Köchin­nen – Frau Bauch, Frau Neu­me­yer und Frau Wag­ner, manch­mal unters­tützt von Frau Leh­ner und Frau Sch­wei­ger – kön­nen aber wei­terhin die Mahl­zei­ten zubereiten.

Im Klos­terhof fand die Reno­vie­rung der Fas­sa­de von der Wäs­che­rei bis zur Kir­che ihren Abs­chluß. Die mona­te­lang hin­der­li­chen Gerüs­te konn­ten abge­baut werden.

Am 12. Juni fand bei uns das „Klei­ne Äbte­tref­fen“ statt. Als beson­de­ren Gast brach­te Abt Gre­gor aus Planks­tet­ten den Ber­li­ner Erz­bis­chof, Georg Kar­di­nal Ster­zinsky, mit.

Fr. Mag­nus konn­te sich nach Ablauf des Novi­ziats­jah­res noch nicht zur Zeitli­chen Pro­feß ents­chließen, er ver­län­ger­te das Novi­ziat um ein hal­bes Jahr. Er hat die Imke­rei erlernt, und bereits im ers­ten Jahr hol­te er eine erfol­grei­che Honi­gern­te ein.

Am 9. August erteil­te Neu­pries­ter Tho­mas Ren­ner von Kelheim-Affec­king nach dem Mit­ta­ges­sen den Pri­miz­se­gen. Kurz nach sei­ner Abre­ise ereig­ne­te sich ein tra­gis­cher Unfall in der Asams­traße: Ein Tou­rist stürz­te vom Frauen­berg-Fel­sen 20 Meter tief in unzu­gän­gli­che Lage. Fast zwei Stun­den dauer­ten die Ret­tungs­ver­su­che, bis ein drit­ter Hubs­chrau­ber den Sch­wer­ver­letz­ten ber­gen konnte.

Tags darauf besuch­te der ser­bisch-ortho­do­xe Bis­chof für Mit­te­le­uro­pa mit eini­gen Beglei­tern das Kloster.

Nach drei­jäh­ri­ger Tätig­keit im Erz­bis­tum Bam­berg kehr­te P. Tho­mas am 12. August in das Klos­ter zurück.

Ende des Monats ver­brach­te der „Pri­mas Ger­ma­niae“, Erz­bis­chof Dr. Georg Eder von Salz­burg, sei­nen Urlaub bei uns. Er konn­te die Rück­kehr ins frisch reno­vier­te Refek­to­rium miter­le­ben. Unse­re bei­den Mau­rer, Herr Bec­ken­bauer und Herr Suß­bauer, haben uns einen nun strah­lend weißen Spei­se­raum hergerichtet.

Am 10. Sep­tem­ber kam auch P. Josef nach drei­jäh­ri­ger Seel­sor­ge­tä­tig­keit in sei­nem Hei­mat­bis­tum Spe­yer zurück in die Abtei. P. Maxi­mi­lian ver­bleibt wei­terhin dort.

Auch P. Raphael und P. Pla­ci­dus blei­ben in ihren Gemein­den Obe­rried bzw. Luit­poldhöhe. Letz­te­rer betreut seit die­sem Monat zusätz­lich auch Ursu­la­pop­pen­richt in unse­rer Diö­ze­se Regens­burg. Zu ihnen gesell­te sich ab 15. Sep­tem­ber P. Eus­ta­sius. Er wur­de Pfarrvi­kar in Stei­nach bei Strau­bing, um den sch­wer erkrank­ten Pfa­rrer Mass zu unterstützen.

Ende des Monats bezog P. Bene­dikt wie­der sei­ne Zelle als dauern­de Blei­be. Er betreut aber wei­terhin die Expo­si­tur Einmuß.

Fr. Stephan begann in Salz­burg das vier­te Semes­ter des Theo­lo­gies­tu­diums. Er wohnt wie bisher im dor­ti­gen Kolleg St. Bene­dikt. So ver­mis­sen wir außerhalb der Ferien unse­ren tüch­ti­gen Organisten.

Zum 2. Okto­ber die­ses Jah­res, dem Patro­zi­nium unse­rer Kon­gre­ga­tion, war bei der letz­ten Visi­ta­tion der Rück­tritt von Abt Tho­mas ange­nom­men wor­den. Abt­prä­ses Gre­gor hat mit uns an die­sem Tag das Festho­chamt gefeiert. Im Ans­chluß daran lei­te­te er im „Schö­nen Saal“ die Abts­wahl. Es wur­de der Antrag ges­tellt, einen Prior-Admi­nis­tra­tor für drei Jah­re zu wäh­len. Gewählt wur­de der bishe­ri­ge Prior von Planks­tet­ten, P. Tho­mas M. Freihart. Abt­prä­ses Gre­gor, Altabt Tho­mas und P. Michael fuh­ren nach Planks­tet­ten und hol­ten den Neu­ge­wähl­ten dort ab. Um 16.30 Uhr emp­fing ihn der Kon­vent unter dem Geläut aller Gloc­ken und gelei­te­te ihn in Pro­zes­sion in die Kir­che. Abt­prä­ses Gre­gor nahm die Ins­ta­lla­tion vor und P. Tho­mas hielt sei­ne ers­te Ans­pra­che. Er stand ans­chließend der feier­li­chen Ves­per vor. Drei Tage spä­ter berief er bereits das ers­te Kon­vent­ka­pi­tel ein und ernann­te P. Michael zum Sub­prior, P. Cle­mens M. zum Pfa­rrer von Wel­ten­burg und Stau­bing mit Unters­tützung von P. Michael und P. Gre­gor als Pfarrvi­ka­re. Als Con­si­lia­re wur­den P. Egid und P. Tho­mas gewählt.

Am 8. Okto­ber feier­te Altabt Tho­mas das Pon­ti­fi­ka­lamt zu sei­nem Abs­chied in Kon­ze­le­bra­tion mit meh­re­ren Äbten und wei­te­ren Pries­tern. Abt­prä­ses Gre­gor hielt die Fest­pre­digt. Die musi­ka­lis­che Ges­tal­tung oblag der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft. Im ans­chließen­den Fes­takt wur­de in den vers­chie­de­nen Ans­pra­chen der Dank aus­ges­pro­chen für sein Wir­ken von 1973 bis 1995. Auch Lan­drat Fal­ter­meier und Bür­ger­meis­ter Reiche ergrif­fen das Wort. Unser Senior P. Egid sprach als Ver­tre­ter des Kon­ven­tes und hielt Rücks­chau auf die Amts­zeit des Abtes. Das Mit­ta­ges­sen für ca. 150 gela­de­ne Gäs­te und ein Weiß­wurs­tes­sen für die Vereins-Mit­glie­der bes­chlos­sen das Fest. Beson­de­rer Dank gilt Altabt Emme­ram von Met­ten: Ein Jahr lang hat er als Dele­gat des Abt­prä­ses unter großem per­sön­li­chen Ein­satz mit­ge­wirkt, den Über­gang har­mo­nisch zu regeln.

Die Abtei Planks­tet­ten hat ihren Prior nur unter der Bedin­gung frei­ges­tellt, daß wir einen Pries­ter­mönch zur Ver­tre­tung schic­ken. P. Josef hat sich dazu berei­ter­klärt und reis­te am 10. Okto­ber in die Oberpfalz.

P. Prior Tho­mas beglei­te­te dann am nächs­ten Tag sei­nen Vor­gän­ger nach Ettal, sein urs­prün­gli­ches Pro­feß­klos­ter und einst­wei­li­ger Alterssitz.

Am fol­gen­den Sonn­tag hat P. Prior Tho­mas sei­ne Eltern und Gesch­wis­ter mit deren Fami­lien ein­ge­la­den. Beim gemein­sa­men Kaf­fee mit dem Kon­vent war das gegen­sei­ti­ge Ken­nen­ler­nen möglich. Am glei­chen Abend wur­de im Alta­rraum der Klos­ter­kir­che wie­der die urs­prün­gli­che Sitzord­nung her­ges­tellt. Jetzt kann wie­der gegen­chö­rig gebe­tet werden.

Am 28./29. Okto­ber führ­te Dekan Trimpl in Stau­bing und Wel­ten­burg das neue „Seel­sor­ge­team“ ein. In bei­den Got­tes­diens­ten hielt P. Prior die Pre­digt. Ans­chließend fand jeweils zur Begeg­nung ein Umtrunk statt.

Tags darauf trat eine neue Ord­nung in Kraft: Es wird erst um 5 Uhr geweckt. Um 5.30 Uhr wer­den Matu­tin und Lau­des gebe­tet. Das Kon­ven­tamt wird werk­tags um 7 Uhr gefeiert. Die Mit­tagsho­re wird um 11.40 Uhr gebe­tet und die Ves­per um 18 Uhr (an Sonn­ta­gen und Hoch­fes­ten um 17.45 Uhr). Am Abend wird die Rekrea­tion bis 19.35 Uhr ver­län­gert und im Ans­chluß daran „Sti­lle Zeit“ gehal­ten: Wäh­rend die­ser Zeit sind täglich eine Vier­tels­tun­de eucha­ris­tis­che Anbe­tung und gemein­sa­mer Rosen­kranz auf frei­wi­lli­ger Basis möglich. Danach kann die Kom­plet um 20.30 Uhr auch von den Seel­sor­gern mit­ge­be­tet wer­den und wir­klich den gemein­sa­men Tage­sabs­chluß bilden.

Am 5. Novem­ber feier­te die Expo­si­tur Stau­bing-Holzhar­lan­den im voll­be­setz­ten Barock­saal die Verabs­chie­dung von P. Egid, der 39 Jah­re dort gewirkt hat. Nach Ans­pra­chen und Lied­bei­trä­gen durch die Chö­re erhielt er einen elek­tris­chen Ses­sel mit Spe­zial­funk­tio­nen zum Ges­chenk. Zugleich wur­de P. Leo­pold für die mehr­jäh­ri­ge Aushil­fe gedankt.

Tags darauf besuch­te der Bots­chaf­ter der USA, Mr. Red­man, mit sei­ner Gat­tin und einer klei­nen Dele­ga­tion sowie eini­gen Sicherheits­beam­ten die Abtei­kir­che. Ans­chließend wur­den sie zu einer baye­ris­chen Brotzeit eingeladen.

Am 7. Novem­ber kon­ze­le­brier­te P. Leo­pold mit P. Michael und P. Gre­gor in Ulm das Requiem für die am Aller­see­len­tag vers­tor­be­ne Obla­tin Scho­las­ti­ka (Maria) Lorenz. Sie hat mit viel per­sön­li­chem Ein­satz über 15 Jah­re das Klos­ter unters­tützt, beson­ders in der Heim­volkshochs­chu­le, die heuer wie­der gut besuch­te Semi­na­re durchführte.

Auch die ande­ren Glie­der der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie konn­ten erfol­greich wir­ken: Die Grup­pe Kunst mit der großen Jah­re­sauss­te­llung, die Grup­pe Ges­chich­te mit meh­re­ren Vor­trag­sa­ben­den, die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft mit drei Kon­zer­ten, die Alt­ba­ye­ris­che Fami­lien­kun­de und das Teilhard-Semi­nar unter der Lei­tung von Herrn Sitzmann.

Im Lau­fe des Monats ver­ließen neben Herrn Gehr­ke auch die bishe­ri­gen Pos­tu­lan­ten Ran­dolf Daniel­cik und Andreas Wei­de­mann das Haus, das sie nicht zum Novi­ziat zuge­las­sen wur­den. So ist Hol­ger Müller momen­tan der ein­zi­ge Postulant.

Der Alta­rraum der Niko­laus­ka­pe­lle wur­de eben­falls etwas umges­tal­tet: Die Bän­ke sind nun so angeord­net, daß das Stun­den­ge­bet gegen­chö­rig gefeiert wird. Zugleich wur­den Ves­per und Kom­plet so geän­dert, daß eine stim­mi­ge Ver­tei­lung der Psla­men gewähr­leis­tet ist. In der bishe­ri­gen Ein­tei­lung kamen man­che Psal­men nie vor. Das Psal­te­rium wird nun täglich deu­tsch gesun­gen. Nach der Lesung fol­gen die klas­sis­chen Gesän­ge aus dem latei­nis­chen Antipho­na­le Monas­ti­cum. So kön­nen auch die Tex­te aus Pro­prium und Com­mu­ne an den Gedenk­ta­gen berück­sich­tigt wer­den. An Sonn­ta­gen und (Hoch)festen wird die gan­ze Ves­per latei­nisch gesungen.

P. Tho­mas über­nahm wie­der die Lei­tung der Bibliothek, unter Mitar­beit von P. Gre­gor und P. Michael. Beson­de­ren Ein­satz leis­ten Frau Gabler mit Ihrem Sohn Joa­chim und Frau Wein­ber­ger. Ihnen wie auch Msgr. Dr. Mai von der Bis­chö­fli­chen Zen­tral­bi­bliothek in Regens­burg gebührt unser Dank.

Inz­wis­chen lau­fen die Umbauar­bei­ten der „Abtei“ auf Hoch­tou­ren. Sie wird um einen Raum erwei­tert. P. Prior hofft, bis Weih­nach­ten dort ein­ziehen zu können.

Außerhalb der Tou­ris­ten­sai­son führt Fr. Kolum­ban den Klos­ter­la­den. Nach erfol­grei­chem Ges­chäfts­jahr kön­nen so Frau Strobl, Frau Sch­wei­ger und Frau Kolb den Win­te­rur­laub halten.

Fr. Rupert konn­te mit unters­chied­li­chen Ern­teer­geb­nis­sen sein ers­tes Gar­ten­jahr abs­chließen. Im Obst­bau gab es heuer z.T. nur dür­fti­ge Erträ­ge. Auf dem Buchhof muß­te man mit durchsch­nittli­chen Erträ­gen zufrie­den sein.

Lie­be Freun­de unse­rer Abtei St. Georg! Sie konn­ten uns durch das ver­gan­ge­ne Jahr beglei­ten. Gemein­sam gehen wir nun im Advent dem Weih­nachts­fest ent­ge­gen. Wir wüns­chen Ihnen dazu den reichen Segen unse­res Erlö­sers. Möge er Ihnen und auch uns im Jahr des Herrn 1996 als IMMANUEL, Gott-mit-uns, nahe sein.

Ihre Klos­ter­ge­meins­chaft von Weltenburg