Jahresbericht 2008

Advent 2007 – Advent 2008

Wäh­rend die­se Zei­len geschrie­ben wer­den, neigt sich das Kir­che­n­jahr wie­der dem Ende zu. In der tägli­chen Eucha­ri­stie­feier wer­den die letz­ten Kapi­tel der Hei­li­gen Schrift aus der Offen­ba­rung des Johan­nes gele­sen. Auch wenn die­se ein Buch des Trosts sein will, erschrec­ken doch man­che ange­si­ch­ts der fur­cht­ba­ren Visio­nen, die uns dort von Johan­nes über­lie­fert wer­den. Man­cher bringt sie in Ver­bin­dung mit den Schrec­ken­sna­chri­ch­ten, die uns täglich über die Medien errei­chen: Natur­ka­ta­stro­phen, Bür­ger­krie­ge, Ter­ro­ran­schlä­ge, Welt­wir­ts­chaf­tskri­se und Wei­te­res. Kaum einen las­sen die­se Ver­lu­ste kalt. 

Tro­tz eini­ger großar­ti­ger Feier­li­ch­kei­ten, die wir im zurüc­klie­gen­den Jahr bege­hen durf­ten, müs­sen wir eine Rei­he von Ver­lu­sten in unse­rem Kon­vent beklagen. 
Sehr sch­merz­lich traf uns in die­sem Jahr der Tod zweier Mit­brü­der. Fr. Rupert starb am Oster­sonn­tag, 23. März, nach sch­we­rer Kran­kheit im Alter von nicht ein­mal 53 Jah­ren im Bei­sein von P. Leo­pold in sei­ner Zel­le, wäh­rend wir die feier­li­che Oster­ve­sper san­gen. Zu Beginn der Feier der Oster­na­cht stand er noch am Oster­feuer im Klo­ste­rhof, das er in den Jah­ren zuvor immer selb­st Vor­schau der Ände­run­gen (öff­net in neuem Tab)vor­be­rei­tet hat­te. Er war erst drei Tage vorher von der Beer­di­gung sei­ner Mut­ter zurück­ge­kehrt, die in sei­nem Hei­ma­tort Mal­sch nach kur­zer, sehr sch­we­rer Kran­kheit ver­stor­ben war. Zum Pon­ti­fi­kal­re­quiem für Fr. Rupert und sei­ner Bei­se­tzung in unse­rer Gruft kamen neben sei­nen Gesch­wi­stern mit ihren Fami­lien Mit­brü­der aus den mei­sten Klö­stern unse­rer Kon­gre­ga­tion, sei­ne Imker­kol­le­gen, Fuß­ball­freun­de, sowie Bekann­te aus nah und fern. 

Am Mor­gen des 1. Sep­tem­ber erlitt P. Leo­pold im Bade­zim­mer einen so sch­we­ren Unfall, dass er mit dem Hub­schrau­ber in eine Spe­zial­kli­nik nach Mün­chen-Boge­n­hau­sen geflo­gen wer­den mus­ste. Tro­tz inten­si­ver medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung und eini­gen Ope­ra­tio­nen ver­starb er noch in der­sel­ben Nacht an den Fol­gen sei­ner sch­we­ren Ver­le­tzun­gen. Er stand im 54. Leben­sjahr. Mit sei­ner Mut­ter und den Gesch­wi­stern aus Nie­de­rö­ster­reich, zahl­rei­chen Mit­brü­dern und Äbten aus unse­ren Klö­stern und dem Welt­kle­rus und hun­der­ten von Gläu­bi­gen haben wir für ihn am Herz-Mariä-Sam­stag, 6. Sep­tem­ber, das Pon­ti­fi­kal­re­quiem zele­briert und ihn in der Klo­ster­gruft beigesetzt. 
Natür­lich fehlt uns nun sei­ne schö­ne und siche­re Stim­me bei der Feier der Litur­gie, sowo­hl bei beim Chor­ge­bet als auch beim Kon­ven­tamt. Mit sei­nem Gesang hat­te er die zahl­rei­chen Kir­chen­füh­run­gen in beson­de­rer Wei­se bereichert. 
 Todesanzeige
 Traueransprache
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Nach Ablauf des hal­b­jäh­ri­gen Postu­la­tes ver­ließ Ende Januar Herr Peter Stier das Klo­ster und begann einen neuen Weg im Regen­sbur­ger Prie­ster­se­mi­nar. Der glei­ch­zei­tig mit ihm ein­ge­tre­te­ne Herr Ralf Jahn hat­te zwar am Fest der Dar­stel­lung des Herrn, 2. Februar, das Novi­ziat begon­nen und den Namen Fr. Mau­rus erhal­ten, ist aber dann schon Ende April wie­der ausge­tre­ten. P. Eusta­sius Fin­ken­zel­ler wur­de pro­bewei­se in die Erz­diö­ze­se Vaduz inkar­di­niert und ist der­zeit in einer Münch­ner Pfar­rei als Kaplan ein­ge­se­tzt. P. Josef wur­de für drei Jah­re exklau­striert und wirkt künf­tig in sei­nem Hei­mat­bi­stum Speyer. 

Fr. Lukas M. und Fr. Qui­rin sind wäh­rend des Seme­sters die Woche hin­durch zum Theo­lo­gie­stu­dium in Regen­sburg. Dadurch sin­gen das Chor­ge­bet in Welt­en­burg zur Zeit mei­stens nur noch sie­ben Mön­che unse­rer Gemein­schaft. In den kom­men­den Mona­ten müs­sen wir nun die ver­schie­de­nen Täti­g­kei­tsbe­rei­che neu ord­nen und auf­tei­len. Die Ange­bo­te an katho­li­scher Erwa­ch­se­nen­bil­dung, an ver­schie­de­nen Semi­na­ren sowie an gei­stli­chen Kur­sen und Exer­zi­tien im Gäste­haus sol­len auch in Zukunft fort­ge­führt wer­den. Zu gege­be­ner Zeit laden wir Sie ger­ne zu den Semi­na­ren und Veran­stal­tun­gen ein. 

Wir wol­len ihnen aber nicht nur von unse­ren sch­merz­li­chen Erfah­run­gen, son­dern auch von den schö­nen und erfreu­li­chen Erei­gnis­sen des zurüc­klie­gen­den Jah­res beri­ch­ten. In den ersten Dezem­ber­ta­gen besu­ch­ten wie­der Tau­sen­de unse­ren Adven­tsmarkt. Man­che Stän­de mus­sten sogar schon vor Ende des Mark­tes schließen, da sie restlos ausver­kauft waren. Bei der klö­ster­li­chen Weih­na­ch­tsfeier am Hei­li­gen Abend musi­zier­te auch in die­sem Jahr unser bewähr­tes Trio. P. Leo­pold spiel­te die Gei­ge, P. Ste­phan saß am Kla­vier und P. Gre­gor, der sei­ner viel gelieb­ten Melo­di­ca untreu gewor­den war, gab sein Debüt auf der Ukulele. 

Zu Beginn des Jah­res 2008 beglei­te­te uns der Gei­stli­che Rek­tor Dr. Wil­fried Hage­mann aus Mün­ster durch die Konventexerzitien. 

Am Fest der Tau­fe des Herrn, 13. Januar, leg­te Fr. Lukas M. in einem sehr feier­li­chen Pon­ti­fi­ka­lamt die ewi­ge Pro­fess ab und band sich für immer an unse­re Gemein­schaft. Zusam­men mit sei­ner Fami­lie, Gästen aus sei­ner Hei­mat­p­far­rei Todt­nau im Sch­war­z­wald, Freun­den aus sei­ner Schul­zeit im Semi­nar St. Pir­min in Sasbach, aus dem Regen­sbur­ger Prie­ster­se­mi­nar und aus Sant’ Ansel­mo in Rom wur­de im Barock­saal mit dem Kon­vent gefeiert. Am Hoch­fe­st der Auf­nah­me Mariens in den Him­mel, 15. Augu­st, erhielt Fr. Lukas M. die litur­gi­schen Beauf­tra­gun­gen zum Dien­st des Lek­tors und Akolythen. 

Beson­ders froh sind wir über den Abschluss der Gesam­tre­stau­rie­rung unse­rer Klo­ster­kir­che nach nun­mehr neun Jah­ren. am Fest Kreu­ze­rhö­hung, 14. Sep­tem­ber, wur­de die­ser Anlass groß gefeiert. S.E. Der Hoch­wür­dig­ste Herr Diö­ze­san­bi­schof Dr. Gerhard Lud­wig Mül­ler zele­brier­te das Pon­ti­fi­ka­lamt und segne­te den neuen Ambo. Die­ser war vom Bil­d­hauer Alfred Böschl aus Adlhau­sen in Bron­ze­guss geschaf­fen wor­den. Er ent­warf auch das neue Chor­ge­stü­hl und die Sedi­lien im Pre­sby­te­rium. Die Schrei­ne­rar­bei­ten führ­te die Fir­ma Anton Huber aus Rohr aus. Die Welt­en­bur­ger Musik­ge­mein­schaft trug unter Lei­tung von Herrn Prof. Josef Kohlhäu­fl sehr zur Feier­li­ch­keit der Litur­gie bei, indem sie die Mes­se in G‑Dur von Franz Schu­bert erklin­gen ließ. Nach einem festli­chen Mit­ta­ges­sen mit den Gästen fand in der Kir­che ein Festakt statt. Der baye­ri­sche Mini­ster­prä­si­dent Herr Dr. Gün­ther Beck­stein gab uns die Ehre sei­nes Kom­mens und rich­te­te sein Wort an die Fest­ver­samm­lung. Der Lei­ter des Staa­tli­chen Bauam­tes Herr Rei­n­hard Piper erläu­ter­te die Bau­maß­nah­me. Den großen Fest­vor­trag unter dem The­ma „Welt­en­burg – ein Lob der Schö­p­fung“ hielt der Gene­ral­kon­ser­va­tor des Baye­ri­schen Lan­de­sam­tes für Denk­mal­p­fle­ge Herr Prof. Dr. Egon Grei­pl. Gruß­wor­te spra­chen der Hwst. Herr Diö­ze­san­bi­schof, Lan­drat Herr Dr. Hubert Fal­ter­meier und der drit­te Bür­ger­mei­ster der Stadt Kelheim Herr Alois Beck­stein. Herr Ber­n­hard Hägel­sper­ger und unser P. Ste­phan umrahm­ten den Festakt mit Stüc­ken für Trom­pe­te und Orgel musi­ka­li­sch. Im Anschluss lud die Klo­ster­braue­rei im Hof alle Anwe­sen­den zu einem Umtrunk und Bre­zen ein. 

Ein wei­te­res großes Fest wur­de am 3. Okto­ber in Welt­en­burg gefeiert. Um das Jubi­läum der Wie­der­be­grün­dung der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion vor 150 Jah­ren zu bege­hen, tra­fen sich etwa 150 Mön­che und Non­nen aus den ver­schie­de­nen Klö­stern bei uns. S.E. der Hoch­wür­dig­ste Herr Bischof em. Dr. Vik­tor Dam­merz OSB zele­brier­te zusam­men mit den Prä­si­des der Baye­ri­schen, Sch­wei­zer, Beu­ro­ner und Öster­rei­chi­schen Kon­gre­ga­tion und den Äbten der baye­ri­schen Abteien das Pon­ti­fi­ka­lamt. Die anschließend geplan­te Schiff­fahrt durch den Donau­durch­bruch konn­te lei­der wegen Nie­drig­was­ser nicht statt­fin­den. Mit drei Bus­sen mus­sten deshalb erst alle nach Kelheim gebra­cht wer­den, um von dort aus auf dem Kanal und der Donau knapp zwei Stun­den mit dem Schiff zu fah­ren. Wäh­rend der Fahrt aß man auf dem Schiff zu Mit­tag. Nach der Rück­kehr eröff­ne­te Abt­prä­ses Dr. Gre­gor Zasche OSB den Festakt. Der baye­ri­sche Staa­tsmi­ni­ster Herr Dr. Tho­mas Gop­pel und der amtie­ren­de Kelhei­mer Bür­ger­mei­ster Herr Alois Beck­stein spra­chen Gruß­wor­te. Den Fest­vor­trag über Sinn und Zweck einer mona­sti­schen Kon­gre­ga­tion hielt der Abt von Ein­sie­deln Mar­tin Wer­len OSB. Die musi­ka­li­sche Gestal­tung hat­te ein Strei­ch­quar­tett des Gym­na­siums der Abtei St. Ste­phan in Aug­sburg über­nom­men. Mit der Feier der Pon­ti­fi­kal­ve­sper ende­te der Festtag. 

Zum Abschluss der Restau­rie­rung der Kir­che wur­de eine neue Aus­stel­lung im Infor­ma­tionszen­trum eröff­net. Unter dem Mot­to „Als der Barock baye­ri­sch wur­de – Die Asams in Welt­en­burg“ erstell­te dazu Frau Dr. Maria Bau­mann vom Diö­ze­san­mu­seum in Regen­sburg das Kon­zept. Auf Infor­ma­tion­sfah­nen und anhand von Model­len wird ver­su­cht die Bau­ge­schi­ch­te anschau­lich wer­den zulas­sen und einen Blick in die Werk­statt eines baroc­ken Kün­stlers zu geben. Der Kul­tur­re­fe­rent der Stadt Regen­sburg, Herr Kle­mens Unger, eröff­ne­te die­se mit einem Fest­vor­trag am 23. Juli. Mit­tler­wei­le liegt die­ser dank der finan­ziel­len För­de­rung durch die Klo­ster­braue­rei und die Klo­ster­schen­ke auch in gedruck­ter Form vor und kann bei uns bestellt wer­den. Die Aus­stel­lung erfreut sich großen Zuspru­chs und kann noch bis Novem­ber 2009 besu­cht werden.

Zum Hoch­fe­st des hei­li­gen Bene­dikt am 11. Juli hat­ten wir Abt em. Dr. Chri­stian Schü­tz von Sch­wei­kl­berg als Haup­tze­le­brant und Pre­di­ger zum Pon­ti­fi­ka­lamt ein­ge­la­den. In sei­ner tie­fen und enga­gier­ten Pre­digt stell­te er den Gläu­bi­gen der Klo­ster­p­far­reien den hl. Bene­dikt als Mei­ster des mona­sti­schen Lebens vor. Sei­ne Wor­te gip­fel­ten im Ausruf: „Las­st uns Mön­che Mön­che sein!“ Die musi­ka­li­sche Gestal­tung über­nah­men wie auch in den ver­gan­ge­nen Jah­ren die Blä­ser aus Reb­dorf bei Eich­stätt unter der Lei­tung von Herrn Wol­fgang Mühl­dor­fer. Zum anschließen­den Imbiss im Klo­ste­rhof wur­de tro­tz wech­se­lhaf­ten Wet­ters eine Blä­ser­se­re­na­de dargeboten. 

Über den Besuch zahl­rei­cher kir­chli­cher Wür­den­trä­ger durf­ten wir uns in die­sem Jahr wie­der beson­ders freuen. Schon im Januar kam der neu ernann­te Bischof von Speyer, Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann, zu einem Kurz­be­such. Nur weni­ge Tage spä­ter war S. Em. Joa­chim Kar­di­nal Mei­sner von Köln eine knap­pe Woche bei uns. Bei der abend­li­chen Rekrea­tion war er ein gefrag­ter Gesprä­ch­spart­ner. Im Juli ver­bra­ch­ten die bei­den aus unse­rem Bistum stam­men­den Bischö­fe em. Dr. Oswald Hir­mer und Dr. Frie­drich Lobin­ger, Süda­fri­ka, einen klei­nen Teil ihres Hei­ma­tur­lau­bes bei uns. Einen Monat spä­ter war Weih­bi­schof em. Dr. Gerd Dic­ke mit dem Gene­ral­vi­kar von Aachen Man­fred von Hol­tum eine Woche in Welt­en­burg. Wäh­rend die­ser Zeit kam auch Weih­bi­schof Mat­thias König aus Pader­born für eine Urlaub­swo­che. Am Fest der Herz-Mariä-Bru­der­schaft zele­brier­te er das Pon­ti­fi­ka­lamt. Weih­bi­schof Dr. Hans-Jochen Jasch­ke, Ham­burg, nahm an einer Tagung der Bun­de­spo­li­zei im Gäste­haus teil. Erz­bi­schof Simon Ntam­wa­na aus Gite­ga, Bru­run­di, besu­ch­te uns im Okto­ber anläs­slich sei­nes Aufen­thal­tes in Eich­stätt zum Sonn­tag der Weltmission. 

Inz­wi­schen lau­fen schon wie­der die Vor­be­rei­tun­gen für den Klo­ster­markt auf Hoch­tou­ren. Mit 24 Stän­den ist die Kapa­zi­tät voll ausge­schö­pft. Beim musi­ka­li­schen Rah­men­pro­gramm wird nicht nur die Welt­en­bur­ger Musik­ge­mein­schaft wie­der ein Kon­zert anbie­ten, son­dern auch der von P. Ste­phan gegrün­de­te „Jugen­d­chor“ auf­tre­ten. Wenn der Markt been­det ist, kehrt für eini­ge Wochen die „Win­ter­ru­he“ in Welt­en­burg ein. 

Wir dan­ken Ihnen für alle Zei­chen der Ver­bun­den­heit wäh­rend des ver­gan­ge­nen Jah­res, nicht zule­tzt für Ihre Anteil­nah­me am Hei­m­gang unse­rer bei­den Mit­brü­der Fr. Rupert und P. Leopold. 

Wir wün­schen Ihnen mit Ihren Ange­hö­ri­gen eine besinn­li­che Adven­tszeit, ein gna­den­rei­ches Fest der Geburt des Herrn und Got­tes segnen­des Geleit durch das Jahr 2009! 

Abt Tho­mas M. Frei­hart OSB 
und der Kon­vent der Abtei Weltenburg

Jahresbericht 2007

Advent 2006 – Advent 2007

Stra­hlen­der Son­nen­schein beleu­ch­tet in die­sen Tagen das letz­te bun­te Herb­stlaub der Wäl­der am Donau­durch­bruch. War bisher zu Alle­rhei­li­gen die Tou­ri­sten­sai­son been­det, so dehnt sie sich heuer erst­mals län­ger aus. Denn die Klo­ster­schen­ke und auch unser Infor­ma­tionszen­trum im Fel­sen­kel­ler haben bis zum 23. Dezem­ber am Woche­nen­de geöff­net. Tatsä­chlich fin­den sich auch wei­te­rhin Ein­zel­ne und Grup­pen in Welt­en­burg ein. Sie kön­nen das Klo­ster ohne den man­ch­mal vorherr­schen­den Rum­mel in einer Stil­le genießen, in der man sich eine Bene­dik­ti­ne­rab­tei vor­stellt. Das wis­sen auch die Gäste unse­rer Bege­gnungs­stät­te St. Georg zu schä­tzen, in der nun seit einem Jahr Frau Kat­ja Beil ihre große Erfah­rung als Hotel­fa­ch­frau ein­bringt. Ihr ist es auch gelun­gen, die Bele­gung zu stei­gern. Herr Wol­fgang Küh­nel wech­sel­te zur Klo­ster­schen­ke. Neuer Küchen­chef unse­rer Klo­ster­kü­che ist nun Herr Jür­gen Lan­ger. Momen­tan wer­den auch die Vor­be­rei­tun­gen zum Klo­ster­markt getrof­fen, der zum 1. Advent berei­ts zum fünf­ten Mal statt­fin­det. Die Reso­nanz ist so groß, dass wie­der zahl­rei­che Klö­ster aus dem In- und Ausland den Markt beschic­ken und alle Kapa­zi­tä­ten ausge­schö­pft sein werden.

Vie­le Besu­cher äußern ihre Freu­de an der gelun­ge­nen Restau­rie­rung der Abtei­kir­che, die in neuem Glanz erstra­hlt. Die großen Gerü­ste wur­den Mit­te Dezem­ber des ver­gan­ge­nen Jah­res abge­baut. Klei­ne­re Arbei­ten wer­den in Kür­ze auch been­det sein, sodass im kom­men­den Jahr der Abschluss der umfas­sen­den Reno­vie­rung gefeiert wer­den kann, die acht Jah­re gedauert hat. Bei den zahl­rei­chen Kir­chen­füh­run­gen wird P. Leo­pold durch einen großen Kreis von Tou­ri­stik­füh­rern unter­stü­tzt. Immer belieb­ter wird die Kom­bi­na­tion mit dem Infor­ma­tionszen­trum, sowie in die­sem Jahr erst­mals mit Braue­rei­füh­run­gen, die am Woche­nen­de ange­bo­ten wer­den, selbst­ver­ständ­lich mit einer Bier­pro­be in der älte­sten Klo­ster­braue­rei der Welt.

Wenn­gleich das äußer­lich Sicht­ba­re und Erleb­ba­re inte­res­sant ist, fra­gen doch vie­le Besu­cher immer wie­der nach dem Leben von uns Mön­chen. Das ist auch für vie­le Leser die­ser Zei­len im Jah­re­sbe­ri­cht das Gefrag­te­ste. Deshalb möch­ten wir Sie gleich zu Beginn am Auf und Ab unse­res Kon­ven­tes teil­neh­men las­sen. Obwo­hl sich zahlen­mäßig nich­ts zu ändern scheint, haben uns zwei Mit­brü­der ver­las­sen und zwei Postu­lan­ten began­nen ihren Weg zum Klo­ster­le­ben. Fast genau ein Jahr nach sei­ner Ewi­gen Pro­fess ist Fr. Anto­nius aus Welt­en­burg fort­ge­gan­gen, um in das öster­rei­chi­sche Augu­sti­ner-Cho­rher­ren­stift St. Flo­rian über­zu­tre­ten. P. Tho­mas hat vom Hei­li­gen Stu­hl die erbe­te­ne Dispens von den Orden­sge­lüb­den erhal­ten und wur­de zum 1. Okto­ber in das Erz­bi­stum Bam­berg inkar­di­niert. Im Augu­st tra­ten Herr Ralf Jahn aus Lich­ten­fels-Ober­wal­len­stadt (er hat­te gera­de das Diplom­stu­dium Maschi­nen­bau abge­schlos­sen) und Herr Peter Stier aus dem nahen Mar­ching bei Neustadt/Donau (er hat­te zuvor im Semi­nar St. Mat­thias / Wal­dram das Abi­tur bestan­den) ins Klo­ster ein, sodass nun wie­der Leben im Novi­ziat ist. Mit großem Eifer leben sie sich schon gut in unse­re Gemein­schaft ein. Fr. Qui­rin hat mit dem Som­mer­se­me­ster 2007 in Regen­sburg das Stu­dium der Theo­lo­gie begon­nen und wohnt wäh­rend der Vor­le­sungszeit im dor­ti­gen Prie­ster­se­mi­nar. Fr. Lukas hat nach dem Vor­di­plom am Ende des Win­ter­se­me­ster 2006/2007 dort sei­ne Zel­te abge­bro­chen und ver­bringt nun sein Auswärts­stu­dium an unse­rer Orden­sho­ch­schu­le Sant’ Ansel­mo in Rom.

Unse­re Kon­ven­te­xer­zi­tien hielt zu Beginn des Jah­res zum zwei­ten Mal Herr Pfar­rer Josef Brand­ner, Prie­ster­seel­sor­ger des Erz­bi­stums Mün­chen-Frei­sing. Dabei leg­te er ausgewä­hl­te Psal­men aus. Wie schon in den Jah­ren zuvor gab er eben­so wie Herr Prof. Dr. Lud­wig Mödl gut besu­ch­te Prie­ste­re­xer­zi­tien in unse­rem Gäste­haus. Daran nahm auch der Gene­ral­vi­kar des Bistums Dre­sden, Dr. Kon­rad Zdar­sa teil, der kurz darauf zum Bischof von Gör­li­tz ernannt wor­den ist. Zur Kon­vent­be­glei­tung kam wei­te­rhin Herr Gei­stli­cher Rek­tor Dr. Wil­fried Hage­mann aus Mün­ster zu uns, der sich auch bereit erklärt hat, die kom­men­den Kon­ven­te­xer­zi­tien zu halten.

Zwei­mal begab sich fast der gesam­te Kon­vent auf Rei­sen. Ein fester Ter­min ist seit eini­gen Jah­ren die Vesper im Regen­sbur­ger Dom anläs­slich des Tages des Gott­gewei­h­ten Lebens. Zu Beginn des „Gol­de­nen Okto­ber“ führ­te uns dann der Kon­ven­tau­sflug in die Hei­mat von Fr. Qui­rin. Wir besi­ch­tig­ten zunä­ch­st die ehe­ma­li­ge Abtei­kir­che Tegern­see und san­gen dort nach der Kir­chen­füh­rung die Mit­tag­sho­re, bevor es zum Essen in das benach­bar­te „Bräu­stü­berl“ ging. Dann fuh­ren wir mit der Gon­del­bahn zum Wall­berg hinauf und stie­gen von der Berg­sta­tion auf den Gip­fel, der wei­te Fern­si­cht auf die berei­ts ver­sch­nei­ten Gip­fel der Alpen bot. Nach der Rück­kehr berei­te­ten uns die Eltern Erla­cher in ihrem Gar­ten in Rot­tach-Egern einen herz­li­chen Emp­fang bei Kaf­fee und Kuchen. Anschließend fuh­ren wir wei­ter zum Wall­fahrts­ort Bir­ken­stein, wo wir die 1. Vesper des Hoch­fe­stes der Hei­li­gen Schu­tzen­gel, dem Patro­zi­nium der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion, san­gen und am Okto­ber-Rosen­kranz teil­neh­men konn­ten. Im benach­bar­ten Gasthaus stärk­ten wir uns bei einer Bro­tzeit für die Rück­fahrt. Eine Woche spä­ter lei­te­te Zel­le­rar P. Bene­dikt den Betrieb­sau­sflug der Ange­stell­ten nach Ande­chs und St. Ottilien.

Bei unse­rem Ausflug kam auch der neue Klein­bus zum Ein­sa­tz, der Pla­tz für neun Per­so­nen bie­tet. Er wur­de durch die Wer­bung und Spen­den ver­schie­de­ner Fir­men der Region gespon­sert. Ihnen sei auch an die­ser Stel­le unser aufri­ch­ti­ger Dank ausge­spro­chen. Abt Tho­mas nahm Anfang Sep­tem­ber die Segnung des Fahr­zeu­ges vor. Im Anschluss daran waren die betei­lig­ten Fir­men mit dem Kon­vent im Barock­saal zum Aben­des­sen ein­ge­la­den. Auch für den Gäste-Shut­tle zu Par­k­pla­tz und Bah­n­hof, das Ein­ho­len der Obstern­te und deren Trans­port zur Moste­rei und zu vie­len ande­ren Gele­gen­hei­ten hat sich das Auto schon bewährt. Da auch der Klo­ster­la­den und die Klo­ster­braue­rei durch Wer­be­flä­chen ver­tre­ten sind, wird auf allen Fahr­ten die Auf­merk­sa­m­keit auf Welt­en­burg gelenkt. Auch die Medien schen­ken dem Klo­ster am Donau­durch­bruch mehr­mals im Jahr Bea­ch­tung. In der Sen­de­rei­he „Wirts­hau­sge­schi­ch­ten“ des Baye­ri­schen Fern­se­hens wur­de am 29. Novem­ber vom bekann­ten Mode­ra­tor Michael Har­les die Klo­ster­schen­ke vor­ge­stellt. Gedre­ht wur­de die Sen­dung berei­ts an einem Sonn­tag im Som­mer, als Hoch­be­trieb herr­sch­te. Zum Hoch­fe­st der Auf­nah­me Mariens in den Him­mel, 15. Augu­st, trug Abt Tho­mas in der Sen­dung „Zeit und Ewi­g­keit“ medi­ta­ti­ve Gedan­ken zum Fest­ge­heim­nis vor. Sie wur­den durch wun­der­schö­ne Bil­der aus unse­rer Kir­che und aus der Land­schaft um den Donau­durch­bruch unterstrichen.

Zum Bene­dik­tu­sfe­st am 11. Juli zele­brier­te Herr Bischof em. Dr. Vik­tor Josef Dam­mer­tz OSB, Aug­sburg, das Pon­ti­fi­ka­lamt und hielt die Pre­digt. Im Anschluss waren wie­der alle Teil­neh­mer zum Imbiss in die Gäste­spei­se­sä­le ein­ge­la­den, beson­ders die Gläu­bi­gen unse­rer Klo­ster­p­far­reien. Insge­samt 45 Jugend­li­chen aus den vier Gemein­den spen­de­te Abt Tho­mas am 24. Mai das Sakra­ment der Fir­mung in der Klo­ster­kir­che. In unse­ren Seel­sor­ge­spren­geln fand heuer sowo­hl die „große“ wie die „klei­ne“ Visi­ta­tion statt, sodass uns mehr­mals Regio­nal­de­kan Johan­nes Hof­mann aus Neu­stadt wie Dekan Hans Maier aus Kelheim auf­su­ch­ten. Zwei­mal tag­te auch die Deka­na­tskon­fe­renz bei uns. P. Ste­phan hat­te zum zwei­ten Mal ein Thea­ter­stück geschrie­ben, die­smal eine Komö­die in zwei Akten: „Der Auf­stand der Alten“. Gemein­sam mit P. Gre­gor und Teil­neh­mern des mona­tli­chen Senio­ren­na­ch­mit­tags stra­pa­zier­te er die Lach­mu­skeln der Zuschauer bei den Aufführungen.

Fr. Rupert mus­ste sich über meh­re­re Wochen zur ärz­tli­chen Behand­lung in die Gold­ber­g­kli­nik in Kelheim bege­ben. Tro­tz­dem konn­te er in die­sem Jahr eine große Men­ge Honig schleu­dern und eine rei­che Apfe­lern­te ein­brin­gen. Zum zwei­ten Mal ließ er aus den eige­nen Äpfeln Saft pres­sen, der sich großer Belieb­theit im Kon­vent erfreut. Fr. Simon konn­te am 24. Januar mit einer Dele­ga­tion sei­ner Hei­ma­tstadt Titt­mo­ning in Rom an einer Pri­va­tau­dienz des Hei­li­gen Vaters, Pap­st Bene­dikt XVI., teil­neh­men, dem die Ehren­bür­ger­wür­de ver­lie­hen wur­de. Abt Tho­mas weil­te im Okto­ber eine Woche in der ewi­gen Stadt, um am Kon­zert des Baye­ri­schen Run­d­funks für den Pap­st teil­zu­neh­men, das große Bea­ch­tung fand und live im Fern­se­hen über­tra­gen wur­de. P. Cle­mens nimmt tro­tz sei­ner 81 Jah­re und eini­ger Alter­sbe­sch­wer­den täglich an den Mahl­zei­ten, dem Kon­ven­tamt und den mei­sten Horen des Chor­ge­be­tes teil.

Wie immer in der Spar­gel­zeit waren die Äbte der Nach­bar­klö­ster im Juni zum „Klei­nen Äbte­tref­fen“ ein­ge­la­den. Zu den beson­de­ren Gästen gehör­te im Okto­ber Herr Dom­ka­pell­mei­ster em. Georg Ratzin­ger, der Bru­der von Pap­st Bene­dikt XVI. Bei der Füh­rung durch die Kir­che und das Klo­ster spiel­te er auch eini­ge Tak­te auf der histo­ri­schen Bran­den­stein-Orgel. Am 11. Novem­ber erfreu­te uns Herr Bischof Dr. Gre­gor Maria Han­ke OSB aus Eich­stätt durch sei­nen Besuch. Ende Juli zele­brier­te der Neu­prie­ster Andreas Sch­wei­mer aus dem Bistum Ful­da das sonn­tä­gli­che Kon­ven­tamt und spen­de­te den Pri­miz­se­gen. Auch in die­sem Jahr waren der Regie­rung­sprä­si­dent von Nie­der­bayern, Herr Dr. Wal­ter Zitzel­sber­ger, und der Kelhei­mer Lan­drat, Herr Dr. Hubert Fal­ter­meier, zu Gast. Herr Dr. Zitzel­sber­ger trat Ende April in den Ruhe­stand. Wir dan­ken ihm für die viel­fa­che Unter­stü­tzung bei den Reno­vie­rung­smaß­nah­men und der Erri­ch­tung des Hoch­was­ser­schu­tzes. Die Ver­bin­dung soll auch künf­tig nicht abreißen. Bei einem Antritt­sbe­such im Lan­d­kreis Kelheim kam der neue Regie­rung­sprä­si­dent Heinz Grund­wald, auch in unser Klo­ster. Eine EU-Dele­ga­tion besu­ch­te im Rah­men der „Leader+“-Förderungen im März das Informationszentrum.

Vie­le Men­schen fra­gen uns immer wie­der nach dem Erfolg der Maß­nah­men des Hoch­was­ser­schu­tzes. Ende Mai stieg der Pegel der Donau beden­klich an, sodass die Feuer­wehr Kelheim die Räu­mung des Klo­ste­rho­fes anord­ne­te und mit dem Auf­bau der mobi­len Ele­men­te begann. Aller­dings zeig­te sich dann noch am Abend, dass die befür­ch­te­ten Höhen nicht errei­cht wür­den, sodass es zu kei­ner „Bewäh­rung­spro­be“ kam. Ein Pro­beauf­bau wur­de schon Mit­te März vor­ge­nom­men, als in unse­rem Gäste­haus an zwei Tagen die Baye­ri­schen Was­ser­wir­ts­chaf­tsäm­ter tag­ten. Zu die­sem Anlass weil­te auch Herr Staa­tsmi­ni­ster Dr. Wer­ner Sch­nap­pauf bei uns.

Was­ser scha­de­te uns aller­dings „von oben“. Eben­falls im Mai kam es zu meh­re­ren Rohr­brü­chen in den völ­lig ver­ro­ste­ten Was­ser­lei­tun­gen im ersten Stock des Klau­sur­gangs, sodass rot­brau­nes Was­ser durch die Gewöl­be im Kreu­z­gang drang. Deshalb wur­de eine völ­li­ge Erneue­rung der alten Lei­tun­gen erfor­der­lich, was mit viel Lärm und Sch­mu­tz ver­bun­den war. Unser Dank gebührt vor allem dem großen Ein­sa­tz unse­res bewähr­ten Instal­la­teurs, Herrn Rudolf Mayer aus Kelheim­win­zer, und der Bau­fir­ma Max Prock GmbH aus Dietfurt.

Lie­be Leser, wir möch­ten auch Ihnen dan­ken, dass Sie uns wie­der die Treue gehal­ten haben und auf so man­che Wei­se Ihre Ver­bun­den­heit zum Ausdruck gebra­cht haben, sei es durch einen Besuch im Klo­ster, Ihr Gebe­tsver­spre­chen, Ihre Mit­glied­schaft im Freun­de­skreis oder durch Ihre Spen­den. Möge Gott es Ihnen rei­chlich ver­gel­ten. Ger­ne geden­ken wir Ihrer wei­te­rhin in unse­ren Gebe­ten und bei der Feier der Hei­li­gen Messe.

Wir wün­schen Ihnen nun eine besinn­li­che Adven­tszeit, ein fro­hes Weih­na­ch­tsfe­st und Got­tes Geleit in das Jahr des Herrn 2008

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2006

Advent 2005 — Advent 2006

Den Mön­chen und Non­nen unter den Lesern und Hörern ist es wohl selbst­ver­ständ­lich, dass die mei­sten Jah­re­sbe­ri­ch­te nicht am 1. Januar begin­nen, son­dern mit dem Advent. Denn abwei­chend vom bür­ger­li­chen Kalen­der beginnt ja das Kir­che­n­jahr schon mit dem I. Advent. Entspre­chend erstreckt sich der Zei­traum unse­rer Beri­ch­ter­stat­tung von Anfang Dezem­ber bis Ende November.

Den Rah­men bil­det nun schon zum vier­ten mal unser “Welt­en­bur­ger Klo­ster­markt”. Die Vor­be­rei­tun­gen beim Auf­stel­len der Stän­de, Sch­müc­ken des klö­ster­li­chen Areals, dem Her­ri­ch­ten unse­res Ange­bo­tes und vie­ler ande­rer Din­ge lau­fen auf Hoch­tou­ren. Im Vor­jahr haben wie­der über 20 Klö­ster aus nah und fern und eini­ge kir­chli­che Grup­pie­run­gen aus unse­ren Pfar­reien an drei Tagen für Tau­sen­de von Besu­chern ihre Pro­duk­te ange­bo­ten und für das lei­bli­che Wohl gesorgt. Der Chor der Welt­en­bur­ger Musik­ge­mein­schaft gestal­te­te das sonn­tä­gli­che Kon­ven­tamt musi­ka­li­sch mit.

Dass die­ses auch heuer wie­der möglich sein wird, ist gar nicht so selbst­ver­ständ­lich. Denn erst seit zwei Wochen ist die Klo­ster­kir­che wie­der unein­ge­schränkt zugän­glich. Wäh­rend der Sanie­rung des Fun­da­men­tes im Kir­chen­kel­ler stürz­te auf­grund des kie­si­gen Bau­grun­des am 23. Okto­ber ein Pfei­ler ein. Das ein­stür­zen­de Gewöl­be­teil riss ein etwa 4 m² großes Loch in den Mit­tel­gang des Kir­chen­bo­dens. Gott sei gedankt, dass nie­mand ver­le­tzt wur­de. Der Scha­den wur­de zügig beho­ben und die ande­ren lau­fen­den Arbei­ten konn­ten fort­ge­se­tzt wer­den, so dass für das kom­men­de Jahr der Abschluss der lan­g­jäh­ri­gen Kir­chen­re­no­vie­rung (seit 1999) erhofft wird. Da inz­wi­schen nur noch die Süd­sei­te innen in hal­ber Höhe ein­ge­rü­stet ist, kön­nen die zahl­rei­chen Besu­cher schon seit län­ge­rem die neu leu­ch­ten­de Pra­cht der Asam-Kir­che bewun­dern. Unter­stü­tzt wird das auch durch die Instal­la­tion einer neuen Beleu­ch­tung. P. Leo­pold wei­st bei den Kir­chen­füh­run­gen beson­ders auf die posi­ti­ven Verän­de­run­gen durch die Restau­rie­rung hin. Inz­wi­schen sind für den Klo­ster­la­den auch eini­ge aktuel­le Ansi­ch­tskar­ten gedruckt wor­den. Immer mehr Grup­pen kom­bi­nie­ren die Kir­chen­füh­run­gen mit einem Besuch des Infor­ma­tionszen­trums im Fel­sen­kel­ler, in dem sich wäh­rend der Sai­son an der Kas­se Herr Tor­chal­la aus Kelheim und Frau Hecht aus Stau­bing abwe­ch­seln. Die Zahl von ca. 21.500 Besu­chern im zurüc­klie­gen­den Jahr zeigt, dass der neu geschaf­fe­ne Aus­stel­lung­sraum gut ange­nom­men wird.

Die Donau bra­ch­te auch in die­sem Jahr wie­der eini­ge Male klei­ne­re Hoch­wäs­ser. Im März war der Anstieg so rasch, dass die Bau­stel­le des Hoch­was­ser­schu­tzes unter Was­ser stand und nicht une­rhe­bli­che Schä­den verur­sa­ch­te. Im Gebäu­de sel­ber waren die­smal “nur” die Kel­ler über­flu­tet. Um so mehr wur­de allen die Not­wen­di­g­keit der Schu­tz­maß­nah­men vor Augen geführt. Am 27. Januar erfolg­te dazu der “Erste Spa­ten­stich” durch den gemein­sa­men Kno­p­f­druck von Staa­ts­se­kre­tär Dr. Otmar Ber­n­hard, Regie­rung­sprä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzel­sber­ger, Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, Bür­ger­mei­ster Fri­tz Mathes und Abt Tho­mas M. am Bohr­ge­rät für die Unter­grun­dab­di­ch­tung. Die­sem sym­bo­li­schen Akt bei eisi­ger Käl­te waren Anspra­chen und Gruß­wor­te im Barock­saal in Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Gäste vorau­sge­gan­gen. Nach einer zügi­gen Bau­pha­se konn­te berei­ts am 12. Okto­ber die Ein­wei­hung vor­ge­nom­men wer­den. Ein wei­ter Weg, der nach dem Hoch­was­ser im Augu­st 2002 sei­nen Anfang genom­men hat­te, war an sein Ziel gekom­men. Kaum waren die enor­men Schä­den des Pfing­stho­ch­was­sers 1999 beho­ben, war die­ses erneu­te Hoch­was­ser eine “böse Über­ra­schung” und mach­te die stän­di­ge Bedro­hung wie­de­rum bewus­st. So begann man die Mögli­ch­kei­ten eines Hoch­was­ser­schu­tzes für das Klo­ster näher zu prü­fen. Ein­ge­hen­de Unter­su­chun­gen von Sei­ten des Frei­staa­tes Bayern unter der Feder­füh­rung des Was­ser­wir­ts­chaf­tsam­tes Land­shut erbra­ch­ten schließ­lich als Ergeb­nis die Dur­ch­führ­bar­keit des Schu­tzes gegen ein hun­der­t­jäh­ri­ges Hoch­was­ser. Posi­tiv konn­te auch die Fra­ge beant­wor­tet wer­den, ob die Ausfüh­rung mit einem ver­tret­ba­ren und verhält­ni­smäßi­gem finan­ziel­lem Auf­wand gesche­hen könne.

Im neu gestal­te­ten westli­chen Vorhof war anläs­slich der Ein­wei­hung ein Festakt. Herr Staa­tsmi­ni­ster Dr. Wer­ner Sch­nap­pauf hielt vor zahl­rei­cher Pro­mi­nenz aus Poli­tik und Kir­che sowie den Pla­nern und den Verant­wor­tli­chen der betei­lig­ten Fir­men die Festan­spra­che. Nach den Reden erfle­h­te der Abt den Segen Got­tes für die Hoch­was­ser­schu­tz­bau­ten. Gemein­sam mit dem Mini­ster und dem Lan­drat leg­te er eini­ge Damm­bal­ken auf als Zei­chen der offi­ziel­len Inbe­trieb­nah­me des Flu­tschu­tzes. Sogar die Tages­schau zeig­te in ihrer Haup­tau­sga­be am Abend die­se Sze­ne. Die Ein­wei­hung kann man als ein geschi­ch­tli­ches Erei­gnis betra­ch­ten. Mit den nun ausge­führ­ten Maß­nah­men ist eine stän­di­ge Bedro­hung für die Klo­ste­ran­la­ge gebannt, mit der jede Gene­ra­tion der Mön­che in der 1400jährigen Geschi­ch­te der Abtei leben und zure­cht kom­men mus­ste. Das bedeu­tend­ste Ele­ment des Schu­tzes ist die Unter­grun­dab­di­ch­tung, die in den anste­hen­den Fels in bis zu 10 Metern Tie­fe ein­bin­det. Sie verhin­dert den Hoch­was­se­ran­drang der Donau über den Unter­grund. Gewä­hlt wur­de eine Abdi­ch­tung im Hochdruckinjektionsverfahren(HDI) um die Außen­front der Klo­ste­ran­la­ge an der Flus­s­sei­te auf einer Län­ge von ca. 300m. Dabei wird ein Was­ser-Zement­ge­mi­sch unter Hoch­druck, das heißt mit bis zu 400 bar, in den Unter­grund gepres­st. Dort ver­bin­det es sich mit dem anste­hen­den Kies und Sand zu einer dur­ch­ge­hen­den etwa 1,50m star­ken säu­len­för­mi­gen Dicht­wand, die an die Fun­da­men­te des Gebäu­des anbin­det. Der Hoch­was­ser­schu­tz ist in Welt­en­burg “denkmalverträglich“gelöst. Das Gesam­ten­sem­ble des Klo­sters mit sei­ner ein­ma­li­gen Lage am Donauu­fer ist nicht beein­trä­ch­tigt. Ein Pro­beauf­bau der Ver­schlüs­se an den Fen­stern, Türen und Toren durch die Frei­wil­li­ge Feuer­wehr Kelheim zeig­te, dass etwa fünf Stun­den Arbeit dazu not­wen­dig sind. Die mobi­len Ele­men­te des Hoch­was­ser­schu­tzes wer­den in einer Scheu­ne auf dem Buch­hof gelagert.

Erhe­bli­che Was­ser­schä­den verur­sa­ch­te im Klo­ster aber nicht nur die Donau. Am 26. Juni pla­tz­ten nach einem näch­tli­chen Gewit­ter über einem Biblio­thek­sgang im Dach­ge­schoß Hei­zung­sroh­re und ließen heiße Was­ser­strö­me über den histo­ri­schen Buch­be­stand der Biblio­thek nie­der­ge­hen. Nicht nur an den wert­vol­len Büchern, son­dern auch am Mauer­werk und der Beleu­ch­tung entstan­den beträ­ch­tli­che Schäden.

Ange­si­ch­ts des vie­len Regens und kühler Tem­pe­ra­tu­ren im son­st “hoch­som­mer­li­chen” Augu­st mach­ten sich man­che Sor­gen, ob bis zum “Jahr­tau­sen­de­rei­gnis” des Papst­be­su­ches in Bayern eine Wet­ter­bes­se­rung ein­tre­ten wür­de. Im Sep­tem­ber konn­ten dann alle sehr froh sein über den stra­hlen­den Son­nen­schein wäh­rend des Papst­be­su­ches, der dann den gan­zen Monat anhielt. Fast alle Mit­brü­der nah­men an den Got­te­sdien­sten und ver­schie­de­nen Bege­gnun­gen mit Pap­st Bene­dikt XVI. teil, vor allem in Altöt­ting und auf dem Islin­ger Feld bei Regen­sburg. Im Zuge der Vor­be­rei­tung die­ser beson­de­ren Tage kamen schon Anfang Sep­tem­ber Ver­tre­ter der Pfar­rei St. Bene­dikt aus Obe­ri­sling zum sonn­tä­gli­chen Kon­ven­tamt und über­bra­ch­ten im Rah­men ihrer Aktion “Bene-Lux” ein Licht, mit dem die Altar­ker­zen entzün­det wur­den. Da Jose­ph Ratzin­ger schon in sei­ner Zeit als Pro­fes­sor in Regen­sburg mit Welt­en­burg ver­bun­den war und er auch spä­ter als Kar­di­nal zu Besuch war, erhoff­te sich man­cher, dass unser Klo­ster auch eine Sta­tion im Rah­men sei­nes Hei­mat­be­su­ches sein könn­te. Auf­grund des gedräng­ten Pro­gramms war die­se Hoff­nung, wie zu erwar­ten war, nicht zu erfül­len. Den­noch stra­hl­te der Glanz des Papst­be­su­ches in beson­de­rer Wei­se auch auf Welt­en­burg. Am “pri­va­ten Tag” des Pap­stes in Regen­sburg stat­te­te das “Segui­to papa­le” unse­rem Klo­ster einen Besuch ab. Das Päp­stli­che Gefol­ge rei­ste mit dem Schiff von Kelheim durch den Donau­durch­bruch an. Abt Tho­mas gelei­te­te die hohen Gäste zur Abtei­kir­che und hielt für sie eine Kir­chen­füh­rung in ita­lie­ni­scher Spra­che. Anschließend feier­ten die Gäste mit dem Kon­vent ein Pon­ti­fi­ka­lamt, bei dem Kar­di­nal­staa­tse­kreä­tr Ange­lo Soda­no der Haup­tze­le­brant war. Frie­drich Kar­di­nal Wet­ter hielt die Pre­digt über das maria­ni­sche und bene­dik­ti­ni­sche Bayern. Unter den Kon­ze­le­bran­ten waren auch der Apo­sto­li­sche Nun­tius in Deu­tschland, Erz­bi­schof Erwin Josef Ender, der päp­stli­che Zere­mo­niar Erz­bi­schof Pier­ro Mari­ni, der Sub­sti­tut im Staa­ts­se­kre­ta­riat Erz­bi­schof Leo­nar­do San­dri, der Bischof von Pas­sau Wilhelm Schraml. Am Got­te­sdien­st nahm auch der Kar­di­nal von Kin­sha­sa teil. Anschließend ver­sam­mel­te sich das Päp­stli­che Gefol­ge und der Kon­vent zum gemein­sa­men Mit­ta­ges­sen im Spei­se­saal St. Mar­tin, bei dem baye­ri­sche Geri­ch­te auf­ge­ti­scht wur­den. Gegen Ende konn­ten wir dann auch Wal­ter Kar­di­nal Kasper begrüßen, der am Vor­mit­tag noch eine ande­re Ver­p­fli­ch­tung in Regen­sburg hat­te. In der Mit­tag­spau­se, unter­nahm P. Prior Bene­dikt eine Füh­rung zur Frauen­berg-Kapel­le. Dann rei­sten die hohen Wür­den­trä­ger der römi­schen Kurie wei­ter in die Nach­ba­rab­tei Rohr.

Wäh­rend des gan­zen Jah­res besu­ch­ten auch wei­te­re beson­de­re Gäste unser Klo­ster. Den Anfang mach­te Bischof Egon Kapel­la­ri von Graz-Sec­kau, der mit 30 Prie­stern sei­ner Diö­ze­se kam und das sonn­tä­gli­che Kon­ven­tamt mit Pre­digt zele­brier­te. Zwei Wochen spä­ter folg­te ihm der Pader­bor­ner Weih­bi­schof Karl-Heinz Wie­se­mann. Anläß­lich sei­nes 70. Geburts­ta­ges luden wir am Hoch­fe­st des hl. Bene­dikt, dem 21. März, Prof. Josef Kohlhäu­fl, den lan­g­jäh­ri­gen Lei­ter der Welt­en­bur­ger Musik­ge­mein­schaft, zum Mit­ta­ges­sen und Kaf­fee in das Refek­to­rium ein. Die Bun­de­sju­sti­z­mi­ni­ste­rin Frau Bri­git­te Zypries kam am 24.April zu einem pri­va­ten Besuch nach Welt­en­burg. Im Mai unter­nah­men die Zister­zien­se­rin­nen von Ober­schö­nen­feld ihren Kon­ven­tau­sflug zu uns. Am Ende des “Won­ne­mo­na­ts” spen­de­te uns der blin­de Neu­prie­ster Rai­ner Her­teis aus dem Nach­bar­bi­stum Eich­stätt den Pri­miz­se­gen. Altabt Emme­ram Geser zele­brier­te zum Haupt­fe­st der Drei­fal­ti­g­kei­tsbru­der­schaft das Pon­ti­fi­ka­lamt. Am Hoch­fe­st der Apo­stel­für­sten Petrus und Pau­lus, dem 29. Juni, feier­te der uns schon vie­le Jah­re ver­bun­de­ne Pfar­rer Her­bert Kabath aus dem Bistum Mag­de­burg mit uns sein 40jähriges Prie­ste­r­ju­bi­läum. Am 29. Juli feier­te Herr Anton Röhrl, Senior­chef der Klo­ster­schen­ke, sei­nen 80. Geburts­tag. Abt Tho­mas M. und Altabt Tho­mas zele­brier­ten für den Jubi­lar und sei­ne Fami­lie eine Dank­mes­se in der Frauen­ber­g­ka­pel­le. Anfang Sep­tem­ber über­na­ch­te­te Abt Rai­mund Schreier OPraem von Wil­ten mit eini­gen Junio­ren des Stif­tes bei uns. Er war der Fest­pre­di­ger auf dem Aben­sber­ger “Gil­la­moos”. Mit­te Sep­tem­ber feier­te zum 30jährigen Jubi­läum die Hil­fsge­mein­schaft der Dia­ly­se­pa­tien­ten und Trans­plan­tier­ten Regen­sburg-Strau­bing e.V. mit uns die Sonn­tag­smes­se. Anfang Okto­ber besu­ch­ten zwei­mal Bischö­fe aus fer­nen Län­dern das Klo­ster: Johan­nes Goran­tla aus Südin­dien und Aloy­sius Bali­na aus Tan­sa­nia, der auch die Kakau-Band mit­ge­bra­cht hat­te. Das süda­fri­ka­ka­ni­sche Novi­ziat der Mal­ler­sdor­fer Sch­we­stern kam nach der Selig­spre­chung ihres Grün­ders Paul Josef Nar­di­ni zusam­men mit dem Supe­rior, Herrn Prä­lat Dr. Wilhelm Gegen­furt­ner, am 23. Okto­ber zu Besuch in unser Kloster.

Sie haben nun eini­ges vom Auf und Ab der Donau erfah­ren, vom Kom­men und Gehen beson­de­rer Gäste, aber noch nicht sehr viel von dem, was “hin­ter den Klo­ster­mauern” sich erei­gnet hat. Auch dort gibt es ein Auf und Ab, ein Kom­men und Gehen. Damit die­ses in einem gei­stli­chen Rah­men bleibt, hat zu Beginn des bür­ger­li­chen Jah­res P. Dr. Daniel Hör­ne­mann OSB aus Ger­le­ve uns in den jähr­li­chen Exer­zi­tien wie­der tie­fer in die Psal­men ein­ge­führt, dem Kern unse­rer tägli­chen Gebe­tszei­ten. In den Vor­trä­gen ging er auch auf die sog. Flu­chp­sal­men ein, leg­te sie uns gei­stlich aus. Als Fru­cht die­ser besinn­li­chen Tage entschlos­sen wir uns, auch die­se Tei­le der Psal­men im Chor­ge­bet zu beten. Unmit­tel­bar im Anschluss an die Kon­ven­te­xer­zi­tien hat Fr. Anto­nius Grgic am Hoch­fe­st der Erschei­nung des Herrn, dem 6. Januar, die Ewi­ge Pro­fess abge­legt. Zwei Brü­der aus Zagreb und eini­ge Bekann­te aus der nähe­ren Umge­bung begin­gen mit uns die­sen Fest­tag. Zu einer gei­stli­chen Kon­fe­renz über das II. Vati­ca­num kam Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus Mün­chen, der eben­so wie Pfar­rer Josef Brand­ner wie­der sehr gut besu­ch­te Prie­ste­re­xer­zi­tien bei uns gehal­ten hat. P. Cle­mens M. konn­te am 5. März sei­nen 80. Geburts­tag bege­hen. Zu den Gra­tu­lan­ten zähl­ten der Kelhei­mer Bür­ger­mei­ster Fri­tz Mathes und Ver­tre­ter der Pfar­reien Teuer­ting und Thaldorf.

P. Leo­pold ver­lor sei­nen Vater Sieg­fried Lör­ni­tzo, der am 13. Juni in einem Gra­zer Spi­tal verstarb.

Fr. Rupert konn­te sein ersehn­tes Ziel ver­wir­kli­chen, den Sieg der Klo­ster­mann­schaft beim Bene­fiz-Fuß­ball-Tur­nier zugun­sten der geplan­ten Kin­der­kli­nik KUNO in Regen­sburg. Auch der Gewinn wur­de die­sem Zweck gespen­det. Dem glei­chen Zweck dien­te auch ein Bene­fiz-Kon­zert des Sym­pho­ni­schen Bla­sor­che­sters Ber­ching im Klosterhof.

Im Okto­ber hat P. Josef M. das Klo­ster mit der Absi­cht ver­las­sen, in sei­ner Hei­mat-Diö­ze­se Speyer seel­sor­glich zu wir­ken. Sei­ne Stel­le im Sekre­ta­riat des Gäste­hau­ses nimmt seit Dezem­ber eine neue Mitar­bei­te­rin ein, die Hotel­fa­ch­frau Kat­ja Beil. Zum glei­chen Zeit­punkt schied der bishe­ri­ge Küchen­chef, Wol­fgang Küh­nel, aus dem Kreis der Ange­stell­ten aus. Ein freu­di­ges Erei­gnis am Ende des Kir­che­n­jah­res war die Zei­tli­che Pro­fess von Fr. Qui­rin Erla­cher. Sei­ne Eltern und Ver­wand­ten von Rot­tach-Egern am Tegern­see und aus der Ober­p­falz nah­men an die­sem Fest am Chri­st­kö­nigs­sonn­tag, dem 26. Novem­ber, teil.

Da unser Klo­ster zur Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion gehört, möch­ten wir auch noch über Verän­de­run­gen auf die­ser Ebe­ne beri­ch­ten. Abt­prä­ses Dr. Emme­ram Krän­kl trat nach einem Jahr von sei­nem Amt zurück. Auf dem Gene­ral­ka­pi­tel in Mün­chen wur­de sein Vor­gän­ger, Abt Dr. Gre­gor Zasche aus Schäf­tlarn wie­der in die­ses Amt gewä­hlt. Gemein­sam mit P. Lukas Wirth aus Scheyern hat­te er berei­ts im Frü­h­jahr bei uns die kano­ni­sche Visi­ta­tion dur­ch­ge­führt.. Da Abt Dr. Gre­gor M. Han­ke von Plank­stet­ten zum Bischof von Eich­stätt ernannt und gewei­ht wor­den ist, mus­sten auch die Con­si­lia­räb­te neu gewä­hlt wer­den. Die­se sind nun Abt Dr. Maria­nus Bie­ber von Nie­de­ral­taich und Abt Bar­na­bas Bögle von Ettal.

Auch im Kon­vent gab es eine Verän­de­rung in den Ämtern. Abt Tho­mas ernann­te auf Vor­schlag des Kon­ven­tes P. Michael zum Klau­stral­prior. Fr. Lukas M. berei­tet sich in Regen­sburg auf das Vor­di­plom vor. Er wur­de zum Spre­cher der jun­gen Orden­sleu­te im Bistum Regen­sburg gewä­hlt. Die Ver­bin­dung mit den ande­ren Orden­sge­mein­schaf­ten wur­de auch im Rah­men der AGOM sowie durch die Teil­nah­me an der Vesper zum “Tag des Gott­gewei­h­ten Lebens” mit unse­rem Bischof und dem Dom­ka­pi­tel im Regen­sbur­ger Dom wei­ter vertieft.

P. Boni­fa­tius erhielt für sein wei­te­res Wir­ken im Hei­mat­bi­stum Köln die Exklau­stra­tion für drei Jah­re. P. Tho­mas, der seit 2003 als Pfarr­seel­sor­ger in Kulm­bach (Erz­bi­stum Bam­berg) tätig ist, bean­trag­te die Ver­län­ge­rung der Exklau­stra­tion um ein Jahr. Bei­de waren eben­so wie Altabt Tho­mas aus Ettal mehr­mals wäh­rend des Jah­res bei uns im Kon­vent zu Besuch. Eine gute Fru­cht der die­sjäh­ri­gen Visi­ta­tion ist die Kon­vent-Beglei­tung, zu der der Mün­ste­ra­ner Prie­ster Dr. Wil­fried Hage­mann gewon­nen wer­den konn­te. Wir sind ihm sehr dan­k­bar für sei­nen enga­gier­ten und ein­fü­hl­sa­men Ein­sa­tz für unse­re Gemeinschaft.

In gewis­ser Wei­se haben Sie alle nun unse­ren Kon­vent beglei­tet, indem Sie Anteil genom­men haben am Leben unse­rer Klo­ster­ge­mein­schaft im letz­ten Jahr. Ger­ne haben auch wir alle mit unse­rem Gebet beglei­tet, die uns ihre Anlie­gen anver­traut haben. Zugleich dan­ken wir allen, die uns mit ihrem Gebet, wohl­wol­len­den Gaben und ande­ren Zei­chen der Ver­bun­den­heit unter­stü­tzt haben mit einem herz­li­chen “Vergelt’s Gott”. Dass ER Sie beglei­ten möge an allen Tagen im bald begin­nen­den Jahr des Herrn 2007 wün­schen Ihnen und Euch allen zum Weihnachtsfest

Die Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2005

Advent 2004 — Advent 2005

“Zei­ten der Prü­fung” — so nann­te Vol­ker Sch­midt sei­nen Film über unser Klo­ster in der Rei­he “Donau­klö­ster” des Baye­ri­schen Fern­se­hens, der inz­wi­schen über 20 mal in ver­schie­de­nen Fern­se­han­stal­ten gesen­det wor­den ist und in einer bear­bei­te­ten Kur­z­fas­sung auch täglich in unse­rem neuen Infor­ma­tionszen­trum zu sehen ist.

Eine die­ser Prü­fun­gen — das immer wie­der ein­tre­ten­de Hoch­was­ser — hat uns auch in die­sem Jahr hei­m­ge­su­cht. Am 23. Augu­st errei­ch­te uns die Mel­dung, dass die rasch anstei­gen­de Donau die Hoch­was­ser­mar­ke des “Jah­rhun­dert-Hoch­was­sers” von 1999 über­schrei­ten könn­te. Am Nach­mit­tag began­nen wir mit eini­gen eifri­gen Hel­fern den Klo­ster­la­den zu räu­men. Tags darauf wur­de zunä­ch­st Ent­war­nung gege­ben, da kein bedro­hli­cher Pegel­stand zu erwar­ten sei. So been­de­ten wir die Räu­mung wei­te­rer Tei­le des Klo­sters. Am glei­chen Abend jedoch wur­de erneut Alarm gege­ben. Es sei doch ein bedeu­tend höhe­rer Was­ser­stand zu erwar­ten, als zuvor auf­grund fehle­rhaf­ter Berech­nun­gen vorau­sge­sagt. Wir räum­ten deshalb nach der Kom­plet mit tat­kräf­ti­ger Unter­stü­tzung vie­ler Frei­wil­li­ger weit­ge­hend das Erd­ge­schoss aus. Wäh­rend­des­sen ver­stärk­ten die Feuer­wehr und das Tech­ni­sche Hil­fswerk die Pum­pen und Sand­sac­k­wäl­le an den bei­den Donau­to­ren, sowie an den Türen und Fen­stern. Die gan­ze Nacht hin­durch dröhn­ten die Moto­ren der Pum­pen in den Flu­ren und Trep­pe­n­häu­sern, in denen son­st klö­ster­li­che Stil­le herr­scht. Am 25. Augu­st errei­ch­te die Kri­se ihren Höhe­punkt. Das Kant-Semi­nar der Heim­volk­sho­ch­schu­le mus­ste abge­bro­chen wer­den und die Teil­neh­mer abrei­sen. Zahl­rei­che TV- und Radio­sen­der aus aller Welt mach­ten Auf­nah­men und führ­ten zahl­rei­che Inter­views. Den gan­zen Tag über rie­fen wei­te­re Sen­der und Nachri­ch­te­na­gen­tu­ren an. Im Dorf wur­de eine gan­ze Straße mit Über­tra­gung­swa­gen auf­ge­baut. Tro­tz aller Arbei­tsein­sä­tze, Pres­se­ge­sprä­che, Ein­schrän­kun­gen usw. bete­ten wir wie gewohnt unse­re Tag­zei­ten in der Klo­ster­kir­che und feier­ten abends die Vesper mit “Te Deum” zur Erin­ne­rung an den Beginn des Chor­ge­be­tes nach der Wie­der­be­grün­dung unse­res Klo­sters durch König Lud­wig I. von Bayern. Tags darauf war das Schlimm­ste über­stan­den. Die hoch auf­ge­stock­ten Wäl­le hat­ten stand­ge­hal­ten. In eini­ge Räu­me der Klo­ster­schen­ke, in unse­re Küche und in das Refek­to­rium war das Was­ser knö­che­lhoch ein­ge­drun­gen. Der gra­vie­rend­ste Scha­den jedoch ist der Ein­sturz der histo­ri­schen Gar­ten­mauer auf über 20m Län­ge bei der Schiffsanlegestelle.

Treue Hel­fer stan­den uns in den fol­gen­den Tagen zur Sei­te, um die Was­ser­schä­den zu besei­ti­gen, die vie­len Räu­me zu rei­ni­gen und wie­der ein­zu­ri­ch­ten. Dank die­ser Hil­fe konn­te schon bald wie­der die Küche benu­tzt und im Refek­to­rium geges­sen wer­den, der Klo­ster­la­den wie­der öff­nen und das Gäste­haus sei­nen Betrieb auf­neh­men. Am 20. Sep­tem­ber orga­ni­sier­ten der Lan­d­kreis und die Städ­te Kelheim und Neu­stadt für die fast tau­send Hel­fer aus die­sem Gebiet ein Fest in unse­rem Bier­gar­ten, zu dem die Klo­ster­braue­rei das Frei­bier beisteuerte.

Die umfan­grei­chen Pla­nun­gen des Hoch­was­ser­schu­tzes, die seit 2003 lau­fen, wur­den gera­de in den Tagen des Hoch­was­sers abge­schlos­sen. Im Monat Novem­ber wur­den berei­ts die ersten Aus­schrei­bun­gen ein­zel­ner Gewer­ke dur­ch­ge­führt. Die Ausfüh­rung wird hof­fen­tlich nicht mehr lan­ge auf sich war­ten las­sen, so dass wir dem näch­sten Hoch­was­ser gelas­se­ner gege­nü­ber ste­hen kön­nen. Der Hoch­was­ser­schu­tz beste­ht im wesen­tli­chen aus drei Tei­len. Der Unter­grund wird vom Nepo­muk­fel­sen an der westli­chen Zufahrt zur Apsis der Kir­che um den gesam­ten Gebäu­de­kom­plex abge­di­ch­tet. An den Toren und Fen­stern wer­den im Hoch­was­ser­fall Damm­bal­ken­ver­schlüs­se und Schutz­klap­pen ange­bra­cht. Im Hof wird eine Bin­ne­nent­wäs­se­rung gebaut, um Ober­flä­che­n­was­ser und vom Fluss noch ein­drin­gen­des Was­ser abpum­pen zu können.

Zu den wei­te­ren “Prü­fun­gen” in sei­nem Film hat­te Vol­ker Sch­midt die Herau­sfor­de­rung durch die zahl­rei­chen Tou­ri­sten gezä­hlt. Der Tou­ri­smus stellt aber auch eine wich­ti­ge Chan­ce dar, vie­le Men­schen zu errei­chen und anzu­spre­chen und ist nicht zule­tzt ein wich­ti­ger wir­ts­chaf­tli­cher Fak­tor. Dies zeig­te sich beson­ders in den Zei­ten lang andauern­den Nie­drig­was­sers der Donau und dem damit ver­bun­de­nen Ausblei­ben der Besu­cher. Doch konn­ten im zurüc­klie­gen­den Jahr die­se Ein­bußen wie­der wett­ge­ma­cht werden.

Vie­le Gäste sind begei­stert, dass die Klo­ster­kir­che inz­wi­schen wie­der weit­ge­hend ohne Gerü­ste zu bewun­dern ist und in großen Tei­len fri­sch restau­riert in neuem Glanz erstra­hlt. Durch die inten­si­ve Beri­ch­ter­stat­tung säm­tli­cher Medien wäh­rend des Hoch­was­sers sind wie­de­rum vie­le Men­schen auf uns auf­merk­sam geworden.

Ein wei­te­rer Anzie­hung­spunkt ist unser neues Infor­ma­tionszen­trum gewor­den. Ende April waren die Arbei­ten im Fel­sen­kel­ler der Klo­ster­braue­rei weit­ge­hend abge­schlos­sen. Aus dem frü­he­ren Gär­kel­ler ist ein anspre­chen­der Aus­stel­lung­sraum gewor­den. Expo­na­te, Fotos und Infor­ma­tion­sta­feln prä­sen­tie­ren das klö­ster­li­che Leben von Welt­en­burg in Geschi­ch­te und Gege­n­wart. Wei­ter wer­den das Natur­schu­tz­ge­biet “Welt­en­bur­ger Enge” (Donau­durch­bruch) und die Her­stel­lung des Klo­ster­bie­res the­ma­ti­siert. In die­sem Rah­men wer­den zwei kur­ze Fil­me gezeigt. Sie sol­len einen Ein­blick in das Leben der Welt­en­bur­ger Mön­che in ihrem Klo­ste­rall­tag geben und über die Her­stel­lung des welt­be­rühm­ten und prä­mier­ten Welt­en­bur­ger Klo­ster­bie­res infor­mie­ren. Am 23. Juni fand die feier­li­che Ein­wei­hung durch unse­ren Abt Tho­mas Maria statt. Der baye­ri­sche Land­wir­ts­chaf­tsmi­ni­ster Herr Josef Mil­ler hielt die Festan­spra­che, da ein größe­rer Teil der EU-För­der­mit­tel über sein Haus ausge­rei­cht wur­de. Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, Herr Direk­tor Her­mann Goss von der Klo­ster­braue­rei und Herr Prä­lat und Bischö­fli­cher Finanz­di­rek­tor Robert Hütt­ner spra­chen Gruß­wor­te. Anschließend erläu­ter­te Herr Archi­tekt Arnulf Magerl den Baua­blauf. Zu den zahl­rei­chen Gästen gehör­ten die Äbte unse­rer Nach­ba­rab­teien Plank­stet­ten und Rohr, Herr Abt Dr. Gre­gor Han­ke und Herr Abt Gre­gor Zip­pel, fer­ner Herr Regie­rung­sprä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzel­sber­ger, sowie die Her­ren Abgeord­ne­ten Hor­st Kuba­tsch­ka (MdB) und Mar­tin Neu­meyer (MdL). Nach der ersten Besi­ch­ti­gung war zur Bro­tzeit gela­den. Bei stra­hlen­dem Son­nen­schein und gemü­tli­cher Stim­mung ließ es sich gut aushal­ten. Das Infor­ma­tionszen­trum wird von den Tou­ri­sten gut ange­nom­men und zählt seit sei­ner Eröff­nung ca. 17.000 Besucher.

Die ersten Besu­cher­strö­me im Zei­traum der Beri­ch­ter­stat­tung waren aller­dings schon bei win­ter­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren zum 2. Adven­tli­chen Klo­ster­markt vom 26. bis zum 28. Novem­ber 2004 gekom­men. P. Prior Bene­dikt über­nimmt Jahr für Jahr sehr enga­giert die Orga­ni­sa­tion des Mark­tes. Etwa zwan­zig Klö­ster boten an dreißig Stän­den ihre Pro­duk­te an. Ein Kul­tur­pro­gramm umrahm­te die ein­zel­nen Tage. Auch das Kon­zert der Welt­en­bur­ger Musik­ge­mein­schaft und die jähr­li­che Pfer­de­se­gnung wur­den in das Pro­gramm des Mark­tes inte­griert. Fr. Lukas hat­te im Barock­saal eine große Krip­pe­naus­stel­lung auf­ge­baut. Der Baye­ri­sche Run­d­funk war mit sei­ner “Sch­nee­mann-Tour” zu Gast und über­trug meh­re­re Stun­den “live” aus dem Klo­ste­rhof. In die­sem Jahr war es für die Besu­cher auch möglich, mit einer roman­ti­schen Schiff­fahrt durch den Donau­durch­bruch den Klo­ster­markt zu errei­chen. Zudem wur­den An- und Abrei­se durch den Ein­sa­tz von Shut­tle-Bus­sen erlei­ch­tert. Nun ste­ht schon der 3. Klo­ster­markt vor der Tür; die Vor­be­rei­tun­gen dafür lau­fen auf Hochtouren.

Sehr inter­na­tio­nal zeig­te sich das Klo­ster in den Tagen vor dem Welt­ju­gend­tag. Grup­pen aus aller Welt waren bei uns zu Besuch. Sie kamen z. B. aus Poly­ne­sien, Indien, Ita­lien, Ungarn, Kroa­tien und Irland. Über 100 Jugend­li­che aus Nie­de­rö­ster­reich in Beglei­tung von Zister­zien­sern aus Hei­li­gen­kreuz mach­ten bei uns Zwi­schen­stop und waren unse­re Gäste. Am Welt­ju­gend­tag in Köln nah­men P. Gre­gor und Fr. Lukas teil, sowie P. Tho­mas und P. Bonifatius.

Gäste “aus alter Zeit” besu­ch­ten am 3. und 4. Mai das Klo­ster. Stu­den­ten aus Regen­sburg hat­ten im Rah­men eines Stu­dien­pro­jek­tes eine römi­sche Galee­re nach­ge­baut und sind in histo­ri­schen Gewän­dern mit die­ser nach Welt­en­burg geru­dert. Im Donau­durch­bruch brau­ch­ten sie Unter­stü­tzung durch ein Feuerwehrboot.

Am 26. Sep­tem­ber eröff­ne­te Herr Regie­rung­sprä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzel­sber­ger die Kun­staus­stel­lung “Welt­en­bur­ger Spu­ren”, im Rah­men derer heuer zum 3. Mal von 18 Nach­wu­ch­skün­stlern zeit­ge­nös­si­sche Kun­st unter dem Mot­to “Die Kun­st macht mobil” im Umfeld des Klo­sters prä­sen­tiert wur­de. Die Her­ren Alfred Böschl, Dr. Her­bert Sch­neid­ler und Peter Dorn waren verant­wor­tlich für das Kon­zept und die Orga­ni­sa­tion der Aus­stel­lung, wofür ihnen auch an die­ser Stel­le gedankt sei.

Auch in die­sem Jahr durf­ten wir wie­der beson­de­re Gäste bei uns will­kom­men heißen. Der Pader­bor­ner Weih­bi­schof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann feier­te auch in die­sem Jahr wie­der das Pon­ti­fi­ka­lamt zum Haupt­fe­st der Herz Mariä Bruderschaft.

Eine sehr große Freu­de war es für uns, dass Erz­bi­schof em. Dr. Karl Braun von Bam­berg unse­re Ein­la­dung annahm, den Tag des Bene­dik­tu­sfe­stes (11. Juli) mit uns ver­brin­gen konn­te und am Abend das Pon­ti­fi­ka­lamt hielt. In sei­ner Fest­pre­digt leg­te er uns und den Gläu­bi­gen unse­rer Pfarr­ge­mein­den das “Auscul­ta” (Höre), das erste Wort der Bene­dik­tu­sre­gel, aus. Beim anschließen­den gemü­tli­chen Bei­sam­men­sein war Gele­gen­heit zur Bege­gnung untereinander.

Eini­ge Male war unser Diö­ze­san­bi­schof Prof. Dr. Gerhard Lud­wig Mül­ler zu Gast. Der erste Anlass war das 250jährige Jubi­läum der Altar­wei­he in Stau­bing am Patro­zi­nium, 26. Dezem­ber. Am Nach­mit­tag die­ses Festes führ­ten Schü­ler des Donau-Gym­na­siums, Kelheim, das von P. Ste­phan ver­fas­ste Thea­ter­stück “Ste­pha­nus lebt” auf. Die Dar­stel­ler und Musi­ker begei­ster­ten den Bischof und das gesam­te Publi­kum. Die gesam­mel­ten Spen­den im voll bese­tz­ten Festsaal wur­den dem Bischof für die Kin­der in Peru über­ge­ben. Wegen des Erfol­ges führ­ten die Schü­ler das Stück spä­ter noch­mals in Thal­dorf auf.

Der Bischof wan­der­te im Rah­men sei­nes Pasto­ral­be­su­ches mit den Prie­stern der Region Kelheim am 17. Juli von Neu­stadt entlang der Donau nach Welt­en­burg. Bei uns feier­te er die Sonn­tag­sve­sper und pre­dig­te beson­ders für den anwe­sen­den Kle­rus. Bei Leber­käs und gutem Welt­en­bur­ger Bier ließen wir zusam­men mit dem Bischof und den Prie­stern den Tag gemü­tlich im Bier­gar­ten ausklingen.

Als drit­te der “Prü­fun­gen” han­delt Vol­ker Sch­mid­ts Film vom Gemein­schaf­tsle­ben. Es ist eine ste­te Auf­ga­be von Gemein­schaft, sich immer wie­der neu zusam­men­zu­fin­den. Auch in die­sem Jah­re­sbe­ri­cht möch­ten wir Sie etwas teil­neh­men las­sen an den Freu­den und Nöten unse­res Kon­ven­tes. Gei­stlich stärk­te uns zum Ende des ver­gan­ge­nen Jah­res H.H. Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus Mün­chen in den Kon­ven­te­xer­zi­tien. Sie stan­den unter dem The­ma “Gott offen­bart sich je neu”. Am Fest der Tau­fe des Herrn, 10. Januar, leg­te Fr. Lukas M. die zei­tli­che Pro­fess ab. Mit uns feier­ten sei­ne Eltern, die Groß­müt­ter und Ver­wand­ten aus dem Sch­war­z­wald. Im April begann er das Theo­lo­gie­stu­dium an der Uni­ver­si­tät Regen­sburg und wohnt seit­dem wäh­rend der Woche im dor­ti­gen Prie­ster­se­mi­nar. Fr. Anto­nius erneuer­te am 9. Januar sei­ne zei­tli­chen Gelüb­de für ein Jahr. Da sich P. Josef auf­grund kör­per­li­cher Erschö­p­fung und gesun­d­hei­tli­cher Pro­ble­me aus der Seel­sor­ge zurüc­k­zie­hen mus­ste, war es kur­z­fri­stig not­wen­dig, die Ein­tei­lung der Pfarr­seel­sor­ge neu vor­zu­neh­men: Der bishe­ri­ge große Pfarr­ver­band wur­de zum 1. Januar die­ses Jah­res wie­der in sei­ne frü­he­ren Seel­sor­geein­hei­ten auf­ge­teilt. P. Gre­gor wur­de zum Pfar­rer für Welt­en­burg und P. Michael für Teuer­ting ernannt. P. Prior Bene­dikt ist seit­dem Expo­si­tus von Ein­muß und P. Ste­phan von Stau­bing. Ende Januar ließ sich P. Boni­fa­tius für ein Jahr beur­lau­ben und kehr­te pro­bewei­se in die Erz­diö­ze­se Köln als Seel­sor­ger zurück. Nach einem län­ge­rem Erho­lung­sau­fen­thalt wur­de P. Josef zum Lei­ter des Klo­ster­la­dens und Sekre­tär des Gäste­hau­ses beauf­tragt. Er bleibt wei­te­rhin Sakri­stan. Die­ses Jahr wur­de auch wie­der mit einer ewi­gen Pro­fess gekrönt. Nach Exer­zi­tien in Plank­stet­ten bei unse­rem Bei­cht­va­ter P. Josef Kärt­ner leg­te Fr. Rupert im Pon­ti­fi­ka­lamt am Hoch­fe­st Chri­sti Him­mel­fahrt, 5. Mai, die Feier­li­chen Gelüb­de ab. Zahl­rei­che Ver­wand­te und Freun­de nah­men am Fest teil. Lei­der mus­ste die­ser feier­li­che Tag für ihn im Kelhei­mer Kran­ke­n­haus enden. Nur durch die ärz­tli­chen Sofort­maß­nah­men konn­te er vor inne­rem Ver­blu­ten geret­tet wer­den. Inz­wi­schen hat sich sein Gesun­d­hei­tszu­stand wie­der so weit gebes­sert, dass er sei­ne Auf­ga­ben als Gärt­ner, Imker und KFZ-Wart wahr­neh­men kann. Am 2. Augu­st vol­len­de­te er das 50. Lebensjahr.

Berei­ts am 13. April feier­te P. Raphael in Ober­ried den 80. Geburts­tag. Abt Tho­mas besu­ch­te ihn aus die­sem Anlass und gra­tu­lier­te ihm in unser aller Namen. In sei­ner frü­he­ren Expo­si­tur hil­ft er noch regel­mäßig in der Seel­sor­ge mit.

Erfreu­lich ist auch, dass wie­der ein jun­ger Mann in unser Klo­ster ein­ge­tre­ten ist. Am 21. Juni begann Herr Andreas Erla­cher (28) aus Rot­tach-Egern am Tegern­see das Postu­lat und wur­de in der Vesper des Chri­st­kö­nig­sfe­stes, 20. Novem­ber, ein­ge­klei­det. Er trägt nun den Namen des hl. Mär­ty­rers Qui­rin, des­sen Reli­quien seit dem 8. Jah­rhun­dert in der ehe­ma­li­gen Klo­ster­kir­che von Tegern­see verehrt werden.

Am 26. Sep­tem­ber unter­nah­men wir unse­ren Kon­ven­tau­sflug nach Strau­bing. Zuer­st besu­ch­ten wir das dor­ti­ge Kar­me­li­ter­klo­ster. P. Prior Georg gab eine inte­res­san­te Füh­rung durch Kir­che, Gruft und Klau­sur. Zwei örtli­che Stadt­füh­re­rin­nen erklär­ten uns dann den Stadt­turm und die Jakobs-Kir­che. Nach dem Mit­ta­ges­sen auf dem son­ni­gen Stadt­pla­tz schloss sich eine Füh­rung durch die Asam-Kir­che bei den Ursu­li­nen an. Unser näch­stes Ziel war die frü­he­re Abtei­kir­che von Obe­ral­taich, die uns P. Kilian erklär­te. Zum Abschluss des Tages besu­ch­ten wir noch die Wall­fahrts­kir­che auf dem nahen Bogenberg.

Vom 5. bis 8. Sep­tem­ber nah­men Abt Tho­mas Maria und P. Leo­pold in Plank­stet­ten am Gene­ral­ka­pi­tel der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion teil. Abt Dr. Emme­ram Krän­kl aus Aug­sburg wur­de zum neuen Abt­prä­ses gewä­hlt. Im Anschluss ist in jedem Klo­ster die Ämte­rer­neue­rung fäl­lig: P. Prior Bene­dikt und P. Sub­prior Michael wur­den in ihren Ämtern bestä­tigt. In das Senio­ren­ka­pi­tel wur­den P. Cle­mens M. und P. Ste­phan gewählt.

Am Ende eines Kir­che­n­jah­res len­ken die litur­gi­schen Tex­te unse­re Gedan­ken auf das Ende der Zeit und auch auf das Ende unse­res per­sön­li­chen Lebens. Mit der gan­zen Kir­che haben wir Anteil genom­men am Ster­ben von Pap­st Johan­nes Paul II., dem eini­ge Mit­brü­der wäh­rend sei­nes lan­gen Pon­ti­fi­ka­tes auch schon per­sön­lich bege­gnet waren. Groß war dann die Freu­de über die Wahl sei­nes Nach­fol­gers, des “Baye­ri­schen” Pap­stes. Gestei­gert wur­de unse­re Freu­de durch die Annah­me des Namens Benedikt.

Schoc­kie­rend war die Nachri­cht von der Ermor­dung des Grün­ders von Tai­ze, Fr. Roger Schu­tz, zur Zeit des Welt­ju­gend­ta­ges. Zu die­ser Zeit ver­starb auch an ihrem Namen­stag unse­re lan­g­jäh­ri­ge treue Mitar­bei­te­rin Rosa Krem­srei­ther. Sie hat­te über vie­le Jah­re, so lan­ge es ihre Gesun­d­heit zuließ, die Abtei­kir­che gerei­nigt und für fri­sche Blu­men bei der Mut­ter­got­tes gesorgt,. P. Leo­pold hielt das Requiem und die Beer­di­gung für sie.

Am 22. Novem­ber fand die Jah­re­shaupt­ver­samm­lung des Vereins der Freun­de der Abtei statt. Er zählt momen­tan 202 Mit­glie­der. Wir sind dan­k­bar, dass die­ser stat­tli­che Per­so­nen­kreis sei­ne Ver­bun­den­heit mit dem Klo­ster bekun­det und gemäß dem Vereinsz­weck bei der Erfül­lung der seel­sor­gli­chen und kul­tu­rel­len Auf­ga­ben ideell und mate­riell unter­stü­tzt. In die­sem Jahr stan­den Neu­wa­hlen an. Säm­tli­che Mit­glie­der des Vor­stan­des und des Bei­ra­ts wur­den in ihren Ämtern bestä­tigt. Berei­ts seit der Grün­dung im Okto­ber 1999 ist Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier der erste Vor­si­tzen­de. Scha­tz­mei­ster ist Herr Oswald Freidl und Schrift­füh­rer Herr Anton Röhrl jun. Den Vor­si­tz im Bei­rat hat Herr Regie­rung­sprä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzel­sber­ger inne, sein Stell­ver­tre­ter ist Herr Bür­ger­mei­ster Fri­tz Mathes aus Kelheim.

Vol­ker Sch­midt beschließt sei­nen Klo­ster­film mit einer Bild­se­quenz der Lich­ter­pro­zes­sion auf den Frauen­berg am 15. Augu­st. Lich­ter wer­den nun auch in den grauen Novem­ber­ta­gen auf den Grä­bern der Ver­stor­be­nen ange­zün­det wie auch in vie­len Woh­nun­gen. Jedes Licht kann uns an DEN erin­nern, der von sich sagt: “Ich bin das Licht der Welt” — aber auch uns zumu­tet, Licht der Welt zu sein.

Wenn in unse­rer Welt ange­si­ch­ts großer Natur­ka­ta­stro­phen, Ter­ro­ran­schlä­ge und ande­rer Unglück­sfäl­le oder auch im Hin­blick auf bestimm­te poli­ti­sche und wir­ts­chaf­tli­che Ent­wic­klun­gen sich Ang­st und Kla­ge breit machen, kön­nen wir an ein chi­ne­si­sches Spri­ch­wort den­ken: “Es ist bes­ser, ein Licht anzu­zün­den — als über die Dun­ke­lheit zu schim­p­fen”. Der Adven­tskranz erin­nert uns daran, den Weg für Chri­stus zu berei­ten, damit es in der Welt, in unse­ren Gemein­schaf­ten und in uns sel­ber wie­der licht­vol­ler wer­den kann.

Wir wün­schen Ihnen allen zu den kom­men­den Wochen des Adven­tes und zum Weih­na­ch­tsfe­st Got­tes rei­chen Segen,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2004

Advent 2003 — Advent 2004

Wäh­rend die­se Zei­len der Jah­re­schro­nik geschrie­ben wer­den, lau­fen die Vor­be­rei­tun­gen für den die­sjäh­ri­gen, zwei­ten Welt­en­bur­ger Klo­ster­markt auf Hoch­tou­ren. Im Vor­jahr wur­de er erst­mals orga­ni­siert, nach­dem P. Prior mit sei­nem Team schon seit eini­gen Jah­ren auf ähn­li­chen Veran­stal­tun­gen in Sch­wei­kl­berg, Nie­de­ral­taich und Rei­cher­sberg (in Öster­reich) teil­ge­nom­men und dabei eine entspre­chen­de Nach­fra­ge nach Pro­duk­ten aus ver­schie­de­nen Klö­stern erlebt hat­te. In den gesch­mück­ten Hol­z­häu­schen im Klo­ste­rhof boten Mit­glie­der ver­schie­de­ner Orden Weih­na­ch­ts­sch­muck, Arti­kel aus Mis­sion­sge­bie­ten, Bäc­ker- und Metz­ge­rei­pro­duk­te u.v.m. an. Es wur­de aber nicht nur ver­kauft, son­dern auch ein umfan­grei­ches Rah­men­pro­gramm von musi­ka­li­schen Dar­bie­tun­gen, beson­de­ren Füh­run­gen, Aus­stel­lun­gen usw. ange­bo­ten. Kan­di­dat Domi­nik Stei­ne­brun­ner hat­te eine große Krip­pe­naus­stel­lung auf­ge­baut, die vie­le Besu­cher anzog. An den ersten bei­den Tagen waren aller­dings auf­grund der schle­ch­ten Wit­te­rung nur weni­ge Inte­res­sen­ten gekom­men. Dage­gen lock­te dann das herr­li­che Wet­ter am Sonn­tag Tau­sen­de Men­schen aus Nah und Fern. Um das Par­k­pla­tz­pro­blem zu entschär­fen, wer­den heuer zum zwei­ten Klo­ster­markt auch die Schif­fe fah­ren. Die Zahl der Markt­be­schic­ker wird sich fast ver­drei­fa­chen. Natür­lich wird auch unser eige­ner Klo­ster­la­den ver­tre­ten sein.

Die­ser erleb­te auch das Jahr über wie­der mehr Zulauf als im Vor­jahr, da heuer fast dur­ch­gän­gig die Schiff­fahrt möglich war. 2003 konn­ten auf­grund des extre­men Nie­drig­was­sers über vie­le Wochen hin­durch kei­ne Schif­fe fah­ren und deshalb hat­ten auch vie­le Grup­pen ihren Besuch abge­sagt. Die ame­ri­ka­ni­schen Gäste kamen eben­falls wie­der in großen Scha­ren. Zum Pro­gramm gehört mei­stens eine Kir­chen­füh­rung von Fr. Anto­nius oder P. Leo­pold, der ihnen auch ein Cho­ral­stück vor­singt, das sie immer wie­der begei­stert. Tro­tz man­cher Ein­schrän­kun­gen auf­grund der Reno­vie­rung­smaß­nah­men hat­te sich die Zahl der Füh­run­gen wie­der ver­mehrt. Die Reno­vie­run­gen gehen im Inne­ren und Äuße­ren der Kir­che zügig voran, so dass der Abschluss für das Jahr 2006 zu erwar­ten ist.

Größe­re Bau­maß­nah­men gibt es zudem im Bereich der Klo­ster­braue­rei. Für das Frü­h­jahr 2005 ist die Ein­wei­hung des neuen Infor­ma­tionszen­trums im Fel­sen­kel­ler vor­ge­se­hen. Dann kann den Besu­chern durch Aus­stel­lun­gen und Film­vor­füh­run­gen zusä­tz­lich ein Blick hin­ter die Klau­sur­mauern und in die Braue­rei ermö­gli­cht wer­den. Auch das Natur­schu­tz­ge­biet “Welt­en­bur­ger Enge” oder Donau­durch­bruch mit sei­ner viel­fäl­ti­gen Flo­ra und Fau­na soll beson­ders vor­ge­stellt wer­den. Als Ersa­tz für die bishe­ri­gen Bier­tanks wur­den fünf 35.000-Liter Gär- und Lager­tanks mit großem Auf­wand von Regen­sburg zur Braue­rei trans­por­tiert. Dazu mus­sten teil­wei­se Straßen­sper­run­gen vor­ge­nom­men wer­den. Mit rie­si­gen Spe­zial­krä­nen wur­den sie über Dach an ihren jetzi­gen Stan­dort eingehoben.

Eine wei­te­re Neuan­schaf­fung wur­de auf dem Buch­hof not­wen­dig. Als Ersa­tz für die klei­ne­ren Trak­to­ren wur­de ein neuer großer Schlep­per (170 PS) gekauft. P. Prior segne­te ihn am Ern­te­dank­sonn­tag, dem 3. Okto­ber, zusam­men mit einem neuen Kreuz, das inz­wi­schen am Gie­bel des Stal­les ange­bra­cht wur­de. Das bishe­ri­ge war von Unbe­kann­ten geschän­det wor­den. Derar­ti­ger Van­da­li­smus brei­tet sich in unse­rer Gegend zuneh­mend aus. Immer wie­der wer­den Grot­ten, Mar­terl, Grä­ber ver­wü­stet und zerstört.

Für 50-jäh­ri­ge Mithil­fe bei den Wal­dar­bei­ten auf dem Buch­hof wur­de am 28. Dezem­ber Herr Erwin Mein­zer aus Hol­z­har­lan­den im Rah­men eines klö­ster­li­chen Mit­ta­ges­sens geehrt. Zugleich konn­ten wir auch Herrn Ste­fan Sch­mer­beck aus Stau­bing zur bestan­de­nen Mei­ster­prü­fung mit Auszeich­nung gra­tu­lie­ren. Als erster Auszu­bil­den­der war Rudi Dil­lin­ger aus Ober­fec­king auf dem Buch­hof im Einsatz.

Ein Jubi­läum galt es auch am 7. Mai in der Klo­ster­schen­ke zu feiern. Seit 70 Jah­ren führt Fami­lie Röhrl, berei­ts in drit­ter Gene­ra­tion, die Klo­ster­schen­ke. Im Rah­men der Feier wur­den histo­ri­sche Fil­mauf­nah­men gezeigt. Kurz zuvor konn­ten Anton und Elfrie­de Röhrl ihre Gol­de­ne Hoch­zeit feiern. Außer­dem beging die Senior­che­fin ihren 75. Geburtstag.

Die “Grup­pe Geschi­ch­te” der Welt­en­bur­ger Aka­de­mie exi­stiert seit 25 Jah­ren. Zu die­sem beson­de­ren Anlass gewann sie den frü­he­ren Baye­ri­schen Kul­tu­smi­ni­ster Prof. Dr. Hans Maier als Red­ner für den öffen­tli­chen Festakt am 17. Sep­tem­ber. Er sprach über die kul­tur­po­li­ti­schen Verhält­nis­se in den 68er Jah­ren. Des Wei­te­ren gab es eine inter­ne Jubi­läum­sfeier der Verein­smit­glie­der. Der Vor­si­tzen­de der “Grup­pe Geschi­ch­te”, Prof. Dr. Gün­ter Tam­me, radel­te in die­sem Jako­bus-Jahr (immer wenn das Fest die­ses Apo­stels auf einen Sonn­tag fällt) nach San­tia­go de Com­po­ste­la. Einen beein­druc­ken­den Dia­vor­trag über die­sen “Cami­no” bot er im Rah­men der Jah­re­sver­samm­lung des “Vereins der Freun­de der Abtei Weltenburg”.

Zwei Jubi­läen gab es auch im Kon­vent. P. Cle­mens geda­ch­te am 26. Mai in aller Stil­le sei­nes Sil­ber­nen Prie­ste­r­ju­bi­läums. Tro­tz Alter­sbe­sch­wer­den nimmt er am gesam­ten Chor­ge­bet teil, kon­ze­le­briert täglich im Kon­ven­tamt und ste­ht auch für Bei­cht­ge­sprä­che u. a. m. zur Verfügung.

P. Leo­pold feier­te vom 9. bis 11. Okto­ber in sei­nem Hei­ma­tland Öster­reich im Krei­se sei­ner Ver­wand­ten und Freun­de den 50. Geburtstag.

Erfreu­li­cher­wei­se gab es für den Kon­vent heuer gleich zwei­mal Zuwa­chs. Nach den Kon­ven­te­xer­zi­tien, die uns Abt Dr. Johan­nes Gart­ner von Sec­kau vom 6. bis 10. Januar zu ausgewä­hl­ten Kapi­teln der Bene­dik­tus-Vita hielt, wur­de der Kan­di­dat Domi­nik Stei­ne­brun­ner in der ersten Vesper vom Fest “Tau­fe des Herrn” als Fr. Lukas Maria ein­ge­klei­det. Er konn­te mit 11 wei­te­ren Novi­zen aus den Abteien unse­rer Kon­gre­ga­tion am Kom­mun­no­vi­ziat teil­neh­men. Der erste Teil fand vom 22. März bis 3. April in unse­rem Klo­ster und der zwei­te vom 21. Juni bis 10. Juli in Ettal statt.

Mit­te Januar wur­de P. Boni­fa­tius Mül­ler aus der Abtei Sieg­burg durch die Über­tra­gung sei­ner Sta­bi­li­tät, die von den zustän­di­gen Prä­si­des der Subla­zen­ser Kon­gre­ga­tion und der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion geneh­migt wor­den war, rech­tskräf­tig Mönch in unse­rem Klo­ster. Er übt momen­tan noch die Seel­sor­ge als Insel­ku­rat und Spi­ri­tual der Bene­dik­ti­ne­rin­nen auf Frauen­chiem­see aus.

Fr. Rupert leg­te am 4. Mai die zei­tli­chen Gelüb­de auf ein Jahr ab, um im kom­men­den Jahr zur ewi­gen Pro­fess zuge­las­sen wer­den zu können.

Von Austrit­ten und Tode­sfäl­len blie­ben wir in die­sem Jahr ver­schont. Aller­dings ver­star­ben eini­ge Per­sön­li­ch­kei­ten, die mit unse­rem Klo­ster ver­bun­den waren.

Frau Maria The­re­sia Mayer aus Hüt­tlin­gen, die immer wie­der bei uns Gast war. An sie erin­nert uns eine von ihr vererb­te Replik der berühm­ten “Johan­nes-Min­ne” von Heiligkreuztal.

Weih­bi­schof Karl Flü­gel ver­starb im Alter von 89 Jah­ren am 1. Juni im Klo­ster Mal­ler­sdorf. Schon als Schü­ler war er durch sei­ne Freund­schaft mit unse­rem P. Gau­bald Schön, eben­falls einem gebür­ti­ger Amber­ger, mit unse­rer Abtei sehr ver­bun­den. Eigen­tlich woll­te er von Jugend an Mönch unse­res Klo­sters wer­den, wur­de aber durch ver­schie­de­ne Umstän­de zwei­mal daran gehin­dert. Abt Tho­mas M. nahm mit eini­gen Mit­brü­dern an der Aus­se­gnung im Regen­sbur­ger Dom teil, Altabt Tho­mas an der Beer­di­gung in Hei­li­gen­stadt bei Gangkofen.

Am 24. des glei­chen Mona­ts ver­starb in Kelheim unser Wohl­tä­ter Gei­stli­cher Rat Franz Waw­rok. Bis in sein hohes Alter von 93 Jah­ren hinein hielt er regen Kon­takt zu uns. Abt Tho­mas zele­brier­te in der Stadt­p­farr­kir­che Mariä Him­mel­fahrt ein Pon­ti­fi­kal­re­quiem für ihn.

Mehr als 200 Jah­re nach der Säku­la­ri­sa­tion geda­ch­ten wir in beson­de­rer Wei­se des letz­ten Abtes vor der Klo­ste­rau­f­he­bung, Bene­dikt Wer­ner aus Diet­furt an der Alt­mü­hl. Am 12. Augu­st segne­te Abt Tho­mas im Klo­ste­rhof einen Gedenk­stein, den er dann mit dem Bil­d­hauer Alfred Böschl nach Mün­chen bra­ch­te und auf sei­nem wie­der­ge­fun­de­nen Grab im Alten Süd­frie­d­hof an der Thal­kir­che­ner Straße niederlegte.

Mögen sie mit allen unse­ren ver­stor­be­nen Ange­hö­ri­gen, Freun­den und Wohl­tä­tern und den zahl­rei­chen Sch­we­stern und Mit­brü­dern, deren Tode­sna­chri­cht wir das Jahr hin­durch erhiel­ten, ruhen in Got­tes Frieden.

Die Ver­bun­den­heit zu unse­rem Orden, zur Kon­gre­ga­tion und zu ande­ren Orden­sleu­ten zeigt sich nicht nur in der Für­bit­te für die Ver­stor­be­nen, son­dern eben­so in regel­mäßi­gem Austau­sch, zu dem auch gegen­sei­ti­ge Besu­che und die Teil­nah­me an ver­schie­de­nen Veran­stal­tun­gen gehö­ren. Ein tra­di­tio­nel­ler Ter­min dazu ist seit eini­gen Jah­ren der “Tag des Gott gewei­h­ten Lebens”. So gestal­te­te auch in die­sem Jahr wie­der eine Scho­la von Mön­chen aus unse­rem Klo­ster und der Nach­ba­rab­tei Rohr die Vesper im Dom zu Regen­sburg am 1. Februar. Offi­zia­tor und Pre­di­ger war Bischof Dr. Gerhard Lud­wig Mül­ler. Ein großer Teil des Kon­ven­tes nahm daran teil, wie auch an der anschließen­den Bege­gnung mit den zahl­rei­chen Ordensleuten.

Immer wie­der waren Äbte aus ande­ren Klö­stern als Refe­ren­ten beim Kom­mun­no­vi­ziat, zum “Klei­nen Äbte­tref­fen” und zur Magi­ster­kon­fe­renz unse­rer Kon­gre­ga­tion bei uns zu Gast. Auch Äbtis­sin Ancil­la von Säben und Altäb­tis­sin Edel­traud aus Eibin­gen durf­ten wir begrüßen. Über län­ge­re Zeit weil­te im Som­mer Altabt Alkuin aus Han­ga bei uns, der eifrig im Gar­ten mitar­bei­te­te und unser Chor­ge­bet auf der Orgel begleitete.

Zwei­mal besu­ch­te uns Herr Weih­bi­schof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann aus Pader­born, im Frü­h­jahr zum Tref­fen sei­nes Wei­he­kur­ses und im Som­mer für eini­ge Urlaub­sta­ge. Am Hoch­fe­st der Auf­nah­me Mariens in den Him­mel feier­te er das Pon­ti­fi­ka­lamt in der Klo­ster­kir­che und hielt dabei eine enga­gier­te Predigt.

Prie­ster­li­che Mit­brü­der aus ganz Deu­tschland und darü­ber hinaus waren immer wie­der unse­re Gäste, sei es für eine per­sön­li­che stil­le Zeit, zum Erho­lung­sur­laub oder mit Grup­pen ihrer Pfar­reien. Gut besu­cht waren auch in die­sem Jahr die Prie­ste­re­xer­zi­tien, die Prof. Dr. Lud­wig Mödl und Pfar­rer Josef Brand­ner begleiteten.

Auch Ver­tre­ter der Poli­tik waren wie­de­rholt zu ver­schie­de­nen Anläs­sen bei uns in Welt­en­burg, so der Regie­rung­sprä­si­dent von Nie­der­bayern, Herr Dr. Wal­ter Zitzel­sber­ger, der Lan­drat von Kelheim, Herr Dr. Hubert Fal­ter­meier, wie der Bür­ger­mei­ster, Herr Fri­tz Mathes.

Am 15. Sep­tem­ber kam der Baye­ri­sche Umwelt­mi­ni­ster, Herr Dr. Wer­ner Sch­nap­pauf, um in einer klei­nen Feier­stun­de dem Natur­schu­tz­ge­biet “Welt­en­bur­ger Enge” das Prä­di­kat “Schön­ste Geo­to­pe Bayerns” zu ver­lei­hen. Hier­bei wur­de auch eine Hin­wei­sta­fel enthüllt, die die erd­ge­schi­ch­tli­che Entste­hung des Donau­durch­bru­ches zeigt. Glei­ch­zei­tig sag­te er zu, dass die Ver­wir­kli­chung des Hoch­was­ser­schu­tzes für unser Klo­ster bald begin­nen kön­ne. In die­sem Jahr konn­te die auf­wen­di­ge Fels­sa­nie­rung entlang der Asam­straße abge­schlos­sen wer­den. Nun kön­nen die Besu­cher wie­der frei von Behin­de­run­gen und gesi­chert vor Fel­sab­stür­zen das Klo­ster erreichen.

Ein beson­de­rer “Besu­cher” kam in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli. Mit einem beleu­ch­te­ten Son­der­schiff wur­de das “Welt­ju­gend­tag­skreuz” in Beglei­tung von Jugend­li­chen aus Kelheim zu uns gebra­cht und in der Abtei­kir­che zu einer “Nacht der Lich­ter” auf­ge­ri­ch­tet. Ver­schie­de­ne Grup­pie­run­gen, auch aus unse­ren Gemein­den, gestal­te­ten die Nacht hin­durch Gebe­tszei­ten, die die gemein­sa­men Lau­des mit den Mön­chen abschlos­sen. Jugend­li­che tru­gen dann zu Fuß das Kreuz der Donau entlang nach Neu­stadt, wo an der beim Pfing­stho­ch­was­ser 1999 entstan­de­nen Damm­bru­ch­stel­le ein Wort­got­te­sdien­st für Schü­ler gefeiert wur­de. Ein Hub­schrau­ber hol­te das Kreuz dort ab und flog es nach Min­del­stet­ten zum “Anna-Schäf­fer-Gedenk­tag”.

Wäh­rend das gan­ze Jahr hin­durch zahl­rei­che Grup­pen und Ein­zel­ne unser Klo­ster auf­su­chen, hat sich der Kon­vent am 6. Sep­tem­ber sel­ber auf “Große Fahrt” bege­ben. Ziel unse­res die­sjäh­ri­gen Ausflu­ges war Main­fran­ken, als erstes die Kir­che “Maria im Wein­berg” bei Vol­kach mit der berühm­ten Rosen­kranz-Madon­na von Til­man Rie­men­sch­nei­der. Anschließend besu­ch­ten wir den stei­ner­nen Altar in der frü­he­ren Klo­ster­kir­che Maid­bronn, ein wei­te­res Werk die­ses großen Kün­stlers. Dort erklang mit unse­rer gesun­ge­nen Mit­tag­sho­re wohl wie­der seit Jah­rhun­der­ten bene­dik­ti­ni­sches Chor­ge­bet. Herr Pfar­rer Nee­ser aus Vei­tshöch­heim, der uns zu die­ser Fahrt ein­ge­la­den hat­te, erklär­te uns sehr fach­kun­dig bei­de Wer­ke. In Vei­tshöch­heim aßen wir zu Mit­tag und erhiel­ten eine Füh­rung durch den Hof­gar­ten. Herr Bür­ger­mei­ster Kin­z­ko­fer lud uns in einem Gar­ten­pa­vil­lon zu einem Ste­hem­p­fang ein und führ­te uns nach der Vesper, die wir in der Pfarr­kir­che san­gen, durch die ehe­ma­li­ge Vei­tshöch­hei­mer Syna­go­ge. Den Tag beschloss eine Kaf­fee­ta­fel, die die bei­den Sch­we­stern von Herrn Pfar­rer Nee­ser im Pfar­rheim der Kura­tie-Kir­che “Hei­lig­ste Drei­fal­ti­g­keit” rei­chlich gedeckt hatten .

Wir haben Ihnen nun wie­der einen klei­nen Ein­blick in Welt­en­bur­ger Erei­gnis­se des ver­gan­ge­nen Jah­res gege­ben. Wir wer­den die­ses mit den Kon­ven­te­xer­zi­tien, die Herr Prof. Dr. Lud­wig Mödl vom 26. bis 31. Dezem­ber beglei­ten wird, ausklin­gen lassen.

Wir wün­schen Ihnen für die kom­men­de Adven­ts- und Weih­na­ch­tszeit Gele­gen­heit zur Besin­nung, damit Chri­stus wir­klich “ankom­men” kann. Sein segnen­des Geleit möge Sie nicht nur durch die Feier­ta­ge beglei­ten, son­dern auch im gan­zen kom­men­den Jahr 2005.

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg