Jahresbericht 2003

Advent 2002 – Advent 2003

Seit eini­gen Jah­ren brin­gen vie­le Men­schen mit dem Namen „Wel­ten­burg“ nicht nur Donau­durch­bruch, Asam­kir­che und Klos­ter­bier in Verbindung,sondern auch Hoch­was­ser. Zu Jah­res­be­ginn führ­te der Strom so viel Was­ser, daß die Seg­nung der Donau an Erschei­nung des Herrn, 6. Janu­ar, von der Stra­ße aus am Donau-Tor erfolg­te, da der Kies­strand über­flu­tet war. Das gan­ze Jahr hin­durch zeig­te sich die Donau aber dann von ihrer gegen­sätz­li­chen Sei­te. Über vie­le Wochen hin­weg war auf­grund des Jahr­hun­dert­som­mers mit viel Son­nen­glut, aber kei­nem Regen, der Was­ser­stand so nied­rig, daß kei­ne Schif­fe mehr fah­ren konn­ten, brei­te Kies­bän­ke ent­stan­den und stel­len­wei­se der Fluß sogar zu Fuß über­quert wer­den konnte.

Ein sol­ches „Auf und Ab“ zeig­te sich aber nicht nur an unse­rem Donau-Strom. Auch der Kon­vent durch­leb­te in die­sem Jahr – 200 Jah­re nach der Auf­he­bung des Klos­ters durch die Säku­la­ri­sa­ti­on – Höhen und Tie­fen. Zwar blieb die Zahl der Kon­ven­tua­len nach außen hin kon­stant – aber zwei bzw. drei Mit­brü­der ver­lie­ßen das Klos­ter. Einer kehr­te wie­der zurück, zwei neue began­nen ihren Beru­fungs­weg bei uns bzw. set­zen die­sen hier fort.

Fr. Anto­ni­us woll­te in das Schot­ten­stift in Wien über­tre­ten, kehr­te aber nach sei­ner halb­jäh­ri­gen Pro­be­zeit von dort am 6. Okto­ber nach Wel­ten­burg zurück. Er ist jetzt in der Win­ter­zeit mit eini­gen Mit­brü­dern im Klos­ter­la­den tätig.

Am 5.Juli ver­ließ P. Eusta­si­us das Klos­ter. Er möch­te zu den Brü­dern vom Gemein­sa­men Leben (Augus­ti­ner-Chor­her­ren der Win­des­hei­mer Kon­gre­ga­ti­on) in Maria Bron­nen (Süd­schwarz­wald) über­tre­ten. Momen­tan befin­det er sich in der Gebets­stät­te Heroldsbach.

Zum 1. Sep­tem­ber ver­ließ nach 20 Jah­ren P. Tho­mas Wel­ten­burg, um als Seel­sor­ger im Erz­bis­tum Bam­berg zu wir­ken, wie er es bereits von 1992 – 1995 getan hat­te. Ihm wur­den die Pfar­rei­en St. Hedwig/Kulmbach und Mot­schen­bach ver­lie­hen. Bei­de Patres sind zunächst für drei Jah­re exklaustriert.

Die bei­den Mit­brü­der waren als Pfarr­vi­kar bzw. Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor in Teu­er­ting und Ein­muß gemein­sam tätig gewe­sen. Durch ihren Weg­gang muß­te die Pfarr­seel­sor­ge des Klos­ters neu orga­ni­siert wer­den. Auf­grund des Regens­bur­ger Pas­to­ral­pla­nes zur Grün­dung von Pfarr­ver­bän­den im Deka­nat bzw. Bis­tum stan­den wir vor der Alter­na­ti­ve, ent­we­der alle bis­he­ri­gen Gemein­den wei­ter­zu­füh­ren oder auf­zu­ge­ben. Im Senio­ren­ka­pi­tel ent­schie­den wir uns, sämt­li­che bis­he­ri­gen Seel­sor­ge­or­te zu einem Pfarr­ver­band zusam­men­zu­le­gen und durch ein Seel­sor­ge­team unter der Lei­tung von P. Josef als Pfar­rer von Wel­ten­burg zu betreuen.

Das mach­te natür­lich auch eine Ver­än­de­rung der Got­tes­dienst­zei­ten und eini­ger ande­rer Gege­ben­hei­ten not­wen­dig. Die­se wur­den mit jedem der Pfarr­ge­mein­de­rä­te und mit sämt­li­chen Kir­chen­pfle­gern bespro­chen. Der Pfarr­brief wird für alle gemein­sam erstellt. Es bewährt sich, daß Frau Mar­tha Kögl­mei­er bereits im Pfarr­bü­ro ein­ge­ar­bei­tet ist und nun auch für alle Orte die Ver­wal­tung der Meß­sti­pen­di­en über­nom­men hat.

Ange­sichts der Ver­lus­te an Mit­brü­dern war es Mut machend, daß unser Kon­vent auch Zuwachs erhal­ten hat­te. Am 22. Juni traf P. Boni­fa­ti­us Mül­ler aus der Abtei Sieg­burg ein mit der Absicht, in unser Klos­ter über­zu­tre­ten. Nach Ablauf der Pro­be­zeit von sechs Mona­ten wird die Ent­schei­dung über den end­gül­ti­gen Über­tritt fal­len. Er war bis­her Kurat auf der Frau­en­in­sel im Chiem­see und Spi­ri­tu­al bei den Benediktinerinnen.Daraus ergab sich auch, daß wir dort­hin unse­ren Kon­vent­aus­flug am 13. Okto­ber unter­nah­men. Am frü­hen Mor­gen fuh­ren wir mit drei Autos los und setz­ten mit einem Son­der­schiff über. Wir fei­er­ten mit den Schwes­tern das Kon­vent­amt und erhiel­ten eine Kir­chen­füh­rung. Anschlie­ßend waren wir vom Pfarr­ge­mein­de­rat im Mes­ner­haus zum Steh­emp­fang ein­ge­la­den und speis­ten nach der Mit­tagshore vor­züg­lich beim Insel­wirt. Nach einer kur­zen Frei­zeit ging es dann schon wei­ter auf die Her­ren­in­sel zur Kut­schen­fahrt und zur Füh­rung durch das Schloß. Die Ves­per san­gen wir in der dor­ti­gen Mari­en­kir­che. Auf dem Fest­land gab es noch ein Abend­essen beim Has’nwirt in Rims­ting sowie eine inter­es­san­te Kir­chen­füh­rung in Urschal­ling. Die gesam­te Orga­ni­sa­ti­on die­ses Tages hat­te P. Boni­fa­ti­us übernommen.

Am Vor­tag des Gro­ßen Frau­en­ta­ges (14. August) zog Domi­nik Stein­ebrun­ner aus Todt­nau im Schwarz­wald in unser Klos­ter ein, um das Pos­tu­lat zu begin­nen. Er hat­te kurz zuvor mit sehr guten Ergeb­nis­sen am Auf­bau­gym­nai­sum des Semi­nars St. Pirmin/Sasbach das Abitur bestanden.

Eine wei­te­re Stär­kung erfuhr unser Kon­vent durch die Able­gung der Fei­er­li­chen Pro­feß von Fr. Simon am Christ­kö­nigs­sonn­tag, 23. Novem­ber. Wir freu­en uns, daß sei­ne reif­li­chen Über­le­gun­gen zu die­sem Ziel geführt haben. Mit gro­ßem Eifer hat er schon vie­les in der neu ein­ge­rich­te­ten Schrei­ne­rei geschaf­fen. An der Pro­feß­fei­er nah­men neben sei­ner Mut­ter, sei­nem Bru­der und wei­te­ren Ver­wand­ten auch Ange­hö­ri­ge sei­ner Aus­bil­dungs­stät­te, Schrei­ne­rei Schmid, Abens­berg, teil.

Sein Sil­ber­nes Pries­ter­ju­bi­lä­um (8. Dezem­ber) fei­er­te P. Leo­pold bereits am 3. Okto­ber mit einem gro­ßen Freun­des­kreis bei der Magna Mater Aus­triae im Wall­fahrts­ort Maria­zell. Weih­bi­schof Dr. Hel­mut Krätzl aus Wien, der ihm vor 25 Jah­ren die Pries­ter­wei­he gespen­det hat­te, hielt dabei die Festpredigt.

P. Gre­gor orga­ni­sier­te das Haupt­fest für die Herz-Mariä-Bru­der­schaft in die­sem Jahr in beson­de­rer Wei­se. Er lud dazu sei­nen Stu­di­en­freund Weih­bi­schof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann (Erz­bis­tum Pader­born) ein, der das Pon­ti­fi­kal­amt sowie die anschlie­ßen­de Sakra­ments­pro­zes­si­on hielt.

Ein her­aus­ra­gen­des Fest war die Ein­wei­hung des Bene­dik­tus­brun­nens im neu­ge­stal­te­ten Innen­hof des Kreuz­gan­ges. Unser Hwst. Herr Diö­ze­san­bi­schof Dr. Ger­hard Lud­wig Mül­ler fei­er­te am Abend des Hoch­fes­tes des hl. Bene­dikt, 11. Juli, das Pon­ti­fi­kal­amt. Anschlie­ßend zog die gro­ße Schar der Gäs­te gemein­sam in den Kreuz­gar­ten zur Segens­fei­er. Unter ihnen waren auch Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger und Land­rat Dr. Hubert Fal­ter­mei­er. Der Brun­nen wur­de vom Bild­hau­er Alfred Böschl aus Adl­hau­sen nach Moti­ven der Bene­dik­tus­vi­ta geschaf­fen. Er hat­te sich ein­ge­hend mit der Gestalt unse­res Ordens­grün­ders befasst, hat­te die Orte sei­nes Wir­kens in Ita­li­en, Subia­co und Mon­te Cas­si­no, auf­ge­sucht, um die­se Bron­ze­plas­tik zu schaf­fen. Auf drei schräg über­ein­an­der geleg­ten Stein­blö­cken, aus denen das Was­ser fließt, steht ein Bene­dikt in jugend­li­chem Alter. Sei­ne Ges­tik lädt ein, den Weg des geist­li­chen Auf­stiegs mit­zu­ge­hen. Am Gurt­ge­sims der Fas­sa­de kor­re­spon­diert das Attri­but des Hei­li­gen, der Rabe mit dem ver­gif­te­ten Brot im Schna­bel. Daß die Idee eines Brun­nens umge­setzt wer­den konn­te, ver­dan­ken wir dem Ver­ein der Freun­de und wei­te­ren För­de­rern, die die finan­zi­el­len Mit­tel auf­ge­bracht haben. Ihnen sei auch an die­ser Stel­le noch­mals ein herz­li­ches „Vergelt’s Gott“ gesagt. Der Bene­dik­tus­brun­nen stellt eine gro­ße Berei­che­rung sowohl für die Klos­ter­an­la­ge als auch für das gemein­schaft­li­che Leben des Kon­ven­tes dar. In den hei­ßen Som­mer­mo­na­ten die­ses Jah­res waren wir Mön­che dort immer wie­der zur abend­li­chen Rekrea­ti­on ver­sam­melt. Gleich­zei­tig ist der Kreuz­gar­ten wie­der ein Ort der Samm­lung und Stil­le geworden.

Zu den Gäs­ten, die uns das Jahr hin­durch mit ihrem Besuch beehr­ten, gehö­ren der Hwst. Herr Bischof von Eich­stätt, Dr. Wal­ter Mixa, der Pri­or von Hei­li­gen­kreuz, P. Dr. Maxi­mi­li­an Heim OCist, Alt­äb­tis­sin Edel­traud Fors­ter OSB von Eib­in­gen, der schei­den­de Dom­de­kan und Per­so­nal­re­fe­rent unse­rer Diö­ze­se Prä­lat Franz Hirsch, der Cari­tas-Direk­tor Msgr. Bern­hard Piendl sowie die Äbte von Met­ten, Plank­stet­ten, Sche­yern, Rohr und Nie­der­al­taich im Rah­men des „Klei­nen Äbte­tref­fens“. Ein beson­de­rer Gast war für uns natür­lich Prof. Dr. Hubert Ritt. Er hielt uns vom 7. – 11. Janu­ar die Kon­vent­ex­er­zi­ti­en und sprach dabei über Maria, Petrus und Pau­lus anhand der neu­tes­ta­ment­li­chen Schrift­stel­len. Im Anschluß dar­an konn­ten wir am Fest der Tau­fe des Herrn im Kon­vent­amt unse­re Gelüb­de erneu­ern. In Wel­ten­burg fand die Früh­jahr­voll­ver­samm­lung der AGOM und die Jah­res­ta­gung der His­to­ri­schen Sek­ti­on der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­aka­de­mie statt. Wäh­rend der Oster­wo­che waren die zeit­li­chen Pro­fes­sen der baye­ri­schen Abtei­en zur Tri­en­na­len­ta­gung unse­re Gäs­te. Auch die Novi­zen unse­rer Klös­ter konn­ten wir anläß­lich des Besu­ches des Kom­mun­no­vi­zia­tes kurz ken­nen­ler­nen. Natür­lich besuch­ten uns auch vie­le Ver­wand­te, Freun­de und Bekannte.

Das Gäs­te­haus war gut belegt. Einer Rei­he von Grup­pen muß­te lei­der abge­sagt wer­den, weil manch­mal die Kapa­zi­tä­ten nicht aus­reich­ten. Auch für das kom­men­de Jahr hat schon eine gro­ße Zahl von Grup­pen gebucht.

Der größ­te Teil der Gäs­te kommt aller­dings nicht zu uns Mön­chen, son­dern hat sich das Klos­ter mit sei­ner Umge­bung als Aus­flugs­ziel gewählt. Die Schiff­fahrt durch den Donau­durch­bruch, die berühm­te Asam-Kir­che, der Bier­gar­ten mit dem Klos­ter­bier usw. zie­hen jedes Jahr Tau­sen­de von Tou­ris­ten an. Etli­che Grup­pen – beson­ders in der Zeit nach der Erst­kom­mu­ni­on und der Fir­mung – fei­ern einen Got­tes­dienst bei uns. Man­che neh­men auch an unse­rem Stun­den­ge­bet teil.

Für alle gab es in die­sem Jahr gewis­se Ein­schrän­kun­gen und Hin­der­nis­se. Schon ein­gangs wur­de erwähnt, daß lan­ge Zeit kei­ne Schif­fe fah­ren konn­ten. Aber auch mit dem Auto waren wir nur noch schwer erreich­bar, da in der Asam­stra­ße die Fel­sen saniert wer­den. Dazu wur­den zwi­schen­zeit­lich immer wie­der kür­ze­re Voll­sper­run­gen vorgenommen.

Aber selbst wenn man das Ziel erreicht hat­te, gab es noch so man­che Hür­den zu neh­men. Weil in wei­ten Tei­len der gesam­ten Klos­ter­an­la­ge und der Kir­che in gro­ßem Umfang die Reno­vie­run­gen wei­ter­gin­gen, kam es immer wie­der zu teil­wei­sen Sper­run­gen. Wur­den an einer Sei­te Gerüs­te abge­baut, ent­stan­den an einer ande­ren sogleich wie­der neue.

Den­noch wer­den die Ange­bo­te in der Klos­ter­schen­ke, im Gäs­te­haus und bei den Kir­chen­füh­run­gen wei­ter­ge­führt und den aktu­el­len Gege­ben­hei­ten ange­paßt. Die Sub­stanz­si­che­rung und Reno­vie­rung des Kon­vent- und Abtei­ge­bäu­des konn­ten im Novem­ber weit­ge­hend abge­schlos­sen wer­den. Die Dächer sind nun wie­der dicht und sta­bil, nach­dem der gesam­te Dach­stuhl saniert und eine Neu­ein­de­ckung vor­ge­nom­men wor­den ist. Eben­so wur­den sämt­li­che Archi­tek­tur­tei­le in Natur­stein, wie Sockel, Fens­ter­ge­wän­de, Trauf- und Gurt­ge­sim­se, über­ar­bei­tet und die Fas­sa­den neu gestrichen.

Vie­le Besu­cher möch­ten ger­ne das Inne­re von Klos­ter und Braue­rei besich­ti­gen, was nicht mög­lich ist. Um die­sen Inter­es­sen­ten den­noch „Ein­bli­cke“ zu gewäh­ren, wird ein Infor­ma­ti­ons- und Begeg­nungs­zen­trum im bis­he­ri­gen Fel­sen­kel­ler der Braue­rei errich­tet. Für die­ses Pro­jekt, das im Rah­men des EU-För­der­pro­gramms „Lea­der+“ bezu­schußt wird, erfolg­te am 11. Sep­tem­ber der „ers­te Spa­ten­stich“ gemein­sam durch Abt Tho­mas, den Direk­tor der Braue­rei, Herrn Goss, sowie den zwei­ten Bür­ger­meis­ter von Kel­heim, Herrn StD Fries.

Die­ser Jah­res­be­richt wird immer im Monat Novem­ber ver­faßt, in dem wir auch beson­ders der Ver­stor­be­nen geden­ken. Jeder Pries­ter­mönch zele­briert dann eine Hl. Mes­se für die Toten der Bene­dik­ti­ner­kon­fö­de­ra­ti­on. An Aller­see­len hal­ten wir nach dem Kon­vent­amt den fei­er­li­chen Gruft­gang. Auch das Jahr hin­durch geden­ken wir täg­lich beim Abend­essen und vor der Kom­plet der Ver­stor­be­nen unse­res Klos­ters und fei­ern jeden Monat ein Requi­em für sie. In die­sem Jahr ver­lor am 22. Febru­ar Fr. Rupert sei­nen Vater, Herrn Erhard Bitz, den er noch ein­mal kurz vor sei­nem Tod besu­chen konn­te. Am 17.September ver­starb Frau Aga­the Gut, eine Schwes­ter unse­res ver­stor­be­nen Fr. Bern­hard. Am 26. Okto­ber ver­starb der Schwa­ger unse­res Alt­ab­tes, Herr Anton Seitz, der sich durch eini­ge schmie­de­ei­ser­ne Wer­ke auch in unse­rem Klos­ter ver­ewigt hat. Von Bedeu­tung ist, daß gera­de in die­sem Gedenk­jahr der Klos­ter­auf­he­bung 1803 auf dem Süd­li­chen Fried­hof in Mün­chen das Grab­feld des letz­ten Abtes, Bene­dikt Wer­ner, auf­ge­fun­den wor­den ist: Da die­ses aber anschlie­ßend von der bekann­ten Fami­lie Tho­ma ver­wen­det wor­den war, wird es nicht mög­lich sein, nach noch vor­han­de­nen Gebei­nen zu suchen, um die­se in sein Klos­ter zurück­zu­füh­ren. Das Grab soll durch einen schlich­ten Gedenk­stein gekenn­zeich­net wer­den, um es nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten zu las­sen. Mit dem Tod wur­den wir auch am 22. März kon­fron­tiert. Vor den Augen sei­ner Freun­din stürz­te in der dem Klos­ter gegen­über­lie­gen­den Fels­wand ein Klet­te­rer ab. Sei­ne Lei­che konn­te erst nach einer auf­wen­di­gen Ber­gungs­ak­ti­on gefun­den werden.

Natür­lich ver­ges­sen wir auch die Leben­den nicht. Immer wie­der schlie­ßen wir unse­re Ange­hö­ri­gen, Freun­de und Wohl­tä­ter in unser für­bit­ten­des Gebet ein. Die­ses möch­ten wir Ihnen auch für das kom­men­de Jahr ver­spre­chen. So wün­schen wir Ihnen eine besinn­li­che Advents­zeit, ein fro­hes Weih­nachts­fest und Got­tes beglei­ten­den Schutz für das Jahr des Herrn 2004.

Ihre Mön­che von Weltenburg

Segnung des Benediktusbrunnens 2003

Im Zuge der Restau­rie­rung des Kon­vent- und Abtei­ge­bäu­des wur­de der Kreuz­gar­ten in der Klau­sur neu gestaltet. 
Der Bild­hau­er Alfred Böschl aus Adl­hau­sen schuf als Mit­tel­punkt des Innen­ho­fes einen Benediktusbrunnen. 

Der Hoch­wür­digs­te Herr Diö­ze­san­bi­schof Dr. Ger­hard Lud­wig Mül­ler, Regens­burg, wird den neu­en Brun­nen am Bene­dik­tus­fest segnen. 

Abt und Kon­vent des Klos­ters Wel­ten­burg laden herz­lich ein zur Mit­fei­er des Hoch­fes­tes des hl. Bene­dikt am Frei­tag, 11. Juli 2003 und zur Begeg­nung mit dem Bischof. 

Tho­mas M. Frei­hart OSB 
Abt von Weltenburg 

 
Frei­tag, 11. Juli 2003 
 
19.00 Uhr Pon­ti­fi­kal­amt in der Abteikirche 
(Haupt­ze­le­brant und Pre­di­ger: Bischof Dr. Ger­hard Lud­wig Müller) 
 
anschlie­ßend 
Seg­nung des Benediktusbrunnens 
und 
Gemüt­li­ches Bei­sam­men­sein im Klosterhof 

 

Gedenkstein für Abt Benedikt Werner in München 

Im Jahr 2003 wur­de in zahl­rei­chen Ver­an­stal­tun­gen und Publi­ka­tio­nen an die Säku­la­ri­sa­ti­on 1803 erin­nert. Die­ses Gedenk­jahr an die Auf­he­bung der Klös­ter und Stif­te vor 200 Jah­ren weck­te auch die Erin­ne­rung an den dama­li­gen letz­ten Abt von Wel­ten­burg, Bene­dikt Wer­ner, neu. Von 1786 ‑1803 stand der gebür­ti­ge Diet­fur­ter an der Spit­ze der Abtei St. Georg an der Donau. Er kann zu den gro­ßen Gestal­ten in der fast 1400jährigen Geschich­te des Klos­ters gezählt wer­den. Die Regie­rungs­zeit Wer­ners brach­te eine letz­te Blü­te, die sich im kul­tu­rel­lem und wis­sen­schaft­li­chem Schaf­fen und in seel­sorg­li­chem Wir­ken der Patres zeig­te. In die­ser leb­te und wirk­te auch der Wel­ten­bur­ger Klos­ter­kom­po­nist P. Ben­no Gru­ber (+1796). Nach­dem der Vor­gang der Auf­he­bung des Klos­ters durch einen Kel­hei­mer Beam­ten abge­schlos­sen und der Besitz weit­ge­hend ver­stei­gert war, muß­te auch Abt Bene­dikt Wer­ner sich am 19. Okto­ber 1803 zur Abrei­se ent­schlie­ßen. Der Lokal­kom­mis­sär über­ließ ihm in einem letz­ten Freund­schafts­dienst den Rei­se­wa­gen und die bei­den letz­ten noch nicht ver­stei­ger­ten Klos­ter­pfer­de. Als vom Turm die mit­ter­nächt­li­che Stun­de schlug, fuhr der Prä­lat aus dem ver­öde­ten Klos­ter­hof. Er hat sein gelieb­tes Wel­ten­burg nie mehr gese­hen. Spä­ter gestand er einem ver­trau­ten Freund in Mün­chen, daß er die­se Stun­de gewählt habe, um nie­man­den mehr zu sehen und von nie­man­den gese­hen zu wer­den. Aber „als er allein ohne Zeu­gen das letz­te­mal bey den ihm so lan­ge bekann­ten Fel­sen vor­bey­fuhr, konn­te er sich der Trä­nen nicht ent­hal­ten“ heißt es in einer bald nach sei­nem Tod, 1835 erschie­ne­nen kur­zen Lebens­be­schrei­bung des letz­ten Wel­ten­bur­ger Abtes. Er leb­te von da an als Pri­vat­ge­lehr­ter in Mün­chen (Schön­fel­der Str. 107/2) und ver­fass­te umfang­rei­che his­to­ri­sche Abhand­lun­gen über die Geschich­te Wel­ten­burgs, über Musik­ge­schich­te etc. Sie befin­den sich heu­te im Haupt­staats­ar­chiv in Mün­chen. Durch sie sind vie­le Quel­len der Klos­ter­ge­schich­te in Abschrift erhal­ten geblie­ben, deren Ori­gi­nal längst ver­lo­ren ging. Abt Bene­dikt Wer­ner ver­starb am 20. Okto­ber 1830 im Alter von 82 Jah­ren. Sein Grab fand er auf dem süd­li­chen Fried­hof in Mün­chen. Die Nach­for­schun­gen erga­ben als Begräb­nis­platz die Nr. 17/5/1. Der Fried­hof an der Thal­kir­che­ner Stra­ße wird seit etwa 60 Jah­ren nicht mehr belegt und steht unter Denkmalschutz . 

Lei­der war das Grab des letz­ten Wel­ten­bur­ger Abtes vor der Säku­la­ri­sa­ti­on durch kei­ner­lei Grab­denk­mal mehr kennt­lich und droh­te in Ver­ges­sen­heit zu gera­ten. Den Mön­chen von Wel­ten­burg war es dar­um ein Anlie­gen, das Andenken an die­sen bedeu­ten­den Abt leben­dig zu hal­ten. Dar­um wur­de nun ein Lie­ge­stein an der Grab­stel­le auf dem Alten Süd­fried­hof in Mün­chen am 12. August 2004 ange­bracht. Er wur­de von dem Bild­hau­er Alfred Böschl, Adl­hau­sen, geschaf­fen. Das Mate­ri­al des Gedenk­stei­nes ist der hei­mi­sche „Kel­hei­mer Mar­mor“ (Auer Kalk – Muschel­kalk), was den Bezug zur eins­ti­gen klös­ter­li­chen Hei­mat des Abtes Bene­dikt Wer­ner wie­der her­stellt. Die Inschrift des Grab­denk­mals, das mit dem Kreuz und dem Abts­wap­pen, im gespal­te­nen Schild Waa­ge und Ölzweig, geschmückt ist, lautet: 

Abt Bene­dikt Wer­ner OSB 
18.12.1748 + 20.10.1830 
Abt des Klos­ters Weltenburg 
von 1786 bis zur Säku­la­ri­sa­ti­on 1803

Durch die Säku­la­ri­sa­ti­on im Jah­re 1803 war auch in Wel­ten­burg eine über 1000jährige Tra­di­ti­on klös­ter­li­chen Lebens abge­ris­sen. Die­se Unter­bre­chung währ­te glück­li­cher­wei­se nur 39 Jah­re. Dank der Bemü­hun­gen und der Groß­her­zig­keit des baye­ri­schen Königs Lud­wig I. erstand bereits 1842, also 12 Jah­re nach dem Tod des Abtes Bene­dikt Wer­ner, das Bene­dik­ti­ner­klos­ter an der Donau wie­der. Die Abtei­kir­che und die Klos­ter­an­la­ge, die erst zu Anfang des 18. Jahr­hun­derts errich­tet wor­den waren, hat­ten sich in ihrer Gesamt­heit erhal­ten. So konn­ten die ers­ten Mön­che, die zur Wie­der­grün­dung aus Met­ten kamen, in müh­se­li­gen und beschei­de­nen Anfän­gen an der Geschich­te der unter­ge­gan­ge­nen Abtei anknüp­fen. Inzwi­schen wur­den wei­te­re 162 Jah­re Klos­ter­ge­schich­te den alten Anna­len hin­zu­ge­fügt, von denen 91 Jah­re seit der Erhe­bung zur Abtei durch den Prinz­re­gen­ten und nach­ma­li­gen König Lud­wig III. 1913 ver­gan­gen sind. So bewahr­hei­tet sich auch für die Abtei Wel­ten­burg der Wap­pen­spruch Mon­te Cas­si­nos, des Mut­ter­klos­ters der Bene­dik­ti­ner: „Suc­cisa vire­s­cit – Abge­hau­en blüht es wie­der auf.“ 

Abt Tho­mas M. Frei­hart OSB, Weltenburg

Ausstellung: Weltenburger Spuren im Museum Obermünster 2002

1803 Die gelehr­ten Mön­che und das Ende einer 1000-jäh­ri­gen Tradition 
WELTENBURGERSPUREN Säku­la­ri­sa­ti­on und Kloster

Das Muse­um Ober­müns­ter Regens­burg, in Zusam­men­ar­beit mit der 
Bene­dik­ti­ner­ab­tei Wel­ten­burg, lädt Sie ein zur Eröff­nung der Ausstellungen:

Diens­tag, 27. Mai 2003 · 19.00 Uhr 
Muse­um Ober­müns­ter · Emmer­ams­platz 1 · 93047 Regensburg

BEGRÜSSUNG: Dr. Her­mann Rei­del Museumsleiter

GRUSSWORT: Kul­tur­re­fe­rent Kle­mens Unger

VORTRAG: Prof. Dr. Chris­toph Mei­nel, Uni­ver­si­tät Regens­burg, Lehr­stuhl für Wissenschaftsgeschichte

ERÖFFNUNG: Bischof Prof. Dr. Ger­hard Lud­wig Müller

MUSIKALISCHE GESTALTUNG: Nor­bert Grün­beck, Chor­di­rek­tor St. Wolf­gang (Cem­ba­lo)

DAUER DER AUSSTELLUNG: 28. Mai bis 24. August

ÖFFNUNGSZEITEN: täg­lich außer Mon­tag, von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr

EINTRITT: 2,- EURO, ermä­ßigt 1,- EURO 
(Ermä­ßig­ter Ein­tritt auch für Besu­cher der zeit­glei­chen Ausstellungen: 
„1803 Die gelehr­ten Mön­che” im Muse­um Ober­müns­ter Regens­burg und 
„1803 Wen­de in Euro­pas Mit­te„ im His­to­ri­schen Muse­um Regensburg)

AUSSTELLENDE KÜNSTLER: Alo­is Achatz, Lud­wig Bäuml, Alfred Böschl, Klaus Cas­pers, Peter Dorn, 
Gau­tam, Rei­ner John, Her­bert Karl, Anton Kirch­mair, Mer­ve, Anja Mül­ler, Ruth Oswald, Ste­fan Pietryga, 
Hei­ner Riepl, Chris­ti­an Schnu­rer, Jür­gen Wind­erl, Fred Ziegler

VERANSTALTER: Muse­um Ober­müns­ter Regensburg, 
Abt Tho­mas Frei­hart OSB Bene­dik­ti­ner­ab­tei Weltenburg

IDEE, KONZEPT und ORGANISATION: Alfred Böschl, Bildhauer

 

Ausstellung: Weltenburger Spuren 2002

Die Aus­stel­lung dau­ert vom 20. Juli 2002 – 2003

Aus­stel­ler
Alo­is Achatz 
Lepo­rel­lo (Aus­stel­lungs­saal)

Lud­wig Bäuml 
Schrein (Frau­en­berg­ka­pel­le)

Alfred Böschl
Hom­mage an M.B. (vor der Asamkirche)

Klaus Cas­pers
TURM (auf dem Frauenberg)

Peter Dorn
Licht­spur (im rech­ten Apsis­be­reich der Asam­kir­che, nur am 19. Juli 2002)

Gau­tam, Lajos Golan (Bild­hau­er­grup­pe lamoer)
Die Säu­le der Tugen­den (vor dem Ein­gangs­tor des Klosterhofes)

Rei­ner John 
Raum­text (über­all auf der Klosteranlage)

Her­bert Karl 
Donau-Durch­blick (Auf dem Weg vom Klos­ter Wel­ten­burg bis zur Schiffsanlegestelle)

Anton Kirch­mair
Ohne Titel (Frau­en­berg­ka­pel­le)

Mer­ve
Fest­tags­ge­wand für Maria 2001, genäht im Stein­bruch, Gefäs­se und Pflug­schar 2002 (Frau­en­berg­ka­pel­le)

Anja Mül­ler
„You can go to a beau­tiful temp­le…“ (nach dem Auf­gang zum Frauenberg)

Ruth Oswald
Pol­len­brett (Frau­en­berg­ka­pel­le)

Ste­fan Pietryga 
der blaue Rei­ter – eine Sze­ne in Wel­ten­burg (Klos­ter­gar­ten)

Hei­ner Riepl 
ora et labo­ra (rechts neben dem Eingangstor)

Chris­ti­an Schnurer 
Die Pfor­te zur Selig­keit (Aus­stel­lungs­saal)

Jür­gen Winderl 
Gra­nu­lat und Gran Tou­ris­mo (Klos­ter­hof, Ausstellungssaal)

Zieg­ler, Vie­big, Sakow­ski, Lunz = Krunk 
Bil­den­de Kunst und Musik der Künst­ler­grup­pe Krunk (INTERAKTIONS-PROJEKT, Klos­ter­hof, nur am 19. Juli 2002)

Ver­an­stal­ter
Klos­ter Weltenburg 
Abt Tho­mas Frei­hart OSB

Idee, Kon­zept und Orga­ni­sa­ti­on
Alfred Böschl

Betreu­ung und Gast­ge­ber
Anton Röhrl 
Wirt der Klos­ter­schän­ke Weltenburg

Spon­so­ren
BMW AG, Werk Regensburg 
Ver­ein Aus­stel­lungs­haus für Christ­li­che Kunst E.V., München

Ein groß­for­ma­ti­ger Kata­log infor­miert aus­führ­lich über die Künst­ler und ihre Wer­ke (in S/W‑Fotos). Er ist im Klos­ter­la­den in zwei Aus­füh­run­gen erhält­lich: mit bzw. ohne 2 Audio-CDs mit Musik der Band Krunk und der Klang­kol­la­ge „Kie­sel­stei­ne“ von Jür­gen Wind­erl. Der Kata­log kos­tet mit den bei­den CDs 15,- Euro, ohne CDs 11,- Euro. Er kann auch durch Ein­sen­dung von 18,- Euro bzw. 14,- Euro (inkl. 3,- Euro Porto/Verpackung) in bar oder Scheck per Post bezo­gen werden:

Bene­dik­ti­ner­ab­tei Weltenburg 
Klosterladen 
Asam­stra­ße 32 
93309 Kelheim

Bit­te ver­ges­sen Sie nicht, Ihre genaue Anschrift anzugeben.