Die 1716 von Ph. Blank begonnene und 1719/20 von C. D. Asam umgestaltete Weltenburger Kloster- und Pfarrkirche hebt sich mit ihrer vorgeblendeten, blanken Haustein-Fassade von den rosa verputzten Klostergebäuden ab. In palladianischen Proportionen und römischer Monumentalität durchdringen sich an ihr das Motiv eines dreiteiligen Triumphbogens (gebildet von den drei Rundbogenfenstern des Obergeschosses) und das einer übergreifenden antiken Tempelfront. Die verhältnismäßig flache Fassade (ausgeführt von einheimischen Steinmetzen) erhält in ihrer Mittelachse durch die Portalädikula, das große, einer Benediktionsloggia ähnelnde Rundbogenfenster (das das Gebälk durchstößt), durch das Zifferblatt der Uhr und den Dreiecksgiebel mit der auf einer (verbleiten) Steinwolke stehenden Benediktsstatue (von Franz Anton Neu, gest. 1758) auf seiner Spitze eine himmelwärts strebende Dynamik. Diese erhält einen Sinn in der (nur vom Donautor aus möglichen) Zusammenschau der Fassade mit der konkaven Stützmauer und deren Schutzengelgruppe auf der Balustrade sowie mit dem sich im Gegensatz dazu vorwölbenden Kuppeltambour, der eher zu schweben als zu lasten scheint. Denn nur so zeigt sich, dass die Schauseite der Kirche die Porta coeli abbildet, durch die St. Benedikt aus der Zeit (Uhr) in die Ewigkeit des Himmlischen Jerusalem (Kuppeltambour mit 12 sonnenförmig verstrebten Öffnungen) eingeht. Durch seine, zu diesem Himmelsbild weisende Geste wird der Ordensvater auch zum Mittler und mahnenden Lehrer für das auf Erden unter dem Schutz eines Engels wandelnde Menschenkind. Zugleich macht die Benediktsstatue die hier wirkende Ordensgemeinschaft und die Schutzengelgruppe deren Zugehörigkeit zur Bayerischen Benediktinerkongregation (seit 1686) sichtbar. Wenn auch die Kuppel auf ein zentriertes Raumgebilde schließen lässt, ahnt man beim äußeren Erscheinungsbild der Kirche kaum etwas von ihrer überraschend formenreichen Gestalt und prunkvollen Barockausstattung im Innern, die den Ruf Weltenburgs und Asam’scher Kunst überhaupt begründen. Aus den längsrechteckigen Umfassungsmauern Blanks hat Asam einen längselliptischen, zweiachsig symmetrischen Kuppelraum, den ersten seiner Art im Kirchenbau Bayerns, herausmodelliert. Dem fügen sich – jeweils in kleineren Dimensionen – in der Längsachse westlich die längsrunde Vorhalle (mit Psallierchor darüber) und östlich das Presbyterium mit ausgerundeten Ecken und angehängter Rundapsis an. Die Ellipse des Gemeinderaums erhält ihre volle Dominanz erst über dem kräftigen Gebälk durch die Attika, die Wölbung der inneren Kuppelschale und deren Scheitelausschnitt. Sie ist von einem Achsenkreuz durchdrungen, das durch die vier gleich hohen, von Korbbögen überwölbten und durch monumentale Marmorsäulen hervorgehobenen Öffnungen von Altarraum, Westbau und den beiden seitlichen Raumbuchten markiert wird. Auch die niedrigeren, das Hauptgebälk des Kirchenraums nicht durchbrechenden Diagonalnischen der Seitenaltäre im rhythmischen Wechsel dazwischen sind nicht als eigenwertige Teilräume ausgesondert, sondern bleiben Ausbuchtungen der Hauptraumellipse. Wenn auch schon durch bedeutende Baumeister andernorts vorgebildet, so ist das Gesamtkunstwerk der doppelschaligen Kuppel in seiner Weltenburger Variante, d. h. in seiner unlösbaren Verschmelzung von Architektur, Malerei und (Stuck-)Plastik, einzigartig im europäischen Barock. Die innere Kuppel scheint sich (wie realiter beim Pantheon in Rom) im Scheitel zum Himmel zu öffnen, der erlebbar wird einmal durch die Malerei an der flachen Holzdecke der äußeren Kuppelschale und dann durch den Lichteffekt, den die von der Innenkuppel verdeckten Tambourfenster hervorrufen. Die theatralische Inszenierung der Kuppel wiederholt sich im Prinzip am Ostabschluss der Kirche in dem von der lichterfüllten Apsis hinterfangenen Triumphbogen des Hochaltars. Um diesen Effekt voll zur Wirkung kommen zu lassen, ist der Kirchenraum bewusst dämmerig gehalten. Seine einzigen direkten Lichtquellen sind die beiden in den seitlichen Raumbuchten über dem Gebälk angebrachten Fenster, deren Leuchtkraft durch den nahen Steilhang des Frauenbergs einerseits und durch die Nordlage zum Konventgeviert andererseits gedämpft ist. Monumentalität, Formensprache und der vorherrschende hoheitsvolle Farbakkord von Gold – Braun – Grau an Raumschale, Architekturgliedern und Ausstattung lassen den in seinen Ausmaßen nicht sehr großen Barocksaal zum römischsten aller Asam-Kirchenräume werden.
Vorhalle
Traditionell findet sich hier im Westen der Kirche ein apokalyptisches Bildprogramm. Seine Mitte hat es in dem 1745 von F. E. Asam auf Leinwand gemalten Deckenbild des Jüngsten Gerichts. Darum gruppieren sich in Stuckreliefs E. Q. Asams von 1735/36 die sog. »Vier letzten Dinge«: der Tod (dessen Pfeilen niemand entkommt), das Gericht (Posaune, Buch, Schwert und Waage), die Hölle (Schlange, Flammen, Fackel) und – über dem Durchgang zum
Hauptraum – der Himmel (Herz im Angesicht des dreifaltigen Gottes). Dazwischen führen die vier Jahreszeiten (Blütenpracht für Frühling, Ähren und Früchte für Sommer, kahler Strauch für Herbst und Öfchen für Winter) symbolisch das Erdenleben des Menschen und dessen Vergänglichkeit vor Augen. Zudem dienen in diesem niedrigen Vor- und Durchgangsraum, der schon in Form und Ausgestaltung Elemente des Hauptraums andeutet, die beiden Marmorbeichtstühle J. J. Kürschners von 1736 mit den erst 1751 von F. A. Neu aufgesetzten Stuckbüsten der typischen Büßerheiligen Maria Magdalena und Petrus der Vorbereitung auf den Kuppelraum bzw. den (dort abgebildeten) Himmel.
Hochaltar
Schon im Vorraum zieht das fern im Dämmer aufleuchtende »Theatrum sacrum« des 1721 von E.Q. Asam begonnenen, 1723/24 von seiner Schwester Maria Salome (verh. Bornschlögl) gefassten und wohl erst 1734 vollendeten Hochaltars mit dem sonnenartigen Rundfenster die Aufmerksamkeit auf sich. Die Altarwand ist in der Mitte durch einen hohen Bogen geöffnet, den je zwei gedrehte Marmorsäulen flankieren. Unter diesem Triumphbogen erscheint in blendendem Gegenlicht der mit seinem roten Tatzenkreuz (Bestandteil des Weltenburger Wappens) bezeichnete Kirchenpatron St. Georg als römisch-christlicher Held zu Pferd in blitzender Rüstung. Auf einen Denkmalsockel erhoben, führt er mit leichter Hand eine flammende Lanze gegen einen wütend sich aufbäumenden Drachen, dem sich die ebenso lebensnahe libysche Prinzessin durch das Dazwischenfahren ihres Retters St. Georg fluchtartig entziehen kann. Diese trotz aller Dramatik in einer pyramidalen Komposition gebannte Szene aus der Legende des Heiligen erhält eine wirkungsvolle Steigerung durch die bühnenartig-effektvolle Lichtführung: Der aus überirdisch scheinender Lichtfülle in die Dämmerung des Kirchenraums stoßende Streiter Christi wird schlechthin zum Vorreiter im Kampf des Lichtes gegen die Finsternis. Demgemäß ist hinter der Altaröffnung in dem bühnenbildartigen Apsisfresko von Vater und Sohn Asam die ohne Erbsünde empfangene Jungfrau Maria als Schlangenzertreterin abgebildet. Über sie und den hl. Georg hält der in den Wolken thronende Gott-Vater seine schützende Hand.
Von der vollplastischen Dreiergruppe unter dem Triumphbogen leiten zwei ebenfalls überlebensgroße Stuckstatuen zum Publikum über. Sie sind nicht Akteure, sondern Interpreten dieses Schauspiels und deshalb farblich davon abgesetzt: links der hl. Bischof Martin, der zweite Patron dieser Kirche, dessen Attribut, die Gans, gegen den Drachen zischelt, während sich ein nackter Putto gleich dem Bettler vor Amiens in einen Teil des Martinsmantels hüllt; rechts der hl. Abt Maurus, der als Namenspatron des Bauherrn Abt Maurus Bächl dessen Gesichtszüge trägt. Ihre Marmorfassung verbindet sie mit der zwischen den beiden Erzengeln Gabriel und Michael leibhaftig in den Himmel erhobenen Muttergottes im Auszug des Altars; sie wird von ihrem Sohn erwartet, der im Deckenfresko darüber dargestellt ist. Allein schon diese thematische Überschneidung mit dem Apsisgemälde spricht für eine nachträgliche Änderung des Hochaltars (noch durch die Asams selbst).
Eine weitere Bedeutungsebene ergibt sich am Hochaltar durch das Prunkwappen des (1721 in Weltenburg weilen den) Kurfürsten Max Emanuel im Zenit des Triumphbogens; er strebte eine Wiederbelebung des Wittelsbacher Georgi-Ritterordens an, was dann sein Sohn Karl Albrecht 1729 realisierte. Die guten Beziehungen Weltenburgs zu den bayerischen Herrschern soll auch das Asam’sche Deckenfresko des Presbyteriums belegen, das Herzog Tassilo III. als Stifter des segensreichen Benediktinerklosters Weltenburg zeigt.
Kuppelbild
Vom westlichen Brennpunkt der Hauptraumellipse aus bietet sich die lichterfüllte, im Dreiklang von Blau, Gold/Ocker und Rot aufleuchtende (Fresko‑, Kalk- und Secco-) Malerei an der Decke der äußeren Kuppel perspektivisch richtig dar. Allerdings führt der eigengesetzlich kreisrunde Säulentempel, der die Komposition des Deckenbildes zusammenhält, die Kirchenarchitektur nicht barock-illusionistisch fort. Der Fußpunkt des Monopteros bleibt verdeckt, was den Eindruck des Schwebens zur Folge hat. Zwischen dem dämmerigen, realen Raum unten und der davon durch den rahmenartigen Rand der Kuppelöffnung getrennten, lichten Himmelssphäre oben vermittelt ein Kronreif aus Holz (ein Bild für die an der Himmelstür zu erwartenden Krone des Lebens), der von Engeln am Kuppelausschnitt gehalten wird. Inmitten dieser Engelcorona beugt sich auf der Südseite lächelnd die von seinem Bruder geschaffene Stuckbüste C.D. Asams herab, der sich in der Signatur von 1721 schräg dahinter als Maler des Deckenbilds und Architekt des Kirchenraums verewigt hat.
Das Thema des figurenreichen, mit der Monopteroskuppel goldgrundartig hinterlegten Deckengemäldes ist die Versammlung aller Heiligen um den Wolkenthron Gottes. Über der Personifikation der Ecclesia triumphans oberhalb des Presbyteriumsbogens baut sich vom siegreichen hl. Georg (der gleichsam aus dem Hochaltar hierher entrückt ist) über die demütig ihrer Krönung harrenden Gottesmutter zur Bildmitte, der Heiligsten Dreifaltigkeit, hin eine Hierarchie auf. Daran reiht sich am Nordrand des Freskos, vom hl. Petrus angeführt, die Schar der Apostel, unter ihnen auch der hl. Rupert als Apostel der Baiern, denen er das Altöttinger und das Weltenburger Marien-Gnadenbild gebracht haben soll. Daran anschließend ist der Erzengel Gabriel zu sehen, der dem Priester Zacharias und dessen Gemahlin Elisabeth die Geburt ihres Sohnes Johannes des Täufers verheißt. Auch die Eltern Mariens, Joachim und Anna, und ihr Bräutigam Josef gehören zur Heiligen Sippe, die zum Geschlecht König Davids zählt. Dieser konzertiert nebenan zusammen mit der hl. Cäcilia, der Patronin der Kirchenmusik; beide nehmen Bezug auf den an dieser Seite platzierten Psallierchor und die Orgel. Ähnliches gilt für die büßende hl. Maria Magdalena und den Gerichtsengel der Apokalypse darüber, die zum Themenkreis der Vorhalle überleiten.
Auf der Südseite, wieder von vor nebeginnend, erkennt man – dem hl. Petrus als dem Fundament der Kirche genau gegenüber – den hl. Ordensgründer Benedikt mit seiner Schwester Scholastika. Unter seinem Schutz folgt Bauherr Abt Maurus Bächl mit dem Weltenburger Konvent. Zwischen dieser Gruppe und dem Konkirchenpatron St. Martin von Tours erscheint ein Genius mit den Gesichtszügen E.Q. Asams – in nächster Nähe zur Stuckbüste seines Bruders. Es folgen der Regensburger Bistumspatron, der hl. Wolfgang, und das hl. Geschwisterpaar Placidus und Flavia, alle Angehörige des Benediktinerordens. Den Schluss bildet eine dichtgedrängte Schar jubilierender weiblicher Heiliger, darunter besonders hervorgehoben die
hll. Helena, Ursula, Barbara und Katharina
Wandfresken
Ebenfalls von C.D. Asam (wenn auch erst um 1734 entstanden) stammen die monumentalen Wandbilder in den beiden seitlichen Raumbuchten. An der Nordseite ist das Gemälde um die Marmorkanzel J. J. Kürschners von 1732 komponiert, mit der es auch thematisch eine Einheit bildet: Zuoberst auf dem Schalldeckel mahnt der hl. Benedikt, eine mächtige Stuckstatue, auf seine Worte zu hören. Dementsprechend steigen links der Kanzel die Befolger seiner Weisung bzw. des Predigerworts die Treppe der Tugend (»Tugendleiter«) zur Himmelsstadt Jerusalem empor, gestärkt durch die in jeder Predigt erschlossene Gnadenquelle des Evangeliums. Rechts der Kanzel sieht man die erfolgreiche Bekehrung von Heiden und Sündern oder die Verächter des Gotteswortes.
Das schon früh durch Mauerfeuchte verdorbene und deshalb mehrfach erneuerte Wandgemälde der Südseite dokumentiert den weltweiten Einsatz des Benediktinerordens für das Reich Gottes und das Heil der Menschen durch ein historisches Beispiel: die zweite Ankunft der »Santa Maria« des Christoph Kolumbus 1493 in Amerika mit zwölf Benediktinern an Bord. Dass dieses allen Fährnissen trotzende Schiff zugleich die Kirche symbolisiert, zeigt die plastische Felsgruppe am Fuß des Bildes beidseits von Kürschners Marmorbeichtstuhl.
Seitenaltäre
Den vier Diagonalnischen des Kuppelraums ist jeweils ein Seitenaltar (1735/36) mit dem für E.Q. Asam typischen Säulenbaldachin aus Stuckmarmor eingepasst. Das von C.D. Asam signierte Bild des nordöstlichen Altars zeigt – von Engeln kommentiert – Christi Tod am Kreuz, das südöstliche Altarblatt, ein Werk des Landshuter Malers Matthias Daburger (1690 –1763), eine Konsequenz daraus: die Krönung Mariens durch die Heiligste Dreifaltigkeit im Himmel. Auf dem Asam-Gemälde des nordwestlichen Seitenaltars ist die Meditation des hl. Benedikt zu sehen, in der er die ganze Welt in einem einzigen Lichtstrahl erkennt, und auf dem Pendant desselben Künstlers im Südwesten die wundersame Rettung des ertrinkenden Placidus durch den hl. Maurus. Die versilberten Holzreliefmedaillons E.Q. Asams an den Predellen dieser Seitenaltäre vergegenwärtigen ergänzend den Schutzengel, den hl. Josef, die hl. Scholastika und den hl. Johannes Nepomuk.
Stuckreliefs
Über jedem dieser Seitenaltäre prangt an der inneren Kuppelschale ein elegantes, vergoldetes Stuckrelief E.Q. Asams von 1721. Darauf sind vor grünem Brokatmuster die Erzengel Raphael, Michael, Uriel und Gabriel abgebildet, die durch ihre Kopfbedeckung zugleich jeweils als Schutzengel eines der vier damals bekannten Erdteile gekennzeichnet sind. In den vier Feldern dazwischen sind goldschimmernde Asam Stuckbilder zu sehen. Auch sie leiten formal und inhaltlich vom realen Kirchenraum zum virtuellen Himmelsraum im Kuppelgemälde über: Über dem Presbyteriumsbogen haucht der hl. Benedikt stehend seine zum Himmel entschwebende Seele aus. Spiegelbildlich dazu ist an der Westseite das Sterben seiner Schwester Scholastika dargestellt, deren Seele in Form einer Taube aufsteigt. Die beiden seitlichen Reliefs zeigen Szenen aus Benedikts Leben: auf der Südseite den trotz teuflischen Eingriffs erfolgreichen Bau des Mutterklosters Montecassino 529, gegenüber die Prophezeiung des baldigen Tods von Ostgotenkönig Totila. Die acht Kuppelfelder werden voneinander durch flache, mit der sog. Benedictus-Medaille geschmückte Gurte abgegrenzt, welche die mächtigen Pilaster des Kirchenraums nach oben fortsetzen. An den Scheiteln der hohen Korbbögen schweben Asam’sche Stuckfiguren der Evangelisten Johannes, Matthäus, Markus und Lukas auf Wolken; über Letzterem, der zugleich als Patron der Maler verehrt wird, wie am beigefügten Muttergottesbild ersichtlich, findet sich die schon erwähnte Stuckbüste C. D. Asams.
Orgel und Psallierchor
Beim Verlassen der Kirche zieht die von Pietro Francesco Giorgioli aus Weltenburger Marmor geschaffene Orgelempore die Aufmerksamkeit auf sich. Der 1728/29 ausgeführte Orgelprospekt kann seinen Entwerfer, den berühmten Orgelbaumeister J.K. Brandenstein, nicht verleugnen. Das Werk umfasst heute 13 Register, verteilt auf ein Manual und Pedal. Hinter der Orgel lässt sich vom Kirchenschiff aus ein lichterfüllter Raum erahnen, der durch das Gebälk an den Hauptraum gebunden ist. Dieser über eine bequeme Wendeltreppe erreichbare intime Raum dient dem Chorgebet der Mönche. Das mit Schnitzereien und Intarsien verzierte Chorgestühl aus Eichen- und Fichtenholz (um 1730) ist hufeisenförmig angeordnet. Die beiden Asam-Fresken am Gewölbe (von 1736) ermahnen zu einem guten Chorgebet.
Disposition
Manual
Principal (8′)
Gamba-Basso (8′)
Gamba-Disk. (8′)
Echo (8′)
Copel (8′)
Flauten (4′)
Gembshorn (4′)
Qint (3′)
Waldflauten (2′)
Superoctav (2′)
Mixtur 3fach (1′)
Octav (4′)
Pedal
Subbass (16′)
Octavbass (8′)
Manualumfang: C, D, E. F, G, A – c‘
Pedalumfang: C, D, E, F, G, A – a°. Über das Pedal erklingen auch die Manualregister, es ist also „angehängt“ und hat zwei Pedalregister zusätzlich.
Mechanische Trakturen, die in ihrem historischen Zustand belassen wurden.
Die Windanlage arbeitet mit Ventilator und Magazinbalg oder nach Wahl mit drei rekonstruierten Keilbälgen, wie sie 1729 üblich waren; sie werden wahlweise wie früher mit den Händen oder durch Elektromotoren aufgezogen, so auch bei unserer Aufnahme.
Hörbeispiel: Pastorale F‑Dur, BWV 590 aus der CD Donauklöster Weltenburg, Metten, Niederaltaich, erhältlich im Klosterladen.
Glocken
Die Glocken I – III stammen aus der Glockengießerei Otto, Hemelingen bei Bremen, 1948. Ihre Patrone sind St. Benedikt, St. Georgius und Hl. Schutzengel.
I.g‘ + 2. „Die für Glocken typischen Abweichungen von den Tönen der temperierten Stimmung werden in Sechzehnteln eines Halbtones angegeben. Bezugston ist a‘ = 435 Hz.“ (Kurt Kramer in „Die Glocke und ihr Geläute“), Ø 102 cm, ca. 650 kg, Holzjoch, Stundenschlag der Uhr.
Inschrift: 547 PAX 1947 JUBILATE DEO, Bildnis: „St. Benedictus“.
II.a‘ + 4, Ø 90,5 cm, ca. 500 kg Inschrift; ESTOTE FORTES IN BELLO – Seid standhaft im Kampf, Bildnis: ST. Georg.
III. h‘ + 4, Ø 80 cm, ca. 320 kg. Inschrift: ANGELUS DEI VOBISCUM EST – Der Engel Gottes ist mit Euch. Bildnis: Ein Schutzengel.
IV. Gegossen 1642 von Georg Schelchshorn in Regensburg, d“ – 3, Ø 71,5 cm, ca. 250 kg. Viertelstundenschlag der Uhr. Inschriften: An der Schulter zweizeilig: CAMPANAM ISTAM FIERI CVRAVIT MATTHIAS ABBAS IN WELTENBVRG ANNO MDCXLII ( Dass diese Glocke gegossen wurde veranlasste Abt Matthias in Weltenburg im Jahre 1642). GEORG SCHELCHSHORN VON REGENSBVRG GOS MICH – AVS DEM FEVER FLOS ICH
(In einem Kunstführer 1986 wird die Glocke unter den Künstler- und Handwerkernamen – Schelchshorn – irrtümlicherweise als „nicht mehr vorhanden“ aufgeführt.)
Hörprobe der Glocken, CD Donauklöster Weltenburg, Metten, Niederaltaich, erhältlich im Klosterladen.