Jahresbericht 2003

Advent 2002 — Advent 2003

Seit eini­gen Jahren brin­gen vie­le Men­sc­hen mit dem Namen “Wel­ten­burg” nic­ht nur Dona­u­durc­hbruch, Asam­kirc­he und Klo­s­ter­bi­er in Verbindung,sondern auch Hoc­hwas­ser. Zu Jahre­s­be­ginn führ­te der Strom so viel Was­ser, daß die Seg­nung der Donau an Ersc­he­i­nung des Herrn, 6. Janu­ar, von der Stra­ße aus am Donau-Tor erfolg­te, da der Kies­s­trand über­flu­tet war. Das gan­ze Jahr hin­durch zeig­te sich die Donau aber dann von ihrer gegen­sätz­lic­hen Seite. Über vie­le Woc­hen hinweg war auf­grund des Jahr­hun­dert­som­mers mit viel Son­nen­glut, aber kei­nem Regen, der Was­ser­s­tand so nie­drig, daß kei­ne Schif­fe mehr fahren konn­ten, bre­ite Kie­s­bän­ke ent­s­tan­den und stel­le­nwe­i­se der Fluß sogar zu Fuß übe­rqu­ert wer­den konnte.

Ein solc­hes “Auf und Ab” zeig­te sich aber nic­ht nur an unse­rem Donau-Strom. Auch der Kon­vent durc­hleb­te in die­sem Jahr — 200 Jahre nach der Auf­he­bung des Klo­s­ters durch die Säku­la­ri­sa­ti­on — Höhen und Tie­fen. Zwar bli­eb die Zahl der Kon­ven­tu­a­len nach außen hin kon­stant — aber zwei bzw. drei Mit­brüder ver­li­e­ßen das Klo­s­ter. Einer kehr­te wie­der zurück, zwei neue began­nen ihren Beru­fung­sweg bei uns bzw. set­zen die­sen hier fort.

Fr. Anto­ni­us wollte in das Schot­ten­sti­ft in Wien über­tre­ten, kehr­te aber nach sei­ner halb­jähri­gen Probe­ze­it von dort am 6. Okt­ober nach Wel­ten­burg zurück. Er ist jetzt in der Win­ter­ze­it mit eini­gen Mit­brüdern im Klo­s­ter­la­den tätig.

Am 5.Juli ver­li­eß P. Eus­ta­si­us das Klo­s­ter. Er möc­hte zu den Brüdern vom Geme­in­sa­men Leben (Augu­s­ti­ner-Chor­he­rren der Win­des­he­i­mer Kon­gre­ga­ti­on) in Maria Bron­nen (Süd­sc­hwar­zwald) über­tre­ten. Momen­tan befin­det er sich in der Gebets­s­tät­te Heroldsbach.

Zum 1. Sep­tem­ber ver­li­eß nach 20 Jahren P. Tho­mas Wel­ten­burg, um als Seel­sor­ger im Erz­bi­s­tum Bam­berg zu wir­ken, wie er es bere­its von 1992 — 1995 getan hat­te. Ihm wur­den die Pfa­rre­i­en St. Hedwig/Kulmbach und Mot­sc­hen­bach ver­li­e­hen. Beide Patres sind zunäc­hst für drei Jahre exklaustriert.

Die bei­den Mit­brüder waren als Pfa­rr­vi­kar bzw. Pfa­rrad­mi­ni­s­tra­tor in Teu­er­ting und Ein­muß geme­in­sam tätig gewe­sen. Durch ihren Weg­gang mußte die Pfa­rr­se­el­sor­ge des Klo­s­ters neu orga­ni­si­ert wer­den. Auf­grund des Regen­s­bur­ger Pas­to­ral­pla­nes zur Grün­dung von Pfa­rr­ver­bän­den im Deka­nat bzw. Bis­tum stan­den wir vor der Alter­na­ti­ve, entwe­der alle bis­he­ri­gen Geme­in­den wei­ter­zu­führen oder auf­zu­g­eben. Im Sen­i­o­ren­ka­pi­tel ent­sc­hi­e­den wir uns, säm­tlic­he bis­he­ri­gen Seel­sor­ge­or­te zu einem Pfa­rr­ver­band zusam­men­zu­le­gen und durch ein Seel­sor­ge­te­am unter der Lei­tung von P. Josef als Pfa­rrer von Wel­ten­burg zu betreuen.

Das mac­hte natür­lich auch eine Verän­de­rung der Got­tes­di­en­st­ze­i­ten und eini­ger ande­rer Geg­eben­he­i­ten notwen­dig. Die­se wur­den mit jedem der Pfa­rr­ge­me­in­de­räte und mit säm­tlic­hen Kirc­hen­p­fle­gern bes­proc­hen. Der Pfa­rr­bri­ef wird für alle geme­in­sam ers­tellt. Es bewährt sich, daß Frau Mart­ha Kögl­me­i­er bere­its im Pfa­rr­büro ein­ge­ar­be­i­tet ist und nun auch für alle Orte die Verwal­tung der Meßs­ti­pen­di­en über­nom­men hat.

Ange­sic­hts der Ver­lu­s­te an Mit­brüdern war es Mut mac­hend, daß unser Kon­vent auch Zuwac­hs erhal­ten hat­te. Am 22. Juni traf P. Boni­fa­ti­us Mül­ler aus der Abtei Sieg­burg ein mit der Absic­ht, in unser Klo­s­ter über­zu­tre­ten. Nach Abla­uf der Probe­ze­it von sec­hs Mona­ten wird die Ent­sc­he­i­dung über den end­gül­ti­gen Über­tritt fal­len. Er war bis­her Kurat auf der Fra­u­e­nin­sel im Chi­em­see und Spi­ri­tu­al bei den Benediktinerinnen.Daraus ergab sich auch, daß wir dort­hin unse­ren Kon­ven­ta­u­s­flug am 13. Okt­ober unter­na­hmen. Am frühen Mor­gen fuhren wir mit drei Autos los und setz­ten mit einem Son­der­sc­hiff über. Wir fei­er­ten mit den Schwe­s­tern das Kon­ven­tamt und erhi­el­ten eine Kirc­hen­führung. Ansc­hli­e­ßend waren wir vom Pfa­rr­ge­me­in­de­rat im Mes­ner­ha­us zum Ste­hem­p­fang ein­ge­la­den und spe­i­s­ten nach der Mit­tags­ho­re vor­züglich beim Inse­lwirt. Nach einer kur­zen Fre­i­ze­it ging es dann schon wei­ter auf die Herre­nin­sel zur Kut­sc­hen­fa­hrt und zur Führung durch das Schloß. Die Ves­per san­gen wir in der dor­ti­gen Mari­en­kirc­he. Auf dem Fes­tland gab es noch ein Aben­des­sen beim Has’nwirt in Rim­s­ting sowie eine inte­res­s­ante Kirc­hen­führung in Ursc­hal­ling. Die gesam­te Orga­ni­sa­ti­on die­ses Tages hat­te P. Boni­fa­ti­us übernommen.

Am Vor­tag des Gro­ßen Fra­u­en­ta­ges (14. August) zog Domi­nik Ste­i­ne­brun­ner aus Todt­nau im Schwar­zwald in unser Klo­s­ter ein, um das Pos­tu­lat zu begin­nen. Er hat­te kurz zuvor mit sehr guten Ergeb­nis­sen am Auf­ba­u­gym­na­i­sum des Semi­nars St. Pirmin/Sasbach das Abi­tur bestanden.

Eine wei­te­re Stär­kung erfu­hr unser Kon­vent durch die Able­gung der Fei­er­lic­hen Pro­feß von Fr. Simon am Chri­st­königs­sonn­tag, 23. Novem­ber. Wir fre­u­en uns, daß sei­ne rei­flic­hen Über­le­gun­gen zu die­sem Ziel geführt haben. Mit gro­ßem Eifer hat er schon vie­les in der neu ein­ge­ric­hte­ten Schre­i­ne­rei gesc­haf­fen. An der Pro­fe­ßfe­i­er nahmen neben sei­ner Mut­ter, sei­nem Bru­der und wei­te­ren Verwand­ten auch Ange­hör­ige sei­ner Aus­bil­dungs­s­tät­te, Schre­i­ne­rei Schmid, Aben­s­berg, teil.

Sein Sil­ber­nes Pri­e­s­ter­ju­bi­läum (8. Dezem­ber) fei­er­te P. Leo­pold bere­its am 3. Okt­ober mit einem gro­ßen Fre­un­de­s­kre­is bei der Mag­na Mater Aus­tri­ae im Wallfa­hrt­sort Mari­a­zell. Wei­hbi­sc­hof Dr. Hel­mut Krätzl aus Wien, der ihm vor 25 Jahren die Pri­e­s­te­rwe­i­he ges­pen­det hat­te, hielt dabei die Festpredigt.

P. Gre­gor orga­ni­si­er­te das Hau­pt­fest für die Herz-Mariä-Bru­der­sc­ha­ft in die­sem Jahr in beson­de­rer Wei­se. Er lud dazu sei­nen Stu­di­en­fre­und Wei­hbi­sc­hof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann (Erz­bi­s­tum Pader­born) ein, der das Pon­tifi­ka­lamt sowie die ansc­hli­e­ß­ende Sakra­ment­s­pro­zes­si­on hielt.

Ein hera­u­s­ra­gen­des Fest war die Einwe­i­hung des Bene­dik­tu­s­brun­nens im neu­ge­s­tal­te­ten Innen­hof des Kre­uz­gan­ges. Unser Hwst. Herr Diöze­san­bi­sc­hof Dr. Ger­hard Ludwig Mül­ler fei­er­te am Abend des Hoc­hfe­s­tes des hl. Bene­dikt, 11. Juli, das Pon­tifi­ka­lamt. Ansc­hli­e­ßend zog die gro­ße Schar der Gäs­te geme­in­sam in den Kre­uz­gar­ten zur Segens­fe­i­er. Unter ihnen waren auch Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Wal­ter Zit­zel­sber­ger und Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­me­i­er. Der Brun­nen wur­de vom Bild­ha­u­er Alfred Bösc­hl aus Adl­ha­u­sen nach Moti­ven der Bene­dik­tu­s­v­ita gesc­haf­fen. Er hat­te sich ein­ge­hend mit der Ges­talt unse­res Orden­s­grün­ders befasst, hat­te die Orte sei­nes Wir­kens in Ita­li­en, Sub­i­a­co und Mon­te Cas­si­no, auf­ge­suc­ht, um die­se Bron­ze­pla­s­tik zu schaf­fen. Auf drei schräg übe­re­i­nan­der geleg­ten Ste­in­blöc­ken, aus denen das Was­ser fli­e­ßt, ste­ht ein Bene­dikt in jugend­lic­hem Alter. Sei­ne Ges­tik lädt ein, den Weg des gei­s­tlic­hen Auf­s­ti­egs mit­zu­ge­hen. Am Gurt­ge­sims der Fas­s­ade korre­s­pon­di­ert das Attri­but des Hei­li­gen, der Rabe mit dem ver­gi­f­te­ten Brot im Schna­bel. Daß die Idee eines Brun­nens umge­setzt wer­den konn­te, ver­dan­ken wir dem Vere­in der Fre­un­de und wei­te­ren För­de­rern, die die finan­zi­el­len Mit­tel auf­ge­brac­ht haben. Ihnen sei auch an die­ser Stel­le noc­hmals ein herz­lic­hes “Vergelt’s Gott” gesagt. Der Bene­dik­tu­s­brun­nen stellt eine gro­ße Bere­ic­he­rung sowo­hl für die Klo­s­te­ran­la­ge als auch für das geme­in­sc­ha­f­tlic­he Leben des Kon­ven­tes dar. In den hei­ßen Som­mer­mo­na­ten die­ses Jahres waren wir Mönc­he dort immer wie­der zur abend­lic­hen Rekre­a­ti­on ver­sam­melt. Gle­ic­hze­i­tig ist der Kre­uz­gar­ten wie­der ein Ort der Sammlung und Stil­le geworden.

Zu den Gäs­ten, die uns das Jahr hin­durch mit ihrem Besuch bee­hr­ten, gehören der Hwst. Herr Bisc­hof von Eic­hs­tätt, Dr. Wal­ter Mixa, der Pri­or von Hei­li­gen­kre­uz, P. Dr. Maxi­mi­li­an Heim OCist, Altäb­tis­sin Edel­tra­ud For­s­ter OSB von Eibin­gen, der sche­i­d­ende Dom­de­kan und Per­so­nal­re­fe­rent unse­rer Diöze­se Prälat Franz Hir­sch, der Cari­tas-Direk­tor Msgr. Bern­hard Piendl sowie die Äbte von Met­ten, Plank­s­tet­ten, Sche­yern, Rohr und Nie­de­ral­ta­ich im Rahmen des “Kle­i­nen Äbte­tref­fens”. Ein beson­de­rer Gast war für uns natür­lich Prof. Dr. Hubert Ritt. Er hielt uns vom 7. — 11. Janu­ar die Kon­ven­te­xer­zi­ti­en und sprach dabei über Maria, Petrus und Pau­lus anhand der neu­te­s­ta­men­tlic­hen Schri­ft­s­tel­len. Im Ansc­hluß daran konn­ten wir am Fest der Tau­fe des Herrn im Kon­ven­tamt unse­re Gelüb­de erne­u­ern. In Wel­ten­burg fand die Frühja­hr­vollver­sammlung der AGOM und die Jahre­s­ta­gung der His­to­ri­sc­hen Sek­ti­on der Baye­ri­sc­hen Bene­dik­ti­ne­ra­ka­de­mie statt. Während der Oste­rwoc­he waren die zei­tlic­hen Pro­fes­sen der baye­ri­sc­hen Abte­i­en zur Tri­en­na­len­ta­gung unse­re Gäs­te. Auch die Novi­zen unse­rer Klös­ter konn­ten wir anläßlich des Besuc­hes des Kom­mun­no­vi­zi­a­tes kurz ken­nen­ler­nen. Natür­lich besuc­hten uns auch vie­le Verwand­te, Fre­un­de und Bekannte.

Das Gäs­te­ha­us war gut belegt. Einer Rei­he von Gru­ppen mußte lei­der abge­sagt wer­den, weil manc­hmal die Kapa­zi­täten nic­ht aus­re­ic­hten. Auch für das kom­mende Jahr hat schon eine gro­ße Zahl von Gru­ppen gebucht.

Der größte Teil der Gäs­te kommt aller­dings nic­ht zu uns Mönc­hen, son­dern hat sich das Klo­s­ter mit sei­ner Umge­bung als Aus­flugs­zi­el gewählt. Die Schifffa­hrt durch den Dona­u­durc­hbruch, die berühm­te Asam-Kirc­he, der Bier­gar­ten mit dem Klo­s­ter­bi­er usw. zie­hen jedes Jahr Tau­s­ende von Tou­ri­s­ten an. Etlic­he Gru­ppen — beson­ders in der Zeit nach der Erst­kom­mu­ni­on und der Fir­mung — fei­ern einen Got­tes­di­enst bei uns. Manc­he nehmen auch an unse­rem Stun­den­ge­bet teil.

Für alle gab es in die­sem Jahr gewis­se Ein­sc­hrän­kun­gen und Hin­der­nis­se. Schon ein­gangs wur­de erwähnt, daß lan­ge Zeit kei­ne Schif­fe fahren konn­ten. Aber auch mit dem Auto waren wir nur noch schwer erre­ic­hbar, da in der Asam­s­tra­ße die Fel­sen sani­ert wer­den. Dazu wur­den zwi­sc­hen­ze­i­tlich immer wie­der kür­ze­re Vollspe­rrun­gen vorgenommen.

Aber selbst wenn man das Ziel erre­ic­ht hat­te, gab es noch so manc­he Hür­den zu nehmen. Weil in wei­ten Tei­len der gesam­ten Klo­s­te­ran­la­ge und der Kirc­he in gro­ßem Umfang die Reno­vi­e­run­gen wei­ter­gin­gen, kam es immer wie­der zu tei­lwe­i­sen Spe­rrun­gen. Wur­den an einer Seite Gerüs­te abge­ba­ut, ent­s­tan­den an einer ande­ren sogle­ich wie­der neue.

Den­noch wer­den die Ange­b­ote in der Klo­s­ter­sc­hen­ke, im Gäs­te­ha­us und bei den Kirc­hen­führun­gen wei­ter­ge­führt und den aktu­el­len Geg­eben­he­i­ten ange­pa­ßt. Die Sub­s­tanz­sic­he­rung und Reno­vi­e­rung des Kon­vent- und Abte­i­ge­bäu­des konn­ten im Novem­ber weit­ge­hend abge­sc­hlos­sen wer­den. Die Däc­her sind nun wie­der dic­ht und sta­bil, nac­hdem der gesam­te Dac­hs­tu­hl sani­ert und eine Neu­e­ind­ec­kung vor­ge­nom­men wor­den ist. Eben­so wur­den säm­tlic­he Arc­hi­tek­tur­te­ile in Natur­s­te­in, wie Soc­kel, Fen­ster­ge­wän­de, Tra­uf- und Gurt­ge­sim­se, übe­rar­be­i­tet und die Fas­sa­den neu gestrichen.

Vie­le Besuc­her möc­hten ger­ne das Inne­re von Klo­s­ter und Bra­u­e­rei besic­hti­gen, was nic­ht möglich ist. Um die­sen Inte­res­sen­ten den­noch “Ein­blic­ke” zu gewähren, wird ein Infor­ma­ti­ons- und Bege­g­nungs­zen­trum im bis­he­ri­gen Fel­sen­kel­ler der Bra­u­e­rei erric­htet. Für die­ses Pro­jekt, das im Rahmen des EU-För­der­pro­gramms “Lea­der+” bezu­sc­hu­ßt wird, erfolg­te am 11. Sep­tem­ber der “ers­te Spa­ten­stich” geme­in­sam durch Abt Tho­mas, den Direk­tor der Bra­u­e­rei, Herrn Goss, sowie den zwe­i­ten Bür­ger­me­i­s­ter von Kel­he­im, Herrn StD Fries.

Die­ser Jahre­s­be­ric­ht wird immer im Monat Novem­ber ver­fa­ßt, in dem wir auch beson­ders der Ver­s­tor­be­nen geden­ken. Jeder Pri­e­s­ter­mönch zele­bri­ert dann eine Hl. Mes­se für die Toten der Bene­dik­ti­ner­kon­föde­ra­ti­on. An Aller­se­e­len hal­ten wir nach dem Kon­ven­tamt den fei­er­lic­hen Gru­ft­gang. Auch das Jahr hin­durch geden­ken wir täglich beim Aben­des­sen und vor der Kom­plet der Ver­s­tor­be­nen unse­res Klo­s­ters und fei­ern jeden Monat ein Requ­i­em für sie. In die­sem Jahr ver­lor am 22. Febru­ar Fr. Rupert sei­nen Vater, Herrn Erhard Bitz, den er noch ein­mal kurz vor sei­nem Tod besuc­hen konn­te. Am 17.September ver­s­tarb Frau Agat­he Gut, eine Schwe­s­ter unse­res ver­s­tor­be­nen Fr. Bern­hard. Am 26. Okt­ober ver­s­tarb der Schwa­ger unse­res Altab­tes, Herr Anton Seitz, der sich durch ein­ige schmi­e­de­e­i­ser­ne Wer­ke auch in unse­rem Klo­s­ter vere­wigt hat. Von Bede­u­tung ist, daß ger­ade in die­sem Gedenk­ja­hr der Klo­s­te­ra­uf­he­bung 1803 auf dem Süd­lic­hen Fri­ed­hof in Münc­hen das Grab­feld des letz­ten Abtes, Bene­dikt Wer­ner, auf­ge­fun­den wor­den ist: Da die­ses aber ansc­hli­e­ßend von der bekann­ten Fami­lie Tho­ma verwen­det wor­den war, wird es nic­ht möglich sein, nach noch vor­han­de­nen Gebe­i­nen zu suc­hen, um die­se in sein Klo­s­ter zurück­zu­führen. Das Grab soll durch einen schlic­hten Gedenk­s­te­in gekenn­ze­ic­hnet wer­den, um es nic­ht in Ver­ges­sen­he­it gera­ten zu las­sen. Mit dem Tod wur­den wir auch am 22. März kon­fron­ti­ert. Vor den Augen sei­ner Fre­un­din stürz­te in der dem Klo­s­ter gege­nüber­li­e­gen­den Fel­swand ein Klet­te­rer ab. Sei­ne Leic­he konn­te erst nach einer aufwen­di­gen Ber­gung­sak­ti­on gefun­den werden.

Natür­lich ver­ges­sen wir auch die Leben­den nic­ht. Immer wie­der schli­e­ßen wir unse­re Ange­höri­gen, Fre­un­de und Wohl­täter in unser für­bit­ten­des Gebet ein. Die­ses möc­hten wir Ihnen auch für das kom­mende Jahr ver­s­prec­hen. So wün­sc­hen wir Ihnen eine besinn­lic­he Advents­ze­it, ein fro­hes Wei­hnac­ht­s­fest und Got­tes begle­i­ten­den Schutz für das Jahr des Herrn 2004.

Ihre Mönc­he von Weltenburg

Segnung des Benediktusbrunnens 2003

Im Zuge der Res­ta­u­ri­e­rung des Kon­vent- und Abte­i­ge­bäu­des wur­de der Kre­uz­gar­ten in der Kla­u­sur neu gestaltet. 
Der Bild­ha­u­er Alfred Bösc­hl aus Adl­ha­u­sen schuf als Mit­tel­punkt des Innen­ho­fes einen Benediktusbrunnen. 

Der Hoc­hwür­dig­s­te Herr Diöze­san­bi­sc­hof Dr. Ger­hard Ludwig Mül­ler, Regen­s­burg, wird den neu­en Brun­nen am Bene­dik­tu­s­fest segnen. 

Abt und Kon­vent des Klo­s­ters Wel­ten­burg laden herz­lich ein zur Mit­fe­i­er des Hoc­hfe­s­tes des hl. Bene­dikt am Fre­i­tag, 11. Juli 2003 und zur Bege­g­nung mit dem Bischof. 

Tho­mas M. Fre­i­hart OSB 
Abt von Weltenburg 

 
Fre­i­tag, 11. Juli 2003 
 
19.00 Uhr Pon­tifi­ka­lamt in der Abteikirche 
(Hau­pt­ze­le­brant und Pre­di­ger: Bisc­hof Dr. Ger­hard Ludwig Müller) 
 
ansc­hli­e­ßend 
Seg­nung des Benediktusbrunnens 
und 
Gemütlic­hes Bei­sam­men­se­in im Klosterhof 

 

Gedenkstein für Abt Benedikt Werner in München 

Im Jahr 2003 wur­de in zahl­re­ic­hen Veran­stal­tun­gen und Publi­ka­ti­o­nen an die Säku­la­ri­sa­ti­on 1803 erin­nert. Die­ses Gedenk­ja­hr an die Auf­he­bung der Klös­ter und Sti­f­te vor 200 Jahren weck­te auch die Erin­ne­rung an den dama­li­gen letz­ten Abt von Wel­ten­burg, Bene­dikt Wer­ner, neu. Von 1786 ‑1803 stand der gebür­t­ige Diet­fur­ter an der Spit­ze der Abtei St. Georg an der Donau. Er kann zu den gro­ßen Ges­tal­ten in der fast 1400jährigen Gesc­hic­hte des Klo­s­ters gezählt wer­den. Die Regi­e­rungs­ze­it Wer­ners brac­hte eine letz­te Blüte, die sich im kul­tu­rel­lem und wis­sen­sc­ha­f­tlic­hem Schaf­fen und in seel­sor­glic­hem Wir­ken der Patres zeig­te. In die­ser leb­te und wirk­te auch der Wel­ten­bur­ger Klo­s­ter­kom­po­nist P. Ben­no Gru­ber (+1796). Nac­hdem der Vor­gang der Auf­he­bung des Klo­s­ters durch einen Kel­he­i­mer Beam­ten abge­sc­hlos­sen und der Besitz weit­ge­hend ver­s­te­i­gert war, mußte auch Abt Bene­dikt Wer­ner sich am 19. Okt­ober 1803 zur Abre­i­se ent­sc­hli­e­ßen. Der Lokal­kom­mis­sär über­li­eß ihm in einem letz­ten Fre­und­sc­ha­fts­di­enst den Rei­se­wa­gen und die bei­den letz­ten noch nic­ht ver­s­te­i­ger­ten Klo­s­ter­p­fer­de. Als vom Turm die mit­ter­näc­htlic­he Stun­de schlug, fuhr der Prälat aus dem veröde­ten Klo­s­ter­hof. Er hat sein geli­eb­tes Wel­ten­burg nie mehr gese­hen. Später ges­tand er einem ver­tra­u­ten Fre­und in Münc­hen, daß er die­se Stun­de gewählt habe, um nie­man­den mehr zu sehen und von nie­man­den gese­hen zu wer­den. Aber “als er alle­in ohne Zeu­gen das letz­te­mal bey den ihm so lan­ge bekann­ten Fel­sen vor­be­yfu­hr, konn­te er sich der Tränen nic­ht ent­hal­ten” hei­ßt es in einer bald nach sei­nem Tod, 1835 ersc­hi­e­ne­nen kur­zen Leben­s­be­sc­hre­i­bung des letz­ten Wel­ten­bur­ger Abtes. Er leb­te von da an als Pri­vat­ge­le­hr­ter in Münc­hen (Schön­fel­der Str. 107/2) und ver­fas­s­te umfan­gre­ic­he his­to­ri­sc­he Abhand­lun­gen über die Gesc­hic­hte Wel­ten­burgs, über Musik­ge­sc­hic­hte etc. Sie befin­den sich heu­te im Hau­pt­s­ta­at­sarc­hiv in Münc­hen. Durch sie sind vie­le Quel­len der Klo­s­ter­ge­sc­hic­hte in Absc­hri­ft erhal­ten gebli­eben, deren Ori­gi­nal längst ver­lo­ren ging. Abt Bene­dikt Wer­ner ver­s­tarb am 20. Okt­ober 1830 im Alter von 82 Jahren. Sein Grab fand er auf dem süd­lic­hen Fri­ed­hof in Münc­hen. Die Nac­hfor­sc­hun­gen erga­ben als Begräb­ni­s­platz die Nr. 17/5/1. Der Fri­ed­hof an der Thal­kirc­he­ner Stra­ße wird seit etwa 60 Jahren nic­ht mehr belegt und ste­ht unter Denkmalschutz . 

Lei­der war das Grab des letz­ten Wel­ten­bur­ger Abtes vor der Säku­la­ri­sa­ti­on durch kei­ner­lei Grab­denk­mal mehr kenn­tlich und dro­hte in Ver­ges­sen­he­it zu gera­ten. Den Mönc­hen von Wel­ten­burg war es darum ein Anli­e­gen, das Anden­ken an die­sen bede­u­ten­den Abt leben­dig zu hal­ten. Darum wur­de nun ein Lie­ge­s­te­in an der Grab­s­tel­le auf dem Alten Süd­fri­ed­hof in Münc­hen am 12. August 2004 ange­brac­ht. Er wur­de von dem Bild­ha­u­er Alfred Bösc­hl, Adl­ha­u­sen, gesc­haf­fen. Das Mate­ri­al des Gedenk­s­te­i­nes ist der hei­mi­sc­he “Kel­he­i­mer Mar­mor” (Auer Kalk — Musc­hel­kalk), was den Bezug zur ein­sti­gen klös­ter­lic­hen Hei­mat des Abtes Bene­dikt Wer­ner wie­der her­s­tellt. Die Insc­hri­ft des Grab­denk­mals, das mit dem Kre­uz und dem Abt­swa­ppen, im ges­pal­te­nen Schild Waa­ge und Ölzwe­ig, gesc­hmückt ist, lautet: 

Abt Bene­dikt Wer­ner OSB 
18.12.1748 + 20.10.1830 
Abt des Klo­s­ters Weltenburg 
von 1786 bis zur Säku­la­ri­sa­ti­on 1803

Durch die Säku­la­ri­sa­ti­on im Jahre 1803 war auch in Wel­ten­burg eine über 1000jährige Tra­di­ti­on klös­ter­lic­hen Lebens abge­ris­sen. Die­se Unter­brec­hung währ­te glüc­klic­he­rwe­i­se nur 39 Jahre. Dank der Bemühun­gen und der Gro­ßher­zig­ke­it des baye­ri­sc­hen Königs Ludwig I. ers­tand bere­its 1842, also 12 Jahre nach dem Tod des Abtes Bene­dikt Wer­ner, das Bene­dik­ti­ner­klo­s­ter an der Donau wie­der. Die Abte­i­kirc­he und die Klo­s­te­ran­la­ge, die erst zu Anfang des 18. Jahr­hun­derts erric­htet wor­den waren, hat­ten sich in ihrer Gesamt­he­it erhal­ten. So konn­ten die ers­ten Mönc­he, die zur Wie­der­grün­dung aus Met­ten kamen, in mühse­li­gen und besc­he­i­de­nen Anfän­gen an der Gesc­hic­hte der unter­ge­gan­ge­nen Abtei ank­nüp­fen. Inzwi­sc­hen wur­den wei­te­re 162 Jahre Klo­s­ter­ge­sc­hic­hte den alten Anna­len hin­zu­ge­fügt, von denen 91 Jahre seit der Erhe­bung zur Abtei durch den Prinz­re­gen­ten und nac­hma­li­gen König Ludwig III. 1913 ver­gan­gen sind. So bewa­hr­he­i­tet sich auch für die Abtei Wel­ten­burg der Wappen­s­pruch Mon­te Cas­si­nos, des Mut­ter­klo­s­ters der Bene­dik­ti­ner: “Suc­ci­sa vir­e­s­cit — Abge­ha­u­en blüht es wie­der auf.” 

Abt Tho­mas M. Fre­i­hart OSB, Weltenburg

Ausstellung: Weltenburger Spuren im Museum Obermünster 2002

1803 Die gele­hr­ten Mönc­he und das Ende einer 1000-jähri­gen Tradition 
WELTENBURGERSPUREN Säku­la­ri­sa­ti­on und Kloster

Das Muse­um Ober­mün­ster Regen­s­burg, in Zusam­me­nar­be­it mit der 
Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg, lädt Sie ein zur Eröffnung der Ausstellungen:

Dien­stag, 27. Mai 2003 · 19.00 Uhr 
Muse­um Ober­mün­ster · Emme­ram­s­platz 1 · 93047 Regensburg

BEGRÜSSUNG: Dr. Her­mann Rei­del Museumsleiter

GRUSSWORT: Kul­tu­rre­fe­rent Kle­mens Unger

VORTRAG: Prof. Dr. Chri­s­toph Mei­nel, Uni­ver­si­tät Regen­s­burg, Lehr­s­tu­hl für Wissenschaftsgeschichte

ERÖFFNUNG: Bisc­hof Prof. Dr. Ger­hard Ludwig Müller

MUSIKALISCHE GESTALTUNG: Nor­bert Grün­beck, Chor­di­rek­tor St. Wolf­gang (Cem­ba­lo)

DAUER DER AUSSTELLUNG: 28. Mai bis 24. August

ÖFFNUNGSZEITEN: täglich außer Mon­tag, von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr

EINTRITT: 2,- EURO, ermäßigt 1,- EURO 
(Ermäßig­ter Ein­tritt auch für Besuc­her der zeit­gle­ic­hen Ausstellungen: 
„1803 Die gele­hr­ten Mönc­he” im Muse­um Ober­mün­ster Regen­s­burg und 
„1803 Wende in Euro­pas Mit­te„ im His­to­ri­sc­hen Muse­um Regensburg)

AUSSTELLENDE KÜNSTLER: Alo­is Achatz, Ludwig Bäuml, Alfred Bösc­hl, Kla­us Cas­pers, Peter Dorn, 
Gau­tam, Rei­ner John, Her­bert Karl, Anton Kirc­hma­ir, Mer­ve, Anja Mül­ler, Ruth Oswald, Ste­fan Pietryga, 
Hei­ner Rie­pl, Chri­s­ti­an Schnu­rer, Jür­gen Win­derl, Fred Ziegler

VERANSTALTER: Muse­um Ober­mün­ster Regensburg, 
Abt Tho­mas Fre­i­hart OSB Bene­dik­ti­ne­rab­tei Weltenburg

IDEE, KONZEPT und ORGANISATION: Alfred Bösc­hl, Bildhauer

 

Ausstellung: Weltenburger Spuren 2002

Die Aus­s­tel­lung dau­ert vom 20. Juli 2002 — 2003

Aus­s­tel­ler
Alo­is Achatz 
Lepo­rel­lo (Aus­s­tel­lungs­sa­al)

Ludwig Bäuml
Schre­in (Fra­u­en­berg­ka­pel­le)

Alfred Bösc­hl
Hom­ma­ge an M.B. (vor der Asamkirche)

Kla­us Caspers 
TURM (auf dem Frauenberg)

Peter Dorn
Lic­ht­s­pur (im rec­hten Apsi­s­be­re­ich der Asam­kirc­he, nur am 19. Juli 2002)

Gau­tam, Lajos Golan (Bild­ha­u­er­gru­ppe lamo­er)
Die Säule der Tugen­den (vor dem Ein­gang­s­tor des Klosterhofes)

Rei­ner John 
Raum­te­xt (übe­rall auf der Klosteranlage)

Her­bert Karl 
Donau-Durc­hblick (Auf dem Weg vom Klo­s­ter Wel­ten­burg bis zur Schiffsanlegestelle)

Anton Kirc­hma­ir
Ohne Titel (Fra­u­en­berg­ka­pel­le)

Mer­ve
Fest­tag­s­ge­wand für Maria 2001, genäht im Ste­in­bruch, Gefäs­se und Pflug­sc­har 2002 (Fra­u­en­berg­ka­pel­le)

Anja Mül­ler
“You can go to a bea­u­ti­ful tem­ple…” (nach dem Auf­gang zum Frauenberg)

Ruth Oswald
Pol­len­brett (Fra­u­en­berg­ka­pel­le)

Ste­fan Pietryga 
der bla­ue Rei­ter — eine Sze­ne in Wel­ten­burg (Klo­s­ter­gar­ten)

Hei­ner Riepl 
ora et labo­ra (rec­hts neben dem Eingangstor)

Chri­s­ti­an Schnurer 
Die Pfor­te zur Selig­ke­it (Aus­s­tel­lungs­sa­al)

Jür­gen Winderl 
Gra­nu­lat und Gran Tou­r­ismo (Klo­s­ter­hof, Ausstellungssaal)

Zie­gler, Vie­big, Sako­ws­ki, Lunz = Krunk 
Bil­d­ende Kunst und Musik der Kün­stler­gru­ppe Krunk (INTERAKTIONS-PROJEKT, Klo­s­ter­hof, nur am 19. Juli 2002)

Veran­stal­ter
Klo­s­ter Weltenburg 
Abt Tho­mas Fre­i­hart OSB

Idee, Kon­ze­pt und Orga­ni­sa­ti­on
Alfred Böschl

Betre­u­ung und Gast­ge­ber
Anton Röhrl 
Wirt der Klo­s­ter­sc­hän­ke Weltenburg

Spon­so­ren
BMW AG, Werk Regensburg 
Vere­in Aus­s­tel­lungs­ha­us für Chri­s­tlic­he Kunst E.V., München

Ein gro­ßfor­ma­ti­ger Kata­log infor­mi­ert aus­führ­lich über die Kün­stler und ihre Wer­ke (in S/W‑Fotos). Er ist im Klo­s­ter­la­den in zwei Aus­führun­gen erhäl­tlich: mit bzw. ohne 2 Audio-CDs mit Musik der Band Krunk und der Klang­kol­la­ge “Kie­sel­ste­i­ne” von Jür­gen Win­derl. Der Kata­log kos­tet mit den bei­den CDs 15,- Euro, ohne CDs 11,- Euro. Er kann auch durch Ein­sen­dung von 18,- Euro bzw. 14,- Euro (inkl. 3,- Euro Porto/Verpackung) in bar oder Scheck per Post bezo­gen werden:

Bene­dik­ti­ne­rab­tei Weltenburg 
Klosterladen 
Asam­s­tra­ße 32 
93309 Kelheim

Bit­te ver­ges­sen Sie nic­ht, Ihre gena­ue Ansc­hri­ft anzugeben.