Baugeschichte

Noch im Jahr der Abt­swa­hl 1713 ließ Mau­rus Bäc­hl die Fra­u­en­berg­kirc­he sani­e­ren, um eine Auswe­ic­hmöglic­hke­it während des Neu­ba­us der Klo­s­ter­kirc­he zu haben. Am 16. April 1714 erfolg­te die Grund­s­te­in­le­gung zur neu­en Klo­s­te­ran­la­ge des Ingol­städ­ter Fran­zi­s­ka­ner­bru­ders Phi­li­pp Blank (gest. 1720); dann wur­den suk­zes­si­ve die ein­zel­nen Trak­te des alten, rui­nösen Kon­vent­ba­us (mit Aus­na­hme des Kirc­hturms) abge­tra­gen. Als das neue Klo­s­ter­ge­vi­ert 1716 im Rohbau fer­tig­ge­s­tellt war, kam die Kirc­he an die Rei­he. Zu ihr leg­te am 29. Juni 1716 der Fre­i­sin­ger Für­st­bi­sc­hof Johann Franz Eck­her von Kap­fing und Liec­hte­neck den Grund­s­te­in; er wei­hte zwei Jahre später auch den Rohbau des Got­tes­ha­u­ses. 1718/19 wur­de das neue Bra­u­ha­us erric­htet, 1721 das Korn­ha­us samt Tor­durc­hfa­hrt zum Klosterhof.

In den uns­pek­ta­ku­lären Kirc­hen­ro­hbau Blanks griff dann wohl noch vor des­sen Tod der Münc­hner Mal­er, auto­di­dak­ti­sc­he Arc­hi­tekt und Jun­gun­ter­ne­hmer Cos­mas Dami­an Asam (1686–1739) ein, den der Abt schon als Bau­he­rr in Ens­dorf ken­nen und schät­zen gelernt hat­te und der sich wohl mit sei­nen Fre­s­ken in der Fra­u­en­berg­kirc­he 1714 in Wel­ten­burg ein­ge­führt hat­te: Zunäc­hst ges­tal­t­ete er das Lang­ha­us in einen läng­sel­li­p­ti­sc­hen Kuppel­ra­um um. 1722 füg­te er dann im Osten eine Apsis an; auch die Kirc­hen­fas­s­ade aus Kalk­s­te­in geht auf ihn zurück. 1721 vol­len­d­ete C. D. Asam das Kuppel­fre­s­ko. Im sel­ben Jahr stuc­ki­er­te sein jün­ge­rer Bru­der, der Bild­ha­u­er und Stuc­ka­te­ur Egid Qui­rin Asam (1692–1750), die inne­re Kuppel­sc­ha­le und stellte pro­vi­so­ri­sch den Hoc­hal­tar auf. 1724/25 erric­ht­ete der Vorarl­ber­ger Bau­me­i­s­ter und ‑unter­ne­hmer Franz II Beer von Ble­ic­hten (1660–1726) den dre­i­s­töc­ki­gen Klo­s­ter­ho­f­trakt entlang der Donau. Geld­man­gel ließ die wei­te­re Kirc­he­na­us­s­tat­tung nur zöger­lich voran­sc­hre­i­ten: 1729 konn­te von dem Stad­tam­ho­fer Orgel­ba­u­er Johann Kon­rad Bran­den­ste­in (1695–1757) – wie vor­her schon in den Klös­tern Rohr und Met­ten – die Orgel, 1732 von dem ein­he­i­mi­sc­hen Ste­i­n­met­zen Johann Jakob Kür­sc­hner (gest. 1755) die Kan­zel aus Wel­ten­bur­ger Mar­mor erric­htet wer­den. 1736 waren dann die vier Sei­te­nal­täre und die bei­den Wand­fre­s­ken des Geme­in­de­ra­ums, Wer­ke der Gebrüder Asam, sowie die Kirc­hen­bän­ke und Beic­ht­s­tühle vol­len­det. Erst 1745 konn­te Franz Eras­mus Asam (1720–1795) mit dem Dec­ken­bild im Vorra­um das Werk sei­nes inzwi­sc­hen ver­s­tor­be­nen Vaters Cos­mas Dami­an absc­hli­e­ßen. Durch die tür­me­be­we­hr­te Gar­te­n­ma­u­er östlich des Klo­s­ters erhi­elt die Gesam­tan­la­ge 1733 eine gewis­se Wehr­ha­f­tig­ke­it. Im Prin­zip ist die baroc­ke Klo­s­te­ran­la­ge im Ori­gi­nal­zu­s­tand auf uns gekom­men, auch wenn (vor allem auf­grund von Feuc­hte­sc­häden) immer wie­der notwen­d­ige, lei­der nic­ht immer sac­hge­mäß durc­hge­führ­te Sani­e­run­gen, Reno­vi­e­run­gen und Nut­zung­sän­de­run­gen an Arc­hi­tek­tur und Aus­s­tat­tung ihre Spu­ren hin­ter­li­e­ßen. Bei der jüng­s­ten Gene­ra­lin­stand­set­zung der Kirc­he konn­ten ein­ige solc­her »Bau- und Res­ta­u­ri­e­rungs­sün­den « bese­i­tigt und ver­sc­hi­e­de­ne Vor­sor­ge­ma­ßna­hmen zur wei­te­ren Erhal­tung (u. a. Belüftung/Temperierung des Kirc­hen­ra­ums) getrof­fen wer­den. Um mona­s­ti­sc­he Präsenz auch heu­te sic­ht­bar wer­den zu las­sen, wur­den 2008 im Alta­rra­um ein Chor­ge­s­tühl aus Esc­hen­holz und ein Ambo aus Bron­ze auf­ge­s­tellt, beide nach Entwür­fen von Bild­ha­u­er Alfred Bösc­hl (1949–2020), Adl­ha­u­sen bei Langquaid.