11. Weltenburger Klostermarkt28. bis 30. November 2014

WKM-Bild-001Späte­s­tens als im 7. Jahr­hun­dert die ers­ten Mönc­he an der heu­te berühm­ten Dona­u­sc­hl­inge sess­ha­ft wur­den, war klar: Die­ser Flec­ken Erde muss  ein beson­de­rer sein. Neben Asam­kirc­he, Dona­u­durc­hbruch und aus­ge­ze­ic­hne­tem dun­klem Bier gibt es min­de­s­tens noch einen wei­te­ren Grund, ein­mal im Jahr hier­her zu kom­men: den Wel­ten­bur­ger Klo­s­ter­markt. Am ers­ten Adven­twoc­he­n­ende, also vom 28. bis 30. Novem­ber bie­ten rund 20 Klös­ter aus Bayern, Sac­hsen, Süd­ti­rol, Öste­rre­ich und Ungarn ihre selbst pro­du­zi­er­ten Waren an. Ein umfas­sen­des Kul­tur­pro­gramm, Schifffa­hr­ten, Bra­u­e­re­i­führun­gen, kuli­na­ri­sc­he Schman­kerl im Klo­s­ter­hof sowie in der Klo­s­ter­sc­hen­ke und – nic­ht zu ver­ges­sen – der täglic­he Besuch des hei­li­gen Niko­la­us mac­hen den Aus­flug zu einem ganz­he­i­tlic­hen Erlebnis.

 

Con­ti­nue rea­ding “11. Wel­ten­bur­ger Klostermarkt28. bis 30. Novem­ber 2014”

Spiritus loci — vom Geist des Ortes

auch erhält­lich im Klosterladen!

Abtprimas Notker Wolf OSB
Alfons Kifmann

 

 

Ein spirituelles Reisebuch

Titel Spiritus loci

Aus dem reic­hen per­sön­lic­hen Erl­eben von Abt­pri­mas Not­ker Wolf OSB ist in Zusam­me­nar­be­it mit dem Jour­na­li­s­ten Alfons Kif­mann ein außer­ge­wöhn­lic­hes bebil­der­tes Rei­se-Lese­buch ent­s­tan­den: 31 spri­ri­tu­el­le Orte in Deut­sc­hland, Fran­kre­ich, Ita­li­en, Isra­el, Öste­rre­ich, der Schwe­iz und der Tsc­hec­hi­sc­hen Repu­blik wer­den nic­ht nur nach per­sön­lic­hen Ein­drüc­ken besc­hri­eben, son­dern in ihrer beson­de­ren Bede­u­tung als „Kra­f­tor­te“ in Wort und Bild erleb­bar gemac­ht. Weil es ein Buch zum Mit­ne­hmen sein soll, ersc­he­int es im kom­pak­ten Format.

Auch wir sind mit einem Kapitel vertreten:

Kloster Weltenburg an der Donau – oft bedroht, niemals untergegangen

 

Das Kon­ze­pt des Buc­hes besc­hre­ibt Not­ker Wolf so: „Wir Men­sc­hen bra­uc­hen und suc­hen Orte. Orte zum Leben und zum Ster­ben. Zum fröhlich sein und zum Tra­u­ern. Zum Fei­ern und zur Ruhe. Zu Sport und Spi­el, zur Unter­hal­tung und Erho­lung. Wir suc­hen Orte mit ein­zi­gar­ti­ger, unbe­rühr­ter Natur und Orte der hoc­hen­twic­kel­ten Kul­tur, der schönen Kün­ste und der beson­de­ren Arc­hi­tek­tur. Die tou­ri­s­ti­sc­hen Zie­le zie­hen uns eben­so an wie die Ein­sam­ke­it. Und alle­ror­ten suc­hen wir das Glück, jeder auf sei­ne Weise“.
Gibt es die­sen „Geist des Ortes?“ Und wie kön­nen wir ihn finden?
„Spi­ri­tus loci“ will bei der Suc­he zu hel­fen, den Geist, den Zau­ber des Ortes zu fin­den und zu spüren.

Con­ti­nue rea­ding “Spi­ri­tus loci — vom Geist des Ortes”

27.09.2014 Herbstkonzert der Weltenburger Musikgemeinschaft

CANTATE DOMINO

 

Renner Ensemble / Leitung: Hans PritschetBEW-Herbstkonzert2014-Plaka

 

 

Kar­ten­pre­is: EUR 15,00. Jeder Gast erhält nach dem Kon­zert ein kle­i­nes Gra­tis-Bier* in der Klosterschenke.
(*Jugend­lic­he und Kin­der erhal­ten ein alko­hol­fre­i­es Getränk)

Infos zum Kar­ten­vor­ver­ka­uf und Programmvorschau…

Con­ti­nue rea­ding “27.09.2014 Herb­st­kon­zert der Wel­ten­bur­ger Musikgemeinschaft”

Einweihung des Gästehauses St. Georg am 24. Juni 2014

Das Hoc­hfest der Geburt des Hl. Johan­nes des Täu­fers wur­de durch die Fes­tlic­hke­i­ten zu10511315_854314974583207_5796389844794309004_nm Absc­hluss der dre­i­e­in­halb­jähri­gen Bau­ar­be­i­ten in der Bene­dik­ti­ne­rab­tei zu einem beson­de­ren Ere­i­g­nis.  „Ein wic­hti­ger Tag für Wel­ten­burg und ein  Mei­len­ste­in in der Gesc­hic­hte des Klo­s­ters“, so bege­i­s­ter­ten sich Gäs­te und Festred­ner. Durch die Fer­tig­s­tel­lung des Gäs­te­ha­u­ses sei aber auch ein Grund­satz der Bene­dik­ti­ner erfüllt, der da hei­ßt: „Alle, die da kom­men, sol­len auf­ge­nom­men wer­den“. So bet­onte es Abt­präses Bar­na­bas Bögle, der Zele­brant des vor­mit­täglic­hen Pon­tifi­ka­lam­tes in der Abte­i­kirc­he und so bet­onte es Abt Tho­mas M. Fre­i­hart beim Fes­takt im gro­ßem Festsaal.

Alfred Bösc­hl schuf Eingangsszenen

HCW-PHR-BEW-GSG_140624-071300Dazwi­sc­hen aber lag die Seg­nung des Gäs­te­ha­u­ses und der Gang durch alle nun fer­tig­ge­s­tellten Räume. Den Ein­gang­s­be­re­ich in der neu­en Pfor­te des Tor­ha­u­ses zie­ren zwei von Bild­ha­u­er Allfred Bösc­hl als Gla­s­bil­der gesc­haf­fe­ne Sze­nen aus dem Leben des Hei­li­gen Bene­dikt. Eben­falls von Bösc­hl stam­men auch das Ein­gang­s­kre­uz und die Kre­u­ze in den Zim­mern und den Semi­na­rräu­men. „Der heu­t­ige Tag erfüllt mei­ne Mit­brüder, alle Mitar­be­i­ter und mich per­sön­lich mit gro­ßer Fre­u­de, weil das Werk nach inten­si­ven Pla­nun­gen und einer Bau­ze­it von dre­i­e­in­halb Jahren nun abge­sc­hlos­sen ist und wir wie­der Gäs­te in größe­rer Zahl auf­ne­hmen kön­nen“, bet­onte Abt Tho­mas M. Fre­i­hart beim nac­hmit­täglic­hen Fes­takt. Ganz beson­ders begrüßte und dank­te er Abt Bar­na­bas, dem Präses der Baye­ri­sc­hen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­ti­on sowie Abt Dr. Johan­nes Eckert von der Abtei St. Boni­faz in Münc­hen, der sei­nen Fest­vor­trag unter das Mot­to; „Wohne bei Dir selbst: Klös­ter­lic­he Gast­fre­und­sc­ha­ft als pas­to­ra­le Hera­u­s­for­de­rung“, stellte.

 Dank sag­te der Abt allen am Bau bete­i­lig­ten Fir­men sowie Arc­hi­tekt Arnulf Magerl. Die­ser ging auf der Grund­la­ge eines, allen Anwe­sen­den übe­rre­ic­hten alten Stic­hes, auf die bau­lic­he Entwic­klung der klös­ter­lic­hen Anla­gen ein. Zum Schluss sei­ner Rede übe­rre­ic­hte er Abt Tho­mas M. Fre­i­hart sym­bo­li­sch einen rie­si­gen Schlüssel.

Lan­drat sprach von Bereicherung

Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­me­i­er nann­te das Klo­s­ter und das nun gesc­haf­fe­ne Gäs­te­ha­us einHCW-PHR-BEW-GSG_140624-071285e Bere­ic­he­rung für die Bene­dik­ti­ne­rab­tei und für den gesam­ten Land­kre­is und darüber hina­us. Bür­ger­me­i­s­ter Horst Hart­mann sprach von einer Tra­di­ti­on, die bis ins frühe Mit­te­lal­ter hine­in­re­ic­he und bet­onte, dass mit dem Gäs­te­ha­us Ein­zi­gar­ti­ges ent­s­tan­den sei. Als Fort­set­zung der Reno­vi­e­rung der Klo­s­ter­kirc­he und der Erric­htung des Hoc­hwas­ser­sc­hut­zes war 2011 mit der heu­er been­de­ten Gene­ral­sa­ni­e­rung der Klo­s­te­ran­la­ge begon­nen wor­den. Die aufwen­d­ige Dac­hs­tu­hl­ret­tung gehör­te eben­so dazu wie die Gene­ral­sa­ni­e­rung des Tor­ba­u­es und der Wirt­sc­ha­ft­s­ge­bäu­de, deren Herz­s­tück das Gäs­te­ha­us ist.

Sigrid Man­stor­fer

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HCW-PHR-BEW-GSG_140624-071296 Gästezimmer seminarraum01

Hochwasserschutz Kloster Weltenburg 2006

Einwe­i­hung des Hoc­hwas­ser­sc­hut­zes 

hochwasserschutz01“Wenn wir heu­te den Hoc­hwas­ser­sc­hutz einwe­i­hen kön­nen, dann ist das ein gesc­hic­htlic­hes Ere­i­g­nis. Jede Gene­ra­ti­on der Mönc­he in der 1400jährigen Gesc­hic­hte des Klo­s­ters mus­s­te mit der Gefa­hr der Über­flu­tung durch die Donau leben und mit ihr zurec­ht kom­men Immer wie­der wur­de das Klo­s­ter wur­de auch vom Hoc­hwas­ser heim­ge­suc­ht und hat­te Zer­s­törun­gen und Schäden zu bekla­gen. Mit den im zurüc­kli­e­gen­den Jahr aus­ge­führ­ten Maßna­hmen ist eine stän­d­ige Bedro­hung für die Klo­s­te­ran­la­ge gebannt. Mei­ne Mit­brüder und mich sowie alle, die hier leben und arbe­i­ten, die Klo­s­ter­sc­hen­ke und die Klo­s­ter­bra­u­e­rei, erfüllt darum an die­sem Tag Fre­u­de und Dank­bar­ke­it. Der erric­ht­ete Schutz gibt uns das Gefühl der Sic­her­he­it und lässt uns kün­f­tig ruhi­ger schla­fen.” meinte Abt Tho­mas M. Fre­i­hart, als er die Fest­gäs­te begrüßte, die zur Einwe­i­hung des Hoc­hwas­ser­sc­hut­zes am 12. Okt­ober 2006 gekom­men waren. Unter ihnen waren Sta­ats­mi­ni­s­ter Dr. Wer­ner Schna­ppa­uf, Baye­ri­sc­hes Sta­ats­mi­ni­s­te­ri­um für Umwelt, Gesund­he­it und Ver­bra­uc­her­sc­hutz, Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­me­i­er, Kel­he­im, Bür­ger­me­i­s­ter Fritz Mat­hes, Kel­he­im, der Lei­ter des Was­se­rwirt­sc­ha­ft­sam­tes Lands­hut, BD Johan­nes Schmu­ker, die Pla­ner, Arc­hi­tekt Arnulf Magerl und Sta­ti­ker Anton Land­graf, sowie die aus­führen­den Firmen. 

 

hochwasserschutz02Ein wei­ter Weg, der nach dem Hoc­hwas­ser im August 2002 sei­nen Anfang genom­men hat­te, ist an sein Ziel gekom­men. Kaum waren die enor­men Schäden des Pfing­st­hoc­hwas­sers 1999 beh­oben, war die­ses Ere­i­g­nis eine “böse Übe­rra­sc­hung” und mac­hte die stän­d­ige Bedro­hung erne­ut bewusst. So begann man die Möglic­hke­i­ten eines Hoc­hwas­ser­sc­hut­zes für das Klo­s­ter näher zu prüfen. Ein­ge­h­ende Unter­suc­hun­gen von Sei­ten der Was­se­rwirt­sc­ha­ft erbrac­hten schli­e­ßlich als Ergeb­nis die Durc­hführ­bar­ke­it des Schut­zes gegen ein hun­dert­jähri­ges Hoc­hwas­ser. Posi­tiv konn­te auch die Fra­ge bean­twor­tet wer­den, dass die Aus­führung mit einem ver­tret­ba­ren und ver­hält­nis­mäß­ig­em finan­zi­el­lem Aufwand gesc­he­hen kann. Gegen Ende 2005 wur­de mit dem Bau­ma­ßna­hmen begon­nen, die zügig inner­halb eines kna­ppen Jahres durc­hge­führt wurden. 
Nach der Festre­de des Sta­ats­mi­ni­s­ters erfle­hte der Abt den Segen Got­tes für die Hoc­hwas­ser­sc­hutz­ba­u­ten. Geme­in­sam mit dem Mini­s­ter und dem Lan­drat leg­te er ein­ige Dammbal­ken auf als Zeic­hen der offi­zi­el­len Inbe­tri­eb­na­hme des Flutschutzes. 

Hoc­hwas­ser­sc­hutz 

hochwasserschutz05Das welt­be­rühm­te Klo­s­ter Wel­ten­burg liegt am Ein­gang der Wel­ten­bur­ger Enge — einem Durc­hbruch durch den anste­hen­den Jura­fel­sen, den sich die Donau im Lau­fe der Jahr­ta­u­s­ende gesc­haf­fen hat. 

 

Das Klo­s­ter Wel­ten­burg wur­de erst­mals um das Jahr 600 von den iro­sc­hot­ti­sc­hen-kolum­ba­ni­sc­hen Wan­der­mönc­hen Eus­ta­si­us und Agi­lus von Luxe­u­il gegrün­det, und ist somit die älte­s­te klös­ter­lic­he Nie­der­las­sung Bayerns. 
Das der­ze­it vor­han­de­ne Klo­s­ter mit der berühm­ten Asam­kirc­he wur­de vor 200 Jahren von den Gebrüdern Asam unter dem dama­li­gen Abt Mau­rus Bäc­hl erba­ut. Seit Mit­te des 19.Jahrhunderts ste­ht das Klo­s­ter unter Denk­mal­sc­hutz. Auf­grund sei­ner unmit­tel­ba­ren Lage an der Donau leb­te die Abtei Wel­ten­burg schon immer mit Hochwässern. 

In den letz­ten 6 Jahren war die­ser Dona­u­ab­sc­hnitt des öfte­ren von sel­te­nen Hoc­hwas­se­re­re­i­g­nis­sen betrof­fen. Am här­te­s­ten betrof­fen war das Klo­s­ter vom Pfing­st­hoc­hwas­ser 1999. 

Am Pegel Kel­he­im wur­de ein Hoc­hwas­ser­s­tand von 8 Metern erre­ic­ht. Das Was­ser drang im Mai 1999 durch alle Erd­ge­sc­hos­s­fen­ster in das Klo­s­ter ein. Der Innen­hof mit Bra­u­e­rei und Klo­s­ter­sc­hen­ke wur­de kom­plett über­flu­tet — in der welt­be­rühm­ten Asam­kirc­he stand das Was­ser ca. einen hal­ben Meter hoch. 

Der Scha­den wur­de auf ca. 1,5 Mio. € bezif­fert. Ver­te­i­di­gungs­ma­ßna­hmen waren 1999 nic­ht mehr erfolgreich. 
Im August 2002 und 2005 konn­ten durch mas­si­ven logi­s­ti­sc­hen Aufwand größe­rer Schäden abge­wandt wer­den. Das West- und das Nord­tor des Klo­s­ters, sowie die Fen­ster wur­den mit Sand­säc­ken ver­ba­rri­ka­di­ert. Unter Lei­tung der Feu­e­rwe­hr wur­den rund 80 000 Sand­säc­ke zum Schutz vor den Was­ser­mas­sen ein­ge­setzt. Das über den Unter­grund ein­ge­drun­ge­ne Was­ser im Innen­hof wur­de von den Hilf­s­kräf­ten abgepumpt. 
Um solc­he Kata­s­trop­hen in Zukun­ft zu ver­me­i­den, wur­de das Was­se­rwirt­sc­ha­ft­samt Lands­hut bea­u­f­tragt die Mac­hbar­ke­it eines Hoc­hwas­ser­sc­hut­zes für die­ses denk­mal­ge­sc­hütz­ten Kle­i­nod zu unter­suc­hen. Ein her­kömmlic­her Hoc­hwas­ser­sc­hutz mit Deic­hen und Mau­ern wür­de der Bede­u­tung die­ses Ensem­bles in sei­ner expo­ni­er­ten Lage nic­ht gerec­ht werden. 

Unter­suc­hun­gen zeig­ten, dass die meter­dic­ken Mau­ern des Klo­s­ters dem Hoc­hwas­ser grund­sätz­lich stand­hal­ten kön­nen. Daher ent­sc­hloss man sich in Abs­tim­mung mit der Abtei und dem Denk­mal­sc­hutz ledi­glich die vor­han­de­nen obe­rir­di­sc­hen und unte­rir­di­sc­hen Öffnun­gen zu verschließen. 
Dazu gehören die Fen­ster im Erd­ge­sc­hoss, Türen und Zugang­s­be­re­ic­he des Klo­s­ters — sowie eine Abdic­htung des durc­hläs­si­gen kie­si­gen Untergrundes. 

Für die Unter­suc­hung der Grun­dwas­ser­ver­hält­nis­se, dem möglic­hen Ein­fluss auf den Bra­u­e­re­i­brun­nen, sowie Ermit­tlung der notwen­di­gen Pum­ple­i­s­tung wur­de ein Grun­dwas­ser­mo­dell bei der Tec­hni­sc­hen Uni­ver­si­tät Münc­hen bea­u­f­tragt. Eine Unter­grun­dab­dic­htung bis zum anste­hen­den Fels in bis zu 10 Metern Tie­fe ver­hin­dert den Hoc­hwas­se­ran­drang der Donau über den Unter­grund. Für den stän­di­gen Grun­dwas­se­ra­u­s­ta­u­sch wird ein etwa 150 qm gro­ßes Fen­ster in der Unter­grun­dab­dic­htung am Nord­tor ange­ord­net. Gewählt wur­de eine Abdic­htung im Hoc­hdruc­kin­jek­ti­on­s­ver­fa­hren um das gan­ze Klo­s­ter herum — anbin­dend an die Fun­da­men­te Dabei wird ein Was­ser-Zement­ge­mi­sch unter Hoc­hdruck, das hei­ßt mit bis zu 400 bar, in den Unter­grund gepresst. Dort ver­bin­det es sich mit dem anste­hen­den Kies und Sand zu einer durc­hge­hen­den etwa 1,50m star­ken säu­len­för­mi­gen Dic­htwand. Für das Ein­brin­gen der Dic­htwand war eine kom­plet­te Neu­ord­nung der Bin­ne­nen­twäs­se­rung und aller son­sti­gen Spar­ten notwen­dig. Für die Entlüf­tung der Fun­da­men­te und des Mau­e­rwerks wur­den spe­zi­el­le Maßna­hmen gemäß den Erfor­der­nis­sen des Denk­mal­sc­hut­zes ergrif­fen. Die Bin­ne­nen­twäs­se­rung wur­de gemäß den Ergeb­nis­sen des Grun­dwas­ser­mo­dells an einer Stel­le gesam­melt. Im Hoc­hwas­ser­fall wird dann der fre­ie Aus­fluss zur Donau abge­ri­e­gelt und das anfal­lende Nie­der­sc­hlags — und Grun­dwas­ser von einem zen­tra­len Pum­p­sc­hac­ht vor dem Nord­tor abge­pum­pt. Das Sys­tem ist auf eine Pum­ple­i­s­tung von maxi­mal 250 Liter pro Sekun­de aus­ge­legt. Durch zusätz­lic­he Able­i­tung­s­gräben auf dem Fra­u­en­berg soll ver­hin­dert wer­den, dass das dort anfal­lende Nie­der­sc­hlag­swas­ser in den Klo­s­te­rin­nen­hof gelangt und eben­falls abge­pum­pt wer­den muss. 

 

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Obe­rir­di­sch ist es notwen­dig im Hoc­hwas­ser­fall Dammbal­ken­ver­sc­hlüs­se an den Zugang­s­be­re­ic­hen zu mon­ti­e­ren. Am Nord­tor wur­de die ein­ge­ba­u­te Dic­htwand in das Fun­da­ment für den Dammbal­ken inte­gri­ert und mit Eisen­trägern verstärkt. 
Auf­grund der gro­ßen Höhe von 3,50 Metern des zu mon­ti­e­ren­den Dammbal­kens und der damit ver­bun­de­nen Bela­s­tung von Hoc­hwas­ser wur­de das Fun­da­ment zusätz­lich mit 15 Meter lan­gen Pfählen rüc­k­ve­ran­kert — Hier der fer­tig beto­ni­er­te Fun­da­ment­bal­ken mit den ein­ge­ba­u­ten Ansc­hlüs­sen für die Dammbalkenstützen! 

 

Bei Hoc­hwas­se­rwar­nung wird die mobi­le Schut­zwand von der fre­i­wil­li­gen Feu­e­rwe­hr Kel­he­im auf­ge­ba­ut. Beim erst­ma­li­gen Probe­a­uf­bau konn­te dies in weni­ger als 2 Stun­den erle­digt wer­den. Da die Klo­s­ter­ma­u­ern kei­ne Las­ten auf­ne­hmen dür­fen wur­de in Abs­prac­he mit dem Denk­mal­sc­hutz für die Ein­bin­dung der Rand­s­tüt­zen eine beson­de­re Kon­struk­ti­on gewählt. 

 

Über das West­tor läu­ft die Ver­sor­gung des Klo­s­ters mit Strom, Was­ser und Gas. Des­halb waren hier beson­de­re Vor­ke­hrun­gen bei der Fun­da­men­ti­e­rung der mobi­len Schut­zwand zu tref­fen. Das Sys­tem mit den pas­s­ge­nau zur Ver­fügung ste­hen­den Dammbal­ken bede­u­tet bei zukün­f­ti­gen Ein­satz­fäl­len eine erhe­blic­he Arbe­it­ser­le­ic­hte­rung für die Hilfskräfte. 
Zusätz­lich zu den Zugang­s­to­ren müs­sen bei dro­hen­dem Hoc­hwas­ser auch die 55 Fen­ster im Erd­ge­sc­hoss von außen abge­dic­htet wer­den. Auch die 12 Kel­ler­fen­ster wer­den mit einem Ver­sc­hluss gesichert. 

 

hochwasserschutz04Im Zuge der Aus­sc­hre­i­bung ließ das Was­se­rwirt­sc­ha­ft­samt Lands­hut sich von ver­sc­hi­e­de­nen Her­s­tel­lern Pro­to­typen der Ver­sc­hlüs­se anfer­ti­gen. Die­se Pro­to­typen wur­den an der Uni­ver­si­tät der Bun­de­swe­hr in Münc­hen unter Vollbe­la­s­tung gete­s­tet. Während des Ein­brin­gens der Dic­htwän­de kam ein kle­i­ne­res Hoc­hwas­ser die Donau herab und über­sc­hwemmte kur­zze­i­tig die Bau­s­tel­le. Nen­nen­swer­te Schäden ent­s­tan­den nic­ht. Auch in Zukun­ft wird die Zufa­hrts­s­tra­ße zum Klo­s­ter regel­mäßig von Hoc­hwas­sern betrof­fen sein. 
Ein Ein­drin­gen in die Gebäu­de wird zukün­f­tig bis zum hun­dert­jähr­lic­hen Hoc­hwas­ser verhindert. 

 

(mit fre­und­lic­her Gene­hmi­gung des Was­se­rwirt­sc­ha­ft­sam­tes Landshut)