Abschluss der Gesamtrestaurierung der Klosterkirche

Am Fest Kreu­ze­rhö­hung, 14. Sep­tem­ber 2008, wurde der Abschluss der Gesam­tres­tau­rie­rung der Abtei- und Pfarr­kirche gefeiert. Der Hochwür­dig­ste Herr Diö­ze­san­bi­schof Dr. Gerhard Lud­wig Mül­ler zele­brierte das Pon­ti­fi­ka­lamt und segnete den neuen Ambo. Die­ser war vom Bild­hauer Alfred Böschl aus Adl­hau­sen in Bron­ze­guss ges­chaf­fen wor­den. Er ent­warf auch das neue Chor­gestühl und die Sedi­lien im Pres­by­te­rium. Die Schrei­ne­rar­bei­ten führte die Fir­ma Anton Huber aus Rohr aus. Die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft trug unter Lei­tung von Herrn Prof. Josef Kohlhäu­fl sehr zur Feier­li­ch­keit der Litur­gie bei, indem sie die Messe in G‑Dur von Franz Schu­bert erk­lin­gen ließ. Nach einem fest­li­chen Mit­ta­ges­sen mit den Gäs­ten fand in der Kirche ein Fes­takt statt. Der baye­rische Minis­ter­prä­sident Herr Dr. Gün­ther Beck­stein gab dem Klos­ter die Ehre seines Kom­mens und rich­tete sein Wort an die Fest­ver­samm­lung. Der Lei­ter des Staat­li­chen Bauamtes Herr Rein­hard Piper erläu­terte die Bau­maß­nahme. Den großen Fest­vor­trag unter dem The­ma „Wel­ten­burg – ein Lob der Schöp­fung“ hielt der Gene­ral­kon­ser­va­tor des Baye­ri­schen Lan­de­samtes für Denk­malp­flege Herr Prof. Dr. Egon Grei­pl. Gruß­worte spra­chen der Hwst. Herr Diö­ze­san­bi­schof, Lan­drat Herr Dr. Hubert Fal­ter­meier und der dritte Bür­ger­meis­ter der Stadt Kel­heim Herr Alois Beck­stein. Herr Bern­hard Hägels­per­ger und unser P. Ste­phan umrahm­ten den Fes­takt mit Stü­cken für Trom­pete und Orgel musi­ka­lisch. Im Anschluss lud die Klos­ter­braue­rei im Hof alle Anwe­sen­den zu einem Umtrunk und Bre­zen ein.

Einen kur­zen Über­blick über die Gesam­tres­tau­rie­rung gibt die Pres­se­in­for­ma­tion des Staat­li­chen Bauamtes, ver­fasst von Gerhard Haslbeck

Einen umfan­grei­chen Ein­blick in die Gesam­tres­tau­rie­rung bie­tet das Buch « Gesam­tins­tand­set­zung Klos­ter­kirche Wel­ten­burg », heraus­ge­ge­ben 2008 vom Staat­li­chen Bauamt Land­shut, Redak­tion Gerhard Hasl­beck, 132 Sei­ten mit zahl­rei­chen far­bi­gen Abbil­dun­gen (Fotos und Zeichnungen) 
Das Buch kann direkt per Fax oder Brief bes­tellt werden : 
Bes­tell­for­mu­lar (PDF)

Nach Abschluss aller Res­tau­rie­rung­sar­bei­ten in der Klos­ter­kirche wur­den neue Pano­ra­maauf­nah­men von ver­schie­de­nen Stand­punk­ten aus ange­fer­tigt und zu einer vir­tuel­len Bege­hung zusammengefasst : 
360° Pano­ra­ma der Kirche

Jahresbericht 2007

Advent 2006 – Advent 2007

Strah­len­der Son­nen­schein beleuch­tet in die­sen Tagen das letzte bunte Herbst­laub der Wäl­der am Donau­durch­bruch. War bisher zu Alle­rhei­li­gen die Tou­ris­ten­sai­son been­det, so dehnt sie sich heuer erst­mals län­ger aus. Denn die Klos­ter­schenke und auch unser Infor­ma­tions­zen­trum im Fel­sen­kel­ler haben bis zum 23. Dezem­ber am Woche­nende geöff­net. Tatsä­chlich fin­den sich auch wei­te­rhin Ein­zelne und Grup­pen in Wel­ten­burg ein. Sie kön­nen das Klos­ter ohne den manch­mal vorherr­schen­den Rum­mel in einer Stille genießen, in der man sich eine Bene­dik­ti­ne­rab­tei vors­tellt. Das wis­sen auch die Gäste unse­rer Bege­gnung­sstätte St. Georg zu schät­zen, in der nun seit einem Jahr Frau Kat­ja Beil ihre große Erfah­rung als Hotel­fa­ch­frau ein­bringt. Ihr ist es auch gelun­gen, die Bele­gung zu stei­gern. Herr Wolf­gang Küh­nel wech­selte zur Klos­ter­schenke. Neuer Küchen­chef unse­rer Klos­terküche ist nun Herr Jür­gen Lan­ger. Momen­tan wer­den auch die Vor­be­rei­tun­gen zum Klos­ter­markt getrof­fen, der zum 1. Advent bereits zum fünf­ten Mal statt­fin­det. Die Reso­nanz ist so groß, dass wie­der zahl­reiche Klös­ter aus dem In- und Aus­land den Markt bes­chi­cken und alle Kapa­zitä­ten aus­ges­chöpft sein werden.

Viele Besu­cher äußern ihre Freude an der gelun­ge­nen Res­tau­rie­rung der Abtei­kirche, die in neuem Glanz ers­trahlt. Die großen Gerüste wur­den Mitte Dezem­ber des ver­gan­ge­nen Jahres abge­baut. Klei­nere Arbei­ten wer­den in Kürze auch been­det sein, sodass im kom­men­den Jahr der Abschluss der umfas­sen­den Reno­vie­rung gefeiert wer­den kann, die acht Jahre gedauert hat. Bei den zahl­rei­chen Kir­chenfüh­run­gen wird P. Leo­pold durch einen großen Kreis von Tou­ris­tikfüh­rern unterstützt. Immer belieb­ter wird die Kom­bi­na­tion mit dem Infor­ma­tions­zen­trum, sowie in die­sem Jahr erst­mals mit Braue­reifüh­run­gen, die am Woche­nende ange­bo­ten wer­den, selbst­verständ­lich mit einer Bier­probe in der ältes­ten Klos­ter­braue­rei der Welt.

Wenn­gleich das äußer­lich Sicht­bare und Erleb­bare inter­es­sant ist, fra­gen doch viele Besu­cher immer wie­der nach dem Leben von uns Mön­chen. Das ist auch für viele Leser die­ser Zei­len im Jah­res­be­richt das Gefrag­teste. Deshalb möch­ten wir Sie gleich zu Beginn am Auf und Ab unseres Kon­ventes teil­neh­men las­sen. Obwohl sich zah­lenmäßig nichts zu ändern scheint, haben uns zwei Mit­brü­der ver­las­sen und zwei Pos­tu­lan­ten began­nen ihren Weg zum Klos­ter­le­ben. Fast genau ein Jahr nach sei­ner Ewi­gen Pro­fess ist Fr. Anto­nius aus Wel­ten­burg fort­ge­gan­gen, um in das öster­rei­chische Augus­ti­ner-Cho­rher­rens­tift St. Flo­rian über­zu­tre­ten. P. Tho­mas hat vom Hei­li­gen Stuhl die erbe­tene Dis­pens von den Ordens­gelüb­den erhal­ten und wurde zum 1. Okto­ber in das Erz­bis­tum Bam­berg inkar­di­niert. Im August tra­ten Herr Ralf Jahn aus Lich­ten­fels-Ober­wal­lens­tadt (er hatte gerade das Diplom­stu­dium Maschi­nen­bau abges­chlos­sen) und Herr Peter Stier aus dem nahen Mar­ching bei Neustadt/Donau (er hatte zuvor im Semi­nar St. Mat­thias / Wal­dram das Abi­tur bes­tan­den) ins Klos­ter ein, sodass nun wie­der Leben im Novi­ziat ist. Mit großem Eifer leben sie sich schon gut in unsere Gemein­schaft ein. Fr. Qui­rin hat mit dem Som­mer­se­mes­ter 2007 in Regens­burg das Stu­dium der Theo­lo­gie begon­nen und wohnt wäh­rend der Vor­le­sung­szeit im dor­ti­gen Pries­ter­se­mi­nar. Fr. Lukas hat nach dem Vor­di­plom am Ende des Win­ter­se­mes­ter 2006/2007 dort seine Zelte abge­bro­chen und ver­bringt nun sein Auswärtss­tu­dium an unse­rer Orden­shoch­schule Sant” Ansel­mo in Rom.

Unsere Kon­ven­texer­zi­tien hielt zu Beginn des Jahres zum zwei­ten Mal Herr Pfar­rer Josef Brand­ner, Pries­ter­seel­sor­ger des Erz­bis­tums Mün­chen-Frei­sing. Dabei legte er aus­gewählte Psal­men aus. Wie schon in den Jah­ren zuvor gab er eben­so wie Herr Prof. Dr. Lud­wig Mödl gut besuchte Pries­te­rexer­zi­tien in unse­rem Gäs­te­haus. Daran nahm auch der Gene­ral­vi­kar des Bis­tums Dres­den, Dr. Kon­rad Zdar­sa teil, der kurz darauf zum Bischof von Gör­litz ernannt wor­den ist. Zur Kon­vent­be­glei­tung kam wei­te­rhin Herr Geist­li­cher Rek­tor Dr. Wil­fried Hage­mann aus Müns­ter zu uns, der sich auch bereit erklärt hat, die kom­men­den Kon­ven­texer­zi­tien zu halten.

Zwei­mal begab sich fast der gesamte Konvent auf Rei­sen. Ein fes­ter Ter­min ist seit eini­gen Jah­ren die Ves­per im Regens­bur­ger Dom anläss­lich des Tages des Gott­ge­weih­ten Lebens. Zu Beginn des „Gol­de­nen Okto­ber“ führte uns dann der Kon­ven­taus­flug in die Hei­mat von Fr. Qui­rin. Wir besich­tig­ten zunächst die ehe­ma­lige Abtei­kirche Tegern­see und san­gen dort nach der Kir­chenfüh­rung die Mit­tag­shore, bevor es zum Essen in das benach­barte „Bräustü­berl“ ging. Dann fuh­ren wir mit der Gon­del­bahn zum Wall­berg hinauf und stie­gen von der Berg­sta­tion auf den Gip­fel, der weite Fern­sicht auf die bereits ver­sch­nei­ten Gip­fel der Alpen bot. Nach der Rück­kehr berei­te­ten uns die Eltern Erla­cher in ihrem Gar­ten in Rot­tach-Egern einen herz­li­chen Emp­fang bei Kaf­fee und Kuchen. Anschließend fuh­ren wir wei­ter zum Wall­fahrt­sort Bir­ken­stein, wo wir die 1. Ves­per des Hoch­festes der Hei­li­gen Schut­zen­gel, dem Patro­zi­nium der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion, san­gen und am Okto­ber-Rosen­kranz teil­neh­men konn­ten. Im benach­bar­ten Gas­thaus stärk­ten wir uns bei einer Brot­zeit für die Rück­fahrt. Eine Woche spä­ter lei­tete Zel­le­rar P. Bene­dikt den Betrieb­saus­flug der Anges­tell­ten nach Andechs und St. Ottilien.

Bei unse­rem Aus­flug kam auch der neue Klein­bus zum Ein­satz, der Platz für neun Per­so­nen bie­tet. Er wurde durch die Wer­bung und Spen­den ver­schie­de­ner Fir­men der Region ges­pon­sert. Ihnen sei auch an die­ser Stelle unser aufrich­ti­ger Dank aus­ges­pro­chen. Abt Tho­mas nahm Anfang Sep­tem­ber die Segnung des Fahr­zeuges vor. Im Anschluss daran waren die betei­lig­ten Fir­men mit dem Konvent im Barock­saal zum Aben­des­sen ein­ge­la­den. Auch für den Gäste-Shut­tle zu Park­platz und Bahn­hof, das Ein­ho­len der Obs­ternte und deren Trans­port zur Mos­te­rei und zu vie­len ande­ren Gele­gen­hei­ten hat sich das Auto schon bewährt. Da auch der Klos­ter­la­den und die Klos­ter­braue­rei durch Wer­be­flä­chen ver­tre­ten sind, wird auf allen Fahr­ten die Auf­merk­sam­keit auf Wel­ten­burg gelenkt. Auch die Medien schen­ken dem Klos­ter am Donau­durch­bruch mehr­mals im Jahr Beach­tung. In der Sen­de­reihe „Wirt­shaus­ges­chich­ten“ des Baye­ri­schen Fern­se­hens wurde am 29. Novem­ber vom bekann­ten Mode­ra­tor Michael Harles die Klos­ter­schenke vor­ges­tellt. Gedreht wurde die Sen­dung bereits an einem Sonn­tag im Som­mer, als Hoch­be­trieb herr­schte. Zum Hoch­fest der Auf­nahme Mariens in den Him­mel, 15. August, trug Abt Tho­mas in der Sen­dung „Zeit und Ewig­keit“ medi­ta­tive Gedan­ken zum Fest­ge­heim­nis vor. Sie wur­den durch wun­der­schöne Bil­der aus unse­rer Kirche und aus der Land­schaft um den Donau­durch­bruch unterstrichen.

Zum Bene­dik­tus­fest am 11. Juli zele­brierte Herr Bischof em. Dr. Vik­tor Josef Dam­mertz OSB, Aug­sburg, das Pon­ti­fi­ka­lamt und hielt die Pre­digt. Im Anschluss waren wie­der alle Teil­neh­mer zum Imbiss in die Gäs­tes­pei­sesäle ein­ge­la­den, beson­ders die Gläu­bi­gen unse­rer Klos­terp­far­reien. Ins­ge­samt 45 Jugend­li­chen aus den vier Gemein­den spen­dete Abt Tho­mas am 24. Mai das Sakrament der Fir­mung in der Klos­ter­kirche. In unse­ren Seel­sor­ges­pren­geln fand heuer sowohl die „große“ wie die „kleine“ Visi­ta­tion statt, sodass uns mehr­mals Regio­nal­de­kan Johannes Hof­mann aus Neus­tadt wie Dekan Hans Maier aus Kel­heim auf­such­ten. Zwei­mal tagte auch die Deka­nats­kon­fe­renz bei uns. P. Ste­phan hatte zum zwei­ten Mal ein Thea­terstück ges­chrie­ben, dies­mal eine Komö­die in zwei Akten : „Der Auf­stand der Alten“. Gemein­sam mit P. Gre­gor und Teil­neh­mern des monat­li­chen Senio­ren­nach­mit­tags stra­pa­zierte er die Lach­mus­keln der Zuschauer bei den Aufführungen.

Fr. Rupert musste sich über meh­rere Wochen zur ärzt­li­chen Behand­lung in die Gold­bergk­li­nik in Kel­heim bege­ben. Trotz­dem konnte er in die­sem Jahr eine große Menge Honig schleu­dern und eine reiche Apfe­lernte ein­brin­gen. Zum zwei­ten Mal ließ er aus den eige­nen Äpfeln Saft pres­sen, der sich großer Belieb­theit im Konvent erfreut. Fr. Simon konnte am 24. Januar mit einer Dele­ga­tion sei­ner Hei­mats­tadt Titt­mo­ning in Rom an einer Pri­va­tau­dienz des Hei­li­gen Vaters, Papst Bene­dikt XVI., teil­neh­men, dem die Ehrenbür­gerwürde ver­lie­hen wurde. Abt Tho­mas weilte im Okto­ber eine Woche in der ewi­gen Stadt, um am Kon­zert des Baye­ri­schen Rund­funks für den Papst teil­zu­neh­men, das große Beach­tung fand und live im Fern­se­hen über­tra­gen wurde. P. Cle­mens nimmt trotz sei­ner 81 Jahre und eini­ger Alters­bes­ch­wer­den täglich an den Mahl­zei­ten, dem Kon­ven­tamt und den meis­ten Horen des Chor­ge­betes teil.

Wie immer in der Spar­gel­zeit waren die Äbte der Nach­barklös­ter im Juni zum „Klei­nen Äbte­tref­fen“ ein­ge­la­den. Zu den beson­de­ren Gäs­ten gehörte im Okto­ber Herr Dom­ka­pell­meis­ter em. Georg Rat­zin­ger, der Bru­der von Papst Bene­dikt XVI. Bei der Füh­rung durch die Kirche und das Klos­ter spielte er auch einige Takte auf der his­to­ri­schen Bran­den­stein-Orgel. Am 11. Novem­ber erfreute uns Herr Bischof Dr. Gre­gor Maria Hanke OSB aus Eichstätt durch sei­nen Besuch. Ende Juli zele­brierte der Neu­pries­ter Andreas Schwei­mer aus dem Bis­tum Ful­da das sonntä­gliche Kon­ven­tamt und spen­dete den Pri­miz­se­gen. Auch in die­sem Jahr waren der Regie­rung­sprä­sident von Nie­der­bayern, Herr Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger, und der Kel­hei­mer Lan­drat, Herr Dr. Hubert Fal­ter­meier, zu Gast. Herr Dr. Zit­zels­ber­ger trat Ende April in den Ruhes­tand. Wir dan­ken ihm für die viel­fache Unterstüt­zung bei den Reno­vie­rung­smaß­nah­men und der Errich­tung des Hoch­was­ser­schutzes. Die Ver­bin­dung soll auch künf­tig nicht abreißen. Bei einem Antritts­be­such im Land­kreis Kel­heim kam der neue Regie­rung­sprä­sident Heinz Grund­wald, auch in unser Klos­ter. Eine EU-Dele­ga­tion besuchte im Rah­men der „Leader+“-Förderungen im März das Informationszentrum.

Viele Men­schen fra­gen uns immer wie­der nach dem Erfolg der Maß­nah­men des Hoch­was­ser­schutzes. Ende Mai stieg der Pegel der Donau bedenk­lich an, sodass die Feuer­wehr Kel­heim die Räu­mung des Klos­te­rhofes anord­nete und mit dem Auf­bau der mobi­len Ele­mente begann. Aller­dings zeigte sich dann noch am Abend, dass die befürch­te­ten Höhen nicht erreicht wür­den, sodass es zu kei­ner „Bewäh­rung­sprobe“ kam. Ein Pro­beauf­bau wurde schon Mitte März vor­ge­nom­men, als in unse­rem Gäs­te­haus an zwei Tagen die Baye­ri­schen Was­ser­wirt­schaftsäm­ter tag­ten. Zu die­sem Anlass weilte auch Herr Staats­mi­nis­ter Dr. Wer­ner Schnap­pauf bei uns.

Was­ser scha­dete uns aller­dings „von oben“. Eben­falls im Mai kam es zu meh­re­ren Rohr­brü­chen in den völ­lig ver­ros­te­ten Was­ser­lei­tun­gen im ers­ten Stock des Klau­sur­gangs, sodass rot­braunes Was­ser durch die Gewölbe im Kreuz­gang drang. Deshalb wurde eine völ­lige Erneue­rung der alten Lei­tun­gen erfor­der­lich, was mit viel Lärm und Schmutz ver­bun­den war. Unser Dank gebührt vor allem dem großen Ein­satz unseres bewähr­ten Ins­tal­la­teurs, Herrn Rudolf Mayer aus Kel­heim­win­zer, und der Bau­fir­ma Max Prock GmbH aus Dietfurt.

Liebe Leser, wir möch­ten auch Ihnen dan­ken, dass Sie uns wie­der die Treue gehal­ten haben und auf so manche Weise Ihre Ver­bun­den­heit zum Aus­druck gebracht haben, sei es durch einen Besuch im Klos­ter, Ihr Gebets­vers­pre­chen, Ihre Mit­glied­schaft im Freun­des­kreis oder durch Ihre Spen­den. Möge Gott es Ihnen rei­chlich ver­gel­ten. Gerne geden­ken wir Ihrer wei­te­rhin in unse­ren Gebe­ten und bei der Feier der Hei­li­gen Messe.

Wir wün­schen Ihnen nun eine besinn­liche Advents­zeit, ein frohes Weih­nachts­fest und Gottes Geleit in das Jahr des Herrn 2008

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2006

Advent 2005 – Advent 2006

Den Mön­chen und Non­nen unter den Lesern und Hörern ist es wohl selbst­verständ­lich, dass die meis­ten Jah­res­be­richte nicht am 1. Januar begin­nen, son­dern mit dem Advent. Denn abwei­chend vom bür­ger­li­chen Kalen­der beginnt ja das Kir­chen­jahr schon mit dem I. Advent. Ents­pre­chend ers­treckt sich der Zei­traum unse­rer Berich­ters­tat­tung von Anfang Dezem­ber bis Ende November.

Den Rah­men bil­det nun schon zum vier­ten mal unser « Wel­ten­bur­ger Klos­ter­markt ». Die Vor­be­rei­tun­gen beim Auf­stel­len der Stände, Schmü­cken des klös­ter­li­chen Areals, dem Her­rich­ten unseres Ange­botes und vie­ler ande­rer Dinge lau­fen auf Hoch­tou­ren. Im Vor­jahr haben wie­der über 20 Klös­ter aus nah und fern und einige kir­chliche Grup­pie­run­gen aus unse­ren Pfar­reien an drei Tagen für Tau­sende von Besu­chern ihre Pro­dukte ange­bo­ten und für das lei­bliche Wohl gesorgt. Der Chor der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft ges­tal­tete das sonntä­gliche Kon­ven­tamt musi­ka­lisch mit.

Dass dieses auch heuer wie­der möglich sein wird, ist gar nicht so selbst­verständ­lich. Denn erst seit zwei Wochen ist die Klos­ter­kirche wie­der unein­ges­chränkt zugän­glich. Wäh­rend der Sanie­rung des Fun­da­mentes im Kir­chen­kel­ler stürzte auf­grund des kie­si­gen Bau­grundes am 23. Okto­ber ein Pfei­ler ein. Das einstür­zende Gewöl­be­teil riss ein etwa 4 m² großes Loch in den Mit­tel­gang des Kir­chen­bo­dens. Gott sei gedankt, dass nie­mand ver­letzt wurde. Der Scha­den wurde zügig beho­ben und die ande­ren lau­fen­den Arbei­ten konn­ten fort­ge­setzt wer­den, so dass für das kom­mende Jahr der Abschluss der lang­jäh­ri­gen Kir­chen­re­no­vie­rung (seit 1999) erhofft wird. Da inz­wi­schen nur noch die Süd­seite innen in hal­ber Höhe ein­gerüs­tet ist, kön­nen die zahl­rei­chen Besu­cher schon seit län­ge­rem die neu leuch­tende Pracht der Asam-Kirche bewun­dern. Unterstützt wird das auch durch die Ins­tal­la­tion einer neuen Beleuch­tung. P. Leo­pold weist bei den Kir­chenfüh­run­gen beson­ders auf die posi­ti­ven Verän­de­run­gen durch die Res­tau­rie­rung hin. Inz­wi­schen sind für den Klos­ter­la­den auch einige aktuelle Ansichts­kar­ten gedruckt wor­den. Immer mehr Grup­pen kom­bi­nie­ren die Kir­chenfüh­run­gen mit einem Besuch des Infor­ma­tions­zen­trums im Fel­sen­kel­ler, in dem sich wäh­rend der Sai­son an der Kasse Herr Tor­chal­la aus Kel­heim und Frau Hecht aus Stau­bing abwech­seln. Die Zahl von ca. 21.500 Besu­chern im zurü­ck­lie­gen­den Jahr zeigt, dass der neu ges­chaf­fene Auss­tel­lung­sraum gut ange­nom­men wird.

Die Donau brachte auch in die­sem Jahr wie­der einige Male klei­nere Hochwäs­ser. Im März war der Ans­tieg so rasch, dass die Baus­telle des Hoch­was­ser­schutzes unter Was­ser stand und nicht une­rhe­bliche Schä­den verur­sachte. Im Gebäude sel­ber waren dies­mal « nur » die Kel­ler über­flu­tet. Um so mehr wurde allen die Not­wen­dig­keit der Schutz­maß­nah­men vor Augen geführt. Am 27. Januar erfolgte dazu der « Erste Spa­tens­tich » durch den gemein­sa­men Knopf­druck von Staats­se­kretär Dr. Otmar Bern­hard, Regie­rung­sprä­sident Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger, Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, Bür­ger­meis­ter Fritz Mathes und Abt Tho­mas M. am Bohr­gerät für die Unter­grun­dab­dich­tung. Die­sem sym­bo­li­schen Akt bei eisi­ger Kälte waren Ans­pra­chen und Gruß­worte im Barock­saal in Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Gäste voraus­ge­gan­gen. Nach einer zügi­gen Bau­phase konnte bereits am 12. Okto­ber die Ein­wei­hung vor­ge­nom­men wer­den. Ein wei­ter Weg, der nach dem Hoch­was­ser im August 2002 sei­nen Anfang genom­men hatte, war an sein Ziel gekom­men. Kaum waren die enor­men Schä­den des Pfing­sthoch­was­sers 1999 beho­ben, war dieses erneute Hoch­was­ser eine « böse Über­ra­schung » und machte die stän­dige Bedro­hung wie­de­rum bewusst. So begann man die Mögli­ch­kei­ten eines Hoch­was­ser­schutzes für das Klos­ter näher zu prü­fen. Ein­ge­hende Unter­su­chun­gen von Sei­ten des Freis­taates Bayern unter der Federfüh­rung des Was­ser­wirt­schaft­samtes Land­shut erbrach­ten schließ­lich als Ergeb­nis die Dur­chführ­bar­keit des Schutzes gegen ein hun­dert­jäh­riges Hoch­was­ser. Posi­tiv konnte auch die Frage beant­wor­tet wer­den, ob die Ausfüh­rung mit einem ver­tret­ba­ren und verhält­nismäßi­gem finan­ziel­lem Auf­wand ges­che­hen könne.

Im neu ges­tal­te­ten west­li­chen Vorhof war anläss­lich der Ein­wei­hung ein Fes­takt. Herr Staats­mi­nis­ter Dr. Wer­ner Schnap­pauf hielt vor zahl­rei­cher Pro­mi­nenz aus Poli­tik und Kirche sowie den Pla­nern und den Verant­wort­li­chen der betei­lig­ten Fir­men die Fes­tans­prache. Nach den Reden erflehte der Abt den Segen Gottes für die Hoch­was­ser­schutz­bau­ten. Gemein­sam mit dem Minis­ter und dem Lan­drat legte er einige Damm­bal­ken auf als Zei­chen der offi­ziel­len Inbe­trieb­nahme des Flut­schutzes. Sogar die Tages­schau zeigte in ihrer Haup­taus­gabe am Abend diese Szene. Die Ein­wei­hung kann man als ein ges­chicht­liches Erei­gnis betrach­ten. Mit den nun aus­geführ­ten Maß­nah­men ist eine stän­dige Bedro­hung für die Klos­te­ran­lage gebannt, mit der jede Gene­ra­tion der Mönche in der 1400jährigen Ges­chichte der Abtei leben und zurecht kom­men musste. Das bedeu­tend­ste Ele­ment des Schutzes ist die Unter­grun­dab­dich­tung, die in den ans­te­hen­den Fels in bis zu 10 Metern Tiefe ein­bin­det. Sie verhin­dert den Hoch­was­se­ran­drang der Donau über den Unter­grund. Gewählt wurde eine Abdich­tung im Hochdruckinjektionsverfahren(HDI) um die Außen­front der Klos­te­ran­lage an der Fluss­seite auf einer Länge von ca. 300m. Dabei wird ein Was­ser-Zement­ge­misch unter Hoch­druck, das heißt mit bis zu 400 bar, in den Unter­grund gepresst. Dort ver­bin­det es sich mit dem ans­te­hen­den Kies und Sand zu einer durch­ge­hen­den etwa 1,50m star­ken säu­lenför­mi­gen Dicht­wand, die an die Fun­da­mente des Gebäudes anbin­det. Der Hoch­was­ser­schutz ist in Wel­ten­burg « denk­mal­ver­trä­glich« gelöst. Das Gesam­ten­semble des Klos­ters mit sei­ner ein­ma­li­gen Lage am Donauu­fer ist nicht beein­träch­tigt. Ein Pro­beauf­bau der Ver­schlüsse an den Fens­tern, Türen und Toren durch die Frei­willige Feuer­wehr Kel­heim zeigte, dass etwa fünf Stun­den Arbeit dazu not­wen­dig sind. Die mobi­len Ele­mente des Hoch­was­ser­schutzes wer­den in einer Scheune auf dem Buch­hof gelagert.

Erhe­bliche Was­ser­schä­den verur­sachte im Klos­ter aber nicht nur die Donau. Am 26. Juni platz­ten nach einem nächt­li­chen Gewit­ter über einem Biblio­theks­gang im Dach­ges­choß Hei­zung­srohre und ließen heiße Was­sers­tröme über den his­to­ri­schen Buch­bes­tand der Biblio­thek nie­der­ge­hen. Nicht nur an den wert­vol­len Büchern, son­dern auch am Mauer­werk und der Beleuch­tung ents­tan­den beträcht­liche Schäden.

Ange­sichts des vie­len Regens und küh­ler Tem­pe­ra­tu­ren im sonst « hoch­som­mer­li­chen » August mach­ten sich manche Sor­gen, ob bis zum « Jahr­tau­sen­de­rei­gnis » des Papst­be­suches in Bayern eine Wet­ter­bes­se­rung ein­tre­ten würde. Im Sep­tem­ber konn­ten dann alle sehr froh sein über den strah­len­den Son­nen­schein wäh­rend des Papst­be­suches, der dann den gan­zen Monat anhielt. Fast alle Mit­brü­der nah­men an den Got­tes­diens­ten und ver­schie­de­nen Bege­gnun­gen mit Papst Bene­dikt XVI. teil, vor allem in Altöt­ting und auf dem Islin­ger Feld bei Regens­burg. Im Zuge der Vor­be­rei­tung die­ser beson­de­ren Tage kamen schon Anfang Sep­tem­ber Ver­tre­ter der Pfar­rei St. Bene­dikt aus Obe­ris­ling zum sonntä­gli­chen Kon­ven­tamt und über­brach­ten im Rah­men ihrer Aktion « Bene-Lux » ein Licht, mit dem die Altar­ker­zen entzün­det wur­den. Da Joseph Rat­zin­ger schon in sei­ner Zeit als Pro­fes­sor in Regens­burg mit Wel­ten­burg ver­bun­den war und er auch spä­ter als Kar­di­nal zu Besuch war, erhoffte sich man­cher, dass unser Klos­ter auch eine Sta­tion im Rah­men seines Hei­mat­be­suches sein könnte. Auf­grund des gedräng­ten Pro­gramms war diese Hoff­nung, wie zu erwar­ten war, nicht zu erfül­len. Den­noch strahlte der Glanz des Papst­be­suches in beson­de­rer Weise auch auf Wel­ten­burg. Am « pri­va­ten Tag » des Papstes in Regens­burg stat­tete das « Segui­to papale » unse­rem Klos­ter einen Besuch ab. Das Päpst­liche Gefolge reiste mit dem Schiff von Kel­heim durch den Donau­durch­bruch an. Abt Tho­mas gelei­tete die hohen Gäste zur Abtei­kirche und hielt für sie eine Kir­chenfüh­rung in ita­lie­ni­scher Sprache. Anschließend feier­ten die Gäste mit dem Konvent ein Pon­ti­fi­ka­lamt, bei dem Kar­di­nal­staat­se­kreä­tr Ange­lo Soda­no der Haupt­ze­le­brant war. Frie­drich Kar­di­nal Wet­ter hielt die Pre­digt über das maria­nische und bene­dik­ti­nische Bayern. Unter den Kon­ze­le­bran­ten waren auch der Apos­to­lische Nun­tius in Deut­schland, Erz­bi­schof Erwin Josef Ender, der päpst­liche Zere­mo­niar Erz­bi­schof Pier­ro Mari­ni, der Sub­sti­tut im Staats­se­kre­ta­riat Erz­bi­schof Leo­nar­do San­dri, der Bischof von Pas­sau Wil­helm Schraml. Am Got­tes­dienst nahm auch der Kar­di­nal von Kin­sha­sa teil. Anschließend ver­sam­melte sich das Päpst­liche Gefolge und der Konvent zum gemein­sa­men Mit­ta­ges­sen im Spei­se­saal St. Mar­tin, bei dem baye­rische Gerichte auf­ge­ti­scht wur­den. Gegen Ende konn­ten wir dann auch Wal­ter Kar­di­nal Kas­per begrüßen, der am Vor­mit­tag noch eine andere Verp­flich­tung in Regens­burg hatte. In der Mit­tag­spause, unter­nahm P. Prior Bene­dikt eine Füh­rung zur Frauen­berg-Kapelle. Dann reis­ten die hohen Wür­den­trä­ger der römi­schen Kurie wei­ter in die Nach­ba­rab­tei Rohr.

Wäh­rend des gan­zen Jahres besuch­ten auch wei­tere beson­dere Gäste unser Klos­ter. Den Anfang machte Bischof Egon Kapel­la­ri von Graz-Seckau, der mit 30 Pries­tern sei­ner Diö­zese kam und das sonntä­gliche Kon­ven­tamt mit Pre­digt zele­brierte. Zwei Wochen spä­ter folgte ihm der Pader­bor­ner Weih­bi­schof Karl-Heinz Wie­se­mann. Anläß­lich seines 70. Geburts­tages luden wir am Hoch­fest des hl. Bene­dikt, dem 21. März, Prof. Josef Kohlhäu­fl, den lang­jäh­ri­gen Lei­ter der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft, zum Mit­ta­ges­sen und Kaf­fee in das Refek­to­rium ein. Die Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­rin Frau Bri­gitte Zypries kam am 24.April zu einem pri­va­ten Besuch nach Wel­ten­burg. Im Mai unter­nah­men die Zis­ter­zien­se­rin­nen von Ober­schö­nen­feld ihren Kon­ven­taus­flug zu uns. Am Ende des « Won­ne­mo­nats » spen­dete uns der blinde Neu­pries­ter Rai­ner Her­teis aus dem Nach­bar­bis­tum Eichstätt den Pri­miz­se­gen. Altabt Emme­ram Geser zele­brierte zum Haupt­fest der Drei­fal­tig­keits­bru­der­schaft das Pon­ti­fi­ka­lamt. Am Hoch­fest der Apos­telfürs­ten Petrus und Pau­lus, dem 29. Juni, feierte der uns schon viele Jahre ver­bun­dene Pfar­rer Her­bert Kabath aus dem Bis­tum Mag­de­burg mit uns sein 40jähriges Pries­ter­ju­biläum. Am 29. Juli feierte Herr Anton Röhrl, Senior­chef der Klos­ter­schenke, sei­nen 80. Geburts­tag. Abt Tho­mas M. und Altabt Tho­mas zele­brier­ten für den Jubi­lar und seine Fami­lie eine Dank­messe in der Frauen­berg­ka­pelle. Anfang Sep­tem­ber über­nach­tete Abt Rai­mund Schreier OPraem von Wil­ten mit eini­gen Junio­ren des Stiftes bei uns. Er war der Fest­pre­di­ger auf dem Abens­ber­ger « Gil­la­moos ». Mitte Sep­tem­ber feierte zum 30jährigen Jubiläum die Hilf­sge­mein­schaft der Dia­ly­se­pa­tien­ten und Trans­plan­tier­ten Regens­burg-Strau­bing e.V. mit uns die Sonn­tag­smesse. Anfang Okto­ber besuch­ten zwei­mal Bischöfe aus fer­nen Län­dern das Klos­ter : Johannes Gorant­la aus Südin­dien und Aloy­sius Bali­na aus Tan­sa­nia, der auch die Kakau-Band mit­ge­bracht hatte. Das süda­fri­ka­ka­nische Novi­ziat der Mal­lers­dor­fer Schwes­tern kam nach der Selig­spre­chung ihres Grün­ders Paul Josef Nar­di­ni zusam­men mit dem Super­ior, Herrn Prä­lat Dr. Wil­helm Gegen­furt­ner, am 23. Okto­ber zu Besuch in unser Kloster.

Sie haben nun einiges vom Auf und Ab der Donau erfah­ren, vom Kom­men und Gehen beson­de­rer Gäste, aber noch nicht sehr viel von dem, was « hin­ter den Klos­ter­mauern » sich erei­gnet hat. Auch dort gibt es ein Auf und Ab, ein Kom­men und Gehen. Damit dieses in einem geist­li­chen Rah­men bleibt, hat zu Beginn des bür­ger­li­chen Jahres P. Dr. Daniel Hör­ne­mann OSB aus Ger­leve uns in den jähr­li­chen Exer­zi­tien wie­der tie­fer in die Psal­men ein­geführt, dem Kern unse­rer tägli­chen Gebets­zei­ten. In den Vor­trä­gen ging er auch auf die sog. Fluchp­sal­men ein, legte sie uns geist­lich aus. Als Frucht die­ser besinn­li­chen Tage ent­schlos­sen wir uns, auch diese Teile der Psal­men im Chor­ge­bet zu beten. Unmit­tel­bar im Anschluss an die Kon­ven­texer­zi­tien hat Fr. Anto­nius Grgic am Hoch­fest der Erschei­nung des Herrn, dem 6. Januar, die Ewige Pro­fess abge­legt. Zwei Brü­der aus Zagreb und einige Bekannte aus der nähe­ren Umge­bung begin­gen mit uns die­sen Fest­tag. Zu einer geist­li­chen Kon­fe­renz über das II. Vati­ca­num kam Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus Mün­chen, der eben­so wie Pfar­rer Josef Brand­ner wie­der sehr gut besuchte Pries­te­rexer­zi­tien bei uns gehal­ten hat. P. Cle­mens M. konnte am 5. März sei­nen 80. Geburts­tag bege­hen. Zu den Gra­tu­lan­ten zähl­ten der Kel­hei­mer Bür­ger­meis­ter Fritz Mathes und Ver­tre­ter der Pfar­reien Teuer­ting und Thaldorf.

P. Leo­pold ver­lor sei­nen Vater Sieg­fried Lör­nit­zo, der am 13. Juni in einem Gra­zer Spi­tal verstarb.

Fr. Rupert konnte sein ersehntes Ziel ver­wirk­li­chen, den Sieg der Klos­ter­mann­schaft beim Bene­fiz-Fuß­ball-Tur­nier zuguns­ten der geplan­ten Kin­derk­li­nik KUNO in Regens­burg. Auch der Gewinn wurde die­sem Zweck ges­pen­det. Dem glei­chen Zweck diente auch ein Bene­fiz-Kon­zert des Sym­pho­ni­schen Bla­sor­ches­ters Ber­ching im Klosterhof.

Im Okto­ber hat P. Josef M. das Klos­ter mit der Absicht ver­las­sen, in sei­ner Hei­mat-Diö­zese Speyer seel­sor­glich zu wir­ken. Seine Stelle im Sekre­ta­riat des Gäs­te­hauses nimmt seit Dezem­ber eine neue Mitar­bei­te­rin ein, die Hotel­fa­ch­frau Kat­ja Beil. Zum glei­chen Zeit­punkt schied der bishe­rige Küchen­chef, Wolf­gang Küh­nel, aus dem Kreis der Anges­tell­ten aus. Ein freu­diges Erei­gnis am Ende des Kir­chen­jahres war die Zeit­liche Pro­fess von Fr. Qui­rin Erla­cher. Seine Eltern und Ver­wand­ten von Rot­tach-Egern am Tegern­see und aus der Oberp­falz nah­men an die­sem Fest am Christkö­nig­ssonn­tag, dem 26. Novem­ber, teil.

Da unser Klos­ter zur Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion gehört, möch­ten wir auch noch über Verän­de­run­gen auf die­ser Ebene berich­ten. Abt­präses Dr. Emme­ram Kränkl trat nach einem Jahr von sei­nem Amt zurück. Auf dem Gene­ral­ka­pi­tel in Mün­chen wurde sein Vorgän­ger, Abt Dr. Gre­gor Zasche aus Schäft­larn wie­der in dieses Amt gewählt. Gemein­sam mit P. Lukas Wirth aus Scheyern hatte er bereits im Früh­jahr bei uns die kano­nische Visi­ta­tion durch­geführt.. Da Abt Dr. Gre­gor M. Hanke von Planks­tet­ten zum Bischof von Eichstätt ernannt und geweiht wor­den ist, muss­ten auch die Consi­liaräbte neu gewählt wer­den. Diese sind nun Abt Dr. Maria­nus Bie­ber von Nie­de­ral­taich und Abt Bar­na­bas Bögle von Ettal.

Auch im Konvent gab es eine Verän­de­rung in den Ämtern. Abt Tho­mas ernannte auf Vor­schlag des Kon­ventes P. Michael zum Klaus­tral­prior. Fr. Lukas M. berei­tet sich in Regens­burg auf das Vor­di­plom vor. Er wurde zum Spre­cher der jun­gen Ordens­leute im Bis­tum Regens­burg gewählt. Die Ver­bin­dung mit den ande­ren Ordens­ge­mein­schaf­ten wurde auch im Rah­men der AGOM sowie durch die Teil­nahme an der Ves­per zum « Tag des Gott­ge­weih­ten Lebens » mit unse­rem Bischof und dem Dom­ka­pi­tel im Regens­bur­ger Dom wei­ter vertieft.

P. Boni­fa­tius erhielt für sein wei­teres Wir­ken im Hei­mat­bis­tum Köln die Exk­laus­tra­tion für drei Jahre. P. Tho­mas, der seit 2003 als Pfarr­seel­sor­ger in Kulm­bach (Erz­bis­tum Bam­berg) tätig ist, bean­tragte die Verlän­ge­rung der Exk­laus­tra­tion um ein Jahr. Beide waren eben­so wie Altabt Tho­mas aus Ettal mehr­mals wäh­rend des Jahres bei uns im Konvent zu Besuch. Eine gute Frucht der dies­jäh­ri­gen Visi­ta­tion ist die Konvent-Beglei­tung, zu der der Müns­te­ra­ner Pries­ter Dr. Wil­fried Hage­mann gewon­nen wer­den konnte. Wir sind ihm sehr dank­bar für sei­nen enga­gier­ten und einfühl­sa­men Ein­satz für unsere Gemeinschaft.

In gewis­ser Weise haben Sie alle nun unse­ren Konvent beglei­tet, indem Sie Anteil genom­men haben am Leben unse­rer Klos­ter­ge­mein­schaft im letz­ten Jahr. Gerne haben auch wir alle mit unse­rem Gebet beglei­tet, die uns ihre Anlie­gen anver­traut haben. Zugleich dan­ken wir allen, die uns mit ihrem Gebet, wohl­wol­len­den Gaben und ande­ren Zei­chen der Ver­bun­den­heit unterstützt haben mit einem herz­li­chen « Vergelt’s Gott ». Dass ER Sie beglei­ten möge an allen Tagen im bald begin­nen­den Jahr des Herrn 2007 wün­schen Ihnen und Euch allen zum Weihnachtsfest

Die Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2005

Advent 2004 – Advent 2005

« Zei­ten der Prü­fung » – so nannte Vol­ker Schmidt sei­nen Film über unser Klos­ter in der Reihe « Donauklös­ter » des Baye­ri­schen Fern­se­hens, der inz­wi­schen über 20 mal in ver­schie­de­nen Fern­se­hans­tal­ten gesen­det wor­den ist und in einer bear­bei­te­ten Kurz­fas­sung auch täglich in unse­rem neuen Infor­ma­tions­zen­trum zu sehen ist.

Eine die­ser Prü­fun­gen – das immer wie­der ein­tre­tende Hoch­was­ser – hat uns auch in die­sem Jahr heim­ge­sucht. Am 23. August erreichte uns die Mel­dung, dass die rasch ans­tei­gende Donau die Hoch­was­ser­marke des « Jah­rhun­dert-Hoch­was­sers » von 1999 über­schrei­ten könnte. Am Nach­mit­tag began­nen wir mit eini­gen eifri­gen Hel­fern den Klos­ter­la­den zu räu­men. Tags darauf wurde zunächst Ent­war­nung gege­ben, da kein bedroh­li­cher Pegel­stand zu erwar­ten sei. So been­de­ten wir die Räu­mung wei­te­rer Teile des Klos­ters. Am glei­chen Abend jedoch wurde erneut Alarm gege­ben. Es sei doch ein bedeu­tend höhe­rer Was­sers­tand zu erwar­ten, als zuvor auf­grund feh­le­rhaf­ter Berech­nun­gen voraus­ge­sagt. Wir räum­ten deshalb nach der Kom­plet mit tat­kräf­ti­ger Unterstüt­zung vie­ler Frei­willi­ger weit­ge­hend das Erd­ges­choss aus. Wäh­rend­des­sen verstärk­ten die Feuer­wehr und das Tech­nische Hilf­swerk die Pum­pen und Sand­sa­ckwälle an den bei­den Donau­to­ren, sowie an den Türen und Fens­tern. Die ganze Nacht hin­durch dröhn­ten die Moto­ren der Pum­pen in den Flu­ren und Trep­penhäu­sern, in denen sonst klös­ter­liche Stille herr­scht. Am 25. August erreichte die Krise ihren Höhe­punkt. Das Kant-Semi­nar der Heim­volk­shoch­schule musste abge­bro­chen wer­den und die Teil­neh­mer abrei­sen. Zahl­reiche TV- und Radio­sen­der aus aller Welt mach­ten Auf­nah­men und führ­ten zahl­reiche Inter­views. Den gan­zen Tag über rie­fen wei­tere Sen­der und Nachrich­te­na­gen­tu­ren an. Im Dorf wurde eine ganze Straße mit Über­tra­gung­swa­gen auf­ge­baut. Trotz aller Arbeit­seinsätze, Pres­se­ges­präche, Ein­schrän­kun­gen usw. bete­ten wir wie gewohnt unsere Tag­zei­ten in der Klos­ter­kirche und feier­ten abends die Ves­per mit « Te Deum » zur Erin­ne­rung an den Beginn des Chor­ge­betes nach der Wie­der­be­grün­dung unseres Klos­ters durch König Lud­wig I. von Bayern. Tags darauf war das Schlimm­ste übers­tan­den. Die hoch auf­ge­stock­ten Wälle hat­ten stand­ge­hal­ten. In einige Räume der Klos­ter­schenke, in unsere Küche und in das Refek­to­rium war das Was­ser knö­chel­hoch ein­ge­drun­gen. Der gra­vie­rend­ste Scha­den jedoch ist der Eins­turz der his­to­ri­schen Gar­ten­mauer auf über 20m Länge bei der Schiffsanlegestelle.

Treue Hel­fer stan­den uns in den fol­gen­den Tagen zur Seite, um die Was­ser­schä­den zu besei­ti­gen, die vie­len Räume zu rei­ni­gen und wie­der ein­zu­rich­ten. Dank die­ser Hilfe konnte schon bald wie­der die Küche benutzt und im Refek­to­rium geges­sen wer­den, der Klos­ter­la­den wie­der öff­nen und das Gäs­te­haus sei­nen Betrieb auf­neh­men. Am 20. Sep­tem­ber orga­ni­sier­ten der Land­kreis und die Städte Kel­heim und Neus­tadt für die fast tau­send Hel­fer aus die­sem Gebiet ein Fest in unse­rem Bier­gar­ten, zu dem die Klos­ter­braue­rei das Frei­bier beisteuerte.

Die umfan­grei­chen Pla­nun­gen des Hoch­was­ser­schutzes, die seit 2003 lau­fen, wur­den gerade in den Tagen des Hoch­was­sers abges­chlos­sen. Im Monat Novem­ber wur­den bereits die ers­ten Aus­schrei­bun­gen ein­zel­ner Gewerke durch­geführt. Die Ausfüh­rung wird hof­fent­lich nicht mehr lange auf sich war­ten las­sen, so dass wir dem nächs­ten Hoch­was­ser gelas­se­ner gegenü­ber ste­hen kön­nen. Der Hoch­was­ser­schutz bes­teht im wesent­li­chen aus drei Tei­len. Der Unter­grund wird vom Nepo­muk­fel­sen an der west­li­chen Zufahrt zur Apsis der Kirche um den gesam­ten Gebäu­de­kom­plex abge­dich­tet. An den Toren und Fens­tern wer­den im Hoch­was­ser­fall Damm­bal­ken­ver­schlüsse und Schutzk­lap­pen ange­bracht. Im Hof wird eine Bin­ne­nentwäs­se­rung gebaut, um Ober­flä­chen­was­ser und vom Fluss noch ein­drin­gendes Was­ser abpum­pen zu können.

Zu den wei­te­ren « Prü­fun­gen » in sei­nem Film hatte Vol­ker Schmidt die Heraus­for­de­rung durch die zahl­rei­chen Tou­ris­ten gezählt. Der Tou­ris­mus stellt aber auch eine wich­tige Chance dar, viele Men­schen zu errei­chen und anzus­pre­chen und ist nicht zuletzt ein wich­ti­ger wirt­schaft­li­cher Fak­tor. Dies zeigte sich beson­ders in den Zei­ten lang andauern­den Nie­drig­was­sers der Donau und dem damit ver­bun­de­nen Aus­blei­ben der Besu­cher. Doch konn­ten im zurü­ck­lie­gen­den Jahr diese Ein­bußen wie­der wett­ge­macht werden.

Viele Gäste sind begeis­tert, dass die Klos­ter­kirche inz­wi­schen wie­der weit­ge­hend ohne Gerüste zu bewun­dern ist und in großen Tei­len frisch res­tau­riert in neuem Glanz ers­trahlt. Durch die inten­sive Berich­ters­tat­tung sämt­li­cher Medien wäh­rend des Hoch­was­sers sind wie­de­rum viele Men­schen auf uns auf­merk­sam geworden.

Ein wei­te­rer Anzie­hung­spunkt ist unser neues Infor­ma­tions­zen­trum gewor­den. Ende April waren die Arbei­ten im Fel­sen­kel­ler der Klos­ter­braue­rei weit­ge­hend abges­chlos­sen. Aus dem frü­he­ren Gär­kel­ler ist ein ans­pre­chen­der Auss­tel­lung­sraum gewor­den. Expo­nate, Fotos und Infor­ma­tions­ta­feln prä­sen­tie­ren das klös­ter­liche Leben von Wel­ten­burg in Ges­chichte und Gegen­wart. Wei­ter wer­den das Natur­schutz­ge­biet « Wel­ten­bur­ger Enge » (Donau­durch­bruch) und die Hers­tel­lung des Klos­ter­bieres the­ma­ti­siert. In die­sem Rah­men wer­den zwei kurze Filme gezeigt. Sie sol­len einen Ein­blick in das Leben der Wel­ten­bur­ger Mönche in ihrem Klos­te­rall­tag geben und über die Hers­tel­lung des welt­berühm­ten und prä­mier­ten Wel­ten­bur­ger Klos­ter­bieres infor­mie­ren. Am 23. Juni fand die feier­liche Ein­wei­hung durch unse­ren Abt Tho­mas Maria statt. Der baye­rische Land­wirt­schafts­mi­nis­ter Herr Josef Mil­ler hielt die Fes­tans­prache, da ein größe­rer Teil der EU-För­der­mit­tel über sein Haus aus­ge­reicht wurde. Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, Herr Direk­tor Her­mann Goss von der Klos­ter­braue­rei und Herr Prä­lat und Bischö­fli­cher Finanz­di­rek­tor Robert Hütt­ner spra­chen Gruß­worte. Anschließend erläu­terte Herr Archi­tekt Arnulf Magerl den Baua­blauf. Zu den zahl­rei­chen Gäs­ten gehör­ten die Äbte unse­rer Nach­ba­rab­teien Planks­tet­ten und Rohr, Herr Abt Dr. Gre­gor Hanke und Herr Abt Gre­gor Zip­pel, fer­ner Herr Regie­rung­sprä­sident Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger, sowie die Her­ren Abgeord­ne­ten Horst Kubat­sch­ka (MdB) und Mar­tin Neu­meyer (MdL). Nach der ers­ten Besich­ti­gung war zur Brot­zeit gela­den. Bei strah­len­dem Son­nen­schein und gemüt­li­cher Stim­mung ließ es sich gut aushal­ten. Das Infor­ma­tions­zen­trum wird von den Tou­ris­ten gut ange­nom­men und zählt seit sei­ner Eröff­nung ca. 17.000 Besucher.

Die ers­ten Besu­chers­tröme im Zei­traum der Berich­ters­tat­tung waren aller­dings schon bei win­ter­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren zum 2. Advent­li­chen Klos­ter­markt vom 26. bis zum 28. Novem­ber 2004 gekom­men. P. Prior Bene­dikt über­nimmt Jahr für Jahr sehr enga­giert die Orga­ni­sa­tion des Marktes. Etwa zwan­zig Klös­ter boten an dreißig Stän­den ihre Pro­dukte an. Ein Kul­tur­pro­gramm umrahmte die ein­zel­nen Tage. Auch das Kon­zert der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft und die jähr­liche Pfer­de­se­gnung wur­den in das Pro­gramm des Marktes inte­griert. Fr. Lukas hatte im Barock­saal eine große Krip­pe­nauss­tel­lung auf­ge­baut. Der Baye­rische Rund­funk war mit sei­ner « Schnee­mann-Tour » zu Gast und über­trug meh­rere Stun­den « live » aus dem Klos­te­rhof. In die­sem Jahr war es für die Besu­cher auch möglich, mit einer roman­ti­schen Schiff­fahrt durch den Donau­durch­bruch den Klos­ter­markt zu errei­chen. Zudem wur­den An- und Abreise durch den Ein­satz von Shut­tle-Bus­sen erleich­tert. Nun steht schon der 3. Klos­ter­markt vor der Tür ; die Vor­be­rei­tun­gen dafür lau­fen auf Hochtouren.

Sehr inter­na­tio­nal zeigte sich das Klos­ter in den Tagen vor dem Welt­ju­gend­tag. Grup­pen aus aller Welt waren bei uns zu Besuch. Sie kamen z. B. aus Poly­ne­sien, Indien, Ita­lien, Ungarn, Kroa­tien und Irland. Über 100 Jugend­liche aus Nie­derös­ter­reich in Beglei­tung von Zis­ter­zien­sern aus Hei­li­gen­kreuz mach­ten bei uns Zwi­schens­top und waren unsere Gäste. Am Welt­ju­gend­tag in Köln nah­men P. Gre­gor und Fr. Lukas teil, sowie P. Tho­mas und P. Bonifatius.

Gäste « aus alter Zeit » besuch­ten am 3. und 4. Mai das Klos­ter. Stu­den­ten aus Regens­burg hat­ten im Rah­men eines Stu­dien­pro­jektes eine römische Galeere nach­ge­baut und sind in his­to­ri­schen Gewän­dern mit die­ser nach Wel­ten­burg geru­dert. Im Donau­durch­bruch brauch­ten sie Unterstüt­zung durch ein Feuerwehrboot.

Am 26. Sep­tem­ber eröff­nete Herr Regie­rung­sprä­sident Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger die Kuns­tauss­tel­lung « Wel­ten­bur­ger Spu­ren », im Rah­men derer heuer zum 3. Mal von 18 Nach­wuchskünst­lern zeit­genös­sische Kunst unter dem Mot­to « Die Kunst macht mobil » im Umfeld des Klos­ters prä­sen­tiert wurde. Die Her­ren Alfred Böschl, Dr. Her­bert Schneid­ler und Peter Dorn waren verant­wort­lich für das Kon­zept und die Orga­ni­sa­tion der Auss­tel­lung, wofür ihnen auch an die­ser Stelle gedankt sei.

Auch in die­sem Jahr durf­ten wir wie­der beson­dere Gäste bei uns will­kom­men heißen. Der Pader­bor­ner Weih­bi­schof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann feierte auch in die­sem Jahr wie­der das Pon­ti­fi­ka­lamt zum Haupt­fest der Herz Mariä Bruderschaft.

Eine sehr große Freude war es für uns, dass Erz­bi­schof em. Dr. Karl Braun von Bam­berg unsere Ein­la­dung annahm, den Tag des Bene­dik­tus­festes (11. Juli) mit uns ver­brin­gen konnte und am Abend das Pon­ti­fi­ka­lamt hielt. In sei­ner Fest­pre­digt legte er uns und den Gläu­bi­gen unse­rer Pfarr­ge­mein­den das « Aus­cul­ta » (Höre), das erste Wort der Bene­dik­tus­re­gel, aus. Beim anschließen­den gemüt­li­chen Bei­sam­men­sein war Gele­gen­heit zur Bege­gnung untereinander.

Einige Male war unser Diö­ze­san­bi­schof Prof. Dr. Gerhard Lud­wig Mül­ler zu Gast. Der erste Anlass war das 250jährige Jubiläum der Altar­weihe in Stau­bing am Patro­zi­nium, 26. Dezem­ber. Am Nach­mit­tag dieses Festes führ­ten Schü­ler des Donau-Gym­na­siums, Kel­heim, das von P. Ste­phan ver­fasste Thea­terstück « Ste­pha­nus lebt » auf. Die Dars­tel­ler und Musi­ker begeis­ter­ten den Bischof und das gesamte Publi­kum. Die gesam­mel­ten Spen­den im voll besetz­ten Fest­saal wur­den dem Bischof für die Kin­der in Peru über­ge­ben. Wegen des Erfolges führ­ten die Schü­ler das Stück spä­ter noch­mals in Thal­dorf auf.

Der Bischof wan­derte im Rah­men seines Pas­to­ral­be­suches mit den Pries­tern der Region Kel­heim am 17. Juli von Neus­tadt ent­lang der Donau nach Wel­ten­burg. Bei uns feierte er die Sonn­tag­sves­per und pre­digte beson­ders für den anwe­sen­den Kle­rus. Bei Leberkäs und gutem Wel­ten­bur­ger Bier ließen wir zusam­men mit dem Bischof und den Pries­tern den Tag gemüt­lich im Bier­gar­ten ausklingen.

Als dritte der « Prü­fun­gen » han­delt Vol­ker Schmidts Film vom Gemein­schafts­le­ben. Es ist eine stete Auf­gabe von Gemein­schaft, sich immer wie­der neu zusam­men­zu­fin­den. Auch in die­sem Jah­res­be­richt möch­ten wir Sie etwas teil­neh­men las­sen an den Freu­den und Nöten unseres Kon­ventes. Geist­lich stärkte uns zum Ende des ver­gan­ge­nen Jahres H.H. Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus Mün­chen in den Kon­ven­texer­zi­tien. Sie stan­den unter dem The­ma « Gott offen­bart sich je neu ». Am Fest der Taufe des Herrn, 10. Januar, legte Fr. Lukas M. die zeit­liche Pro­fess ab. Mit uns feier­ten seine Eltern, die Großmüt­ter und Ver­wand­ten aus dem Schwarz­wald. Im April begann er das Theo­lo­gies­tu­dium an der Uni­ver­sität Regens­burg und wohnt seit­dem wäh­rend der Woche im dor­ti­gen Pries­ter­se­mi­nar. Fr. Anto­nius erneuerte am 9. Januar seine zeit­li­chen Gelübde für ein Jahr. Da sich P. Josef auf­grund kör­per­li­cher Erschöp­fung und gesund­heit­li­cher Pro­bleme aus der Seel­sorge zurü­ck­zie­hen musste, war es kurz­fris­tig not­wen­dig, die Ein­tei­lung der Pfarr­seel­sorge neu vor­zu­neh­men : Der bishe­rige große Pfarr­ver­band wurde zum 1. Januar dieses Jahres wie­der in seine frü­he­ren Seel­sor­geein­hei­ten auf­ge­teilt. P. Gre­gor wurde zum Pfar­rer für Wel­ten­burg und P. Michael für Teuer­ting ernannt. P. Prior Bene­dikt ist seit­dem Expo­si­tus von Ein­muß und P. Ste­phan von Stau­bing. Ende Januar ließ sich P. Boni­fa­tius für ein Jahr beur­lau­ben und kehrte pro­be­weise in die Erz­diö­zese Köln als Seel­sor­ger zurück. Nach einem län­ge­rem Erho­lung­sau­fen­thalt wurde P. Josef zum Lei­ter des Klos­ter­la­dens und Sekretär des Gäs­te­hauses beauf­tragt. Er bleibt wei­te­rhin Sakris­tan. Dieses Jahr wurde auch wie­der mit einer ewi­gen Pro­fess gekrönt. Nach Exer­zi­tien in Planks­tet­ten bei unse­rem Beicht­va­ter P. Josef Kärt­ner legte Fr. Rupert im Pon­ti­fi­ka­lamt am Hoch­fest Chris­ti Him­mel­fahrt, 5. Mai, die Feier­li­chen Gelübde ab. Zahl­reiche Ver­wandte und Freunde nah­men am Fest teil. Lei­der musste die­ser feier­liche Tag für ihn im Kel­hei­mer Kran­ken­haus enden. Nur durch die ärzt­li­chen Sofort­maß­nah­men konnte er vor inne­rem Ver­blu­ten geret­tet wer­den. Inz­wi­schen hat sich sein Gesund­heits­zus­tand wie­der so weit gebes­sert, dass er seine Auf­ga­ben als Gärt­ner, Imker und KFZ-Wart wahr­neh­men kann. Am 2. August vol­len­dete er das 50. Lebensjahr.

Bereits am 13. April feierte P. Raphael in Ober­ried den 80. Geburts­tag. Abt Tho­mas besuchte ihn aus die­sem Anlass und gra­tu­lierte ihm in unser aller Namen. In sei­ner frü­he­ren Expo­si­tur hilft er noch regelmäßig in der Seel­sorge mit.

Erfreu­lich ist auch, dass wie­der ein jun­ger Mann in unser Klos­ter ein­ge­tre­ten ist. Am 21. Juni begann Herr Andreas Erla­cher (28) aus Rot­tach-Egern am Tegern­see das Pos­tu­lat und wurde in der Ves­per des Christkö­nig­sfestes, 20. Novem­ber, ein­gek­lei­det. Er trägt nun den Namen des hl. Mär­ty­rers Qui­rin, des­sen Reli­quien seit dem 8. Jah­rhun­dert in der ehe­ma­li­gen Klos­ter­kirche von Tegern­see verehrt werden.

Am 26. Sep­tem­ber unter­nah­men wir unse­ren Kon­ven­taus­flug nach Strau­bing. Zuerst besuch­ten wir das dor­tige Kar­me­li­terk­los­ter. P. Prior Georg gab eine inter­es­sante Füh­rung durch Kirche, Gruft und Klau­sur. Zwei ört­liche Stadtfüh­re­rin­nen erklär­ten uns dann den Stadt­turm und die Jakobs-Kirche. Nach dem Mit­ta­ges­sen auf dem son­ni­gen Stadt­platz schloss sich eine Füh­rung durch die Asam-Kirche bei den Ursu­li­nen an. Unser nächstes Ziel war die frü­here Abtei­kirche von Obe­ral­taich, die uns P. Kilian erklärte. Zum Abschluss des Tages besuch­ten wir noch die Wall­fahrts­kirche auf dem nahen Bogenberg.

Vom 5. bis 8. Sep­tem­ber nah­men Abt Tho­mas Maria und P. Leo­pold in Planks­tet­ten am Gene­ral­ka­pi­tel der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion teil. Abt Dr. Emme­ram Kränkl aus Aug­sburg wurde zum neuen Abt­präses gewählt. Im Anschluss ist in jedem Klos­ter die Ämte­rer­neue­rung fäl­lig : P. Prior Bene­dikt und P. Sub­prior Michael wur­den in ihren Ämtern bestä­tigt. In das Senio­ren­ka­pi­tel wur­den P. Cle­mens M. und P. Ste­phan gewählt.

Am Ende eines Kir­chen­jahres len­ken die litur­gi­schen Texte unsere Gedan­ken auf das Ende der Zeit und auch auf das Ende unseres persön­li­chen Lebens. Mit der gan­zen Kirche haben wir Anteil genom­men am Ster­ben von Papst Johannes Paul II., dem einige Mit­brü­der wäh­rend seines lan­gen Pon­ti­fi­kates auch schon persön­lich bege­gnet waren. Groß war dann die Freude über die Wahl seines Nach­fol­gers, des « Baye­ri­schen » Papstes. Ges­tei­gert wurde unsere Freude durch die Annahme des Namens Benedikt.

Scho­ckie­rend war die Nachricht von der Ermor­dung des Grün­ders von Taize, Fr. Roger Schutz, zur Zeit des Welt­ju­gend­tages. Zu die­ser Zeit vers­tarb auch an ihrem Namens­tag unsere lang­jäh­rige treue Mitar­bei­te­rin Rosa Krem­srei­ther. Sie hatte über viele Jahre, so lange es ihre Gesund­heit zuließ, die Abtei­kirche gerei­nigt und für frische Blu­men bei der Mut­ter­gottes gesorgt,. P. Leo­pold hielt das Requiem und die Beer­di­gung für sie.

Am 22. Novem­ber fand die Jah­re­shaupt­ver­samm­lung des Vereins der Freunde der Abtei statt. Er zählt momen­tan 202 Mit­glie­der. Wir sind dank­bar, dass die­ser stat­tliche Per­so­nen­kreis seine Ver­bun­den­heit mit dem Klos­ter bekun­det und gemäß dem Vereinsz­weck bei der Erfül­lung der seel­sor­gli­chen und kul­tu­rel­len Auf­ga­ben ideell und mate­riell unterstützt. In die­sem Jahr stan­den Neu­wah­len an. Sämt­liche Mit­glie­der des Vors­tandes und des Bei­rats wur­den in ihren Ämtern bestä­tigt. Bereits seit der Grün­dung im Okto­ber 1999 ist Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier der erste Vor­sit­zende. Schatz­meis­ter ist Herr Oswald Freidl und Schriftfüh­rer Herr Anton Röhrl jun. Den Vor­sitz im Bei­rat hat Herr Regie­rung­sprä­sident Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger inne, sein Stell­ver­tre­ter ist Herr Bür­ger­meis­ter Fritz Mathes aus Kelheim.

Vol­ker Schmidt bes­chließt sei­nen Klos­ter­film mit einer Bild­se­quenz der Lich­ter­pro­zes­sion auf den Frauen­berg am 15. August. Lich­ter wer­den nun auch in den grauen Novem­ber­ta­gen auf den Grä­bern der Vers­tor­be­nen angezün­det wie auch in vie­len Woh­nun­gen. Jedes Licht kann uns an DEN erin­nern, der von sich sagt : « Ich bin das Licht der Welt » – aber auch uns zumu­tet, Licht der Welt zu sein.

Wenn in unse­rer Welt ange­sichts großer Natur­ka­tas­tro­phen, Ter­ro­ran­schläge und ande­rer Unglücksfälle oder auch im Hin­blick auf bes­timmte poli­tische und wirt­schaft­liche Ent­wi­ck­lun­gen sich Ang­st und Klage breit machen, kön­nen wir an ein chi­ne­sisches Sprich­wort den­ken : « Es ist bes­ser, ein Licht anzuzün­den – als über die Dun­kel­heit zu schimp­fen ». Der Advents­kranz erin­nert uns daran, den Weg für Chris­tus zu berei­ten, damit es in der Welt, in unse­ren Gemein­schaf­ten und in uns sel­ber wie­der licht­vol­ler wer­den kann.

Wir wün­schen Ihnen allen zu den kom­men­den Wochen des Adventes und zum Weih­nachts­fest Gottes rei­chen Segen,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Hochwasser 2005

Hoch­was­ser im Klos­ter Wel­ten­burg 23. – 26. August 2005
 
Immer häu­fi­ger wird Wel­ten­burg in den letz­ten Jah­ren vom Hoch­was­ser heim­ge­sucht : Pfing­sten 1999, August 2003 und erneut im ver­gan­ge­nen Monat, 23. – 26. August 2005. Die star­ken Regenfälle im voral­pi­nen Gebiet zwi­schen Iller, Lech, Isar und Mang­fall ließen die Flüsse ansch­wel­len, die ihr Was­ser der Donau zuführen. 
 
« In der Donau wird sich auf Grund der Zuflüsse eine Hoch­was­ser­welle auf­bauen » lau­tete die Vorher­sage in den Berich­ten der Was­ser­wirt­schaft. Es zog eine neue Gefahr für die Gebiete an der Donau auf. Am Nach­mit­tag des 23. August trat der Fluß bei uns über die Ufer. 
 
Durch den enor­men Ein­satz der Feuer­wehr konnte Schlim­meres verhü­tet wer­den. Zeit­weise waren 100 frei­willige Hel­fer im Ein­satz, vor allem in der Nacht vom 24. auf den 25. August. Nach­dem zuerst ein Pegel­stand von 6.80m vorher­ge­sagt war, musste diese Pro­gnose am Abend des 24. August kor­ri­giert wer­den : 7.30m – 7.40. Bei einem Stand von 7.20m mußte an Pfing­sten 1999 das Klos­ter geflu­tet wer­den. Schnell wurde in der Nacht noch das gesamte Erd­ges­choß geräumt:Refektorium, Küche, Gäs­tes­pei­sesäle. Mönche, Mitar­bei­ter, Kurs­teil­neh­mer, die noch im Haus tag­ten, brach­ten Möbel, Bil­der, Vorräte … in das obere Sto­ck­werk. 24 Stun­den lang schwoll die Donau immer mehr an, bis am 25. August 2005, 23.00 Uhr der Schei­tel­punkt erreicht war : 7.29m. 24 Stun­den lang ban­gen, hof­fen, beten : Hal­ten die mete­rho­hen Wälle aus Sand­sä­cken den Flu­ten der Donau stand ? Schaf­fen es die Pum­pen, das aus dem Unter­grund auf­stei­gende Was­ser abzu­pum­pen : In man­chen Räu­men des Erde­ges­chosses steht das Was­ser knö­chel­hoch. Das Was­ser im Kel­ler unter der Kirche wird mit einer beson­ders star­ken Pumpe abge­pumpt. Aus der Klos­ter­schenke ergießen sich kleine Bäche in den Klosterhof. 
In den Vor­mit­tag­ss­tun­den des 26. August kann man aufat­men : Klos­ter Wel­ten­burg konnte gehal­ten wer­den. Es wurde von einer neuer­li­chen Katas­trophe bewahrt. Schnell sinkt der Pegel. 
 
Im Ver­gleich zu den Schä­den im Jahre 1999 kön­nen wir von einem glimp­fli­chen Aus­gang spre­chen. Den­noch ist eine Scha­den­shöhe von ca. 100.000 € zu ver­zeich­nen. Die his­to­rische Gar­ten­mauer aus dem 18. Jah­rhun­dert ist bei der Schiff­san­le­ges­telle auf einer Länge von 22m ein­gestürzt. Wei­tere Schä­den von gerin­ge­rem Umfang sind im Haus auf­ge­tre­ten, deren Behe­bung ange­lau­fen ist. Die Feuch­tig­keit steckt noch stark im Gemäuer. 
 
Schnell hat sich die Lage beru­higt. Am Sonn­tag waren wir zu den Mahl­zei­ten bereits wie­der im Refek­to­rium. Die Klos­ter­schenke hat auch geöff­net. Es kom­men die ers­ten Tou­ris­ten, nicht zuletzt ange­lockt durch die enorme Beach­tung, die der « Kampf um das Klos­ter Wel­ten­burg » in allen Medien im In- und Aus­land fand. Das Leben nimmt sei­nen gewohn­ten Gang. 
 
Die Pla­nun­gen des Hoch­was­ser­schutzes, die seit 2003 lau­fen, wur­den gerade in den Tagen des Hoch­was­sers abges­chlos­sen. Sie lie­gen bei den zustän­di­gen staat­li­chen Stel­len zur Geneh­mi­gung vor. Die Ausfüh­rung wird hof­fent­lich nicht mehr lange auf sich war­ten las­sen, so dass wir dem nächs­ten Hoch­was­ser gelas­se­ner ent­ge­gen sehen können. 
 
Sie kön­nen bei der Behe­bung der Schä­den oder der Ausfüh­rung des Hoch­was­ser­schutzes mithel­fen Jeder Bei­trag ist willkommen : 
 
Spar­kasse Kelheim 
Kon­to 190 802 116 
BLZ 750 515 65 
 
Raif­fei­sen­bank Kelheim 
Kon­to 61 61 09 
BLZ 750 690 14 
 
Bei Angabe der Anschrift kön­nen Sie eine abzug­sfä­hige Spen­den­quit­tung zuges­chickt bekommen.