Jahresbericht 2005

Advent 2004 – Advent 2005

„Zei­ten der Prü­fung“ – so nann­te Vol­ker Schmidt sei­nen Film über unser Klos­ter in der Rei­he „Donau­klös­ter“ des Baye­ri­schen Fern­se­hens, der inzwi­schen über 20 mal in ver­schie­de­nen Fern­seh­an­stal­ten gesen­det wor­den ist und in einer bear­bei­te­ten Kurz­fas­sung auch täg­lich in unse­rem neu­en Infor­ma­ti­ons­zen­trum zu sehen ist.

Eine die­ser Prü­fun­gen – das immer wie­der ein­tre­ten­de Hoch­was­ser – hat uns auch in die­sem Jahr heim­ge­sucht. Am 23. August erreich­te uns die Mel­dung, dass die rasch anstei­gen­de Donau die Hoch­was­ser­mar­ke des „Jahr­hun­dert-Hoch­was­sers“ von 1999 über­schrei­ten könn­te. Am Nach­mit­tag began­nen wir mit eini­gen eif­ri­gen Hel­fern den Klos­ter­la­den zu räu­men. Tags dar­auf wur­de zunächst Ent­war­nung gege­ben, da kein bedroh­li­cher Pegel­stand zu erwar­ten sei. So been­de­ten wir die Räu­mung wei­te­rer Tei­le des Klos­ters. Am glei­chen Abend jedoch wur­de erneut Alarm gege­ben. Es sei doch ein bedeu­tend höhe­rer Was­ser­stand zu erwar­ten, als zuvor auf­grund feh­ler­haf­ter Berech­nun­gen vor­aus­ge­sagt. Wir räum­ten des­halb nach der Kom­plet mit tat­kräf­ti­ger Unter­stüt­zung vie­ler Frei­wil­li­ger weit­ge­hend das Erd­ge­schoss aus. Wäh­rend­des­sen ver­stärk­ten die Feu­er­wehr und das Tech­ni­sche Hilfs­werk die Pum­pen und Sand­sack­wäl­le an den bei­den Donau­to­ren, sowie an den Türen und Fens­tern. Die gan­ze Nacht hin­durch dröhn­ten die Moto­ren der Pum­pen in den Flu­ren und Trep­pen­häu­sern, in denen sonst klös­ter­li­che Stil­le herrscht. Am 25. August erreich­te die Kri­se ihren Höhe­punkt. Das Kant-Semi­nar der Heim­volks­hoch­schu­le muss­te abge­bro­chen wer­den und die Teil­neh­mer abrei­sen. Zahl­rei­che TV- und Radio­sen­der aus aller Welt mach­ten Auf­nah­men und führ­ten zahl­rei­che Inter­views. Den gan­zen Tag über rie­fen wei­te­re Sen­der und Nach­rich­ten­agen­tu­ren an. Im Dorf wur­de eine gan­ze Stra­ße mit Über­tra­gungs­wa­gen auf­ge­baut. Trotz aller Arbeits­ein­sät­ze, Pres­se­ge­sprä­che, Ein­schrän­kun­gen usw. bete­ten wir wie gewohnt unse­re Tag­zei­ten in der Klos­ter­kir­che und fei­er­ten abends die Ves­per mit „Te Deum“ zur Erin­ne­rung an den Beginn des Chor­ge­be­tes nach der Wie­der­be­grün­dung unse­res Klos­ters durch König Lud­wig I. von Bay­ern. Tags dar­auf war das Schlimms­te über­stan­den. Die hoch auf­ge­stock­ten Wäl­le hat­ten stand­ge­hal­ten. In eini­ge Räu­me der Klos­ter­schen­ke, in unse­re Küche und in das Refek­to­ri­um war das Was­ser knö­chel­hoch ein­ge­drun­gen. Der gra­vie­rends­te Scha­den jedoch ist der Ein­sturz der his­to­ri­schen Gar­ten­mau­er auf über 20m Län­ge bei der Schiffsanlegestelle.

Treue Hel­fer stan­den uns in den fol­gen­den Tagen zur Sei­te, um die Was­ser­schä­den zu besei­ti­gen, die vie­len Räu­me zu rei­ni­gen und wie­der ein­zu­rich­ten. Dank die­ser Hil­fe konn­te schon bald wie­der die Küche benutzt und im Refek­to­ri­um geges­sen wer­den, der Klos­ter­la­den wie­der öff­nen und das Gäs­te­haus sei­nen Betrieb auf­neh­men. Am 20. Sep­tem­ber orga­ni­sier­ten der Land­kreis und die Städ­te Kel­heim und Neu­stadt für die fast tau­send Hel­fer aus die­sem Gebiet ein Fest in unse­rem Bier­gar­ten, zu dem die Klos­ter­braue­rei das Frei­bier beisteuerte.

Die umfang­rei­chen Pla­nun­gen des Hoch­was­ser­schut­zes, die seit 2003 lau­fen, wur­den gera­de in den Tagen des Hoch­was­sers abge­schlos­sen. Im Monat Novem­ber wur­den bereits die ers­ten Aus­schrei­bun­gen ein­zel­ner Gewer­ke durch­ge­führt. Die Aus­füh­rung wird hof­fent­lich nicht mehr lan­ge auf sich war­ten las­sen, so dass wir dem nächs­ten Hoch­was­ser gelas­se­ner gegen­über ste­hen kön­nen. Der Hoch­was­ser­schutz besteht im wesent­li­chen aus drei Tei­len. Der Unter­grund wird vom Nepo­muk­fel­sen an der west­li­chen Zufahrt zur Apsis der Kir­che um den gesam­ten Gebäu­de­kom­plex abge­dich­tet. An den Toren und Fens­tern wer­den im Hoch­was­ser­fall Damm­bal­ken­ver­schlüs­se und Schutz­klap­pen ange­bracht. Im Hof wird eine Bin­nen­ent­wäs­se­rung gebaut, um Ober­flä­chen­was­ser und vom Fluss noch ein­drin­gen­des Was­ser abpum­pen zu können.

Zu den wei­te­ren „Prü­fun­gen“ in sei­nem Film hat­te Vol­ker Schmidt die Her­aus­for­de­rung durch die zahl­rei­chen Tou­ris­ten gezählt. Der Tou­ris­mus stellt aber auch eine wich­ti­ge Chan­ce dar, vie­le Men­schen zu errei­chen und anzu­spre­chen und ist nicht zuletzt ein wich­ti­ger wirt­schaft­li­cher Fak­tor. Dies zeig­te sich beson­ders in den Zei­ten lang andau­ern­den Nied­rig­was­sers der Donau und dem damit ver­bun­de­nen Aus­blei­ben der Besu­cher. Doch konn­ten im zurück­lie­gen­den Jahr die­se Ein­bu­ßen wie­der wett­ge­macht werden.

Vie­le Gäs­te sind begeis­tert, dass die Klos­ter­kir­che inzwi­schen wie­der weit­ge­hend ohne Gerüs­te zu bewun­dern ist und in gro­ßen Tei­len frisch restau­riert in neu­em Glanz erstrahlt. Durch die inten­si­ve Bericht­erstat­tung sämt­li­cher Medi­en wäh­rend des Hoch­was­sers sind wie­der­um vie­le Men­schen auf uns auf­merk­sam geworden.

Ein wei­te­rer Anzie­hungs­punkt ist unser neu­es Infor­ma­ti­ons­zen­trum gewor­den. Ende April waren die Arbei­ten im Fel­sen­kel­ler der Klos­ter­braue­rei weit­ge­hend abge­schlos­sen. Aus dem frü­he­ren Gär­kel­ler ist ein anspre­chen­der Aus­stel­lungs­raum gewor­den. Expo­na­te, Fotos und Infor­ma­ti­ons­ta­feln prä­sen­tie­ren das klös­ter­li­che Leben von Wel­ten­burg in Geschich­te und Gegen­wart. Wei­ter wer­den das Natur­schutz­ge­biet „Wel­ten­bur­ger Enge“ (Donau­durch­bruch) und die Her­stel­lung des Klos­ter­bie­res the­ma­ti­siert. In die­sem Rah­men wer­den zwei kur­ze Fil­me gezeigt. Sie sol­len einen Ein­blick in das Leben der Wel­ten­bur­ger Mön­che in ihrem Klos­ter­all­tag geben und über die Her­stel­lung des welt­be­rühm­ten und prä­mier­ten Wel­ten­bur­ger Klos­ter­bie­res infor­mie­ren. Am 23. Juni fand die fei­er­li­che Ein­wei­hung durch unse­ren Abt Tho­mas Maria statt. Der baye­ri­sche Land­wirt­schafts­mi­nis­ter Herr Josef Mil­ler hielt die Fest­an­spra­che, da ein grö­ße­rer Teil der EU-För­der­mit­tel über sein Haus aus­ge­reicht wur­de. Herr Land­rat Dr. Hubert Fal­ter­mei­er, Herr Direk­tor Her­mann Goss von der Klos­ter­braue­rei und Herr Prä­lat und Bischöf­li­cher Finanz­di­rek­tor Robert Hütt­ner spra­chen Gruß­wor­te. Anschlie­ßend erläu­ter­te Herr Archi­tekt Arnulf Magerl den Bau­ab­lauf. Zu den zahl­rei­chen Gäs­ten gehör­ten die Äbte unse­rer Nach­bar­ab­tei­en Plank­stet­ten und Rohr, Herr Abt Dr. Gre­gor Han­ke und Herr Abt Gre­gor Zip­pel, fer­ner Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger, sowie die Her­ren Abge­ord­ne­ten Horst Kubatsch­ka (MdB) und Mar­tin Neu­mey­er (MdL). Nach der ers­ten Besich­ti­gung war zur Brot­zeit gela­den. Bei strah­len­dem Son­nen­schein und gemüt­li­cher Stim­mung ließ es sich gut aus­hal­ten. Das Infor­ma­ti­ons­zen­trum wird von den Tou­ris­ten gut ange­nom­men und zählt seit sei­ner Eröff­nung ca. 17.000 Besucher.

Die ers­ten Besu­cher­strö­me im Zeit­raum der Bericht­erstat­tung waren aller­dings schon bei win­ter­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren zum 2. Advent­li­chen Klos­ter­markt vom 26. bis zum 28. Novem­ber 2004 gekom­men. P. Pri­or Bene­dikt über­nimmt Jahr für Jahr sehr enga­giert die Orga­ni­sa­ti­on des Mark­tes. Etwa zwan­zig Klös­ter boten an drei­ßig Stän­den ihre Pro­duk­te an. Ein Kul­tur­pro­gramm umrahm­te die ein­zel­nen Tage. Auch das Kon­zert der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft und die jähr­li­che Pfer­de­seg­nung wur­den in das Pro­gramm des Mark­tes inte­griert. Fr. Lukas hat­te im Barock­saal eine gro­ße Krip­pen­aus­stel­lung auf­ge­baut. Der Baye­ri­sche Rund­funk war mit sei­ner „Schnee­mann-Tour“ zu Gast und über­trug meh­re­re Stun­den „live“ aus dem Klos­ter­hof. In die­sem Jahr war es für die Besu­cher auch mög­lich, mit einer roman­ti­schen Schiff­fahrt durch den Donau­durch­bruch den Klos­ter­markt zu errei­chen. Zudem wur­den An- und Abrei­se durch den Ein­satz von Shut­tle-Bus­sen erleich­tert. Nun steht schon der 3. Klos­ter­markt vor der Tür; die Vor­be­rei­tun­gen dafür lau­fen auf Hochtouren.

Sehr inter­na­tio­nal zeig­te sich das Klos­ter in den Tagen vor dem Welt­ju­gend­tag. Grup­pen aus aller Welt waren bei uns zu Besuch. Sie kamen z. B. aus Poly­ne­si­en, Indi­en, Ita­li­en, Ungarn, Kroa­ti­en und Irland. Über 100 Jugend­li­che aus Nie­der­ös­ter­reich in Beglei­tung von Zis­ter­zi­en­sern aus Hei­li­gen­kreuz mach­ten bei uns Zwi­schen­stop und waren unse­re Gäs­te. Am Welt­ju­gend­tag in Köln nah­men P. Gre­gor und Fr. Lukas teil, sowie P. Tho­mas und P. Bonifatius.

Gäs­te „aus alter Zeit“ besuch­ten am 3. und 4. Mai das Klos­ter. Stu­den­ten aus Regens­burg hat­ten im Rah­men eines Stu­di­en­pro­jek­tes eine römi­sche Galee­re nach­ge­baut und sind in his­to­ri­schen Gewän­dern mit die­ser nach Wel­ten­burg geru­dert. Im Donau­durch­bruch brauch­ten sie Unter­stüt­zung durch ein Feuerwehrboot.

Am 26. Sep­tem­ber eröff­ne­te Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger die Kunst­aus­stel­lung „Wel­ten­bur­ger Spu­ren“, im Rah­men derer heu­er zum 3. Mal von 18 Nach­wuchs­künst­lern zeit­ge­nös­si­sche Kunst unter dem Mot­to „Die Kunst macht mobil“ im Umfeld des Klos­ters prä­sen­tiert wur­de. Die Her­ren Alfred Böschl, Dr. Her­bert Schneid­ler und Peter Dorn waren ver­ant­wort­lich für das Kon­zept und die Orga­ni­sa­ti­on der Aus­stel­lung, wofür ihnen auch an die­ser Stel­le gedankt sei.

Auch in die­sem Jahr durf­ten wir wie­der beson­de­re Gäs­te bei uns will­kom­men hei­ßen. Der Pader­bor­ner Weih­bi­schof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann fei­er­te auch in die­sem Jahr wie­der das Pon­ti­fi­kal­amt zum Haupt­fest der Herz Mariä Bruderschaft.

Eine sehr gro­ße Freu­de war es für uns, dass Erz­bi­schof em. Dr. Karl Braun von Bam­berg unse­re Ein­la­dung annahm, den Tag des Bene­dik­tus­fes­tes (11. Juli) mit uns ver­brin­gen konn­te und am Abend das Pon­ti­fi­kal­amt hielt. In sei­ner Fest­pre­digt leg­te er uns und den Gläu­bi­gen unse­rer Pfarr­ge­mein­den das „Aus­cul­ta“ (Höre), das ers­te Wort der Bene­dik­tus­re­gel, aus. Beim anschlie­ßen­den gemüt­li­chen Bei­sam­men­sein war Gele­gen­heit zur Begeg­nung untereinander.

Eini­ge Male war unser Diö­ze­san­bi­schof Prof. Dr. Ger­hard Lud­wig Mül­ler zu Gast. Der ers­te Anlass war das 250jährige Jubi­lä­um der Altar­wei­he in Stau­bing am Patro­zi­ni­um, 26. Dezem­ber. Am Nach­mit­tag die­ses Fes­tes führ­ten Schü­ler des Donau-Gym­na­si­ums, Kel­heim, das von P. Ste­phan ver­fass­te Thea­ter­stück „Ste­pha­nus lebt“ auf. Die Dar­stel­ler und Musi­ker begeis­ter­ten den Bischof und das gesam­te Publi­kum. Die gesam­mel­ten Spen­den im voll besetz­ten Fest­saal wur­den dem Bischof für die Kin­der in Peru über­ge­ben. Wegen des Erfol­ges führ­ten die Schü­ler das Stück spä­ter noch­mals in Thal­dorf auf.

Der Bischof wan­der­te im Rah­men sei­nes Pas­to­ral­be­su­ches mit den Pries­tern der Regi­on Kel­heim am 17. Juli von Neu­stadt ent­lang der Donau nach Wel­ten­burg. Bei uns fei­er­te er die Sonn­tags­ves­per und pre­dig­te beson­ders für den anwe­sen­den Kle­rus. Bei Leber­käs und gutem Wel­ten­bur­ger Bier lie­ßen wir zusam­men mit dem Bischof und den Pries­tern den Tag gemüt­lich im Bier­gar­ten ausklingen.

Als drit­te der „Prü­fun­gen“ han­delt Vol­ker Schmidts Film vom Gemein­schafts­le­ben. Es ist eine ste­te Auf­ga­be von Gemein­schaft, sich immer wie­der neu zusam­men­zu­fin­den. Auch in die­sem Jah­res­be­richt möch­ten wir Sie etwas teil­neh­men las­sen an den Freu­den und Nöten unse­res Kon­ven­tes. Geist­lich stärk­te uns zum Ende des ver­gan­ge­nen Jah­res H.H. Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus Mün­chen in den Kon­vent­ex­er­zi­ti­en. Sie stan­den unter dem The­ma „Gott offen­bart sich je neu“. Am Fest der Tau­fe des Herrn, 10. Janu­ar, leg­te Fr. Lukas M. die zeit­li­che Pro­fess ab. Mit uns fei­er­ten sei­ne Eltern, die Groß­müt­ter und Ver­wand­ten aus dem Schwarz­wald. Im April begann er das Theo­lo­gie­stu­di­um an der Uni­ver­si­tät Regens­burg und wohnt seit­dem wäh­rend der Woche im dor­ti­gen Pries­ter­se­mi­nar. Fr. Anto­ni­us erneu­er­te am 9. Janu­ar sei­ne zeit­li­chen Gelüb­de für ein Jahr. Da sich P. Josef auf­grund kör­per­li­cher Erschöp­fung und gesund­heit­li­cher Pro­ble­me aus der Seel­sor­ge zurück­zie­hen muss­te, war es kurz­fris­tig not­wen­dig, die Ein­tei­lung der Pfarr­seel­sor­ge neu vor­zu­neh­men: Der bis­he­ri­ge gro­ße Pfarr­ver­band wur­de zum 1. Janu­ar die­ses Jah­res wie­der in sei­ne frü­he­ren Seel­sor­ge­ein­hei­ten auf­ge­teilt. P. Gre­gor wur­de zum Pfar­rer für Wel­ten­burg und P. Micha­el für Teu­er­ting ernannt. P. Pri­or Bene­dikt ist seit­dem Expo­si­tus von Ein­muß und P. Ste­phan von Stau­bing. Ende Janu­ar ließ sich P. Boni­fa­ti­us für ein Jahr beur­lau­ben und kehr­te pro­be­wei­se in die Erz­diö­ze­se Köln als Seel­sor­ger zurück. Nach einem län­ge­rem Erho­lungs­auf­ent­halt wur­de P. Josef zum Lei­ter des Klos­ter­la­dens und Sekre­tär des Gäs­te­hau­ses beauf­tragt. Er bleibt wei­ter­hin Sakristan. Die­ses Jahr wur­de auch wie­der mit einer ewi­gen Pro­fess gekrönt. Nach Exer­zi­ti­en in Plank­stet­ten bei unse­rem Beicht­va­ter P. Josef Kärt­ner leg­te Fr. Rupert im Pon­ti­fi­kal­amt am Hoch­fest Chris­ti Him­mel­fahrt, 5. Mai, die Fei­er­li­chen Gelüb­de ab. Zahl­rei­che Ver­wand­te und Freun­de nah­men am Fest teil. Lei­der muss­te die­ser fei­er­li­che Tag für ihn im Kel­hei­mer Kran­ken­haus enden. Nur durch die ärzt­li­chen Sofort­maß­nah­men konn­te er vor inne­rem Ver­blu­ten geret­tet wer­den. Inzwi­schen hat sich sein Gesund­heits­zu­stand wie­der so weit gebes­sert, dass er sei­ne Auf­ga­ben als Gärt­ner, Imker und KFZ-Wart wahr­neh­men kann. Am 2. August voll­ende­te er das 50. Lebensjahr.

Bereits am 13. April fei­er­te P. Rapha­el in Ober­ried den 80. Geburts­tag. Abt Tho­mas besuch­te ihn aus die­sem Anlass und gra­tu­lier­te ihm in unser aller Namen. In sei­ner frü­he­ren Expo­si­tur hilft er noch regel­mä­ßig in der Seel­sor­ge mit.

Erfreu­lich ist auch, dass wie­der ein jun­ger Mann in unser Klos­ter ein­ge­tre­ten ist. Am 21. Juni begann Herr Andre­as Erla­cher (28) aus Rot­tach-Egern am Tegern­see das Pos­tu­lat und wur­de in der Ves­per des Christ­kö­nigs­fes­tes, 20. Novem­ber, ein­ge­klei­det. Er trägt nun den Namen des hl. Mär­ty­rers Qui­rin, des­sen Reli­qui­en seit dem 8. Jahr­hun­dert in der ehe­ma­li­gen Klos­ter­kir­che von Tegern­see ver­ehrt werden.

Am 26. Sep­tem­ber unter­nah­men wir unse­ren Kon­vent­aus­flug nach Strau­bing. Zuerst besuch­ten wir das dor­ti­ge Kar­me­li­ter­klos­ter. P. Pri­or Georg gab eine inter­es­san­te Füh­rung durch Kir­che, Gruft und Klau­sur. Zwei ört­li­che Stadt­füh­re­rin­nen erklär­ten uns dann den Stadt­turm und die Jakobs-Kir­che. Nach dem Mit­tag­essen auf dem son­ni­gen Stadt­platz schloss sich eine Füh­rung durch die Asam-Kir­che bei den Ursu­li­nen an. Unser nächs­tes Ziel war die frü­he­re Abtei­kir­che von Ober­al­taich, die uns P. Kili­an erklär­te. Zum Abschluss des Tages besuch­ten wir noch die Wall­fahrts­kir­che auf dem nahen Bogenberg.

Vom 5. bis 8. Sep­tem­ber nah­men Abt Tho­mas Maria und P. Leo­pold in Plank­stet­ten am Gene­ral­ka­pi­tel der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­ti­on teil. Abt Dr. Emmer­am Kränkl aus Augs­burg wur­de zum neu­en Abt­prä­ses gewählt. Im Anschluss ist in jedem Klos­ter die Ämter­er­neue­rung fäl­lig: P. Pri­or Bene­dikt und P. Sub­pri­or Micha­el wur­den in ihren Ämtern bestä­tigt. In das Senio­ren­ka­pi­tel wur­den P. Cle­mens M. und P. Ste­phan gewählt.

Am Ende eines Kir­chen­jah­res len­ken die lit­ur­gi­schen Tex­te unse­re Gedan­ken auf das Ende der Zeit und auch auf das Ende unse­res per­sön­li­chen Lebens. Mit der gan­zen Kir­che haben wir Anteil genom­men am Ster­ben von Papst Johan­nes Paul II., dem eini­ge Mit­brü­der wäh­rend sei­nes lan­gen Pon­ti­fi­ka­tes auch schon per­sön­lich begeg­net waren. Groß war dann die Freu­de über die Wahl sei­nes Nach­fol­gers, des „Baye­ri­schen“ Paps­tes. Gestei­gert wur­de unse­re Freu­de durch die Annah­me des Namens Benedikt.

Scho­ckie­rend war die Nach­richt von der Ermor­dung des Grün­ders von Tai­ze, Fr. Roger Schutz, zur Zeit des Welt­ju­gend­ta­ges. Zu die­ser Zeit ver­starb auch an ihrem Namens­tag unse­re lang­jäh­ri­ge treue Mit­ar­bei­te­rin Rosa Krems­reit­her. Sie hat­te über vie­le Jah­re, so lan­ge es ihre Gesund­heit zuließ, die Abtei­kir­che gerei­nigt und für fri­sche Blu­men bei der Mut­ter­got­tes gesorgt,. P. Leo­pold hielt das Requi­em und die Beer­di­gung für sie.

Am 22. Novem­ber fand die Jah­res­haupt­ver­samm­lung des Ver­eins der Freun­de der Abtei statt. Er zählt momen­tan 202 Mit­glie­der. Wir sind dank­bar, dass die­ser statt­li­che Per­so­nen­kreis sei­ne Ver­bun­den­heit mit dem Klos­ter bekun­det und gemäß dem Ver­eins­zweck bei der Erfül­lung der seel­sorg­li­chen und kul­tu­rel­len Auf­ga­ben ideell und mate­ri­ell unter­stützt. In die­sem Jahr stan­den Neu­wah­len an. Sämt­li­che Mit­glie­der des Vor­stan­des und des Bei­rats wur­den in ihren Ämtern bestä­tigt. Bereits seit der Grün­dung im Okto­ber 1999 ist Herr Land­rat Dr. Hubert Fal­ter­mei­er der ers­te Vor­sit­zen­de. Schatz­meis­ter ist Herr Oswald Freidl und Schrift­füh­rer Herr Anton Röhrl jun. Den Vor­sitz im Bei­rat hat Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger inne, sein Stell­ver­tre­ter ist Herr Bür­ger­meis­ter Fritz Mathes aus Kelheim.

Vol­ker Schmidt beschließt sei­nen Klos­ter­film mit einer Bild­se­quenz der Lich­ter­pro­zes­si­on auf den Frau­en­berg am 15. August. Lich­ter wer­den nun auch in den grau­en Novem­ber­ta­gen auf den Grä­bern der Ver­stor­be­nen ange­zün­det wie auch in vie­len Woh­nun­gen. Jedes Licht kann uns an DEN erin­nern, der von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt“ – aber auch uns zumu­tet, Licht der Welt zu sein.

Wenn in unse­rer Welt ange­sichts gro­ßer Natur­ka­ta­stro­phen, Ter­ror­an­schlä­ge und ande­rer Unglücks­fäl­le oder auch im Hin­blick auf bestimm­te poli­ti­sche und wirt­schaft­li­che Ent­wick­lun­gen sich Angst und Kla­ge breit machen, kön­nen wir an ein chi­ne­si­sches Sprich­wort den­ken: „Es ist bes­ser, ein Licht anzu­zün­den – als über die Dun­kel­heit zu schimp­fen“. Der Advents­kranz erin­nert uns dar­an, den Weg für Chris­tus zu berei­ten, damit es in der Welt, in unse­ren Gemein­schaf­ten und in uns sel­ber wie­der licht­vol­ler wer­den kann.

Wir wün­schen Ihnen allen zu den kom­men­den Wochen des Adven­tes und zum Weih­nachts­fest Got­tes rei­chen Segen,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Hochwasser 2005

Hoch­was­ser im Klos­ter Wel­ten­burg 23. – 26. August 2005
 
Immer häu­fi­ger wird Wel­ten­burg in den letz­ten Jah­ren vom Hoch­was­ser heim­ge­sucht: Pfings­ten 1999, August 2003 und erneut im ver­gan­ge­nen Monat, 23. – 26. August 2005. Die star­ken Regen­fäl­le im vor­al­pi­nen Gebiet zwi­schen Iller, Lech, Isar und Mang­fall lie­ßen die Flüs­se anschwel­len, die ihr Was­ser der Donau zuführen. 
 
„In der Donau wird sich auf Grund der Zuflüs­se eine Hoch­was­ser­wel­le auf­bau­en“ lau­te­te die Vor­her­sa­ge in den Berich­ten der Was­ser­wirt­schaft. Es zog eine neue Gefahr für die Gebie­te an der Donau auf. Am Nach­mit­tag des 23. August trat der Fluß bei uns über die Ufer. 
 
Durch den enor­men Ein­satz der Feu­er­wehr konn­te Schlim­me­res ver­hü­tet wer­den. Zeit­wei­se waren 100 frei­wil­li­ge Hel­fer im Ein­satz, vor allem in der Nacht vom 24. auf den 25. August. Nach­dem zuerst ein Pegel­stand von 6.80m vor­her­ge­sagt war, muss­te die­se Pro­gno­se am Abend des 24. August kor­ri­giert wer­den: 7.30m – 7.40. Bei einem Stand von 7.20m muß­te an Pfings­ten 1999 das Klos­ter geflu­tet wer­den. Schnell wur­de in der Nacht noch das gesam­te Erd­ge­schoß geräumt:Refektorium, Küche, Gäs­te­spei­se­sä­le. Mön­che, Mit­ar­bei­ter, Kurs­teil­neh­mer, die noch im Haus tag­ten, brach­ten Möbel, Bil­der, Vor­rä­te … in das obe­re Stock­werk. 24 Stun­den lang schwoll die Donau immer mehr an, bis am 25. August 2005, 23.00 Uhr der Schei­tel­punkt erreicht war: 7.29m. 24 Stun­den lang ban­gen, hof­fen, beten: Hal­ten die meter­ho­hen Wäl­le aus Sand­sä­cken den Flu­ten der Donau stand? Schaf­fen es die Pum­pen, das aus dem Unter­grund auf­stei­gen­de Was­ser abzu­pum­pen: In man­chen Räu­men des Erde­ge­schos­ses steht das Was­ser knö­chel­hoch. Das Was­ser im Kel­ler unter der Kir­che wird mit einer beson­ders star­ken Pum­pe abge­pumpt. Aus der Klos­ter­schen­ke ergie­ßen sich klei­ne Bäche in den Klosterhof. 
In den Vor­mit­tags­stun­den des 26. August kann man auf­at­men: Klos­ter Wel­ten­burg konn­te gehal­ten wer­den. Es wur­de von einer neu­er­li­chen Kata­stro­phe bewahrt. Schnell sinkt der Pegel. 
 
Im Ver­gleich zu den Schä­den im Jah­re 1999 kön­nen wir von einem glimpf­li­chen Aus­gang spre­chen. Den­noch ist eine Scha­dens­hö­he von ca. 100.000 € zu ver­zeich­nen. Die his­to­ri­sche Gar­ten­mau­er aus dem 18. Jahr­hun­dert ist bei der Schiffs­an­le­ge­stel­le auf einer Län­ge von 22m ein­ge­stürzt. Wei­te­re Schä­den von gerin­ge­rem Umfang sind im Haus auf­ge­tre­ten, deren Behe­bung ange­lau­fen ist. Die Feuch­tig­keit steckt noch stark im Gemäuer. 
 
Schnell hat sich die Lage beru­higt. Am Sonn­tag waren wir zu den Mahl­zei­ten bereits wie­der im Refek­to­ri­um. Die Klos­ter­schen­ke hat auch geöff­net. Es kom­men die ers­ten Tou­ris­ten, nicht zuletzt ange­lockt durch die enor­me Beach­tung, die der „Kampf um das Klos­ter Wel­ten­burg“ in allen Medi­en im In- und Aus­land fand. Das Leben nimmt sei­nen gewohn­ten Gang. 
 
Die Pla­nun­gen des Hoch­was­ser­schut­zes, die seit 2003 lau­fen, wur­den gera­de in den Tagen des Hoch­was­sers abge­schlos­sen. Sie lie­gen bei den zustän­di­gen staat­li­chen Stel­len zur Geneh­mi­gung vor. Die Aus­füh­rung wird hof­fent­lich nicht mehr lan­ge auf sich war­ten las­sen, so dass wir dem nächs­ten Hoch­was­ser gelas­se­ner ent­ge­gen sehen können. 
 
Sie kön­nen bei der Behe­bung der Schä­den oder der Aus­füh­rung des Hoch­was­ser­schut­zes mit­hel­fen Jeder Bei­trag ist willkommen: 
 
Spar­kas­se Kelheim 
Kon­to 190 802 116 
BLZ 750 515 65 
 
Raiff­ei­sen­bank Kelheim 
Kon­to 61 61 09 
BLZ 750 690 14 
 
Bei Anga­be der Anschrift kön­nen Sie eine abzugs­fä­hi­ge Spen­den­quit­tung zuge­schickt bekommen. 
 

Jahresbericht 2004

Advent 2003 – Advent 2004

Wäh­rend die­se Zei­len der Jah­res­chro­nik geschrie­ben wer­den, lau­fen die Vor­be­rei­tun­gen für den dies­jäh­ri­gen, zwei­ten Wel­ten­bur­ger Klos­ter­markt auf Hoch­tou­ren. Im Vor­jahr wur­de er erst­mals orga­ni­siert, nach­dem P. Pri­or mit sei­nem Team schon seit eini­gen Jah­ren auf ähn­li­chen Ver­an­stal­tun­gen in Schwei­klberg, Nie­der­al­taich und Rei­chers­berg (in Öster­reich) teil­ge­nom­men und dabei eine ent­spre­chen­de Nach­fra­ge nach Pro­duk­ten aus ver­schie­de­nen Klös­tern erlebt hat­te. In den geschmück­ten Holz­häus­chen im Klos­ter­hof boten Mit­glie­der ver­schie­de­ner Orden Weih­nachts­schmuck, Arti­kel aus Mis­si­ons­ge­bie­ten, Bäcker- und Metz­ge­rei­pro­duk­te u.v.m. an. Es wur­de aber nicht nur ver­kauft, son­dern auch ein umfang­rei­ches Rah­men­pro­gramm von musi­ka­li­schen Dar­bie­tun­gen, beson­de­ren Füh­run­gen, Aus­stel­lun­gen usw. ange­bo­ten. Kan­di­dat Domi­nik Stein­ebrun­ner hat­te eine gro­ße Krip­pen­aus­stel­lung auf­ge­baut, die vie­le Besu­cher anzog. An den ers­ten bei­den Tagen waren aller­dings auf­grund der schlech­ten Wit­te­rung nur weni­ge Inter­es­sen­ten gekom­men. Dage­gen lock­te dann das herr­li­che Wet­ter am Sonn­tag Tau­sen­de Men­schen aus Nah und Fern. Um das Park­platz­pro­blem zu ent­schär­fen, wer­den heu­er zum zwei­ten Klos­ter­markt auch die Schif­fe fah­ren. Die Zahl der Markt­be­schi­cker wird sich fast ver­drei­fa­chen. Natür­lich wird auch unser eige­ner Klos­ter­la­den ver­tre­ten sein.

Die­ser erleb­te auch das Jahr über wie­der mehr Zulauf als im Vor­jahr, da heu­er fast durch­gän­gig die Schiff­fahrt mög­lich war. 2003 konn­ten auf­grund des extre­men Nied­rig­was­sers über vie­le Wochen hin­durch kei­ne Schif­fe fah­ren und des­halb hat­ten auch vie­le Grup­pen ihren Besuch abge­sagt. Die ame­ri­ka­ni­schen Gäs­te kamen eben­falls wie­der in gro­ßen Scha­ren. Zum Pro­gramm gehört meis­tens eine Kir­chen­füh­rung von Fr. Anto­ni­us oder P. Leo­pold, der ihnen auch ein Cho­ral­stück vor­singt, das sie immer wie­der begeis­tert. Trotz man­cher Ein­schrän­kun­gen auf­grund der Reno­vie­rungs­maß­nah­men hat­te sich die Zahl der Füh­run­gen wie­der ver­mehrt. Die Reno­vie­run­gen gehen im Inne­ren und Äuße­ren der Kir­che zügig vor­an, so dass der Abschluss für das Jahr 2006 zu erwar­ten ist.

Grö­ße­re Bau­maß­nah­men gibt es zudem im Bereich der Klos­ter­braue­rei. Für das Früh­jahr 2005 ist die Ein­wei­hung des neu­en Infor­ma­ti­ons­zen­trums im Fel­sen­kel­ler vor­ge­se­hen. Dann kann den Besu­chern durch Aus­stel­lun­gen und Film­vor­füh­run­gen zusätz­lich ein Blick hin­ter die Klau­sur­mau­ern und in die Braue­rei ermög­licht wer­den. Auch das Natur­schutz­ge­biet „Wel­ten­bur­ger Enge“ oder Donau­durch­bruch mit sei­ner viel­fäl­ti­gen Flo­ra und Fau­na soll beson­ders vor­ge­stellt wer­den. Als Ersatz für die bis­he­ri­gen Bier­tanks wur­den fünf 35.000-Liter Gär- und Lager­tanks mit gro­ßem Auf­wand von Regens­burg zur Braue­rei trans­por­tiert. Dazu muss­ten teil­wei­se Stra­ßen­sper­run­gen vor­ge­nom­men wer­den. Mit rie­si­gen Spe­zi­al­krä­nen wur­den sie über Dach an ihren jet­zi­gen Stand­ort eingehoben.

Eine wei­te­re Neu­an­schaf­fung wur­de auf dem Buch­hof not­wen­dig. Als Ersatz für die klei­ne­ren Trak­to­ren wur­de ein neu­er gro­ßer Schlep­per (170 PS) gekauft. P. Pri­or seg­ne­te ihn am Ern­te­dank­sonn­tag, dem 3. Okto­ber, zusam­men mit einem neu­en Kreuz, das inzwi­schen am Gie­bel des Stal­les ange­bracht wur­de. Das bis­he­ri­ge war von Unbe­kann­ten geschän­det wor­den. Der­ar­ti­ger Van­da­lis­mus brei­tet sich in unse­rer Gegend zuneh­mend aus. Immer wie­der wer­den Grot­ten, Mar­terl, Grä­ber ver­wüs­tet und zerstört.

Für 50-jäh­ri­ge Mit­hil­fe bei den Wald­ar­bei­ten auf dem Buch­hof wur­de am 28. Dezem­ber Herr Erwin Mein­zer aus Holz­har­lan­den im Rah­men eines klös­ter­li­chen Mit­tag­essens geehrt. Zugleich konn­ten wir auch Herrn Ste­fan Schmer­beck aus Stau­bing zur bestan­de­nen Meis­ter­prü­fung mit Aus­zeich­nung gra­tu­lie­ren. Als ers­ter Aus­zu­bil­den­der war Rudi Dil­lin­ger aus Ober­fecking auf dem Buch­hof im Einsatz.

Ein Jubi­lä­um galt es auch am 7. Mai in der Klos­ter­schen­ke zu fei­ern. Seit 70 Jah­ren führt Fami­lie Röhrl, bereits in drit­ter Gene­ra­ti­on, die Klos­ter­schen­ke. Im Rah­men der Fei­er wur­den his­to­ri­sche Film­auf­nah­men gezeigt. Kurz zuvor konn­ten Anton und Elfrie­de Röhrl ihre Gol­de­ne Hoch­zeit fei­ern. Außer­dem beging die Seni­or­che­fin ihren 75. Geburtstag.

Die „Grup­pe Geschich­te“ der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie exis­tiert seit 25 Jah­ren. Zu die­sem beson­de­ren Anlass gewann sie den frü­he­ren Baye­ri­schen Kul­tus­mi­nis­ter Prof. Dr. Hans Mai­er als Red­ner für den öffent­li­chen Fest­akt am 17. Sep­tem­ber. Er sprach über die kul­tur­po­li­ti­schen Ver­hält­nis­se in den 68er Jah­ren. Des Wei­te­ren gab es eine inter­ne Jubi­lä­ums­fei­er der Ver­eins­mit­glie­der. Der Vor­sit­zen­de der „Grup­pe Geschich­te“, Prof. Dr. Gün­ter Tam­me, radel­te in die­sem Jako­bus-Jahr (immer wenn das Fest die­ses Apos­tels auf einen Sonn­tag fällt) nach Sant­ia­go de Com­pos­te­la. Einen beein­dru­cken­den Dia­vor­trag über die­sen „Cami­no“ bot er im Rah­men der Jah­res­ver­samm­lung des „Ver­eins der Freun­de der Abtei Weltenburg“.

Zwei Jubi­lä­en gab es auch im Kon­vent. P. Cle­mens gedach­te am 26. Mai in aller Stil­le sei­nes Sil­ber­nen Pries­ter­ju­bi­lä­ums. Trotz Alters­be­schwer­den nimmt er am gesam­ten Chor­ge­bet teil, kon­ze­le­briert täg­lich im Kon­vent­amt und steht auch für Beicht­ge­sprä­che u. a. m. zur Verfügung.

P. Leo­pold fei­er­te vom 9. bis 11. Okto­ber in sei­nem Hei­mat­land Öster­reich im Krei­se sei­ner Ver­wand­ten und Freun­de den 50. Geburtstag.

Erfreu­li­cher­wei­se gab es für den Kon­vent heu­er gleich zwei­mal Zuwachs. Nach den Kon­vent­ex­er­zi­ti­en, die uns Abt Dr. Johan­nes Gart­ner von Seckau vom 6. bis 10. Janu­ar zu aus­ge­wähl­ten Kapi­teln der Bene­dik­tus-Vita hielt, wur­de der Kan­di­dat Domi­nik Stein­ebrun­ner in der ers­ten Ves­per vom Fest „Tau­fe des Herrn“ als Fr. Lukas Maria ein­ge­klei­det. Er konn­te mit 11 wei­te­ren Novi­zen aus den Abtei­en unse­rer Kon­gre­ga­ti­on am Kom­mun­no­vi­zi­at teil­neh­men. Der ers­te Teil fand vom 22. März bis 3. April in unse­rem Klos­ter und der zwei­te vom 21. Juni bis 10. Juli in Ettal statt.

Mit­te Janu­ar wur­de P. Boni­fa­ti­us Mül­ler aus der Abtei Sieg­burg durch die Über­tra­gung sei­ner Sta­bi­li­tät, die von den zustän­di­gen Prä­si­des der Sub­la­zenser Kon­gre­ga­ti­on und der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­ti­on geneh­migt wor­den war, rechts­kräf­tig Mönch in unse­rem Klos­ter. Er übt momen­tan noch die Seel­sor­ge als Insel­ku­rat und Spi­ri­tu­al der Bene­dik­ti­ne­rin­nen auf Frau­en­chiem­see aus.

Fr. Rupert leg­te am 4. Mai die zeit­li­chen Gelüb­de auf ein Jahr ab, um im kom­men­den Jahr zur ewi­gen Pro­fess zuge­las­sen wer­den zu können.

Von Aus­trit­ten und Todes­fäl­len blie­ben wir in die­sem Jahr ver­schont. Aller­dings ver­star­ben eini­ge Per­sön­lich­kei­ten, die mit unse­rem Klos­ter ver­bun­den waren.

Frau Maria The­re­sia May­er aus Hütt­lin­gen, die immer wie­der bei uns Gast war. An sie erin­nert uns eine von ihr ver­erb­te Replik der berühm­ten „Johan­nes-Min­ne“ von Heiligkreuztal.

Weih­bi­schof Karl Flü­gel ver­starb im Alter von 89 Jah­ren am 1. Juni im Klos­ter Mal­lers­dorf. Schon als Schü­ler war er durch sei­ne Freund­schaft mit unse­rem P. Gau­bald Schön, eben­falls einem gebür­ti­ger Amber­ger, mit unse­rer Abtei sehr ver­bun­den. Eigent­lich woll­te er von Jugend an Mönch unse­res Klos­ters wer­den, wur­de aber durch ver­schie­de­ne Umstän­de zwei­mal dar­an gehin­dert. Abt Tho­mas M. nahm mit eini­gen Mit­brü­dern an der Aus­seg­nung im Regens­bur­ger Dom teil, Alt­abt Tho­mas an der Beer­di­gung in Hei­li­gen­stadt bei Gangkofen.

Am 24. des glei­chen Monats ver­starb in Kel­heim unser Wohl­tä­ter Geist­li­cher Rat Franz Waw­rok. Bis in sein hohes Alter von 93 Jah­ren hin­ein hielt er regen Kon­takt zu uns. Abt Tho­mas zele­brier­te in der Stadt­pfarr­kir­che Mariä Him­mel­fahrt ein Pon­ti­fi­kal­re­qui­em für ihn.

Mehr als 200 Jah­re nach der Säku­la­ri­sa­ti­on gedach­ten wir in beson­de­rer Wei­se des letz­ten Abtes vor der Klos­ter­auf­he­bung, Bene­dikt Wer­ner aus Diet­furt an der Alt­mühl. Am 12. August seg­ne­te Abt Tho­mas im Klos­ter­hof einen Gedenk­stein, den er dann mit dem Bild­hau­er Alfred Böschl nach Mün­chen brach­te und auf sei­nem wie­der­ge­fun­de­nen Grab im Alten Süd­fried­hof an der Thal­kir­che­ner Stra­ße niederlegte.

Mögen sie mit allen unse­ren ver­stor­be­nen Ange­hö­ri­gen, Freun­den und Wohl­tä­tern und den zahl­rei­chen Schwes­tern und Mit­brü­dern, deren Todes­nach­richt wir das Jahr hin­durch erhiel­ten, ruhen in Got­tes Frieden.

Die Ver­bun­den­heit zu unse­rem Orden, zur Kon­gre­ga­ti­on und zu ande­ren Ordens­leu­ten zeigt sich nicht nur in der Für­bit­te für die Ver­stor­be­nen, son­dern eben­so in regel­mä­ßi­gem Aus­tausch, zu dem auch gegen­sei­ti­ge Besu­che und die Teil­nah­me an ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tun­gen gehö­ren. Ein tra­di­tio­nel­ler Ter­min dazu ist seit eini­gen Jah­ren der „Tag des Gott geweih­ten Lebens“. So gestal­te­te auch in die­sem Jahr wie­der eine Scho­la von Mön­chen aus unse­rem Klos­ter und der Nach­bar­ab­tei Rohr die Ves­per im Dom zu Regens­burg am 1. Febru­ar. Offi­zia­tor und Pre­di­ger war Bischof Dr. Ger­hard Lud­wig Mül­ler. Ein gro­ßer Teil des Kon­ven­tes nahm dar­an teil, wie auch an der anschlie­ßen­den Begeg­nung mit den zahl­rei­chen Ordensleuten.

Immer wie­der waren Äbte aus ande­ren Klös­tern als Refe­ren­ten beim Kom­mun­no­vi­zi­at, zum „Klei­nen Äbte­tref­fen“ und zur Magis­ter­kon­fe­renz unse­rer Kon­gre­ga­ti­on bei uns zu Gast. Auch Äbtis­sin Ancil­la von Säben und Alt­äb­tis­sin Edel­traud aus Eib­in­gen durf­ten wir begrü­ßen. Über län­ge­re Zeit weil­te im Som­mer Alt­abt Alku­in aus Han­ga bei uns, der eif­rig im Gar­ten mit­ar­bei­te­te und unser Chor­ge­bet auf der Orgel begleitete.

Zwei­mal besuch­te uns Herr Weih­bi­schof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann aus Pader­born, im Früh­jahr zum Tref­fen sei­nes Wei­he­kur­ses und im Som­mer für eini­ge Urlaubs­ta­ge. Am Hoch­fest der Auf­nah­me Mari­ens in den Him­mel fei­er­te er das Pon­ti­fi­kal­amt in der Klos­ter­kir­che und hielt dabei eine enga­gier­te Predigt.

Pries­ter­li­che Mit­brü­der aus ganz Deutsch­land und dar­über hin­aus waren immer wie­der unse­re Gäs­te, sei es für eine per­sön­li­che stil­le Zeit, zum Erho­lungs­ur­laub oder mit Grup­pen ihrer Pfar­rei­en. Gut besucht waren auch in die­sem Jahr die Pries­ter­ex­er­zi­ti­en, die Prof. Dr. Lud­wig Mödl und Pfar­rer Josef Brand­ner begleiteten.

Auch Ver­tre­ter der Poli­tik waren wie­der­holt zu ver­schie­de­nen Anläs­sen bei uns in Wel­ten­burg, so der Regie­rungs­prä­si­dent von Nie­der­bay­ern, Herr Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger, der Land­rat von Kel­heim, Herr Dr. Hubert Fal­ter­mei­er, wie der Bür­ger­meis­ter, Herr Fritz Mathes.

Am 15. Sep­tem­ber kam der Baye­ri­sche Umwelt­mi­nis­ter, Herr Dr. Wer­ner Schnapp­auf, um in einer klei­nen Fei­er­stun­de dem Natur­schutz­ge­biet „Wel­ten­bur­ger Enge“ das Prä­di­kat „Schöns­te Geo­to­pe Bay­erns“ zu ver­lei­hen. Hier­bei wur­de auch eine Hin­weis­ta­fel ent­hüllt, die die erd­ge­schicht­li­che Ent­ste­hung des Donau­durch­bru­ches zeigt. Gleich­zei­tig sag­te er zu, dass die Ver­wirk­li­chung des Hoch­was­ser­schut­zes für unser Klos­ter bald begin­nen kön­ne. In die­sem Jahr konn­te die auf­wen­di­ge Fels­sa­nie­rung ent­lang der Asam­stra­ße abge­schlos­sen wer­den. Nun kön­nen die Besu­cher wie­der frei von Behin­de­run­gen und gesi­chert vor Fels­ab­stür­zen das Klos­ter erreichen.

Ein beson­de­rer „Besu­cher“ kam in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli. Mit einem beleuch­te­ten Son­der­schiff wur­de das „Welt­ju­gend­tags­kreuz“ in Beglei­tung von Jugend­li­chen aus Kel­heim zu uns gebracht und in der Abtei­kir­che zu einer „Nacht der Lich­ter“ auf­ge­rich­tet. Ver­schie­de­ne Grup­pie­run­gen, auch aus unse­ren Gemein­den, gestal­te­ten die Nacht hin­durch Gebets­zei­ten, die die gemein­sa­men Lau­des mit den Mön­chen abschlos­sen. Jugend­li­che tru­gen dann zu Fuß das Kreuz der Donau ent­lang nach Neu­stadt, wo an der beim Pfingst­hoch­was­ser 1999 ent­stan­de­nen Damm­bruch­stel­le ein Wort­got­tes­dienst für Schü­ler gefei­ert wur­de. Ein Hub­schrau­ber hol­te das Kreuz dort ab und flog es nach Min­del­stet­ten zum „Anna-Schäf­fer-Gedenk­tag“.

Wäh­rend das gan­ze Jahr hin­durch zahl­rei­che Grup­pen und Ein­zel­ne unser Klos­ter auf­su­chen, hat sich der Kon­vent am 6. Sep­tem­ber sel­ber auf „Gro­ße Fahrt“ bege­ben. Ziel unse­res dies­jäh­ri­gen Aus­flu­ges war Main­fran­ken, als ers­tes die Kir­che „Maria im Wein­berg“ bei Vol­kach mit der berühm­ten Rosen­kranz-Madon­na von Til­man Rie­men­schnei­der. Anschlie­ßend besuch­ten wir den stei­ner­nen Altar in der frü­he­ren Klos­ter­kir­che Maid­bronn, ein wei­te­res Werk die­ses gro­ßen Künst­lers. Dort erklang mit unse­rer gesun­ge­nen Mit­tagshore wohl wie­der seit Jahr­hun­der­ten bene­dik­t­i­ni­sches Chor­ge­bet. Herr Pfar­rer Nee­ser aus Veits­höch­heim, der uns zu die­ser Fahrt ein­ge­la­den hat­te, erklär­te uns sehr fach­kun­dig bei­de Wer­ke. In Veits­höch­heim aßen wir zu Mit­tag und erhiel­ten eine Füh­rung durch den Hof­gar­ten. Herr Bür­ger­meis­ter Kinz­ko­fer lud uns in einem Gar­ten­pa­vil­lon zu einem Steh­emp­fang ein und führ­te uns nach der Ves­per, die wir in der Pfarr­kir­che san­gen, durch die ehe­ma­li­ge Veits­höch­hei­mer Syn­ago­ge. Den Tag beschloss eine Kaf­fee­ta­fel, die die bei­den Schwes­tern von Herrn Pfar­rer Nee­ser im Pfarr­heim der Kura­tie-Kir­che „Hei­ligs­te Drei­fal­tig­keit“ reich­lich gedeckt hatten .

Wir haben Ihnen nun wie­der einen klei­nen Ein­blick in Wel­ten­bur­ger Ereig­nis­se des ver­gan­ge­nen Jah­res gege­ben. Wir wer­den die­ses mit den Kon­vent­ex­er­zi­ti­en, die Herr Prof. Dr. Lud­wig Mödl vom 26. bis 31. Dezem­ber beglei­ten wird, aus­klin­gen lassen.

Wir wün­schen Ihnen für die kom­men­de Advents- und Weih­nachts­zeit Gele­gen­heit zur Besin­nung, damit Chris­tus wirk­lich „ankom­men“ kann. Sein seg­nen­des Geleit möge Sie nicht nur durch die Fei­er­ta­ge beglei­ten, son­dern auch im gan­zen kom­men­den Jahr 2005.

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2002

Advent 2001 – Advent 2002

Vor einem Jahr konn­ten wir an die­ser Stel­le auf die neu reno­vier­te Figu­ren-Grup­pe des Dra­chen­kamp­fes des hl. Georg am Hoch­al­tar unse­rer Abtei­kir­che hin­wei­sen. Es blieb nicht viel Zeit, die­ses Kunst­werk zu bewun­dern. Schon bald wur­de der gan­ze Altar­raum ein­ge­rüs­tet, um die Restau­rie­rung der Fres­ken, des Alta­r­aus­zu­ges und der Raum­scha­le durch­zu­füh­ren. Das Ende die­ses Bau­ab­schnit­tes steht kurz bevor. An den Kos­ten betei­lig­te sich wie­der in groß­her­zi­ger Wei­se die PRO­JU­VIS-Stif­tung, wofür Herrn Dicker und den Mit­glie­dern sei­nes Stif­tungs­ra­tes unser auf­rich­ti­ger Dank gebührt. Eben­so sei der Baye­ri­schen Spar­kas­sen­stif­tung und der Kreis­spar­kas­se Kel­heim für ihre För­de­rung der Restau­rie­rung gedankt. Wenn auch etwas beengt, konn­ten wir trotz­dem das Chor­ge­bet und die Hl. Mes­se in der Kir­che fei­ern. Die zahl­rei­chen Tou­ris­ten kön­nen wenigs­tens wie­der durch ein Foto in Ori­gi­nal­grö­ße einen klei­nen Ein­druck vom Hoch­al­tar gewin­nen. Vor der Ein­rüs­tung über­leg­ten wir, was mit der sehr sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Chor­or­gel gesche­hen sol­le. Wir ent­schie­den uns, sie der Dia­spo­ra-Pfar­rei Brie­se­lang im Havel­land (bei Ber­lin) zu schen­ken. Jugend­li­che von dort – u. a. der Orga­nist Manu­el Ahrens – kom­men seit vie­len Jah­ren für „Klos­ter auf Zeit“ zu uns. Noch im Janu­ar haben sie die Orgel abge­baut und abge­holt. Manu­el wirk­te übri­gens bei Fern­seh­auf­nah­men in unse­rem Klos­ter Ende Juli mit, die in einer Jugend­sen­dung des Baye­ri­schen Fern­se­hens über „Urlaub ein­mal anders“ aus­ge­strahlt wor­den sind.

Das Inne­re der Abtei­kir­che ist momen­tan aber nicht die ein­zi­ge Bau­stel­le.. Die Außen­re­no­vie­rung des Kon­vent­ge­bäu­des wur­de im Klos­ter­hof und an der Donau­sei­te fort­ge­führt, eben­so die Dach­stuhl­sa­nie­rung und die Neu­ein­de­ckung der Dächer. In deren Rah­men war auch die St. Niko­laus­ka­pel­le betrof­fen. Bei der Ergän­zung der Dach­bal­ken wur­de die Holz­ver­klei­dung abge­nom­men, so dass nun das Gebälk sicht­bar ist. Gegen­über der Kapel­le ent­steht ein Semi­nar- und Medi­ta­ti­ons­raum. Am auf­fäl­ligs­ten ist die kom­plet­te Ein­rüs­tung der Kir­chen­kup­pel. Man­chen erin­nert sie an ein Werk des „Ver­hül­lungs­künst­lers“ Cris­to (vgl. Reichs­tag in Ber­lin). Beson­de­res Auf­se­hen erreg­te am 7. Juni die bei Voll­sper­rung von Kir­che, Laden, Pfor­te und hal­bem Klos­ter­hof vor­ge­nom­me­ne Errich­tung eines rie­si­gen Schutz­da­ches über der Kup­pel mit­tels eines Auto­krans. Sowohl für das Klos­ter­le­ben als auch für den Gäs­te­be­trieb und die Kir­chen­be­su­cher – sei es zu Got­tes­diens­ten oder Kir­chen­füh­run­gen – bedeu­ten die­se Reno­vie­rungs­ar­bei­ten gewis­se Ein­schrän­kun­gen, die immer bei Bau­maß­nah­men in Kauf genom­men wer­den müssen.

Die Reno­vie­rung der Fili­al­kir­che in Reis­sing, die unter Abt Mau­rus Bächl 1739–1740 erbaut wor­den war, wur­de in die­sem Jahr abge­schlos­sen. Am Kirch­weih-Sonn­tag, 20. Okto­ber, nahm Abt Tho­mas in Kon­ze­le­bra­ti­on mit Pfar­rer P. Tho­mas und Kaplan P. Eusta­si­us sowie zwei vom Ort stam­men­den Pries­tern die fei­er­li­che Wei­he des neu­en Volks­al­ta­res vor, der von der Mün­che­ner Bild­haue­rin Anne­lie Kre­mer geschaf­fen wor­den ist.

All die­se Reno­vie­rungs­ar­bei­ten sind nötig für unser all­täg­li­ches Leben und beson­ders auch für die wür­di­ge Fei­er des Got­tes­lo­bes. Die­ses bil­det das Zen­trum unse­res klös­ter­li­chen Tages­ab­laufs. Um dazu auch neue geist­li­che Anre­gun­gen zu erhal­ten, began­nen wir wie­der das Bür­ger­li­che Jahr mit den Kon­vent-Exer­zi­ti­en: Weih­bi­schof Dr. Bern­hard Haßl­ber­ger (Mün­chen-Frei­sing) hielt uns die Vor­trä­ge anhand aus­ge­wähl­ter Peri­ko­pen aus der Hei­li­gen Schrift. Für Fr. Anto­ni­us dien­ten die­se Exer­zi­ti­en zugleich auch der per­sön­li­chen Vor­be­rei­tung auf die Zeit­li­che Pro­fess, die er am Hoch­fest der Erschei­nung des Herrn, 6. Janu­ar, im Pon­ti­fi­kal­amt abge­legt hat. Er ver­sorgt das Refek­to­ri­um und hält in eng­li­scher und deut­scher Spra­che Kir­chen­füh­run­gen. Im Früh­jahr hat­te er Unter­richt und Fahr­stun­den, um die Füh­rer­schein­prü­fung zu machen. Am 9. Mai nahm er den Füh­rer­schein in Emp­fang. Gemein­sam mit Fr. Simon nahm er wäh­rend der Oster­wo­che an der Tri­en­na­len-Tagung in Otto­beu­ren teil. Fr. Simon konn­te sei­ne Leh­re im Schrei­ner­hand­werk abschlie­ßen. Am 25. Okto­ber erhielt er sei­nen Gesel­len­brief als Schrei­ner, den als Zim­me­rer hat­te er bereits vor dem Klos­ter­ein­tritt erwor­ben. Der Fir­ma Schmid, Abens­berg, gebührt auf­rich­ti­ger Dank, dass unser Mit­bru­der dort eine gedie­ge­ne Aus­bil­dung erhal­ten hat. Mit­te August konn­te Fr. Simon sein Kön­nen unter Beweis stel­len, als er mit ande­ren Mit­ar­bei­tern die­ser Fir­ma wäh­rend eines neu­er­li­chen Hoch­was­sers die gesam­te Ein­rich­tung des Klos­ter­la­dens, des Refek­to­ri­ums usw. aus­bau­en – und nach den erfor­der­li­chen Rei­ni­gun­gen – nach eini­gen Tagen wie­der ein­bau­en muss­te. Den zahl­rei­chen Hel­fe­rin­nen und Hel­fern, die beim Ein- und Aus­räu­men sowie Put­zen aktiv waren, möch­ten wir an die­ser Stel­le ein beson­ders herz­li­ches „Vergelt’s Gott“ sagen! Bei die­sem Hoch­was­ser büß­te Fr. Rupert einen gro­ßen Teil der Ern­te im Klos­ter­gar­ten ein, z. B. den gesam­ten Kräu­ter­gar­ten. Die Bie­nen waren gott­lob dies­mal nicht davon betrof­fen – trotz­dem kann bei wei­tem nicht die Nach­fra­ge nach dem Klos­ter­ho­nig gedeckt wer­den. Ent­ge­gen wei­ten Tei­len Mit­tel­deutsch­lands und ande­rer Län­der Euro­pas und dar­über hin­aus kamen wir bei die­sem Hoch­was­ser noch ein­mal „mit blau­em Auge davon“. Die Gefahr der Über­flu­tung des Klos­ters war sehr groß. Das Was­ser der Donau reich­te bereits 30 cm bis unter die Fens­ter der Klos­ter­schen­ke. Die Feu­er­wehr dich­te­te die Zugän­ge zum Klos­ter­hof mit Sand­sack­bar­rie­ren ab und pump­te das Was­ser aus den Kel­lern. Beun­ru­hi­gend ist, dass die Flu­ten immer häu­fi­ger kom­men. Ein ers­tes Mal trat die Donau schon in der Fas­ten­zeit über die Ufer, so dass am Palm­sonn­tag die Pro­zes­si­on nur ver­kürzt im Klos­ter­hof gehal­ten wer­den konn­te. Ende Sep­tem­ber stand die Asam­stra­ße noch­mals unter Was­ser. So muss­te ein Vor­trag der „Grup­pe Geschich­te“ der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie abge­sagt wer­den – alle ande­ren konn­ten plan­mä­ßig durch­ge­führt wer­den, eben­so die drei Kon­zer­te der „Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft“. In der ers­ten Hälf­te des Monats Novem­ber war die Donau stän­dig rand­voll. Das Som­mer­kon­zert der Musik­ge­mein­schaft stand unter dem The­ma des Jubi­lä­ums „1000 Jah­re Kai­ser Hein­rich II.“. Die­sem Jubi­lä­um war auch die Baye­ri­sche Lan­des­aus­stel­lung vom „Haus der Baye­ri­schen Geschich­te“ in Bam­berg gewid­met. Sie war das Ziel unse­res Kon­vent­aus­flu­ges am 12. Sep­tem­ber. Im Anschluss an die beein­dru­cken­de Besich­ti­gung lud uns die Fami­lie von P. Pri­or Bene­dikt zum Mit­tag- und Abend­essen nach Hohen­güß­bach ein: dazwi­schen unter­nah­men wir am Nach­mit­tag einen Aus­flug nach Vier­zehn­hei­li­gen, wo uns P. Guar­di­an Klaus OFM eine Kir­chen­füh­rung hielt. Von dort wan­der­ten wir auf den Staf­fel­berg. Das Kon­vent­amt mit Ves­per fei­er­ten wir in der Dorf­kir­che, nur weni­ge Schrit­te von Fami­lie Fleischmann’s Hof entfernt.

Wei­te­re gemein­sa­me Unter­neh­mun­gen des Kon­ven­tes im Lau­fe des Jah­res waren z. B. die schon tra­di­tio­nel­le Faschings­fei­er: Sie stand unter dem Titel unse­res TV-Fil­mes „Zei­ten der Prü­fung“, der inzwi­schen schon sechs mal aus­ge­strahlt wor­den ist. Fast jedes mal gab es im Anschluss an sol­che Über­tra­gun­gen ver­schie­de­ne Anfra­gen an unser Klos­ter. Am 28. April fei­er­te Alt­abt Tho­mas bei uns sei­nen 80. Geburts­tag. Er ist noch recht rüs­tig und viel unter­wegs. Zum Haupt­fest der Herz-Mariä-Bru­der­schaft fei­er­te er das Pon­ti­fi­kal­amt. Dazu sang der Stu­den­ten-Chor aus War­schau, für den P. Gre­gor eine ein­wö­chi­ge Tour­nee in der Umge­bung und Mün­chen orga­ni­siert hat­te. Zum Bene­dik­tus-Fest, 11. Juli, hielt der neue Abt des Nach­bar­klos­ters Rohr, Gre­gor Zip­pel, sein ers­tes Pon­ti­fi­kal­amt. Bei schö­nem Wet­ter konn­te im Anschluss die Bewir­tung der Mit­fei­ern­den im Bier­gar­ten statt­fin­den; eben­so beim Som­mer­sin­gen der Pfarrei.

Natür­lich wird nicht nur das gan­ze Jahr gefei­ert. Wir ver­such­ten auch man­ches auf­zu­ar­bei­ten. Dem dien­te die kano­ni­sche Visi­ta­ti­on vom 4.–6.März durch Abt­prä­ses Gre­gor Zasche (Schäft­larn) und P. Rapha­el Lang (Ettal), der am 27. Febru­ar die Wirt­schafts­prü­fung durch die Zel­ler­a­re von Met­ten und Nie­der­al­taich, P. Mar­kus und P. Lau­ren­ti­us, vor­aus­ging. An unse­ren Stim­men arbei­te­ten wir mir Frau Glo­ria Braunstor­fer am 18. Juli. Für P. Cle­mens Maria wur­de eine Ope­ra­ti­on am Grau­en Star erfor­der­lich. Er über­nimmt noch zahl­rei­che seel­sorg­li­che Aus­hil­fen. P. Rapha­el war län­ge­re Zeit im Kran­ken­haus und trat in die­sem Jahr in den Ruhe­stand. Er bleibt im Pfarr­haus sei­ner bis­he­ri­gen Expo­si­tur Ober­ried am Arber wohnen.

Auch aus den Rei­hen der Klos­ter­an­ge­stell­ten tra­ten zum Sai­son­ende eini­ge in den Ruhe­stand: Frau Anna Stro­bel aus Wel­ten­burg und Frau Geor­gi­ne Schwei­ger aus Thal­dorf (Gemah­lin unse­res Brau­meis­ters) been­den ihre lang­jäh­ri­ge Tätig­keit im Klos­ter­la­den. Eine Nach­fol­ge­rin für das kom­men­de Jahr ist schon in Aus­sicht: Frau Mari­an­ne Oss­mann (aus Wel­ten­burg) hat sich bewor­ben, die bis vor kur­zem an der Nord­sei­te des Klos­ters einen Sou­ve­nir-Kiosk betrie­ben und ent­spre­chen­de Übung in die­sem Tätig­keits­be­reich hat. Mit Ende des Berichts­jah­res tritt auch Herr Die­ter Schön­feld, der Bau­meis­ter unse­rer Land­wirt­schaft auf dem Buch­hof, in den Ruhe­stand. Seit 1970 arbei­te­te er mit gro­ßem Ein­satz und Fach­kennt­nis auf unse­rem Hof, den er seit 1995 auch lei­te­te. Wir dan­ken unse­ren ehe­ma­li­gen Mit­ar­bei­tern für die geleis­te­te Arbeit und für ihr treu­es Ste­hen zu unse­rem Haus. Wir wün­schen ihnen noch vie­le gesun­de und geseg­ne­te Jah­re im Kreis ihrer Fami­li­en. Mit den Ange­stell­ten des Klos­ters unter­nahm P. Pri­or Bene­dikt am 8. Juli einen Betriebs­aus­flug, der eben­falls in sei­ne frän­ki­sche Hei­mat führ­te. Für das Kir­che-Put­zen gewann inzwi­schen Frau Rosa Krems­rei­ter eine wei­te­re Hel­fe­rin, Frau Anna Eisen­knap­pel aus Stau­sa­cker, die Mut­ter unse­res Fähr­man­nes. Auch im Gäs­te­be­reich (Raum­pfle­ge, Küche, Ser­vice) brau­chen wir immer mehr zusätz­li­che Kräf­te und sind froh und dank­bar, wenn hier Frau Spiel­mann und ande­re jeweils mit gro­ßer Bereit­schaft und Ein­satz­kraft mit­wir­ken. Die Bele­gung des Gäs­te­hau­ses ist sehr erfreu­lich und man­chen Grup­pen und Ein­zel­gäs­ten muss­ten wir lei­der eine Absa­ge ertei­len, da die Zim­mer-Kapa­zi­tä­ten nicht der stark wach­sen­den Nach­fra­ge genü­gen kön­nen. P. Josef beweist immer wie­der aufs neue sein Impro­vi­sa­ti­ons­ta­lent, wenn man­che Bele­gun­gen bei wei­tem die eigent­li­che Bet­ten­zahl über­stei­gen. Ver­mehr­te Anfra­gen erreich­ten uns jeweils nach der Aus­strah­lung von Fern­seh­auf­nah­men über unser Klos­ter – aber vor allem auch auf­grund der von Herrn Albert Urban her­vor­ra­gend gestal­te­ten Inter­net­sei­te (http://www.kloster-weltenburg.de). Immer wie­der spen­den ihr Besu­cher hohes Lob. Com­pu­ter hal­ten auch ver­mehrt Ein­zug in unse­re ver­schie­de­nen Auf­ga­ben­be­rei­che. Sie alle wer­den ein­ge­rich­tet und fort­lau­fend betreut von unse­rem Infor­ma­ti­ker Joa­chim Gab­ler, der sich auch gedul­dig der vie­len Fra­gen und Pro­ble­me der PC-Neu­lin­ge annimmt. Sei­ne Mut­ter, Frau Hei­di Gab­ler, küm­mert sich wei­ter­hin um die Biblio­thek und schult nicht nur unse­re drei Biblio­the­ka­re, son­dern zwei­mal jähr­lich auch ande­re in kirch­li­chen Biblio­the­ken täti­ge Per­so­nen in unse­rem Haus. Wir sind auch froh und dank­bar, dass unser Obla­te Fr. Bern­hard (Wolf­gang) Per­cher­mai­er aus Mün­chen mehr­mals im Jahr zur Mit­hil­fe gekom­men ist. Mit Umsicht orga­ni­sier­te er auch gemein­sam mit Prä­fekt Dia­kon Este­rer für sei­ne Maria­ni­sche Män­ner-Kon­gre­ga­ti­on vom Bür­ger­saal in Mün­chen die Exer­zi­ti­en, die Abt Tho­mas für die Soda­len und ihre Ehe­frau­en zu Chris­ti Him­mel­fahrt (6.–10. Mai) gehal­ten hat. Er war den Teil­neh­mern bereits bekannt, weil er im ver­gan­ge­nen Jahr zum Haupt­fest das Pon­ti­fi­kal­amt mit Pre­digt und Andacht in Mün­chen gehal­ten hatte.

Vier bei uns täti­ge und geschätz­te Män­ner ver­star­ben im Berichts­jahr. Herrn Max Lugau­er (64) aus Abens­berg, der jah­re­lang als Schrei­ner der Fir­ma Schmid in allen Berei­chen des Klos­ters tätig war, war nur eine sehr kur­ze Zeit des Ruhe­stan­des gegönnt. Am 8. Juni ende­te nach lan­ger Krank­heit sein irdi­scher Pil­ger­weg. In Lup­burg ver­starb am 28. Juli Herr Karl Men­ner (53), Restau­ra­tor bei der Fir­ma Preis, der – schon von sei­ner schwe­ren Krank­heit gezeich­net – die Restau­rie­rung der Hoch­al­tar-Figu­ren noch voll­enden konn­te. P. Leo­pold trau­ert um die bei­den Rech­nungs­prü­fer der HVHS, Herr Dipl. Ing Thiel und Herr Dr. Raa­be, die kurz hin­ter­ein­an­der ver­star­ben. Ein tra­gi­scher Todes­fall ereig­ne­te sich am 12. Juli in unse­rem Klos­ter­gar­ten. Von einer Behin­der­ten-Grup­pe wur­de ein Mann als ver­misst gemel­det, als er nicht zur Abfahrt des Rei­se­bus­ses zur Stel­le war. Die Feu­er­wehr such­te weit­räu­mig das Gelän­de im und um das Klos­ter ab. Nach eini­ger Zeit wur­de die Lei­che des Ver­un­glück­ten gefun­den, der vom Frau­en­berg her­ab­ge­stürzt war. Die­ser und aller uns gemel­de­ten Ver­stor­be­nen gedach­ten wir im Gebet: Mögen sie ruhen in Got­tes Frieden.

Am 8. Okto­ber fand die Mit­glie­der­ver­samm­lung des „Ver­eins der Freun­de der Bene­dik­ti­ner­ab­tei Wel­ten­burg“ statt, bei der in die­sem Jahr auch Neu­wah­len anstan­den. 1. Vor­sit­zen­der Land­rat Dr. Hubert Fal­ter­mei­er, 2. Vor­sit­zen­der Abt Tho­mas, Schatz­meis­ter Direk­tor Oswald Freidl und Schrift­füh­rer Anton Röhrl wur­den in ihren Ämtern durch die Mit­glie­der bestätigt.

Nicht nur Tou­ris­ten-Grup­pen, ein­zel­ne Aus­flüg­ler, Tagungs­teil­neh­mer usw. kom­men zum Klos­ter. Auch der Kon­vent bekommt immer wie­der per­sön­li­che Gäs­te. Eini­ge möch­ten wir an die­ser Stel­le nen­nen: Am 9. Janu­ar besuch­te Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger mit Gat­tin die Abtei, um sich per­sön­lich ein Bild vom Fort­gang der Reno­vie­run­gen zu machen. Eben­falls im Janu­ar war Alt­abt Emmer­am aus Met­ten mit Abt Edel­bert aus Ettal und Alt­abt Bern­hard aus Sche­yern zu Gast. Wir gra­tu­lier­ten ihm noch nach­träg­lich zu sei­nem 30. Abts­wei­he­tag. Tags dar­auf besuch­te uns Kel­heims Bür­ger­meis­ter Heinz Rei­che. Bei der Kom­mu­nal­wahl muss­te er sein Amt an Fritz Matthes abge­ben. Am 16. März kam Abt Alku­in aus Han­gar, Tan­sa­nia. Im April fand bei uns das „Klei­ne Äbte­tref­fen“ statt, bei dem Rohr, Plank­stet­ten, Sche­yern und Nie­der­al­taich ver­tre­ten waren. Im April kam Bischof Paul Iby mit zahl­rei­chen Pries­tern sei­nes Bis­tums Eisen­stadt zu einem Kurz­be­such. Am 1. Mai war unser Klos­ter Ziel eines Aus­flu­ges der deutsch­spra­chi­gen Kapu­zi­ner-Pro­vin­zia­le, die in Eich­stätt tag­ten. Ihre Novi­zen (vier an der Zahl) folg­ten Ende Sep­tem­ber. Viel Pro­mi­nenz kam zur Eröff­nung der zwei­ten Aus­stel­lung zeit­ge­nös­si­scher Kunst „Wel­ten­bur­ger Spu­ren“, die Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger am 19. Juli in Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Gäs­te und Kunst­freun­de eröff­ne­te. Der Ver­ein „Aus­tel­lungs­haus für christ­li­che Kunst e.V.“, Mün­chen, und die BMW AG Werk Regens­burg ermög­lich­ten die­ses Pro­jekt durch eine groß­zü­gi­ge finan­zi­el­le För­de­rung. Ihnen sei auch an die­ser Stel­le herz­lich gedankt. Die „Wel­ten­bur­ger Spu­ren“ 2002/2003 ste­hen unter dem The­ma „Tugen­den – Wer­te – Wan­del“, zu dem am 8. Okto­ber auch eine anre­gen­de Podi­ums­dis­kus­si­on im Fest­saal statt­fand. Den Anstoß zu die­ser The­men­wahl gab der 200. Gedenk­tag der Säku­la­ri­sa­ti­on im kom­men­den Jahr. Die meis­ten Expo­na­te sind noch bis 2003 zu sehen. Beson­ders ver­dient gemacht um die Aus­stel­lung hat sich der Bild­hau­er Alfred Böschl aus Adl­hau­sen durch Idee, Kon­zept und Orga­ni­sa­ti­on. Sein Werk ist inzwi­schen belieb­tes Foto­ob­jekt der Tou­ris­ten gewor­den. Es zeigt vor der Kir­chen­fas­sa­de auf einem sechs Meter hohen Baum­stamm Abt Mau­rus Bächl, den Erbau­er der Asam-Kirche.

Am 16. Janu­ar hat­te Papst Johan­nes Paul II. das Rück­tritts­ge­such unse­res Diö­ze­san­bi­schofs Man­fred Mül­ler ange­nom­men. Weih­bi­schof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger wur­de zum Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor gewählt. Seit­her bete­ten wir oft in den Für­bit­ten und beim abend­li­chen Rosen­kranz um einen guten neu­en Bischof. In der glei­chen Inten­ti­on hiel­ten wir auch mehr­mals das Kon­vent­amt. Am 1. Okto­ber läu­te­ten dann nach dem mit­täg­li­chen „Ange­lus Domi­ni“ eine Vier­tel­stun­de sämt­li­che Glo­cken. In Rom und Regens­burg wur­de ver­kün­det, daß der Papst Prä­lat Prof. Dr. Ger­hard Lud­wig Mül­ler zum neu­en Bischof von Regens­burg ernannt hat. Der Ernann­te war seit 1986 Pro­fes­sor für Dog­ma­tik an der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät der Lud­wig-Maxi­mi­li­an-Uni­ver­si­tät in Mün­chen. Er berei­te­te sich im Novem­ber eine Woche in unse­rem Kon­vent auf die Bischofs­wei­he am Christ­kö­nigs­sonn­tag, 24. Novem­ber, vor. In die­sen Tagen ver­fass­te er auch sei­nen ers­ten Hir­ten­brief. Die Gläu­bi­gen unse­res Bis­tums Regens­burg wer­den ihn am ers­ten Advent hören. Des­halb erin­nert Bischof Ger­hard Lud­wig dar­in an die „Ankunft Got­tes in unse­rem Her­zen, in unse­ren Fami­li­en, Gemein­den und Gemein­schaf­ten. Im Advent sol­len wir uns ver­tieft dar­über Gedan­ken machen, was die Ankunft Got­tes in der Welt für uns Chris­ten und für alle Men­schen bedeu­tet. Die Fro­he Bot­schaft vom Sohn Got­tes, der für uns Mensch wur­de, ist das schöns­te Geschenk, das wir unse­ren Mit­men­schen machen können.“

Die­se Wor­te unse­res neu­en Bischofs mögen nicht nur uns im Bis­tum Regens­burg, son­dern Sie alle, die mit unse­rem Kon­vent ver­bun­den sind, ermu­ti­gen und ermun­tern. In die­sem Sin­ne wün­schen wir Ihnen einen geseg­ne­ten Advent, ein fro­hes Weih­nachts­fest und Got­tes Schutz und Geleit durch das neue Jahr,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2003

Advent 2002 – Advent 2003

Seit eini­gen Jah­ren brin­gen vie­le Men­schen mit dem Namen „Wel­ten­burg“ nicht nur Donau­durch­bruch, Asam­kir­che und Klos­ter­bier in Verbindung,sondern auch Hoch­was­ser. Zu Jah­res­be­ginn führ­te der Strom so viel Was­ser, daß die Seg­nung der Donau an Erschei­nung des Herrn, 6. Janu­ar, von der Stra­ße aus am Donau-Tor erfolg­te, da der Kies­strand über­flu­tet war. Das gan­ze Jahr hin­durch zeig­te sich die Donau aber dann von ihrer gegen­sätz­li­chen Sei­te. Über vie­le Wochen hin­weg war auf­grund des Jahr­hun­dert­som­mers mit viel Son­nen­glut, aber kei­nem Regen, der Was­ser­stand so nied­rig, daß kei­ne Schif­fe mehr fah­ren konn­ten, brei­te Kies­bän­ke ent­stan­den und stel­len­wei­se der Fluß sogar zu Fuß über­quert wer­den konnte.

Ein sol­ches „Auf und Ab“ zeig­te sich aber nicht nur an unse­rem Donau-Strom. Auch der Kon­vent durch­leb­te in die­sem Jahr – 200 Jah­re nach der Auf­he­bung des Klos­ters durch die Säku­la­ri­sa­ti­on – Höhen und Tie­fen. Zwar blieb die Zahl der Kon­ven­tua­len nach außen hin kon­stant – aber zwei bzw. drei Mit­brü­der ver­lie­ßen das Klos­ter. Einer kehr­te wie­der zurück, zwei neue began­nen ihren Beru­fungs­weg bei uns bzw. set­zen die­sen hier fort.

Fr. Anto­ni­us woll­te in das Schot­ten­stift in Wien über­tre­ten, kehr­te aber nach sei­ner halb­jäh­ri­gen Pro­be­zeit von dort am 6. Okto­ber nach Wel­ten­burg zurück. Er ist jetzt in der Win­ter­zeit mit eini­gen Mit­brü­dern im Klos­ter­la­den tätig.

Am 5.Juli ver­ließ P. Eusta­si­us das Klos­ter. Er möch­te zu den Brü­dern vom Gemein­sa­men Leben (Augus­ti­ner-Chor­her­ren der Win­des­hei­mer Kon­gre­ga­ti­on) in Maria Bron­nen (Süd­schwarz­wald) über­tre­ten. Momen­tan befin­det er sich in der Gebets­stät­te Heroldsbach.

Zum 1. Sep­tem­ber ver­ließ nach 20 Jah­ren P. Tho­mas Wel­ten­burg, um als Seel­sor­ger im Erz­bis­tum Bam­berg zu wir­ken, wie er es bereits von 1992 – 1995 getan hat­te. Ihm wur­den die Pfar­rei­en St. Hedwig/Kulmbach und Mot­schen­bach ver­lie­hen. Bei­de Patres sind zunächst für drei Jah­re exklaustriert.

Die bei­den Mit­brü­der waren als Pfarr­vi­kar bzw. Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor in Teu­er­ting und Ein­muß gemein­sam tätig gewe­sen. Durch ihren Weg­gang muß­te die Pfarr­seel­sor­ge des Klos­ters neu orga­ni­siert wer­den. Auf­grund des Regens­bur­ger Pas­to­ral­pla­nes zur Grün­dung von Pfarr­ver­bän­den im Deka­nat bzw. Bis­tum stan­den wir vor der Alter­na­ti­ve, ent­we­der alle bis­he­ri­gen Gemein­den wei­ter­zu­füh­ren oder auf­zu­ge­ben. Im Senio­ren­ka­pi­tel ent­schie­den wir uns, sämt­li­che bis­he­ri­gen Seel­sor­ge­or­te zu einem Pfarr­ver­band zusam­men­zu­le­gen und durch ein Seel­sor­ge­team unter der Lei­tung von P. Josef als Pfar­rer von Wel­ten­burg zu betreuen.

Das mach­te natür­lich auch eine Ver­än­de­rung der Got­tes­dienst­zei­ten und eini­ger ande­rer Gege­ben­hei­ten not­wen­dig. Die­se wur­den mit jedem der Pfarr­ge­mein­de­rä­te und mit sämt­li­chen Kir­chen­pfle­gern bespro­chen. Der Pfarr­brief wird für alle gemein­sam erstellt. Es bewährt sich, daß Frau Mar­tha Kögl­mei­er bereits im Pfarr­bü­ro ein­ge­ar­bei­tet ist und nun auch für alle Orte die Ver­wal­tung der Meß­sti­pen­di­en über­nom­men hat.

Ange­sichts der Ver­lus­te an Mit­brü­dern war es Mut machend, daß unser Kon­vent auch Zuwachs erhal­ten hat­te. Am 22. Juni traf P. Boni­fa­ti­us Mül­ler aus der Abtei Sieg­burg ein mit der Absicht, in unser Klos­ter über­zu­tre­ten. Nach Ablauf der Pro­be­zeit von sechs Mona­ten wird die Ent­schei­dung über den end­gül­ti­gen Über­tritt fal­len. Er war bis­her Kurat auf der Frau­en­in­sel im Chiem­see und Spi­ri­tu­al bei den Benediktinerinnen.Daraus ergab sich auch, daß wir dort­hin unse­ren Kon­vent­aus­flug am 13. Okto­ber unter­nah­men. Am frü­hen Mor­gen fuh­ren wir mit drei Autos los und setz­ten mit einem Son­der­schiff über. Wir fei­er­ten mit den Schwes­tern das Kon­vent­amt und erhiel­ten eine Kir­chen­füh­rung. Anschlie­ßend waren wir vom Pfarr­ge­mein­de­rat im Mes­ner­haus zum Steh­emp­fang ein­ge­la­den und speis­ten nach der Mit­tagshore vor­züg­lich beim Insel­wirt. Nach einer kur­zen Frei­zeit ging es dann schon wei­ter auf die Her­ren­in­sel zur Kut­schen­fahrt und zur Füh­rung durch das Schloß. Die Ves­per san­gen wir in der dor­ti­gen Mari­en­kir­che. Auf dem Fest­land gab es noch ein Abend­essen beim Has’nwirt in Rims­ting sowie eine inter­es­san­te Kir­chen­füh­rung in Urschal­ling. Die gesam­te Orga­ni­sa­ti­on die­ses Tages hat­te P. Boni­fa­ti­us übernommen.

Am Vor­tag des Gro­ßen Frau­en­ta­ges (14. August) zog Domi­nik Stein­ebrun­ner aus Todt­nau im Schwarz­wald in unser Klos­ter ein, um das Pos­tu­lat zu begin­nen. Er hat­te kurz zuvor mit sehr guten Ergeb­nis­sen am Auf­bau­gym­nai­sum des Semi­nars St. Pirmin/Sasbach das Abitur bestanden.

Eine wei­te­re Stär­kung erfuhr unser Kon­vent durch die Able­gung der Fei­er­li­chen Pro­feß von Fr. Simon am Christ­kö­nigs­sonn­tag, 23. Novem­ber. Wir freu­en uns, daß sei­ne reif­li­chen Über­le­gun­gen zu die­sem Ziel geführt haben. Mit gro­ßem Eifer hat er schon vie­les in der neu ein­ge­rich­te­ten Schrei­ne­rei geschaf­fen. An der Pro­feß­fei­er nah­men neben sei­ner Mut­ter, sei­nem Bru­der und wei­te­ren Ver­wand­ten auch Ange­hö­ri­ge sei­ner Aus­bil­dungs­stät­te, Schrei­ne­rei Schmid, Abens­berg, teil.

Sein Sil­ber­nes Pries­ter­ju­bi­lä­um (8. Dezem­ber) fei­er­te P. Leo­pold bereits am 3. Okto­ber mit einem gro­ßen Freun­des­kreis bei der Magna Mater Aus­triae im Wall­fahrts­ort Maria­zell. Weih­bi­schof Dr. Hel­mut Krätzl aus Wien, der ihm vor 25 Jah­ren die Pries­ter­wei­he gespen­det hat­te, hielt dabei die Festpredigt.

P. Gre­gor orga­ni­sier­te das Haupt­fest für die Herz-Mariä-Bru­der­schaft in die­sem Jahr in beson­de­rer Wei­se. Er lud dazu sei­nen Stu­di­en­freund Weih­bi­schof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann (Erz­bis­tum Pader­born) ein, der das Pon­ti­fi­kal­amt sowie die anschlie­ßen­de Sakra­ments­pro­zes­si­on hielt.

Ein her­aus­ra­gen­des Fest war die Ein­wei­hung des Bene­dik­tus­brun­nens im neu­ge­stal­te­ten Innen­hof des Kreuz­gan­ges. Unser Hwst. Herr Diö­ze­san­bi­schof Dr. Ger­hard Lud­wig Mül­ler fei­er­te am Abend des Hoch­fes­tes des hl. Bene­dikt, 11. Juli, das Pon­ti­fi­kal­amt. Anschlie­ßend zog die gro­ße Schar der Gäs­te gemein­sam in den Kreuz­gar­ten zur Segens­fei­er. Unter ihnen waren auch Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger und Land­rat Dr. Hubert Fal­ter­mei­er. Der Brun­nen wur­de vom Bild­hau­er Alfred Böschl aus Adl­hau­sen nach Moti­ven der Bene­dik­tus­vi­ta geschaf­fen. Er hat­te sich ein­ge­hend mit der Gestalt unse­res Ordens­grün­ders befasst, hat­te die Orte sei­nes Wir­kens in Ita­li­en, Subia­co und Mon­te Cas­si­no, auf­ge­sucht, um die­se Bron­ze­plas­tik zu schaf­fen. Auf drei schräg über­ein­an­der geleg­ten Stein­blö­cken, aus denen das Was­ser fließt, steht ein Bene­dikt in jugend­li­chem Alter. Sei­ne Ges­tik lädt ein, den Weg des geist­li­chen Auf­stiegs mit­zu­ge­hen. Am Gurt­ge­sims der Fas­sa­de kor­re­spon­diert das Attri­but des Hei­li­gen, der Rabe mit dem ver­gif­te­ten Brot im Schna­bel. Daß die Idee eines Brun­nens umge­setzt wer­den konn­te, ver­dan­ken wir dem Ver­ein der Freun­de und wei­te­ren För­de­rern, die die finan­zi­el­len Mit­tel auf­ge­bracht haben. Ihnen sei auch an die­ser Stel­le noch­mals ein herz­li­ches „Vergelt’s Gott“ gesagt. Der Bene­dik­tus­brun­nen stellt eine gro­ße Berei­che­rung sowohl für die Klos­ter­an­la­ge als auch für das gemein­schaft­li­che Leben des Kon­ven­tes dar. In den hei­ßen Som­mer­mo­na­ten die­ses Jah­res waren wir Mön­che dort immer wie­der zur abend­li­chen Rekrea­ti­on ver­sam­melt. Gleich­zei­tig ist der Kreuz­gar­ten wie­der ein Ort der Samm­lung und Stil­le geworden.

Zu den Gäs­ten, die uns das Jahr hin­durch mit ihrem Besuch beehr­ten, gehö­ren der Hwst. Herr Bischof von Eich­stätt, Dr. Wal­ter Mixa, der Pri­or von Hei­li­gen­kreuz, P. Dr. Maxi­mi­li­an Heim OCist, Alt­äb­tis­sin Edel­traud Fors­ter OSB von Eib­in­gen, der schei­den­de Dom­de­kan und Per­so­nal­re­fe­rent unse­rer Diö­ze­se Prä­lat Franz Hirsch, der Cari­tas-Direk­tor Msgr. Bern­hard Piendl sowie die Äbte von Met­ten, Plank­stet­ten, Sche­yern, Rohr und Nie­der­al­taich im Rah­men des „Klei­nen Äbte­tref­fens“. Ein beson­de­rer Gast war für uns natür­lich Prof. Dr. Hubert Ritt. Er hielt uns vom 7. – 11. Janu­ar die Kon­vent­ex­er­zi­ti­en und sprach dabei über Maria, Petrus und Pau­lus anhand der neu­tes­ta­ment­li­chen Schrift­stel­len. Im Anschluß dar­an konn­ten wir am Fest der Tau­fe des Herrn im Kon­vent­amt unse­re Gelüb­de erneu­ern. In Wel­ten­burg fand die Früh­jahr­voll­ver­samm­lung der AGOM und die Jah­res­ta­gung der His­to­ri­schen Sek­ti­on der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­aka­de­mie statt. Wäh­rend der Oster­wo­che waren die zeit­li­chen Pro­fes­sen der baye­ri­schen Abtei­en zur Tri­en­na­len­ta­gung unse­re Gäs­te. Auch die Novi­zen unse­rer Klös­ter konn­ten wir anläß­lich des Besu­ches des Kom­mun­no­vi­zia­tes kurz ken­nen­ler­nen. Natür­lich besuch­ten uns auch vie­le Ver­wand­te, Freun­de und Bekannte.

Das Gäs­te­haus war gut belegt. Einer Rei­he von Grup­pen muß­te lei­der abge­sagt wer­den, weil manch­mal die Kapa­zi­tä­ten nicht aus­reich­ten. Auch für das kom­men­de Jahr hat schon eine gro­ße Zahl von Grup­pen gebucht.

Der größ­te Teil der Gäs­te kommt aller­dings nicht zu uns Mön­chen, son­dern hat sich das Klos­ter mit sei­ner Umge­bung als Aus­flugs­ziel gewählt. Die Schiff­fahrt durch den Donau­durch­bruch, die berühm­te Asam-Kir­che, der Bier­gar­ten mit dem Klos­ter­bier usw. zie­hen jedes Jahr Tau­sen­de von Tou­ris­ten an. Etli­che Grup­pen – beson­ders in der Zeit nach der Erst­kom­mu­ni­on und der Fir­mung – fei­ern einen Got­tes­dienst bei uns. Man­che neh­men auch an unse­rem Stun­den­ge­bet teil.

Für alle gab es in die­sem Jahr gewis­se Ein­schrän­kun­gen und Hin­der­nis­se. Schon ein­gangs wur­de erwähnt, daß lan­ge Zeit kei­ne Schif­fe fah­ren konn­ten. Aber auch mit dem Auto waren wir nur noch schwer erreich­bar, da in der Asam­stra­ße die Fel­sen saniert wer­den. Dazu wur­den zwi­schen­zeit­lich immer wie­der kür­ze­re Voll­sper­run­gen vorgenommen.

Aber selbst wenn man das Ziel erreicht hat­te, gab es noch so man­che Hür­den zu neh­men. Weil in wei­ten Tei­len der gesam­ten Klos­ter­an­la­ge und der Kir­che in gro­ßem Umfang die Reno­vie­run­gen wei­ter­gin­gen, kam es immer wie­der zu teil­wei­sen Sper­run­gen. Wur­den an einer Sei­te Gerüs­te abge­baut, ent­stan­den an einer ande­ren sogleich wie­der neue.

Den­noch wer­den die Ange­bo­te in der Klos­ter­schen­ke, im Gäs­te­haus und bei den Kir­chen­füh­run­gen wei­ter­ge­führt und den aktu­el­len Gege­ben­hei­ten ange­paßt. Die Sub­stanz­si­che­rung und Reno­vie­rung des Kon­vent- und Abtei­ge­bäu­des konn­ten im Novem­ber weit­ge­hend abge­schlos­sen wer­den. Die Dächer sind nun wie­der dicht und sta­bil, nach­dem der gesam­te Dach­stuhl saniert und eine Neu­ein­de­ckung vor­ge­nom­men wor­den ist. Eben­so wur­den sämt­li­che Archi­tek­tur­tei­le in Natur­stein, wie Sockel, Fens­ter­ge­wän­de, Trauf- und Gurt­ge­sim­se, über­ar­bei­tet und die Fas­sa­den neu gestrichen.

Vie­le Besu­cher möch­ten ger­ne das Inne­re von Klos­ter und Braue­rei besich­ti­gen, was nicht mög­lich ist. Um die­sen Inter­es­sen­ten den­noch „Ein­bli­cke“ zu gewäh­ren, wird ein Infor­ma­ti­ons- und Begeg­nungs­zen­trum im bis­he­ri­gen Fel­sen­kel­ler der Braue­rei errich­tet. Für die­ses Pro­jekt, das im Rah­men des EU-För­der­pro­gramms „Lea­der+“ bezu­schußt wird, erfolg­te am 11. Sep­tem­ber der „ers­te Spa­ten­stich“ gemein­sam durch Abt Tho­mas, den Direk­tor der Braue­rei, Herrn Goss, sowie den zwei­ten Bür­ger­meis­ter von Kel­heim, Herrn StD Fries.

Die­ser Jah­res­be­richt wird immer im Monat Novem­ber ver­faßt, in dem wir auch beson­ders der Ver­stor­be­nen geden­ken. Jeder Pries­ter­mönch zele­briert dann eine Hl. Mes­se für die Toten der Bene­dik­ti­ner­kon­fö­de­ra­ti­on. An Aller­see­len hal­ten wir nach dem Kon­vent­amt den fei­er­li­chen Gruft­gang. Auch das Jahr hin­durch geden­ken wir täg­lich beim Abend­essen und vor der Kom­plet der Ver­stor­be­nen unse­res Klos­ters und fei­ern jeden Monat ein Requi­em für sie. In die­sem Jahr ver­lor am 22. Febru­ar Fr. Rupert sei­nen Vater, Herrn Erhard Bitz, den er noch ein­mal kurz vor sei­nem Tod besu­chen konn­te. Am 17.September ver­starb Frau Aga­the Gut, eine Schwes­ter unse­res ver­stor­be­nen Fr. Bern­hard. Am 26. Okto­ber ver­starb der Schwa­ger unse­res Alt­ab­tes, Herr Anton Seitz, der sich durch eini­ge schmie­de­ei­ser­ne Wer­ke auch in unse­rem Klos­ter ver­ewigt hat. Von Bedeu­tung ist, daß gera­de in die­sem Gedenk­jahr der Klos­ter­auf­he­bung 1803 auf dem Süd­li­chen Fried­hof in Mün­chen das Grab­feld des letz­ten Abtes, Bene­dikt Wer­ner, auf­ge­fun­den wor­den ist: Da die­ses aber anschlie­ßend von der bekann­ten Fami­lie Tho­ma ver­wen­det wor­den war, wird es nicht mög­lich sein, nach noch vor­han­de­nen Gebei­nen zu suchen, um die­se in sein Klos­ter zurück­zu­füh­ren. Das Grab soll durch einen schlich­ten Gedenk­stein gekenn­zeich­net wer­den, um es nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten zu las­sen. Mit dem Tod wur­den wir auch am 22. März kon­fron­tiert. Vor den Augen sei­ner Freun­din stürz­te in der dem Klos­ter gegen­über­lie­gen­den Fels­wand ein Klet­te­rer ab. Sei­ne Lei­che konn­te erst nach einer auf­wen­di­gen Ber­gungs­ak­ti­on gefun­den werden.

Natür­lich ver­ges­sen wir auch die Leben­den nicht. Immer wie­der schlie­ßen wir unse­re Ange­hö­ri­gen, Freun­de und Wohl­tä­ter in unser für­bit­ten­des Gebet ein. Die­ses möch­ten wir Ihnen auch für das kom­men­de Jahr ver­spre­chen. So wün­schen wir Ihnen eine besinn­li­che Advents­zeit, ein fro­hes Weih­nachts­fest und Got­tes beglei­ten­den Schutz für das Jahr des Herrn 2004.

Ihre Mön­che von Weltenburg