Jahresbericht 2002

Advent 2001 — Advent 2002

Vor einem Jahr kon­nten wir an dieser Stelle auf die neu ren­ovierte Fig­uren-Gruppe des Drachenkampfes des hl. Georg am Hochal­tar unser­er Abteikirche hin­weisen. Es blieb nicht viel Zeit, dieses Kunst­werk zu bewun­dern. Schon bald wurde der ganze Altar­raum eingerüstet, um die Restau­rierung der Fresken, des Alta­rauszuges und der Raum­schale durchzuführen. Das Ende dieses Bauab­schnittes ste­ht kurz bevor. An den Kosten beteiligte sich wieder in großherziger Weise die PRO­JU­VIS-Stiftung, wofür Her­rn Dick­er und den Mit­gliedern seines Stiftungsrates unser aufrichtiger Dank gebührt. Eben­so sei der Bay­erischen Sparkassen­s­tiftung und der Kreiss­parkasse Kel­heim für ihre Förderung der Restau­rierung gedankt. Wenn auch etwas beengt, kon­nten wir trotz­dem das Chorge­bet und die Hl. Messe in der Kirche feiern. Die zahlre­ichen Touris­ten kön­nen wenig­stens wieder durch ein Foto in Orig­i­nal­größe einen kleinen Ein­druck vom Hochal­tar gewin­nen. Vor der Ein­rüs­tung über­legten wir, was mit der sehr sanierungs­bedürfti­gen Chororgel geschehen solle. Wir entsch­ieden uns, sie der Dias­po­ra-Pfar­rei Briese­lang im Havel­land (bei Berlin) zu schenken. Jugendliche von dort — u. a. der Organ­ist Manuel Ahrens — kom­men seit vie­len Jahren für “Kloster auf Zeit” zu uns. Noch im Jan­u­ar haben sie die Orgel abge­baut und abge­holt. Manuel wirk­te übri­gens bei Fernse­hauf­nah­men in unserem Kloster Ende Juli mit, die in ein­er Jugend­sendung des Bay­erischen Fernse­hens über “Urlaub ein­mal anders” aus­ges­trahlt wor­den sind.

Das Innere der Abteikirche ist momen­tan aber nicht die einzige Baustelle.. Die Außen­ren­ovierung des Kon­vent­ge­bäudes wurde im Kloster­hof und an der Donau­seite fort­ge­führt, eben­so die Dachstuhlsanierung und die Neuein­deck­ung der Däch­er. In deren Rah­men war auch die St. Niko­lauskapelle betrof­fen. Bei der Ergänzung der Dachbalken wurde die Holzverklei­dung abgenom­men, so dass nun das Gebälk sicht­bar ist. Gegenüber der Kapelle entste­ht ein Sem­i­nar- und Med­i­ta­tion­sraum. Am auf­fäl­lig­sten ist die kom­plette Ein­rüs­tung der Kirchenkup­pel. Manchen erin­nert sie an ein Werk des “Ver­hül­lungskün­stlers” Cristo (vgl. Reich­stag in Berlin). Beson­deres Auf­se­hen erregte am 7. Juni die bei Vollsper­rung von Kirche, Laden, Pforte und halbem Kloster­hof vorgenommene Errich­tung eines riesi­gen Schutz­daches über der Kup­pel mit­tels eines Autokrans. Sowohl für das Kloster­leben als auch für den Gäste­be­trieb und die Kirchenbe­such­er — sei es zu Gottes­di­en­sten oder Kirchen­führun­gen — bedeuten diese Ren­ovierungsar­beit­en gewisse Ein­schränkun­gen, die immer bei Bau­maß­nah­men in Kauf genom­men wer­den müssen.

Die Ren­ovierung der Fil­ialkirche in Reiss­ing, die unter Abt Mau­rus Bächl 1739–1740 erbaut wor­den war, wurde in diesem Jahr abgeschlossen. Am Kirch­weih-Son­ntag, 20. Okto­ber, nahm Abt Thomas in Konzel­e­bra­tion mit Pfar­rer P. Thomas und Kaplan P. Eusta­sius sowie zwei vom Ort stam­menden Priestern die feier­liche Wei­he des neuen Volk­saltares vor, der von der Münch­en­er Bild­hauerin Annelie Kre­mer geschaf­fen wor­den ist.

All diese Ren­ovierungsar­beit­en sind nötig für unser alltäglich­es Leben und beson­ders auch für die würdi­ge Feier des Gottes­lobes. Dieses bildet das Zen­trum unseres klöster­lichen Tagesablaufs. Um dazu auch neue geistliche Anre­gun­gen zu erhal­ten, began­nen wir wieder das Bürg­er­liche Jahr mit den Kon­vent-Exerz­i­tien: Wei­h­bischof Dr. Bern­hard Haßl­berg­er (München-Freis­ing) hielt uns die Vorträge anhand aus­gewählter Perikopen aus der Heili­gen Schrift. Für Fr. Anto­nius dien­ten diese Exerz­i­tien zugle­ich auch der per­sön­lichen Vor­bere­itung auf die Zeitliche Pro­fess, die er am Hochfest der Erschei­n­ung des Her­rn, 6. Jan­u­ar, im Pon­tif­ikalamt abgelegt hat. Er ver­sorgt das Refek­to­ri­um und hält in englis­ch­er und deutsch­er Sprache Kirchen­führun­gen. Im Früh­jahr hat­te er Unter­richt und Fahrstun­den, um die Führerschein­prü­fung zu machen. Am 9. Mai nahm er den Führerschein in Emp­fang. Gemein­sam mit Fr. Simon nahm er während der Oster­woche an der Tri­en­nalen-Tagung in Otto­beuren teil. Fr. Simon kon­nte seine Lehre im Schrein­er­handw­erk abschließen. Am 25. Okto­ber erhielt er seinen Gesel­len­brief als Schrein­er, den als Zim­mer­er hat­te er bere­its vor dem Klostere­in­tritt erwor­ben. Der Fir­ma Schmid, Abens­berg, gebührt aufrichtiger Dank, dass unser Mit­brud­er dort eine gediegene Aus­bil­dung erhal­ten hat. Mitte August kon­nte Fr. Simon sein Kön­nen unter Beweis stellen, als er mit anderen Mitar­beit­ern dieser Fir­ma während eines neuer­lichen Hochwassers die gesamte Ein­rich­tung des Kloster­ladens, des Refek­to­ri­ums usw. aus­bauen — und nach den erforder­lichen Reini­gun­gen — nach eini­gen Tagen wieder ein­bauen musste. Den zahlre­ichen Helferin­nen und Helfern, die beim Ein- und Aus­räu­men sowie Putzen aktiv waren, möcht­en wir an dieser Stelle ein beson­ders her­zlich­es “Vergelt’s Gott” sagen! Bei diesem Hochwass­er büßte Fr. Rupert einen großen Teil der Ernte im Kloster­garten ein, z. B. den gesamten Kräuter­garten. Die Bienen waren got­t­lob dies­mal nicht davon betrof­fen — trotz­dem kann bei weit­em nicht die Nach­frage nach dem Kloster­honig gedeckt wer­den. Ent­ge­gen weit­en Teilen Mit­teldeutsch­lands und ander­er Län­der Europas und darüber hin­aus kamen wir bei diesem Hochwass­er noch ein­mal “mit blauem Auge davon”. Die Gefahr der Über­flu­tung des Klosters war sehr groß. Das Wass­er der Donau reichte bere­its 30 cm bis unter die Fen­ster der Kloster­schenke. Die Feuer­wehr dichtete die Zugänge zum Kloster­hof mit Sand­sack­bar­ri­eren ab und pumpte das Wass­er aus den Kellern. Beun­ruhi­gend ist, dass die Fluten immer häu­figer kom­men. Ein erstes Mal trat die Donau schon in der Fas­ten­zeit über die Ufer, so dass am Palm­son­ntag die Prozes­sion nur verkürzt im Kloster­hof gehal­ten wer­den kon­nte. Ende Sep­tem­ber stand die Asam­straße nochmals unter Wass­er. So musste ein Vor­trag der “Gruppe Geschichte” der Wel­tenburg­er Akademie abge­sagt wer­den — alle anderen kon­nten plan­mäßig durchge­führt wer­den, eben­so die drei Konz­erte der “Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft”. In der ersten Hälfte des Monats Novem­ber war die Donau ständig rand­voll. Das Som­merkonz­ert der Musikge­mein­schaft stand unter dem The­ma des Jubiläums “1000 Jahre Kaiser Hein­rich II.”. Diesem Jubiläum war auch die Bay­erische Lan­desausstel­lung vom “Haus der Bay­erischen Geschichte” in Bam­berg gewid­met. Sie war das Ziel unseres Kon­ven­taus­fluges am 12. Sep­tem­ber. Im Anschluss an die beein­druck­ende Besich­ti­gung lud uns die Fam­i­lie von P. Pri­or Benedikt zum Mit­tag- und Aben­dessen nach Hohengüßbach ein: dazwis­chen unter­nah­men wir am Nach­mit­tag einen Aus­flug nach Vierzehn­heili­gen, wo uns P. Guardian Klaus OFM eine Kirchen­führung hielt. Von dort wan­derten wir auf den Staffel­berg. Das Kon­ven­tamt mit Ves­per feierten wir in der Dor­fkirche, nur wenige Schritte von Fam­i­lie Fleischmann’s Hof entfernt.

Weit­ere gemein­same Unternehmungen des Kon­ventes im Laufe des Jahres waren z. B. die schon tra­di­tionelle Faschings­feier: Sie stand unter dem Titel unseres TV-Filmes “Zeit­en der Prü­fung”, der inzwis­chen schon sechs mal aus­ges­trahlt wor­den ist. Fast jedes mal gab es im Anschluss an solche Über­tra­gun­gen ver­schiedene Anfra­gen an unser Kloster. Am 28. April feierte Altabt Thomas bei uns seinen 80. Geburt­stag. Er ist noch recht rüstig und viel unter­wegs. Zum Haupt­fest der Herz-Mar­iä-Brud­er­schaft feierte er das Pon­tif­ikalamt. Dazu sang der Stu­den­ten-Chor aus Warschau, für den P. Gre­gor eine ein­wöchige Tournee in der Umge­bung und München organ­isiert hat­te. Zum Benedik­tus-Fest, 11. Juli, hielt der neue Abt des Nach­bark­losters Rohr, Gre­gor Zip­pel, sein erstes Pon­tif­ikalamt. Bei schönem Wet­ter kon­nte im Anschluss die Bewirtung der Mit­feiern­den im Bier­garten stat­tfind­en; eben­so beim Som­mersin­gen der Pfarrei.

Natür­lich wird nicht nur das ganze Jahr gefeiert. Wir ver­sucht­en auch manch­es aufzuar­beit­en. Dem diente die kanon­is­che Vis­i­ta­tion vom 4.–6.März durch Abt­präs­es Gre­gor Zasche (Schäft­larn) und P. Raphael Lang (Ettal), der am 27. Feb­ru­ar die Wirtschaft­sprü­fung durch die Zeller­are von Met­ten und Nieder­al­taich, P. Markus und P. Lau­ren­tius, voraus­ging. An unseren Stim­men arbeit­eten wir mir Frau Glo­ria Braun­stor­fer am 18. Juli. Für P. Clemens Maria wurde eine Oper­a­tion am Grauen Star erforder­lich. Er übern­immt noch zahlre­iche seel­sor­gliche Aushil­fen. P. Raphael war län­gere Zeit im Kranken­haus und trat in diesem Jahr in den Ruh­e­s­tand. Er bleibt im Pfar­rhaus sein­er bish­eri­gen Exposi­tur Ober­ried am Arber wohnen.

Auch aus den Rei­hen der Klosterangestell­ten trat­en zum Saiso­nende einige in den Ruh­e­s­tand: Frau Anna Stro­bel aus Wel­tenburg und Frau Georgine Schweiger aus Thal­dorf (Gemahlin unseres Braumeis­ters) been­den ihre langjährige Tätigkeit im Kloster­laden. Eine Nach­fol­gerin für das kom­mende Jahr ist schon in Aus­sicht: Frau Mar­i­anne Oss­mann (aus Wel­tenburg) hat sich bewor­ben, die bis vor kurzem an der Nord­seite des Klosters einen Sou­venir-Kiosk betrieben und entsprechende Übung in diesem Tätigkeits­bere­ich hat. Mit Ende des Bericht­s­jahres tritt auch Herr Dieter Schön­feld, der Baumeis­ter unser­er Land­wirtschaft auf dem Buch­hof, in den Ruh­e­s­tand. Seit 1970 arbeit­ete er mit großem Ein­satz und Fachken­nt­nis auf unserem Hof, den er seit 1995 auch leit­ete. Wir danken unseren ehe­ma­li­gen Mitar­beit­ern für die geleis­tete Arbeit und für ihr treues Ste­hen zu unserem Haus. Wir wün­schen ihnen noch viele gesunde und geseg­nete Jahre im Kreis ihrer Fam­i­lien. Mit den Angestell­ten des Klosters unter­nahm P. Pri­or Benedikt am 8. Juli einen Betrieb­saus­flug, der eben­falls in seine fränkische Heimat führte. Für das Kirche-Putzen gewann inzwis­chen Frau Rosa Krem­sre­it­er eine weit­ere Helferin, Frau Anna Eisenknap­pel aus Stau­sack­er, die Mut­ter unseres Fährmannes. Auch im Gäste­bere­ich (Raumpflege, Küche, Ser­vice) brauchen wir immer mehr zusät­zliche Kräfte und sind froh und dankbar, wenn hier Frau Spiel­mann und andere jew­eils mit großer Bere­itschaft und Ein­satzkraft mitwirken. Die Bele­gung des Gäste­haus­es ist sehr erfreulich und manchen Grup­pen und Einzel­gästen mussten wir lei­der eine Absage erteilen, da die Zim­mer-Kapaz­itäten nicht der stark wach­senden Nach­frage genü­gen kön­nen. P. Josef beweist immer wieder aufs neue sein Impro­vi­sa­tion­stal­ent, wenn manche Bele­gun­gen bei weit­em die eigentliche Bet­ten­zahl über­steigen. Ver­mehrte Anfra­gen erre­icht­en uns jew­eils nach der Ausstrahlung von Fernse­hauf­nah­men über unser Kloster — aber vor allem auch auf­grund der von Her­rn Albert Urban her­vor­ra­gend gestal­teten Inter­net­seite (http://www.kloster-weltenburg.de). Immer wieder spenden ihr Besuch­er hohes Lob. Com­put­er hal­ten auch ver­mehrt Einzug in unsere ver­schiede­nen Auf­gaben­bere­iche. Sie alle wer­den ein­gerichtet und fort­laufend betreut von unserem Infor­matik­er Joachim Gabler, der sich auch geduldig der vie­len Fra­gen und Prob­leme der PC-Neulinge annimmt. Seine Mut­ter, Frau Hei­di Gabler, küm­mert sich weit­er­hin um die Bib­lio­thek und schult nicht nur unsere drei Bib­lio­thekare, son­dern zweimal jährlich auch andere in kirch­lichen Bib­lio­theken tätige Per­so­n­en in unserem Haus. Wir sind auch froh und dankbar, dass unser Oblate Fr. Bern­hard (Wolf­gang) Percher­maier aus München mehrmals im Jahr zur Mith­il­fe gekom­men ist. Mit Umsicht organ­isierte er auch gemein­sam mit Präfekt Diakon Ester­er für seine Mar­i­an­is­che Män­ner-Kon­gre­ga­tion vom Bürg­er­saal in München die Exerz­i­tien, die Abt Thomas für die Sodalen und ihre Ehe­frauen zu Christi Him­melfahrt (6.–10. Mai) gehal­ten hat. Er war den Teil­nehmern bere­its bekan­nt, weil er im ver­gan­genen Jahr zum Haupt­fest das Pon­tif­ikalamt mit Predigt und Andacht in München gehal­ten hatte.

Vier bei uns tätige und geschätzte Män­ner ver­star­ben im Bericht­s­jahr. Her­rn Max Lugauer (64) aus Abens­berg, der jahre­lang als Schrein­er der Fir­ma Schmid in allen Bere­ichen des Klosters tätig war, war nur eine sehr kurze Zeit des Ruh­e­s­tandes gegön­nt. Am 8. Juni endete nach langer Krankheit sein irdis­ch­er Pil­ger­weg. In Lup­burg ver­starb am 28. Juli Herr Karl Men­ner (53), Restau­ra­tor bei der Fir­ma Preis, der — schon von sein­er schw­eren Krankheit geze­ich­net — die Restau­rierung der Hochal­tar-Fig­uren noch vol­len­den kon­nte. P. Leopold trauert um die bei­den Rech­nung­sprüfer der HVHS, Herr Dipl. Ing Thiel und Herr Dr. Raabe, die kurz hin­tere­inan­der ver­star­ben. Ein tragis­ch­er Todes­fall ereignete sich am 12. Juli in unserem Kloster­garten. Von ein­er Behin­derten-Gruppe wurde ein Mann als ver­misst gemeldet, als er nicht zur Abfahrt des Reise­busses zur Stelle war. Die Feuer­wehr suchte weiträu­mig das Gelände im und um das Kloster ab. Nach einiger Zeit wurde die Leiche des Verunglück­ten gefun­den, der vom Frauen­berg her­abgestürzt war. Dieser und aller uns gemelde­ten Ver­stor­be­nen gedacht­en wir im Gebet: Mögen sie ruhen in Gottes Frieden.

Am 8. Okto­ber fand die Mit­gliederver­samm­lung des “Vere­ins der Fre­unde der Benedik­tin­er­a­btei Wel­tenburg” statt, bei der in diesem Jahr auch Neuwahlen anstanden. 1. Vor­sitzen­der Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, 2. Vor­sitzen­der Abt Thomas, Schatzmeis­ter Direk­tor Oswald Frei­dl und Schrift­führer Anton Röhrl wur­den in ihren Ämtern durch die Mit­glieder bestätigt.

Nicht nur Touris­ten-Grup­pen, einzelne Aus­flü­gler, Tagung­steil­nehmer usw. kom­men zum Kloster. Auch der Kon­vent bekommt immer wieder per­sön­liche Gäste. Einige möcht­en wir an dieser Stelle nen­nen: Am 9. Jan­u­ar besuchte Herr Regierung­spräsi­dent Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er mit Gat­tin die Abtei, um sich per­sön­lich ein Bild vom Fort­gang der Ren­ovierun­gen zu machen. Eben­falls im Jan­u­ar war Altabt Emmer­am aus Met­ten mit Abt Edel­bert aus Ettal und Altabt Bern­hard aus Schey­ern zu Gast. Wir grat­ulierten ihm noch nachträglich zu seinem 30. Abtswei­hetag. Tags darauf besuchte uns Kel­heims Bürg­er­meis­ter Heinz Reiche. Bei der Kom­mu­nal­wahl musste er sein Amt an Fritz Matthes abgeben. Am 16. März kam Abt Alkuin aus Hangar, Tansa­nia. Im April fand bei uns das “Kleine Äbte­tr­e­f­fen” statt, bei dem Rohr, Plankstet­ten, Schey­ern und Nieder­al­taich vertreten waren. Im April kam Bischof Paul Iby mit zahlre­ichen Priestern seines Bis­tums Eisen­stadt zu einem Kurzbe­such. Am 1. Mai war unser Kloster Ziel eines Aus­fluges der deutschsprachi­gen Kapuzin­er-Prov­inziale, die in Eich­stätt tagten. Ihre Novizen (vier an der Zahl) fol­gten Ende Sep­tem­ber. Viel Promi­nenz kam zur Eröff­nung der zweit­en Ausstel­lung zeit­genös­sis­ch­er Kun­st “Wel­tenburg­er Spuren”, die Herr Regierung­spräsi­dent Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er am 19. Juli in Anwe­sen­heit zahlre­ich­er Gäste und Kun­st­fre­unde eröffnete. Der Vere­in “Austel­lung­shaus für christliche Kun­st e.V.”, München, und die BMW AG Werk Regens­burg ermöglicht­en dieses Pro­jekt durch eine großzügige finanzielle Förderung. Ihnen sei auch an dieser Stelle her­zlich gedankt. Die “Wel­tenburg­er Spuren” 2002/2003 ste­hen unter dem The­ma “Tugen­den — Werte — Wan­del”, zu dem am 8. Okto­ber auch eine anre­gende Podi­ums­diskus­sion im Fest­saal stat­tfand. Den Anstoß zu dieser The­men­wahl gab der 200. Gedenk­tag der Säku­lar­i­sa­tion im kom­menden Jahr. Die meis­ten Exponate sind noch bis 2003 zu sehen. Beson­ders ver­di­ent gemacht um die Ausstel­lung hat sich der Bild­hauer Alfred Böschl aus Adl­hausen durch Idee, Konzept und Organ­i­sa­tion. Sein Werk ist inzwis­chen beliebtes Fotoob­jekt der Touris­ten gewor­den. Es zeigt vor der Kirchen­fas­sade auf einem sechs Meter hohen Baum­stamm Abt Mau­rus Bächl, den Erbauer der Asam-Kirche.

Am 16. Jan­u­ar hat­te Papst Johannes Paul II. das Rück­tritts­ge­such unseres Diöze­san­bischofs Man­fred Müller angenom­men. Wei­h­bischof Vinzenz Guggen­berg­er wurde zum Diöze­sanad­min­is­tra­tor gewählt. Sei­ther beteten wir oft in den Für­bit­ten und beim abendlichen Rosenkranz um einen guten neuen Bischof. In der gle­ichen Inten­tion hiel­ten wir auch mehrmals das Kon­ven­tamt. Am 1. Okto­ber läuteten dann nach dem mit­täglichen “Angelus Domi­ni” eine Vier­tel­stunde sämtliche Glock­en. In Rom und Regens­burg wurde verkün­det, daß der Papst Prälat Prof. Dr. Ger­hard Lud­wig Müller zum neuen Bischof von Regens­burg ernan­nt hat. Der Ernan­nte war seit 1986 Pro­fes­sor für Dog­matik an der The­ol­o­gis­chen Fakultät der Lud­wig-Max­i­m­il­ian-Uni­ver­sität in München. Er bere­it­ete sich im Novem­ber eine Woche in unserem Kon­vent auf die Bischof­swei­he am Christkönigsson­ntag, 24. Novem­ber, vor. In diesen Tagen ver­fasste er auch seinen ersten Hirten­brief. Die Gläu­bi­gen unseres Bis­tums Regens­burg wer­den ihn am ersten Advent hören. Deshalb erin­nert Bischof Ger­hard Lud­wig darin an die “Ankun­ft Gottes in unserem Herzen, in unseren Fam­i­lien, Gemein­den und Gemein­schaften. Im Advent sollen wir uns ver­tieft darüber Gedanken machen, was die Ankun­ft Gottes in der Welt für uns Chris­ten und für alle Men­schen bedeutet. Die Fro­he Botschaft vom Sohn Gottes, der für uns Men­sch wurde, ist das schön­ste Geschenk, das wir unseren Mit­men­schen machen können.”

Diese Worte unseres neuen Bischofs mögen nicht nur uns im Bis­tum Regens­burg, son­dern Sie alle, die mit unserem Kon­vent ver­bun­den sind, ermuti­gen und ermuntern. In diesem Sinne wün­schen wir Ihnen einen geseg­neten Advent, ein fro­hes Wei­h­nachts­fest und Gottes Schutz und Geleit durch das neue Jahr,

Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg

Jahresbericht 2003

Advent 2002 — Advent 2003

Seit eini­gen Jahren brin­gen viele Men­schen mit dem Namen “Wel­tenburg” nicht nur Donaudurch­bruch, Asamkirche und Kloster­bier in Verbindung,sondern auch Hochwass­er. Zu Jahres­be­ginn führte der Strom so viel Wass­er, daß die Seg­nung der Donau an Erschei­n­ung des Her­rn, 6. Jan­u­ar, von der Straße aus am Donau-Tor erfol­gte, da der Kiesstrand über­flutet war. Das ganze Jahr hin­durch zeigte sich die Donau aber dann von ihrer gegen­sät­zlichen Seite. Über viele Wochen hin­weg war auf­grund des Jahrhun­dert­som­mers mit viel Son­neng­lut, aber keinem Regen, der Wasser­stand so niedrig, daß keine Schiffe mehr fahren kon­nten, bre­ite Kies­bänke ent­standen und stel­len­weise der Fluß sog­ar zu Fuß über­quert wer­den konnte.

Ein solch­es “Auf und Ab” zeigte sich aber nicht nur an unserem Donau-Strom. Auch der Kon­vent durch­lebte in diesem Jahr — 200 Jahre nach der Aufhe­bung des Klosters durch die Säku­lar­i­sa­tion — Höhen und Tiefen. Zwar blieb die Zahl der Kon­ven­tualen nach außen hin kon­stant — aber zwei bzw. drei Mit­brüder ver­ließen das Kloster. Ein­er kehrte wieder zurück, zwei neue began­nen ihren Beru­fungsweg bei uns bzw. set­zen diesen hier fort.

Fr. Anto­nius wollte in das Schot­ten­s­tift in Wien übertreten, kehrte aber nach sein­er hal­b­jähri­gen Probezeit von dort am 6. Okto­ber nach Wel­tenburg zurück. Er ist jet­zt in der Win­terzeit mit eini­gen Mit­brüdern im Kloster­laden tätig.

Am 5.Juli ver­ließ P. Eusta­sius das Kloster. Er möchte zu den Brüdern vom Gemein­samen Leben (Augustin­er-Chorher­ren der Windesheimer Kon­gre­ga­tion) in Maria Bron­nen (Süd­schwarzwald) übertreten. Momen­tan befind­et er sich in der Gebetsstätte Heroldsbach.

Zum 1. Sep­tem­ber ver­ließ nach 20 Jahren P. Thomas Wel­tenburg, um als Seel­sorg­er im Erzbis­tum Bam­berg zu wirken, wie er es bere­its von 1992 — 1995 getan hat­te. Ihm wur­den die Pfar­reien St. Hedwig/Kulmbach und Motschen­bach ver­liehen. Bei­de Patres sind zunächst für drei Jahre exklaustriert.

Die bei­den Mit­brüder waren als Pfar­rvikar bzw. Pfar­rad­min­is­tra­tor in Teuert­ing und Ein­muß gemein­sam tätig gewe­sen. Durch ihren Weg­gang mußte die Pfarrseel­sorge des Klosters neu organ­isiert wer­den. Auf­grund des Regens­burg­er Pas­toralplanes zur Grün­dung von Pfar­rver­bän­den im Dekanat bzw. Bis­tum standen wir vor der Alter­na­tive, entwed­er alle bish­eri­gen Gemein­den weit­erzuführen oder aufzugeben. Im Seniorenkapi­tel entsch­ieden wir uns, sämtliche bish­eri­gen Seel­sor­ge­orte zu einem Pfar­rver­band zusam­men­zule­gen und durch ein Seel­sor­geteam unter der Leitung von P. Josef als Pfar­rer von Wel­tenburg zu betreuen.

Das machte natür­lich auch eine Verän­derung der Gottes­di­en­stzeit­en und einiger ander­er Gegeben­heit­en notwendig. Diese wur­den mit jedem der Pfar­rge­mein­deräte und mit sämtlichen Kirchenpflegern besprochen. Der Pfar­rbrief wird für alle gemein­sam erstellt. Es bewährt sich, daß Frau Martha Köglmeier bere­its im Pfar­rbüro eingear­beit­et ist und nun auch für alle Orte die Ver­wal­tung der Meßstipen­di­en über­nom­men hat.

Angesichts der Ver­luste an Mit­brüdern war es Mut machend, daß unser Kon­vent auch Zuwachs erhal­ten hat­te. Am 22. Juni traf P. Boni­fatius Müller aus der Abtei Sieg­burg ein mit der Absicht, in unser Kloster überzutreten. Nach Ablauf der Probezeit von sechs Monat­en wird die Entschei­dung über den endgülti­gen Über­tritt fall­en. Er war bish­er Kurat auf der Frauenin­sel im Chiem­see und Spir­i­tu­al bei den Benediktinerinnen.Daraus ergab sich auch, daß wir dor­thin unseren Kon­ven­taus­flug am 13. Okto­ber unter­nah­men. Am frühen Mor­gen fuhren wir mit drei Autos los und set­zten mit einem Son­der­schiff über. Wir feierten mit den Schwest­ern das Kon­ven­tamt und erhiel­ten eine Kirchen­führung. Anschließend waren wir vom Pfar­rge­mein­der­at im Mes­ner­haus zum Ste­hemp­fang ein­ge­laden und speis­ten nach der Mit­tagshore vorzüglich beim Insel­wirt. Nach ein­er kurzen Freizeit ging es dann schon weit­er auf die Her­renin­sel zur Kutschen­fahrt und zur Führung durch das Schloß. Die Ves­per san­gen wir in der dor­ti­gen Marienkirche. Auf dem Fes­t­land gab es noch ein Aben­dessen beim Has’nwirt in Rim­st­ing sowie eine inter­es­sante Kirchen­führung in Urschalling. Die gesamte Organ­i­sa­tion dieses Tages hat­te P. Boni­fatius übernommen.

Am Vortag des Großen Frauen­t­ages (14. August) zog Dominik Steine­brun­ner aus Todt­nau im Schwarzwald in unser Kloster ein, um das Pos­tu­lat zu begin­nen. Er hat­te kurz zuvor mit sehr guten Ergeb­nis­sen am Auf­bau­gym­naisum des Sem­i­nars St. Pirmin/Sasbach das Abitur bestanden.

Eine weit­ere Stärkung erfuhr unser Kon­vent durch die Able­gung der Feier­lichen Pro­feß von Fr. Simon am Christkönigsson­ntag, 23. Novem­ber. Wir freuen uns, daß seine rei­flichen Über­legun­gen zu diesem Ziel geführt haben. Mit großem Eifer hat er schon vieles in der neu ein­gerichteten Schreinerei geschaf­fen. An der Pro­feßfeier nah­men neben sein­er Mut­ter, seinem Brud­er und weit­eren Ver­wandten auch Ange­hörige sein­er Aus­bil­dungsstätte, Schreinerei Schmid, Abens­berg, teil.

Sein Sil­bernes Priester­ju­biläum (8. Dezem­ber) feierte P. Leopold bere­its am 3. Okto­ber mit einem großen Fre­un­deskreis bei der Magna Mater Aus­tri­ae im Wall­fahrt­sort Mari­azell. Wei­h­bischof Dr. Hel­mut Krät­zl aus Wien, der ihm vor 25 Jahren die Priester­wei­he gespendet hat­te, hielt dabei die Festpredigt.

P. Gre­gor organ­isierte das Haupt­fest für die Herz-Mar­iä-Brud­er­schaft in diesem Jahr in beson­der­er Weise. Er lud dazu seinen Stu­di­en­fre­und Wei­h­bischof Dr. Karl-Heinz Wiese­mann (Erzbis­tum Pader­born) ein, der das Pon­tif­ikalamt sowie die anschließende Sakra­mentsprozes­sion hielt.

Ein her­aus­ra­gen­des Fest war die Ein­wei­hung des Benedik­tus­brun­nens im neugestal­teten Innen­hof des Kreuz­ganges. Unser Hwst. Herr Diöze­san­bischof Dr. Ger­hard Lud­wig Müller feierte am Abend des Hochfestes des hl. Benedikt, 11. Juli, das Pon­tif­ikalamt. Anschließend zog die große Schar der Gäste gemein­sam in den Kreuz­garten zur Segens­feier. Unter ihnen waren auch Regierung­spräsi­dent Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er und Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier. Der Brun­nen wurde vom Bild­hauer Alfred Böschl aus Adl­hausen nach Motiv­en der Benedik­tusvi­ta geschaf­fen. Er hat­te sich einge­hend mit der Gestalt unseres Ordens­grün­ders befasst, hat­te die Orte seines Wirkens in Ital­ien, Subi­a­co und Monte Cassi­no, aufge­sucht, um diese Bronzeplas­tik zu schaf­fen. Auf drei schräg übere­inan­der gelegten Stein­blöck­en, aus denen das Wass­er fließt, ste­ht ein Benedikt in jugendlichem Alter. Seine Gestik lädt ein, den Weg des geistlichen Auf­stiegs mitzuge­hen. Am Gurt­ges­ims der Fas­sade kor­re­spondiert das Attrib­ut des Heili­gen, der Rabe mit dem vergifteten Brot im Schn­abel. Daß die Idee eines Brun­nens umge­set­zt wer­den kon­nte, ver­danken wir dem Vere­in der Fre­unde und weit­eren Förder­ern, die die finanziellen Mit­tel aufge­bracht haben. Ihnen sei auch an dieser Stelle nochmals ein her­zlich­es “Vergelt’s Gott” gesagt. Der Benedik­tus­brun­nen stellt eine große Bere­icherung sowohl für die Kloster­an­lage als auch für das gemein­schaftliche Leben des Kon­ventes dar. In den heißen Som­mer­monat­en dieses Jahres waren wir Mönche dort immer wieder zur abendlichen Rekreation ver­sam­melt. Gle­ichzeit­ig ist der Kreuz­garten wieder ein Ort der Samm­lung und Stille geworden.

Zu den Gästen, die uns das Jahr hin­durch mit ihrem Besuch beehrten, gehören der Hwst. Herr Bischof von Eich­stätt, Dr. Wal­ter Mixa, der Pri­or von Heili­genkreuz, P. Dr. Max­i­m­il­ian Heim OCist, Altäbtissin Edel­traud Forster OSB von Eibin­gen, der schei­dende Domdekan und Per­son­al­ref­er­ent unser­er Diözese Prälat Franz Hirsch, der Car­i­tas-Direk­tor Msgr. Bern­hard Piendl sowie die Äbte von Met­ten, Plankstet­ten, Schey­ern, Rohr und Nieder­al­taich im Rah­men des “Kleinen Äbte­tr­e­f­fens”. Ein beson­der­er Gast war für uns natür­lich Prof. Dr. Hubert Ritt. Er hielt uns vom 7. — 11. Jan­u­ar die Kon­ven­tex­erz­i­tien und sprach dabei über Maria, Petrus und Paulus anhand der neutes­ta­mentlichen Schrift­stellen. Im Anschluß daran kon­nten wir am Fest der Taufe des Her­rn im Kon­ven­tamt unsere Gelübde erneuern. In Wel­tenburg fand die Früh­jahrvol­lver­samm­lung der AGOM und die Jahresta­gung der His­torischen Sek­tion der Bay­erischen Benedik­tin­er­akademie statt. Während der Oster­woche waren die zeitlichen Pro­fessen der bay­erischen Abteien zur Tri­en­na­len­ta­gung unsere Gäste. Auch die Novizen unser­er Klöster kon­nten wir anläßlich des Besuch­es des Kom­munnoviziates kurz ken­nen­ler­nen. Natür­lich besucht­en uns auch viele Ver­wandte, Fre­unde und Bekannte.

Das Gäste­haus war gut belegt. Ein­er Rei­he von Grup­pen mußte lei­der abge­sagt wer­den, weil manch­mal die Kapaz­itäten nicht aus­re­icht­en. Auch für das kom­mende Jahr hat schon eine große Zahl von Grup­pen gebucht.

Der größte Teil der Gäste kommt allerd­ings nicht zu uns Mönchen, son­dern hat sich das Kloster mit sein­er Umge­bung als Aus­flugsziel gewählt. Die Schiff­fahrt durch den Donaudurch­bruch, die berühmte Asam-Kirche, der Bier­garten mit dem Kloster­bier usw. ziehen jedes Jahr Tausende von Touris­ten an. Etliche Grup­pen — beson­ders in der Zeit nach der Erstkom­mu­nion und der Fir­mung — feiern einen Gottes­di­enst bei uns. Manche nehmen auch an unserem Stun­denge­bet teil.

Für alle gab es in diesem Jahr gewisse Ein­schränkun­gen und Hin­dernisse. Schon ein­gangs wurde erwäh­nt, daß lange Zeit keine Schiffe fahren kon­nten. Aber auch mit dem Auto waren wir nur noch schw­er erre­ich­bar, da in der Asam­straße die Felsen saniert wer­den. Dazu wur­den zwis­chen­zeitlich immer wieder kürzere Vollsper­run­gen vorgenommen.

Aber selb­st wenn man das Ziel erre­icht hat­te, gab es noch so manche Hür­den zu nehmen. Weil in weit­en Teilen der gesamten Kloster­an­lage und der Kirche in großem Umfang die Ren­ovierun­gen weit­ergin­gen, kam es immer wieder zu teil­weisen Sper­run­gen. Wur­den an ein­er Seite Gerüste abge­baut, ent­standen an ein­er anderen sogle­ich wieder neue.

Den­noch wer­den die Ange­bote in der Kloster­schenke, im Gäste­haus und bei den Kirchen­führun­gen weit­erge­führt und den aktuellen Gegeben­heit­en angepaßt. Die Sub­stanzsicherung und Ren­ovierung des Kon­vent- und Abteige­bäudes kon­nten im Novem­ber weit­ge­hend abgeschlossen wer­den. Die Däch­er sind nun wieder dicht und sta­bil, nach­dem der gesamte Dachstuhl saniert und eine Neuein­deck­ung vorgenom­men wor­den ist. Eben­so wur­den sämtliche Architek­turteile in Naturstein, wie Sock­el, Fen­stergewände, Trauf- und Gurt­ges­imse, über­ar­beit­et und die Fas­saden neu gestrichen.

Viele Besuch­er möcht­en gerne das Innere von Kloster und Brauerei besichti­gen, was nicht möglich ist. Um diesen Inter­essen­ten den­noch “Ein­blicke” zu gewähren, wird ein Infor­ma­tions- und Begeg­nungszen­trum im bish­eri­gen Felsenkeller der Brauerei errichtet. Für dieses Pro­jekt, das im Rah­men des EU-Förder­pro­gramms “Leader+” bezuschußt wird, erfol­gte am 11. Sep­tem­ber der “erste Spaten­stich” gemein­sam durch Abt Thomas, den Direk­tor der Brauerei, Her­rn Goss, sowie den zweit­en Bürg­er­meis­ter von Kel­heim, Her­rn StD Fries.

Dieser Jahres­bericht wird immer im Monat Novem­ber ver­faßt, in dem wir auch beson­ders der Ver­stor­be­nen gedenken. Jed­er Priester­mönch zele­bri­ert dann eine Hl. Messe für die Toten der Benedik­tin­erkon­föder­a­tion. An Allersee­len hal­ten wir nach dem Kon­ven­tamt den feier­lichen Gruft­gang. Auch das Jahr hin­durch gedenken wir täglich beim Aben­dessen und vor der Kom­plet der Ver­stor­be­nen unseres Klosters und feiern jeden Monat ein Requiem für sie. In diesem Jahr ver­lor am 22. Feb­ru­ar Fr. Rupert seinen Vater, Her­rn Erhard Bitz, den er noch ein­mal kurz vor seinem Tod besuchen kon­nte. Am 17.September ver­starb Frau Agathe Gut, eine Schwest­er unseres ver­stor­be­nen Fr. Bern­hard. Am 26. Okto­ber ver­starb der Schwa­ger unseres Altabtes, Herr Anton Seitz, der sich durch einige schmiedeeis­erne Werke auch in unserem Kloster verewigt hat. Von Bedeu­tung ist, daß ger­ade in diesem Gedenk­jahr der Kloster­aufhe­bung 1803 auf dem Südlichen Fried­hof in München das Grabfeld des let­zten Abtes, Benedikt Wern­er, aufge­fun­den wor­den ist: Da dieses aber anschließend von der bekan­nten Fam­i­lie Thoma ver­wen­det wor­den war, wird es nicht möglich sein, nach noch vorhan­de­nen Gebeinen zu suchen, um diese in sein Kloster zurück­zuführen. Das Grab soll durch einen schlicht­en Gedenkstein gekennze­ich­net wer­den, um es nicht in Vergessen­heit ger­at­en zu lassen. Mit dem Tod wur­den wir auch am 22. März kon­fron­tiert. Vor den Augen sein­er Fre­undin stürzte in der dem Kloster gegenüber­liegen­den Fel­swand ein Klet­ter­er ab. Seine Leiche kon­nte erst nach ein­er aufwendi­gen Bergungsak­tion gefun­den werden.

Natür­lich vergessen wir auch die Leben­den nicht. Immer wieder schließen wir unsere Ange­höri­gen, Fre­unde und Wohltäter in unser für­bit­ten­des Gebet ein. Dieses möcht­en wir Ihnen auch für das kom­mende Jahr ver­sprechen. So wün­schen wir Ihnen eine besinnliche Adventszeit, ein fro­hes Wei­h­nachts­fest und Gottes beglei­t­en­den Schutz für das Jahr des Her­rn 2004.

Ihre Mönche von Weltenburg

Jahresbericht 2001

Advent 2000 — Advent 2001

“Die Heili­gen kom­men wieder.” Unter diesem Titel wurde vor über 25 Jahren ein Buch über die Heili­gen und ihre Verehrung veröf­fentlicht. In diesem Jahr kön­nen wir diesen Buchti­tel sehr wörtlich nehmen und ihn über den Hochal­tar unser­er Kirche schreiben. Fast drei Jahre zeigten sich zahlre­iche Besuch­er der Abteikirche ent­täuscht, als sie bei ihrem Betreten den gesamten Hochal­tar eingerüstet fan­den. Lediglich ein riesiges Foto deutete an, was son­st hin­ter den Abdeck­un­gen zu sehen war. Im Okto­ber war es nach fast drei Jahre dauern­den Arbeit­en so weit. Die Vorhänge kon­nten abgenom­men und dann auch das Gerüst abge­baut wer­den. St. Georg, der Drache und die Prinzessin erstrahlen in neuem Glanz. Aufmerk­same Beobachter kön­nen auch gle­ich Verän­derun­gen gegenüber dem früheren Ausse­hen fest­stellen. Man hat bei der jet­zi­gen Restau­rierung die Orig­i­nal­fas­sung von Egid Quirin Asam wieder hergestellt. Am auf­fäl­lig­sten ist das bei den bei­den Assis­ten­z­fig­uren St. Mar­tin und St. Mau­rus zu beobacht­en. Die früher Gold gefassten Fig­uren erscheinen nun in elfen­be­in­far­ben­em Weiß. Die Leitung der Maß­nahme lag in der Hand des Staatlichen Hochbauamtes Land­shut unter fach­lich­er Beratung durch das Bay­erische Lan­desamt für Denkmalpflege. Die Arbeit­en führte die Fir­ma Preis et Preis aus Pars­berg aus. Fed­er­führend vor Ort war vor allem Herr Restau­ra­tor Karl Men­ner. Die Hälfte der Kosten wurde von der PRO­JU­VIS-Stiftung über­nom­men, wofür Her­rn Dick­er und den Mit­gliedern seines Stiftungsrates unser aufrichtiger und tief emp­fun­den­er Dank gilt. Die andere Hälfte wurde durch den Freis­taat Bay­ern finanziert. Lei­der wird die Freude über den freien Blick nicht lange währen. Für den näch­sten Restau­rierungsab­schnitt wird Anfang des neuen Jahres 2002 der Altar­raum bald eingerüstet. Voraus­sichtlich wer­den sich die Arbeit­en bis zum Jahre 2007 in mehreren Bauab­schnit­ten von vorne nach hin­ten im Kirchen­raum hinziehen. Eben­so begin­nt im kom­menden Jahr die Sanierung der Dachkon­struk­tion ein­schließlich der Dachdeck­ung sowie der Fas­saden der Abteikirche.

Die Sub­stanzsicherung und Restau­rierung des Kon­vent­ge­bäudes geht zügig voran. An den Außen­fas­saden und den Däch­ern zeigten sich umfan­gre­iche Schä­den. Der Ost­flügel und ein Drit­tel des Nord­flügels sind nun fer­tig. Für den Ost­flügel beste­ht eine staatliche Baulast, da er nach der Säku­lar­i­sa­tion als Pfar­rhof diente. Mit der Architek­ten­leis­tung und der Bauleitung wurde sowohl vom Staatlichen Hochbauamt als auch von der Abtei Herr Arnulf Magerl, Ober­traub­ing, beauf­tragt. So wis­sen wir die Bewäl­ti­gung dieser umfan­gre­ichen Maß­nahme wieder in kom­pe­ten­ten Hän­den, die sich bei früheren Pro­jek­ten schon bewährt haben. Weit­ge­hend kon­nten die Arbeit­en an heimis­che Fir­men aus unser­er Umge­bung vergeben wer­den. Im April began­nen die Vorar­beit­en im Kloster­garten. Anfang Mai mussten diese vorüberge­hend kurz eingestellt wer­den, da beim Erricht­en der Baus­traße Skelet­treste gefun­den wur­den. An dieser Stelle östlich der Apsis der Kirche befand sich früher der Kloster­fried­hof. Die Gebeine wur­den nach ein­er Prü­fung durch Archäolo­gen in der Gruft an der Süd­seite der Kirche beige­set­zt. Eine weit­ere Verzögerung gab es im Juli. Ein schw­er­er Sturm, der in Kel­heim ein Todes­opfer forderte, zog eine Spur der Ver­wüs­tung durch ganz Süd­deutsch­land; dabei wur­den die Pla­nen des Schutz­daches weg­geris­sen, so daß Regen­wass­er durch die Stuck­decke in die Bib­lio­thek ein­drang. Angesichts solch­er Wasser­schä­den von oben sind wir froh, dass nun endlich die großen Hochwasser­schä­den des Jahres 1999 fast voll­ständig behoben sind. In diesem Zusam­men­hang ist auch die Sakris­tei kom­plett ren­oviert wor­den. Die Stuck­atur und die großen Gemälde leucht­en in neuem Glanz. Nach einem etwa zwei­jährigem Pro­vi­so­ri­um im Klausurgang der ersten Etage sind wir mit dem Sakris­tan, P. Josef, froh, wieder die Sakris­tei nutzen zu können.

Auch die Dor­fkirche kon­nte inzwis­chen wieder­hergestellt wer­den. Am Pfin­gsmon­tag wei­hte Abt Thomas den neuen Volk­saltar aus Kel­heimer Mar­mor, der vom Bild­hauer Markus Wurmer aus Hausen gefer­tigt wor­den war. Seit diesem Tag kön­nen P. Josef, P. Gre­gor und P. Stephan dort wieder Gottes­di­en­ste feiern. Allerd­ings mussten die Auße­nar­beit­en am Turm noch fort­ge­set­zt wer­den, so dass erst zum Kirch­wei­h­fest im Okto­ber der Abschluss der Ren­ovierun­gen gefeiert wer­den kon­nte. Eine weit­ere Altarkon­sekra­tion nahm Abt Thomas nach Ende der mehrjähri­gen Ren­ovierun­gen am Christkönigsson­ntag, 25.XI., in der Fil­ialkirche Ober­scham­bach vor, die von P. Thomas und P. Eusta­sius betreut wird. Bei­de arbeit­en daran, die Seel­sorge der bish­er unab­hängig existieren­den Pfar­rei Teuert­ing und der Exposi­tur Ein­muß (jew­eils mit ihren Fil­ial­ge­mein­den) stärk­er zusam­men­zuführen. Für diese war es eben­falls schon die zweite Altar­wei­he in diesem Jahr. Wei­h­bischof Vinzenz Guggen­berg­er hat­te den neuen Volk­saltar in der Fil­ialkirche Unter­wendling gewei­ht. Weit­ere Restau­rierungsar­beit­en gibt es derzeit in der Fil­ialkirche Reiss­ing sowie in Thal­dorf, wo P. Pri­or Benedikt regelmäßig die Son­ntags­gottes­di­en­ste hält. Angesichts so viel­er Bau­maß­nah­men spöt­teln manche und deuten die Ordens­abkürzung “OSB” mit “Oh, sie bauen.”

Wichtiger sind aber die “Arbeit­en” am Gemein­schaft­sleben. Wir began­nen das neue Jahr 2001 wieder mit der geistlichen Zurüs­tung in den Kon­ven­tex­erz­i­tien. Darin begleit­ete uns der Altabt von Ger­leve, Dr. Clemens Schme­ing, der jet­zt Spir­i­tu­al bei den Mitschwest­ern in Eibin­gen ist. Den Abschluss bildete die Gelüb­deerneuerung in der ersten Ves­per vom Hochfest der Erschei­n­ung des Her­rn. Nach dieser kon­nten wir unseren Kan­di­dat­en Neven Grgic ein­klei­den. Er wählte sich den in sein­er Heimat Kroa­t­ien sehr verehrten hl. Anto­nius von Pad­ua zum neuen Namenspa­tron. Am 18.IV. starb nach schw­er­er Krankheit seine Mut­ter, Wilma Tro­gr­lic; Fr. Rupert begleit­ete ihn zur Beerdigung.

Nicht nur im Noviziat gab es Zuwachs, son­dern auch in der Gemein­schaft der Wel­to­blat­en. Am 22.IX. wurde nach Beendi­gung des Probe­jahres Frau Mar­garete Staudigl, Würzburg, endgültig aufgenom­men. Als Patron­in wählte sie sich die hl. Maria Magdalena.

Zum Tag des gottgewei­ht­en Lebens waren am 4.II. alle Ordensleute des Bis­tums zu ein­er feier­lichen Ves­per mit Predigt des Diöze­san­bischofs in den Dom ein­ge­laden. Als Vorsänger fungierte eine zu diesem Anlass gebildete Schola von Mönchen unseres Klosters und der Nach­barabtei Rohr. Der Dom war gut gefüllt und alle waren anschließend zu einem Imbiss bei den Schulschwest­ern ein­ge­laden, um die Möglichkeit der Begeg­nung zu haben.

Am 5.III. kon­nten wir den 75. Geburt­stag von P. Clemens gemein­sam mit ein­er Abor­d­nung sein­er früheren Pfar­rei Teuert­ing bege­hen. Von den dreizehn Mönchen im Haus ist er unser Senior. Er übern­immt noch Seel­sorgsaushil­fen und arbeit­et außer­halb der Touris­ten-Sai­son im Kloster­laden mit.

Am Benedik­tus-Fest, dem 11.VII. feierten wir das Sil­berne Abt­sju­biläum von Altabt Thomas. Im abendlichen Pon­tif­ikalamt hielt Abt­präs­es Dr. Gre­gor Zasche die Fest­predigt. Anschließend war ein gemütlich­es Beisam­men­sein mit den zahlre­ichen Gästen und den Gläu­bi­gen aus den vom Kloster betreuten Gemein­den im Kloster­hof bei Bier und Brezen.

Von den Gästen, die im Laufe des Jahres unser Kloster besucht­en, seien einige beson­ders genan­nt. Am 5.IV. traf sich Diöze­san­bischof Man­fred Müller mit dem Bay­erischen Presse­club in Wel­tenburg. An der Feier seines 75. Geburt­stages am 15.XI. nahm Abt Thomas am Pon­tif­ikalamt im Hohen Dom in Regens­burg teil. Am 3.V. besuchte uns Wei­h­bischof Cor­neliu Oni­la aus Rumänien. Drei mal kamen Bis­chöfe aus Südafri­ka zu Besuch, die aus dem Bis­tum Regens­burg stam­menden Oswald Hirmer (Umta­ta) und Hubert Buch­er (Beth­le­hem) sowie der Franziskan­er Michael Row­land (Dun­dec). An den Priesterex­erz­i­tien im Novem­ber nahm Bischof Vik­tor von Augs­burg teil. Es war seit seinem Besuch als Abt­pri­mas am 2.X.1986 sein erster Besuch in Wel­tenburg. Aus dem Kreis der Äbte weilte über die bewährten Ref­er­enten beim Kom­munnoviziat und dem “Kleinen Äbte­tr­e­f­fen” hin­aus Abt Lawrence aus Rams­gate (Eng­land) einige Tage bei uns. Zwei mal spende­ten uns Neu­priester den Prim­izsegen. Am 8.VI. kam Raphael Schliebs mit mehreren Alum­nen aus Pader­born und am 10.VII. P. David Riedl aus dem Nach­bark­loster Rohr, dem Abt Thomas die Prim­izpredigt bei der Heimat­prim­iz in Neu­sorg hielt.

Das Kon­ventleben wurde durch manch weit­ere Ereignisse bere­ichert, die übliche Faschings­feier mit Bun­tem Pro­gramm im Mar­tinssaal, nach der Anschaf­fung eines neuen Trak­tors eine Fahrzeugseg­nung mit anschließen­der Brotzeit im Freien auf dem Buch­hof und am 18.VIII. ein Fußball­spiel gegen die Min­is­tran­ten (es wurde 4:1 gewon­nen — im Rück­spiel gab es Revanche: 3:5 verloren).

Das erste Spiel war Bestandteil von zehn­tägi­gen TV-Drehar­beit­en. Die öster­re­ichis­che “Tel­lux” Filmge­sellschaft erstellte für das Bay­erische Fernse­hen und für das ORF einen 45minütigen Film über unseren Kon­vent. Regis­seur Volk­er Schmidt hat­te nach öfteren inten­siv­en Vorge­sprächen das Drehbuch geschrieben und die Auf­nah­men geleit­et. Vorge­se­hene Sende­ter­mine sind Son­ntag, 23. XII., 16.30 Uhr (Pro­gramm 3 sat), 1.Weihnachtsfeiertag 25.XII, 19.00 Uhr (3. Pro­gramm Bay­erisches Fernse­hen) und Dien­stag, 5.II.2002, 19.30 Uhr (3. Pro­gramm Bay­erisches Fernse­hen). Im Rah­men ein­er Serie über Klöster an der Donau wurde der Film für die Rei­he “Sta­tio­nen” im Bay­erischen Fernse­hen gedreht. Die Sende­ter­mine im Öster­re­ichis­chen Fernse­hen sind noch nicht bekannt.

Der diesjährige Kon­ven­taus­flug ging am 18.IX. nach Freis­ing. Der Direk­tor des Diöze­san­mu­se­ums, Dr. Stein­er, hielt uns eine umfan­gre­iche Führung durch die Son­der­ausstel­lung “St. Georg, der Rit­ter mit dem Drachen”. Mehrere Auf­sätze des Kat­a­logs mit dem gle­ichen Titel dien­ten uns später als Tis­chle­sung, die uns unseren Patron unter ver­schiede­nen Gesicht­spunk­ten neu nahe bracht­en. Das Mit­tagessen nah­men wir im Bräustüberl von Wei­hen­stephan ein. Dann fol­gten Führun­gen durch den Dom mit Fürsten­gang und durch die Dom­bib­lio­thek, deren Bestände z.T. auf den let­zten Wel­tenburg­er Abt vor der Säku­lar­i­sa­tion, Benedikt Wern­er, zurück­ge­hen. Er hat­te nach der Kloster­aufhe­bung in München gewohnt und seine dort aufge­baute umfan­gre­iche Pri­vat­bib­lio­thek dem neuer­richteten Sem­i­nar vererbt. Auf dem Rück­weg haben wir in der Freisinger “Wieskirche” die Ves­per gesungen.

Die Ver­bun­den­heit unser­er Abtei mit anderen Klöstern wird durch gegen­seit­ige Hil­fen, Ein­ladun­gen, Teil­nahme an Fes­tlichkeit­en und Beerdi­gun­gen deut­lich. Darüber hin­aus fand in diesem Jahr das Gen­er­alka­pi­tel Bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion (BBK) statt. Daran nah­men in Nieder­al­taich Abt Thomas und P. Thomas (als gewählter Deputiert­er) teil. Im Anschluss daran ste­ht jew­eils in den einzel­nen Klöstern die “Ämter­erneuerung” und Senioren­wahl an. Alle Offizialen wur­den bestätigt und die bish­eri­gen Senioren wieder gewählt.

Fr. Simon hat inzwis­chen mehr als die Hälfte der Lehrzeit als Schrein­er bei der Fir­ma Schmid in Abens­berg absolviert. Fr. Rupert musste sich mit ein­er gerin­gen Apfel­ernte zufrieden geben. Dafür waren die Honigerträge um so erfreulich­er. Dem­nächst wird er Honig­gläs­er mit einem eige­nen Klosteretikett verse­hen. P. Josef kon­nte die Bele­gung im Gäste­haus weit­er steigern. Auch die Zahl der Tagesver­anstal­tun­gen hat sich ver­mehrt. Für Anfra­gen gibt es inzwis­chen eine eigene E‑Mail-Adresse: gaestehaus@kloster-weltenburg.de. P. Stephan hat nun das The­olo­gi­es­tudi­um in Salzburg abgeschlossen und begann mit Schul­jahre­san­fang am Donau-Gym­na­si­um in Kel­heim das Fach Reli­gion zu unter­richt­en. Er hält mit P. Gre­gor z.Zt. für den Gebet­skreis einen mehrmonati­gen Glauben­skurs. Zusät­zlich zu den Haupt­festen der Brud­er­schaften wer­den immer wieder Einkehrtage ange­boten. U.a. referierte dabei die bekan­nte Kon­ver­titin Gabriele Kuby. Da mit­tler­weile immer mehr auswär­tige Kirchen­führer Grup­pen nach Wel­tenburg begleit­en, hält P. Leopold regelmäßig spezielle “Muster­führun­gen”, so daß es ein einiger­maßen ein­heitlich­es Konzept gibt. Beson­ders beliebt sind bei den zahlre­ichen und großen Grup­pen aus den USA seine musikalis­chen Ein­la­gen, näm­lich der Gesang eines Choral­stück­es. Für Anfra­gen, die die HVHS und auch die Kirchen­führun­gen betr­e­f­fen, wird in Kürze fol­gende E‑Mail-Adresse zur Ver­fü­gung ste­hen: info@hvhs-weltenburg.de. Nun kann auch der häu­fig geäußerte Wun­sch nach Orgel­musik aus unser­er Abteikirche erfüllt wer­den. Eine von P. Stephan vor län­ger­er Zeit an der his­torischen Bran­den­stein-Orgel einge­spielte CD ist jet­zt fer­tiggestellt wor­den und kann im Kloster­laden erwor­ben bzw. auch bestellt wer­den. P. Pri­or ist mit dem steigen­den Umsatz seit der Neugestal­tung des Ladens sehr zufrieden. Beson­ders der Buchverkauf hat zugenommen.

Während diese Zeilen geschrieben wer­den, ist allerd­ings schon Win­ter­ruhe. Wenn zu Aller­heili­gen die Schiff­fahrt eingestellt wird und bald darauf die Kloster­schenke schließt, kom­men nur noch vere­inzelt Gäste oder gar Grup­pen zum Kloster. Das wis­sen allerd­ings ger­ade die Besuch­er des Gäste­haus­es zu schätzen, das lediglich über Wei­h­nacht­en und während der Kon­ven­tex­erz­i­tien geschlossen ist. Wir wün­schen auch Ihnen jet­zt in den Wochen der adventlichen Vor­bere­itun­gen und zu den großen Fes­ten ein paar stille, besinnliche Tage und dann ein fro­hes und geseg­netes Wei­h­nachts­fest. Möge für uns alle trotz großen Lei­des und Schreck­ens auf der ganzen Welt das Jahr des Her­rn 2002 ein Jahr des Friedens wer­den. Dafür hat auch der Papst wieder Glieder aller Reli­gion­s­ge­mein­schaften zum Gebet nach Assisi ein­ge­laden (24.I.). Ger­ade wir Klöster schließen uns dem an und hal­ten das Anliegen in unseren Gebeten immer wieder lebendig. Auch Sie alle mit Ihren kleinen und großen Anliegen schließen wir dankbar für jede Ver­bun­den­heit in unser Gebet ein.

Dazu grüßen Sie Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg.

Jahresbericht 2000

Advent 1999 – Advent 2000

„Mil­le­ni­um“

Das Jahr 2000 – und mit ihm das „Heilige Jahr“ oder „Jubel­jahr“- neigt sich dem Ende zu. Am Hochfest der Erschei­n­ung des Her­rn, dem 6.Januar 2001, wird Papst Johannes Paul II. es beschließen. In diesem Jahres­bericht schauen wir aber erst ein­mal auf den Anfang zurück. Wir haben das „Heilige Jahr 2000“ für Wel­tenburg mit dem feier­lichen Einzug zur Christ­mette durch das Haupt­por­tal der Abtei- und Pfar­rkirche und einem beson­deren Ein­gangsri­tus sym­bol­isch eröffnet. Wir haben das Jubel­jahr auch zum Anlaß genom­men, uns noch mehr mit unser­er Orden­sregel zu befassen. So wurde begin­nend mit dem I. Advent in die Liturgie des Nacht­ge­betes ein neues Ele­ment einge­fügt. Nach der Eröff­nung der Kom­plet wer­den einige Abschnitte der Benedik­tus­regel vor­ge­tra­gen, an die sich aus­gewählte zeit­genös­sis­che Kurzkom­mentare anschließen. Dann fol­gt eine kurze Zeit der Stille zur Besin­nung, der das Schuld­beken­nt­nis fol­gt. Abt Chris­t­ian Schütz von Schweikl­berg hat uns dankenswert­er­weise seine Zusam­men­stel­lung der Kurzkom­mentare zur Ver­fü­gung gestellt. Eine andere Verän­derung gab es auf der Wel­tebene unseres Ordens: Während des Äbtekon­gress­es im Sep­tem­ber in Rom trat Abt­pri­mas Mar­cel Rooney aus gesund­heitlichen Grün­den von seinem Amt zurück. Zum Nach­fol­ger wurde Erz­abt Notk­er Wolf von St. Ottilien gewählt. Zu Beginn des Kon­gress­es hat Papst Johannes Paul II. am 3.September mit Papst Pius IX. und Papst Johannes XXIII. den Benedik­tin­er Colum­ba Marmion, Abt von Mared­sous, in das Verze­ich­nis der Seli­gen der Kirche aufgenom­men. Er lebte von 1858–1923 und ist beson­ders als geistlich­er Schrift­steller bekan­nt geworden.

Zum Jahreswech­sel wurde die son­st übliche Tage­sor­d­nung verän­dert. Am Sil­vester­abend wurde die Kom­plet vorver­legt, so daß anschließend Zeit zum gemein­samen Feiern war. Um 22 Uhr beteten wir die Vig­il, anschließend war die Aus­set­zung des Aller­heilig­sten, um das Jahr 2000 in Anbe­tung vor dem Her­rn zu begin­nen. Die Mil­le­ni­ums-Feier des Freis­taates Bay­ern wurde vom 21. — 23. Juli über drei Tage in Regens­burg, der alten bay­erischen Haupt­stadt, began­gen. Auf diesem “Fest der Bay­ern“, das von ein­er hal­ben Mil­lion Gästen besucht wurde, waren mit den meis­ten im Bis­tum ansäs­si­gen Ordens­ge­mein­schaften auch die Benedik­tin­er­a­bteien Rohr, Met­ten und Wel­tenburg durch einen gemein­samen Infor­ma­tion­s­stand vertreten. In der Basi­li­ka St. Emmer­am war eine feier­liche Ves­per der bay­erischen Äbte und Äbtissi­nen, der Bischof Man­fred von Regens­burg vor­stand. Geistlich­es Rüstzeug für das ganze Jahr bere­it­ete uns in den Kon­ven­tex­erz­i­tien vom 9.–14.Januar Pfar­rer Josef Brand­ner. Der Priesterseel­sorg­er des Erzbis­tums München-Freis­ing führte anhand aus­gewählter Texte durch das Johannes-Evan­geli­um. Abt Thomas hielt das Jahr über mon­tags die Kon­feren­zen für den Kon­vent, zu denen einige Male auch auswär­tige Ref­er­enten ein­ge­laden waren. Pater Dr. Jörg Müller, Palot­tin­er aus Freis­ing, sprach zum The­ma „Pri­vatof­fen­barun­gen“. Der Bild­hauer Alfred Böschl aus Adl­hausen ver­suchte im Hin­blick auf die Ausstel­lung „Wel­tenburg­er Spuren 2000“ in das Ver­ständ­nis zeit­genös­sis­ch­er Kun­st einzuführen. Bei­de The­men regten zu einem eifrigen Aus­tausch an.

Kon­vent

Für den Kon­vent gab es in diesem Jubel­jahr mehrere Anlässe zu feiern. Den Auf­takt bildete am Hochfest des Heim­ganges des hl. Ordens­vaters Benedikt, dem 21. März, die Zeitliche Pro­feß unseres Fr. Simon M., durch die er sich für drei Jahre an unsere Gemein­schaft band. Ende Juli begann der gel­ernte Zim­mer­mann eine weit­ere Lehre als Schrein­er bei der Fir­ma Schmid in Abens­berg. Am 13.April vol­len­dete P. Raphael das 75. Leben­s­jahr. Er wirkt immer noch rührig als Seel­sorg­er in der Exposi­tur Ober­ried am Arber. Den 40. Geburt­stag beg­in­gen in diesem Jahr Abt Thomas M., P. Pri­or Benedikt und P. Gre­gor. Am Hochfest des hl. Benedikt, des Patrons Europas, am 11.Juli, feierte Altabt Thomas in Wel­tenburg das Gold­ene Priester­ju­biläum. Altabt Emmer­am von Met­ten hielt die Fest­predigt. Im Anschluß an das abendliche Pon­tif­ikalamt wur­den alle, die den Gottes­de­inst mit­feierten, über 300 Gläu­bige, in den Räu­men der Kloster­schenke als unsere Gäste bewirtet. Ein her­aus­ra­gen­des Ereig­nis war die Priester­wei­he von P. Ste­fan am 23. Sep­tem­ber. Aus­gerech­net zu diesem Fest wurde das Kloster, wie bere­its ein erstes Mal in diesem Jahr am Anfang des Monats August, wieder vom Hochwass­er der Donau eingeschlossen. Die bei­den Hochwass­er waren in dem für uns alljährlich „gewohn­ten“ Aus­maß. Bischof Man­fred und alle Fest­gäste mußten über den Frauen­berg kom­men. Der „Loret­to-Gebet­skreis“ aus Salzburg hat­te die musikalis­che Gestal­tung über­nom­men. Tags darauf beg­ing P. Ste­fan die Kloster­prim­iz. Abt Thomas M. hielt dazu im son­ntäglichen Kon­ven­tamt die Fest­predigt. Eine Woche später, am 1. Okto­ber, nimmt ein großer Teil des Kon­ventes an der Heimat­prim­iz in Dis­tel­hausen (Tauber­bischof­sheim) teil. 1000 Gäste aus nah und fern feierten den Prim­iz­gottes­di­enst im Festzelt mit; die Predigt hielt der durch Med­ju­gor­je bekan­nte P. Jozo Zovko OFM. Der Kon­vent ist zahlen­mäßig gle­ich groß – bzw. klein – geblieben, den­noch hat es einige Verän­derun­gen gegeben. Anfang Juni wurde Herr Neven Grgic, ein gebür­tiger Kroate, als Kan­di­dat aufgenom­men. Er hat das The­olo­gi­es­tudi­um in Eich­stätt mit dem Diplom abgeschlossen. Als Auf­gabenge­bi­et hat er von Fr. Johannes, der nach Ablauf der zeitlichen Gelübde am 14. Sep­tem­ber das Kloster ver­lassen hat, das Refek­to­ri­um über­nom­men. Am 5. Okto­ber ver­starb nach langer und schw­er­er Krankheit die Mut­ter von P. Pri­or, Frau Anna Fleis­chmann. Abt Thomas M. hielt die Beerdi­gung in Hohengüßbach bei Bam­berg, an der auch mehrere Mit­brüder teil­nah­men. Am 16. Okto­ber fand der diesjährige Kon­ven­taus­flug statt, heuer ein­mal nicht per Auto oder Bus, son­dern zu Fuß. An einem son­ni­gen Herb­st­tag wan­derten wir der Donau ent­lang nach Neustadt, wo uns Stadtp­far­rer Johannes Hof­mann, der sich unser­er Gemein­schaft sehr ver­bun­den fühlt, zum Kirch­weihmahl ins neue Altenheim geladen hat­te. Der Gemein­schaft der Wel­to­blat­en möchte sich Frau Mar­garete Staudigl (Würzburg) anschließen. Sie begann am 24. Sep­tem­ber das Probejahr.

Arbeits­bere­iche

Heuer gab es eine ganze Rei­he von Umbe­set­zun­gen: Zum 1.September wurde P. Josef M. zum Pfar­rer von Wel­tenburg und Staub­ing ernan­nt. P. Thomas wech­selte zum gle­ichen Ter­min nach Ein­muß und über­nahm am 1. Novem­ber dazu noch die Pfar­rei Teuert­ing, von der P. Clemens M. ins Kloster zurück­kehrte. Am 26. Novem­ber, dem Christkönigs­fest, wurde er von den Gläu­bi­gen beim Fest­gottes­di­enst und in der anschließen­den Feier­stunde ver­ab­schiedet. P. Eusta­sius been­dete seine Tätigkeit in Tirschen­reuth und wurde zum Kaplan für Teuert­ing und Ein­muß ernan­nt. Der Neu­priester P. Ste­fan wurde zweit­er Kaplan in Wel­tenburg und Staub­ing. Nach der Zwangspause durch die Hochwasserkatas­tro­phe im Vor­jahr kon­nte Fr. Rupert aus Garten, Obst­bau und Imk­erei gute Erträge liefern. Am Nach­mit­tag des zweit­en Wei­h­nachts­feiertages richtete der Orkan „Lothar“ am Buch­hof etliche Schä­den an, sowohl im Kloster­wald als auch an den (z.T. erst neu gedeck­ten) Däch­ern. P. Leopold kann eine steigende Zahl von Kirchen­führun­gen, auch für amerikanis­che Grup­pen, ver­merken. Er wird dabei von ein­er großen Schar von Touris­tik­führern, beson­ders aus Kel­heim und Regens­burg, unter­stützt. Er hat sie in die Beson­der­heit­en der Abteikirche und auch in das benedik­tinis­che Leben einge­führt, daß die Führun­gen in unserem Sinne geschehen. Da die Bele­gung in der Begeg­nungstätte St. Georg durch P. Josef M. kon­tinuier­lich gesteigert wer­den kon­nte, wurde Frau Meinz­er zusät­zlich für die Reini­gung der Zim­mer eingestellt. Frau Kup­ke wech­selte dabei in die Speis­esäle, hat allerd­ings inzwis­chen dort gekündigt. Chefkoch Wolf­gang Küh­nel mit seinem Team, aus dem nach lan­gen Kranken­zeit­en Frau Meier auss­chied, macht es möglich, auch größere sowie mehrere Grup­pen gle­ichzeit­ig zu verkösti­gen. Die nach den Hochwasser­schä­den des Jahres 1999 voll­ständig neu ein­gerichtete Küche mit ihren Neben­räu­men sowie die Gäste­speisez­im­mer wur­den am 16. Jan­u­ar geseg­net. Anschließend war gemein­samer Kaf­fee mit dem Küchen­per­son­al und unseren bei­den Mau­r­ern. In der Wäscherei wurde Frau Stock­er zum Schnei­dern und Aus­bessern der Habite neu eingestellt. Mit den Angestell­ten unter­nahm P. Pri­or Benedikt am 26. Juli einen Betrieb­saus­flug zum Chiemsee.

Rund ums Kloster

Das Jahr 2000 brachte für die Brauerei ein beson­deres Jubiläum „950 Jahre Kloster­brauerei Wel­tenburg“. Sie ist die älteste Kloster­brauerei der Welt. Aus diesem Anlaß wurde eine neue Bier­sorte, „Anno 1050“, einge­braut, die am 23. Feb­ru­ar vorgestellt wurde. Das Jubiläum wurde auch kirch­lich mit einem fes­tlichen Dankgottes­di­enst am 2. Juli began­gen, bei dem die H. H. Domka­pit­u­lare Robert Hüt­tner und Anton Wil­helm, die Mit­glieder des Ver­wal­tungsrates der Brauerei Bischof­shof in Regens­burg sind, konzele­bri­erten. Beson­dere Beach­tung fand die Fest­predigt von Abt Thomas M. über das Bier. Außer­dem waren ver­schiedene Präsen­ta­tio­nen und ein „Tag der offe­nen Tür“ am 14./15. Okto­ber, bei dem über 5000 Besuch­er gezählt wur­den. Alle erhiel­ten eine Maß Frei­bier und ein Präsent. Im Jubiläum­s­jahr ging der tech­nis­che Direk­tor der Brauerei Bischof­shof und der Kloster­brauerei, Herr Her­rmann Weindl, in den Ruh­e­s­tand. Seit dem die geschäftliche Verbindung zwis­chen bei­den Brauereien beste­ht, war Herr Weindl auch dem Kloster stets sehr ver­bun­den. Unsere Segenswün­sche begleit­en ihn. Die Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft unter der Leitung von Prof. Josef Kohlhäu­fl wirk­te mehrfach bei der fes­tlichen Gestal­tung des Gottes­di­en­stes mit, so am 3. Advent, in der Christ­mette, beim Gold­e­nen Priester­ju­biläum von Altabt Thomas sowie zum Jubiläum der Kloster­brauerei. Außer­dem fan­den, wie es schon lange Tra­di­tion ist, zwei Konz­erte statt, im Som­mer und im Herb­st. Bei­de zogen wieder zahlre­iche Fre­unde der geistlichen Musik an. Beim Herb­stkonz­ert trat der Vere­in der „Fre­unde der Benedik­tin­er­a­btei Wel­tenburg e.V.“ als Mitver­anstal­ter auf. Seit sein­er Grün­dung im Okto­ber 1999 sind ihm inzwis­chen 140 Per­so­n­en, Fir­men und Insti­tu­tio­nen beige­treten. Als kleines „Danke schön“ waren die Mit­glieder im Anschluß an das Konz­ert zu einem kurzen Ste­hemp­fang ein­ge­laden. Es wäre erfreulich, wenn sich weit­er­hin viele durch ihren Beitritt „offen als Fre­unde Wel­tenburgs beken­nen“ würden.

Vom 29. Juli bis 3. Sep­tem­ber fand erst­mals die Ausstel­lung zeit­genös­sis­ch­er Kun­st unter dem Mot­to „Wel­tenburg­er Spuren 2000“ statt. Herr Regierung­spräsi­dent Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er hat sie in Anwe­sen­heit zahlre­ich­er Gäste und Kun­st­fre­unde offiziell eröffnet. Von der Anlegestelle der Schiffe an der Donau, über den Kloster­hof bis hin zum Frauen­berg sowie im Fest­saal waren die Werke von 15 Kün­stlern aus­gestellt. Kurze Erk­lärun­gen sowie ein Lage­plan lagen für die Besuch­er aus. Beson­ders ver­di­ent gemacht um die Ausstel­lung hat sich der Bild­hauer Alfred Böschl durch Idee, Konzept und Organ­i­sa­tion. Inzwis­chen ist auch ein Kat­a­log erschienen, der im Kloster­laden erwor­ben wer­den kann. Dieses Pro­jekt wurde beson­ders von der Kloster­brauerei im Rah­men ihres Jubiläums gefördert, wofür Her­rn Direk­tor H.J. Moser aufrichtig gedankt sei. Für die Ausstel­lung „Natur – in Sei­de geschnit­ten“ des „Gröbal-Ate­liers“, die in den let­zten Jahren meist in den Ferien­wochen stat­tfand, wurde ein neuer Raum gefun­den, näm­lich der frühere Hochwasser­stall am Weg zum Frauen­berg. Er kann als Ort für eine Dauer­ausstel­lung genutzt wer­den. Er erhielt den Namen “Arche Noah“. In den Som­mer­monat­en sollen Natur­führun­gen von dort ihren Aus­gang nehmen. Am 23. Okto­ber wurde der nun ren­ovierte Raum den Mönchen, Angestell­ten und Gästen vorgestellt. Im Rah­men dieses Abends trat die „Zauberkün­st­lerin Janine Sil­ver“ auf und „beza­uberte“ die Anwe­senden. Für die Haupt­feste der Brud­er­schaften gewann ihr Präs­es P. Gre­gor Her­rn Prälat Lud­wig Scharf aus Regens­burg sowie P. Prov­inzial Gre­gor Lenzen von den Pas­sion­is­ten in München als Fest­predi­ger. Außer­dem fan­den die für die Mit­glieder organ­isierten Einkehrtage regen Zulauf.

Gäste

Ein beson­deres Ereig­nis, das wohl his­torisch genan­nt wer­den kann, war der Besuch unseres Diöze­san­bischofs Man­fred Müller, des Wei­h­bischofs Vinzenz Guggen­berg­er und des gesamten Domkapi­tels in Wel­tenburg am Nach­mit­tag des 18. Sep­tem­ber. Nicht ein feier­lich­er Anlaß führte uns zusam­men, son­dern der Wun­sch, unser Kloster, auch von innen, etwas näher ken­nen­zuler­nen. Nach ein­er Führung durch die Brauerei, die Klausur und die übri­gen Klosterge­bäude san­gen wir miteinan­der die Ves­per, der sich das gemein­same Aben­dessen im Refek­to­ri­um anschloß. In der zwan­glosen Atmo­sphäre kamen der Kon­vent und die hohen Gäste schnell ins Gespräch miteinan­der. Am 16. Jan­u­ar besuchte der Regierung­spräsi­dent von Nieder­bay­ern, Dr. Wal­ter Zitzels­berg­er, mit Gat­tin unsere Abtei. Zu ver­schiede­nen Anlässen weil­ten mehrmals Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, der auch der 1. Vor­sitzende des „Vere­ins der Fre­unde der Benedik­tin­er­a­btei Wel­tenburg e.V.“ ist, Bürg­er­meis­ter Heinz Reiche von Kel­heim und dessen Stel­lvertreter bei uns. Auch in diesem Jahr fand wieder der erste Teil des Kom­munnoviziates der bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion in unser­er Abtei statt. Vom 2.–20.Mai hat­te unser Kon­vent Ver­stärkung durch sechs Novizen. Tra­di­tioneller­weise fiel das „Kleine Äbte­tr­e­f­fen“ in diesen Zeitraum. Am 22.September unter­nah­men die zeitlichen Pro­fessen der Kon­gre­ga­tion von St. Ottilien einen Aus­flug und waren unsere Gäste beim Chorge­bet und im Refek­to­ri­um bei den Mahlzeit­en. Am Fest der Hl. Schutzen­gel, dem Patrozini­um unser­er Bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion, dem 2.Oktober, spendete Abt Thomas M. unserem mehrma­li­gen Gast Mar­tin Nyqvist aus Oberursel im Pon­tif­ikalamt das Sakra­ment der Firmung.

Wenn auch das Inter­net immer mehr an Bedeu­tung gewin­nt, bleiben doch alle anderen Wege der Ver­bun­den­heit weit­er­hin wichtig. Für diese möcht­en wir Ihnen ein her­zlich­es „Vergelt’s Gott“ sagen: Besuche, Post, Spenden, die Mit­glied­schaft im Fördervere­in – und vor allem auch das Gebet. Darin täglich ver­bun­den verbleiben wir her­zlich grüßend mit reichen Segenswün­schen zum Wei­h­nachts­fest und für das neue Jahrtausend

Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg

Jahresbericht 1999

Advent 1998 – Advent 1999

Dieser Advent ist zugle­ich der Advent zum Heili­gen Jahr und damit zum neuen Jahrtausend. Da unser Kloster um 600 gegrün­det wurde, ste­ht eigentlich ein Jubiläum an. Da sich unser Grün­dungs­jahr nicht exakt angeben läßt, wollen wir das Jahr 2000 nicht mit einem weit­eren Anlaß des Feierns „belas­ten“. Die 1400 Jahr-Feier soll zu einem späteren Zeit­punkt in den kom­menden Jahren sein, nach­dem das Jubiläum einge­hend vor­bere­it­et wer­den kon­nte. Das wäre in diesem Jahr ohne­hin nicht möglich gewe­sen. Denn es war ganz geprägt durch die Hochwasserkatas­tro­phe am Pfin­gst­fest und ihren vielfälti­gen Folgen.

Schon Ende Feb­ru­ar wurde Wel­tenburg ein erstes Mal von einem Hochwass­er kleineren Aus­maßes heimge­sucht. Im Keller waren einige Fahrräder vergessen wor­den. P. Gre­gor ließ sie von den Tauch­ern der Feuer­wehr aus dem über­fluteten Keller bergen.

Am Mor­gen des Hochfestes Christi Him­melfahrt trat die Donau wieder über die Ufer. Das Wass­er stand ungewöhn­lich lange in ein­er Höhe, die fast den Pegel­stand von 1994 erre­ichte. In der gesamten Asam­straße gab es großen Schaden. Auf­grund eines beschädigten Gas­tanks in einem Haus bestand sog­ar Explo­sion­s­ge­fahr. Für mehrere Stun­den mußten alle Zufahrten nach Wel­tenburg ges­per­rt wer­den. So wur­den wenig­stens die Feuer­wehr und die weit­eren Helfer nicht durch die Scharen von Touris­ten behin­dert. Im über­fluteten Kloster­garten fan­den fast alle unsere Bienen den Tod.

Als das Wass­er zurück­ging und die Instand­set­zun­gen began­nen, ahnte wohl kaum jemand, was erst noch bevor­stand. Die Donau stieg durch heftige, lang andauernde Regen­fälle wieder sehr rasch an. In Ober­bay­ern gab es bere­its Katas­tro­phenalarm und Todes­opfer. Am Mor­gen des Pfin­gst­festes war abzuse­hen, daß das Wass­er der Donau noch weit­er steigen wird und daß dies­mal die Abwehrmaß­nah­men der Feuer­wehrleute, die Tag und Nacht mit schw­erem Gerät im Ein­satz waren, das Unheil nicht mehr wer­den aufhal­ten kön­nen. So kon­nten wir nur noch ver­suchen, so viel wie möglich in Sicher­heit zu brin­gen. Die Waren des Kloster­ladens, das Inven­tar des Refek­to­ri­ums, der Gäste­speis­esäle und der Küchen­räume wur­den mit Hil­fe von Gästen und der Feuer­wehr in die oberen Eta­gen gebracht. Doch für vieles kam jed­er Ein­satz zu spät. Da in der Küche am Vor­mit­tag das Essen gekocht wor­den war, traf sich ein Teil des Kon­ventes noch zum Mit­tagessen im Refek­to­ri­um, während dort schon das Wass­er durch die Fugen des Pflasters ein­drang. Nun mußte auch die FFW aufgeben und ihre Geräte in Sicher­heit brin­gen. Gegen 14 Uhr hieß es: „Das gesamte Klostergelände wird geflutet.“ Inner­halb kurz­er Zeit standen die Kloster­schenke, die Brauerei, das Kon­vent­ge­bäude, der Kloster­garten mit seinen Gebäu­den und die Gara­gen unter Wass­er. Im Erdgeschoß betrug die Wasser­höhe 1,36 m. Nachts drang das Wass­er sog­ar in die am höch­sten Punkt des Hofes gele­gene Abteikirche ein. Es reichte am Mor­gen des Pfin­gst­mon­tages im Chor­raum über die erste Stufe, die zum Hochal­tar hin­auf­führt. So mußte im Pres­by­teri­um ein Steg errichtet wer­den, um über­haupt auf die seitliche Orgelem­pore zu gelan­gen, da dort die einzige Möglichkeit war, um über den Frauen­berg das Kloster zu ver­lassen oder zu betreten. Das Chorge­bet haben wir im barock­en Chorgestühl hin­ter der his­torischen Orgel gehal­ten. Keine Hore ist aus­ge­fall­en. Die Hl. Messen wur­den in der Kapelle auf dem Frauen­berg gefeiert. Strom, Trinkwass­er und Tele­fon fie­len für mehrere Tage aus. Auch in Neustadt/Donau, Staub­ing, Stau­sack­er und im Dorf Wel­tenburg haben zahlre­iche Bewohn­er große Schä­den zu bekla­gen. Der Pegel­stand des „Jahrhun­derthochwassers“ von 1965 wurde noch übertrof­fen. Lediglich 1845 stand das Wass­er noch etwa einen hal­ben Meter höher. Diese Höhe hätte wieder erre­icht wer­den kön­nen, was durch den Deich­bruch in Neustadt bei uns ver­hin­dert wor­den ist. Mehrere Tage lang strömte nun das dreck­ige und mit Öl verseuchte Wass­er durch das Kloster. Darauf schwammen nicht nur Wilden­ten, son­dern auch Waren aus den Lagern der Küche und des Kloster­ladens sowie größere Möbel, Türen u.a. mehr. Als der Wasser­stand zu sinken begann, wagten sich beherzte Mit­brüder, Angestellte und Helfer mit Spezialk­lei­dung in das ver­schmutzte Naß, um noch einiges an Inven­tar daraus zu bergen.

So schlimm die ganze Sit­u­a­tion war, um so ermuti­gen­der war die große Hil­fs­bere­itschaft, die uns aus nah und fern erwiesen wurde. Nach­barn und Fre­unde bracht­en zu Essen und Trinken, ein Spül­dienst wurde organ­isiert, Trans­port­di­en­ste wur­den über­nom­men, von den Schwest­ern des Cabrini­heimes in Offen­stet­ten kon­nten wir warmes Mit­tagessen bekom­men. Zu den Reini­gungsar­beit­en, bei denen zunächst große Men­gen Schlamm ent­fer­nt wer­den mußten, melde­ten sich Einzelne und ganze Grup­pen. Nach und nach wurde erst das Aus­maß der Schä­den sicht­bar: zer­störtes und weggeschwemmtes Mobil­iar, zer­störte Holzvertäfelun­gen und Fußbö­den. Beson­ders hart traf es uns, daß die gesamte Ein­rich­tung des Kloster­ladens, der erst vor einem Jahr eröffnet wor­den war, völ­lig unbrauch­bar war. Dort, wo bish­er kein Sanier­putz ange­bracht war, war das ganze Mauer­w­erk durch die Feuchtigkeit ver­dor­ben. Die gesamte WC-Anlage der Kloster­schenke war defekt, eben­so unsere neue Tele­fo­nan­lage, die schw­eren Gara­gen­tore waren aus der Mauer geris­sen, an der Heizung wur­den größere Repara­turen nötig.

Die Höhe des Gesamtschadens in der Abteikirche mit Sakris­tei, im Kloster, in der Brauerei und in der Kloster­schenke hat die Mil­lio­nen­gren­ze über­schrit­ten. Die Kosten für die Instand­set­zun­gen erfordern noch erhe­bliche finanzielle Anstren­gun­gen. Wohltäter – durch Ver­mit­tlung der Abtei Ein­siedeln sog­ar auch aus der Schweiz – haben uns durch ihre großherzi­gen Spenden ihre Ver­bun­den­heit bekun­det und uns in unseren Anstren­gun­gen unter­stützt. Dafür sei an dieser Stelle für alle Hil­fe ein von Herzen kom­mendes „Vergelt’s Gott“ gesagt.

Die Ver­bun­den­heit zum Kloster Wel­tenburg kann man jet­zt auch zeigen durch den Beitritt zum „Fre­un­deskreis der Abtei Wel­tenburg e.V.“, der am 27. Okto­ber gegrün­det wurde. 23 Per­sön­lichkeit­en des öffentlichen Lebens – unter ihnen H. Herr Wei­h­bischof Vinzenz Guggen­berg­er, Regierung­spräsi­dent Dr. Zitzels­berg­er, Lan­drat Dr. Fal­ter­meier, 2. Bürg­er­meis­ter Beck­stein – fan­den sich zur Grün­dungsver­samm­lung ein. Lan­drat Dr. Fal­ter­meier wurde in der sich anschließen­den ersten Mit­gliederver­samm­lung zum 1. Vor­sitzen­den gewählt. Sein Stel­lvertreter ist satzungs­gemäß jew­eils der Abt des Klosters. Durch Wahl wur­den das Amt des Schatzmeis­ters Her­rn Direk­tor Oswald Frei­dls und das des Schrift­führers Her­rn Anton Röhrl jun. über­tra­gen. Der Vere­in ver­fol­gt den Zweck, „die Benedik­tin­er­a­btei Wel­tenburg bei der Erfül­lung der seel­sor­glichen und kul­turellen Auf­gaben ideell und materiell zu unter­stützen. Er tut dies ins­beson­dere dadurch, daß er Mit­tel für die Erhal­tung und Restau­rierung der Abteikirche und der Klosterge­bäude, für die fes­tliche Durch­führung der Kirchen­musik, für die Bib­lio­thek, für die Erforschung der Geschichte Wel­tenburgs und deren Pub­lika­tio­nen gibt“ (Satzung des Fre­un­deskreis­es §2.2).

Nach den großen Reini­gungsak­tio­nen haben wir uns pro­vi­sorisch eingerichtet:

Da wir das Gäste­haus für einige Monate schließen mußten und das Per­son­al in dieser Zeit nicht beschäfti­gen kon­nten, wurde dort ein Aufen­thalt­sraum zum Refek­to­ri­um umfunk­tion­iert, weit­ere Räume dien­ten als Lager, als Spülküche etc.

Als Ersatz für den Kloster­laden wur­den im Hof drei Holzhüt­ten aufge­baut, in denen wenig­stens eine Auswahl aus dem Sor­ti­ment ange­boten wer­den kann. Es bot sich ein Anblick wie auf dem Wei­h­nachts­markt. Als erster ren­oviert­er Raum kon­nte Ende Juli der Laden wieder eröffnet werden.

Auf­grund zahlre­ich­er Aufla­gen nahm die Ren­ovierung der Küche mit ihren Neben­räu­men mehrere Monate in Anspruch, in denen uns dankenswert­er­weise die Kloster­schenke mit Mit­tagessen ver­sorgte. Am 6. Okto­ber ist es dann soweit, daß wir die Küche und das Refek­to­ri­um wieder benutzen kön­nen, auch wenn noch nicht alles fer­tig ist. Mönche und Per­son­al kön­nen sich dabei über Erle­ichterun­gen freuen. P. Pri­or Benedikt hat­te die Monate hin­durch viel Mühe mit der Bauauf­sicht. Nun kon­nte P. Josef M. auch das Gäste­haus wieder voll in Betrieb nehmen. Bis auf Her­rn Endru­lat nah­men alle Angestell­ten wieder ihren Dienst auf.

Die Restau­rierung der Sakris­tei mit ihrer barock­en Ein­rich­tung wird ein länger­fristiges Pro­jekt, so daß als Ersatz ein Teil des Klausurgangs im ersten Stock ver­wen­det wird. Dort find­en eben­so die Gewän­der aus der Dor­fkirche Platz, denn die Schä­den in der Kirche sind so groß, daß für zwei Jahre dort keine Gottes­di­en­ste gefeierte wer­den können.

Unab­hängig vom Hochwass­er begann bere­its im Jan­u­ar die Ren­ovierung der Fig­uren­gruppe „Drachenkampf des hl. Georg“ und der Assis­ten­z­fig­uren am Hochal­tar als vorge­zo­gene Maß­nahme ein­er Gesamtren­ovierung der Abteikirche. Bish­er wurde die ursprüngliche Fas­sung aus der Zeit Asams, soweit sie noch vorhan­den ist, freigelegt. Die Arbeit­en wer­den von der Fir­ma Preis & Preis aus­ge­führt. Die Notwendigkeit ein­er Gesamt­maß­nahme wurde nun durch das Hochwass­er, das das Raumk­li­ma noch prob­lema­tis­ch­er machte, ver­stärkt. Im Laufe des Jahres 2000 wird die endgültige Entschei­dung darüber fall­en, nach­dem in Bälde das Bay­erische Lan­desamt für Denkmalpflege ein Gesamtkonzept vorgelegt hat.

Wer hätte all das gedacht, als Abt Thomas an Epiphanie nach dem Pon­tif­ikalamt die Donau seg­nete. Das war der Auf­takt zu ver­schiede­nen Pon­tif­ikalfunk­tio­nen, zu denen Abt Thomas im Laufe des Jahres unter­wegs war. In mehreren Pfar­reien der Bistümer Regens­burg und Eich­stätt spendete er jun­gen Chris­ten das Sakra­ment der Fir­mung. Am 21. Juni traf auch die Fir­mung für unsere Klosterp­far­reien in Wel­tenburg. Zum Kreuzfest in Schey­ern, zum Gebet­stag des Päp­stlichen Werkes für Geistliche Berufe im Rah­men der Regens­burg­er Wolf­gangswoche, beim Ska­pulier­fest und beim Haupt­fest der Sal­va­tor­brud­er­schaft in Straub­ing und zur Wall­fahrt des Dekanates Berch­ing auf den Peters­berg feierte Abt Thomas das Pon­tif­ikalamt und hielt die Fest­predigt, eben­so zur Monatswall­fahrt in Tirschen­reuth, Wörth/Donau, Eichel­berg und Haad­er. Fern­er wurde er zu Patrozini­ums­feiern in der Heimat Rait­en­buch, in Sand­har­lan­den, Ballmertshofen, Aufhausen und Lip­pertshofen ein­ge­laden. Des weit­eren nahm er an Jubiläen teil, bei Ein­führun­gen und Wei­hen, an Tagun­gen für Ordensleute und Obere, an der Seligsprechung von Anna Schäf­fer in Rom und dem ersten litur­gis­chen Gedenk­tag der neuen Seli­gen in Min­del­stet­ten mit dem Apos­tolis­chen Nun­tius Erzbischof Gio­van­ni Lajo­lo. Manche dieser Ter­mine und Tagun­gen tre­f­fen – wie auch bei anderen Mit­brüdern – jährlich zu, so daß wir sie nicht immer neu wieder­holen möchten.

Am 13. Sep­tem­ber haben wir den diesjähri­gen Kon­ven­taus­flug unter­nom­men. Hauptziel war die Benedik­tin­er­a­btei St. Gertrud in Tet­ten­weis, die heuer ihr 100jähriges Grün­dungsju­biläum feiern kon­nte. Sie hat man uns und Abt Aluin von Hanga, Tansa­nia, der in diesen Tagen bei uns zu Gast war, liebevoll und großzügig aufgenom­men und es wurde sog­ar die Klausur aufge­hoben, so daß wir nach der Mit­tagshore gemein­sam mit den Schwest­ern das Mit­tags­mahl im Refek­to­ri­um hal­ten kon­nten. Äbtissin Bernar­da führte uns vor- und hin­ter­her durch die Kloster­an­lage. Nach der fes­tlichen Kaf­feetafel ging es ins nahe Asbach, wo wir durch den Pfar­rer eine Führung in der ehe­ma­li­gen Benedik­tin­erkirche erhiel­ten. Das Muse­um in der früheren Abtei war lei­der geschlossen. Dritte Sta­tion war das Augustin­er-Chorher­ren-Stift Reich­ers­berg in Öster­re­ich: Herr Dechant Gre­gor begeis­terte uns mit ein­er kurzweili­gen Führung. Zusam­men mit dem Kon­vent san­gen wir dann die Ves­per und wur­den zum gemein­samen Aben­dessen ein­ge­laden. Nach ein­er Likör­probe in der Vinothek trat­en wir die Heim­fahrt an.

Natür­lich ist der Aus­flug nicht das einzige Bericht­enswerte aus dem Konvent:

Etwas später als üblich, vom 31. Jan­u­ar bis 5. Feb­ru­ar, hielt uns P. Rek­tor Albert Schmidt OSB (Beuron/S. Ansel­mo) die Kon­ven­tex­erz­i­tien über die „Ich-bin-Worte“ im Johannes-Evangelium.

Nach der Gelüb­deerneuerung im Kon­ven­tamt am 5. Feb­ru­ar band sich Fr. Rupert als Reg­u­lar-Oblate an unsere Gemein­schaft. Nach dem Ver­lust aller Bienen­völk­er, erhiel­ten wir mehrere neue von seinen Imk­erkol­le­gen geschenkt. Lei­der mußte er auch bei der Obsternte große Ein­bußen hin­nehmen. Es gab nur ca. 10 % der son­st üblichen Apfelerträge.

Fr. Johannes kehrte am 14. Mai von der Aus­bil­dung in Beu­ron zurück.

Fr. Stephan kon­nte in Salzburg die Vor­lesun­gen been­den und kehrte am 9. Juli für einige Zeit ins Kloster zurück, um dann am 6. Sep­tem­ber in Regens­burg im Priestersem­i­nar den Pas­toralkurs zu begin­nen. Dazu gehört auch ein Gemein­de­prak­tikum, das er bei Dekan Josef Unsick­er in der Pfar­rei Wiesau absolviert.

Für unsere Gebräuche rund um den Beginn der Fas­ten­zeit inter­essierte sich das Bay­erische Fernse­hen und sendete am Ascher­mittwoch inner­halb eines Beitrages einige Minuten aus unserem Kloster.

In der Mit­tagshore des Benedik­tus-Festes wurde am 20. März Frau Maria Kugler (Altöt­ting) in den Kreis der Wel­to­blat­en aufgenom­men. In der Ves­per dieses Fest­tages wurde unser Kan­di­dat Markus Strell eingek­lei­det. Als Fr. Simon Maria haben wir nun nach einiger Vakanz einen eifrigen Novizen. Inzwis­chen kon­nte er auch sein beru­flich­es Geschick als Zim­mer­mann unter Beweis stellen.

Obwohl die dro­hende Hochwasser­flut bere­its den Zugang zum Kloster erschw­erte, kon­nte P. Thomas doch noch im Kreise von Mit­brüdern, Ver­wandten und Fre­un­den seinen 40. Geburt­stag feiern.

Nach schw­er­er Krankheit ver­starb am 26. Juni der Vater des Abtes, Herr Johann Frei­hart. Zahlre­iche Mit­brüder nah­men am Begräb­nis in Rait­en­buch teil.

P. Leopold unter­zog sich im Hilde­gard-Kurhaus am Bodensee bei Dr. Wighard Strehlow ein­er Kur.

Manche kirch­lichen Feste wur­den durch das Hochwass­er beeinträchtigt:

Die Fron­le­ich­nam­sprozes­sion mußte einen anderen Ver­lauf nehmen; sie endete nicht wie üblich an der Dor­fkirche, son­dern führte in die Ortsmitte hinein.

Das Haupt­fest der Dreifaltigkeits­brud­er­schaft kon­nte nur im kle­in­sten Raum auf dem Frauen­berg began­gen werden.

Dage­gen kon­nte zum Fest der Herz-Mar­iä-Brud­er­schaft der Stur­mius-Chor aus Ful­da zur Fes­tlichkeit beitra­gen. Zu Einkehrta­gen bei­der Brud­er­schaften und beson­deren Gebetsaben­den, geleit­et von „charis­ma­tis­chen“ und indis­chen Priestern kamen sehr viele Gläubige.

Zusät­zlich leit­et P. Gre­gor nun auch einen Gebet­skreis, der sich im zwei­wöchi­gen Rhyth­mus trifft.

Aus der großen Schar unser­er Besuch­er wollen wir hier wieder einiger beson­ders gedenken:

Am 7. Jan­u­ar besuchte uns Erzbischof Dr. Karl Braun (Bam­berg).

Am 11. Jan­u­ar tagte bei uns die Dekanatskon­ferenz (Kel­heim).

Am 20. Feb­ru­ar besuchte der frühere Bun­des­ge­sund­heitsmin­is­ter Horst See­hofer mit Fam­i­lie Weltenburg.

Im März und Okto­ber set­zte Frau Hei­de Gabler die Tagun­gen für Kirch­liche Bib­lio­thekare fort: zum einen zum Fortschritt unser­er eige­nen Bib­lio­thek, zum anderen ein guter Erfahrungsaus­tausch mit Kol­le­gen und Kol­legin­nen, z.T. aus anderen Klöstern.

Am 5. April unter­nahm Äbtissin Laeti­tia Fech O. Cist (Wald­sassen) mit eini­gen Mitschwest­ern einen kleinen Kon­ven­taus­flug zu uns.

Zum Oster­hochamt sang das „Spatzen­quar­tett“ aus Regensburg.

Auch heuer fand wieder der erste Teil des Kom­munnoviziates bei uns statt, dessen Betreu­ung nun H. Abt. Fr. Vinzenz (Nieder­al­taich) übergeben kon­nte. Fr. Simon erhielt drei Wochen „Ver­stärkung“ durch vier Mit­novizen aus Ettal, Schäft­larn und Otto­beuren. Abt Berhard (Schey­ern) eröffnete und beschloß die Tage, in denen Sr. Judith (Engeltal), Abt Chris­t­ian P. Mein­rad (Mün­ster­schwarzach) referierten.

Noch während des Hochwassers besuchte Herr Regierung­spräsi­dent Dr. Zitzels­berg­er, Land­shut, zusam­men mit Her­rn Lan­drat Dr. Fal­ter­meier unser Kloster, um sich ein Bild von den Schä­den zu machen. Aus gle­ichem Anlaß erfol­gte am 17. Juni der Besuch des Bay­erischen Umwelt­min­is­ters Schnappauf.

Am 20. Juni gestal­tete der Thomas v. Aquin-Chor aus Michi­gan (USA) das son­ntägliche Kon­ven­tamt. Am gle­ichen Tag kam Bischof Oswald Hirmer (Umta­ta, Südafri­ka) und blieb mit eini­gen Begleit­ern drei Tage bei uns, während der er in eini­gen Pfar­reien das Firm­sakra­ment spendete.

Am 30. Juli fand im Kloster­hof ein Bene­fizkonz­ert zugun­sten der Hochwasseropfer des Land­kreis­es statt, zu dem ca. 600 Besuch­er kamen, u.a. Staat­sekretärin Christa Stewens vom Umweltministerium.

Im Rah­men der diesjähri­gen Ausstel­lung des Gröbal-Ate­liers im Fest­saal stifteten die Kün­stler eines ihrer hier geschaf­fe­nen Bilder zu ein­er Ver­steigerung. Diese nahm Staatssekretärin Stewens am 13. August vor. Der Erlös von 1.700 DM kam der Ren­ovierung des Refek­to­ri­ums zugute. Am gle­ichen Tag besuchte Bun­desvertei­di­gungsmin­is­ter Scharp­ing im Rah­men eines Trup­penbe­such­es bei den Pio­nieren in Ingol­stadt unter großen Sicher­heitsvorkehrun­gen die Abteikirche.

Am 24. August dem Fest des Apos­tels Bartholomäus, war eine Del­e­ga­tion aus Rumänien zu Gast, u.a. Met­ro­pol­it Daniel Ciobotea und Bischof Petru Georghu. Staatsmin­is­terin Bar­bara Stamm leit­ete die Gruppe. Am Nach­mit­tag besuchte die Sän­gerin Mar­got Hell­wig die Klosterkirche.

Siebzig Jahre Ver­bun­den­heit mit Wel­tenburg bekräftigte Wei­h­bischof em. Karl Flügel, indem er mit dem Kon­vent am 20. Okto­ber auf dem Frauen­berg ein Marien-Amt zele­bri­erte und uns anschließend zum Mit­tagessen einlud.

Zu den let­zten Gästen des Bericht­s­jahres gehören die Teil­nehmer der AGOM-Herb­stvol­lver­samm­lung, die am 12./13. Novem­ber bei uns stat­tfand. Unter ihnen war auch Wei­h­bischof Vinzenz Guggen­berg­er, der Orden­sref­er­ent der Diözese Regensburg.

Nun danken wir für alle Zeichen der Ver­bun­den­heit und für alle vielfach erfahrene Hil­fe – beson­ders angesichts der Hochwasserkatas­tro­phe – und wün­schen Ihnen einen besinnlichen Advent: Mögen Sie Zeit­en der Stille find­en, um Ihr Herz für den Erlös­er zu öff­nen. Er möge Sie im Jahr 2000 nach sein­er Geburt mit Seinem Segen begleiten.

Das wün­schen Ihnen Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg