Jahresbericht 1998

Advent 1997 – Advent 1998

Das gesamte zurück­liegende Bericht­s­jahr war geprägt von der Wahl und der Benedik­tion des neuen Abtes. Ein­er der ersten Schritte dazu war die kanon­is­che Vis­i­ta­tion. In deren Vor­feld führten die COVI-Mit­glieder P. Markus (Met­ten) und P. Dominikus (Schey­ern) am 12. März die Wirtschaft­sprü­fung durch. Die eigentliche Vis­i­ta­tion hiel­ten dann vom 22.bis 25. März Abt­präs­es Gre­gor (Schäft­larn), Altabt Emmer­am (Met­ten) und P. Egi­no (Augs­burg). Am 6. Mai hiel­ten die bei­den äbtlichen Vis­i­ta­toren für die Kapit­u­lare eine Sitzung zur Vor­bere­itung der Abtswahl. Diese wurde auf den 25. Juni fest­ge­set­zt. An diesem Tag wurde das Kon­ven­tamt als Votivmesse zum Heili­gen Geist gefeiert. Um neun Uhr begann dann die Wahl: Erwartungs­gemäß wurde P. Thomas Maria Frei­hart, der bere­its seit Okto­ber 1995 Pri­or-Admin­is­tra­tor war, zum Abt gewählt. Nach­dem sein Pro­feßk­loster Plankstet­ten tele­fonisch seine Zus­tim­mung zur Annahme der Wahl gegeben hat­te, nahm Abt­präs­es Gre­gor um 15 Uhr die Bestä­ti­gung und Ein­set­zung in das Amt vor. Zur Vor­bere­itung auf die Benedik­tion fand am 14. Sep­tem­ber ein Einkehrtag statt: Abt Fidelis (Mün­ster­schwarzach) hielt zwei Kon­feren­zen über die Abt­skapi­tel der Regel. Am Nach­mit­tag set­zte Abt Thomas P. Benedikt zum Pri­or ein. Dann wur­den P. Thomas und P. Josef M. in das Seniorenkapi­tel gewählt.

Am 17. Sep­tem­ber lieferte Fr. Ans­gar aus der Klostergärt­nerei von St. Boni­faz in München ein riesiges Blu­men­meer, um zur Benedik­tion Kirche, Vor­platz, Kreuz­gang und Refek­to­ri­um vortr­e­f­flich schmück­en zu kön­nen. So war für den großen Tag alles gut gerüstet: Am 19. Sep­tem­ber strömten dann seit den frühen Mor­gen­stun­den die über 300 gelade­nen Gäste her­bei: Zwei Klein­busse über­nah­men den Pen­delverkehr vom Park­platz im Dorf zum Kloster. Um 10.30 Uhr set­zte sich der Zug der Ordensleute, Priester und Konzel­e­bran­ten in Bewe­gung: als der Thu­rifer­ar nach großem Bogen durch den Hof in die Kirche zog, ver­ließ ger­ade erst Diöze­san­bischof Man­fred Müller die Klosterp­forte. Mit ihm konzele­bri­erten Bischof Francesco Pio Tam­bur­ri­no (vor­mals Abt von Mon­tev­ergine), Wei­h­bischof Vinzenz Guggen­berg­er, Erz­abt Bischof Asztrik (Pan­non­hal­ma) mit über 20 (Erz)äbten, u.a. aus Tansa­nia, Spanien, Eng­land, Ital­ien und Öster­re­ich. Unter den zahlre­ichen Ordensleuten waren die vier Äbtissin­nen der bay­erischen Frauen­abteien, der Prä­mon­stratenser­abt von Wind­berg, Thomas Hand­grätinger, der Gen­er­al­prob­st der Augustin­er-Chorher­ren, Hel­mut Grünke von Par­ing und der Prov­inzial der bay­erischen Kapuzin­er, P. Wern­er Labus. Gen­er­alvikar Lim­bach­er ver­trat das Bis­tum Eich­stätt. Staatssekretär Dr. Merkl über­brachte die Grüße des Min­is­ter­präsi­den­ten Dr. Edmund Stoiber. Lan­drat und Bürg­er­meis­ter von Kel­heim ließen sich durch ihre Stel­lvertreter vertreten. Auch der stel­lvertre­tende Lan­drat von Neu­markt und der Bürg­er­meis­ter von Berch­ing waren zuge­gen. Beson­ders zahlre­ich nah­men die Mit­brüder aus Plankstet­ten und die Heimatp­far­rei Oening/Raitenbach teil. Bischof Man­fred ging in sein­er Predigt vom Wort­spiel amore-more-or-re aus. Zum Abschluß der fast dreistündi­gen Liturgie, die von der Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft unter der Leitung von Prof. Josef Kohlhäu­fl mit einem Opus des barock­en Klosterkom­pon­is­ten P. Ben­no Grue­ber gestal­tet wurde, erläuterte der neue Abt seinen Wahlspruch „Car­i­tatem non dere­lin­quere.- Von der Liebe nicht lassen.“ (RB IV, 26). Dann schloß sich das Festmahl in der Kloster­schenke an. Um 16.30 Uhr hielt Abt Thomas seine erste Pon­tif­ikalves­per in der nochmals voll beset­zten Kirche. Im Fernse­hen wie im Radio und vor allem in der Presse fand der Tag regen Nachhall.

Am 28. Sep­tem­ber hielt der Kon­vent eine kleine Nachfeier.

Natür­lich gab es auch weit­ere Fes­tlichkeit­en zu begehen:

Bei der klöster­lichen Wei­h­nachts­feier wurde ein kost­bares Geschenk präsen­tiert: der Prim­izkelch von H. H. BGR Franz Wawrok.

Am III. Advent und zur Christ­mette san­gen wieder Mit­glieder der Wel­tenburg­er Musikgemeinschaft.

Die Donau­seg­nung an Epiphanie kon­nte heuer bei angenehmen Tem­per­a­turen vol­l­zo­gen wer­den. Am Abend began­nen die Kon­ven­tex­erz­i­tien, in denen P. Pri­or-Admin­is­tra­tor Dr. Sev­erin Schnei­der (Seck­au) über die Psalmen sprach.

Das Fest der Darstel­lung des Her­rn wurde zum zweit­en Mal als „Tag des Gott gewei­ht­en Lebens“ began­gen, der die Gläu­bi­gen beson­ders auf die Bedeu­tung des Ordenslebens für die Kirche hin­weisen soll. An die Kerzenseg­nung vor der Pforte schloß sich die Lichter­prozes­sion durch den Hof zum Amt mit Predigt an.

Die Leitung der Faschings-Feier lag heuer in den Hän­den von Fr. Stephan.

Das Pon­tif­ikalamt am Palm­son­ntag zele­bri­erte der Mün­ster­an­er Region­al-Bischof Dr. Max Georg Frei­herr von Twick­el, der mit zehn jun­gen Män­nern von Eich­stätt nach Regens­burg wan­derte. Dabei kam erst­mals ein pro­vi­sorisches Podest zum Ein­satz, das Ambo und Priester­sitz im Pres­by­teri­um der Kirche erhöht. Da sich dieser Ver­such bewährt hat, wurde es später mit Tep­pich­bo­den verkleidet.

Zum Hochfest Christi Him­melfahrt hielt Altabt Emmer­am Pon­tif­ikalamt und ‑ves­per.

An Fron­le­ich­nam kon­nte auf­grund stark­er Regen­fälle die Prozes­sion nur in der Kirche gehal­ten werden.

Zum Benedik­tus-Fest am 11. Juli zele­bri­erte Altabt Dominikus (Plankstet­ten) ein Pon­tif­ikalamt mit Predigt in der vollbe­set­zten Abteikirche. Anschließend wur­den die Teil­nehmer aus den Klosterp­far­reien im Bier­garten bewirtet.

Am 25. Sep­tem­ber beg­ing P. Leopold das Sil­berne Profeß-Jubiläum.

Der heurige Kon­vent-Aus­flug führte zuerst in das ehe­ma­lige Reformk­loster Kastl, dann auf den Hab­s­berg, wo in der Wall­fahrt­skirche das Kon­ven­tamt zele­bri­ert wurde. Des weit­eren wurde die ehe­ma­lige Zis­terzienserkirche in Seli­gen­porten besucht. Von da ging es nach Plankstet­ten zu ein­er gemein­samen Kaf­fee-Rekreation mit den dor­ti­gen Mit­brüdern und ein­er Kloster­führung durch Abt Gre­gor. Dann hielt P. Josef M. die feier­liche Ves­per, an die sich ein klein­er Fes­takt zu sein­er Ver­ab­schiedung im Prälaten­saal anschloß. Bis zur Kom­plet kon­nten sich dann alle am kalten Buf­fet im Gewölbe an den biol­o­gis­chen Kloster­pro­duk­ten laben.

Am 3.November wurde der 60. Geburt­stag von Altabt Emmer­am zusam­men mit Abt Edel­bert (Ettal) und Abt Johannes (Rohr) als Gästen nachgefeiert.

Am 17. Novem­ber feierte Abt Thomas in Tet­ten­weis das Fes­tamt mit Predigt zum Patronats­fest St. Gertrud.

Im Kloster wird natür­lich nicht nur gefeiert, son­dern nach der Devise „Ora et lab­o­ra“ gehört die Arbeit wesentlich zum benedik­tinis­chen Leben.

Manche Auf­gaben wur­den neu verteilt:

Fr. Rupert wurde Refek­to­ri­ar. Da er auch die Obst­bäume und die Bienen­völk­er weit­er­hin betreut, mußte der Garten vor­läu­fig still­gelegt werden.

P. Gre­gor küm­mert sich um die Opferlichter.

Für ein halbes Jahr war P. Michael Sakris­tan, dann über­nahm P. Josef M. im August diese Auf­gabe. Später wurde er dann auch Leit­er der Begeg­nungsstätte St. Georg und Gastpater.

Am 14. Feb­ru­ar erhielt Fr. Stephan die litur­gis­che Beauf­tra­gung zum Akolythen; am 5. Sep­tem­ber erteilte ihm Bischof Man­fred Müller die Diako­nen­wei­he. Im Novem­ber spielte er auf der Bran­den­steinorgel Stücke für eine CD-Aufnahme.

P. Eusta­sius‘ Ein­satz als zweit­er Kaplan in Tirschen­reuth wird verlängert.

Zum 15. Okto­ber wird P. Michael Admin­is­tra­tor der Exposi­tur Ein­muß. Mitte Novem­ber mußte er sich für einen Monat in eine Klinik nach München begeben. (Aus diesem Grund kon­nte dieser Jahres­bericht heuer nicht rechtzeit­ig erscheinen.)

P. Raphale und P. Clemens verse­hen weit­er­hin die Seel­sorge in Ober­ried bzw. Teuert­ing, und Altabt Thomas wohnt noch in seinem Pro­feßk­loster Ettal.

Zum Teil im Zusam­men­hang mit den Arbeits­ge­bi­eten wur­den auch wieder ver­schiedene Tagun­gen besucht:

Im Früh­jahr fuhr P. Thomas mit P. Michael nach Plankstet­ten zu einem Sem­i­nar der VKB für Kloster­buch­hand­lun­gen. Des weit­eren set­zte P. Thomas seine Block­kurse in Mai­hin­gen und Neuburg fort.

Abt Thomas war im April zur SÄK in Mainz. Zur gle­ichen Zeit tagten Fr. Rupert und Fr. Johannes mit den Tri­en­nalen der BBK in Oberschönenfeld.

An den AGOM-Vol­lver­samm­lun­gen nah­men im Früh­jahr in Kostenz P. Michael sowie im Herb­st in Hof­stet­ten Abt Thomas teil.

Ende Mai war dieser zum Hilde­gard-Jubiläum in Eibin­gen und Eberbach.

Im Sep­tem­ber leit­ete Frau Gabler mit einem qual­i­fizierten Team einen Bib­lio­thek­skurs in unserem Haus. Ihr Sohn Joachim berät nicht nur in diesem Bere­ich, son­dern auch in der Ver­wal­tung in Computerfragen.

Im Okto­ber war P. Pri­or Benedikt zur Zeller­aren-Tagung in Reutte und P. Michael zu einem Pfar­rver­wal­tungskurs in Freising.

P. Gre­gor set­zte im Novem­ber das Wer­den­felser Sem­i­nar fort.

Ein Teil der Ämter­erneuerun­gen ist auf Verän­derun­gen im Per­son­al­stand zurückzuführen:

Nach Beendi­gung des Tri­en­ni­ums hat Fr. Kolum­ban das Kloster ver­lassen. Er strebt die Priester­wei­he in seinem Heimat­bis­tum Spey­er an.

Im Juni vol­l­zog sich mit der Inkar­di­na­tion in das Bis­tum Regens­burg der endgültige Aus­tritt von P. Placidus.

Am 1. August kehrte P. Josef M. von der drei­jähri­gen Aushil­fe aus Plankstet­ten zurück.

Am 3. Okto­ber trat der Kan­di­dat Markus Stell aus Tittmon­ing ein.

Am 3. Novem­ber erneuerte Fr. Rupert die Zeitliche Profeß.

Im Novem­ber wurde Herr Laufer aus Regens­burg, der am 30. August die Probezeit als Wel­to­blate begonnen hat­te, zum Ständi­gen Diakon geweiht.

Auch bei den Angestell­ten gab es manchen Wechsel:

Da die gesamte Wäsche des Gäste­haus­es in den Behin­derten-Werk­stät­ten Offen­stet­ten gewaschen wird, schied Frau Fröh­ler aus der Wäscherei aus. Diese wird nun in verklein­ertem Umfang von Frau Stein­berg­er und Frau Hainz weitergeführt.

Für Frau Ober und Frau Pern­peint­ner began­nen in der Küche erst­mals als Koch Herr Endru­lat, unter­stützt von Frau Cipzer.

Im Gäste­haus hörte auf­grund des Mut­ter­schaft­surlaubs Frau Putz auf. Ihre Tätigkeit­en führt nun Frau Kug­p­ke fort.

Die Mau­r­er waren das ganze Jahr über mit Instand­set­zun­gen am Gebäude beschäftigt. So wurde die seit langem fäl­lige Ren­ovierung der Hauskapelle vorgenom­men, ein Büro für das Gäste­haus ein­gerichtet, die Gruft und die Gemein­schaft­sräume der Begeg­nungsstätte neu gestrichen, eben­so zahlre­iche Fenster.

Ren­ovierun­gen waren auch am Kel­heimer Wohn­haus sowie auf dem Buch­hof fäl­lig, beson­ders Dacharbeiten.

Größtes Pro­jekt war über mehrere Monate die Erweiterung des Kloster­ladens: Er wurde von Grund auf saniert, um ein Drit­tel erweit­ert und voll­ständig neu ein­gerichtet. Die Ein­wei­hung war am 23.April, dem Patrozini­um des Klosters. Im Anschluß daran gab es im Fest­saal für die Angestell­ten, die beteiligten Fir­men und weit­ere Gäste ein kaltes Buf­fet. Architekt Arnulf Magerl, Ober­traubling, und zweit­er Bürg­er­meis­ter Beck­stein würdigten das gelun­gene Werk. Während der Sai­son kon­nte bere­its ein größer­er Zulauf von Touris­ten fest­gestellt wer­den – dies auch auf­grund der jet­zt möglichen Zahlung per Kreditkarte.

Auch heuer wollen wir einiger Gäste beson­ders gedenken:

Am 24. Jan­u­ar besucht­en uns acht Schwest­ern aus Kirchschletten.

Vom 27. April bis 16. Mai tagte das Kom­munnoviziat der BBK: sechs Novizen aus Ettal, Plankstet­ten, Otto­beuren, Augs­burg und Met­ten. Aus diesem Anlaß waren in diesen Tagen Abt Bern­hard (Schey­ern) als Mod­er­a­tor, Abt Edel­bert (Ettal), Altabt Emmer­am (Met­ten), Pri­or-Admin­is­tra­tor Sev­erin (Seck­au), Abt Chris­t­ian (Schweikel­berg), P. Mein­rad (Mün­ster­schwarzach), Abt Burkhard (Melk), Äbtissin Edel­traud (Eibin­gen) und Abt­präs­es Gre­gor (Schäft­larn) bei uns, eben­so das „kleine Äbtetreffen“.

Anfang Mai waren die Mit­glieder der Dekanatskon­ferenz Kel­heim unsere Gäste sowie dreißig ungarische Aus­landsseel­sorg­er mit Bischof.

Zahlre­iche Teil­nehmer kamen zu zwei Gebet­snächt­en mit den indis­chen Patres Zacharias Thudi­para und Fer­nan­des San­tander, sowie zu den Einkehrta­gen der Brud­er­schaften, die P. Gre­gor neben deren Haupt­festen organ­isiert hat.

Zum Dreifaltigkeits­fest kam auch eine größere Gruppe Fußwall­fahrer aus Alt­mannstein. In diesen Tagen rasteten weit­ere Fußpil­ger in Wel­tenburg: aus Teugn (auf dem Weg nach Bet­tbrunn – wohin auch unser Pfar­rver­band Wel­tenburg-Staub­ing nach langer Unter­brechung mit über 100 Teil­nehmern zu Fuß, Fahrrad, PKW und Bus pil­gerte) und Rieden­burg (nach Altötting).

Ende Juli spende­ten uns zwei Neu­priester den Prim­izsegen: P. Paulus Nüss O.Cist. (Stift Heili­genkreuz NÖ) und P. Benedikt Wen­zl (Met­ten), der zuvor zu den Wei­he-Exerz­i­tien bei uns war.

Schon tra­di­tionell im August ist die Ausstel­lung des Gröbal-Ate­liers im Festsaal.

Am 21./22. August began­nen bei uns 25 Jugendliche die vom PWB in Regens­burg organ­isierte zehnte „Wan­der­predigt“.

Ende August ver­bracht­en die „Brüder vom gemein­samen Leben“ (Augustin­er der Windesheimer Kon­gre­ga­tion) ihren Gemein­schaft­surlaub bei uns.

Anfang Sep­tem­ber berichtete uns Äbtissin Agnes aus Kismaros (Ungarn) von ihrer Gefan­gen­schaft, dem Auf­bau der Zis­terzienserin­nen und dem Bau von Kloster und Kirche.

Am 7. Sep­tem­ber wurde noch ein­mal ein Prim­izsegen gespendet: Hr. Ulrich war mit Prob­st Max­i­m­il­ian vom öster­re­ichis­chen Chorher­ren­s­tift Her­zo­gen­burg unser Gast.

Viele weit­ere Gäste waren eine Zeit lang bei uns, z.B. in den Sem­i­naren der HVHS, den Exerz­i­tien-Kursen, zum 40. Mal der KKV Nürn­berg; auch nur für einige Stun­den, z.B. zu den drei Konz­erten in der Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft, den Vorträ­gen der Gruppe Geschichte sowie zu den Gottes­di­en­sten (beson­ders in der Zeit der Erstkom­mu­nion­feiern), zu zahlre­ichen Kirchen­führun­gen oder auch ein­fach als Aus­flü­gler und Touris­ten; dabei gab es allerd­ings Ein­schränkun­gen durch Niedrig- oder Hochwass­er der Donau mit Ein­stel­lung der Schifffahrt.

So kehrte heuer die Win­ter­pause schon eher ein. Sie ermöglicht jet­zt auch einen besinnlichen Advent.

So wün­schen Ihnen allen ein fro­hes Wei­h­nachts­fest und Gottes Segen für das Jahr 1999

Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg

Jahresbericht 1997

Advent 1996 – Advent 1997

„TERTIO MILLENIO ADVENIENTE“ – „Das dritte Jahrtausend kommt auf uns zu“.

So lautet das Apos­tolis­che Schreiben vom 10. Novem­ber 1994, mit dem uns Papst Johannes Paul II. ein­lädt, das Hl. Jahr 2000 vorzubereiten.

Wir wollen am Ende des Kirchen­jahres, das unter dem Mot­to „Jesus Chris­tus – das men­schliche Antlitz Gottes“ stand, aber nicht nur vorauss­chauen, son­dern rück­blick­end danken für den Segen Gottes im ver­gan­genen Jahr. Entschei­dend ist da eigentlich „der gewöhn­liche All­t­ag“ – aber von diesem jedes Jahr zu bericht­en, wäre lang­weilig. So kommt im fol­gen­den mehr „das Außergewöhn­liche“ zur Sprache. Das beste­ht aus Freud und Leid, wie wir in unserem Kon­vent immer wieder erfahren konnten.

1997 gab es eine Rei­he von Fes­tlichkeit­en und Feiern:

Zum Hochfest des Heim­gangs unseres hl. Vaters Benedikt am 21. März hat­te die Natur ein weißes Fes­tk­leid aus Schnee angelegt. An diesem Tag legte Fr. Stephan seine ewige Pro­feß ab und band sich für immer an unsere Gemein­schaft. Trotz win­ter­lich­er Kälte war eine große Schar Gäste aus Nah und Fern gekom­men, um mit uns zu feiern: die Eltern und Ange­hörige, Gläu­bige aus der Heimatp­far­rei Dis­tel­hausen bei Tauber­bischof­sheim, Mit­brüder und Mit­stu­den­ten aus dem Kol­leg St. Benedikt in Salzburg, in dem Fr. Stephan während sein­er Stu­dien­zeit wohnt. Unter den Konzel­e­bran­ten war auch Altabt Emmer­am Geser aus Met­ten. Zur Vor­bere­itung auf die Pro­feß hat­te der Prof­i­tent Einzelex­erz­i­tien bei P. Raphael in Ettal gemacht. Zwei Monate später erhielt Fr. Stephan die litur­gis­che Beauf­tra­gung zum Lektorat.

Am 15. Sep­tem­ber legte Fr. Johannes die Zeitliche Pro­feß ab. Bei den Vor­bere­itung­sex­erz­i­tien begleit­ete ihn P. Josef von Plankstet­ten. Am 10. Novem­ber begann Fr. Johannes seine Aus­bil­dung zum Schnei­der bei Br. Wern­er in der Erz­abtei Beu­ron. Sei­ther ist das Noviziat leer, was seit etwa 15 Jahren nicht mehr vorgekom­men ist. Denn bere­its in der Kar­woche hat­te uns der Novize Fr. Petrus wieder verlassen.

Eine ganz ander Art von Ver­lust war der Tod des Kloster­hun­des „Brit­ta“ am 30. April.

Fr. Rupert hat am 30. Okto­ber die Zeitliche Pro­feß um ein Jahr verlängert.

Am 5. Feb­ru­ar wurde Herr Wolf­gang Percher­meier aus München, der seine Jugend während der Nachkriegszeit in Wel­tenburg ver­bracht hat­te, nach Ablauf des Probe­jahres in die Schar der Wel­to­blat­en aufgenom­men. Er wählte den Namen „Fr. Bernhard“.

Am 13. Juli begann Frau Maria Kugler, die bish­er aus dem nahen Abens­berg regelmäßig zu uns gekom­men ist und jet­zt in Altöt­ting tätig ist, ihr Probe­jahr als Weltoblatin.

Für die Oblatenge­mein­schaft hielt P. Pri­or vom 12. bis 14. Sep­tem­ber Einkehrtage.

Nach einem erfüll­ten und reichen Leben starb am 6. Juni im Alter von 97 Jahren Frau Franziska Röhrl, die Seniorchefin der Kloster­schenke. Nach dem feier­lichen Requiem in unser­er Abteikirche, das P. Pri­or zusam­men mit mehreren Mit­brüdern in Konzel­e­bra­tion feierte, wurde sie am 11. Juni unter großer Anteil­nahme auf dem Abens­berg­er Fried­hof beigesetzt.

Zum Benedik­tus­fest am 11. Juli zele­bri­erte Abt Gre­gor Han­ke aus Plankstet­ten am Vor­abend das Pon­tif­ikalamt und hielt die Fest­predigt. Anschließend waren alle Teil­nehmer, unsere Angestell­ten und die Gläu­bi­gen aus den Klosterp­far­reien zur „Agape“ mit einem kleinen Imbiß in den Gäste­speis­esaal eingeladen.

Am 12. Juli fand unter der Leitung von Prof. Josef Kohlhäu­fl das tra­di­tionelle Som­merkonz­ert der Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft statt, das wieder großen Anklang fand. Anläßlich des Jubiläum­s­jahres kamen vor allem geistliche Werke von Franz Schu­bert zur Aufführung.

Mit­glieder der Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft gestal­teten zur Freude der zahlre­ichen Gottes­di­en­st­be­such­er auch die Christ­mette musikalisch mit.

Im Kreis­lauf des Jahres wird in unserem Kloster auch der Fasching nicht über­gan­gen. Am Faschings­di­en­stag wurde mit einem bun­ten Pro­gramm im Kreis des Kon­ventes gefeiert. Humor­volle Darstel­lun­gen und beson­ders manche Kostümierun­gen stra­pazierten die Lachmuskeln.

Am 10. Juni steuerte Fr. Rupert einen geliehenen Klein­bus in den Kon­ven­taus­flug: Erste Sta­tion war die Wall­fahrt „Maria Brünnlein“ in Wemd­ing. Nach dem konzele­bri­erten Amt für die Pil­ger erhiel­ten wir von Wall­fahrt­sp­far­rer Hein­rich Weiß eine ansprechende Führung durch die Kirche. Dann ging es weit­er zur Abtei Neresheim. Vater Abt Nor­bert und seine Mit­brüder hat­ten uns zum Mit­tagessen ins Refek­to­ri­um ein­ge­laden. Eine aus­führliche Kloster- und Kirchen­führung schloß sich an. Zum Abschied gab es im Kloster­hos­piz noch eine Brotzeit. Auf Ein­ladung von Pfar­rer Thomas Augustin san­gen wir am Abend in dessen nahegele­gen­er Pfar­rei Dischin­gen die Ves­per und wur­den zum Aben­dessen bewirtet. Allen, deren Gast­fre­und­schaft wir erfahren durften, sagen wir ein her­zlich­es „Vergelt’s Gott“.

Am 7. Juli mußte P. Clemens M. ins Kranken­haus nach Kel­heim zu ein­er Bruchoperation.

Am 30. Sep­tem­ber fuhr P. Thomas als Mag­is­ter mit den Tri­en­nal­pro­fessen zu einem Aus­flug nach Salzburg. Fr. Stephan führte aus­giebig durch seine Studienstadt.

Am 16. Sep­tem­ber hat­te Altabt Thomas einen Verkehrsun­fall mit zweifachem Totalschaden: Got­t­lob gab es keine Ver­let­zten unter allen Beteiligten.

P. Josef M. nahm/nimmt trotz der Ent­fer­nung von Plankstet­ten, wo sein let­ztes Aushil­f­s­jahr als Leit­er des Haus­es St. Gre­gor ange­brochen ist, eifrig seine Auf­gabe als Senior wahr.

Auch P. Clemens M. kam/kommt regelmäßig aus sein­er Pfar­rei Teuert­ing ins Kloster.

P. Eusta­sius wird ein weit­eres Jahr als zweit­er Kaplan in Tirschen­reuth bleiben.

Auch P. Raphael und P. Placidus verse­hen weit­er­hin ihre Pfarrstellen.

Wenn auch der Kon­vent nicht zahlen­mäßig zugenom­men hat, gab es doch geistliche Stärkung: Gle­ich zu Jahres­be­ginn hielt vom 6. bis 10. Jan­u­ar Frau Äbtissin Edel­traud Forster (Eibin­gen) – als erste Frau in der Klostergeschichte – die Kon­ven­tex­erz­i­tien zu The­men monas­tis­chen Lebens. Die Impulse waren trotz 60–70 Minuten Länge von solch­er Frische, daß man gerne zuhörte.

Das Jahr über hielt/hält P. Pri­or immer wieder geistliche und prak­tis­che Kon­feren­zen am Montag.

Im vierzehn­tägi­gen Wech­sel kamen/kommen P. Benedikt Gleiss­ner aus Rohr und P. Josef Kärt­ner aus Plankstet­ten zur Spendung des Bußsakramentes.

Am 27. Jan­u­ar hielt uns P. Dr. Mar­tin Bialas CP vom Pas­sion­is­ten­kloster Schwarzen­feld zwei Vorträge über das post­syn­odale Schreiben „Vita con­se­cra­ta“ mit anschließen­der Aussprache.

Im Rah­men der „Woche für das Leben“ fand am 7. Juni das 1. Wel­tenburg­er Forum mit dem The­ma „Jedes Kind ist liebenswert“ statt. Die Diöze­sa­nar­beits­ge­mein­schaft für Erwach­se­nen­bil­dung in der Diözese Regens­burg (DIAG) und die Heimvolk­shochschule (HVHS) organ­isierten miteinan­der diese Ver­anstal­tung, die kün­ftig ein- oder zweimal im Jahr stat­tfind­en soll. Frau Prof. Dr. Han­na-Bar­bara Gerl-Falkowitz, Dres­den, Prof. Dr. Kle­mens Stehr und Prof. Dr. Hans-Bern­hard Wuer­mel­ing, bei­de Erlan­gen, wirk­ten als Ref­er­enten mit.

Vom 13. bis 16. Okto­ber weilte die Erfurter Kün­st­lerin Hilde­gard Hen­drichs bei uns: Da der Kon­vent zu dieser Zeit zahlen­mäßig sehr klein war, ent­fiel die geplante Kon­ferenz. Stattdessen besucht­en Mit­brüder ihre Med­i­ta­tio­nen im Rah­men des Pfar­rver­ban­des. Es war zugle­ich die erste Ver­anstal­tung der neuge­grün­de­ten KAB-Orts­gruppe, deren Präs­es P. Thomas gewor­den ist.

Erst­mals wurde vom 28. bis 30. Okto­ber eine Stimm­bil­dung durchge­führt. Frau Mar­garete Adler aus München nahm sich in Einzelun­ter­richt der Stimme eines jeden Kon­ven­tualen an.

Am 14./15. Novem­ber fand die Herb­stvol­lver­samm­lung der Arbeits­ge­mein­schaft der Ordens­män­ner (AGOM) der Diözese Regens­burg in Wel­tenburg statt. Aus diesem Anlaß war Wei­h­bischof Vinzenz Guggen­berg­er, der Orden­sref­er­ent der Diözese, für einige Stun­den unser Gast. P. Gis­lar Aulinger von der Abtei Schweikl­berg sprach über das päp­stliche Schreiben „Vita con­se­cra­ta“. Mit der AGOM-Herb­st­ta­gung war am 15. Novem­ber das 2. Wel­tenburg­er Forum ver­bun­den. Die Organ­isatoren (DIAG und HVHS) hat­ten die Münch­en­er Pro­fes­soren Eugen Bis­er und Lud­wig Mödl als Ref­er­enten gewin­nen kön­nen. Das Forum stand unter dem The­ma „Jesus Chris­tus – das men­schliche Antlitz Gottes“.

Nicht nur die Mönche braucht­en Erneuerung, auch die Gebäude hat­ten es nötig. So wur­den zahlre­iche Ren­ovierun­gen und Schadens­be­he­bun­gen durchgeführt:

Am 22. Jan­u­ar wurde das Noviziat in den frisch getüncht­en Neben­raum ver­legt, da der bish­erige Unter­richt­sraum zur kün­fti­gen Ver­wal­tung geschla­gen wer­den sollte.

Nach einem Heizungsaus­fall kam es im Neubau zu einem Rohrbruch. Das Wass­er drang vom Dachbo­den durch die Gästez­im­mer und den darunter befind­lichen Fest­saal bis in die Klosterschenke.

Am 13. Feb­ru­ar gab es gegen 13.45 Uhr einen kurzen Orkan, der allein im Land­kreis Kel­heim Schä­den in Mil­lio­nen­höhe verur­sacht hat. Auch der Kloster­wald war betroffen.

Unab­hängig davon war am Buch­hof eine umfan­gre­iche Ren­ovierung des Daches der Maschi­nen­halle notwendig.

Die Erträge der Feld­früchte entsprachen dem Durchschnitt.

Im März erhielt der Über­gang vom Kon­vent­ge­bäude zum Neubau ein neues Kupfer­dach. Die Fas­sade wurde neu gestrichen. Die Säulen wur­den eben­so wie die an der Pforte mit einem Sand­strahlgerät gere­inigt und später alle Sand­steine­in­fas­sun­gen der Fen­ster an der Hof­seite imprägniert.

Am 29. April wurde im gesamten Kon­vent­bau eine neue Schließan­lage installiert.

Mitte Mai wurde die Tele­fo­nan­lage aus­gewech­selt (ISDN); dabei änderte sich auch die Rufnum­mer. Sie lautet jet­zt 09441–20 40.

Zur gle­ichen Zeit erschien im Ver­lag Schnell & Stein­er eine völ­lig über­ar­beit­ete Auflage des großen Kirchen­führers mit neuen Farbfotos.

Von Mai bis Novem­ber war der gesamte Kirch­turm eingerüstet. Am Tur­m­dach und am Mauer­w­erk mußten schwere Schä­den behoben wer­den. Der Putz wurde aus­gebessert, die Ein­blechung des Helmes zur Hälfte ergänzt, die Fas­sade gestrichen sowie die Zif­ferblät­ter der Tur­muhr durch neue erset­zt. Die Kugel mit St. Georg wurde neu ver­gold­et. Auf­grund der Staatlichen Baupflicht an unser­er Kirche ist für diese Maß­nahme das Staatliche Hochbauamt Land­shut zuständig.

Das Reit­er­stand­bild des hl. Georg am Hochal­tar ist eben­falls seit einem hal­ben Jahr eingerüstet, zu Vorun­ter­suchun­gen für eine eventuelle kün­ftige Restau­rierung. Im Okto­ber wurde zum gle­ichen Zweck ein weit­eres, bis zum Deck­en­fresko reichen­des Gerüst im südlichen Kirchen­schiff errichtet.

Am 20. Mai kon­nte die Ver­wal­tung in einen größeren, mod­ern aus­ges­tat­teten Raum in der 2. Etage Rich­tung Kloster­hof ver­legt wer­den. Damit ver­bun­den ist ein sep­a­rater Kopier­raum, in dem auch das Faxgerät (Nr. 09441/20 41 45) aufgestellt ist.

Von Mai bis Okto­ber wur­den im Ein­gangs­bere­ich der Kloster­an­lage neue Behin­der­ten­toi­let­ten geschaffen.

Am 9. August schlug ein Blitz in den Kirch­turm ein. Die Glock­en began­nen zu läuten, die Uhr wurde beschädigt und in Teilen des Klosters fiel der Strom aus. Der Ein­bau ein­er neuen Uhre­nan­lage wurde erforder­lich. Sie ist nun auf Funks­teuerung umgerüstet, und die Kon­vent­glocke ist an diese Anlage angeschlossen.

Im August wurde der Weg zum Frauen­berg mit ein­er Beleuch­tung aus­ges­tat­tet – ein seit langem geäußert­er Wun­sch der Teil­nehmer der drei jährlich stat­tfind­en­den Lichterprozessionen.

Seit Mitte Sep­tem­ber lassen wir die Wäsche des gesamten Gäste­bere­ich­es in den Behin­derten­werk­stät­ten des Cabri­ni-Heimes in Offen­stet­ten waschen.

Fr. Rupert erhielt am 31. Okto­ber zur Kom­post­gewin­nung Humofix aus der Abtei Ful­da. Seine Obsternte war teil­weise sehr gut. Erst­mals kon­nte er Honig zum Verkauf anbieten.

Seit Monat­en wer­den ver­schiedene Türen und Fen­ster fachkundig behan­delt und neu gestrichen.

Unter der sachkundi­gen Anleitung von Frau Hei­de Gabler und ihrem Sohn Joachim macht die EDV-Kat­a­l­o­gisierung des Bib­lio­theks­be­standes große Fortschritte. Derzeit kommt die Philoso­phie zum Abschluß. Ihnen wie auch Msgr. Dr. Mai von der Bis­chöflichen Zen­tral­bib­lio­thek in Regens­burg gebührt für alle Unter­stützung unser Dank.

Ohne die Mitar­beit­er wäre die Arbeit nicht zu schaffen:

Im April wurde Herr Adolf Beck­en­bauer nach 22jähriger Tätigkeit als Mau­r­er in den wohlver­di­en­ten Ruh­e­s­tand ver­ab­schiedet. Als Nach­fol­ger wurde Herr Herib­ert Elsner eingestellt – ein „All­round-Tal­ent“, der als gel­ern­ter Met­zger auch gele­gentlich eines der Schweine auf dem Buch­hof schlachtet. Diese frischen Fleisch- und Wurst­pro­duk­te erhiel­ten schon viel Lob im Kon­vent und bei den Gästen.

Einige Mitar­bei­t­erin­nen in der Küche, bei der Raumpflege und im Waschhaus sind aus­geschieden. Dafür haben neue begonnen: in der Küche Frau Paula Maier und Frau Ingrid Pern­peint­ner sowie im Gäste­bere­ich Frau Rosi­na Kling­shirn und Frau Mirosla­va Putz. Frau Stein­berg­er wech­selte von der Wäscherei in die Küche.

Mit den Angestell­ten unter­nahm P. Benedikt am 7. August einen Betrieb­saus­flug nach Bam­berg und Umgebung.

Nach Saison­schluß wurde der Kloster­laden geschlossen, und es ste­ht nun über die Win­ter­monate eine Neugestal­tung und Erweiterung an.

Zur Fort­bil­dung waren immer wieder Mit­brüder zu Tagun­gen außer Haus, um den ver­schiede­nen Verpflich­tun­gen in ihren jew­eili­gen Auf­gaben­bere­ichen bess­er nachkom­men zu können:

Ende Jan­u­ar fuhren Fr. Rupert und Fr. Kolum­ban zum „Brüderkurs“ nach Beuron.

P. Michael nahm im Feb­ru­ar an der Novizen­meis­terkon­ferenz (AGNO) in Neustadt/Weinstraße sowie am Tre­f­fen der Ordensleute in der Beru­fungspas­toral in Regens­burg teil und im Novem­ber an der Mag­is­terta­gung der monas­tis­chen Orden des deutschen Sprachge­bi­etes in Bernried.

Tra­di­tioneller Ter­min für P. Pri­or war das Tre­f­fen der Äbte unser­er Kon­gre­ga­tion am Rosen­mon­tag in München sowie die Salzburg­er Äbtekon­ferenz (SÄK), heuer während der Oster­woche vom 1. bis 5. April in Magdeburg.

Mit P. Josef M. und den Junioren nahm er am 20. Mai in Met­ten an einem Vor­bere­itungstag zum Gen­er­alka­pi­tel teil.

Im Juli leit­ete P. Pri­or den zweit­en Teil des Kom­munnoviziates in Plankstetten.

Mit P. Josef M. als Deputierten reiste er vom 2. bis 6. Sep­tem­ber zum Gen­er­alka­pi­tel der Bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion nach Ottobeuren.

Vom 25. bis 28. August war P. Benedikt mit Frau Jüt­ting bei einem steuer- und sozialver­sicherungsrechtlichen Grund­kurs in Mün­ster­schwarzach; sodann fuhr er Mitte Okto­ber zur Zeller­aren-Tagung nach Reute.

P. Gre­gor besuchte Anfang Okto­ber das „Wer­den­felser Seminar“.

Nach Absolvierung mehrerer Block­kurse in Bad Hon­nef kon­nte P. Leopold dort am 6. Novem­ber mit gutem Erfolg den „Volks­berg­er Kurs“ abschließen, d.h. die Grun­daus­bil­dung für das kirch­liche Reg­i­s­tratur- und Archivwesen.

Aber nicht nur wir vom Kon­vent fuhren ander­swohin, es kamen auch wieder viele Gäste zu uns. Allerd­ings hat die Zahl der Touris­ten zeitweise abgenom­men. Ursache waren u.a. lang anhal­tende Dür­repe­ri­o­den mit extremen Tief­stän­den des Donau­pegels, so daß die Schiff­fahrt mehrere Wochen eingestellt wer­den mußte. Anfang Juli gab es allerd­ings auch ein Hochwass­er. Es kam so über­raschend, daß nicht mehr alle Autos rechtzeit­ig vom großen Park­platz gebor­gen wer­den kon­nten. Aber von Katas­tro­phen wie in Ost­deutsch­land und den Nach­bar­län­dern sind wir ver­schont geblieben.

Die meis­ten Kirchen­führun­gen hiel­ten P. Leopold und Fr. Kolum­ban. Let­zter­er hat­te als Sakris­tan auch zahlre­iche Gottes­di­en­ste für auswär­tige Grup­pen in der Kirche und in den Kapellen vorzubereiten.

Die Bele­gung in der Begeg­nungsstätte St. Georg kon­nte gesteigert wer­den. Dankenswert­er­weise half bei der Raumpflege in Stoßzeit­en Frau Spiel­mann dort mit.

P. Gre­gor bot zusät­zlich zu den Haupt­festen noch gut besuchte Einkehrtage für die bei­den Brud­er­schaften an. Mehrere Mit­brüder führten solche – beson­ders in der Fas­ten­zeit – für auswär­tige Grup­pen durch.

Am 13. Jan­u­ar war die erste Dekanatskon­ferenz des Jahres unser Gast.

Am 14./15. Feb­ru­ar hielt in unseren Räum­lichkeit­en der Bezirksver­band Nieder­bay­ern der Katholis­chen Erzieherge­mein­schaft (KEG) eine Festver­samm­lung: Nach einem von Domka­pit­u­lar Strupf zele­bri­erten Amt hielt Staatssekretär Rudolf Klinger vom Bay­erischen Kul­tus­min­is­teri­um die Fes­tansprache. Die Klosterküche bere­it­ete erst­mals für über 100 Per­so­n­en das Essen.

Im Okto­ber und Novem­ber wur­den Priesterex­erz­i­tien ange­boten, zu denen ins­ge­samt 50 Teil­nehmer kamen. Hier gilt es, Spir­i­tu­al Dr. Josef Graf vom Priestersem­i­nar Regens­burg und Spir­i­tu­al Msgr. Willibald Kam­mer­meier aus Niederviehbach zu danken, daß sie die Leitung dieser Kurse über­nom­men haben.

Am 31. Okto­ber und am 1. Novem­ber fand in der Begeg­nungsstätte ein medi­zinis­ches Sym­po­sium „Ganzheitsmedi­zin für Kinder und Jugendliche – Was bedeutet Leben­squal­ität in der Pal­lia­tivmedi­zin?“ statt, zu dem etwa 60 Ärzte und Medi­zin­er anreis­ten. Das Sym­po­sium war Prof. Dr. Kle­mens Stehr, Erlan­gen, gewidmet.

Am 23. Feb­ru­ar kam Kurienerzbischof Foly vom päp­stlichen Medi­en­rat auf der Durchreise zu einem Kurzbe­such in unser Kloster.

Vom 1. bis 5. April fand die Tri­en­na­len­ta­gung der Bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion erst­mals in unser­er Abtei statt.

Bald darauf wurde der Kon­vent nochmals verstärkt:

Denn vom 14. April bis 3. Mai leit­ete P. Pri­or das Kom­munnoviziat: zwei Novizen kamen aus Rohr und ein­er aus Augs­burg. Zu ihnen sprachen Abt Burkhard (Melk), Äbtissin Edel­traud (Eibin­gen), Abt Bern­hard (Schey­ern), P. Anselm (Ettal) und P. Pri­or Sev­erin (Seck­au), der inzwis­chen dort zum Admin­is­tra­tor gewählt wurde. In diese Zeit fiel am 18. April das „Kleine Äbtetreffen“.

Am Mor­gen des 15. Mai hiel­ten 600 Fußpil­ger die erste Rast auf ihrem Weg von Rieden­burg nach Altöt­ting. Nach­mit­tags kam zu einem kurzen Besuch der Sekretär der Glauben­skon­gre­ga­tion, Kurienerzbischof Tar­ci­sio Bertoni SDB.

Am 24. Mai gab es poli­tis­chen Besuch: Bun­des­fi­nanzmin­is­ter Theo Waigel besuchte mit seinem öster­re­ichis­chen Kol­le­gen die Asamkirche und ließ sich anschließend zu ein­er gemütlichen Brotzeit im Kloster­hof nieder.

Am 23. Juni beehrte uns durch seinen Besuch Abt­pri­mas Mar­cel Rooney. Er kam in Begleitung von Abt­präs­es Patrick Rea­gan (St. John, USA) und dem Vor­sitzen­den der SÄK, Abt Bern­hard (Schey­ern) sowie Patres aus Argen­tinien und Frankreich.

Ende Juli ver­brachte Abt Lau­ren­tius (Rams­gate, GB) einige Urlaub­stage bei uns.

Am 2. August war Min­is­ter­präsi­dent Edmund Stoiber in Wel­tenburg, zwei Wochen später sein Finanzmin­is­ter Otto Wiesheu mit Familie.

Der let­zte Besuch­er aus der Poli­tik war am 5. Novem­ber der par­la­men­tarische Staatssekretär im Bun­desin­nen­min­is­teri­um, Man­fred Carstens.

Nun ist die Sai­son been­det: Schiff­fahrt und Kloster­schenke haben Winterpause.

Diese äußere Ruhe möge uns helfen, auch im Inneren zur Ruhe zu kom­men: uns neu auf die Mitte zu besin­nen – auf Chris­tus, auf dessen Geburts­fest wir uns jet­zt im Advent wieder vorbereiten.

Möge Wei­h­nacht­en auch für Sie das Geschenk neuen Lebens sein.

Das wün­schen Ihnen mit einem her­zlichen „Vergelt’s Gott“ für alle Zeichen Ihrer Verbundenheit

Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg

Jahresbericht 1996

Advent 1995 – Advent 1996

Bevor wir mit dem I. Advent ein neues Kirchen­jahr begin­nen, möcht­en wir Rückschau hal­ten auf das Jahr des Her­rn 1996. Wir möcht­en Sie Anteil nehmen lassen an unserem Kloster­leben. Natür­lich kön­nen wir nicht über alles bericht­en, son­dern nur einiges mit­teilen, was aus dem gle­ich­bleiben­den Ablauf her­aus­ragt, obwohl ger­ade dieser wichtig ist, näm­lich das Gottes­lob in der Feier der Eucharistie und des Stun­denge­betes, in der Anbe­tung und im Rosenkranz, sowie die tägliche Arbeit in den ver­schiede­nen Auf­gaben­bere­ichen des Klosters und in der Seelsorge.

Der Per­son­al­stand unseres Kon­ventes hat sich im Laufe des Bericht­s­jahres in fol­gen­der Weise verändert:

Noch vor Wei­h­nacht­en 1995 ver­ließ uns der Novize Fr. Mag­nus Würten­berg­er. Unser Gärt­ner, Fr. Rupert, erhielt deshalb die Imk­erei als zusät­zliche Aufgabe.

Zum Jahre­sende traf als Kan­di­dat Nor­bert Engl­hard aus Ras­sel­berg bei Amberg ein.

Seine erste Ein­klei­dung nahm P. Pri­or am 18. März vor, als unser Pos­tu­lant Hol­ger Müller nach Exerz­i­tien bei P. Joseph Kärt­ner in Plankstet­ten als Fr. Johannes Ev. das Noviziat begann.

Nor­bert Engl­hard wurde am 14. August eingek­lei­det und erhielt den Orden­sna­men Fr. Petrus Maria. Die Ein­klei­dung­sex­erz­i­tien hat­te ihm P. Anselm Sitzinger in Ettal gegeben.

P. Max­i­m­il­ian Jung wurde mit Wirkung vom 30. Jan­u­ar von seinen Gelüb­den dis­pen­siert und hat so endgültig die Gemein­schaft ver­lassen. Er ist jet­zt Pfar­rer in Kaiser­slautern, Diözese Speyer.

Fr. Franziskus Zerb trat mit Ende der Probezeit am 23. Mai in die Zis­terzienser­abtei Heili­genkreuz über und heißt jet­zt P. Mau­rus. Inzwis­chen hat er die Priester­wei­he empfangen.

Am 3. April, dem Tag nach seinem 40jährigen Priester­ju­biläum, mußte P. Egid Geiger mit Herz-Lun­gen-Beschw­er­den ins Kreiskranken­haus Kel­heim gebracht wer­den, nach­dem sich im Laufe des Früh­jahrs sein Gesund­heit­szu­s­tand schon merk­lich ver­schlechtert hat­te. Dort ver­starb er nach zwei­wöchigem Koma im Bei­sein von P. Pri­or am 21. April im 77. Leben­s­jahr. Am 24. April wurde er in der Gruft beige­set­zt, nach­dem wir seinem let­zten Willen gemäß das Aufer­ste­hungsamt für ihn gefeiert hat­ten. Die Gläu­bi­gen aus Staub­ing und Holzhar­lan­den, wo unser ver­stor­ben­er Mit­brud­er von 1956 bis 1995 als Seel­sorg­er gewirkt hat­te, nah­men in großer Zahl an der Beiset­zung teil. R.I.P.

Nicht nur zahlen­mäßig hat sich unser Kon­vent geändert:

P. Michael gab seinen Wider­stand gegen das Aut­o­fahren auf und erwarb vom 15. Jan­u­ar bis 15. Feb­ru­ar den Führerschein.

Am 16. April unter­nahm der Kon­vent erst­mals einen Kon­ven­taus­flug. Auf dem dicht gefüll­ten Pro­gramm stand der Besuch der ehe­ma­li­gen Abteikirche Prüfen­ing, die Besich­ti­gung der Brauerei Bischof­shof in Regens­burg, die Begeg­nung mit den Barmherzi­gen Brüdern in Reichen­bach und eine Führung durch die ehe­ma­lige Zis­terzienserkirche Walder­bach, wo wir die Ves­per san­gen. Sowohl von der Brauerei Bischof­shof als auch von den Barmherzi­gen Brüdern wur­den wir mit großzügiger Gast­fre­und­schaft beschenkt.

P. Josef – der so oft wie möglich aus Plankstet­ten ins Haus kommt – wurde als Nach­fol­ger von P. Egid zum Con­sil­iar gewählt.

Fr. Stephan kon­nte nach einem Kranken­hausaufen­thalt in Bad Mer­gen­theim von einem Magen­lei­den geheilt wer­den. Sein großes Inter­esse gilbt neben dem Studi­um in Salzburg der Orgel.

P. Eusta­sius kehrte aus Steinach zurück und begann nach einem kurzen Aufen­thalt im Haus seinen Dienst als zweit­er Kaplan in Tirschenreuth.

P. Raphael und P. Placidus bleiben weit­er­hin an ihren Pfarrstellen.

P. Clemens Maria zog im Feb­ru­ar nach Teuert­ing in das Pfarrhaus.

Fr. Kolum­ban erlitt auf dem Min­is­tran­te­naus­flug durch ein Schleud­ergeschoß eine gefährliche Augen­ver­let­zung, deren Fol­gen nun über­wun­den sind.

Um sich für die Auf­gaben­bere­iche fortzu­bilden und die Gemein­schaft mit der Kon­gre­ga­tion und der Kon­föder­a­tion zu stärken, wur­den ver­schiedene Tagun­gen besucht:

P. Pri­or war erst­mals auf dem Äbtekon­greß in Roc­ca di Papa bei Rom (15. bis 27. Sep­tem­ber) und meldete tele­fonisch von dort am zweit­en Tag die Wahl des neuen Abt­pri­mas Mar­cel Rooney (Con­cep­tion Abbey, USA).

Vom 9. bis 12. April nahm er an der Tagung der Salzburg­er Äbtekon­ferenz in Wies­baden-Nau­rod teil.

Mit P. Michael besuchte er die Mag­is­ter-Tagung der Bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion in München.

Die Auf­gabe des Betreuers des Kom­munnoviziates hat P. Pri­or auch nach sein­er Wahl zum Admin­is­tra­tor von Wel­tenburg beibehal­ten. So leit­ete er die Novizen­wochen der Kon­gre­ga­tion vom 22. April bis 11. Mai in Wel­tenburg und vom 15. bis 27. Juli in Plankstet­ten, an denen auch unser Novize Fr. Johannes teil­nahm. Des weit­eren war er zu einem Sem­i­nar in Wer­den­fels und bei den Zusam­menkün­ften der AGOM (Arbeits­ge­mein­schaft der Ordens­män­ner in der Diözese Regens­burg) in Kostenz und Schloß Spindlhof.

Fr. Stephan, Fr. Rupert und Fr. Kolum­ban fuhren in der Oster­woche zur Tri­en­nalen-Tagung auf Schloß Schwanberg.

P. Thomas nahm in Freiburg an der Bib­lio­theks-Tagung der AKThB teil und P. Benedikt am Grund­kurs Ver­sicherungs- und Steuer­fra­gen in Mün­ster­schwarzach sowie an der Zeller­arenta­gung (AGCEP) in Ellwangen.

Nicht nur für die Arbeits­bere­iche gab es Fort­bil­dun­gen. Wichtiger ist die geistliche Erneuerung:

Dazu hielt P. Pri­or meist am Mon­tag Kon­feren­zen, die unter dem Gen­er­althe­ma „Chris­tus in der Regel des hl. Benedikt“ standen.

Dreimal kon­nte außer­dem als auswär­tiger Ref­er­ent Prof. Dr. Lud­wig Mödl, Eich­stätt, gewon­nen werden.

Im zwei­wöchentlichen Rhyth­mus wech­sel­ten sich P. Benedikt Gleißn­er aus Rohr und P. Joseph Kärt­ner aus Plankstet­ten für die Spendung des Bußsakra­mentes ab.

Zu Beginn des Jahres (1. bis 5. Jan­u­ar) hielt Abt Otto Strohmeier von St. Lam­brecht die Kon­vent-Exerz­i­tien. Er sprach in per­sön­lich­er und lebendi­ger Weise über ver­schiedene Aspek­te der Eucharistiefeier. Für die Exerz­i­tien­t­age wurde die Tage­sor­d­nung gegenüber früher etwa umgestellt: Die Zeit­en für Chorge­bet und Kon­ven­tamt waren wie immer, pro Tag gab es zwei Vorträge, um 9 und um 15 Uhr, um 16.30 Uhr hiel­ten wir eucharis­tis­che Anbe­tung und anschließend Rosenkranz.

Nicht nur wir sel­ber brauchen Erneuerung, auch die Klosterge­bäude müssen instandge­set­zt und ren­oviert werden:

Noch vor Jahress­chluß kon­nte P. Pri­or in die um ein Zim­mer erweit­erte und nun mit Bad aus­ges­tat­tete „Abtei“ einziehen.

Auf­grund von Hochwasser­schä­den mußte der Gäste­speis­esaal saniert wer­den. Nach Maß­gabe des Innenar­chitek­ten G. Albustin wurde die neue Innenausstat­tung gefer­tigt. Dieser „neue“ Raum, der nach unserem zweit­en Patron St. Mar­tin benan­nt ist, find­et bei den Gästen immer wieder Beifall.

In einem Raum der Bib­lio­thek war es durch von oben ein­drin­gende Nässe zu starkem Schim­mel­be­fall gekom­men. So mußte das Dach erneuert, der ganze Raum neu ver­putzt und jedes einzelne Buch – ca. 10.000 Bände – einzeln behan­delt wer­den. In einem weit­eren Bib­lio­thek­sraum wurde jet­zt der gle­iche Schaden fest­gestellt und ste­ht zur Besei­t­i­gung an. Dessen ungeachtet schre­it­et mit tatkräftiger Unter­stützung der Bis­chöflichen Zen­tral­bib­lio­thek Regens­burg und von Her­rn Joachim Gru­ber die Kat­a­l­o­gisierung des Bestandes per Com­put­er fort.

Im März wur­den ent­lang der Kloster­schenke Park­platz und Straße aufgeris­sen, da die Fet­tab­schei­der aus­ge­tauscht wer­den mußten.

An der Kirchen­fas­sade wurde ein Teil des Ges­im­ses erneuert, das im ver­gan­genen Win­ter durch den Frost Schaden genom­men hatte.

Immer wieder fie­len auch Schreinerar­beit­en an: Impräg­nieren, Repari­eren und Anstre­ichen von Türen im Kon­vent sowie die Über­ar­beitung der Ein­gangstüren an Kirche, Pforte und Laden; Abschleifen und Lack­ieren manch­er Fußböden.

Das Lesez­im­mer wurde kom­plett ren­oviert, eben­so der Über­gang zum Gästetrakt.

Mehrere Wände wur­den neu gestrichen, ein Neben­raum zur Sakris­tei ein­gerichtet sowie ein neues Gar­ten­tor einge­baut, da das alte durch Wit­terung und Hochwass­er in der Ver­gan­gen­heit wieder­holt stark beschädigt wor­den war.

An dieser Stelle gilt es am Ende des Jahres auch unseren Angestell­ten und Mitar­beit­ern unseren Dank auszus­prechen für die stets zuver­läs­sig geleis­tete Arbeit in den ver­schiede­nen Aufgabenbereichen.

Unter ihnen gibt es auch eine Rei­he „neuer Gesichter“:

Frau Karin Fiegen­baum als Raumpflegerin;

Frau Brigitte Schindler und Frau Rosi­na Ober lösten in der Küche Frau Car­men Bauch und Frau Gisela Neumey­er ab.

Auf dem Buch­hof fol­gte Herr Ste­fan Schmer­beck Her­rn Her­bert Wag­n­er nach.

Frau Anneliese Stein­berg­er hil­ft in der Wäscherei für die erkrank­te Frau Anna Mies aus.

Am 7. August unter­nahm der Zeller­ar P. Benedikt mit den Angestell­ten einen Betrieb­saus­flug nach Amberg anläßlich der Landesgartenschau.

Es gibt natür­lich nicht nur Arbeit im Kloster, son­dern auch Feste und Feiern:

In neuem Rah­men feierten wir Wei­h­nacht­en. Die I. Ves­per ist nun zeitlich so ange­set­zt, daß die Seel­sorg­er von den „Kin­der­met­ten“ zurück­sein kön­nen. Nach dem Aben­dessen war dann im „Schö­nen Saal“ die Wei­h­nachts­feier. Erst­mals hat­te sich jed­er ein Geschenk aus­suchen kön­nen. Anschließend san­gen wir in der Niko­lauskapelle die Wei­h­nachtsvig­il, die bish­er rez­i­tiert wurde. Die Christ­mette in der Kirche begin­nt um 22.00 Uhr.

Am 5. März beg­ing man den 70. Geburt­stag von P. Clemens beim Mit­tagessen mit anschließen­der Kaffee-Rekreation.

Wenige Tage später erlebten wir erst­mals die Auf­nahme eines Wel­to­blat­en im Rah­men der Ves­per: Herr Wolf­gang Percher­meier aus München, der seine Kind­heit in Wel­tenburg ver­brachte, begann am 11. März das Probejahr.

In fes­tlich­er Weise wurde am 21. März der Heim­gang unseres Ordens­vaters Benedikt began­gen. Zu den Vig­ilien san­gen wir das „Te Deum“ und hiel­ten in der Kirche feier­liche lateinis­che Laudes. Zur Pon­tif­ikalves­per und zum Pon­tif­ikalamt mit Predigt war Altabt Emmer­am Geser aus Met­ten gekom­men. Zu diesem Fest­tag waren beson­ders die Gläu­bi­gen aus den vom Kloster betreuten Gemein­den eingeladen.

Ein weit­eres Fest war das Gold­ene Pro­feß-Jubiläum von Altabt Thomas, das am 3. Okto­ber began­gen wurde: Abt­präs­es Dr. Gre­gor Zasche, Schäft­larn, zele­bri­erte mit mehreren Äbten der Kon­gre­ga­tion und befre­un­de­ten Priestern ein Pon­tif­ikalamt und nahm die Pro­feßerneuerung des Jubi­lars ent­ge­gen. Die Fest­predigt hielt Altabt Emmer­am. Unter der Leitung von Prof. Josef Kohlhäu­fl bracht­en die Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft und das Regens­burg­er Kam­merorch­ester die viel­gelobte „Mis­sa sollem­nis in a‑Moll“ unseres Klosterkom­pon­is­ten P. Ben­no Grue­ber (1759–96) zur Aufführung.

Gäste kamen aber nicht nur zu diesen Feier­lichkeit­en. Zu allen Jahreszeit­en fan­den sich Grup­pen in der von P. Leopold geleit­eten Begeg­nungsstätte St. Georg ein – z.T. zu Sem­i­naren der Heimvolk­shochschule (HVHS) und ander­er Bere­iche der Wel­tenburg­er Akademie sowie zu den Einkehrta­gen, die P. Gre­gor als Präs­es für die Brud­er­schaften hielt.

Gegenüber dem Vor­jahr hat sich die Bele­gung des Gäste­shaus­es merk­lich gesteigert. Immer wieder weil­ten Einzel­gäste zu „Kloster auf Zeit“ bei uns und erhiel­ten Mit­brüder Besuche von Ver­wandten und Freunden.

Im Dezem­ber 1995 wurde P. Kuni­vert Mönig aus Königsmünster/Meschede ver­ab­schiedet, der ein Viertel­jahr bei uns verbrachte.

Vom 22. April bis zum 11. Mai war erst­mals das Kom­munnoviziat der Bay­erischen Kon­gre­ga­tion in unser­er Abtei. P. Pri­or hat­te die Betreu­ung über­nom­men. Als Ref­er­enten, die gle­ichzeit­ig auch unsere Gäste waren, sprachen zu den Novizen Frau Äbtissin Edel­traud Forster (Eibin­gen), Abt Burkhard Elle­gast (Melk), Abt Chris­t­ian Schütz (Schweikl­berg), Sr. Bir­git­ta Louis (Venio) und Fr. Gre­gor Baumhoff (Nieder­al­taich). Des weit­eren besucht­en Abt Bern­hard Lam­bert (Schey­ern) und Abt Edel­bert Hörham­mer (Ettal) die neun Novizen, die auch beim Tis­ch­di­enst, in der Bib­lio­thek und bei der Gestal­tung der Gottes­di­en­ste mitwirkten.

Zum „Kleinen Äbte­tr­e­f­fen“ kamen am 25. April die Äbte aus Schey­ern, Rohr, Met­ten und Plankstet­ten nach Weltenburg.

Vom 25. April bis zum 5. Mai wohn­ten drei Oblat­en-Patres bei uns, die im gesamten Pfar­rver­band die Gemein­de­mis­sion hiel­ten. In diesen Tagen (2. bis 5. Mai) unter­nahm Fr. Stephan mit den Mit­brüdern sein­er Dekanie aus dem Kol­leg St. Benedikt einen Aus­flug nach Weltenburg.

Am 18. Mai besuchte uns der Neu­priester P. Beda M. Son­nen­berg aus Plankstet­ten, der uns den Prim­izsegen spendete.

Am 20. Mai hielt erst­mals Diöze­san­bischof Man­fred Müller die Fir­mung in Wel­tenburg für die vom Kloster betreuten Pfar­reien und war anschließend Gast im Konvent.

Am 7. Juni war unser Kloster das Ziel des Kon­ven­taus­fluges unser­er Mit­brüder aus St. Stephan in Augs­burg zusam­men mit den Angestellten.

P. Pri­or hielt vom 7. bis 9. Juni eigene Einkehrtage für unsere Weltoblaten.

Am 13. Juni besuchte uns Met­ro­pol­it Seraphim, der die rumänisch-ortho­dox­en Chris­ten Wes­teu­ropas betreut. Drei Tage später fol­gten ihm zwei griechisch-ortho­doxe Mönche vom Kloster Naf­pak­tos, dem früheren Lepanto.

Am Hochfest der Auf­nahme Mariens in den Him­mel zele­bri­erte Erzbischof Men­do­ca von Cuz­co (Peru) die Pon­tif­ikalves­per, wie auch an den fol­gen­den bei­den Tagen das Konventamt.

Ende Sep­tem­ber ver­ab­schiede­ten wir einen Gast, der uns durch seinen außeror­dentlichen Fleiß, seine große Hil­fs­bere­itschaft, seine faszinierende Fre­undlichkeit und seine Teil­nahme am Gebet ein halbes Jahr beschenkt hat: Alexan­der aus Togo.

Der let­zte Gast im Zeitraum der Berichter­stat­tung kam eben­falls aus Afri­ka: Abt Alkuin Nyiren­da von Hanga (Tansa­nia).

Andere Gäste kamen zwar nicht in den Kon­vent, son­dern besucht­en ver­schiedene Ver­anstal­tun­gen, wie z.B. die Vorträge der „Gruppe Geschichte“ der Wel­tenburg­er Akademie oder die zwei Konz­erte der Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft im Juli und im Okto­ber, die bei­de im Zeichen des Ben­no-Grue­ber-Jahres (200. Todestag) standen.

Im August ver­anstal­tete das Gröbal-Ate­lier im Fest­saal eine Ausstel­lung zum The­ma „Die Schöp­fung bewahren“: Natur­mo­tive, die aus mehreren hun­dert Sei­den­stof­fen aus­geschnit­ten waren.

Immer wieder kamen Kam­er­ateams für Fil­mauf­nah­men (Video­pro­duk­tio­nen und Fernsehsendun­gen). Den größten Rum­mel verur­sachte dabei fast zwei Wochen lang im Sep­tem­ber die ZDF-Pro­duk­tion der „Lusti­gen Musikan­ten“, präsen­tiert von „Mar­i­anne und Michael“. Von den acht Mil­lio­nen Zuschauern, die die Ausstrahlung am 22. Sep­tem­ber sahen, bekun­de­ten schon viele ihren Wun­sch, den Auf­nah­me­ort besuchen zu wollen.

Ohne­hin kom­men jedes Jahr fast eine Mil­lion Touris­ten durch den Donaudurch­bruch in den Bier­garten und in die Klosterkirche, davon auch zahlre­iche Grup­pen zu Kirchen­führun­gen. So sind wir jet­zt froh, daß im Win­ter wieder Ruhe einkehrt.

Besinnliche Ruhe und Stille wün­schen wir auch Ihnen zur Advents- und Wei­h­nacht­szeit. Mögen Ihnen die Fest­tage zu ein­er wirk­lichen Begeg­nung mit dem HERRN wer­den, aus der Ihnen Segen und Kraft für das neue Jahr 1997 erwächst.

Das wün­schen Ihnen Ihre Benedik­tin­er von Weltenburg.

Jahresbericht 1995

Advent 1994 – Advent 1995

Mit dem I. Advent begin­nt wieder ein neues Kirchen­jahr. Ein solch­er Ein­schnitt im Jahres­lauf läßt uns nicht nur vor­wärts blick­en, son­dern auch Rückschau hal­ten. Mit diesem Jahres­bericht möcht­en wir Ihnen Gele­gen­heit geben, Anteil zu nehmen an unserem Kloster­leben. Sie kön­nen schon an der äußeren Form dieses Briefes und dem neuen Ver­fass­er erken­nen, daß sich in diesem Jahr einiges in unser­er Abtei verän­dert hat. Doch davon erst später.

Wie jedes Jahr began­nen wir auch 1995 mit den Kon­ven­tex­erz­i­tien: Prälat Dr. Josef Rief, emer­i­tiert­er Pro­fes­sor für Moralthe­olo­gie in Regens­burg, sprach über das The­ma „Erken­nt­nis Christi“.

Zwei Wochen später haben wir einen alten Brauch wieder einge­führt: Nach dem Mit­tagessen beten wir auf dem Weg zur Ado­ra­tio den lateinis­chen Psalm „Mis­erere“.

Nach ca. zwei Jahren kon­nte die Restau­rierung der barock­en Bran­den­stein-Orgel in der Abteikirche abgeschlossen werden.

Während viele Gegen­den Deutsch­lands Ende Jan­u­ar vom „Jahrhun­dert-Hochwass­er“ heimge­sucht wur­den, trat zwar die Donau über die Ufer, ließ das Kloster dies­mal aber unbehelligt.

Am Fest der Darstel­lung des Her­rn, den 2. Feb­ru­ar, legte Fr. Kolum­ban die Zeitliche Pro­feß ab: Mit Abt Thomas konzele­bri­erten Altabt Emmer­am von Met­ten und der Heimatp­far­rer. Fr. Kolum­ban wur­den die Auf­gaben des Sakris­tans und des „Sekretärs“ in der Abt­skan­zlei übertragen.

P. Michael begab sich für 10 Wochen in die Abtei Einsiedeln.

Kan­di­dat Joseph Siebler wurde Ref­er­en­dar am Rup­precht-Gym­na­si­um in München, um das II. Staat­sex­a­m­en zu erwerben.

Zusät­zlich zu den bish­eri­gen Opfer­lichtern in der Fati­ma-Kapelle wer­den nun „Bio-Lichter“ mit eigen­em Kloster­mo­tiv auf den Hüllen angeboten.

Am Rosen­mon­tag nahm Abt Thomas wie üblich am Äbte­tr­e­f­fen der Bay­erischen Benedik­tin­erkon­gre­ga­tion in München teil.

Der Kon­vent feierte unter­dessen (z.T. kostümiert) Fasching.

Frau Leit­ner ist von ihrem schw­eren Autoun­fall gene­sen. Sie arbeit­et nicht wie bish­er in der Wäscherei, wo Frau Fröh­ler und Frau Mies in Frau Noak eine neue Mitar­bei­t­erin erhal­ten haben, son­dern als Raumpflegerin mit Frau Lein in der Begeg­nungsstätte. Frau Prücklmeier wech­selte von dort in das Gäste­haus, been­dete aber im Laufe des Jahres wegen der Erkrankung ihres Mannes die Arbeit.

Anfang März kam als neuer Pos­tu­lant Herr Andreas Wei­de­mann, Pen­sion­ist aus München, ins Kloster.

Mitte des Monats wurde plan­mäßig die umfassende Ren­ovierung der Kloster­schenke abgeschlossen.

Vom 15. bis 21. März fand auf Ini­tia­tive von Abt Thomas ein von zahlre­ichen Gläu­bi­gen besuchter „Rosenkranz-Kon­greß“ statt: Täglich waren mehrere Meßfeiern mit Predigt, Licht­bild-Vorträge, Anbe­tung usw. Promi­nen­tester Teil­nehmer war der St. Pöl­tener Bischof Dr. Kurt Krenn. Haupt­the­ma bildete eine Dog­ma­tisierung der Gottes­mut­ter als „Miter­löserin, Mit­t­lerin und Für­sprecherin“. Um dieses Anliegen zu fördern, wur­den Gebetsver­sprechen ins Leben gerufen. Der Kon­greß fand (bere­its auch im Vor­feld) leb­haftes, kri­tis­ches Inter­esse in der Presse.

Vom 18. bis 21. April nahm Abt Thomas an der Salzburg­er Äbtekon­ferenz in Ein­siedeln teil.

Die Tri­en­nalen nah­men zur gle­ichen Zeit an der Tagung in Kirch­schlet­ten teil.

Da es außer Fr. Mag­nus in der Kon­gre­ga­tion nur einen Novizen gibt, fand kein Kom­mun-Noviziat statt.

Am 23. April zele­bri­erte Abt Thomas ein feier­lich­es Hochamt. Nicht der „Weiße Son­ntag“ oder das Fest der Göt­tlichen Barmherzigkeit waren Predigt­the­ma, son­dern zur Erheiterung der Anwe­senden wurde der „Tag des Bieres“ begangen.

Fr. Mag­nus und Kan­di­dat Ran­dolf Daniel­cik haben den Innen­hof gestal­tet. Ver­schiedene Anpflanzun­gen, eine neue Wasser­pumpe, eine Bank usw. machen ihn zu einem neuen Rekreationsort.

Abt Thomas begann wieder mit den Firmreisen.

Am 1. Mai reg­nete es, hörte aber rechtzeit­ig auf, um die abendliche Lichter­prozes­sion zu ermöglichen.

Pos­tu­lant Wolf­gang Gehrke been­dete die Kan­di­datur, blieb aber noch ein halbes Jahr im Kloster und arbeit­ete in der Ver­wal­tung mit. Er führte Frau Jüt­ting in das neue Com­put­er­pro­gramm ein.

Am 10. Mai waren die bei­den Angestell­ten vom Buch­hof zum Aben­dessen ein­ge­laden. Herr Schön­feld beg­ing an diesem Tag sein 25jähriges Dien­stju­biläum, Herr Brendl trat nach 38 Jahren in den Ruh­e­s­tand. Sein Nach­fol­ger wurde Herr Wag­n­er, dessen Frau zeitweise im Gäste­haus aushalf.

Am 21. Mai nahm Abt Thomas die Wiedere­in­wei­hung der Bran­den­stein-Orgel vor. Das Hochamt wurde musikalisch gestal­tet durch die Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft unter der Leitung von Prof. Kohlhäufl.

Tags darauf besuchte Bischof Reinelt aus Dres­den die Klosterkirche.

Am 1. Juni trafen, wie alljährlich vor Pfin­g­sten, die Rieden­burg­er Fußwall­fahrer ein (heuer über 600) und hiel­ten ihre erste Rast im Kloster­hof. P. Gre­gor und Kan­di­dat Ran­dolf schlossen sich ihnen auf dem Weg nach Altöt­tig an.

Zu Pfin­g­sten gab es wieder ein­mal Hochwass­er. Wegen Über­flu­tung der Asam­straße mußten die Besuch­er der Fati­ma-Feier am Sam­stag über den Frauen­berg kommen.

Das Haupt­fest der Dreifaltigkeits­brud­er­schaft wurde auf­grund stark­er Regen­fälle beein­trächtigt. Die Prozes­sion kon­nte nicht im Freien stattfinden.

Am Mit­tag des 12. Juni empfin­gen Abt Thomas und P. Gre­gor Teil­nehmer des umstrit­te­nen „Welt­friedenslaufes“ der Stri Chin­moy-Sek­te und hiel­ten mit ihnen in der Kirche eine Andacht. Für diese Offen­heit gab es Lob in der Presse.

Auch die Fron­le­ich­nam­sprozes­sion wurde in dop­pel­ter Weise vom Wass­er bedro­ht: Auf­grund starken Regens kon­nten die Altäre erst während des Amtes aufgestellt wer­den. Während dann die Donau rasch anstieg, war die Prozes­sion noch in gewohn­ter Weise zur Dor­fkirche möglich. Den vom anschließen­den Weißwurst-Früh­stück Heimkehren­den war aber schon der Rück­weg durch die inzwis­chen über­flutete Asam­straße verwehrt.

Vom 23. bis 25. Juni feierten die „Wel­tenburg­er Kloster­schützen“ ihr 40jähriges Grün­dungs­fest in einem Festzelt für 2.500 Per­so­n­en. Darin nahm P. Gre­gor während des son­ntäglichen Hochamtes die Fah­nen­wei­he vor. Am Nach­mit­tag ließ eine Regen­pause doch noch den Festzug mit mehr als 90 Vere­inen zu, in den sich auch Abt Thomas mit eini­gen Mönchen einreihte.

Am 3. Juli wech­selte der Kon­vent zu den Mahlzeit­en in die Gäste­speis­eräume. Das Refek­to­ri­um muß infolge der Hochwasser­schä­den im Mauer­w­erk gründlich saniert wer­den. Die Köchin­nen – Frau Bauch, Frau Neumey­er und Frau Wag­n­er, manch­mal unter­stützt von Frau Lehn­er und Frau Schweiger – kön­nen aber weit­er­hin die Mahlzeit­en zubereiten.

Im Kloster­hof fand die Ren­ovierung der Fas­sade von der Wäscherei bis zur Kirche ihren Abschluß. Die monate­lang hin­der­lichen Gerüste kon­nten abge­baut werden.

Am 12. Juni fand bei uns das „Kleine Äbte­tr­e­f­fen“ statt. Als beson­deren Gast brachte Abt Gre­gor aus Plankstet­ten den Berlin­er Erzbischof, Georg Kar­di­nal Sterzin­sky, mit.

Fr. Mag­nus kon­nte sich nach Ablauf des Noviziat­s­jahres noch nicht zur Zeitlichen Pro­feß entschließen, er ver­längerte das Noviziat um ein halbes Jahr. Er hat die Imk­erei erlernt, und bere­its im ersten Jahr holte er eine erfol­gre­iche Honigernte ein.

Am 9. August erteilte Neu­priester Thomas Ren­ner von Kel­heim-Affeck­ing nach dem Mit­tagessen den Prim­izsegen. Kurz nach sein­er Abreise ereignete sich ein tragis­ch­er Unfall in der Asam­straße: Ein Tourist stürzte vom Frauen­berg-Felsen 20 Meter tief in unzugängliche Lage. Fast zwei Stun­den dauerten die Ret­tungsver­suche, bis ein drit­ter Hub­schrauber den Schw­erver­let­zten bergen konnte.

Tags darauf besuchte der ser­bisch-ortho­doxe Bischof für Mit­teleu­ropa mit eini­gen Begleit­ern das Kloster.

Nach drei­jähriger Tätigkeit im Erzbis­tum Bam­berg kehrte P. Thomas am 12. August in das Kloster zurück.

Ende des Monats ver­brachte der „Pri­mas Ger­ma­ni­ae“, Erzbischof Dr. Georg Eder von Salzburg, seinen Urlaub bei uns. Er kon­nte die Rück­kehr ins frisch ren­ovierte Refek­to­ri­um miter­leben. Unsere bei­den Mau­r­er, Herr Beck­en­bauer und Herr Sußbauer, haben uns einen nun strahlend weißen Speis­er­aum hergerichtet.

Am 10. Sep­tem­ber kam auch P. Josef nach drei­jähriger Seel­sor­getätigkeit in seinem Heimat­bis­tum Spey­er zurück in die Abtei. P. Max­i­m­il­ian verbleibt weit­er­hin dort.

Auch P. Raphael und P. Placidus bleiben in ihren Gemein­den Ober­ried bzw. Luit­pold­höhe. Let­zter­er betreut seit diesem Monat zusät­zlich auch Ursu­lapop­pen­richt in unser­er Diözese Regens­burg. Zu ihnen gesellte sich ab 15. Sep­tem­ber P. Eusta­sius. Er wurde Pfar­rvikar in Steinach bei Straub­ing, um den schw­er erkrank­ten Pfar­rer Mass zu unterstützen.

Ende des Monats bezog P. Benedikt wieder seine Zelle als dauernde Bleibe. Er betreut aber weit­er­hin die Exposi­tur Einmuß.

Fr. Stephan begann in Salzburg das vierte Semes­ter des The­olo­gi­es­tudi­ums. Er wohnt wie bish­er im dor­ti­gen Kol­leg St. Benedikt. So ver­mis­sen wir außer­halb der Ferien unseren tüchti­gen Organisten.

Zum 2. Okto­ber dieses Jahres, dem Patrozini­um unser­er Kon­gre­ga­tion, war bei der let­zten Vis­i­ta­tion der Rück­tritt von Abt Thomas angenom­men wor­den. Abt­präs­es Gre­gor hat mit uns an diesem Tag das Fes­thochamt gefeiert. Im Anschluß daran leit­ete er im „Schö­nen Saal“ die Abtswahl. Es wurde der Antrag gestellt, einen Pri­or-Admin­is­tra­tor für drei Jahre zu wählen. Gewählt wurde der bish­erige Pri­or von Plankstet­ten, P. Thomas M. Frei­hart. Abt­präs­es Gre­gor, Altabt Thomas und P. Michael fuhren nach Plankstet­ten und holten den Neugewählten dort ab. Um 16.30 Uhr empf­ing ihn der Kon­vent unter dem Geläut aller Glock­en und geleit­ete ihn in Prozes­sion in die Kirche. Abt­präs­es Gre­gor nahm die Instal­la­tion vor und P. Thomas hielt seine erste Ansprache. Er stand anschließend der feier­lichen Ves­per vor. Drei Tage später berief er bere­its das erste Kon­ven­tkapi­tel ein und ernan­nte P. Michael zum Sub­pri­or, P. Clemens M. zum Pfar­rer von Wel­tenburg und Staub­ing mit Unter­stützung von P. Michael und P. Gre­gor als Pfar­rvikare. Als Con­sil­iare wur­den P. Egid und P. Thomas gewählt.

Am 8. Okto­ber feierte Altabt Thomas das Pon­tif­ikalamt zu seinem Abschied in Konzel­e­bra­tion mit mehreren Äbten und weit­eren Priestern. Abt­präs­es Gre­gor hielt die Fest­predigt. Die musikalis­che Gestal­tung oblag der Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft. Im anschließen­den Fes­takt wurde in den ver­schiede­nen Ansprachen der Dank aus­ge­sprochen für sein Wirken von 1973 bis 1995. Auch Lan­drat Fal­ter­meier und Bürg­er­meis­ter Reiche ergrif­f­en das Wort. Unser Senior P. Egid sprach als Vertreter des Kon­ventes und hielt Rückschau auf die Amt­szeit des Abtes. Das Mit­tagessen für ca. 150 geladene Gäste und ein Weißwurstessen für die Vere­ins-Mit­glieder beschlossen das Fest. Beson­der­er Dank gilt Altabt Emmer­am von Met­ten: Ein Jahr lang hat er als Del­e­gat des Abt­präs­es unter großem per­sön­lichen Ein­satz mit­gewirkt, den Über­gang har­monisch zu regeln.

Die Abtei Plankstet­ten hat ihren Pri­or nur unter der Bedin­gung freigestellt, daß wir einen Priester­mönch zur Vertre­tung schick­en. P. Josef hat sich dazu bere­it­erk­lärt und reiste am 10. Okto­ber in die Oberpfalz.

P. Pri­or Thomas begleit­ete dann am näch­sten Tag seinen Vorgänger nach Ettal, sein ursprünglich­es Pro­feßk­loster und einst­weiliger Alterssitz.

Am fol­gen­den Son­ntag hat P. Pri­or Thomas seine Eltern und Geschwis­ter mit deren Fam­i­lien ein­ge­laden. Beim gemein­samen Kaf­fee mit dem Kon­vent war das gegen­seit­ige Ken­nen­ler­nen möglich. Am gle­ichen Abend wurde im Altar­raum der Klosterkirche wieder die ursprüngliche Sit­zord­nung hergestellt. Jet­zt kann wieder gegenchörig gebetet werden.

Am 28./29. Okto­ber führte Dekan Trim­pl in Staub­ing und Wel­tenburg das neue „Seel­sor­geteam“ ein. In bei­den Gottes­di­en­sten hielt P. Pri­or die Predigt. Anschließend fand jew­eils zur Begeg­nung ein Umtrunk statt.

Tags darauf trat eine neue Ord­nung in Kraft: Es wird erst um 5 Uhr geweckt. Um 5.30 Uhr wer­den Matutin und Laudes gebetet. Das Kon­ven­tamt wird werk­tags um 7 Uhr gefeiert. Die Mit­tagshore wird um 11.40 Uhr gebetet und die Ves­per um 18 Uhr (an Son­nta­gen und Hochfesten um 17.45 Uhr). Am Abend wird die Rekreation bis 19.35 Uhr ver­längert und im Anschluß daran „Stille Zeit“ gehal­ten: Während dieser Zeit sind täglich eine Vier­tel­stunde eucharis­tis­che Anbe­tung und gemein­samer Rosenkranz auf frei­williger Basis möglich. Danach kann die Kom­plet um 20.30 Uhr auch von den Seel­sorg­ern mit­ge­betet wer­den und wirk­lich den gemein­samen Tagesab­schluß bilden.

Am 5. Novem­ber feierte die Exposi­tur Staub­ing-Holzhar­lan­den im vollbe­set­zten Barock­saal die Ver­ab­schiedung von P. Egid, der 39 Jahre dort gewirkt hat. Nach Ansprachen und Lied­beiträ­gen durch die Chöre erhielt er einen elek­trischen Ses­sel mit Spezial­funk­tio­nen zum Geschenk. Zugle­ich wurde P. Leopold für die mehrjährige Aushil­fe gedankt.

Tags darauf besuchte der Botschafter der USA, Mr. Red­man, mit sein­er Gat­tin und ein­er kleinen Del­e­ga­tion sowie eini­gen Sicher­heits­beamten die Abteikirche. Anschließend wur­den sie zu ein­er bay­erischen Brotzeit eingeladen.

Am 7. Novem­ber konzele­bri­erte P. Leopold mit P. Michael und P. Gre­gor in Ulm das Requiem für die am Allersee­len­tag ver­stor­bene Oblatin Scholasti­ka (Maria) Lorenz. Sie hat mit viel per­sön­lichem Ein­satz über 15 Jahre das Kloster unter­stützt, beson­ders in der Heimvolk­shochschule, die heuer wieder gut besuchte Sem­i­nare durchführte.

Auch die anderen Glieder der Wel­tenburg­er Akademie kon­nten erfol­gre­ich wirken: Die Gruppe Kun­st mit der großen Jahre­sausstel­lung, die Gruppe Geschichte mit mehreren Vor­tragsaben­den, die Wel­tenburg­er Musikge­mein­schaft mit drei Konz­erten, die Alt­bay­erische Fam­i­lienkunde und das Teil­hard-Sem­i­nar unter der Leitung von Her­rn Sitzmann.

Im Laufe des Monats ver­ließen neben Her­rn Gehrke auch die bish­eri­gen Pos­tu­lanten Ran­dolf Daniel­cik und Andreas Wei­de­mann das Haus, das sie nicht zum Noviziat zuge­lassen wur­den. So ist Hol­ger Müller momen­tan der einzige Postulant.

Der Altar­raum der Niko­lauskapelle wurde eben­falls etwas umgestal­tet: Die Bänke sind nun so ange­ord­net, daß das Stun­denge­bet gegenchörig gefeiert wird. Zugle­ich wur­den Ves­per und Kom­plet so geän­dert, daß eine stim­mige Verteilung der Psla­men gewährleis­tet ist. In der bish­eri­gen Ein­teilung kamen manche Psalmen nie vor. Das Psalteri­um wird nun täglich deutsch gesun­gen. Nach der Lesung fol­gen die klas­sis­chen Gesänge aus dem lateinis­chen Antiphonale Monas­ticum. So kön­nen auch die Texte aus Pro­pri­um und Com­mune an den Gedenk­ta­gen berück­sichtigt wer­den. An Son­nta­gen und (Hoch)festen wird die ganze Ves­per lateinisch gesungen.

P. Thomas über­nahm wieder die Leitung der Bib­lio­thek, unter Mitar­beit von P. Gre­gor und P. Michael. Beson­deren Ein­satz leis­ten Frau Gabler mit Ihrem Sohn Joachim und Frau Wein­berg­er. Ihnen wie auch Msgr. Dr. Mai von der Bis­chöflichen Zen­tral­bib­lio­thek in Regens­burg gebührt unser Dank.

Inzwis­chen laufen die Umbauar­beit­en der „Abtei“ auf Hoch­touren. Sie wird um einen Raum erweit­ert. P. Pri­or hofft, bis Wei­h­nacht­en dort einziehen zu können.

Außer­halb der Touris­ten­sai­son führt Fr. Kolum­ban den Kloster­laden. Nach erfol­gre­ichem Geschäft­s­jahr kön­nen so Frau Strobl, Frau Schweiger und Frau Kolb den Win­terurlaub halten.

Fr. Rupert kon­nte mit unter­schiedlichen Ern­teergeb­nis­sen sein erstes Garten­jahr abschließen. Im Obst­bau gab es heuer z.T. nur dürftige Erträge. Auf dem Buch­hof mußte man mit durch­schnit­tlichen Erträ­gen zufrieden sein.

Liebe Fre­unde unser­er Abtei St. Georg! Sie kon­nten uns durch das ver­gan­gene Jahr begleit­en. Gemein­sam gehen wir nun im Advent dem Wei­h­nachts­fest ent­ge­gen. Wir wün­schen Ihnen dazu den reichen Segen unseres Erlösers. Möge er Ihnen und auch uns im Jahr des Her­rn 1996 als IMMANUEL, Gott-mit-uns, nahe sein.

Ihre Klosterge­mein­schaft von Weltenburg