Jahresbericht 2005

Advent 2004 — Advent 2005

“Zei­ten der Prüfung” — so nann­te Vol­ker Schmidt sei­nen Film über unser Klo­s­ter in der Rei­he “Dona­u­klös­ter” des Baye­ri­sc­hen Fern­se­hens, der inzwi­sc­hen über 20 mal in ver­sc­hi­e­de­nen Fern­se­han­stal­ten gesen­det wor­den ist und in einer bear­be­i­te­ten Kurz­fas­sung auch täglich in unse­rem neu­en Infor­ma­ti­ons­zen­trum zu sehen ist.

Eine die­ser Prüfun­gen — das immer wie­der ein­tre­t­ende Hoc­hwas­ser — hat uns auch in die­sem Jahr heim­ge­suc­ht. Am 23. August erre­ic­hte uns die Mel­dung, dass die rasch anste­i­g­ende Donau die Hoc­hwas­ser­mar­ke des “Jahr­hun­dert-Hoc­hwas­sers” von 1999 über­sc­hre­i­ten könn­te. Am Nac­hmit­tag began­nen wir mit eini­gen eifri­gen Hel­fern den Klo­s­ter­la­den zu räu­men. Tags dara­uf wur­de zunäc­hst Entwar­nung geg­eben, da kein bedro­hlic­her Pegel­stand zu erwar­ten sei. So been­de­ten wir die Räu­mung wei­te­rer Teile des Klo­s­ters. Am gle­ic­hen Abend jedoch wur­de erne­ut Alarm geg­eben. Es sei doch ein bede­u­tend höhe­rer Was­ser­s­tand zu erwar­ten, als zuvor auf­grund fehler­ha­f­ter Berec­hnun­gen vora­u­s­ge­sagt. Wir räum­ten des­halb nach der Kom­plet mit tat­kräf­ti­ger Unter­s­tüt­zung vie­ler Fre­i­wil­li­ger weit­ge­hend das Erd­ge­sc­hoss aus. Während­des­sen ver­s­tärk­ten die Feu­e­rwe­hr und das Tec­hni­sc­he Hilf­swerk die Pum­pen und Sand­sac­kwäl­le an den bei­den Dona­u­to­ren, sowie an den Türen und Fen­stern. Die gan­ze Nac­ht hin­durch dröhn­ten die Moto­ren der Pum­pen in den Flu­ren und Tre­ppen­häu­sern, in denen sonst klös­ter­lic­he Stil­le herr­sc­ht. Am 25. August erre­ic­hte die Kri­se ihren Höhe­punkt. Das Kant-Semi­nar der Heim­volks­hoc­hsc­hule mus­s­te abge­broc­hen wer­den und die Teil­ne­hmer abre­i­sen. Zahl­re­ic­he TV- und Radi­o­sen­der aus aller Welt mac­hten Auf­na­hmen und führ­ten zahl­re­ic­he Inter­vi­e­ws. Den gan­zen Tag über rie­fen wei­te­re Sen­der und Nac­hric­hte­na­gen­tu­ren an. Im Dorf wur­de eine gan­ze Stra­ße mit Über­tra­gung­swa­gen auf­ge­ba­ut. Trotz aller Arbe­it­se­in­sät­ze, Pres­se­ge­s­präc­he, Ein­sc­hrän­kun­gen usw. bete­ten wir wie gewo­hnt unse­re Tag­ze­i­ten in der Klo­s­ter­kirc­he und fei­er­ten abends die Ves­per mit “Te Deum” zur Erin­ne­rung an den Beginn des Chor­ge­be­tes nach der Wie­der­be­grün­dung unse­res Klo­s­ters durch König Ludwig I. von Bayern. Tags dara­uf war das Schlimms­te über­s­tan­den. Die hoch auf­ge­s­tock­ten Wäl­le hat­ten stand­ge­hal­ten. In ein­ige Räume der Klo­s­ter­sc­hen­ke, in unse­re Küc­he und in das Refek­to­ri­um war das Was­ser knöc­hel­hoch ein­ge­drun­gen. Der gra­vi­e­rend­s­te Scha­den jedoch ist der Ein­sturz der his­to­ri­sc­hen Gar­te­n­ma­u­er auf über 20m Län­ge bei der Schiffsanlegestelle.

Tre­ue Hel­fer stan­den uns in den fol­gen­den Tagen zur Seite, um die Was­ser­sc­häden zu bese­i­ti­gen, die vie­len Räume zu rei­ni­gen und wie­der ein­zu­ric­hten. Dank die­ser Hil­fe konn­te schon bald wie­der die Küc­he benutzt und im Refek­to­ri­um geges­sen wer­den, der Klo­s­ter­la­den wie­der öffnen und das Gäs­te­ha­us sei­nen Betri­eb auf­ne­hmen. Am 20. Sep­tem­ber orga­ni­si­er­ten der Land­kre­is und die Städ­te Kel­he­im und Neu­s­tadt für die fast tau­send Hel­fer aus die­sem Gebi­et ein Fest in unse­rem Bier­gar­ten, zu dem die Klo­s­ter­bra­u­e­rei das Fre­i­bi­er beisteuerte.

Die umfan­gre­ic­hen Pla­nun­gen des Hoc­hwas­ser­sc­hut­zes, die seit 2003 lau­fen, wur­den ger­ade in den Tagen des Hoc­hwas­sers abge­sc­hlos­sen. Im Monat Novem­ber wur­den bere­its die ers­ten Aus­sc­hre­i­bun­gen ein­zel­ner Gewer­ke durc­hge­führt. Die Aus­führung wird hof­fen­tlich nic­ht mehr lan­ge auf sich war­ten las­sen, so dass wir dem näc­hs­ten Hoc­hwas­ser gelas­se­ner gege­nüber ste­hen kön­nen. Der Hoc­hwas­ser­sc­hutz bes­te­ht im wesen­tlic­hen aus drei Tei­len. Der Unter­grund wird vom Nepo­muk­fel­sen an der wes­tlic­hen Zufa­hrt zur Apsis der Kirc­he um den gesam­ten Gebäu­de­kom­plex abge­dic­htet. An den Toren und Fen­stern wer­den im Hoc­hwas­ser­fall Dammbal­ken­ver­sc­hlüs­se und Schutz­kla­ppen ange­brac­ht. Im Hof wird eine Bin­ne­nen­twäs­se­rung geba­ut, um Ober­fläc­he­nwas­ser und vom Fluss noch ein­drin­gen­des Was­ser abpum­pen zu können.

Zu den wei­te­ren “Prüfun­gen” in sei­nem Film hat­te Vol­ker Schmidt die Hera­u­s­for­de­rung durch die zahl­re­ic­hen Tou­ri­s­ten gezählt. Der Tou­ris­mus stellt aber auch eine wic­ht­ige Chan­ce dar, vie­le Men­sc­hen zu erre­ic­hen und anzu­s­prec­hen und ist nic­ht zuletzt ein wic­hti­ger wirt­sc­ha­f­tlic­her Fak­tor. Dies zeig­te sich beson­ders in den Zei­ten lang anda­u­ern­den Nie­dri­gwas­sers der Donau und dem damit ver­bun­de­nen Aus­ble­i­ben der Besuc­her. Doch konn­ten im zurüc­kli­e­gen­den Jahr die­se Ein­bu­ßen wie­der wett­ge­mac­ht werden.

Vie­le Gäs­te sind bege­i­s­tert, dass die Klo­s­ter­kirc­he inzwi­sc­hen wie­der weit­ge­hend ohne Gerüs­te zu bewun­dern ist und in gro­ßen Tei­len fri­sch res­ta­u­ri­ert in neu­em Glanz ers­tra­hlt. Durch die inten­si­ve Beric­hter­s­tat­tung säm­tlic­her Medi­en während des Hoc­hwas­sers sind wie­de­rum vie­le Men­sc­hen auf uns auf­merk­sam geworden.

Ein wei­te­rer Anzi­e­hung­s­punkt ist unser neu­es Infor­ma­ti­ons­zen­trum gewor­den. Ende April waren die Arbe­i­ten im Fel­sen­kel­ler der Klo­s­ter­bra­u­e­rei weit­ge­hend abge­sc­hlos­sen. Aus dem frühe­ren Gär­kel­ler ist ein ans­prec­hen­der Aus­s­tel­lung­s­ra­um gewor­den. Expo­n­ate, Fotos und Infor­ma­ti­on­sta­feln präsen­ti­e­ren das klös­ter­lic­he Leben von Wel­ten­burg in Gesc­hic­hte und Gege­nwart. Wei­ter wer­den das Natur­sc­hutz­ge­bi­et “Wel­ten­bur­ger Enge” (Dona­u­durc­hbruch) und die Her­s­tel­lung des Klo­s­ter­bi­e­res the­ma­ti­si­ert. In die­sem Rahmen wer­den zwei kur­ze Fil­me geze­igt. Sie sol­len einen Ein­blick in das Leben der Wel­ten­bur­ger Mönc­he in ihrem Klo­s­te­ralltag geben und über die Her­s­tel­lung des welt­be­rühm­ten und prämi­er­ten Wel­ten­bur­ger Klo­s­ter­bi­e­res infor­mi­e­ren. Am 23. Juni fand die fei­er­lic­he Einwe­i­hung durch unse­ren Abt Tho­mas Maria statt. Der baye­ri­sc­he Lan­dwirt­sc­ha­fts­mi­ni­s­ter Herr Josef Mil­ler hielt die Fes­tan­s­prac­he, da ein größe­rer Teil der EU-För­der­mit­tel über sein Haus aus­ge­re­ic­ht wur­de. Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­me­i­er, Herr Direk­tor Her­mann Goss von der Klo­s­ter­bra­u­e­rei und Herr Prälat und Bisc­höflic­her Finanz­di­rek­tor Robert Hütt­ner sprac­hen Gru­ßwor­te. Ansc­hli­e­ßend erläu­ter­te Herr Arc­hi­tekt Arnulf Magerl den Bau­a­bla­uf. Zu den zahl­re­ic­hen Gäs­ten gehör­ten die Äbte unse­rer Nac­hba­rab­te­i­en Plank­s­tet­ten und Rohr, Herr Abt Dr. Gre­gor Han­ke und Herr Abt Gre­gor Zippel, fer­ner Herr Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Wal­ter Zit­zel­sber­ger, sowie die Herren Abge­ord­ne­ten Horst Kubat­sc­hka (MdB) und Mar­tin Neu­me­yer (MdL). Nach der ers­ten Besic­hti­gung war zur Brot­ze­it gela­den. Bei stra­hlen­dem Son­nen­sc­he­in und gemütlic­her Stim­mung ließ es sich gut aus­hal­ten. Das Infor­ma­ti­ons­zen­trum wird von den Tou­ri­s­ten gut ange­nom­men und zählt seit sei­ner Eröffnung ca. 17.000 Besucher.

Die ers­ten Besuc­her­s­tröme im Zei­tra­um der Beric­hter­s­tat­tung waren aller­dings schon bei win­ter­lic­hen Tem­pe­ra­tu­ren zum 2. Adven­tlic­hen Klo­s­ter­markt vom 26. bis zum 28. Novem­ber 2004 gekom­men. P. Pri­or Bene­dikt über­nimmt Jahr für Jahr sehr enga­gi­ert die Orga­ni­sa­ti­on des Mark­tes. Etwa zwan­zig Klös­ter boten an dre­i­ßig Stän­den ihre Pro­duk­te an. Ein Kul­tur­pro­gramm umra­hm­te die ein­zel­nen Tage. Auch das Kon­zert der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­me­in­sc­ha­ft und die jähr­lic­he Pfer­de­se­g­nung wur­den in das Pro­gramm des Mark­tes inte­gri­ert. Fr. Lukas hat­te im Barock­sa­al eine gro­ße Kri­ppe­na­us­s­tel­lung auf­ge­ba­ut. Der Baye­ri­sc­he Rund­funk war mit sei­ner “Schne­e­mann-Tour” zu Gast und über­trug mehre­re Stun­den “live” aus dem Klo­s­ter­hof. In die­sem Jahr war es für die Besuc­her auch möglich, mit einer roman­ti­sc­hen Schifffa­hrt durch den Dona­u­durc­hbruch den Klo­s­ter­markt zu erre­ic­hen. Zudem wur­den An- und Abre­i­se durch den Ein­satz von Shut­tle-Bus­sen erle­ic­htert. Nun ste­ht schon der 3. Klo­s­ter­markt vor der Tür; die Vor­be­re­i­tun­gen dafür lau­fen auf Hochtouren.

Sehr inter­na­ti­o­nal zeig­te sich das Klo­s­ter in den Tagen vor dem Welt­ju­gend­tag. Gru­ppen aus aller Welt waren bei uns zu Besuch. Sie kamen z. B. aus Polyne­si­en, Indi­en, Ita­li­en, Ungarn, Kro­a­ti­en und Irland. Über 100 Jugend­lic­he aus Nie­de­rös­te­rre­ich in Begle­i­tung von Zis­ter­zi­en­sern aus Hei­li­gen­kre­uz mac­hten bei uns Zwi­sc­hen­stop und waren unse­re Gäs­te. Am Welt­ju­gend­tag in Köln nahmen P. Gre­gor und Fr. Lukas teil, sowie P. Tho­mas und P. Bonifatius.

Gäs­te “aus alter Zeit” besuc­hten am 3. und 4. Mai das Klo­s­ter. Stu­den­ten aus Regen­s­burg hat­ten im Rahmen eines Stu­di­en­pro­jek­tes eine römi­sc­he Gale­e­re nac­hge­ba­ut und sind in his­to­ri­sc­hen Gewän­dern mit die­ser nach Wel­ten­burg geru­dert. Im Dona­u­durc­hbruch bra­uc­hten sie Unter­s­tüt­zung durch ein Feuerwehrboot.

Am 26. Sep­tem­ber eröffn­ete Herr Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Wal­ter Zit­zel­sber­ger die Kun­sta­us­s­tel­lung “Wel­ten­bur­ger Spu­ren”, im Rahmen derer heu­er zum 3. Mal von 18 Nac­hwuc­hs­kün­stlern zeit­ge­nös­si­sc­he Kunst unter dem Mot­to “Die Kunst mac­ht mobil” im Umfeld des Klo­s­ters präsen­ti­ert wur­de. Die Herren Alfred Bösc­hl, Dr. Her­bert Schne­id­ler und Peter Dorn waren veran­twor­tlich für das Kon­ze­pt und die Orga­ni­sa­ti­on der Aus­s­tel­lung, wofür ihnen auch an die­ser Stel­le gedankt sei.

Auch in die­sem Jahr dur­f­ten wir wie­der beson­de­re Gäs­te bei uns willkom­men hei­ßen. Der Pader­bor­ner Wei­hbi­sc­hof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann fei­er­te auch in die­sem Jahr wie­der das Pon­tifi­ka­lamt zum Hau­pt­fest der Herz Mariä Bruderschaft.

Eine sehr gro­ße Fre­u­de war es für uns, dass Erz­bi­sc­hof em. Dr. Karl Bra­un von Bam­berg unse­re Ein­la­dung anna­hm, den Tag des Bene­dik­tu­s­fe­s­tes (11. Juli) mit uns ver­brin­gen konn­te und am Abend das Pon­tifi­ka­lamt hielt. In sei­ner Fest­pre­digt leg­te er uns und den Gläu­bi­gen unse­rer Pfa­rr­ge­me­in­den das “Aus­cul­ta” (Höre), das ers­te Wort der Bene­dik­tu­s­re­gel, aus. Beim ansc­hli­e­ßen­den gemütlic­hen Bei­sam­men­se­in war Gele­gen­he­it zur Bege­g­nung untereinander.

Ein­ige Male war unser Diöze­san­bi­sc­hof Prof. Dr. Ger­hard Ludwig Mül­ler zu Gast. Der ers­te Anlass war das 250jährige Jubi­läum der Alta­rwe­i­he in Sta­u­bing am Patro­zi­ni­um, 26. Dezem­ber. Am Nac­hmit­tag die­ses Fes­tes führ­ten Schüler des Donau-Gym­na­si­ums, Kel­he­im, das von P. Step­han ver­fas­s­te The­a­ter­s­tück “Step­hanus lebt” auf. Die Dar­s­tel­ler und Musi­ker bege­i­s­ter­ten den Bisc­hof und das gesam­te Publi­kum. Die gesam­mel­ten Spen­den im voll besetz­ten Fest­sa­al wur­den dem Bisc­hof für die Kin­der in Peru über­g­eben. Wegen des Erfol­ges führ­ten die Schüler das Stück später noc­hmals in Thal­dorf auf.

Der Bisc­hof wan­der­te im Rahmen sei­nes Pas­to­ral­be­suc­hes mit den Pri­e­s­tern der Regi­on Kel­he­im am 17. Juli von Neu­s­tadt entlang der Donau nach Wel­ten­burg. Bei uns fei­er­te er die Sonn­tag­s­ves­per und pre­dig­te beson­ders für den anwe­sen­den Kle­rus. Bei Leber­käs und gutem Wel­ten­bur­ger Bier lie­ßen wir zusam­men mit dem Bisc­hof und den Pri­e­s­tern den Tag gemütlich im Bier­gar­ten ausklingen.

Als drit­te der “Prüfun­gen” han­delt Vol­ker Schmidts Film vom Geme­in­sc­ha­fts­l­eben. Es ist eine stete Auf­ga­be von Geme­in­sc­ha­ft, sich immer wie­der neu zusam­men­zu­fin­den. Auch in die­sem Jahre­s­be­ric­ht möc­hten wir Sie etwas teil­ne­hmen las­sen an den Fre­u­den und Nöten unse­res Kon­ven­tes. Gei­s­tlich stärk­te uns zum Ende des ver­gan­ge­nen Jahres H.H. Prof. Dr. Ludwig Mödl aus Münc­hen in den Kon­ven­te­xer­zi­ti­en. Sie stan­den unter dem Thema “Gott offen­bart sich je neu”. Am Fest der Tau­fe des Herrn, 10. Janu­ar, leg­te Fr. Lukas M. die zei­tlic­he Pro­fess ab. Mit uns fei­er­ten sei­ne Eltern, die Gro­ßmüt­ter und Verwand­ten aus dem Schwar­zwald. Im April begann er das Theo­lo­gi­e­stu­di­um an der Uni­ver­si­tät Regen­s­burg und wohnt seit­dem während der Woc­he im dor­ti­gen Pri­e­s­ter­se­mi­nar. Fr. Anto­ni­us erne­u­er­te am 9. Janu­ar sei­ne zei­tlic­hen Gelüb­de für ein Jahr. Da sich P. Josef auf­grund kör­per­lic­her Ersc­höp­fung und gesund­he­i­tlic­her Pro­ble­me aus der Seel­sor­ge zurück­zi­e­hen mus­s­te, war es kurz­fri­s­tig notwen­dig, die Ein­te­i­lung der Pfa­rr­se­el­sor­ge neu vor­zu­ne­hmen: Der bis­he­r­ige gro­ße Pfa­rr­ver­band wur­de zum 1. Janu­ar die­ses Jahres wie­der in sei­ne frühe­ren Seel­sor­ge­e­in­he­i­ten auf­ge­te­ilt. P. Gre­gor wur­de zum Pfa­rrer für Wel­ten­burg und P. Mic­ha­el für Teu­er­ting ernannt. P. Pri­or Bene­dikt ist seit­dem Expo­si­tus von Ein­muß und P. Step­han von Sta­u­bing. Ende Janu­ar ließ sich P. Boni­fa­ti­us für ein Jahr beur­la­u­ben und kehr­te probe­we­i­se in die Erz­di­öze­se Köln als Seel­sor­ger zurück. Nach einem län­ge­rem Erho­lung­sa­u­fent­halt wur­de P. Josef zum Lei­ter des Klo­s­ter­la­dens und Sekre­tär des Gäs­te­ha­u­ses bea­u­f­tragt. Er ble­ibt wei­ter­hin Sakr­istan. Die­ses Jahr wur­de auch wie­der mit einer ewi­gen Pro­fess gekrönt. Nach Exer­zi­ti­en in Plank­s­tet­ten bei unse­rem Beic­ht­va­ter P. Josef Kärt­ner leg­te Fr. Rupert im Pon­tifi­ka­lamt am Hoc­hfest Chri­s­ti Him­mel­fa­hrt, 5. Mai, die Fei­er­lic­hen Gelüb­de ab. Zahl­re­ic­he Verwand­te und Fre­un­de nahmen am Fest teil. Lei­der mus­s­te die­ser fei­er­lic­he Tag für ihn im Kel­he­i­mer Kran­ken­ha­us enden. Nur durch die ärz­tlic­hen Sofort­ma­ßna­hmen konn­te er vor inne­rem Ver­blu­ten geret­tet wer­den. Inzwi­sc­hen hat sich sein Gesund­he­its­zu­s­tand wie­der so weit gebes­sert, dass er sei­ne Auf­ga­ben als Gärt­ner, Imker und KFZ-Wart wahr­ne­hmen kann. Am 2. August vol­len­d­ete er das 50. Lebensjahr.

Bere­its am 13. April fei­er­te P. Rap­ha­el in Obe­rri­ed den 80. Geburt­s­tag. Abt Tho­mas besuc­hte ihn aus die­sem Anlass und gra­tu­li­er­te ihm in unser aller Namen. In sei­ner frühe­ren Expo­si­tur hil­ft er noch regel­mäßig in der Seel­sor­ge mit.

Erfre­u­lich ist auch, dass wie­der ein jun­ger Mann in unser Klo­s­ter ein­ge­tre­ten ist. Am 21. Juni begann Herr Andre­as Erlac­her (28) aus Rot­tach-Egern am Tegern­see das Pos­tu­lat und wur­de in der Ves­per des Chri­st­könig­s­fe­s­tes, 20. Novem­ber, ein­ge­kle­i­det. Er trägt nun den Namen des hl. Mär­tyrers Qui­rin, des­sen Reli­qu­i­en seit dem 8. Jahr­hun­dert in der ehe­ma­li­gen Klo­s­ter­kirc­he von Tegern­see vere­hrt werden.

Am 26. Sep­tem­ber unter­na­hmen wir unse­ren Kon­ven­ta­u­s­flug nach Stra­u­bing. Zuerst besuc­hten wir das dor­t­ige Kar­me­li­ter­klo­s­ter. P. Pri­or Georg gab eine inte­res­s­ante Führung durch Kirc­he, Gru­ft und Kla­u­sur. Zwei örtlic­he Stadt­führe­rin­nen erklär­ten uns dann den Stadt­turm und die Jakobs-Kirc­he. Nach dem Mit­ta­ges­sen auf dem son­ni­gen Stadt­platz schloss sich eine Führung durch die Asam-Kirc­he bei den Ursu­li­nen an. Unser näc­hs­tes Ziel war die frühe­re Abte­i­kirc­he von Obe­ral­ta­ich, die uns P. Kili­an erklär­te. Zum Absc­hluss des Tages besuc­hten wir noch die Wallfa­hrt­s­kirc­he auf dem nahen Bogenberg.

Vom 5. bis 8. Sep­tem­ber nahmen Abt Tho­mas Maria und P. Leo­pold in Plank­s­tet­ten am Gene­ral­ka­pi­tel der Baye­ri­sc­hen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­ti­on teil. Abt Dr. Emme­ram Krän­kl aus Aug­s­burg wur­de zum neu­en Abt­präses gewählt. Im Ansc­hluss ist in jedem Klo­s­ter die Ämte­rer­ne­u­e­rung fäl­lig: P. Pri­or Bene­dikt und P. Sub­pri­or Mic­ha­el wur­den in ihren Ämtern bes­tätigt. In das Sen­i­o­ren­ka­pi­tel wur­den P. Cle­mens M. und P. Step­han gewählt.

Am Ende eines Kirc­hen­ja­hres len­ken die litur­gi­sc­hen Texte unse­re Gedan­ken auf das Ende der Zeit und auch auf das Ende unse­res per­sön­lic­hen Lebens. Mit der gan­zen Kirc­he haben wir Ante­il genom­men am Ster­ben von Papst Johan­nes Paul II., dem ein­ige Mit­brüder während sei­nes lan­gen Pon­tifi­ka­tes auch schon per­sön­lich bege­g­net waren. Groß war dann die Fre­u­de über die Wahl sei­nes Nac­hfol­gers, des “Baye­ri­sc­hen” Pap­s­tes. Ges­te­i­gert wur­de unse­re Fre­u­de durch die Anna­hme des Namens Benedikt.

Schoc­ki­e­rend war die Nac­hric­ht von der Ermor­dung des Grün­ders von Tai­ze, Fr. Roger Schutz, zur Zeit des Welt­ju­gend­ta­ges. Zu die­ser Zeit ver­s­tarb auch an ihrem Namen­stag unse­re lang­jähr­ige tre­ue Mitar­be­i­te­rin Rosa Krem­s­re­it­her. Sie hat­te über vie­le Jahre, so lan­ge es ihre Gesund­he­it zuli­eß, die Abte­i­kirc­he gere­i­nigt und für fri­sc­he Blu­men bei der Mut­ter­got­tes gesorgt,. P. Leo­pold hielt das Requ­i­em und die Beer­di­gung für sie.

Am 22. Novem­ber fand die Jahres­ha­u­pt­ver­sammlung des Vere­ins der Fre­un­de der Abtei statt. Er zählt momen­tan 202 Mit­gli­e­der. Wir sind dank­bar, dass die­ser stat­tlic­he Per­so­nen­kre­is sei­ne Ver­bun­den­he­it mit dem Klo­s­ter bekun­det und gemäß dem Vere­ins­zweck bei der Erfül­lung der seel­sor­glic­hen und kul­tu­rel­len Auf­ga­ben ide­ell und mate­ri­ell unter­s­tützt. In die­sem Jahr stan­den Neu­wa­hlen an. Säm­tlic­he Mit­gli­e­der des Vor­s­tan­des und des Bei­rats wur­den in ihren Ämtern bes­tätigt. Bere­its seit der Grün­dung im Okt­ober 1999 ist Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­me­i­er der ers­te Vor­sit­z­ende. Schatz­me­i­s­ter ist Herr Oswald Fre­idl und Schri­ft­führer Herr Anton Röhrl jun. Den Vor­sitz im Bei­rat hat Herr Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Wal­ter Zit­zel­sber­ger inne, sein Stellver­tre­ter ist Herr Bür­ger­me­i­s­ter Fritz Mat­hes aus Kelheim.

Vol­ker Schmidt besc­hli­e­ßt sei­nen Klo­s­ter­film mit einer Bild­se­qu­enz der Lic­hter­pro­zes­si­on auf den Fra­u­en­berg am 15. August. Lic­hter wer­den nun auch in den gra­u­en Novem­ber­ta­gen auf den Gräbern der Ver­s­tor­be­nen ange­zün­det wie auch in vie­len Wohnun­gen. Jedes Lic­ht kann uns an DEN erin­nern, der von sich sagt: “Ich bin das Lic­ht der Welt” — aber auch uns zumu­tet, Lic­ht der Welt zu sein.

Wenn in unse­rer Welt ange­sic­hts gro­ßer Natur­ka­ta­s­trop­hen, Terro­ran­sc­hläge und ande­rer Unglück­s­fäl­le oder auch im Hin­blick auf bes­timmte poli­ti­sc­he und wirt­sc­ha­f­tlic­he Entwic­klun­gen sich Angst und Kla­ge bre­it mac­hen, kön­nen wir an ein chi­ne­si­sc­hes Spric­hwort den­ken: “Es ist bes­ser, ein Lic­ht anzu­zün­den — als über die Dun­kel­he­it zu schim­p­fen”. Der Advent­s­kranz erin­nert uns daran, den Weg für Chri­s­tus zu bere­i­ten, damit es in der Welt, in unse­ren Geme­in­sc­ha­f­ten und in uns sel­ber wie­der lic­ht­vol­ler wer­den kann.

Wir wün­sc­hen Ihnen allen zu den kom­men­den Woc­hen des Adven­tes und zum Wei­hnac­ht­s­fest Got­tes reic­hen Segen,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Hochwasser 2005

Hoc­hwas­ser im Klo­s­ter Wel­ten­burg 23. — 26. August 2005
 
Immer häu­fi­ger wird Wel­ten­burg in den letz­ten Jahren vom Hoc­hwas­ser heim­ge­suc­ht: Pfing­s­ten 1999, August 2003 und erne­ut im ver­gan­ge­nen Monat, 23. — 26. August 2005. Die star­ken Regen­fäl­le im voral­pi­nen Gebi­et zwi­sc­hen Iller, Lech, Isar und Mang­fall lie­ßen die Flüs­se ansc­hwel­len, die ihr Was­ser der Donau zuführen. 
 
“In der Donau wird sich auf Grund der Zuflüs­se eine Hoc­hwas­se­rwel­le auf­ba­u­en” lau­t­ete die Vor­her­sa­ge in den Beric­hten der Was­se­rwirt­sc­ha­ft. Es zog eine neue Gefa­hr für die Gebi­ete an der Donau auf. Am Nac­hmit­tag des 23. August trat der Fluß bei uns über die Ufer. 
 
Durch den enor­men Ein­satz der Feu­e­rwe­hr konn­te Schlim­me­res ver­hütet wer­den. Zei­twe­i­se waren 100 fre­i­wil­lige Hel­fer im Ein­satz, vor allem in der Nac­ht vom 24. auf den 25. August. Nac­hdem zuerst ein Pegel­stand von 6.80m vor­her­ge­sagt war, mus­s­te die­se Pro­g­no­se am Abend des 24. August korri­gi­ert wer­den: 7.30m — 7.40. Bei einem Stand von 7.20m mußte an Pfing­s­ten 1999 das Klo­s­ter geflu­tet wer­den. Schnell wur­de in der Nac­ht noch das gesam­te Erd­ge­sc­hoß geräumt:Refektorium, Küc­he, Gäs­te­s­pe­i­se­säle. Mönc­he, Mitar­be­i­ter, Kur­s­te­il­ne­hmer, die noch im Haus tag­ten, brac­hten Möbel, Bil­der, Vorräte … in das obe­re Stoc­kwerk. 24 Stun­den lang schwoll die Donau immer mehr an, bis am 25. August 2005, 23.00 Uhr der Sche­i­tel­punkt erre­ic­ht war: 7.29m. 24 Stun­den lang ban­gen, hof­fen, beten: Hal­ten die meter­ho­hen Wäl­le aus Sand­säc­ken den Flu­ten der Donau stand? Schaf­fen es die Pum­pen, das aus dem Unter­grund auf­s­te­i­g­ende Was­ser abzu­pum­pen: In manc­hen Räu­men des Erde­ge­sc­hos­ses ste­ht das Was­ser knöc­hel­hoch. Das Was­ser im Kel­ler unter der Kirc­he wird mit einer beson­ders star­ken Pum­pe abge­pum­pt. Aus der Klo­s­ter­sc­hen­ke ergi­e­ßen sich kle­i­ne Bäc­he in den Klosterhof. 
In den Vor­mit­tags­s­tun­den des 26. August kann man aufat­men: Klo­s­ter Wel­ten­burg konn­te gehal­ten wer­den. Es wur­de von einer neu­er­lic­hen Kata­s­trop­he bewa­hrt. Schnell sinkt der Pegel. 
 
Im Ver­gle­ich zu den Schäden im Jahre 1999 kön­nen wir von einem glim­p­flic­hen Aus­gang sprec­hen. Den­noch ist eine Scha­dens­höhe von ca. 100.000 € zu ver­ze­ic­hnen. Die his­to­ri­sc­he Gar­te­n­ma­u­er aus dem 18. Jahr­hun­dert ist bei der Schiffsan­le­ge­s­tel­le auf einer Län­ge von 22m ein­ge­s­türzt. Wei­te­re Schäden von gerin­ge­rem Umfang sind im Haus auf­ge­tre­ten, deren Behe­bung ange­la­u­fen ist. Die Feuc­htig­ke­it steckt noch stark im Gemäuer. 
 
Schnell hat sich die Lage beru­higt. Am Sonn­tag waren wir zu den Mahl­ze­i­ten bere­its wie­der im Refek­to­ri­um. Die Klo­s­ter­sc­hen­ke hat auch geöffnet. Es kom­men die ers­ten Tou­ri­s­ten, nic­ht zuletzt ange­lockt durch die enor­me Beac­htung, die der “Kam­pf um das Klo­s­ter Wel­ten­burg” in allen Medi­en im In- und Aus­land fand. Das Leben nimmt sei­nen gewo­hn­ten Gang. 
 
Die Pla­nun­gen des Hoc­hwas­ser­sc­hut­zes, die seit 2003 lau­fen, wur­den ger­ade in den Tagen des Hoc­hwas­sers abge­sc­hlos­sen. Sie lie­gen bei den zus­tän­di­gen sta­a­tlic­hen Stel­len zur Gene­hmi­gung vor. Die Aus­führung wird hof­fen­tlich nic­ht mehr lan­ge auf sich war­ten las­sen, so dass wir dem näc­hs­ten Hoc­hwas­ser gelas­se­ner ent­ge­gen sehen können. 
 
Sie kön­nen bei der Behe­bung der Schäden oder der Aus­führung des Hoc­hwas­ser­sc­hut­zes mit­hel­fen Jeder Bei­trag ist willkommen: 
 
Spar­kas­se Kelheim 
Kon­to 190 802 116 
BLZ 750 515 65 
 
Raif­fe­i­sen­bank Kelheim 
Kon­to 61 61 09 
BLZ 750 690 14 
 
Bei Anga­be der Ansc­hri­ft kön­nen Sie eine abzug­s­fäh­ige Spen­de­nqu­it­tung zuge­sc­hickt bekommen.