Restaurierung der Figuren des Hochaltars

Pres­se­mit­te­i­lung anläßlich der öffen­tlic­hen Präsen­ta­ti­on der abge­sc­hlos­se­nen Res­ta­u­ra­ti­on der Hau­pt­fi­gu­ren am Hochaltar 
22.11.2001 

Fast drei Jahre war der Blick auf den berühm­ten Hoc­hal­tar der Klo­s­ter­kirc­he durch ein Gerüst ver­deckt. In der ers­ten Eta­ppe wur­den die leben­s­gro­ßen Hau­pt­fi­gu­ren, der hl. Georg auf dem Pferd, der den Drac­hen tötet, die König­s­toc­hter, sowie die hll. Mar­tin und Mau­rus restauriert. 

Egid Qui­rin Asam hat die­se Figu­ren zwi­sc­hen 1721 und 1723 gesc­haf­fen. Dazu hat er zunäc­hst ein Stütz­ge­rüst aus Eisen ange­fer­tigt, das er ansc­hli­e­ßend mit Stroh umwic­kel­te, um dara­uf mit grobem Stuck­mör­tel die Form zu model­li­e­ren. Aus Grün­den der Gewic­ht­ser­s­par­nis wur­de der Mör­tel mit Holz­ko­hle­s­tüc­ken ver­setzt. Für die end­gül­t­ige Form­ge­bung und die Ausar­be­i­tung der Ober­fläc­hen fand eine fein­kör­n­ige und dic­hte­re Stuck­mas­se Verwen­dung. Die far­b­ige Fas­sung und Ver­gol­dung der Figu­ren hat möglic­he­rwe­i­se Salo­me Born­sc­hlögl, die Schwe­s­ter der Asam­brüder aus­ge­führt. Ihre Anwe­sen­he­it im Klo­s­ter vom Sep­tem­ber 1723 bis Juli 1724 ist arc­hi­va­li­sch belegt. Für die Aus­führung von Fas­sar­be­i­ten erhält sie in die­ser Zeit täglich einen Gul­den — bei fre­i­er Kost und Logis. 

Schon seit län­ge­rer Zeit waren an den Figu­ren Schäden beo­bac­htet wor­den. 1997 hat des­halb das Klo­s­ter im Ein­ver­ne­hmen mit dem Baye­ri­sc­hen Lan­de­samt für Denk­mal­p­fl­ege eine Unter­suc­hung veran­lasst, um die Ursac­hen und das Aus­maß der Schäden zu klären. Schnell hat sich geze­igt, dass der Bes­tand akut gefähr­det ist und drin­gen­der Hand­lung­s­be­darf bes­te­ht. Die vor­han­de­nen Ver­gol­dun­gen, Ver­sil­be­run­gen und Farb­fas­sun­gen, die bei der letz­ten Reno­vi­e­rung 1960 bis 1962 vollstän­dig erne­u­ert wor­den waren, lös­ten sich zum Teil in gro­ßen Schol­len vom Unter­grund ab. Außer­dem war zu befürc­hten, dass damit auch die zumin­dest in Teil­be­re­ic­hen noch vor­han­de­ne Ori­gi­nal­fas­sung gesc­hädigt wür­de, stel­le­nwe­i­se war sogar die obe­re Stuck­sc­hic­ht in Mitle­i­den­sc­ha­ft gezo­gen. Neben den kli­ma­ti­sc­hen Pro­ble­men des Kirc­hen­ra­u­mes sind auch die frühe­ren Res­ta­u­ri­e­run­gen als ursäc­hlich für die Schäden anzu­se­hen. Es wur­de des­halb ein Res­ta­u­ri­e­rung­s­kon­ze­pt mit dem Ziel entwic­kelt, die Maßna­hmen frühe­rer Bear­be­i­tun­gen möglic­hst rück­gän­gig zu mac­hen und den urs­prün­glic­hen Bes­tand, sowe­it noch vor­han­den, zu kon­ser­vi­e­ren und wo nötig, zu ergänzen. 

Nach Absc­hluss der Vorun­ter­suc­hung und der Anla­ge ver­sc­hi­e­de­ner Arbe­its­mu­s­ter konn­te im Janu­ar 1999 mit den Res­ta­u­ri­e­rung­sar­be­i­ten begon­nen wer­den. Nach der Sic­he­rung und Fes­ti­gung gefähr­de­ter Bere­ic­he wur­de zunäc­hst die tec­hni­sch pro­ble­ma­ti­sc­he Fas­sung und Ver­gol­dung der sec­hzi­ger Jahre ent­fernt. Die Abna­hme erfolg­te größten­te­ils mit Skal­pel­len, zum Teil auch mit Löse­mit­teln. Die ori­gi­na­le Fas­sung fand sich dabei nur noch in Teil­be­re­ic­hen. Zum gro­ßen Teil ist sie bere­its im 19. Jahr­hun­dert ver­lo­ren gegan­gen, vor oder während der umfas­sen­den Res­ta­u­ri­e­rung in den Jahren 1874/75. Größe­re Ober­fläc­hen mit urs­prün­glic­her Metal­la­u­fla­ge und Fas­sung konn­ten am Drac­hen, Gesic­ht des hl. Georg, Pfer­de­dec­ke, König­s­toc­hter und Kopf des hl. Mar­tin fre­i­ge­legt wer­den. Viel­fach ist die Ori­gi­nal­fas­sung jedoch stark redu­zi­ert, nur noch fra­g­men­ta­ri­sch erhal­ten oder vollstän­dig zer­s­tört, so dass in Teil­be­re­ic­hen auch Erne­u­e­run­gen der Fas­sung erfor­der­lich wur­den. Als Anhalt­s­punk­te für die Rekon­struk­ti­on stan­den manc­hmal nur mini­mal­ste Farb­be­fun­de zur Ver­fügung. Zudem war eine harmo­ni­sc­he Abs­tim­mung mit den geal­ter­ten ori­gi­na­len Ober­fläc­hen zu gewähr­le­i­s­ten, was sich als beson­de­re Hera­u­s­for­de­rung erwies. 

Während der Bear­be­i­tung konn­ten inte­res­s­ante Befun­de auf­ge­deckt wer­den, die in Teil­be­re­ic­hen zu einer grund­le­gen­den Verän­de­rung des gewo­hn­ten Ersc­he­i­nung­s­bil­des geführt haben. Am augen­fäl­lig­s­ten ist das bei den bei­den Assi­s­tenz­fi­gu­ren, den hll. Mar­tin und Mau­rus. Bislang waren sie ver­sil­bert und ver­gol­det, jetzt sind sie weiß, in der Wir­kung wie Ste­in­s­kul­p­tu­ren. Der Blick wird damit wie­der mehr auf die gold- und sil­ber­glän­z­ende zen­tra­le Figur des hl. Georg gelenkt. Auch hier gibt es Verän­de­run­gen im Deta­il — der Harni­sch ist jetzt Gold statt Sil­ber, das zuletzt gol­de­ne Bru­st­kre­uz leuc­htet wie­der rot wie im 19. Jahrhundert.

Jahresbericht 2000

Advent 1999 – Advent 2000

„Mil­le­ni­um“

Das Jahr 2000 – und mit ihm das „Hei­l­ige Jahr“ oder „Jubel­ja­hr“- neigt sich dem Ende zu. Am Hoc­hfest der Ersc­he­i­nung des Herrn, dem 6.Januar 2001, wird Papst Johan­nes Paul II. es besc­hli­e­ßen. In die­sem Jahre­s­be­ric­ht scha­u­en wir aber erst ein­mal auf den Anfang zurück. Wir haben das „Hei­l­ige Jahr 2000“ für Wel­ten­burg mit dem fei­er­lic­hen Ein­zug zur Chri­st­met­te durch das Hau­pt­por­tal der Abtei- und Pfa­rr­kirc­he und einem beson­de­ren Ein­gang­s­ri­tus sym­bo­li­sch eröffnet. Wir haben das Jubel­ja­hr auch zum Anlaß genom­men, uns noch mehr mit unse­rer Orden­s­re­gel zu befas­sen. So wur­de begin­nend mit dem I. Advent in die Litur­gie des Nac­ht­ge­be­tes ein neu­es Ele­ment ein­ge­fügt. Nach der Eröffnung der Kom­plet wer­den ein­ige Absc­hnit­te der Bene­dik­tu­s­re­gel vor­ge­tra­gen, an die sich aus­ge­wähl­te zeit­ge­nös­si­sc­he Kurz­kom­men­t­are ansc­hli­e­ßen. Dann folgt eine kur­ze Zeit der Stil­le zur Besin­nung, der das Schuld­be­kennt­nis folgt. Abt Chri­s­ti­an Schütz von Schwe­i­kl­berg hat uns dan­ken­swer­te­rwe­i­se sei­ne Zusam­men­stel­lung der Kurz­kom­men­t­are zur Ver­fügung ges­tellt. Eine ande­re Verän­de­rung gab es auf der Wel­t­ebe­ne unse­res Ordens: Während des Äbte­kon­gres­ses im Sep­tem­ber in Rom trat Abt­pri­mas Mar­cel Roo­ney aus gesund­he­i­tlic­hen Grün­den von sei­nem Amt zurück. Zum Nac­hfol­ger wur­de Erzabt Not­ker Wolf von St. Otti­li­en gewählt. Zu Beginn des Kon­gres­ses hat Papst Johan­nes Paul II. am 3.September mit Papst Pius IX. und Papst Johan­nes XXIII. den Bene­dik­ti­ner Colum­ba Mar­mi­on, Abt von Mared­so­us, in das Ver­ze­ic­hnis der Seli­gen der Kirc­he auf­ge­nom­men. Er leb­te von 1858–1923 und ist beson­ders als gei­s­tlic­her Schri­ft­s­tel­ler bekannt geworden.

Zum Jahre­swec­hsel wur­de die sonst üblic­he Tage­sord­nung verän­dert. Am Sil­ve­s­te­ra­bend wur­de die Kom­plet vor­ver­legt, so daß ansc­hli­e­ßend Zeit zum geme­in­sa­men Fei­ern war. Um 22 Uhr bete­ten wir die Vigil, ansc­hli­e­ßend war die Aus­set­zung des Aller­he­i­lig­s­ten, um das Jahr 2000 in Anbe­tung vor dem Herrn zu begin­nen. Die Mil­le­ni­ums-Fei­er des Fre­i­s­ta­a­tes Bayern wur­de vom 21. — 23. Juli über drei Tage in Regen­s­burg, der alten baye­ri­sc­hen Hau­pt­s­tadt, began­gen. Auf die­sem “Fest der Bayern“, das von einer hal­ben Mil­li­on Gäs­ten besuc­ht wur­de, waren mit den mei­s­ten im Bis­tum ansäs­si­gen Orden­s­ge­me­in­sc­ha­f­ten auch die Bene­dik­ti­ne­rab­te­i­en Rohr, Met­ten und Wel­ten­burg durch einen geme­in­sa­men Infor­ma­ti­ons­s­tand ver­tre­ten. In der Basi­li­ka St. Emme­ram war eine fei­er­lic­he Ves­per der baye­ri­sc­hen Äbte und Äbtis­si­nen, der Bisc­hof Man­fred von Regen­s­burg vor­s­tand. Gei­s­tlic­hes Rüst­ze­ug für das gan­ze Jahr bere­i­t­ete uns in den Kon­ven­te­xer­zi­ti­en vom 9.–14.Januar Pfa­rrer Josef Brand­ner. Der Pri­e­s­ter­se­el­sor­ger des Erz­bi­s­tums Münc­hen-Fre­i­sing führ­te anhand aus­ge­wähl­ter Texte durch das Johan­nes-Evan­ge­li­um. Abt Tho­mas hielt das Jahr über mon­tags die Kon­fe­ren­zen für den Kon­vent, zu denen ein­ige Male auch auswär­t­ige Refe­ren­ten ein­ge­la­den waren. Pater Dr. Jörg Mül­ler, Palot­ti­ner aus Fre­i­sing, sprach zum Thema „Pri­va­tof­fen­ba­run­gen“. Der Bild­ha­u­er Alfred Bösc­hl aus Adl­ha­u­sen ver­suc­hte im Hin­blick auf die Aus­s­tel­lung „Wel­ten­bur­ger Spu­ren 2000“ in das Ver­s­tänd­nis zeit­ge­nös­si­sc­her Kunst ein­zu­führen. Beide The­men reg­ten zu einem eifri­gen Aus­ta­u­sch an.

Kon­vent

Für den Kon­vent gab es in die­sem Jubel­ja­hr mehre­re Anläs­se zu fei­ern. Den Auf­takt bil­d­ete am Hoc­hfest des Heim­gan­ges des hl. Orden­s­va­ters Bene­dikt, dem 21. März, die Zei­tlic­he Pro­feß unse­res Fr. Simon M., durch die er sich für drei Jahre an unse­re Geme­in­sc­ha­ft band. Ende Juli begann der gelern­te Zim­mer­mann eine wei­te­re Lehre als Schre­i­ner bei der Fir­ma Schmid in Aben­s­berg. Am 13.April vol­len­d­ete P. Rap­ha­el das 75. Lebens­ja­hr. Er wirkt immer noch rührig als Seel­sor­ger in der Expo­si­tur Obe­rri­ed am Arber. Den 40. Geburt­s­tag begin­gen in die­sem Jahr Abt Tho­mas M., P. Pri­or Bene­dikt und P. Gre­gor. Am Hoc­hfest des hl. Bene­dikt, des Patrons Euro­pas, am 11.Juli, fei­er­te Altabt Tho­mas in Wel­ten­burg das Gol­de­ne Pri­e­s­ter­ju­bi­läum. Altabt Emme­ram von Met­ten hielt die Fest­pre­digt. Im Ansc­hluß an das abend­lic­he Pon­tifi­ka­lamt wur­den alle, die den Got­tes­de­inst mit­fe­i­er­ten, über 300 Gläu­b­ige, in den Räu­men der Klo­s­ter­sc­hen­ke als unse­re Gäs­te bewir­tet. Ein hera­u­s­ra­gen­des Ere­i­g­nis war die Pri­e­s­te­rwe­i­he von P. Ste­fan am 23. Sep­tem­ber. Aus­ge­rec­hnet zu die­sem Fest wur­de das Klo­s­ter, wie bere­its ein ers­tes Mal in die­sem Jahr am Anfang des Monats August, wie­der vom Hoc­hwas­ser der Donau ein­ge­sc­hlos­sen. Die bei­den Hoc­hwas­ser waren in dem für uns alljähr­lich „gewo­hn­ten“ Aus­maß. Bisc­hof Man­fred und alle Fest­gäs­te mußten über den Fra­u­en­berg kom­men. Der „Loret­to-Gebet­s­kre­is“ aus Salz­burg hat­te die musi­ka­li­sc­he Ges­tal­tung über­nom­men. Tags dara­uf beging P. Ste­fan die Klo­s­ter­pri­miz. Abt Tho­mas M. hielt dazu im sonn­täglic­hen Kon­ven­tamt die Fest­pre­digt. Eine Woc­he später, am 1. Okt­ober, nimmt ein gro­ßer Teil des Kon­ven­tes an der Hei­mat­pri­miz in Dis­tel­ha­u­sen (Tau­ber­bi­sc­hofs­he­im) teil. 1000 Gäs­te aus nah und fern fei­er­ten den Pri­miz­got­tes­di­enst im Fest­zelt mit; die Pre­digt hielt der durch Med­ju­gor­je bekann­te P. Jozo Zov­ko OFM. Der Kon­vent ist zahle­n­mäßig gle­ich groß – bzw. kle­in – gebli­eben, den­noch hat es ein­ige Verän­de­run­gen geg­eben. Anfang Juni wur­de Herr Neven Grgic, ein gebür­ti­ger Kro­ate, als Kan­di­dat auf­ge­nom­men. Er hat das Theo­lo­gi­e­stu­di­um in Eic­hs­tätt mit dem Diplom abge­sc­hlos­sen. Als Auf­ga­ben­ge­bi­et hat er von Fr. Johan­nes, der nach Abla­uf der zei­tlic­hen Gelüb­de am 14. Sep­tem­ber das Klo­s­ter ver­las­sen hat, das Refek­to­ri­um über­nom­men. Am 5. Okt­ober ver­s­tarb nach lan­ger und schwe­rer Krank­he­it die Mut­ter von P. Pri­or, Frau Anna Fle­i­sc­hmann. Abt Tho­mas M. hielt die Beer­di­gung in Hohen­güßbach bei Bam­berg, an der auch mehre­re Mit­brüder teil­na­hmen. Am 16. Okt­ober fand der dies­jähr­ige Kon­ven­ta­u­s­flug statt, heu­er ein­mal nic­ht per Auto oder Bus, son­dern zu Fuß. An einem son­ni­gen Herb­st­tag wan­der­ten wir der Donau entlang nach Neu­s­tadt, wo uns Stadt­p­fa­rrer Johan­nes Hof­mann, der sich unse­rer Geme­in­sc­ha­ft sehr ver­bun­den fühlt, zum Kirc­hwe­i­hma­hl ins neue Alten­he­im gela­den hat­te. Der Geme­in­sc­ha­ft der Wel­to­bla­ten möc­hte sich Frau Mar­ga­r­ete Sta­u­di­gl (Würz­burg) ansc­hli­e­ßen. Sie begann am 24. Sep­tem­ber das Probejahr.

Arbe­it­s­be­re­ic­he

Heu­er gab es eine gan­ze Rei­he von Umbe­set­zun­gen: Zum 1.September wur­de P. Josef M. zum Pfa­rrer von Wel­ten­burg und Sta­u­bing ernannt. P. Tho­mas wec­hsel­te zum gle­ic­hen Ter­min nach Ein­muß und über­na­hm am 1. Novem­ber dazu noch die Pfa­rrei Teu­er­ting, von der P. Cle­mens M. ins Klo­s­ter zurüc­kke­hr­te. Am 26. Novem­ber, dem Chri­st­könig­s­fest, wur­de er von den Gläu­bi­gen beim Fest­got­tes­di­enst und in der ansc­hli­e­ßen­den Fei­er­s­tun­de verab­sc­hi­e­det. P. Eus­ta­si­us been­d­ete sei­ne Tätig­ke­it in Tir­sc­hen­re­uth und wur­de zum Kaplan für Teu­er­ting und Ein­muß ernannt. Der Neu­pri­e­s­ter P. Ste­fan wur­de zwe­i­ter Kaplan in Wel­ten­burg und Sta­u­bing. Nach der Zwang­s­pa­u­se durch die Hoc­hwas­ser­ka­ta­s­trop­he im Vor­ja­hr konn­te Fr. Rupert aus Gar­ten, Obst­bau und Imke­rei gute Erträge lie­fern. Am Nac­hmit­tag des zwe­i­ten Wei­hnac­ht­s­fe­i­er­ta­ges ric­ht­ete der Orkan „Lot­har“ am Buc­hhof etlic­he Schäden an, sowo­hl im Klo­s­te­rwald als auch an den (z.T. erst neu gedeck­ten) Däc­hern. P. Leo­pold kann eine ste­i­g­ende Zahl von Kirc­hen­führun­gen, auch für ame­ri­ka­ni­sc­he Gru­ppen, ver­mer­ken. Er wird dabei von einer gro­ßen Schar von Tou­ri­s­tik­führern, beson­ders aus Kel­he­im und Regen­s­burg, unter­s­tützt. Er hat sie in die Beson­der­he­i­ten der Abte­i­kirc­he und auch in das bene­dik­ti­ni­sc­he Leben ein­ge­führt, daß die Führun­gen in unse­rem Sin­ne gesc­he­hen. Da die Bele­gung in der Bege­g­nung­s­tät­te St. Georg durch P. Josef M. kon­ti­nu­i­er­lich ges­te­i­gert wer­den konn­te, wur­de Frau Mein­zer zusätz­lich für die Rei­ni­gung der Zim­mer ein­ge­s­tellt. Frau Kup­ke wec­hsel­te dabei in die Spe­i­se­säle, hat aller­dings inzwi­sc­hen dort gekün­digt. Chef­koch Wolf­gang Kühnel mit sei­nem Team, aus dem nach lan­gen Kran­ken­ze­i­ten Frau Mei­er aus­sc­hi­ed, mac­ht es möglich, auch größe­re sowie mehre­re Gru­ppen gle­ic­hze­i­tig zu ver­kös­ti­gen. Die nach den Hoc­hwas­ser­sc­häden des Jahres 1999 vollstän­dig neu ein­ge­ric­ht­ete Küc­he mit ihren Neben­räu­men sowie die Gäs­te­s­pe­i­se­zim­mer wur­den am 16. Janu­ar gese­g­net. Ansc­hli­e­ßend war geme­in­sa­mer Kaf­fee mit dem Küc­hen­per­so­nal und unse­ren bei­den Mau­rern. In der Wäsc­he­rei wur­de Frau Stoc­ker zum Schne­i­dern und Aus­bes­sern der Hab­ite neu ein­ge­s­tellt. Mit den Ange­s­tellten unter­na­hm P. Pri­or Bene­dikt am 26. Juli einen Betri­eb­sa­u­s­flug zum Chiemsee.

Rund ums Kloster

Das Jahr 2000 brac­hte für die Bra­u­e­rei ein beson­de­res Jubi­läum „950 Jahre Klo­s­ter­bra­u­e­rei Wel­ten­burg“. Sie ist die älte­s­te Klo­s­ter­bra­u­e­rei der Welt. Aus die­sem Anlaß wur­de eine neue Bier­sor­te, „Anno 1050“, ein­ge­bra­ut, die am 23. Febru­ar vor­ge­s­tellt wur­de. Das Jubi­läum wur­de auch kirc­hlich mit einem fes­tlic­hen Dank­got­tes­di­enst am 2. Juli began­gen, bei dem die H. H. Dom­ka­pi­tu­l­are Robert Hütt­ner und Anton Wil­helm, die Mit­gli­e­der des Verwal­tung­s­ra­tes der Bra­u­e­rei Bisc­hofs­hof in Regen­s­burg sind, kon­ze­le­bri­er­ten. Beson­de­re Beac­htung fand die Fest­pre­digt von Abt Tho­mas M. über das Bier. Außer­dem waren ver­sc­hi­e­de­ne Präsen­ta­ti­o­nen und ein „Tag der offe­nen Tür“ am 14./15. Okt­ober, bei dem über 5000 Besuc­her gezählt wur­den. Alle erhi­el­ten eine Maß Fre­i­bi­er und ein Präsent. Im Jubi­läums­ja­hr ging der tec­hni­sc­he Direk­tor der Bra­u­e­rei Bisc­hofs­hof und der Klo­s­ter­bra­u­e­rei, Herr Herr­mann Weindl, in den Ruhe­s­tand. Seit dem die gesc­häf­tlic­he Ver­bin­dung zwi­sc­hen bei­den Bra­u­e­re­i­en bes­te­ht, war Herr Weindl auch dem Klo­s­ter stets sehr ver­bun­den. Unse­re Segen­swün­sc­he begle­i­ten ihn. Die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­me­in­sc­ha­ft unter der Lei­tung von Prof. Josef Kohl­häu­fl wirk­te mehr­fach bei der fes­tlic­hen Ges­tal­tung des Got­tes­di­en­stes mit, so am 3. Advent, in der Chri­st­met­te, beim Gol­de­nen Pri­e­s­ter­ju­bi­läum von Altabt Tho­mas sowie zum Jubi­läum der Klo­s­ter­bra­u­e­rei. Außer­dem fan­den, wie es schon lan­ge Tra­di­ti­on ist, zwei Kon­zer­te statt, im Som­mer und im Herbst. Beide zogen wie­der zahl­re­ic­he Fre­un­de der gei­s­tlic­hen Musik an. Beim Herb­st­kon­zert trat der Vere­in der „Fre­un­de der Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg e.V.“ als Mit­ve­ran­stal­ter auf. Seit sei­ner Grün­dung im Okt­ober 1999 sind ihm inzwi­sc­hen 140 Per­so­nen, Fir­men und Insti­tu­ti­o­nen bei­ge­tre­ten. Als kle­i­nes „Dan­ke schön“ waren die Mit­gli­e­der im Ansc­hluß an das Kon­zert zu einem kur­zen Ste­hem­p­fang ein­ge­la­den. Es wäre erfre­u­lich, wenn sich wei­ter­hin vie­le durch ihren Bei­tritt „offen als Fre­un­de Wel­ten­burgs beken­nen“ würden.

Vom 29. Juli bis 3. Sep­tem­ber fand erst­mals die Aus­s­tel­lung zeit­ge­nös­si­sc­her Kunst unter dem Mot­to „Wel­ten­bur­ger Spu­ren 2000“ statt. Herr Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Wal­ter Zit­zel­sber­ger hat sie in Anwe­sen­he­it zahl­re­ic­her Gäs­te und Kun­st­fre­un­de offi­zi­ell eröffnet. Von der Anle­ge­s­tel­le der Schif­fe an der Donau, über den Klo­s­ter­hof bis hin zum Fra­u­en­berg sowie im Fest­sa­al waren die Wer­ke von 15 Kün­stlern aus­ge­s­tellt. Kur­ze Erklärun­gen sowie ein Lage­plan lagen für die Besuc­her aus. Beson­ders ver­di­ent gemac­ht um die Aus­s­tel­lung hat sich der Bild­ha­u­er Alfred Bösc­hl durch Idee, Kon­ze­pt und Orga­ni­sa­ti­on. Inzwi­sc­hen ist auch ein Kata­log ersc­hi­e­nen, der im Klo­s­ter­la­den erwor­ben wer­den kann. Die­ses Pro­jekt wur­de beson­ders von der Klo­s­ter­bra­u­e­rei im Rahmen ihres Jubi­läums geför­dert, wofür Herrn Direk­tor H.J. Moser aufric­htig gedankt sei. Für die Aus­s­tel­lung „Natur – in Seide gesc­hnit­ten“ des „Gröbal-Ate­li­ers“, die in den letz­ten Jahren meist in den Feri­e­nwoc­hen statt­fand, wur­de ein neu­er Raum gefun­den, näm­lich der frühe­re Hoc­hwas­ser­s­tall am Weg zum Fra­u­en­berg. Er kann als Ort für eine Dau­e­ra­us­s­tel­lung genutzt wer­den. Er erhi­elt den Namen “Arc­he Noah“. In den Som­mer­mo­na­ten sol­len Natur­führun­gen von dort ihren Aus­gang nehmen. Am 23. Okt­ober wur­de der nun reno­vi­er­te Raum den Mönc­hen, Ange­s­tellten und Gäs­ten vor­ge­s­tellt. Im Rahmen die­ses Abends trat die „Zau­ber­kün­stle­rin Jan­ine Sil­ver“ auf und „beza­u­ber­te“ die Anwe­sen­den. Für die Hau­pt­fe­s­te der Bru­der­sc­ha­f­ten gewann ihr Präses P. Gre­gor Herrn Prälat Ludwig Scharf aus Regen­s­burg sowie P. Pro­vin­zi­al Gre­gor Len­zen von den Pas­si­o­ni­s­ten in Münc­hen als Fest­pre­di­ger. Außer­dem fan­den die für die Mit­gli­e­der orga­ni­si­er­ten Ein­ke­hr­ta­ge regen Zulauf.

Gäs­te

Ein beson­de­res Ere­i­g­nis, das wohl his­to­ri­sch genannt wer­den kann, war der Besuch unse­res Diöze­san­bi­sc­hofs Man­fred Mül­ler, des Wei­hbi­sc­hofs Vin­zenz Gug­gen­ber­ger und des gesam­ten Dom­ka­pi­tels in Wel­ten­burg am Nac­hmit­tag des 18. Sep­tem­ber. Nic­ht ein fei­er­lic­her Anlaß führ­te uns zusam­men, son­dern der Wun­sch, unser Klo­s­ter, auch von innen, etwas näher ken­nen­zu­ler­nen. Nach einer Führung durch die Bra­u­e­rei, die Kla­u­sur und die übri­gen Klo­s­ter­ge­bäu­de san­gen wir mite­i­nan­der die Ves­per, der sich das geme­in­sa­me Aben­des­sen im Refek­to­ri­um ansc­hloß. In der zwan­glo­sen Atmo­sp­häre kamen der Kon­vent und die hohen Gäs­te schnell ins Ges­präch mite­i­nan­der. Am 16. Janu­ar besuc­hte der Regi­e­rung­s­präs­ident von Nie­der­ba­yern, Dr. Wal­ter Zit­zel­sber­ger, mit Gat­tin unse­re Abtei. Zu ver­sc­hi­e­de­nen Anläs­sen weil­ten mehr­mals Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­me­i­er, der auch der 1. Vor­sit­z­ende des „Vere­ins der Fre­un­de der Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg e.V.“ ist, Bür­ger­me­i­s­ter Heinz Reic­he von Kel­he­im und des­sen Stellver­tre­ter bei uns. Auch in die­sem Jahr fand wie­der der ers­te Teil des Kom­mun­no­vi­zi­a­tes der baye­ri­sc­hen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­ti­on in unse­rer Abtei statt. Vom 2.–20.Mai hat­te unser Kon­vent Ver­s­tär­kung durch sec­hs Novi­zen. Tra­di­ti­o­nel­le­rwe­i­se fiel das „Kle­i­ne Äbte­tref­fen“ in die­sen Zei­tra­um. Am 22.September unter­na­hmen die zei­tlic­hen Pro­fes­sen der Kon­gre­ga­ti­on von St. Otti­li­en einen Aus­flug und waren unse­re Gäs­te beim Chor­ge­bet und im Refek­to­ri­um bei den Mahl­ze­i­ten. Am Fest der Hl. Schut­zen­gel, dem Patro­zi­ni­um unse­rer Baye­ri­sc­hen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­ti­on, dem 2.Oktober, spen­d­ete Abt Tho­mas M. unse­rem mehr­ma­li­gen Gast Mar­tin Nyqvist aus Obe­rur­sel im Pon­tifi­ka­lamt das Sakra­ment der Firmung.

Wenn auch das Inter­net immer mehr an Bede­u­tung gewinnt, ble­i­ben doch alle ande­ren Wege der Ver­bun­den­he­it wei­ter­hin wic­htig. Für die­se möc­hten wir Ihnen ein herz­lic­hes „Vergelt’s Gott“ sagen: Besuc­he, Post, Spen­den, die Mit­gli­ed­sc­ha­ft im För­der­ve­re­in – und vor allem auch das Gebet. Darin täglich ver­bun­den ver­ble­i­ben wir herz­lich grüßend mit reic­hen Segen­swün­sc­hen zum Wei­hnac­ht­s­fest und für das neue Jahrtausend

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Ausstellung: Weltenburger Spuren 2000

Die Aus­s­tel­lung dau­er­te vom 29. Juli — 3. Sep­tem­ber 2000.

Ein gro­ßfor­ma­ti­ger Kata­log infor­mi­ert aus­führ­lich über die Kün­stler und ihre Wer­ke (in S/W‑Fotos). Die­ser Kata­log ist im Klo­s­ter­la­den für 20,- DM erhäl­tlich. Er kann auch durch Ein­sen­dung von 25,- DM (inkl. Porto/Verpackung) in bar oder Scheck per Post bezo­gen werden:

Bene­dik­ti­ne­rab­tei Weltenburg 
Klosterladen 
Asam­s­tra­ße 32 
93309 Kelheim
Bit­te ver­ges­sen Sie nic­ht, Ihre gena­ue Ansc­hri­ft anzugeben.

Aus­s­tel­ler

Alo­is Achatz, Bild­ha­u­er, Grafi­ker (Regen­s­burg)

Alfred Bösc­hl, Bild­ha­u­er, Zeic­hner (Adl­ha­u­sen)

Kla­us Cas­pers, Objekt­kün­stler, Mal­er, Bühnen­bild­ner (Regen­s­burg)

Gau­tam, Bild­ha­u­er (Moers)

Mer­ve Gie­hl, Objekt­kün­stle­rin (Kel­he­im)

Robert Kaindl-Trätzl, Mal­er, Grafi­ker (Kum­ha­u­sen)

Her­bert Karl, Mal­er (Lan­gqu­a­id)

Wolf­gang Keuc­hl, Objekt­kün­stler (Bern­hart­swald)

Anton Kirc­hma­ir, Mal­er, Objekt­kün­stler (Kum­ha­u­sen)

Anja Mül­ler, Mal­e­rin (Münc­hen)

Ruth Oswald, Gla­s­kün­stle­rin (Obe­rot­ter­bach)

Ste­fan Pie­tryga, Bild­ha­u­er (Pots­damm)

Hei­ner Rie­pl, Mal­er (Regen­s­burg)

Chri­s­ti­an Schnu­rer, Objekt­kün­stler (Münc­hen)

Man­fed Sillner, Mal­er (Aben­s­berg)

Ste­fan Weyer­graf gen. Stre­it, Objekt­kün­stler (Ochsen­feld)

Veran­stal­ter 
Klo­s­ter Wel­ten­burg, Abt Tho­mas Fre­i­hart OSB

Idee, Kon­ze­pt und Orga­ni­sa­ti­on
Alfred Böschl

Betre­u­ung und Gast­ge­ber
Anton Röhrl, Wirt der Klo­s­ter­sc­hän­ke Weltenburg

Jahresbericht 1999

Advent 1998 – Advent 1999

Die­ser Advent ist zugle­ich der Advent zum Hei­li­gen Jahr und damit zum neu­en Jahr­ta­u­send. Da unser Klo­s­ter um 600 gegrün­det wur­de, ste­ht eigen­tlich ein Jubi­läum an. Da sich unser Grün­dungs­ja­hr nic­ht exakt ang­eben läßt, wol­len wir das Jahr 2000 nic­ht mit einem wei­te­ren Anlaß des Fei­erns „bela­s­ten“. Die 1400 Jahr-Fei­er soll zu einem späte­ren Zeit­punkt in den kom­men­den Jahren sein, nac­hdem das Jubi­läum ein­ge­hend vor­be­re­i­tet wer­den konn­te. Das wäre in die­sem Jahr ohne­hin nic­ht möglich gewe­sen. Denn es war ganz geprägt durch die Hoc­hwas­ser­ka­ta­s­trop­he am Pfing­st­fest und ihren viel­fäl­ti­gen Folgen.

Schon Ende Febru­ar wur­de Wel­ten­burg ein ers­tes Mal von einem Hoc­hwas­ser kle­i­ne­ren Aus­ma­ßes heim­ge­suc­ht. Im Kel­ler waren ein­ige Fahrräder ver­ges­sen wor­den. P. Gre­gor ließ sie von den Tauc­hern der Feu­e­rwe­hr aus dem über­flu­te­ten Kel­ler bergen.

Am Mor­gen des Hoc­hfe­s­tes Chri­s­ti Him­mel­fa­hrt trat die Donau wie­der über die Ufer. Das Was­ser stand unge­wöhn­lich lan­ge in einer Höhe, die fast den Pegel­stand von 1994 erre­ic­hte. In der gesam­ten Asam­s­tra­ße gab es gro­ßen Scha­den. Auf­grund eines besc­hädig­ten Gas­tanks in einem Haus bes­tand sogar Explo­si­on­s­ge­fa­hr. Für mehre­re Stun­den mußten alle Zufa­hr­ten nach Wel­ten­burg ges­pe­rrt wer­den. So wur­den wenig­s­tens die Feu­e­rwe­hr und die wei­te­ren Hel­fer nic­ht durch die Scha­ren von Tou­ri­s­ten behin­dert. Im über­flu­te­ten Klo­s­ter­gar­ten fan­den fast alle unse­re Bie­nen den Tod.

Als das Was­ser zurück­ging und die Instand­set­zun­gen began­nen, ahn­te wohl kaum jemand, was erst noch bevor­s­tand. Die Donau sti­eg durch hef­t­ige, lang anda­u­ern­de Regen­fäl­le wie­der sehr rasch an. In Ober­ba­yern gab es bere­its Kata­s­trop­he­na­larm und Tode­so­p­fer. Am Mor­gen des Pfing­st­fe­s­tes war abzu­se­hen, daß das Was­ser der Donau noch wei­ter ste­i­gen wird und daß dies­mal die Abwe­hr­ma­ßna­hmen der Feu­e­rwe­hr­le­u­te, die Tag und Nac­ht mit schwe­rem Gerät im Ein­satz waren, das Unhe­il nic­ht mehr wer­den auf­hal­ten kön­nen. So konn­ten wir nur noch ver­suc­hen, so viel wie möglich in Sic­her­he­it zu brin­gen. Die Waren des Klo­s­ter­la­dens, das Inven­tar des Refek­to­ri­ums, der Gäs­te­s­pe­i­se­säle und der Küc­hen­rä­ume wur­den mit Hil­fe von Gäs­ten und der Feu­e­rwe­hr in die obe­ren Eta­gen gebrac­ht. Doch für vie­les kam jeder Ein­satz zu spät. Da in der Küc­he am Vor­mit­tag das Essen gekoc­ht wor­den war, traf sich ein Teil des Kon­ven­tes noch zum Mit­ta­ges­sen im Refek­to­ri­um, während dort schon das Was­ser durch die Fugen des Pfla­s­ters ein­drang. Nun mußte auch die FFW auf­g­eben und ihre Geräte in Sic­her­he­it brin­gen. Gegen 14 Uhr hieß es: „Das gesam­te Klo­s­ter­ge­län­de wird geflu­tet.“ Inner­halb kur­zer Zeit stan­den die Klo­s­ter­sc­hen­ke, die Bra­u­e­rei, das Kon­vent­ge­bäu­de, der Klo­s­ter­gar­ten mit sei­nen Gebäu­den und die Gara­gen unter Was­ser. Im Erd­ge­sc­hoß betrug die Was­ser­höhe 1,36 m. Nac­hts drang das Was­ser sogar in die am höc­hs­ten Punkt des Hofes gele­ge­ne Abte­i­kirc­he ein. Es reic­hte am Mor­gen des Pfing­st­mon­ta­ges im Cho­rra­um über die ers­te Stu­fe, die zum Hoc­hal­tar hina­uf­führt. So mußte im Pre­s­byte­ri­um ein Steg erric­htet wer­den, um über­ha­u­pt auf die sei­tlic­he Orge­lem­po­re zu gelan­gen, da dort die ein­z­ige Möglic­hke­it war, um über den Fra­u­en­berg das Klo­s­ter zu ver­las­sen oder zu betre­ten. Das Chor­ge­bet haben wir im baroc­ken Chor­ge­s­tühl hin­ter der his­to­ri­sc­hen Orgel gehal­ten. Kei­ne Hore ist aus­ge­fal­len. Die Hl. Mes­sen wur­den in der Kapel­le auf dem Fra­u­en­berg gefe­i­ert. Strom, Trin­kwas­ser und Tele­fon fie­len für mehre­re Tage aus. Auch in Neustadt/Donau, Sta­u­bing, Sta­u­sac­ker und im Dorf Wel­ten­burg haben zahl­re­ic­he Bewo­hner gro­ße Schäden zu bekla­gen. Der Pegel­stand des „Jahr­hun­dert­hoc­hwas­sers“ von 1965 wur­de noch über­trof­fen. Ledi­glich 1845 stand das Was­ser noch etwa einen hal­ben Meter höher. Die­se Höhe hät­te wie­der erre­ic­ht wer­den kön­nen, was durch den Deic­hbruch in Neu­s­tadt bei uns ver­hin­dert wor­den ist. Mehre­re Tage lang ström­te nun das drec­k­ige und mit Öl ver­se­uc­hte Was­ser durch das Klo­s­ter. Dara­uf schwam­men nic­ht nur Wil­den­ten, son­dern auch Waren aus den Lagern der Küc­he und des Klo­s­ter­la­dens sowie größe­re Möbel, Türen u.a. mehr. Als der Was­ser­s­tand zu sin­ken begann, wag­ten sich beherz­te Mit­brüder, Ange­s­tellte und Hel­fer mit Spe­zi­al­kle­i­dung in das ver­sc­hmutz­te Naß, um noch eini­ges an Inven­tar dara­us zu bergen.

So schlimm die gan­ze Situ­a­ti­on war, um so ermu­ti­gen­der war die gro­ße Hilf­s­be­re­it­sc­ha­ft, die uns aus nah und fern erwi­e­sen wur­de. Nac­hbarn und Fre­un­de brac­hten zu Essen und Trin­ken, ein Spül­di­enst wur­de orga­ni­si­ert, Trans­port­di­en­ste wur­den über­nom­men, von den Schwe­s­tern des Cabri­ni­he­i­mes in Offen­stet­ten konn­ten wir war­mes Mit­ta­ges­sen bekom­men. Zu den Rei­ni­gung­sar­be­i­ten, bei denen zunäc­hst gro­ße Men­gen Schlamm ent­fernt wer­den mußten, mel­de­ten sich Ein­zel­ne und gan­ze Gru­ppen. Nach und nach wur­de erst das Aus­maß der Schäden sic­ht­bar: zer­s­tör­tes und weg­ge­sc­hwemmtes Mobi­li­ar, zer­s­tör­te Holz­ver­täfe­lun­gen und Fußböden. Beson­ders hart traf es uns, daß die gesam­te Ein­ric­htung des Klo­s­ter­la­dens, der erst vor einem Jahr eröffnet wor­den war, völ­lig unbra­uc­hbar war. Dort, wo bis­her kein Sani­er­putz ange­brac­ht war, war das gan­ze Mau­e­rwerk durch die Feuc­htig­ke­it ver­dor­ben. Die gesam­te WC-Anla­ge der Klo­s­ter­sc­hen­ke war defekt, eben­so unse­re neue Tele­fo­nan­la­ge, die schwe­ren Gara­gen­to­re waren aus der Mau­er geris­sen, an der Hei­zung wur­den größe­re Repa­ra­tu­ren nötig.

Die Höhe des Gesamt­sc­ha­dens in der Abte­i­kirc­he mit Sakri­s­tei, im Klo­s­ter, in der Bra­u­e­rei und in der Klo­s­ter­sc­hen­ke hat die Mil­li­o­nen­gren­ze über­sc­hrit­ten. Die Kos­ten für die Instand­set­zun­gen erfor­dern noch erhe­blic­he finan­zi­el­le Anstren­gun­gen. Wohl­täter – durch Ver­mit­tlung der Abtei Ein­si­e­deln sogar auch aus der Schwe­iz – haben uns durch ihre gro­ßher­zi­gen Spen­den ihre Ver­bun­den­he­it bekun­det und uns in unse­ren Anstren­gun­gen unter­s­tützt. Dafür sei an die­ser Stel­le für alle Hil­fe ein von Her­zen kom­men­des „Vergelt’s Gott“ gesagt.

Die Ver­bun­den­he­it zum Klo­s­ter Wel­ten­burg kann man jetzt auch zei­gen durch den Bei­tritt zum „Fre­un­de­s­kre­is der Abtei Wel­ten­burg e.V.“, der am 27. Okt­ober gegrün­det wur­de. 23 Per­sön­lic­hke­i­ten des öffen­tlic­hen Lebens – unter ihnen H. Herr Wei­hbi­sc­hof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger, Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Zit­zel­sber­ger, Lan­drat Dr. Fal­ter­me­i­er, 2. Bür­ger­me­i­s­ter Beck­s­te­in – fan­den sich zur Grün­dung­s­ver­sammlung ein. Lan­drat Dr. Fal­ter­me­i­er wur­de in der sich ansc­hli­e­ßen­den ers­ten Mit­gli­e­der­ver­sammlung zum 1. Vor­sit­zen­den gewählt. Sein Stellver­tre­ter ist sat­zung­s­ge­mäß jewe­ils der Abt des Klo­s­ters. Durch Wahl wur­den das Amt des Schatz­me­i­s­ters Herrn Direk­tor Oswald Fre­idls und das des Schri­ft­führers Herrn Anton Röhrl jun. über­tra­gen. Der Vere­in ver­folgt den Zweck, „die Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg bei der Erfül­lung der seel­sor­glic­hen und kul­tu­rel­len Auf­ga­ben ide­ell und mate­ri­ell zu unter­s­tüt­zen. Er tut dies ins­be­son­de­re dadurch, daß er Mit­tel für die Erhal­tung und Res­ta­u­ri­e­rung der Abte­i­kirc­he und der Klo­s­ter­ge­bäu­de, für die fes­tlic­he Durc­hführung der Kirc­he­n­mu­sik, für die Bibli­ot­hek, für die Erfor­sc­hung der Gesc­hic­hte Wel­ten­burgs und deren Publi­ka­ti­o­nen gibt“ (Sat­zung des Fre­un­de­s­kre­i­ses §2.2).

Nach den gro­ßen Rei­ni­gung­sak­ti­o­nen haben wir uns pro­vi­so­ri­sch eingerichtet:

Da wir das Gäs­te­ha­us für ein­ige Mona­te schli­e­ßen mußten und das Per­so­nal in die­ser Zeit nic­ht besc­häf­ti­gen konn­ten, wur­de dort ein Aufent­halt­s­ra­um zum Refek­to­ri­um umfunk­ti­o­ni­ert, wei­te­re Räume dien­ten als Lager, als Spül­küc­he etc.

Als Ersatz für den Klo­s­ter­la­den wur­den im Hof drei Holz­hüt­ten auf­ge­ba­ut, in denen wenig­s­tens eine Auswa­hl aus dem Sor­ti­ment ange­bo­ten wer­den kann. Es bot sich ein Anblick wie auf dem Wei­hnac­hts­markt. Als ers­ter reno­vi­er­ter Raum konn­te Ende Juli der Laden wie­der eröffnet werden.

Auf­grund zahl­re­ic­her Aufla­gen nahm die Reno­vi­e­rung der Küc­he mit ihren Neben­räu­men mehre­re Mona­te in Ans­pruch, in denen uns dan­ken­swer­te­rwe­i­se die Klo­s­ter­sc­hen­ke mit Mit­ta­ges­sen ver­sorg­te. Am 6. Okt­ober ist es dann sowe­it, daß wir die Küc­he und das Refek­to­ri­um wie­der benut­zen kön­nen, auch wenn noch nic­ht alles fer­tig ist. Mönc­he und Per­so­nal kön­nen sich dabei über Erle­ic­hte­run­gen fre­u­en. P. Pri­or Bene­dikt hat­te die Mona­te hin­durch viel Mühe mit der Bau­a­uf­sic­ht. Nun konn­te P. Josef M. auch das Gäs­te­ha­us wie­der voll in Betri­eb nehmen. Bis auf Herrn Endru­lat nahmen alle Ange­s­tellten wie­der ihren Dienst auf.

Die Res­ta­u­ri­e­rung der Sakri­s­tei mit ihrer baroc­ken Ein­ric­htung wird ein län­ger­fri­s­ti­ges Pro­jekt, so daß als Ersatz ein Teil des Kla­u­sur­gangs im ers­ten Stock verwen­det wird. Dort fin­den eben­so die Gewän­der aus der Dorf­kirc­he Platz, denn die Schäden in der Kirc­he sind so groß, daß für zwei Jahre dort kei­ne Got­tes­di­en­ste gefe­i­er­te wer­den können.

Unab­hän­gig vom Hoc­hwas­ser begann bere­its im Janu­ar die Reno­vi­e­rung der Figu­ren­gru­ppe „Drac­hen­kam­pf des hl. Georg“ und der Assi­s­tenz­fi­gu­ren am Hoc­hal­tar als vor­ge­zo­ge­ne Maßna­hme einer Gesam­tre­no­vi­e­rung der Abte­i­kirc­he. Bis­her wur­de die urs­prün­glic­he Fas­sung aus der Zeit Asams, sowe­it sie noch vor­han­den ist, fre­i­ge­legt. Die Arbe­i­ten wer­den von der Fir­ma Pre­is & Pre­is aus­ge­führt. Die Notwen­dig­ke­it einer Gesamt­ma­ßna­hme wur­de nun durch das Hoc­hwas­ser, das das Raum­kli­ma noch pro­ble­ma­ti­sc­her mac­hte, ver­s­tärkt. Im Lau­fe des Jahres 2000 wird die end­gül­t­ige Ent­sc­he­i­dung darüber fal­len, nac­hdem in Bäl­de das Baye­ri­sc­he Lan­de­samt für Denk­mal­p­fl­ege ein Gesamt­kon­ze­pt vor­ge­legt hat.

Wer hät­te all das gedac­ht, als Abt Tho­mas an Epip­ha­nie nach dem Pon­tifi­ka­lamt die Donau seg­n­ete. Das war der Auf­takt zu ver­sc­hi­e­de­nen Pon­tifi­kal­funk­ti­o­nen, zu denen Abt Tho­mas im Lau­fe des Jahres unte­rwegs war. In mehre­ren Pfa­rre­i­en der Bis­tümer Regen­s­burg und Eic­hs­tätt spen­d­ete er jun­gen Chri­s­ten das Sakra­ment der Fir­mung. Am 21. Juni traf auch die Fir­mung für unse­re Klo­s­ter­p­fa­rre­i­en in Wel­ten­burg. Zum Kre­uz­fest in Sche­yern, zum Gebet­s­tag des Päp­s­tlic­hen Wer­kes für Gei­s­tlic­he Beru­fe im Rahmen der Regen­s­bur­ger Wolf­gang­swoc­he, beim Ska­pu­li­er­fest und beim Hau­pt­fest der Sal­va­tor­bru­der­sc­ha­ft in Stra­u­bing und zur Wallfa­hrt des Deka­na­tes Berc­hing auf den Peter­s­berg fei­er­te Abt Tho­mas das Pon­tifi­ka­lamt und hielt die Fest­pre­digt, eben­so zur Monat­swallfa­hrt in Tir­sc­hen­re­uth, Wörth/Donau, Eic­hel­berg und Haa­der. Fer­ner wur­de er zu Patro­zi­ni­um­s­fe­i­ern in der Hei­mat Rai­ten­buch, in Sand­har­lan­den, Ballmerts­ho­fen, Auf­ha­u­sen und Lipperts­ho­fen ein­ge­la­den. Des wei­te­ren nahm er an Jubi­läen teil, bei Ein­führun­gen und Wei­hen, an Tagun­gen für Ordens­le­u­te und Obe­re, an der Selig­s­prec­hung von Anna Schäf­fer in Rom und dem ers­ten litur­gi­sc­hen Gedenk­tag der neu­en Seli­gen in Min­del­stet­ten mit dem Apo­s­to­li­sc­hen Nun­ti­us Erz­bi­sc­hof Gio­van­ni Lajo­lo. Manc­he die­ser Ter­mi­ne und Tagun­gen tref­fen – wie auch bei ande­ren Mit­brüdern – jähr­lich zu, so daß wir sie nic­ht immer neu wie­der­ho­len möchten.

Am 13. Sep­tem­ber haben wir den dies­jähri­gen Kon­ven­ta­u­s­flug unter­nom­men. Hau­pt­zi­el war die Bene­dik­ti­ne­rab­tei St. Ger­trud in Tet­te­nwe­is, die heu­er ihr 100jähriges Grün­dungs­ju­bi­läum fei­ern konn­te. Sie hat man uns und Abt Alu­in von Han­ga, Tan­sa­nia, der in die­sen Tagen bei uns zu Gast war, lie­be­voll und gro­ßzügig auf­ge­nom­men und es wur­de sogar die Kla­u­sur auf­ge­h­oben, so daß wir nach der Mit­tags­ho­re geme­in­sam mit den Schwe­s­tern das Mit­tags­ma­hl im Refek­to­ri­um hal­ten konn­ten. Äbtis­sin Ber­nar­da führ­te uns vor- und hin­ter­her durch die Klo­s­te­ran­la­ge. Nach der fes­tlic­hen Kaf­fe­e­ta­fel ging es ins nahe Asbach, wo wir durch den Pfa­rrer eine Führung in der ehe­ma­li­gen Bene­dik­ti­ner­kirc­he erhi­el­ten. Das Muse­um in der frühe­ren Abtei war lei­der gesc­hlos­sen. Drit­te Sta­ti­on war das Augu­s­ti­ner-Chor­he­rren-Sti­ft Reic­her­s­berg in Öste­rre­ich: Herr Dec­hant Gre­gor bege­i­s­ter­te uns mit einer kur­zwe­i­li­gen Führung. Zusam­men mit dem Kon­vent san­gen wir dann die Ves­per und wur­den zum geme­in­sa­men Aben­des­sen ein­ge­la­den. Nach einer Likör­pr­obe in der Vinot­hek tra­ten wir die Heim­fa­hrt an.

Natür­lich ist der Aus­flug nic­ht das ein­z­ige Beric­hten­swer­te aus dem Konvent:

Etwas später als üblich, vom 31. Janu­ar bis 5. Febru­ar, hielt uns P. Rek­tor Albert Schmidt OSB (Beuron/S. Ansel­mo) die Kon­ven­te­xer­zi­ti­en über die „Ich-bin-Wor­te“ im Johannes-Evangelium.

Nach der Gelüb­de­er­ne­u­e­rung im Kon­ven­tamt am 5. Febru­ar band sich Fr. Rupert als Regu­l­ar-Obl­ate an unse­re Geme­in­sc­ha­ft. Nach dem Ver­lust aller Bie­nen­völ­ker, erhi­el­ten wir mehre­re neue von sei­nen Imker­kol­le­gen gesc­henkt. Lei­der mußte er auch bei der Obs­tern­te gro­ße Ein­bu­ßen hin­ne­hmen. Es gab nur ca. 10 % der sonst üblic­hen Apfelerträge.

Fr. Johan­nes kehr­te am 14. Mai von der Aus­bil­dung in Beu­ron zurück.

Fr. Step­han konn­te in Salz­burg die Vor­le­sun­gen been­den und kehr­te am 9. Juli für ein­ige Zeit ins Klo­s­ter zurück, um dann am 6. Sep­tem­ber in Regen­s­burg im Pri­e­s­ter­se­mi­nar den Pas­to­ral­kurs zu begin­nen. Dazu gehört auch ein Geme­in­de­prak­ti­kum, das er bei Dekan Josef Unsic­ker in der Pfa­rrei Wie­sau absolviert.

Für unse­re Gebräuc­he rund um den Beginn der Fas­ten­ze­it inte­res­si­er­te sich das Baye­ri­sc­he Fern­se­hen und sen­d­ete am Asc­her­mit­twoch inner­halb eines Bei­tra­ges ein­ige Minu­ten aus unse­rem Kloster.

In der Mit­tags­ho­re des Bene­dik­tus-Fes­tes wur­de am 20. März Frau Maria Kugler (Altöt­ting) in den Kre­is der Wel­to­bla­ten auf­ge­nom­men. In der Ves­per die­ses Fest­ta­ges wur­de unser Kan­di­dat Mar­kus Strell ein­ge­kle­i­det. Als Fr. Simon Maria haben wir nun nach eini­ger Vakanz einen eifri­gen Novi­zen. Inzwi­sc­hen konn­te er auch sein beru­flic­hes Gesc­hick als Zim­mer­mann unter Bewe­is stellen.

Obwo­hl die dro­h­ende Hoc­hwas­ser­flut bere­its den Zugang zum Klo­s­ter ersc­hwer­te, konn­te P. Tho­mas doch noch im Kre­i­se von Mit­brüdern, Verwand­ten und Fre­un­den sei­nen 40. Geburt­s­tag feiern.

Nach schwe­rer Krank­he­it ver­s­tarb am 26. Juni der Vater des Abtes, Herr Johann Fre­i­hart. Zahl­re­ic­he Mit­brüder nahmen am Begräb­nis in Rai­ten­buch teil.

P. Leo­pold unter­zog sich im Hil­de­gard-Kur­ha­us am Boden­see bei Dr. Wig­hard Stre­hlow einer Kur.

Manc­he kirc­hlic­hen Fes­te wur­den durch das Hoc­hwas­ser beeinträchtigt:

Die Fron­le­ic­hnam­s­pro­zes­si­on mußte einen ande­ren Ver­la­uf nehmen; sie end­ete nic­ht wie üblich an der Dorf­kirc­he, son­dern führ­te in die Orts­mit­te hinein.

Das Hau­pt­fest der Dre­i­fal­tig­ke­it­s­bru­der­sc­ha­ft konn­te nur im kle­in­sten Raum auf dem Fra­u­en­berg began­gen werden.

Dage­gen konn­te zum Fest der Herz-Mariä-Bru­der­sc­ha­ft der Stur­mi­us-Chor aus Ful­da zur Fes­tlic­hke­it bei­tra­gen. Zu Ein­ke­hr­ta­gen bei­der Bru­der­sc­ha­f­ten und beson­de­ren Gebet­sa­ben­den, gele­i­tet von „cha­ris­ma­ti­sc­hen“ und indi­sc­hen Pri­e­s­tern kamen sehr vie­le Gläubige.

Zusätz­lich lei­tet P. Gre­gor nun auch einen Gebet­s­kre­is, der sich im zwe­i­wöc­hi­gen Rhyt­hmus trifft.

Aus der gro­ßen Schar unse­rer Besuc­her wol­len wir hier wie­der eini­ger beson­ders gedenken:

Am 7. Janu­ar besuc­hte uns Erz­bi­sc­hof Dr. Karl Bra­un (Bam­berg).

Am 11. Janu­ar tag­te bei uns die Deka­nat­s­kon­fe­renz (Kel­he­im).

Am 20. Febru­ar besuc­hte der frühe­re Bun­de­s­ge­sund­he­its­mi­ni­s­ter Horst See­ho­fer mit Fami­lie Weltenburg.

Im März und Okt­ober setz­te Frau Heide Gabler die Tagun­gen für Kirc­hlic­he Bibli­ot­he­k­are fort: zum einen zum Fort­sc­hritt unse­rer eige­nen Bibli­ot­hek, zum ande­ren ein guter Erfa­hrung­sa­u­s­ta­u­sch mit Kol­le­gen und Kol­le­gin­nen, z.T. aus ande­ren Klöstern.

Am 5. April unter­na­hm Äbtis­sin Lae­ti­tia Fech O. Cist (Wald­sas­sen) mit eini­gen Mit­sc­hwe­s­tern einen kle­i­nen Kon­ven­ta­u­s­flug zu uns.

Zum Oster­hoc­hamt sang das „Spat­ze­nqu­ar­tett“ aus Regensburg.

Auch heu­er fand wie­der der ers­te Teil des Kom­mun­no­vi­zi­a­tes bei uns statt, des­sen Betre­u­ung nun H. Abt. Fr. Vin­zenz (Nie­de­ral­ta­ich) über­g­eben konn­te. Fr. Simon erhi­elt drei Woc­hen „Ver­s­tär­kung“ durch vier Mit­no­vi­zen aus Ettal, Schäf­tlarn und Ott­obe­u­ren. Abt Ber­hard (Sche­yern) eröffn­ete und besc­hloß die Tage, in denen Sr. Judith (Engel­tal), Abt Chri­s­ti­an P. Mein­rad (Mün­ster­sc­hwar­zach) referierten.

Noch während des Hoc­hwas­sers besuc­hte Herr Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Zit­zel­sber­ger, Lands­hut, zusam­men mit Herrn Lan­drat Dr. Fal­ter­me­i­er unser Klo­s­ter, um sich ein Bild von den Schäden zu mac­hen. Aus gle­ic­hem Anlaß erfolg­te am 17. Juni der Besuch des Baye­ri­sc­hen Umwelt­mi­ni­s­ters Schnappauf.

Am 20. Juni ges­tal­t­ete der Tho­mas v. Aqu­in-Chor aus Mic­higan (USA) das sonn­täglic­he Kon­ven­tamt. Am gle­ic­hen Tag kam Bisc­hof Oswald Hir­mer (Umt­ata, Süda­fri­ka) und bli­eb mit eini­gen Begle­i­tern drei Tage bei uns, während der er in eini­gen Pfa­rre­i­en das Firm­s­akra­ment spendete.

Am 30. Juli fand im Klo­s­ter­hof ein Bene­fiz­kon­zert zugun­sten der Hoc­hwas­se­ro­p­fer des Land­kre­i­ses statt, zu dem ca. 600 Besuc­her kamen, u.a. Sta­at­se­kre­tärin Chr­ista Ste­wens vom Umweltministerium.

Im Rahmen der dies­jähri­gen Aus­s­tel­lung des Gröbal-Ate­li­ers im Fest­sa­al sti­f­te­ten die Kün­stler eines ihrer hier gesc­haf­fe­nen Bil­der zu einer Ver­s­te­i­ge­rung. Die­se nahm Sta­ats­se­kre­tärin Ste­wens am 13. August vor. Der Erlös von 1.700 DM kam der Reno­vi­e­rung des Refek­to­ri­ums zugu­te. Am gle­ic­hen Tag besuc­hte Bun­de­s­ver­te­i­di­gungs­mi­ni­s­ter Schar­ping im Rahmen eines Tru­ppen­be­suc­hes bei den Pio­ni­e­ren in Ingol­stadt unter gro­ßen Sic­her­he­it­s­vor­ke­hrun­gen die Abteikirche.

Am 24. August dem Fest des Apo­s­tels Bart­ho­lo­mäus, war eine Dele­ga­ti­on aus Rumäni­en zu Gast, u.a. Metro­po­lit Dani­el Cio­bo­tea und Bisc­hof Petru Georg­hu. Sta­ats­mi­ni­s­te­rin Bar­ba­ra Stamm lei­t­ete die Gru­ppe. Am Nac­hmit­tag besuc­hte die Sän­ge­rin Mar­got Hel­lwig die Klosterkirche.

Sieb­zig Jahre Ver­bun­den­he­it mit Wel­ten­burg bekräf­tig­te Wei­hbi­sc­hof em. Karl Flügel, indem er mit dem Kon­vent am 20. Okt­ober auf dem Fra­u­en­berg ein Mari­en-Amt zele­bri­er­te und uns ansc­hli­e­ßend zum Mit­ta­ges­sen einlud.

Zu den letz­ten Gäs­ten des Beric­hts­ja­hres gehören die Teil­ne­hmer der AGOM-Herb­st­vollver­sammlung, die am 12./13. Novem­ber bei uns statt­fand. Unter ihnen war auch Wei­hbi­sc­hof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger, der Orden­s­re­fe­rent der Diöze­se Regensburg.

Nun dan­ken wir für alle Zeic­hen der Ver­bun­den­he­it und für alle viel­fach erfa­hre­ne Hil­fe – beson­ders ange­sic­hts der Hoc­hwas­ser­ka­ta­s­trop­he – und wün­sc­hen Ihnen einen besinn­lic­hen Advent: Mögen Sie Zei­ten der Stil­le fin­den, um Ihr Herz für den Erlöser zu öffnen. Er möge Sie im Jahr 2000 nach sei­ner Geburt mit Sei­nem Segen begleiten.

Das wün­sc­hen Ihnen Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahrhunderthochwasser 1999

Ein Jahr­hun­dert-Hoc­hwas­ser hat an Pfing­s­ten 1999 das Klo­s­ter heim­ge­suc­ht. Mehre­re Tage stand das gesam­te Erd­ge­sc­hoß des Klo­s­ters etwas 1,40 m unter Was­ser. In der Asam-Kirc­he erre­ic­hte das Was­ser eine Höhe von 30–40 cm und hat einen sehr hohen Scha­den hinterlassen. 

Um Fol­ge­sc­häden zu ver­me­i­den, muß möglic­hst schnell alles beh­oben wer­den. Sie kön­nen dabei mit­hel­fen. Jeder Bei­trag ist willkommen: 

Spar­kas­se Kelheim 
Kon­to 190 802 116 
BLZ 750 515 65 

Raif­fe­i­sen­bank Kelheim 
Kon­to 61 61 09 
BLZ 750 690 14 

Bei Anga­be der Ansc­hri­ft kön­nen Sie eine abzug­s­fäh­ige Spen­de­nqu­it­tung zuge­sc­hickt bekommen.