Jahresbericht 1999

Advent 1998 – Advent 1999

Die­ser Advent ist zugle­ich der Advent zum Hei­li­gen Jahr und damit zum neu­en Jahr­ta­u­send. Da unser Klo­s­ter um 600 gegrün­det wur­de, ste­ht eigen­tlich ein Jubi­läum an. Da sich unser Grün­dungs­ja­hr nic­ht exakt ang­eben läßt, wol­len wir das Jahr 2000 nic­ht mit einem wei­te­ren Anlaß des Fei­erns „bela­s­ten“. Die 1400 Jahr-Fei­er soll zu einem späte­ren Zeit­punkt in den kom­men­den Jahren sein, nac­hdem das Jubi­läum ein­ge­hend vor­be­re­i­tet wer­den konn­te. Das wäre in die­sem Jahr ohne­hin nic­ht möglich gewe­sen. Denn es war ganz geprägt durch die Hoc­hwas­ser­ka­ta­s­trop­he am Pfing­st­fest und ihren viel­fäl­ti­gen Folgen.

Schon Ende Febru­ar wur­de Wel­ten­burg ein ers­tes Mal von einem Hoc­hwas­ser kle­i­ne­ren Aus­ma­ßes heim­ge­suc­ht. Im Kel­ler waren ein­ige Fahrräder ver­ges­sen wor­den. P. Gre­gor ließ sie von den Tauc­hern der Feu­e­rwe­hr aus dem über­flu­te­ten Kel­ler bergen.

Am Mor­gen des Hoc­hfe­s­tes Chri­s­ti Him­mel­fa­hrt trat die Donau wie­der über die Ufer. Das Was­ser stand unge­wöhn­lich lan­ge in einer Höhe, die fast den Pegel­stand von 1994 erre­ic­hte. In der gesam­ten Asam­s­tra­ße gab es gro­ßen Scha­den. Auf­grund eines besc­hädig­ten Gas­tanks in einem Haus bes­tand sogar Explo­si­on­s­ge­fa­hr. Für mehre­re Stun­den mußten alle Zufa­hr­ten nach Wel­ten­burg ges­pe­rrt wer­den. So wur­den wenig­s­tens die Feu­e­rwe­hr und die wei­te­ren Hel­fer nic­ht durch die Scha­ren von Tou­ri­s­ten behin­dert. Im über­flu­te­ten Klo­s­ter­gar­ten fan­den fast alle unse­re Bie­nen den Tod.

Als das Was­ser zurück­ging und die Instand­set­zun­gen began­nen, ahn­te wohl kaum jemand, was erst noch bevor­s­tand. Die Donau sti­eg durch hef­t­ige, lang anda­u­ern­de Regen­fäl­le wie­der sehr rasch an. In Ober­ba­yern gab es bere­its Kata­s­trop­he­na­larm und Tode­so­p­fer. Am Mor­gen des Pfing­st­fe­s­tes war abzu­se­hen, daß das Was­ser der Donau noch wei­ter ste­i­gen wird und daß dies­mal die Abwe­hr­ma­ßna­hmen der Feu­e­rwe­hr­le­u­te, die Tag und Nac­ht mit schwe­rem Gerät im Ein­satz waren, das Unhe­il nic­ht mehr wer­den auf­hal­ten kön­nen. So konn­ten wir nur noch ver­suc­hen, so viel wie möglich in Sic­her­he­it zu brin­gen. Die Waren des Klo­s­ter­la­dens, das Inven­tar des Refek­to­ri­ums, der Gäs­te­s­pe­i­se­säle und der Küc­hen­rä­ume wur­den mit Hil­fe von Gäs­ten und der Feu­e­rwe­hr in die obe­ren Eta­gen gebrac­ht. Doch für vie­les kam jeder Ein­satz zu spät. Da in der Küc­he am Vor­mit­tag das Essen gekoc­ht wor­den war, traf sich ein Teil des Kon­ven­tes noch zum Mit­ta­ges­sen im Refek­to­ri­um, während dort schon das Was­ser durch die Fugen des Pfla­s­ters ein­drang. Nun mußte auch die FFW auf­g­eben und ihre Geräte in Sic­her­he­it brin­gen. Gegen 14 Uhr hieß es: „Das gesam­te Klo­s­ter­ge­län­de wird geflu­tet.“ Inner­halb kur­zer Zeit stan­den die Klo­s­ter­sc­hen­ke, die Bra­u­e­rei, das Kon­vent­ge­bäu­de, der Klo­s­ter­gar­ten mit sei­nen Gebäu­den und die Gara­gen unter Was­ser. Im Erd­ge­sc­hoß betrug die Was­ser­höhe 1,36 m. Nac­hts drang das Was­ser sogar in die am höc­hs­ten Punkt des Hofes gele­ge­ne Abte­i­kirc­he ein. Es reic­hte am Mor­gen des Pfing­st­mon­ta­ges im Cho­rra­um über die ers­te Stu­fe, die zum Hoc­hal­tar hina­uf­führt. So mußte im Pre­s­byte­ri­um ein Steg erric­htet wer­den, um über­ha­u­pt auf die sei­tlic­he Orge­lem­po­re zu gelan­gen, da dort die ein­z­ige Möglic­hke­it war, um über den Fra­u­en­berg das Klo­s­ter zu ver­las­sen oder zu betre­ten. Das Chor­ge­bet haben wir im baroc­ken Chor­ge­s­tühl hin­ter der his­to­ri­sc­hen Orgel gehal­ten. Kei­ne Hore ist aus­ge­fal­len. Die Hl. Mes­sen wur­den in der Kapel­le auf dem Fra­u­en­berg gefe­i­ert. Strom, Trin­kwas­ser und Tele­fon fie­len für mehre­re Tage aus. Auch in Neustadt/Donau, Sta­u­bing, Sta­u­sac­ker und im Dorf Wel­ten­burg haben zahl­re­ic­he Bewo­hner gro­ße Schäden zu bekla­gen. Der Pegel­stand des „Jahr­hun­dert­hoc­hwas­sers“ von 1965 wur­de noch über­trof­fen. Ledi­glich 1845 stand das Was­ser noch etwa einen hal­ben Meter höher. Die­se Höhe hät­te wie­der erre­ic­ht wer­den kön­nen, was durch den Deic­hbruch in Neu­s­tadt bei uns ver­hin­dert wor­den ist. Mehre­re Tage lang ström­te nun das drec­k­ige und mit Öl ver­se­uc­hte Was­ser durch das Klo­s­ter. Dara­uf schwam­men nic­ht nur Wil­den­ten, son­dern auch Waren aus den Lagern der Küc­he und des Klo­s­ter­la­dens sowie größe­re Möbel, Türen u.a. mehr. Als der Was­ser­s­tand zu sin­ken begann, wag­ten sich beherz­te Mit­brüder, Ange­s­tellte und Hel­fer mit Spe­zi­al­kle­i­dung in das ver­sc­hmutz­te Naß, um noch eini­ges an Inven­tar dara­us zu bergen.

So schlimm die gan­ze Situ­a­ti­on war, um so ermu­ti­gen­der war die gro­ße Hilf­s­be­re­it­sc­ha­ft, die uns aus nah und fern erwi­e­sen wur­de. Nac­hbarn und Fre­un­de brac­hten zu Essen und Trin­ken, ein Spül­di­enst wur­de orga­ni­si­ert, Trans­port­di­en­ste wur­den über­nom­men, von den Schwe­s­tern des Cabri­ni­he­i­mes in Offen­stet­ten konn­ten wir war­mes Mit­ta­ges­sen bekom­men. Zu den Rei­ni­gung­sar­be­i­ten, bei denen zunäc­hst gro­ße Men­gen Schlamm ent­fernt wer­den mußten, mel­de­ten sich Ein­zel­ne und gan­ze Gru­ppen. Nach und nach wur­de erst das Aus­maß der Schäden sic­ht­bar: zer­s­tör­tes und weg­ge­sc­hwemmtes Mobi­li­ar, zer­s­tör­te Holz­ver­täfe­lun­gen und Fußböden. Beson­ders hart traf es uns, daß die gesam­te Ein­ric­htung des Klo­s­ter­la­dens, der erst vor einem Jahr eröffnet wor­den war, völ­lig unbra­uc­hbar war. Dort, wo bis­her kein Sani­er­putz ange­brac­ht war, war das gan­ze Mau­e­rwerk durch die Feuc­htig­ke­it ver­dor­ben. Die gesam­te WC-Anla­ge der Klo­s­ter­sc­hen­ke war defekt, eben­so unse­re neue Tele­fo­nan­la­ge, die schwe­ren Gara­gen­to­re waren aus der Mau­er geris­sen, an der Hei­zung wur­den größe­re Repa­ra­tu­ren nötig.

Die Höhe des Gesamt­sc­ha­dens in der Abte­i­kirc­he mit Sakri­s­tei, im Klo­s­ter, in der Bra­u­e­rei und in der Klo­s­ter­sc­hen­ke hat die Mil­li­o­nen­gren­ze über­sc­hrit­ten. Die Kos­ten für die Instand­set­zun­gen erfor­dern noch erhe­blic­he finan­zi­el­le Anstren­gun­gen. Wohl­täter – durch Ver­mit­tlung der Abtei Ein­si­e­deln sogar auch aus der Schwe­iz – haben uns durch ihre gro­ßher­zi­gen Spen­den ihre Ver­bun­den­he­it bekun­det und uns in unse­ren Anstren­gun­gen unter­s­tützt. Dafür sei an die­ser Stel­le für alle Hil­fe ein von Her­zen kom­men­des „Vergelt’s Gott“ gesagt.

Die Ver­bun­den­he­it zum Klo­s­ter Wel­ten­burg kann man jetzt auch zei­gen durch den Bei­tritt zum „Fre­un­de­s­kre­is der Abtei Wel­ten­burg e.V.“, der am 27. Okt­ober gegrün­det wur­de. 23 Per­sön­lic­hke­i­ten des öffen­tlic­hen Lebens – unter ihnen H. Herr Wei­hbi­sc­hof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger, Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Zit­zel­sber­ger, Lan­drat Dr. Fal­ter­me­i­er, 2. Bür­ger­me­i­s­ter Beck­s­te­in – fan­den sich zur Grün­dung­s­ver­sammlung ein. Lan­drat Dr. Fal­ter­me­i­er wur­de in der sich ansc­hli­e­ßen­den ers­ten Mit­gli­e­der­ver­sammlung zum 1. Vor­sit­zen­den gewählt. Sein Stellver­tre­ter ist sat­zung­s­ge­mäß jewe­ils der Abt des Klo­s­ters. Durch Wahl wur­den das Amt des Schatz­me­i­s­ters Herrn Direk­tor Oswald Fre­idls und das des Schri­ft­führers Herrn Anton Röhrl jun. über­tra­gen. Der Vere­in ver­folgt den Zweck, „die Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg bei der Erfül­lung der seel­sor­glic­hen und kul­tu­rel­len Auf­ga­ben ide­ell und mate­ri­ell zu unter­s­tüt­zen. Er tut dies ins­be­son­de­re dadurch, daß er Mit­tel für die Erhal­tung und Res­ta­u­ri­e­rung der Abte­i­kirc­he und der Klo­s­ter­ge­bäu­de, für die fes­tlic­he Durc­hführung der Kirc­he­n­mu­sik, für die Bibli­ot­hek, für die Erfor­sc­hung der Gesc­hic­hte Wel­ten­burgs und deren Publi­ka­ti­o­nen gibt“ (Sat­zung des Fre­un­de­s­kre­i­ses §2.2).

Nach den gro­ßen Rei­ni­gung­sak­ti­o­nen haben wir uns pro­vi­so­ri­sch eingerichtet:

Da wir das Gäs­te­ha­us für ein­ige Mona­te schli­e­ßen mußten und das Per­so­nal in die­ser Zeit nic­ht besc­häf­ti­gen konn­ten, wur­de dort ein Aufent­halt­s­ra­um zum Refek­to­ri­um umfunk­ti­o­ni­ert, wei­te­re Räume dien­ten als Lager, als Spül­küc­he etc.

Als Ersatz für den Klo­s­ter­la­den wur­den im Hof drei Holz­hüt­ten auf­ge­ba­ut, in denen wenig­s­tens eine Auswa­hl aus dem Sor­ti­ment ange­bo­ten wer­den kann. Es bot sich ein Anblick wie auf dem Wei­hnac­hts­markt. Als ers­ter reno­vi­er­ter Raum konn­te Ende Juli der Laden wie­der eröffnet werden.

Auf­grund zahl­re­ic­her Aufla­gen nahm die Reno­vi­e­rung der Küc­he mit ihren Neben­räu­men mehre­re Mona­te in Ans­pruch, in denen uns dan­ken­swer­te­rwe­i­se die Klo­s­ter­sc­hen­ke mit Mit­ta­ges­sen ver­sorg­te. Am 6. Okt­ober ist es dann sowe­it, daß wir die Küc­he und das Refek­to­ri­um wie­der benut­zen kön­nen, auch wenn noch nic­ht alles fer­tig ist. Mönc­he und Per­so­nal kön­nen sich dabei über Erle­ic­hte­run­gen fre­u­en. P. Pri­or Bene­dikt hat­te die Mona­te hin­durch viel Mühe mit der Bau­a­uf­sic­ht. Nun konn­te P. Josef M. auch das Gäs­te­ha­us wie­der voll in Betri­eb nehmen. Bis auf Herrn Endru­lat nahmen alle Ange­s­tellten wie­der ihren Dienst auf.

Die Res­ta­u­ri­e­rung der Sakri­s­tei mit ihrer baroc­ken Ein­ric­htung wird ein län­ger­fri­s­ti­ges Pro­jekt, so daß als Ersatz ein Teil des Kla­u­sur­gangs im ers­ten Stock verwen­det wird. Dort fin­den eben­so die Gewän­der aus der Dorf­kirc­he Platz, denn die Schäden in der Kirc­he sind so groß, daß für zwei Jahre dort kei­ne Got­tes­di­en­ste gefe­i­er­te wer­den können.

Unab­hän­gig vom Hoc­hwas­ser begann bere­its im Janu­ar die Reno­vi­e­rung der Figu­ren­gru­ppe „Drac­hen­kam­pf des hl. Georg“ und der Assi­s­tenz­fi­gu­ren am Hoc­hal­tar als vor­ge­zo­ge­ne Maßna­hme einer Gesam­tre­no­vi­e­rung der Abte­i­kirc­he. Bis­her wur­de die urs­prün­glic­he Fas­sung aus der Zeit Asams, sowe­it sie noch vor­han­den ist, fre­i­ge­legt. Die Arbe­i­ten wer­den von der Fir­ma Pre­is & Pre­is aus­ge­führt. Die Notwen­dig­ke­it einer Gesamt­ma­ßna­hme wur­de nun durch das Hoc­hwas­ser, das das Raum­kli­ma noch pro­ble­ma­ti­sc­her mac­hte, ver­s­tärkt. Im Lau­fe des Jahres 2000 wird die end­gül­t­ige Ent­sc­he­i­dung darüber fal­len, nac­hdem in Bäl­de das Baye­ri­sc­he Lan­de­samt für Denk­mal­p­fl­ege ein Gesamt­kon­ze­pt vor­ge­legt hat.

Wer hät­te all das gedac­ht, als Abt Tho­mas an Epip­ha­nie nach dem Pon­tifi­ka­lamt die Donau seg­n­ete. Das war der Auf­takt zu ver­sc­hi­e­de­nen Pon­tifi­kal­funk­ti­o­nen, zu denen Abt Tho­mas im Lau­fe des Jahres unte­rwegs war. In mehre­ren Pfa­rre­i­en der Bis­tümer Regen­s­burg und Eic­hs­tätt spen­d­ete er jun­gen Chri­s­ten das Sakra­ment der Fir­mung. Am 21. Juni traf auch die Fir­mung für unse­re Klo­s­ter­p­fa­rre­i­en in Wel­ten­burg. Zum Kre­uz­fest in Sche­yern, zum Gebet­s­tag des Päp­s­tlic­hen Wer­kes für Gei­s­tlic­he Beru­fe im Rahmen der Regen­s­bur­ger Wolf­gang­swoc­he, beim Ska­pu­li­er­fest und beim Hau­pt­fest der Sal­va­tor­bru­der­sc­ha­ft in Stra­u­bing und zur Wallfa­hrt des Deka­na­tes Berc­hing auf den Peter­s­berg fei­er­te Abt Tho­mas das Pon­tifi­ka­lamt und hielt die Fest­pre­digt, eben­so zur Monat­swallfa­hrt in Tir­sc­hen­re­uth, Wörth/Donau, Eic­hel­berg und Haa­der. Fer­ner wur­de er zu Patro­zi­ni­um­s­fe­i­ern in der Hei­mat Rai­ten­buch, in Sand­har­lan­den, Ballmerts­ho­fen, Auf­ha­u­sen und Lipperts­ho­fen ein­ge­la­den. Des wei­te­ren nahm er an Jubi­läen teil, bei Ein­führun­gen und Wei­hen, an Tagun­gen für Ordens­le­u­te und Obe­re, an der Selig­s­prec­hung von Anna Schäf­fer in Rom und dem ers­ten litur­gi­sc­hen Gedenk­tag der neu­en Seli­gen in Min­del­stet­ten mit dem Apo­s­to­li­sc­hen Nun­ti­us Erz­bi­sc­hof Gio­van­ni Lajo­lo. Manc­he die­ser Ter­mi­ne und Tagun­gen tref­fen – wie auch bei ande­ren Mit­brüdern – jähr­lich zu, so daß wir sie nic­ht immer neu wie­der­ho­len möchten.

Am 13. Sep­tem­ber haben wir den dies­jähri­gen Kon­ven­ta­u­s­flug unter­nom­men. Hau­pt­zi­el war die Bene­dik­ti­ne­rab­tei St. Ger­trud in Tet­te­nwe­is, die heu­er ihr 100jähriges Grün­dungs­ju­bi­läum fei­ern konn­te. Sie hat man uns und Abt Alu­in von Han­ga, Tan­sa­nia, der in die­sen Tagen bei uns zu Gast war, lie­be­voll und gro­ßzügig auf­ge­nom­men und es wur­de sogar die Kla­u­sur auf­ge­h­oben, so daß wir nach der Mit­tags­ho­re geme­in­sam mit den Schwe­s­tern das Mit­tags­ma­hl im Refek­to­ri­um hal­ten konn­ten. Äbtis­sin Ber­nar­da führ­te uns vor- und hin­ter­her durch die Klo­s­te­ran­la­ge. Nach der fes­tlic­hen Kaf­fe­e­ta­fel ging es ins nahe Asbach, wo wir durch den Pfa­rrer eine Führung in der ehe­ma­li­gen Bene­dik­ti­ner­kirc­he erhi­el­ten. Das Muse­um in der frühe­ren Abtei war lei­der gesc­hlos­sen. Drit­te Sta­ti­on war das Augu­s­ti­ner-Chor­he­rren-Sti­ft Reic­her­s­berg in Öste­rre­ich: Herr Dec­hant Gre­gor bege­i­s­ter­te uns mit einer kur­zwe­i­li­gen Führung. Zusam­men mit dem Kon­vent san­gen wir dann die Ves­per und wur­den zum geme­in­sa­men Aben­des­sen ein­ge­la­den. Nach einer Likör­pr­obe in der Vinot­hek tra­ten wir die Heim­fa­hrt an.

Natür­lich ist der Aus­flug nic­ht das ein­z­ige Beric­hten­swer­te aus dem Konvent:

Etwas später als üblich, vom 31. Janu­ar bis 5. Febru­ar, hielt uns P. Rek­tor Albert Schmidt OSB (Beuron/S. Ansel­mo) die Kon­ven­te­xer­zi­ti­en über die „Ich-bin-Wor­te“ im Johannes-Evangelium.

Nach der Gelüb­de­er­ne­u­e­rung im Kon­ven­tamt am 5. Febru­ar band sich Fr. Rupert als Regu­l­ar-Obl­ate an unse­re Geme­in­sc­ha­ft. Nach dem Ver­lust aller Bie­nen­völ­ker, erhi­el­ten wir mehre­re neue von sei­nen Imker­kol­le­gen gesc­henkt. Lei­der mußte er auch bei der Obs­tern­te gro­ße Ein­bu­ßen hin­ne­hmen. Es gab nur ca. 10 % der sonst üblic­hen Apfelerträge.

Fr. Johan­nes kehr­te am 14. Mai von der Aus­bil­dung in Beu­ron zurück.

Fr. Step­han konn­te in Salz­burg die Vor­le­sun­gen been­den und kehr­te am 9. Juli für ein­ige Zeit ins Klo­s­ter zurück, um dann am 6. Sep­tem­ber in Regen­s­burg im Pri­e­s­ter­se­mi­nar den Pas­to­ral­kurs zu begin­nen. Dazu gehört auch ein Geme­in­de­prak­ti­kum, das er bei Dekan Josef Unsic­ker in der Pfa­rrei Wie­sau absolviert.

Für unse­re Gebräuc­he rund um den Beginn der Fas­ten­ze­it inte­res­si­er­te sich das Baye­ri­sc­he Fern­se­hen und sen­d­ete am Asc­her­mit­twoch inner­halb eines Bei­tra­ges ein­ige Minu­ten aus unse­rem Kloster.

In der Mit­tags­ho­re des Bene­dik­tus-Fes­tes wur­de am 20. März Frau Maria Kugler (Altöt­ting) in den Kre­is der Wel­to­bla­ten auf­ge­nom­men. In der Ves­per die­ses Fest­ta­ges wur­de unser Kan­di­dat Mar­kus Strell ein­ge­kle­i­det. Als Fr. Simon Maria haben wir nun nach eini­ger Vakanz einen eifri­gen Novi­zen. Inzwi­sc­hen konn­te er auch sein beru­flic­hes Gesc­hick als Zim­mer­mann unter Bewe­is stellen.

Obwo­hl die dro­h­ende Hoc­hwas­ser­flut bere­its den Zugang zum Klo­s­ter ersc­hwer­te, konn­te P. Tho­mas doch noch im Kre­i­se von Mit­brüdern, Verwand­ten und Fre­un­den sei­nen 40. Geburt­s­tag feiern.

Nach schwe­rer Krank­he­it ver­s­tarb am 26. Juni der Vater des Abtes, Herr Johann Fre­i­hart. Zahl­re­ic­he Mit­brüder nahmen am Begräb­nis in Rai­ten­buch teil.

P. Leo­pold unter­zog sich im Hil­de­gard-Kur­ha­us am Boden­see bei Dr. Wig­hard Stre­hlow einer Kur.

Manc­he kirc­hlic­hen Fes­te wur­den durch das Hoc­hwas­ser beeinträchtigt:

Die Fron­le­ic­hnam­s­pro­zes­si­on mußte einen ande­ren Ver­la­uf nehmen; sie end­ete nic­ht wie üblich an der Dorf­kirc­he, son­dern führ­te in die Orts­mit­te hinein.

Das Hau­pt­fest der Dre­i­fal­tig­ke­it­s­bru­der­sc­ha­ft konn­te nur im kle­in­sten Raum auf dem Fra­u­en­berg began­gen werden.

Dage­gen konn­te zum Fest der Herz-Mariä-Bru­der­sc­ha­ft der Stur­mi­us-Chor aus Ful­da zur Fes­tlic­hke­it bei­tra­gen. Zu Ein­ke­hr­ta­gen bei­der Bru­der­sc­ha­f­ten und beson­de­ren Gebet­sa­ben­den, gele­i­tet von „cha­ris­ma­ti­sc­hen“ und indi­sc­hen Pri­e­s­tern kamen sehr vie­le Gläubige.

Zusätz­lich lei­tet P. Gre­gor nun auch einen Gebet­s­kre­is, der sich im zwe­i­wöc­hi­gen Rhyt­hmus trifft.

Aus der gro­ßen Schar unse­rer Besuc­her wol­len wir hier wie­der eini­ger beson­ders gedenken:

Am 7. Janu­ar besuc­hte uns Erz­bi­sc­hof Dr. Karl Bra­un (Bam­berg).

Am 11. Janu­ar tag­te bei uns die Deka­nat­s­kon­fe­renz (Kel­he­im).

Am 20. Febru­ar besuc­hte der frühe­re Bun­de­s­ge­sund­he­its­mi­ni­s­ter Horst See­ho­fer mit Fami­lie Weltenburg.

Im März und Okt­ober setz­te Frau Heide Gabler die Tagun­gen für Kirc­hlic­he Bibli­ot­he­k­are fort: zum einen zum Fort­sc­hritt unse­rer eige­nen Bibli­ot­hek, zum ande­ren ein guter Erfa­hrung­sa­u­s­ta­u­sch mit Kol­le­gen und Kol­le­gin­nen, z.T. aus ande­ren Klöstern.

Am 5. April unter­na­hm Äbtis­sin Lae­ti­tia Fech O. Cist (Wald­sas­sen) mit eini­gen Mit­sc­hwe­s­tern einen kle­i­nen Kon­ven­ta­u­s­flug zu uns.

Zum Oster­hoc­hamt sang das „Spat­ze­nqu­ar­tett“ aus Regensburg.

Auch heu­er fand wie­der der ers­te Teil des Kom­mun­no­vi­zi­a­tes bei uns statt, des­sen Betre­u­ung nun H. Abt. Fr. Vin­zenz (Nie­de­ral­ta­ich) über­g­eben konn­te. Fr. Simon erhi­elt drei Woc­hen „Ver­s­tär­kung“ durch vier Mit­no­vi­zen aus Ettal, Schäf­tlarn und Ott­obe­u­ren. Abt Ber­hard (Sche­yern) eröffn­ete und besc­hloß die Tage, in denen Sr. Judith (Engel­tal), Abt Chri­s­ti­an P. Mein­rad (Mün­ster­sc­hwar­zach) referierten.

Noch während des Hoc­hwas­sers besuc­hte Herr Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Zit­zel­sber­ger, Lands­hut, zusam­men mit Herrn Lan­drat Dr. Fal­ter­me­i­er unser Klo­s­ter, um sich ein Bild von den Schäden zu mac­hen. Aus gle­ic­hem Anlaß erfolg­te am 17. Juni der Besuch des Baye­ri­sc­hen Umwelt­mi­ni­s­ters Schnappauf.

Am 20. Juni ges­tal­t­ete der Tho­mas v. Aqu­in-Chor aus Mic­higan (USA) das sonn­täglic­he Kon­ven­tamt. Am gle­ic­hen Tag kam Bisc­hof Oswald Hir­mer (Umt­ata, Süda­fri­ka) und bli­eb mit eini­gen Begle­i­tern drei Tage bei uns, während der er in eini­gen Pfa­rre­i­en das Firm­s­akra­ment spendete.

Am 30. Juli fand im Klo­s­ter­hof ein Bene­fiz­kon­zert zugun­sten der Hoc­hwas­se­ro­p­fer des Land­kre­i­ses statt, zu dem ca. 600 Besuc­her kamen, u.a. Sta­at­se­kre­tärin Chr­ista Ste­wens vom Umweltministerium.

Im Rahmen der dies­jähri­gen Aus­s­tel­lung des Gröbal-Ate­li­ers im Fest­sa­al sti­f­te­ten die Kün­stler eines ihrer hier gesc­haf­fe­nen Bil­der zu einer Ver­s­te­i­ge­rung. Die­se nahm Sta­ats­se­kre­tärin Ste­wens am 13. August vor. Der Erlös von 1.700 DM kam der Reno­vi­e­rung des Refek­to­ri­ums zugu­te. Am gle­ic­hen Tag besuc­hte Bun­de­s­ver­te­i­di­gungs­mi­ni­s­ter Schar­ping im Rahmen eines Tru­ppen­be­suc­hes bei den Pio­ni­e­ren in Ingol­stadt unter gro­ßen Sic­her­he­it­s­vor­ke­hrun­gen die Abteikirche.

Am 24. August dem Fest des Apo­s­tels Bart­ho­lo­mäus, war eine Dele­ga­ti­on aus Rumäni­en zu Gast, u.a. Metro­po­lit Dani­el Cio­bo­tea und Bisc­hof Petru Georg­hu. Sta­ats­mi­ni­s­te­rin Bar­ba­ra Stamm lei­t­ete die Gru­ppe. Am Nac­hmit­tag besuc­hte die Sän­ge­rin Mar­got Hel­lwig die Klosterkirche.

Sieb­zig Jahre Ver­bun­den­he­it mit Wel­ten­burg bekräf­tig­te Wei­hbi­sc­hof em. Karl Flügel, indem er mit dem Kon­vent am 20. Okt­ober auf dem Fra­u­en­berg ein Mari­en-Amt zele­bri­er­te und uns ansc­hli­e­ßend zum Mit­ta­ges­sen einlud.

Zu den letz­ten Gäs­ten des Beric­hts­ja­hres gehören die Teil­ne­hmer der AGOM-Herb­st­vollver­sammlung, die am 12./13. Novem­ber bei uns statt­fand. Unter ihnen war auch Wei­hbi­sc­hof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger, der Orden­s­re­fe­rent der Diöze­se Regensburg.

Nun dan­ken wir für alle Zeic­hen der Ver­bun­den­he­it und für alle viel­fach erfa­hre­ne Hil­fe – beson­ders ange­sic­hts der Hoc­hwas­ser­ka­ta­s­trop­he – und wün­sc­hen Ihnen einen besinn­lic­hen Advent: Mögen Sie Zei­ten der Stil­le fin­den, um Ihr Herz für den Erlöser zu öffnen. Er möge Sie im Jahr 2000 nach sei­ner Geburt mit Sei­nem Segen begleiten.

Das wün­sc­hen Ihnen Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg