Jahresbericht 2001

Advent 2000 – Advent 2001

« Die Hei­li­gen kom­men wie­der. » Unter die­sem Titel wurde vor über 25 Jah­ren ein Buch über die Hei­li­gen und ihre Vereh­rung veröf­fent­licht. In die­sem Jahr kön­nen wir die­sen Buch­ti­tel sehr wört­lich neh­men und ihn über den Hochal­tar unse­rer Kirche schrei­ben. Fast drei Jahre zeig­ten sich zahl­reiche Besu­cher der Abtei­kirche enttäu­scht, als sie bei ihrem Betre­ten den gesam­ten Hochal­tar ein­gerüs­tet fan­den. Ledi­glich ein rie­siges Foto deu­tete an, was sonst hin­ter den Abde­ckun­gen zu sehen war. Im Okto­ber war es nach fast drei Jahre dauern­den Arbei­ten so weit. Die Vorhänge konn­ten abge­nom­men und dann auch das Gerüst abge­baut wer­den. St. Georg, der Drache und die Prin­zes­sin ers­trah­len in neuem Glanz. Auf­merk­same Beo­bach­ter kön­nen auch gleich Verän­de­run­gen gegenü­ber dem frü­he­ren Aus­se­hen fests­tel­len. Man hat bei der jet­zi­gen Res­tau­rie­rung die Ori­gi­nal­fas­sung von Egid Qui­rin Asam wie­der her­ges­tellt. Am auffäl­lig­sten ist das bei den bei­den Assis­tenz­fi­gu­ren St. Mar­tin und St. Mau­rus zu beo­bach­ten. Die frü­her Gold gefass­ten Figu­ren erschei­nen nun in elfen­bein­far­be­nem Weiß. Die Lei­tung der Maß­nahme lag in der Hand des Staat­li­chen Hoch­bauamtes Land­shut unter fachli­cher Bera­tung durch das Baye­rische Lan­de­samt für Denk­malp­flege. Die Arbei­ten führte die Fir­ma Preis et Preis aus Pars­berg aus. Federfüh­rend vor Ort war vor allem Herr Res­tau­ra­tor Karl Men­ner. Die Hälfte der Kos­ten wurde von der PRO­JU­VIS-Stif­tung über­nom­men, wofür Herrn Dicker und den Mit­glie­dern seines Stif­tungs­rates unser aufrich­ti­ger und tief emp­fun­de­ner Dank gilt. Die andere Hälfte wurde durch den Freis­taat Bayern finan­ziert. Lei­der wird die Freude über den freien Blick nicht lange wäh­ren. Für den nächs­ten Res­tau­rie­rung­sab­sch­nitt wird Anfang des neuen Jahres 2002 der Altar­raum bald ein­gerüs­tet. Voraus­sicht­lich wer­den sich die Arbei­ten bis zum Jahre 2007 in meh­re­ren Bauab­sch­nit­ten von vorne nach hin­ten im Kir­chen­raum hin­zie­hen. Eben­so beginnt im kom­men­den Jahr die Sanie­rung der Dach­kons­truk­tion ein­schließ­lich der Dach­de­ckung sowie der Fas­sa­den der Abteikirche.

Die Sub­stanz­si­che­rung und Res­tau­rie­rung des Kon­vent­gebäudes geht zügig voran. An den Außen­fas­sa­den und den Dächern zeig­ten sich umfan­greiche Schä­den. Der Ost­flü­gel und ein Drit­tel des Nord­flü­gels sind nun fer­tig. Für den Ost­flü­gel bes­teht eine staat­liche Bau­last, da er nach der Säku­la­ri­sa­tion als Pfar­rhof diente. Mit der Archi­tek­ten­leis­tung und der Bau­lei­tung wurde sowohl vom Staat­li­chen Hoch­bauamt als auch von der Abtei Herr Arnulf Magerl, Ober­trau­bing, beauf­tragt. So wis­sen wir die Bewäl­ti­gung die­ser umfan­grei­chen Maß­nahme wie­der in kom­pe­ten­ten Hän­den, die sich bei frü­he­ren Pro­jek­ten schon bewährt haben. Weit­ge­hend konn­ten die Arbei­ten an hei­mische Fir­men aus unse­rer Umge­bung ver­ge­ben wer­den. Im April began­nen die Vorar­bei­ten im Klos­ter­gar­ten. Anfang Mai muss­ten diese vorü­ber­ge­hend kurz ein­ges­tellt wer­den, da beim Errich­ten der Baus­traße Ske­let­treste gefun­den wur­den. An die­ser Stelle öst­lich der Apsis der Kirche befand sich frü­her der Klos­ter­fried­hof. Die Gebeine wur­den nach einer Prü­fung durch Archäo­lo­gen in der Gruft an der Süd­seite der Kirche bei­ge­setzt. Eine wei­tere Verzö­ge­rung gab es im Juli. Ein schwe­rer Sturm, der in Kel­heim ein Tode­sop­fer for­derte, zog eine Spur der Verwüs­tung durch ganz Süd­deut­schland ; dabei wur­den die Pla­nen des Schutz­daches weg­ge­ris­sen, so daß Regen­was­ser durch die Stu­ck­decke in die Biblio­thek ein­drang. Ange­sichts sol­cher Was­ser­schä­den von oben sind wir froh, dass nun end­lich die großen Hoch­was­ser­schä­den des Jahres 1999 fast voll­stän­dig beho­ben sind. In die­sem Zusam­men­hang ist auch die Sakris­tei kom­plett reno­viert wor­den. Die Stu­cka­tur und die großen Gemälde leuch­ten in neuem Glanz. Nach einem etwa zwei­jäh­ri­gem Pro­vi­so­rium im Klau­sur­gang der ers­ten Etage sind wir mit dem Sakris­tan, P. Josef, froh, wie­der die Sakris­tei nut­zen zu können.

Auch die Dorf­kirche konnte inz­wi­schen wie­de­rher­ges­tellt wer­den. Am Pfing­smon­tag weihte Abt Tho­mas den neuen Volk­sal­tar aus Kel­hei­mer Mar­mor, der vom Bild­hauer Mar­kus Wur­mer aus Hau­sen gefer­tigt wor­den war. Seit die­sem Tag kön­nen P. Josef, P. Gre­gor und P. Ste­phan dort wie­der Got­tes­dienste feiern. Aller­dings muss­ten die Auße­nar­bei­ten am Turm noch fort­ge­setzt wer­den, so dass erst zum Kirch­weih­fest im Okto­ber der Abschluss der Reno­vie­run­gen gefeiert wer­den konnte. Eine wei­tere Altar­kon­se­kra­tion nahm Abt Tho­mas nach Ende der mehr­jäh­ri­gen Reno­vie­run­gen am Christkö­nig­ssonn­tag, 25.XI., in der Filial­kirche Ober­scham­bach vor, die von P. Tho­mas und P. Eus­ta­sius betreut wird. Beide arbei­ten daran, die Seel­sorge der bisher unabhän­gig exis­tie­ren­den Pfar­rei Teuer­ting und der Expo­si­tur Ein­muß (jeweils mit ihren Filial­ge­mein­den) stär­ker zusam­men­zufüh­ren. Für diese war es eben­falls schon die zweite Altar­weihe in die­sem Jahr. Weih­bi­schof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger hatte den neuen Volk­sal­tar in der Filial­kirche Unter­wend­ling geweiht. Wei­tere Res­tau­rie­rung­sar­bei­ten gibt es der­zeit in der Filial­kirche Reis­sing sowie in Thal­dorf, wo P. Prior Bene­dikt regelmäßig die Sonn­tag­sgot­tes­dienste hält. Ange­sichts so vie­ler Bau­maß­nah­men spöt­teln manche und deu­ten die Orden­sabkür­zung « OSB » mit « Oh, sie bauen. »

Wich­ti­ger sind aber die « Arbei­ten » am Gemein­schafts­le­ben. Wir began­nen das neue Jahr 2001 wie­der mit der geist­li­chen Zurüs­tung in den Kon­ven­texer­zi­tien. Darin beglei­tete uns der Altabt von Ger­leve, Dr. Cle­mens Schmeing, der jetzt Spi­ri­tual bei den Mit­sch­wes­tern in Eibin­gen ist. Den Abschluss bil­dete die Gelüb­deer­neue­rung in der ers­ten Ves­per vom Hoch­fest der Erschei­nung des Herrn. Nach die­ser konn­ten wir unse­ren Kan­di­da­ten Neven Grgic eink­lei­den. Er wählte sich den in sei­ner Hei­mat Kroa­tien sehr verehr­ten hl. Anto­nius von Padua zum neuen Namens­pa­tron. Am 18.IV. starb nach schwe­rer Kran­kheit seine Mut­ter, Wil­ma Tro­gr­lic ; Fr. Rupert beglei­tete ihn zur Beerdigung.

Nicht nur im Novi­ziat gab es Zuwachs, son­dern auch in der Gemein­schaft der Wel­to­bla­ten. Am 22.IX. wurde nach Been­di­gung des Pro­be­jahres Frau Mar­ga­rete Stau­di­gl, Würz­burg, endgül­tig auf­ge­nom­men. Als Patro­nin wählte sie sich die hl. Maria Magdalena.

Zum Tag des gott­ge­weih­ten Lebens waren am 4.II. alle Ordens­leute des Bis­tums zu einer feier­li­chen Ves­per mit Pre­digt des Diö­ze­san­bi­schofs in den Dom ein­ge­la­den. Als Vorsän­ger fun­gierte eine zu die­sem Anlass gebil­dete Scho­la von Mön­chen unseres Klos­ters und der Nach­ba­rab­tei Rohr. Der Dom war gut gefüllt und alle waren anschließend zu einem Imbiss bei den Schul­sch­wes­tern ein­ge­la­den, um die Mögli­ch­keit der Bege­gnung zu haben.

Am 5.III. konn­ten wir den 75. Geburts­tag von P. Cle­mens gemein­sam mit einer Abord­nung sei­ner frü­he­ren Pfar­rei Teuer­ting bege­hen. Von den drei­zehn Mön­chen im Haus ist er unser Senior. Er über­nimmt noch Seel­sorg­sau­shil­fen und arbei­tet auße­rhalb der Tou­ris­ten-Sai­son im Klos­ter­la­den mit.

Am Bene­dik­tus-Fest, dem 11.VII. feier­ten wir das Sil­berne Abts­ju­biläum von Altabt Tho­mas. Im abend­li­chen Pon­ti­fi­ka­lamt hielt Abt­präses Dr. Gre­gor Zasche die Fest­pre­digt. Anschließend war ein gemüt­liches Bei­sam­men­sein mit den zahl­rei­chen Gäs­ten und den Gläu­bi­gen aus den vom Klos­ter betreu­ten Gemein­den im Klos­te­rhof bei Bier und Brezen.

Von den Gäs­ten, die im Laufe des Jahres unser Klos­ter besuch­ten, seien einige beson­ders genannt. Am 5.IV. traf sich Diö­ze­san­bi­schof Man­fred Mül­ler mit dem Baye­ri­schen Pres­se­club in Wel­ten­burg. An der Feier seines 75. Geburts­tages am 15.XI. nahm Abt Tho­mas am Pon­ti­fi­ka­lamt im Hohen Dom in Regens­burg teil. Am 3.V. besuchte uns Weih­bi­schof Cor­ne­liu Oni­la aus Rumä­nien. Drei mal kamen Bischöfe aus Süda­fri­ka zu Besuch, die aus dem Bis­tum Regens­burg stam­men­den Oswald Hir­mer (Umta­ta) und Hubert Bucher (Beth­le­hem) sowie der Fran­zis­ka­ner Michael Row­land (Dun­dec). An den Pries­te­rexer­zi­tien im Novem­ber nahm Bischof Vik­tor von Aug­sburg teil. Es war seit sei­nem Besuch als Abt­pri­mas am 2.X.1986 sein ers­ter Besuch in Wel­ten­burg. Aus dem Kreis der Äbte weilte über die bewähr­ten Refe­ren­ten beim Kom­mun­no­vi­ziat und dem « Klei­nen Äbte­tref­fen » hinaus Abt Law­rence aus Ram­sgate (England) einige Tage bei uns. Zwei mal spen­de­ten uns Neu­pries­ter den Pri­miz­se­gen. Am 8.VI. kam Raphael Schliebs mit meh­re­ren Alum­nen aus Pader­born und am 10.VII. P. David Riedl aus dem Nach­bark­los­ter Rohr, dem Abt Tho­mas die Pri­miz­pre­digt bei der Hei­mat­pri­miz in Neu­sorg hielt.

Das Kon­vent­le­ben wurde durch manch wei­tere Erei­gnisse berei­chert, die übliche Fasching­sfeier mit Bun­tem Pro­gramm im Mar­tins­saal, nach der Anschaf­fung eines neuen Trak­tors eine Fahr­zeug­se­gnung mit anschließen­der Brot­zeit im Freien auf dem Buch­hof und am 18.VIII. ein Fuß­ball­spiel gegen die Minis­tran­ten (es wurde 4:1 gewon­nen – im Rück­spiel gab es Revanche : 3:5 verloren).

Das erste Spiel war Bes­tand­teil von zehntä­gi­gen TV-Dre­har­bei­ten. Die öster­rei­chische « Tel­lux » Film­ge­sell­schaft ers­tellte für das Baye­rische Fern­se­hen und für das ORF einen 45minütigen Film über unse­ren Konvent. Regis­seur Vol­ker Schmidt hatte nach öfte­ren inten­si­ven Vor­ges­prä­chen das Dreh­buch ges­chrie­ben und die Auf­nah­men gelei­tet. Vor­ge­se­hene Sen­de­ter­mine sind Sonn­tag, 23. XII., 16.30 Uhr (Pro­gramm 3 sat), 1.Weihnachtsfeiertag 25.XII, 19.00 Uhr (3. Pro­gramm Baye­risches Fern­se­hen) und Diens­tag, 5.II.2002, 19.30 Uhr (3. Pro­gramm Baye­risches Fern­se­hen). Im Rah­men einer Serie über Klös­ter an der Donau wurde der Film für die Reihe « Sta­tio­nen » im Baye­ri­schen Fern­se­hen gedreht. Die Sen­de­ter­mine im Öster­rei­chi­schen Fern­se­hen sind noch nicht bekannt.

Der dies­jäh­rige Kon­ven­taus­flug ging am 18.IX. nach Frei­sing. Der Direk­tor des Diö­ze­san­mu­seums, Dr. Stei­ner, hielt uns eine umfan­greiche Füh­rung durch die Son­de­rauss­tel­lung « St. Georg, der Rit­ter mit dem Dra­chen ». Meh­rere Auf­sätze des Kata­logs mit dem glei­chen Titel dien­ten uns spä­ter als Tischle­sung, die uns unse­ren Patron unter ver­schie­de­nen Gesichts­punk­ten neu nahe brach­ten. Das Mit­ta­ges­sen nah­men wir im Bräustü­berl von Wei­hens­te­phan ein. Dann folg­ten Füh­run­gen durch den Dom mit Fürs­ten­gang und durch die Dom­bi­blio­thek, deren Bestände z.T. auf den letz­ten Wel­ten­bur­ger Abt vor der Säku­la­ri­sa­tion, Bene­dikt Wer­ner, zurück­ge­hen. Er hatte nach der Klos­te­rauf­he­bung in Mün­chen gewohnt und seine dort auf­ge­baute umfan­greiche Pri­vat­bi­blio­thek dem neuer­rich­te­ten Semi­nar vererbt. Auf dem Rück­weg haben wir in der Frei­sin­ger « Wies­kirche » die Ves­per gesungen.

Die Ver­bun­den­heit unse­rer Abtei mit ande­ren Klös­tern wird durch gegen­sei­tige Hil­fen, Ein­la­dun­gen, Teil­nahme an Fest­li­ch­kei­ten und Beer­di­gun­gen deut­lich. Darü­ber hinaus fand in die­sem Jahr das Gene­ral­ka­pi­tel Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion (BBK) statt. Daran nah­men in Nie­de­ral­taich Abt Tho­mas und P. Tho­mas (als gewähl­ter Depu­tier­ter) teil. Im Anschluss daran steht jeweils in den ein­zel­nen Klös­tern die « Ämte­rer­neue­rung » und Senio­ren­wahl an. Alle Offi­zia­len wur­den bestä­tigt und die bishe­ri­gen Senio­ren wie­der gewählt.

Fr. Simon hat inz­wi­schen mehr als die Hälfte der Lehr­zeit als Schrei­ner bei der Fir­ma Schmid in Abens­berg absol­viert. Fr. Rupert musste sich mit einer gerin­gen Apfe­lernte zufrie­den geben. Dafür waren die Honi­ger­träge um so erfreu­li­cher. Demnächst wird er Honig­glä­ser mit einem eige­nen Klos­te­re­ti­kett ver­se­hen. P. Josef konnte die Bele­gung im Gäs­te­haus wei­ter stei­gern. Auch die Zahl der Tages­ve­rans­tal­tun­gen hat sich ver­mehrt. Für Anfra­gen gibt es inz­wi­schen eine eigene E‑Mail-Adresse : gaestehaus@kloster-weltenburg.de. P. Ste­phan hat nun das Theo­lo­gies­tu­dium in Salz­burg abges­chlos­sen und begann mit Schul­jah­re­san­fang am Donau-Gym­na­sium in Kel­heim das Fach Reli­gion zu unter­rich­ten. Er hält mit P. Gre­gor z.Zt. für den Gebets­kreis einen mehr­mo­na­ti­gen Glau­bens­kurs. Zusätz­lich zu den Haupt­fes­ten der Bru­der­schaf­ten wer­den immer wie­der Ein­kehr­tage ange­bo­ten. U.a. refe­rierte dabei die bekannte Kon­ver­ti­tin Gabriele Kuby. Da mit­tler­weile immer mehr auswär­tige Kir­chenfüh­rer Grup­pen nach Wel­ten­burg beglei­ten, hält P. Leo­pold regelmäßig spe­zielle « Mus­terfüh­run­gen », so daß es ein eini­ger­maßen ein­heit­liches Kon­zept gibt. Beson­ders beliebt sind bei den zahl­rei­chen und großen Grup­pen aus den USA seine musi­ka­li­schen Ein­la­gen, näm­lich der Gesang eines Cho­ral­stückes. Für Anfra­gen, die die HVHS und auch die Kir­chenfüh­run­gen betref­fen, wird in Kürze fol­gende E‑Mail-Adresse zur Verfü­gung ste­hen : info@hvhs-weltenburg.de. Nun kann auch der häu­fig geäußerte Wunsch nach Orgel­mu­sik aus unse­rer Abtei­kirche erfüllt wer­den. Eine von P. Ste­phan vor län­ge­rer Zeit an der his­to­ri­schen Bran­den­stein-Orgel ein­ge­spielte CD ist jetzt fer­tig­ges­tellt wor­den und kann im Klos­ter­la­den erwor­ben bzw. auch bes­tellt wer­den. P. Prior ist mit dem stei­gen­den Umsatz seit der Neu­ges­tal­tung des Ladens sehr zufrie­den. Beson­ders der Buch­ver­kauf hat zugenommen.

Wäh­rend diese Zei­len ges­chrie­ben wer­den, ist aller­dings schon Win­ter­ruhe. Wenn zu Alle­rhei­li­gen die Schiff­fahrt ein­ges­tellt wird und bald darauf die Klos­ter­schenke schließt, kom­men nur noch verein­zelt Gäste oder gar Grup­pen zum Klos­ter. Das wis­sen aller­dings gerade die Besu­cher des Gäs­te­hauses zu schät­zen, das ledi­glich über Weih­nach­ten und wäh­rend der Kon­ven­texer­zi­tien ges­chlos­sen ist. Wir wün­schen auch Ihnen jetzt in den Wochen der advent­li­chen Vor­be­rei­tun­gen und zu den großen Fes­ten ein paar stille, besinn­liche Tage und dann ein frohes und gese­gnetes Weih­nachts­fest. Möge für uns alle trotz großen Leides und Schre­ckens auf der gan­zen Welt das Jahr des Herrn 2002 ein Jahr des Frie­dens wer­den. Dafür hat auch der Papst wie­der Glie­der aller Reli­gions­ge­mein­schaf­ten zum Gebet nach Assi­si ein­ge­la­den (24.I.). Gerade wir Klös­ter schließen uns dem an und hal­ten das Anlie­gen in unse­ren Gebe­ten immer wie­der leben­dig. Auch Sie alle mit Ihren klei­nen und großen Anlie­gen schließen wir dank­bar für jede Ver­bun­den­heit in unser Gebet ein.

Dazu grüßen Sie Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg.

Restaurierung der Figuren des Hochaltars

Pres­se­mit­tei­lung anläß­lich der öffent­li­chen Prä­sen­ta­tion der abges­chlos­se­nen Res­tau­ra­tion der Haupt­fi­gu­ren am Hochaltar 
22.11.2001 

Fast drei Jahre war der Blick auf den berühm­ten Hochal­tar der Klos­ter­kirche durch ein Gerüst ver­deckt. In der ers­ten Etappe wur­den die lebens­großen Haupt­fi­gu­ren, der hl. Georg auf dem Pferd, der den Dra­chen tötet, die König­stoch­ter, sowie die hll. Mar­tin und Mau­rus restauriert. 

Egid Qui­rin Asam hat diese Figu­ren zwi­schen 1721 und 1723 ges­chaf­fen. Dazu hat er zunächst ein Stütz­gerüst aus Eisen ange­fer­tigt, das er anschließend mit Stroh umwi­ckelte, um darauf mit gro­bem Stu­ckmör­tel die Form zu model­lie­ren. Aus Grün­den der Gewicht­sers­par­nis wurde der Mör­tel mit Holz­koh­lestü­cken ver­setzt. Für die endgül­tige Form­ge­bung und die Ausar­bei­tung der Ober­flä­chen fand eine feinkör­nige und dich­tere Stu­ck­masse Ver­wen­dung. Die far­bige Fas­sung und Ver­gol­dung der Figu­ren hat mögli­cher­weise Salome Born­schlö­gl, die Schwes­ter der Asam­brü­der aus­geführt. Ihre Anwe­sen­heit im Klos­ter vom Sep­tem­ber 1723 bis Juli 1724 ist archi­va­lisch belegt. Für die Ausfüh­rung von Fas­sar­bei­ten erhält sie in die­ser Zeit täglich einen Gul­den – bei freier Kost und Logis. 

Schon seit län­ge­rer Zeit waren an den Figu­ren Schä­den beo­bach­tet wor­den. 1997 hat deshalb das Klos­ter im Ein­ver­neh­men mit dem Baye­ri­schen Lan­de­samt für Denk­malp­flege eine Unter­su­chung veran­lasst, um die Ursa­chen und das Aus­maß der Schä­den zu klä­ren. Schnell hat sich gezeigt, dass der Bes­tand akut gefähr­det ist und drin­gen­der Hand­lung­sbe­darf bes­teht. Die vorhan­de­nen Ver­gol­dun­gen, Ver­sil­be­run­gen und Farb­fas­sun­gen, die bei der letz­ten Reno­vie­rung 1960 bis 1962 voll­stän­dig erneuert wor­den waren, lös­ten sich zum Teil in großen Schol­len vom Unter­grund ab. Außer­dem war zu befürch­ten, dass damit auch die zumin­dest in Teil­be­rei­chen noch vorhan­dene Ori­gi­nal­fas­sung ges­chä­digt würde, stel­len­weise war sogar die obere Stuck­schicht in Mit­lei­den­schaft gezo­gen. Neben den kli­ma­ti­schen Pro­ble­men des Kir­chen­raumes sind auch die frü­he­ren Res­tau­rie­run­gen als ursä­chlich für die Schä­den anzu­se­hen. Es wurde deshalb ein Res­tau­rie­rung­skon­zept mit dem Ziel ent­wi­ckelt, die Maß­nah­men frü­he­rer Bear­bei­tun­gen möglichst rückgän­gig zu machen und den urs­prün­gli­chen Bes­tand, soweit noch vorhan­den, zu kon­ser­vie­ren und wo nötig, zu ergänzen. 

Nach Abschluss der Vorun­ter­su­chung und der Anlage ver­schie­de­ner Arbeits­mus­ter konnte im Januar 1999 mit den Res­tau­rie­rung­sar­bei­ten begon­nen wer­den. Nach der Siche­rung und Fes­ti­gung gefähr­de­ter Bereiche wurde zunächst die tech­nisch pro­ble­ma­tische Fas­sung und Ver­gol­dung der sech­zi­ger Jahre ent­fernt. Die Abnahme erfolgte größ­ten­teils mit Skal­pel­len, zum Teil auch mit Löse­mit­teln. Die ori­gi­nale Fas­sung fand sich dabei nur noch in Teil­be­rei­chen. Zum großen Teil ist sie bereits im 19. Jah­rhun­dert ver­lo­ren gegan­gen, vor oder wäh­rend der umfas­sen­den Res­tau­rie­rung in den Jah­ren 1874/75. Größere Ober­flä­chen mit urs­prün­gli­cher Metal­lau­flage und Fas­sung konn­ten am Dra­chen, Gesicht des hl. Georg, Pfer­de­decke, König­stoch­ter und Kopf des hl. Mar­tin frei­ge­legt wer­den. Viel­fach ist die Ori­gi­nal­fas­sung jedoch stark redu­ziert, nur noch frag­men­ta­risch erhal­ten oder voll­stän­dig zerstört, so dass in Teil­be­rei­chen auch Erneue­run­gen der Fas­sung erfor­der­lich wur­den. Als Anhalts­punkte für die Rekons­truk­tion stan­den manch­mal nur mini­mal­ste Farb­be­funde zur Verfü­gung. Zudem war eine har­mo­nische Abs­tim­mung mit den geal­ter­ten ori­gi­na­len Ober­flä­chen zu gewähr­leis­ten, was sich als beson­dere Heraus­for­de­rung erwies. 

Wäh­rend der Bear­bei­tung konn­ten inter­es­sante Befunde auf­ge­deckt wer­den, die in Teil­be­rei­chen zu einer grund­le­gen­den Verän­de­rung des gewohn­ten Erschei­nung­sbildes geführt haben. Am augenfäl­lig­sten ist das bei den bei­den Assis­tenz­fi­gu­ren, den hll. Mar­tin und Mau­rus. Bis­lang waren sie ver­sil­bert und ver­gol­det, jetzt sind sie weiß, in der Wir­kung wie Steins­kulp­tu­ren. Der Blick wird damit wie­der mehr auf die gold- und sil­ber­glän­zende zen­trale Figur des hl. Georg gelenkt. Auch hier gibt es Verän­de­run­gen im Detail – der Har­nisch ist jetzt Gold statt Sil­ber, das zuletzt gol­dene Brust­kreuz leuch­tet wie­der rot wie im 19. Jahrhundert.