1913 – 2013 Weltenburg 100 Jahre wieder Abtei

Im Zuge der Säku­la­ri­sa­tion 1803 wur­den nahe­zu aller Klös­ter und Stif­te in unse­rem Land auf­geho­ben. Durch die­ses Ereig­nis riss auch in Wel­ten­burg eine über 1000jährige Tra­di­tion klös­ter­li­chen Lebens ab. Die­se Unter­bre­chung währ­te glüc­kli­cher­wei­se nur 39 Jah­re. Dank der Bemühun­gen und der Großher­zig­keit des baye­ris­chen Königs Lud­wig I. ers­tand bereits 1842 das Bene­dik­ti­ner­klos­ter an der Donau wie­der. Die Abtei­kir­che und die Klos­te­ran­la­ge, die erst zu Anfang des 18. Jahrhun­derts errich­tet wor­den waren, hat­ten sich in ihrer Gesamtheit erhal­ten. So konn­ten die ers­ten Mön­che, die zur Wie­der­grün­dung aus Met­ten kamen, in müh­se­li­gen und bes­chei­de­nen Anfän­gen an der Ges­chich­te der unter­ge­gan­ge­nen Abtei ank­nüp­fen. Bereits im Stif­tungs­brief vom 22. März 1842 schrieb König Lud­wig I.: „ … vorha­bend, die­ses Prio­rat spä­ter zur Abtey zu erhe­ben“. Es war ein lan­ger Weg und es brauch­te viel Geduld, bis sich die­ses Vorha­ben erfü­llen soll­te. Dies ges­chah am 7. August 1913. Der Prinz­re­gent und nach­ma­li­ge König Lud­wig III. von Bayern gab dem Klos­ter sei­ne urs­prün­gli­che Wür­de als Abtei zurück und ernann­te den bishe­ri­gen Priorr P. Mau­rus Wein­gart zum ers­ten Abt. Am 24. Okto­ber 1913 traf aus Rom die Bes­tä­ti­gung ein. Der dama­li­ge Bis­chof von Regens­burg Anto­nius Hen­le erteil­te dem ernann­ten am 13. Novem­ber 1913 die Abts­be­ne­dik­tion. Die­ser Ereig­nis­se erin­ner­te man sich in Wel­ten­burg dank­bar in den Jubi­lläums­feier­lich­kei­ten zum 100. Jah­res­tag der Abteierhe­bung am 1. Sep­tem­ber 2013.

Zahl­rei­che Ehren­gäs­te und Ver­tre­ter von Ordens­ge­meins­chaf­ten hat­ten sich am Sonn­tag­vor­mit­tag in der Abtei­kir­che in Wel­ten­burg ein­ge­fun­den, als Bis­chof Rudolf Voderhol­zer mit Abt Tho­mas M. Freihart OSB, dem Abt­prä­ses Bar­na­bas Bögle OSB aus Ettal und den Äbten der zur Bayer. Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion gehö­ren­den Klös­ter sowie den Mit­glie­dern des Wel­ten­bur­ger Bene­dik­ti­ner­kon­vents in die voll­be­setz­te Abtei­kir­che ein­zog. Abt Tho­mas Freihart OSB sag­te in sei­ner Begrüßung, dass das Klos­ter in Wel­ten­burg mit sei­ner mehr als 1000-jäh­ri­gen Ges­chich­te mit der Erhe­bung zur Abtei im Jah­re 1913 sei­ne durch die Säk­ku­la­ri­sa­tion genom­me­ne Wür­de wie­der zurüc­kerhal­ten habe. Bis­chof Rudolf begrüß­te zu Beginn des Pon­ti­fi­ka­lam­tes auch die Äbte der Bayer. Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion, die mit die­sem Got­tes­dienst ihr mehr­tä­gi­ges Gene­ral­ka­pi­tel in Wel­ten­burg begin­nen. Mit die­sem Got­tes­dienst, so der Bis­chof, dan­ken wir für 100 Jah­re monas­tis­ches Leben als Abtei Wel­ten­burg. Er bezeich­ne­te es als eine ganz beson­de­re Ehre, dass ihm heu­te der Abtss­tab des ers­ten Abtes nach der Wie­de­rerhe­bung, Abt Mau­rus III. Wein­gart OSB, anver­traut wur­de. Der Bis­chof bezeich­ne­te sei­ne Mit­feier als ein Zei­chen der Mitsor­ge für den Bes­tand und die Zukunft der Klös­ter Wel­ten­burg, Met­ten und Rohr, die zum Bis­tum Regens­burg gehö­ren sowie aller baye­ris­chen Bene­dik­ti­ner­klös­ter. Der beein­druc­ken­de Fest­got­tes­dienst wur­de vom Chor und Orches­ter des Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft unter der Lei­tung von Prof. Josef Kohlhäufl mit der Krö­nungs­mes­se von W. A. Mozart umrahmt.

Die Jubi­läums­feier ist am Nach­mit­tag mit einem Fes­takt fort­ge­setzt wor­den. Dazu hat­ten sich Ver­tre­ter aus Poli­tik aus Kir­che und Poli­tik sowie Freun­de der Bene­dik­ti­ne­rab­tei im neu ges­tal­te­ten Fes­tsaal ein­ge­fun­den. Der Gruß von Abt Tho­mas galt dabei einer Viel­zahl von Gäs­ten mit Bis­chof Rudolf Voderhol­zer, Abt­prä­ses Bar­na­bas Bögle, Staatse­kre­tär Bernd Sibler, Regie­rungs­prä­si­dent Heinz Grund­wald, Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier und dem 2. Bür­ger­meis­ter der Stadt Kelheim Franz Peter Sichler an der Spitze. Staatse­kre­tär Bernd Sibler vom Baye­ris­chen Staats­mi­nis­te­rium für Unte­rricht und Kul­tus gra­tu­lier­te im Namen des Baye­ris­chen Minis­ter­prä­si­den­ten Horst Seeho­fer den Bene­dik­ti­nern von Wel­ten­burg zu ihrem Jubiläum. 
In sei­nem Fest­vor­trag spann­te P. Dr. Michael Kauf­mann OSB, Prä­si­dent der Baye­ris­chen Bene­dik­ti­ne­ra­ka­de­mie und Archi­var der Abtei Met­ten den Bogen von 1842, dem Jahr der Wie­der­grün­dung als Prio­rat bis zur Erhe­bung des Klos­ters zur Abtei 1913. Dabei zeig­te er auf, wel­che Sch­wie­rig­kei­ten es zu über­win­den gab und dass es wohl nur der Aus­dauer und dem Mut des klei­nen Kon­ven­tes unter den Prio­ren Maxi­mi­lian Pro­net (1849 – 1874) und Michael Leeb (1874 – 1902) zu ver­dan­ken gewe­sen sei, dass die­se Bewäh­rungs­zeit als Prio­rat erfol­greich habe bewäl­tigt wer­den kön­nen. Damit sei der Grunds­tein für Mau­rus Wein­gart gelegt wor­den, der von 1903 bis 1913 Prior von Wel­ten­burg war und 1913 mit der Erhe­bung zur Abtei vom Prinz­re­gen­ten Lud­wig zum Abt ernannt wurde.