Jahresbericht 2005

Advent 2004 — Advent 2005

“Zei­ten der Prü­fung” — so nann­te Vol­ker Sch­midt sei­nen Film über unser Klos­ter in der Reihe “Donau­klös­ter” des Baye­ris­chen Fern­sehens, der inz­wis­chen über 20 mal in vers­chie­de­nen Fern­sehans­tal­ten gesen­det wor­den ist und in einer bear­bei­te­ten Kurz­fas­sung auch täglich in unse­rem neuen Infor­ma­tions­zen­trum zu sehen ist.

Eine die­ser Prü­fun­gen — das immer wie­der ein­tre­ten­de Hoch­was­ser — hat uns auch in die­sem Jahr heim­ge­sucht. Am 23. August erreich­te uns die Mel­dung, dass die rasch ans­tei­gen­de Donau die Hoch­was­ser­mar­ke des “Jahrhun­dert-Hoch­was­sers” von 1999 übers­chrei­ten könn­te. Am Nach­mit­tag began­nen wir mit eini­gen eifri­gen Hel­fern den Klos­ter­la­den zu räu­men. Tags darauf wur­de zunächst Ent­war­nung gege­ben, da kein bedroh­li­cher Pegels­tand zu erwar­ten sei. So been­de­ten wir die Räu­mung wei­te­rer Tei­le des Klos­ters. Am glei­chen Abend jedoch wur­de erneut Alarm gege­ben. Es sei doch ein bedeu­tend höhe­rer Was­sers­tand zu erwar­ten, als zuvor auf­grund feh­lerhaf­ter Berech­nun­gen voraus­ge­sagt. Wir räum­ten des­halb nach der Kom­plet mit tat­kräf­ti­ger Unters­tützung vie­ler Frei­wi­lli­ger weit­gehend das Erd­ges­choss aus. Wäh­rend­des­sen vers­tärk­ten die Feuer­wehr und das Tech­nis­che Hilfs­werk die Pum­pen und Sand­sack­wä­lle an den bei­den Donau­to­ren, sowie an den Türen und Fens­tern. Die gan­ze Nacht hin­durch dröhn­ten die Moto­ren der Pum­pen in den Flu­ren und Trep­penhäu­sern, in denen sonst klös­ter­li­che Sti­lle herrscht. Am 25. August erreich­te die Kri­se ihren Höhe­punkt. Das Kant-Semi­nar der Heim­volkshochs­chu­le muss­te abge­bro­chen wer­den und die Teil­neh­mer abre­isen. Zahl­rei­che TV- und Radio­sen­der aus aller Welt mach­ten Auf­nah­men und führ­ten zahl­rei­che Inter­views. Den gan­zen Tag über rie­fen wei­te­re Sen­der und Nachrich­te­na­gen­tu­ren an. Im Dorf wur­de eine gan­ze Straße mit Über­tra­gungs­wa­gen auf­ge­baut. Trotz aller Arbeitsein­sätze, Pres­se­ges­prä­che, Eins­chrän­kun­gen usw. bete­ten wir wie gewohnt unse­re Tag­zei­ten in der Klos­ter­kir­che und feier­ten abends die Ves­per mit “Te Deum” zur Erin­ne­rung an den Beginn des Chor­ge­be­tes nach der Wie­der­be­grün­dung unse­res Klos­ters durch König Lud­wig I. von Bayern. Tags darauf war das Schlimms­te übers­tan­den. Die hoch auf­ges­tock­ten Wälle hat­ten stand­gehal­ten. In eini­ge Räu­me der Klos­ters­chen­ke, in unse­re Küche und in das Refek­to­rium war das Was­ser knö­chelhoch ein­ge­drun­gen. Der gra­vie­rends­te Scha­den jedoch ist der Eins­turz der his­to­ris­chen Gar­ten­mauer auf über 20m Län­ge bei der Schiffsanlegestelle.

Treue Hel­fer stan­den uns in den fol­gen­den Tagen zur Sei­te, um die Was­sers­chä­den zu besei­ti­gen, die vie­len Räu­me zu reini­gen und wie­der ein­zu­rich­ten. Dank die­ser Hil­fe konn­te schon bald wie­der die Küche benutzt und im Refek­to­rium geges­sen wer­den, der Klos­ter­la­den wie­der öff­nen und das Gäs­tehaus sei­nen Betrieb auf­neh­men. Am 20. Sep­tem­ber orga­ni­sier­ten der Land­kreis und die Städ­te Kelheim und Neus­tadt für die fast tau­send Hel­fer aus die­sem Gebiet ein Fest in unse­rem Bier­gar­ten, zu dem die Klos­ter­braue­rei das Frei­bier beisteuerte.

Die umfan­grei­chen Pla­nun­gen des Hoch­was­sers­chutzes, die seit 2003 lau­fen, wur­den gera­de in den Tagen des Hoch­was­sers abges­chlos­sen. Im Monat Novem­ber wur­den bereits die ers­ten Auss­chrei­bun­gen ein­zel­ner Gewer­ke durch­ge­führt. Die Aus­füh­rung wird hof­fentlich nicht mehr lan­ge auf sich war­ten las­sen, so dass wir dem nächs­ten Hoch­was­ser gelas­se­ner gege­nü­ber stehen kön­nen. Der Hoch­was­sers­chutz bes­teht im wesentli­chen aus drei Tei­len. Der Unter­grund wird vom Nepo­muk­fel­sen an der westli­chen Zufahrt zur Apsis der Kir­che um den gesam­ten Gebäu­de­kom­plex abge­dich­tet. An den Toren und Fens­tern wer­den im Hoch­was­ser­fall Damm­bal­ken­vers­chlüs­se und Schutz­klap­pen ange­bracht. Im Hof wird eine Bin­ne­nent­wäs­se­rung gebaut, um Ober­flä­chen­was­ser und vom Fluss noch ein­drin­gen­des Was­ser abpum­pen zu können.

Zu den wei­te­ren “Prü­fun­gen” in sei­nem Film hat­te Vol­ker Sch­midt die Heraus­for­de­rung durch die zahl­rei­chen Tou­ris­ten gezählt. Der Tou­ris­mus stellt aber auch eine wich­ti­ge Chan­ce dar, vie­le Mens­chen zu errei­chen und anzus­pre­chen und ist nicht zuletzt ein wich­ti­ger wir­ts­chaftli­cher Fak­tor. Dies zeig­te sich beson­ders in den Zei­ten lang andauern­den Nie­drig­was­sers der Donau und dem damit ver­bun­de­nen Aus­blei­ben der Besu­cher. Doch konn­ten im zurüc­klie­gen­den Jahr die­se Ein­bußen wie­der wett­ge­macht werden.

Vie­le Gäs­te sind begeis­tert, dass die Klos­ter­kir­che inz­wis­chen wie­der weit­gehend ohne Gerüs­te zu bewun­dern ist und in großen Tei­len frisch res­tau­riert in neuem Glanz ers­trahlt. Durch die inten­si­ve Berich­ters­tat­tung sämtli­cher Medien wäh­rend des Hoch­was­sers sind wie­de­rum vie­le Mens­chen auf uns auf­merk­sam geworden.

Ein wei­te­rer Anziehungs­punkt ist unser neues Infor­ma­tions­zen­trum gewor­den. Ende April waren die Arbei­ten im Fel­sen­ke­ller der Klos­ter­braue­rei weit­gehend abges­chlos­sen. Aus dem frühe­ren Gär­ke­ller ist ein ans­pre­chen­der Auss­te­llungs­raum gewor­den. Expo­na­te, Fotos und Infor­ma­tions­ta­feln prä­sen­tie­ren das klös­ter­li­che Leben von Wel­ten­burg in Ges­chich­te und Gegen­wart. Wei­ter wer­den das Naturs­chutz­ge­biet “Wel­ten­bur­ger Enge” (Donau­durch­bruch) und die Hers­te­llung des Klos­ter­bie­res the­ma­ti­siert. In die­sem Rah­men wer­den zwei kur­ze Fil­me gezeigt. Sie sollen einen Ein­blick in das Leben der Wel­ten­bur­ger Mön­che in ihrem Klos­te­rall­tag geben und über die Hers­te­llung des welt­be­rühm­ten und prä­mier­ten Wel­ten­bur­ger Klos­ter­bie­res infor­mie­ren. Am 23. Juni fand die feier­li­che Ein­weihung durch unse­ren Abt Tho­mas Maria statt. Der baye­ris­che Land­wir­ts­chafts­mi­nis­ter Herr Josef Miller hielt die Fes­tans­pra­che, da ein größe­rer Teil der EU-För­der­mit­tel über sein Haus aus­ge­reicht wur­de. Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, Herr Direk­tor Her­mann Goss von der Klos­ter­braue­rei und Herr Prä­lat und Bis­chö­fli­cher Finanz­di­rek­tor Robert Hütt­ner spra­chen Gruß­wor­te. Ans­chließend erläu­ter­te Herr Archi­tekt Arnulf Magerl den Baua­blauf. Zu den zahl­rei­chen Gäs­ten gehör­ten die Äbte unse­rer Nach­ba­rab­teien Planks­tet­ten und Rohr, Herr Abt Dr. Gre­gor Han­ke und Herr Abt Gre­gor Zip­pel, fer­ner Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzels­ber­ger, sowie die Herren Abgeord­ne­ten Horst Kubatsch­ka (MdB) und Mar­tin Neu­me­yer (MdL). Nach der ers­ten Besich­ti­gung war zur Brotzeit gela­den. Bei strah­len­dem Son­nens­chein und gemütli­cher Stim­mung ließ es sich gut aushal­ten. Das Infor­ma­tions­zen­trum wird von den Tou­ris­ten gut ange­nom­men und zählt seit sei­ner Eröff­nung ca. 17.000 Besucher.

Die ers­ten Besu­chers­trö­me im Zei­traum der Berich­ters­tat­tung waren aller­dings schon bei win­ter­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren zum 2. Adventli­chen Klos­ter­markt vom 26. bis zum 28. Novem­ber 2004 gekom­men. P. Prior Bene­dikt über­nimmt Jahr für Jahr sehr enga­giert die Orga­ni­sa­tion des Mark­tes. Etwa zwan­zig Klös­ter boten an dreißig Stän­den ihre Pro­duk­te an. Ein Kul­tur­pro­gramm umrahm­te die ein­zel­nen Tage. Auch das Kon­zert der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft und die jähr­li­che Pfer­de­seg­nung wur­den in das Pro­gramm des Mark­tes inte­griert. Fr. Lukas hat­te im Barock­saal eine große Krip­pe­nauss­te­llung auf­ge­baut. Der Baye­ris­che Rund­funk war mit sei­ner “Sch­nee­mann-Tour” zu Gast und über­trug meh­re­re Stun­den “live” aus dem Klos­terhof. In die­sem Jahr war es für die Besu­cher auch möglich, mit einer roman­tis­chen Schiff­fahrt durch den Donau­durch­bruch den Klos­ter­markt zu errei­chen. Zudem wur­den An- und Abre­ise durch den Ein­satz von Shuttle-Bus­sen erleich­tert. Nun steht schon der 3. Klos­ter­markt vor der Tür; die Vor­be­rei­tun­gen dafür lau­fen auf Hochtouren.

Sehr inter­na­tio­nal zeig­te sich das Klos­ter in den Tagen vor dem Welt­ju­gend­tag. Grup­pen aus aller Welt waren bei uns zu Besuch. Sie kamen z. B. aus Poly­ne­sien, Indien, Ita­lien, Ungarn, Kroa­tien und Irland. Über 100 Jugend­li­che aus Nie­de­rös­te­rreich in Beglei­tung von Zis­ter­zien­sern aus Hei­li­gen­kreuz mach­ten bei uns Zwis­chens­top und waren unse­re Gäs­te. Am Welt­ju­gend­tag in Köln nah­men P. Gre­gor und Fr. Lukas teil, sowie P. Tho­mas und P. Bonifatius.

Gäs­te “aus alter Zeit” besuch­ten am 3. und 4. Mai das Klos­ter. Stu­den­ten aus Regens­burg hat­ten im Rah­men eines Stu­dien­pro­jek­tes eine römis­che Galee­re nach­ge­baut und sind in his­to­ris­chen Gewän­dern mit die­ser nach Wel­ten­burg geru­dert. Im Donau­durch­bruch brauch­ten sie Unters­tützung durch ein Feuerwehrboot.

Am 26. Sep­tem­ber eröff­ne­te Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzels­ber­ger die Kuns­tauss­te­llung “Wel­ten­bur­ger Spu­ren”, im Rah­men derer heuer zum 3. Mal von 18 Nach­wuchs­künstlern zeit­ge­nös­sis­che Kunst unter dem Mot­to “Die Kunst macht mobil” im Umfeld des Klos­ters prä­sen­tiert wur­de. Die Herren Alfred Bös­chl, Dr. Her­bert Sch­neid­ler und Peter Dorn waren verant­wortlich für das Kon­zept und die Orga­ni­sa­tion der Auss­te­llung, wofür ihnen auch an die­ser Ste­lle gedankt sei.

Auch in die­sem Jahr dur­ften wir wie­der beson­de­re Gäs­te bei uns will­kom­men heißen. Der Pader­bor­ner Weih­bis­chof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann feier­te auch in die­sem Jahr wie­der das Pon­ti­fi­ka­lamt zum Haupt­fest der Herz Mariä Bruderschaft.

Eine sehr große Freu­de war es für uns, dass Erz­bis­chof em. Dr. Karl Braun von Bam­berg unse­re Ein­la­dung annahm, den Tag des Bene­dik­tus­fes­tes (11. Juli) mit uns ver­brin­gen konn­te und am Abend das Pon­ti­fi­ka­lamt hielt. In sei­ner Fest­pre­digt leg­te er uns und den Gläu­bi­gen unse­rer Pfarrge­mein­den das “Aus­cul­ta” (Höre), das ers­te Wort der Bene­dik­tus­re­gel, aus. Beim ans­chließen­den gemütli­chen Bei­sam­men­sein war Gele­genheit zur Begeg­nung untereinander.

Eini­ge Male war unser Diö­ze­san­bis­chof Prof. Dr. Gerhard Lud­wig Müller zu Gast. Der ers­te Anlass war das 250jährige Jubi­läum der Altar­weihe in Stau­bing am Patro­zi­nium, 26. Dezem­ber. Am Nach­mit­tag die­ses Fes­tes führ­ten Schü­ler des Donau-Gymna­siums, Kelheim, das von P. Stephan ver­fass­te Thea­ters­tück “Stepha­nus lebt” auf. Die Dars­te­ller und Musi­ker begeis­ter­ten den Bis­chof und das gesam­te Publi­kum. Die gesam­mel­ten Spen­den im voll besetz­ten Fes­tsaal wur­den dem Bis­chof für die Kin­der in Peru über­ge­ben. Wegen des Erfol­ges führ­ten die Schü­ler das Stück spä­ter noch­mals in Thal­dorf auf.

Der Bis­chof wan­der­te im Rah­men sei­nes Pas­to­ral­be­su­ches mit den Pries­tern der Region Kelheim am 17. Juli von Neus­tadt entlang der Donau nach Wel­ten­burg. Bei uns feier­te er die Sonn­tags­ves­per und pre­dig­te beson­ders für den anwe­sen­den Kle­rus. Bei Leber­käs und gutem Wel­ten­bur­ger Bier ließen wir zusam­men mit dem Bis­chof und den Pries­tern den Tag gemütlich im Bier­gar­ten ausklingen.

Als drit­te der “Prü­fun­gen” han­delt Vol­ker Sch­midts Film vom Gemeins­chafts­le­ben. Es ist eine ste­te Auf­ga­be von Gemeins­chaft, sich immer wie­der neu zusam­men­zu­fin­den. Auch in die­sem Jah­res­be­richt möch­ten wir Sie etwas teil­neh­men las­sen an den Freu­den und Nöten unse­res Kon­ven­tes. Geistlich stärk­te uns zum Ende des ver­gan­ge­nen Jah­res H.H. Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus Mün­chen in den Kon­ven­te­xer­zi­tien. Sie stan­den unter dem The­ma “Gott offen­bart sich je neu”. Am Fest der Tau­fe des Herrn, 10. Januar, leg­te Fr. Lukas M. die zeitli­che Pro­fess ab. Mit uns feier­ten sei­ne Eltern, die Groß­müt­ter und Ver­wand­ten aus dem Sch­warz­wald. Im April begann er das Theo­lo­gies­tu­dium an der Uni­ver­si­tät Regens­burg und wohnt seit­dem wäh­rend der Woche im dor­ti­gen Pries­ter­se­mi­nar. Fr. Anto­nius erneuer­te am 9. Januar sei­ne zeitli­chen Gelüb­de für ein Jahr. Da sich P. Josef auf­grund kör­per­li­cher Ers­chöp­fung und gesundheitli­cher Pro­ble­me aus der Seel­sor­ge zurück­ziehen muss­te, war es kurz­fris­tig not­wen­dig, die Ein­tei­lung der Pfarrseel­sor­ge neu vor­zu­neh­men: Der bishe­ri­ge große Pfarrver­band wur­de zum 1. Januar die­ses Jah­res wie­der in sei­ne frühe­ren Seel­sor­geeinhei­ten auf­ge­teilt. P. Gre­gor wur­de zum Pfa­rrer für Wel­ten­burg und P. Michael für Teuer­ting ernannt. P. Prior Bene­dikt ist seit­dem Expo­si­tus von Ein­muß und P. Stephan von Stau­bing. Ende Januar ließ sich P. Boni­fa­tius für ein Jahr beur­lau­ben und kehr­te pro­be­wei­se in die Erz­diö­ze­se Köln als Seel­sor­ger zurück. Nach einem län­ge­rem Erho­lung­sau­fenthalt wur­de P. Josef zum Lei­ter des Klos­ter­la­dens und Sekre­tär des Gäs­tehau­ses beauf­tragt. Er bleibt wei­terhin Sakris­tan. Die­ses Jahr wur­de auch wie­der mit einer ewi­gen Pro­fess gekrönt. Nach Exer­zi­tien in Planks­tet­ten bei unse­rem Beicht­va­ter P. Josef Kärt­ner leg­te Fr. Rupert im Pon­ti­fi­ka­lamt am Hoch­fest Chris­ti Him­mel­fahrt, 5. Mai, die Feier­li­chen Gelüb­de ab. Zahl­rei­che Ver­wand­te und Freun­de nah­men am Fest teil. Lei­der muss­te die­ser feier­li­che Tag für ihn im Kelhei­mer Kran­kenhaus enden. Nur durch die ärztli­chen Sofort­maß­nah­men konn­te er vor inne­rem Ver­blu­ten geret­tet wer­den. Inz­wis­chen hat sich sein Gesundheits­zus­tand wie­der so weit gebes­sert, dass er sei­ne Auf­ga­ben als Gärt­ner, Imker und KFZ-Wart wahr­neh­men kann. Am 2. August vollen­de­te er das 50. Lebensjahr.

Bereits am 13. April feier­te P. Raphael in Obe­rried den 80. Gebur­ts­tag. Abt Tho­mas besuch­te ihn aus die­sem Anlass und gra­tu­lier­te ihm in unser aller Namen. In sei­ner frühe­ren Expo­si­tur hilft er noch regel­mäßig in der Seel­sor­ge mit.

Erfreu­lich ist auch, dass wie­der ein jun­ger Mann in unser Klos­ter ein­ge­tre­ten ist. Am 21. Juni begann Herr Andreas Erla­cher (28) aus Rot­tach-Egern am Tegern­see das Pos­tu­lat und wur­de in der Ves­per des Christ­kö­nigs­fes­tes, 20. Novem­ber, ein­ge­klei­det. Er trägt nun den Namen des hl. Märty­rers Qui­rin, des­sen Reli­quien seit dem 8. Jahrhun­dert in der ehe­ma­li­gen Klos­ter­kir­che von Tegern­see verehrt werden.

Am 26. Sep­tem­ber unter­nah­men wir unse­ren Kon­ven­taus­flug nach Strau­bing. Zuerst besuch­ten wir das dor­ti­ge Kar­me­li­ter­klos­ter. P. Prior Georg gab eine inter­es­san­te Füh­rung durch Kir­che, Gruft und Klau­sur. Zwei örtli­che Stadt­füh­re­rin­nen erklär­ten uns dann den Stadt­turm und die Jakobs-Kir­che. Nach dem Mit­ta­ges­sen auf dem son­ni­gen Stadt­platz schloss sich eine Füh­rung durch die Asam-Kir­che bei den Ursu­li­nen an. Unser nächs­tes Ziel war die frühe­re Abtei­kir­che von Obe­ral­taich, die uns P. Kilian erklär­te. Zum Abs­chluss des Tages besuch­ten wir noch die Wall­fahr­ts­kir­che auf dem nahen Bogenberg.

Vom 5. bis 8. Sep­tem­ber nah­men Abt Tho­mas Maria und P. Leo­pold in Planks­tet­ten am Gene­ral­ka­pi­tel der Baye­ris­chen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion teil. Abt Dr. Emme­ram Kränkl aus Augs­burg wur­de zum neuen Abt­prä­ses gewählt. Im Ans­chluss ist in jedem Klos­ter die Ämte­rer­neue­rung fällig: P. Prior Bene­dikt und P. Sub­prior Michael wur­den in ihren Ämtern bes­tä­tigt. In das Senio­ren­ka­pi­tel wur­den P. Cle­mens M. und P. Stephan gewählt.

Am Ende eines Kir­chen­jah­res len­ken die litur­gis­chen Tex­te unse­re Gedan­ken auf das Ende der Zeit und auch auf das Ende unse­res per­sön­li­chen Lebens. Mit der gan­zen Kir­che haben wir Ante­il genom­men am Ster­ben von Papst Johan­nes Paul II., dem eini­ge Mit­brü­der wäh­rend sei­nes lan­gen Pon­ti­fi­ka­tes auch schon per­sön­lich begeg­net waren. Groß war dann die Freu­de über die Wahl sei­nes Nach­fol­gers, des “Baye­ris­chen” Paps­tes. Ges­tei­gert wur­de unse­re Freu­de durch die Annah­me des Namens Benedikt.

Schoc­kie­rend war die Nachricht von der Ermor­dung des Grün­ders von Tai­ze, Fr. Roger Schutz, zur Zeit des Welt­ju­gend­ta­ges. Zu die­ser Zeit vers­tarb auch an ihrem Namens­tag unse­re lang­jäh­ri­ge treue Mitar­bei­te­rin Rosa Krems­reither. Sie hat­te über vie­le Jah­re, so lan­ge es ihre Gesundheit zuließ, die Abtei­kir­che gerei­nigt und für fris­che Blu­men bei der Mut­ter­got­tes gesorgt,. P. Leo­pold hielt das Requiem und die Beer­di­gung für sie.

Am 22. Novem­ber fand die Jah­reshaupt­ver­samm­lung des Vereins der Freun­de der Abtei statt. Er zählt momen­tan 202 Mit­glie­der. Wir sind dank­bar, dass die­ser stattli­che Per­so­nen­kreis sei­ne Ver­bun­denheit mit dem Klos­ter bekun­det und gemäß dem Vereinsz­weck bei der Erfü­llung der seel­sor­gli­chen und kul­tu­re­llen Auf­ga­ben ideell und mate­riell unters­tützt. In die­sem Jahr stan­den Neu­wah­len an. Sämtli­che Mit­glie­der des Vors­tan­des und des Bei­rats wur­den in ihren Ämtern bes­tä­tigt. Bereits seit der Grün­dung im Okto­ber 1999 ist Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier der ers­te Vor­sitzen­de. Schatz­meis­ter ist Herr Oswald Freidl und Schrift­füh­rer Herr Anton Röhrl jun. Den Vor­sitz im Bei­rat hat Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzels­ber­ger inne, sein Stell­ver­tre­ter ist Herr Bür­ger­meis­ter Fritz Mathes aus Kelheim.

Vol­ker Sch­midt bes­chließt sei­nen Klos­ter­film mit einer Bild­se­quenz der Lich­ter­pro­zes­sion auf den Frauen­berg am 15. August. Lich­ter wer­den nun auch in den grauen Novem­ber­ta­gen auf den Grä­bern der Vers­tor­be­nen ange­zün­det wie auch in vie­len Woh­nun­gen. Jedes Licht kann uns an DEN erin­nern, der von sich sagt: “Ich bin das Licht der Welt” — aber auch uns zumu­tet, Licht der Welt zu sein.

Wenn in unse­rer Welt ange­sichts großer Natur­ka­tas­trophen, Terro­rans­chlä­ge und ande­rer Unglücks­fä­lle oder auch im Hin­blick auf bes­timm­te poli­tis­che und wir­ts­chaftli­che Ent­wic­klun­gen sich Angst und Kla­ge breit machen, kön­nen wir an ein chi­ne­sis­ches Sprich­wort den­ken: “Es ist bes­ser, ein Licht anzu­zün­den — als über die Dun­kelheit zu schimp­fen”. Der Adven­ts­kranz erin­nert uns daran, den Weg für Chris­tus zu berei­ten, damit es in der Welt, in unse­ren Gemeins­chaf­ten und in uns sel­ber wie­der licht­vo­ller wer­den kann.

Wir wüns­chen Ihnen allen zu den kom­men­den Wochen des Adven­tes und zum Weih­nachts­fest Got­tes reichen Segen,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg