Jahresbericht 2013

Advent 2012 – Advent 2013

Jedes Jahr möch­ten wir Sie im Jah­res­rück­blick teil­neh­men las­sen an Freud und Leid unse­res Kon­ven­tes. Nach altem klös­ter­li­chen Brauch ges­chieht das in der Zeit des Advents, einer ruhi­gen Jah­res­zeit, in der man mit freu­di­ger Erwar­tung auf das Weih­nachts­fest zugeht. In der Litur­gie wird an die Wie­der­kunft Chris­ti am Ende der Zei­ten gedacht. Bei­de Erwar­tun­gen wollen uns Chris­ten anre­gen, das eige­ne Leben in den Blick zu neh­men, um Chris­tus in der Ewig­keit begeg­nen zu können.

Die­se Zei­len wer­den im Novem­ber abge­fasst, einem Monat, der in Kir­che und Welt immer wie­der das Geden­ken an die Toten und den Tod wach hält. Schon im letz­ten Jah­res­rück­blick haben wir Ihnen berich­tet, wie wir unse­ren jüngs­ten und ältes­ten Mit­bru­der ver­lo­ren haben. Wir dach­ten, vorerst für eine gewis­se Zeit von wei­te­ren Todes­fä­llen vers­chont zu bleiben.

Doch schon am Vora­bend des Fes­tes der Dars­te­llung des Herrn, 1. Februar, vers­tarb im nahen Cari­tas-Senio­renheim St. Josef in Neustadt/Donau unser P. Raphael. Seit Novem­ber 2012 war er dort in Pfle­ge. Am 5. Februar zele­brier­te Abt Tho­mas das Pon­ti­fi­kal­re­quiem für ihn, an dem auch Mit­brü­der aus ande­ren Klös­tern und dem Deka­nat teil­nah­men sowie Pries­ter, zahl­rei­che Gläu­bi­ge und Verei­ne aus Obe­rried im Baye­ris­chen Wald, wo er seit 1976 als Seel­sor­ger gewirkt hat­te und auch die Jah­re sei­nes Ruhes­tan­des seit 2002 im Pfarrhof ver­brach­te. Zuneh­men­de Krankheit und Alters­ge­bre­chen zwan­gen ihn, von dort Abs­chied zu neh­men und in die Nähe sei­nes Klos­ters zurück zu kehren.

Kei­ne sechs Wochen spä­ter wur­de P. Bene­dikt nach einem Schla­gan­fall ins Bezirks­kli­ni­kum nach Regens­burg gebracht. Dort muss­te er eine Woche auf der Inten­sivs­ta­tion behan­delt wer­den. Die ans­chließen­de Reha woll­te er in der Nähe sei­ner Hei­mat ver­brin­gen. Im Pon­ti­fi­ka­lamt an sei­nem Namens­tag, dem Hoch­fest des Heim­gangs des hl. Bene­dikt, 21. März, hat­te Abt Tho­mas in den Für­bit­ten noch für sei­ne Gene­sung gebe­tet. Nie­mand ahn­te, dass unmit­tel­bar nach dem Got­tes­dienst ein Anruf sei­ner Sch­wes­ter sei­nen plötz­li­chen Tod mit­tei­len wür­de. P. Bene­dikt hat­te erneut eine Gehirn­blu­tung erlit­ten, an der er gegen 6.30 Uhr im Alter von 52 Jah­ren ges­tor­ben ist. Am 25. März haben wir das Pon­ti­fi­kal­re­quiem für ihn gefeiert. Außer sei­nem hoch­be­tag­ten Vater, sei­nen Gesch­wis­tern, Ver­wand­ten und Freun­den aus der Hei­mat nah­men zahl­rei­che Pries­ter und Gläu­bi­ge aus der Umge­bung daran teil. Män­ner der FFW Ein­muß und Obers­cham­bach, wo P. Bene­dikt jah­re­lang als Expo­si­tus gewirkt hat­te, tru­gen den Sarg in lan­ger Pro­zes­sion in die Gruft.

Zur glei­chen Zeit vers­tarb, eben­falls in einem Regens­bur­ger Kli­ni­kum, Herr Johann Brendl. Vie­le Jahr­zehn­te lei­te­te er unser Klos­ter­gut Buchhof, für das sich P. Bene­dikt als Öko­nom mit Leib und See­le ein­ge­setzt hat­te. Er hat­te dort zunächst auch gewohnt, bis er im nahen Holzhar­lan­den ein Haus gebaut hat­te. Am 23. März wur­de er dort zu Gra­be getragen.

Am 15. Februar erhielt P. Gre­gor die Nachricht von der sch­we­ren Erkran­kung sei­ner Mut­ter. Noch wäh­rend er auf dem Weg zu ihr ins Kran­kenhaus war, vers­tarb sie. Wie schon zur Beer­di­gung sei­nes Vaters herrsch­te extre­mes Win­ter­wet­ter, so dass nicht alle zur Beer­di­gung gelan­gen konn­ten, die ihr das letz­te Geleit geben wollten.

Alle unse­re Vers­tor­be­nen und auch die vie­len, von deren Heim­gang wir eine Nachricht erhal­ten haben, schließen wir in die tägli­chen Für­bit­ten ein und wüns­chen ihnen die ewi­ge Ruhe bei Gott.

Gottlob wur­den uns auch vie­le freu­di­ge Ereig­nis­se ges­chenkt. Gleich zu Beginn des Kir­chen­jah­res dur­fte der Klos­ter­markt ein klei­nes Jubi­läum feiern. Alle Klös­ter, die zehn Jah­re hin­durch daran teil­ge­nom­men hat­ten, wur­den geehrt und erhiel­ten ein Prä­sent. Da es nicht reg­ne­te und zeit­wei­se sogar eine leich­te Sch­nee­dec­ke für win­ter­li­che Kulis­se sorg­te, waren die drei Markt­ta­ge wie­der ein Mag­net für etwa 20.000 Besu­cher. Beson­ders P. Bene­dikt hat­te sich inten­siv um die­se adventli­chen Märk­te geküm­mert. Da er dies­be­zü­glich uner­setz­bar ist, kön­nen wir die­se Tra­di­tion nun nicht mehr fort­füh­ren, Zum glei­chen Ter­min wer­den wir aber im klei­ne­ren Rah­men erst­mals einen „Wel­ten­bur­ger Klos­te­rad­vent“ veranstalten.

Für die Nach­fol­ge von P. Bene­dikt im Amt des Zelle­rars haben wir uns ents­chie­den, einen weltli­chen Ver­wal­ter ein­zus­te­llen. Herr Hans Chris­tian Wag­ner aus Sch­wan­dorf küm­mert sich um die wir­ts­chaftli­chen Belan­ge und die Per­so­nal­fra­gen der Klos­ter­be­trie­be. In der Klos­ter­ver­wal­tung steht ihm wei­terhin Frau Johan­na Lehn als Sekre­tä­rin zur Sei­te, die schon vie­le Jah­re zuvor „die rech­te Hand“ von P. Bene­dikt war.

Das Hoch­fest des hl. Bene­dikt am 11. Juli feier­ten wir in bewähr­ter Wei­se mit einem Pon­ti­fi­ka­lamt am Abend. Prä­lat Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus Mün­chen pre­dig­te über das Cha­ris­ma des hl. Bene­dikt. Bei schö­nem Wet­ter genos­sen die Besu­cher nach dem Got­tes­dienst im Bier­gar­ten Bier und Brezen.

Höhe­punkt der Feier­lich­kei­ten die­ses Jah­res war am 1. Sep­tem­ber das 100jährige Jubi­läum der Wie­de­rerhe­bung unse­res Klos­ters zur Abtei im Jah­re 1913. Bis­chof Dr. Rudolf Voderhol­zer zele­brier­te das Pon­ti­fi­ka­lamt. Die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft sang unter der Lei­tung von Prof. Josef Kohlhäufl die Krö­nungs­mes­se von W. A. Mozart. Nach dem Fes­tes­sen fand im neu ges­tal­te­ten Fes­tsaal einen Fes­takt statt. Bis­chof Rudolf rich­te­te noch­mals sein Wort an die Gäs­te. Gruß­wor­te spra­chen Staats­se­kre­tär Bernd Sibler als Ver­tre­ter des Baye­ris­chen Minis­ter­prä­si­den­ten, Abt­prä­ses Bar­na­bas Bögle sowie Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier und der stell­ver­tre­ten­de Bür­ger­meis­ter Peter Sichler. P. Dr. Michael Kauf­mann aus Met­ten hielt den Fest­vor­trag unter dem The­ma „ … vorha­bend, die­ses Prio­rat spä­ter zur Abtey zu erhe­ben (Stif­tungs­brief 22. März 1842) Wel­ten­burg seit 100 Jah­ren wie­der Abtei“. Mit fein­sin­ni­gem Humor führ­te er die Zuhö­rer durch die Klos­ter­ges­chich­te seit der Wie­der­grün­dung 1842.

An den Jubi­läums­feier­lich­kei­ten hat­ten nahe­zu alle Äbte unse­rer Kon­gre­ga­tion teil­ge­nom­men. Am Abend waren aus allen elf Abteien der BBK die Äbte und Depu­tier­ten zur Eröff­nung des Gene­ral­ka­pi­tels ver­sam­melt, das alle vier Jah­re abwech­selnd in den ein­zel­nen Klös­tern statt fin­det. Nach Abs­chluss der Bera­tun­gen ende­te das Kapi­tel am frühen Nach­mit­tag des 5. Septembers.

Am 22. Juli begann Herr Phi­lipp Ris­se aus Lang­quaid in unse­rer Abtei das Pos­tu­lat und freut sich auf sei­ne Ein­klei­dung und den Anfang sei­nes Novi­zia­tes. Er ist schon seit vie­len Jah­ren unse­rem Klos­ter verbunden.

Seit Juni haben wir wie­der eini­ge Bie­nen­völ­ker im Klos­ter­gar­ten. Nach dem Tod von Fr. Rupert im Früh­jahr 2008 war die­ses Auf­ga­ben­feld ver­waist. Fr. Simon hat sich in eini­gen Semi­na­ren in Landsberg/Lech in die Imke­rei ein­füh­ren las­sen und hat nun die­sen Arbeits­be­reich zu sei­nen sons­ti­gen Verp­flich­tun­gen übernommen.

Auch dur­ften wir wie­der vie­le Gäs­te begrüßen. Beson­ders haben wir uns gefreut über einen Besuch unse­res Bis­chofs Dr. Rudolf Voderhol­zer Anfang August, als er mit sei­ner Mut­ter und sei­nen Ver­wand­ten übe­rras­chend in Wel­ten­burg einkehrte.

Eini­ge Mona­te hat P. Marian Leibl aus Planks­tet­ten bei uns ver­bracht. Nach dem Aufenthalt bei uns wech­sel­te er zu den Kapu­zi­nern nach Altötting.

Aus der Bene­dik­ti­nis­chen Kon­fö­de­ra­tion besuch­te uns der neue Abt von Marien­berg in Süd­ti­rol Mar­kus Spa­nier sowie Erzabt Bis­chof Dr. Asz­trik Vars­ze­gi aus Pan­nonhal­ma (Ungarn).

Zum vier­ten mal hielt uns ein Mit­bru­der aus der Abtei Ger­le­ve die Kon­ven­te­xer­zi­tien. P. Dr. Chris­tian Brü­ning nahm vom 1. — 5. Januar 2013 für jede sei­ner Ans­pra­chen ein Kir­chen­lied zur Grund­la­ge. Im Pon­ti­fi­ka­lamt am Hoch­fest der Ers­chei­nung des Herrn erneuer­ten wir dann die Gelüb­de. Wegen Regens erfolg­te die Donau­seg­nung vom Por­tal der Kir­che aus.

Am 15. und 16. Februar fand in unse­rem Gäs­tehaus die Früh­jahrs­voll­ver­samm­lung der Arbeits­ge­meins­chaft der Ordens­män­ner (AGOM) unse­res Bis­tums statt. Refe­ren­tin war Frei­frau Michae­la von Hee­re­mann, die als eine der vier Auto­rin­nen über den You­cat sprach.

Am Hoch­fest unse­res Klos­ter- und Pfarrpa­trons St. Georg besuch­ten uns vier Prä­mons­tra­ten­ser aus der Abtei Ham­born (Duis­burg), die an der Pon­ti­fi­kal­ves­per und am Aben­des­sen teil­nah­men. Pas­send zum Fest­tag schenk­te uns Frau Anne­lie­se Heinz, Nab­burg, aus dem Nachlass ihres vers­tor­be­nen Pries­te­ron­kels eine Reli­quie des hl. Georg. Einen ande­ren Reli­quien-Besuch hat­ten wir bereits am 10. März. Ein Reli­quiar der hei­li­gen Anna Schäf­fer bereis­te das Bis­tum. Ers­te Sta­tion unse­res Land­krei­ses Kelheim waren Pfa­rrei und Abtei Weltenburg.

Den Pri­miz­se­gen spen­de­te uns am 14. August nach der ers­ten Ves­per vom Hoch­fest der Auf­nah­me Mariens in den Him­mel Neu­pries­ter Stef­fen Brinkmann.

Unser Obla­te Fr. Mater­nus (Lam­bert Hell­mann) über­gab am 11. Juni Abt Tho­mas die Lam­ber­tus-Pla­ket­te mit einem Begleits­chrei­ben des Lüt­ti­cher Bischofs.

Am 12. Juli konn­te Abt Tho­mas einen pro­mi­nen­ten Gast begrüßen, Ber­lins Regie­ren­den Bür­ger­meis­ter Klaus Wowe­reit, der sich zu einem pri­va­ten Besuch in der Region aufhielt.

Ein eher unan­ge­neh­mer „Gast“ war in die­sem Jahr die Donau. Wie in vie­len ande­ren Gegen­den Deu­ts­chlands und Euro­pas wur­den wir von einem großen Hoch­was­ser heim­ge­sucht. Anfang Juni wur­den rechtzei­tig die mobi­len Ele­men­te des Hoch­was­sers­chutzes von der FFW Kelheim auf­ge­baut. In Tei­len des Land­krei­ses muss­te Katas­trophe­na­larm aus­ge­löst wer­den. Auch die Bewoh­ner der Asams­traße, die entlang der Donau vom Dorf zum Klos­ter führt, muss­ten nachts ihre Häu­ser ver­las­sen, wäh­rend mit Hil­fe der Bun­des­wehr Schutz­maß­nah­men im Dorf errich­tet wur­den. Der im Jahr 2006 gebau­te Hoch­was­sers­chutz hat sich bes­tens bewährt, so dass unser Klos­ter nahe­zu von den Was­ser­mas­sen vers­chont geblie­ben ist. Dank­bar dür­fen wir fes­ts­te­llen, dass sich die Inves­ti­tio­nen zum Hoch­was­sers­chutz gelohnt haben.

Nach dem Abbau der mobi­len Schutze­le­men­te folg­te eine zwei­te Flut­we­lle, so dass sie noch­mals antrans­por­tiert und ins­ta­lliert wer­den muss­ten. Ganz herz­lich dan­ken wir an die­ser Ste­lle der FFW Kelheim für ihren stets treuen und hilfs­be­rei­ten Dienst zum Schutz des Klosters.

?Haup­tan­lie­gen einer sol­chen Chro­nik ist der Rück­blick. Wir blic­ken aber auch schon voraus, beson­ders auf die Eröff­nung des neuen Gäs­tehau­ses am 1. März 2014. Es stehen dann wie­der mehr Zim­mer zur Ver­fü­gung, die trotz klös­ter­li­cher Schlichtheit allen not­wen­di­gen Kom­fort bie­ten möch­ten. Bei unse­ren Umbau­maß­nah­men war uns eine behin­der­ten­freund­li­che­re Ges­tal­tung wich­tig, so dass wir mit einem größe­ren Auf­zug auch geh­behin­der­ten Mens­chen einen barrie­re­freien Zugang zu den Zim­mern und Semi­na­rräu­men ermö­gli­chen. Fer­ner kön­nen wir unse­ren Gäs­ten eini­ge behin­der­ten­ge­rech­te Zim­mer anbie­ten. Die Rezep­tion für unser Gäs­tehaus wird zukün­ftig im Ein­gangs­be­reich der Klos­te­ran­la­ge, im Tor­bau, sein. Schon jetzt heißen wir Sie im Haus St. Georg herz­lich willkommen.

Hier möch­ten wir auch auf unser Ange­bot an Kur­sen und Semi­na­ren im Jahr 2014 hin­wei­sen, die bereits hier über unse­re Home­pa­ge gebucht wer­den können:

Wir wüns­chen Ihnen besinn­li­che Wochen des Advents, ein geseg­ne­tes Weih­nachts­fest und Got­tes Geleit im Jahr 2014,

Ihre Bene­dik­ti­ner in Weltenburg

Jahresbericht 2012

Advent 2011– Advent 2012

Wie­der lädt uns das zu Ende gehen­de Jahr zur Rücks­chau ein. Gemäß klös­ter­li­cher Tra­di­tion fol­gen wir dabei nicht dem bür­ger­li­chen Kalen­der (1. Januar — 31. Dezem­ber), son­dern dem kir­chli­chen, der mit dem 1. Advent beginnt und mit dem Sams­tag nach dem Christ­kö­nigs­fest schließt. Darum wer­den die­se Zei­len im Novem­ber ges­chrie­ben, dem Monat, in dem wir beson­ders unse­rer Vers­tor­be­nen geden­ken. Dazu gehö­ren heuer auch zwei Mit­brü­der unse­res Kon­ven­tes, der ältes­te, Altabt Dr. Tho­mas Niggl (89), der zu Beginn des Berichts­jah­res vers­tarb, und der jüngs­te, Fr. Petrus Maria Pirthauer (30), der erst vor weni­gen Wochen von uns ging.

Altabt Tho­mas starb am 10.12.2011, in der Nacht zum 3. Advent in Ettal. Mit ihm begann in unse­rem Klos­ter ein Neuauf­bruch, wenn­gleich vie­le zuvor schon das Ende des Klos­ters besie­gelt sahen. Durch Ver­mittlung des dama­li­gen Diö­ze­san­bis­chofs Dr. Rudolf Gra­ber wur­de er 1975 nach Wel­ten­burg postuliert und nach drei­jäh­ri­gem Wir­ken als Admi­nis­tra­tor zum Abt gewählt. In den 80er Jah­ren des ver­gan­ge­nen Jahrhun­derts tra­ten dann zahl­rei­che Män­ner aus nah und fern in das Klos­ter ein, das damals zeit­wei­lig fast 30 Mön­che zähl­te. Nach sei­ner Resig­na­tion 1995 ging er nach Ettal zurück, wo er in den letz­ten Jah­ren mit Opfern und Lie­be von den dor­ti­gen Mit­brü­dern in der Infir­me­rie betreut und gep­flegt wur­de, wofür wir ihnen ein herz­li­ches „Vergelt’s Gott“ sagen möch­ten. Am 15.12. zele­brier­te Alt­bis­chof Dr. Vik­tor Josef Dam­mertz OSB von Augs­burg, der frühe­re Abt­pri­mas unse­res Ordens, das Pon­ti­fi­kal­re­quiem in der Klos­ter­kir­che, bei dem Weih­bis­chof Reinhard Pap­pen­ber­ger von Regens­burg, Abt­prä­ses Bar­na­bas Bögle von Ettal und die meis­ten Äbte der Kon­gre­ga­tion sowie unser Kon­vent kon­ze­le­brier­ten. Es nah­men auch vie­le Pries­ter, Ordens­leu­te und Gläu­bi­ge teil, darun­ter Ver­wand­te und Bewoh­ner sei­ner Hei­mat Mur­nau. Eben­so waren Poli­ti­ker aus Land­kreis und Stadt Kelheim ver­tre­ten sowie die Fah­ne­na­bord­nun­gen aller Feuer­weh­ren der Klos­ter­ge­mein­den. Die musi­ka­lis­che Ges­tal­tung hat­te Prof. Josef Kohlhäufl mit einer Scho­la ehe­ma­li­ger Regens­bur­ger Doms­patzen über­nom­men. Ein lan­ger Pro­zes­sions­zug beglei­te­te den Sarg zur Gruft, wo er zur letz­ten Ruhe gebet­tet wurde.

Fr. Petrus Maria Pirthauer hat­te nach ein­jäh­ri­ger Pro­be­zeit am Hoch­fest der Auf­nah­me Mariens in den Him­mel, dem 15.08., im Kreis zahl­rei­cher Ver­wand­ter und Freun­de, darun­ter auch jun­ge Ordens­leu­te, Semi­na­ris­ten und Pries­ter die ewi­ge Pro­fess abge­legt. Bei schöns­tem Wet­ter war es ein frohes Fest für alle. Nach dem feier­li­chen Pon­ti­fi­ka­lamt in der Klos­ter­kir­che folg­te das Fes­tes­sen im Barock­saal. Im Okto­ber ver­brach­te er sei­nen Urlaub bei sei­ner Fami­lie in Wei­den und kehr­te am 18.10. zurück. Am 19.10. wur­de fr. Petrus in der Frühe, bevor dass Chor­ge­bet begann, tot in der Kir­che auf­ge­fun­den. Schon bald bes­tä­tig­te sich durch Abs­chieds­brie­fe die Befürch­tung, was sich Schrec­kli­ches in der Nacht ereig­net haben muss­te. Am 25.10. zele­brier­te Abt Tho­mas das Pon­ti­fi­kal­re­quiem, an dem auch vie­le Äbte und Mit­brü­der aus ande­ren Klös­tern teil­nah­men sowie sei­ne Ver­wand­ten und zahl­rei­che Freun­de und Bekann­te aus sei­ner Hei­mat. In die­ser sch­we­ren Stun­de des Abs­chie­des gab uns in der Homi­lie ein Wort aus den Psal­men, das uns auch wei­ter beglei­ten und hel­fen kann, geistli­che Wei­sung und Trost:

Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. Von fern erkennst du mei­ne Gedanken.Du bist ver­traut mit all mei­nen Wegen. …

Wür­de ich sagen: „Fins­ter­nis soll mich bedec­ken, statt Licht soll Nacht mich umge­ben“, auch die Fins­ter­nis wäre für dich nicht fins­ter, die Nacht wür­de leuch­ten wie der Tag, die Fins­ter­nis wäre wie Licht. (Psalm 139)

Wie auch für die ande­ren zuletzt vers­tor­be­nen Mit­brü­der zele­brier­ten wir 30 Tage lang die hei­li­ge Mes­se für ihn.

Wir beglei­te­ten auch drei wei­te­re uns sehr Ver­bun­de­ne auf ihrem letz­ten irdis­chen Weg. Kurz nach Altabt Tho­mas vers­tarb in Abens­berg am Mor­gen des 19.12. Herr Anton Röhrl, lang­jäh­ri­ger Päch­ter der Klos­ters­chen­ke. Ein hal­bes Jahr nach ihm vers­tarb am 20.06. sei­ne Frau Elfrie­de Röhrl, die mit ihm in all den Jah­ren gemein­sam die Klos­ters­chen­ke geführt und geprägt hat­te. Für bei­de zele­brier­te Abt Tho­mas in der Abtei­kir­che ein Pon­ti­fi­kal­re­quiem, das von Prof. Kohlhäufl mit sei­ner Scho­la musi­ka­lisch ges­tal­tet wur­de. Die Beer­di­gun­gen waren dann im Ans­chluss auf dem Abens­ber­ger Friedhof. Nach ihrer Hei­rat 1954 über­nah­men die jun­gen Wir­ts­leu­te die Klos­ters­chen­ke und inves­tier­ten ihre jugend­li­che Kraft in den Auf­bau einer moder­nen Gast­wir­ts­chaft. Denn gera­de Ende der 50iger und in den 60iger Jah­ren ist der Besu­chers­trom in Wel­ten­burg immer mehr ange­wach­sen. Vorauss­chauend und weit­blic­kend hat die Klos­ters­chen­ke damals die Wei­chen ges­tellt durch Moder­ni­sie­run­gen und Erwei­te­run­gen und so auch Akzen­te für den Tou­ris­mus in der gesam­ten Region gesetzt. Neben der Füh­rung der Klos­ters­chen­ke waren die Ehe­leu­te Röhrl auch in zahl­rei­chen Ehre­näm­tern enga­giert wie etwa bei der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie und der Stif­tung Aven­ti­num. Ihr Ein­satz auf kul­tu­re­ller Ebe­ne ragt aber beson­ders heraus. Für vie­les waren sie Initia­to­ren und Motor. Beson­ders erwähnt seien die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft und die „Grup­pe Ges­chich­te“ der Wel­ten­bur­ger Akademie.

Am 4.08. vers­tarb nach lan­gem Lei­den der eme­ri­tier­te Regens­bur­ger Weih­bis­chof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger. Er war vie­le Jah­re für die Ordens­leu­te des Bis­tums zus­tän­dig und nahm z. B. fast an jeder Sitzung der AGOM teil, die auch immer wie­der in unse­rem Gäs­tehaus tag­ten. Meh­re­re Mit­brü­der weih­te er in unse­rer Klos­ter­kir­che zu Dia­ko­nen. Abt Tho­mas nahm sowohl am Pon­ti­fi­kal­re­quiem im Hohen Dom zu Regens­burg teil als auch an der Bei­setzung in der Pfarrkir­che sei­ner Hei­mat Hof­kir­chen teil.

Nach so viel trau­ri­gen Anläs­sen kön­nen wir gottlob aber auch von frohen Stun­den und Tagen berichten:

So begann das Kir­chen­jahr wie­der mit dem Adven­ts­markt, bei dem auch zwei neue Klös­ter ver­tre­ten waren, die Abteien Pan­nonhal­ma (Ungarn) und Müns­tersch­war­zach. Zur Freu­de der Kin­der war wie­der der Esel „Mimi“ dabei. Jeden Abend bes­chenk­te sie der Niko­laus, der in festli­cher Pro­zes­sion in den Klos­terhof ein­zog. Trotz Nie­drig­was­ser konn­ten die Schif­fe zu den „Glüh­wein­fahr­ten“ aus Kelheim noch kom­men. Zahl­rei­che Grup­pen aus ganz Deu­ts­chland waren dazu schon seit lan­gem ange­mel­det. In die­sen Tagen rüs­ten wir uns zum zehn­ten Klostermarkt.

Von den zahl­rei­chen Besu­chern, die uns das Jahr hin­durch beehr­ten, möch­ten wir eini­ge beson­ders erwäh­nen. Bis­chof Gre­gor Maria Han­ke OSB von Eichs­tätt kam am 29.04. mit dem ortho­do­xen Bis­chof Cor­ne­liu aus Rumä­nien und des­sen Beglei­tern zu uns. Sie nah­men an der Ves­per, am Aben­des­sen und an der ans­chließen­den Rekrea­tion teil. Am 29.05. unter­nah­men die Dele­gier­ten der Liga-Bank einen Aus­flug zum Klos­ter. Prof. Kohlhäufl ges­tal­te­te mit sei­nem Chor eine Marien-Ves­per. Er been­de­te in die­sem Jahr die musi­ka­lis­che Lei­tung der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft, die er 30 Jah­re lang mit großen Enga­ge­ment und Kön­nen ausüb­te. Beim Som­mer­kon­zert am 14.07. diri­gier­te erst­mals Herr Wolf­gang Hör­lin. Am 22.07. stat­te­te uns Regio­nal­bis­chof Hein­rich Tim­me­re­vers (Vech­ta / Müns­ter) einen Besuch ab. Er wur­de u. a. vom Offi­zia­lats­rat Msgr. Bernd Win­ter beglei­tet, der vor 25 Jah­ren in unse­rer Abtei­kir­che die Pries­ter­weihe emp­fan­gen hat­te. Am 5.08. beglei­te­te Fürs­tin Glo­ria von Thurn und Taxis Kurien­bis­chof Giu­sep­pe Sciac­cia nach Wel­ten­burg. Am 30.08. fand zum drit­ten mal der Kon­ven­taus­flug des Holy Cross Monas­tery (Texas) zu uns statt. Vom 2.–4.11. nahm der Abt­prä­ses der Otti­lia­ner Kon­gre­ga­tion, Erzabt Jere­mias Schrö­der mit zwei Mit­brü­dern an einer Tagung in unse­rem Gäs­tehaus teil.

Wir sel­ber dur­ften beim Kon­ven­taus­flug am 20.11. die Gast­freunds­chaft der Dillin­ger Fran­zis­ka­ne­rin­nen im ehe­ma­li­gen Bene­dik­ti­ner­klos­ter Michel­feld bei Auer­bach erfah­ren. Obe­rin Sr. Mad­len emp­fing uns mit Kaf­fee und Gebäck. Ans­chließend hielt uns in der his­to­ris­chen Gewan­dung des hl. Sti­fer­bis­chofs Otto von Bam­berg Herr Dietl eine aus­führ­li­che Füh­rung in der Asam­kir­che und Sakris­tei. Um 12.00 Uhr waren wir bei den Sch­wes­tern im Refek­to­rium zum Mit­ta­ges­sen ein­ge­la­den und haben im Ans­chluss im Herz-Jesu-Chor die Mit­tagsho­re gesun­gen. Dann unter­nah­men wir einen Spa­zier­gang zum Friedhof, durch die Regens Wag­ner Werks­tät­ten, den “Sin­nes­weg” und die Stic­ke­rei. Vor der Rück­fahrt war mit den Sch­wes­tern gemein­sa­mer Kaf­fee. Wir dan­ken ihnen herz­lich für den schö­nen Tag!

Wäh­rend es im Kon­vent kei­ne Neuein­trit­te gab, sind zwei frohe Anläs­se in der Obla­ten­ge­meins­chaft zu nen­nen. Am 8.07. leg­te Herr Matthias Mitlöh­ner in der Mit­tagsho­re die Obla­tion ab und erhielt den hl. Boni­fa­tius zu sei­nem Patron. Auch sei­ne Fami­lie konn­te dabei zuge­gen sein. Am 29.10. wur­de Herr Peter Ehr­lin­ger in das Pro­be­jahr der Obla­ten aufgenommen.

In die­sem Jahr hat­ten wir auch meis­tens Glück mit dem Wet­ter. So konn­te nach drei Jah­ren wie­der die Fron­leich­nams­pro­zes­sion von der Abtei­kir­che ins Dorf statt­fin­den. Am Hoch­fest St. Bene­dikt, Patron Euro­pas, 11.7. konn­ten wir wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren nach dem Pon­ti­fi­ka­lamt in den Bier­gar­ten ein­la­den. Die Fest­pre­digt hielt uns die­ses mal Pfa­rrer Dr. Cle­mens Her­gen­rö­der aus Ingolstadt.

Das bür­ger­li­che Jahr began­nen wir tra­di­tio­nell zur gemein­sa­men geistli­chen Stär­kung in den Kon­ven­te­xer­zi­tien, zu denen uns der dama­li­ge Pro­vin­zial der Pas­sio­nis­ten, P. Dr. Gre­gor Len­zen beglei­te­te. Abt Tho­mas stärk­te sei­ne Gesundheit mit einer drei­wö­chi­gen Kneipp­kur in Bad Wörisho­fen ab 17.07. In Rom nahm er vom 15. — 26.09. am Äbte­kon­gress des Ordens in S. Ansel­mo teil. Dort wähl­ten die Ver­sam­mel­ten Abt Not­ker Wolf für wei­te­re vier Jah­re zum Abt­pri­mas unse­res Ordens. Nach Rom zog zum Win­ter­se­mes­ter auch P. Lukas, um an der päpstli­chen Uni­ver­si­tät Gre­go­ria­na Spi­ri­tua­li­tät zu stu­die­ren. Er wohnt im Kolleg S. Ansel­mo. Einen Tage­saus­flug nach Rom unter­nah­men am 21.10. P. Gre­gor und Fr. Simon. Sie nah­men dort an der Hei­ligs­pre­chung der Anna Schäf­fer aus dem nahen Min­dels­tet­ten teil.

Vie­le die­ser Anläs­se, Fes­te und Besu­che konn­ten uns zu einer geistli­chen „Rüs­tzeit“ die­nen und stär­ken. Weni­ger ange­nehm war die äuße­re „Rüs­tzeit“. Über vie­le Mona­te hin­weg waren große Tei­le des Gäs­tehau­ses, der Klos­ters­chen­ke und des Torhau­ses ein­ge­rüs­tet, so dass unse­re Gäs­te, Anges­tell­ten und wir mit aller­lei Eins­chrän­kun­gen leben muss­ten und teil­wei­se noch müs­sen. Inz­wis­chen konn­ten aber die Sanie­rung der Dächer und der Außen­fas­sa­den abges­chlos­sen wer­den, so dass nun mit dem Inne­naus­bau des Gäs­tehau­ses begon­nen wur­de. Wir hof­fen, bis Ende kom­men­den Jah­res fer­tig zu wer­den, so dass dann wie­der Ein­zel­gäs­te und Grup­pen in größe­rer Zahl die neuen Zim­mer und Räum­lich­kei­ten nutzen und genießen können.

Nicht nur an den Gebäu­den nagt der Zahn der Zeit, son­dern auch an unse­rer Gesundheit. P. Cle­mens muss­te sich mehr­mals in die Gold­berg­kli­nik nach Kelheim bege­ben und zog von sei­nem Zim­mer in der Klau­sur im Juni in die Infir­me­rie um. Nach einem Monat Kurz­zeitp­fle­ge im Cari­tas Altenheim St. Josef in Neus­tadt, kehr­te er gut erholt zurück, so dass er nun wie­der am Kon­ven­tamt und den Mahl­zei­ten teil­neh­men kann. P. Raphael konn­te nach sei­ner Eme­ri­tie­rung 2002 als Expo­si­tus in Obe­rried am Arber wei­terhin im dor­ti­gen Pfarrhaus woh­nen blei­ben. Zuneh­men­de Alterssch­wä­che und Erkran­kun­gen mach­ten mehr­mals Aufenthal­te im Kreis­kran­kenhaus Viech­tach not­wen­dig. Er ist nun auf Pfle­ge ange­wie­sen und über­sie­del­te in das Neus­täd­ter Altenheim.

Aus dem Kreis der Anges­tell­ten wur­de am 26.04. Frau Stein­ber­ger verabs­chie­det, die vie­le Jah­re in unse­rer Wäs­che­rei gewirkt hatte.

Zwei ihrer Vor­gän­ge­rin­nen, die Gesch­wis­ter Her­mi­ne Fröh­ler und Otti­lie Trübs­wet­ter aus Wel­ten­burg, waren in den Mona­ten zuvor vers­tor­ben und wur­den auf dem Friedhof in Wel­ten­burg bes­tat­tet. Einer tüc­kis­chen Krankheit fiel auch unse­re frühe­re Köchin Frau Maria Ober­maier zum Opfer.

Mit dem Tod haben wir die­sen Jah­res­be­richt begon­nen, mit dem Tod ihn auch abges­chlos­sen. So wenig ange­nehm die­ses The­ma auch für uns alle ist, das Ster­ben gehört zum Leben dazu. Schon der hei­li­ge Bene­dikt mahnt uns im IV. Kapi­tel sei­ner Regel, „sich den drohen­den Tod täglich vor Augen zu hal­ten.“ Aber er ist nicht das Letz­te – son­dern Durch­gang zum Leben, zum ewi­gen Leben. Dass uns die­ses in Chris­tus ent­ge­gen gekom­men ist, dür­fen wir bald wie­der am Weih­nachts­fest feiern. Mit­ten in der Nacht einer tod­ge­weih­ten Welt wird im Got­tes­sohn jener gebo­ren, der von sich bekennt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“. So geht er mit uns durch so man­ches Dun­kel unse­res Lebens. Wir wüns­chen Ihnen allen den Beis­tand die­ses göttli­chen Beglei­ters zu den kom­men­den weih­nachtli­chen Feier­ta­gen, dem Jah­res­wech­sel und dann auf all Ihren Wegen im ANNO DOMINI 2013,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2011

Advent 2010 – Advent 2011

“Macht hoch die Tür, die Tor mach weit” — so sin­gen wir wie­der im Advent, um dem Herrn die Wege zu bereiten.

“Macht hoch die Tür” – das denkt vie­lleicht so man­cher unse­rer Besu­cher, wenn er schon seit Mona­ten den Tor­bau vers­chlos­sen fin­det. Bau­zäu­ne, Gerüs­te, Krä­ne, Mas­chi­nen und Fahr­zeu­ge vers­pe­rren den ver­trau­ten Zugang zum Klos­terhof von Wes­ten her. Die Arbei­ten im Rah­men der Gene­ral­sa­nie­rung unse­res Gäs­te­trak­tes lau­fen auf Hoch­tou­ren und gehen gut voran. Seit Ende Okto­ber ist das gesam­te Gäs­tehaus oberhalb der Klos­ters­chen­ke ges­chlos­sen. Einen großen Teil der Inne­naus­tat­tung über­ga­ben wir den Mallers­dor­fer Sch­wes­tern für ihre Ein­rich­tun­gen in Rumä­nien. Unse­re Anges­tell­ten ergänz­ten zum Mar­tins-Fest den Trans­port mit Kin­der­be­klei­dung und Spiel­sa­chen von ihren Fami­lien. So bleibt auch heu­te noch die Tei­lung des Man­tels die­ses belieb­ten Hei­li­gen aktuell.

Tei­len möch­ten wir auch mit Ihnen, was sich bei uns im zurüc­klie­gen­den Jahr seit Advent 2010 ereig­net hat.

Begon­nen hat der Advent wie­de­rum mit unse­rem Klos­ter­markt. Bei unge­wöhn­lich mil­den Tem­pe­ra­tu­ren zog er auch in die­sem Jahr Tau­sen­de von Besu­chern aus Nah und Fern an. Unmit­tel­bar danach setz­te star­ker Sch­nee­fall ein. Bis ins neue Jahr hinein hielt sich im gan­zen Land eine ges­chlos­se­ne Sch­nee­dec­ke. Die großen Sch­nee­mas­sen rich­te­ten auch an den Dächern der Klos­ter­ge­bäu­de erhe­bli­chen Scha­den an.

Am vor­letz­ten Tag des Jah­res berei­te­te uns Altabt Tho­mas mit einem abend­li­chen Besuch eine Übe­rras­chung. Er war zusam­men mit Fr. Kons­tan­tin auf dem Weg von Wech­sel­burg nach Ettal. Dort wird er beson­ders von ihm lie­be­voll betreut und gep­flegt, wofür wir Fr. Kons­tan­tin und dem Etta­ler Kon­vent sehr dank­bar sind.

Unse­re jähr­li­chen Exer­zi­tien hiel­ten wir vom 9. — 13. Januar. Ganz kurz­fris­tig sprang Altabt Emme­ram Geser aus Met­ten / Mallers­dorf ein und sprach über die Selig­prei­sun­gen der Berg­pre­digt nach dem Jesus-Buch des Papstes.

In die­sen Tagen setz­te auch Tau­wet­ter ein. Der Pegel der Donau stieg rasch an und am letz­ten Abend der Exer­zi­tien begann die Feuer­wehr mit dem Auf­bau des Hochwasserschutzes.

Am Gedenk­tag der hei­li­gen Mau­rus und Pla­ci­dus, 15. Januar, trat Herr Lam­bert Hell­mann aus Bre­men-Ense in West­fa­len unse­rer Obla­ten­ge­meins­chaft bei. Bei der Obla­tion erhielt er als Patron den hl. Mater­nus von Köln. Seit dem 11. April berei­tet sich Herr Matthias Mitlöh­ner im Pro­be­jahr auf die Obla­tion vor. Am 24. Sep­tem­ber wur­den er und sei­ne Frau Bar­ba­ra von P. Michael auf dem Frauen­berg getraut. Die ans­chließen­de Feier fand im Barock­saal des Klos­ters statt.

Am 15. März vollen­de­te P. Cle­mens, der Senior unse­res Hau­ses, sein 85. Lebens­jahr. Anläss­lich sei­nes 75. Gebur­ts­ta­ges war Prof. Josef Kohlhäufl an sei­nem Namens­tag, dem Hoch­fest des hl. Josef, zum Mit­ta­ges­sen und Kaf­fee bei uns zu Gast. Mit uner­müd­li­chem Eifer lei­tet er seit 1982 unse­re Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft. Ihr ers­ter Ein­satz ist jeweils die Mit­ges­tal­tung des Kon­ven­tam­tes am I. Advent und nach den zwei großen Kon­zer­ten im Som­mer und Herbst schließt sich der Reigen mit einem Kon­zert im Rah­men des Klostermarktes.

Im Zuge der Zusam­men­füh­rung der Klos­ters­chen­ke und des Gäs­tehau­ses zur Wel­ten­bur­ger Klos­ter­be­trie­be GmbH gab es für unser all­tä­gli­ches Leben eine Verän­de­rung. Unser Kon­vent und das Gäs­tehaus wer­den nun über­wie­gend von der Küche der Klos­ters­chen­ke bekocht. Infol­ge des­sen woll­te sich unser bishe­ri­ger Küchen­chef, Herr Jür­gen Lan­ger, nach fast zehn­jäh­ri­ger Tätig­keit bei uns beru­flich verän­dern. Am 27. März haben wir ihn verabs­chie­det. Wir dan­ken ihm an die­ser Ste­lle noch­mals herz­lich und wüns­chen ihm alles Gute für sei­nen wei­te­ren Weg.

Ein großer und freu­di­ger Tag für unse­re Gemeins­chaft war der 21. Mai. S.E. der hoch­wür­digs­te Herr Bis­chof von Eichs­tätt und bene­dik­ti­nis­che Mit­bru­der Dr. Gre­gor M. Han­ke OSB spen­de­te in der voll besetz­ten Abtei­kir­che unse­rem P. Lukas das Sakra­ment der Pries­ter­weihe. Unter den vie­len Gäs­ten waren sei­ne Fami­lie, Ver­wand­te und Bekann­te aus der Sch­warz­wäl­der Hei­mat, vie­le Pries­ter, Dia­ko­ne, Semi­na­ris­ten und Freun­de. Eine beson­de­re Freu­de für den Neu­pries­ter war die Kon­ze­le­bra­tion von Abt em. Alkuin Nyi­ren­da aus Han­ga, der aus Rom zu die­sem Anlass ange­reist war. In sehr feier­li­cher Wei­se wur­de die Weihe­li­tur­gie von der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft unter der Lei­tung von Prof. Josef Kohlhäufl musi­ka­lisch mit­ges­tal­tet. Ihm und allen Musi­zie­ren­den an die­ser Ste­lle noch­mals ein herz­li­ches „Vergelt’s Gott“. Das Fest­mahl fand ans­chließend im Gar­ten­saal der Klos­ters­chen­ke statt. Stell­ver­tre­tend für das gesam­te Küchen- und Ser­vi­ce­team dan­ken wir dem Ehe­paar Anton und Gabi Röhrl, dem Chef­koch Herrn Hans Ruf und dem Kon­di­tor­meis­ter Herrn Gerhard Hopfinger.

Am 29. Mai feier­te P. Lukas in Todt­nau die Hei­mat­pri­miz, an der auch Abt Tho­mas, P. Stephan und Fr. Simon teil­nah­men. Die Pri­miz­pre­digt hielt Abt em. Dr. Johan­nes Gart­ner von Sec­kau / Sei­tens­tet­ten. Zum Pri­mi­zamt sang der Todt­nauer Johan­nes­chor die „Lukas-Mes­se“ von Her­bert Kai­ser, dem Chor­lei­ter des Kir­chen­cho­res, in Orches­ter­fas­sung. Kurz­fris­tig sprang P. Stephan als Orga­nist ein, da der dor­ti­ge Orga­nist aus Krankheits­grün­den weni­ge Tage vorher absa­gen muss­te. In sei­ner Prak­ti­kumsp­fa­rrei Mariä Him­mel­fahrt in Kelheim zele­brier­te P. Lukas am Hoch­fest Chris­ti Him­mel­fahrt, dem 2. Juni, eine Nach­pri­miz, bei der Direk­tor Dr. Chris­toph Bin­nin­ger, der Lei­ter des Stu­dium Rudolphi­nums am Regens­bur­ger Pries­ter­se­mi­nar die Pre­digt hielt.

Weni­ger festlich ging es an Fron­leich­nam zu. Am Vora­bend gab es einen kur­zen aber hef­ti­gen Sturm mit Sturz­re­gen, der in der gesam­ten Umge­bung erhe­bli­che Schä­den anrich­te­te. Straßen und Bahn­li­nien muss­ten ges­perrt wer­den. Auch im Klos­ter­be­reich stürz­ten zahl­rei­che Bäu­me um. Einer davon durchs­chlug das Dach eines unse­rer Gebäu­de; Regen drang an vers­chie­de­nen Ste­llen ins Haus. So war man sich tags darauf einig, die Pro­zes­sion nur innerhalb der Kir­che durch­zu­füh­ren. Vor dem Ein­gang der Kir­che hat­ten Jugend­li­che aus dem Dorf früh mor­gens den­noch einen Blu­men­tep­pich gelegt.

Zum Bene­dik­tus­fest am 11. Juli kam als Hauptze­le­brant und Fest­pre­di­ger Abt em. Maka­rios Hebler von Tho­ley, der in Seu­bers­dorf Pfa­rrer ist. Nach Jah­ren unbes­tän­di­gen Wet­ters hat­ten wir in die­sem Jahr wie­der Glück und konn­ten nach dem Pon­ti­fi­ka­lamt zusam­men mit den Mit­feiern­den im Klos­terhof ein­keh­ren und bewir­tet werden.

Am 8. August seg­ne­te Abt Tho­mas die neuen Büro­räu­me der Klos­ter­be­trie­be im 1. Ober­ges­choss des Gebäu­des am West­tor. In das Erd­ges­choss wur­de unse­re Wäs­che­rei ver­legt. Zur Mit­te der Sai­son feier­te der Kon­vent gemein­sam mit den Anges­tell­ten der Klos­ters­chen­ke das “Berg­fest”. Dazu wur­de abends im Klos­terhof gegrillt.

Am 13. August kam Fr. Petrus Pirthauer, gebo­ren in Wei­den in der Oberp­falz, zu uns nach Wel­ten­burg. Er möch­te aus der Abtei Ettal in unser Klos­ter über­tre­ten und begann des­halb eine ein­jäh­ri­ge Pro­be­zeit. Er ist inz­wis­chen als Refek­to­riar tätig, so dass Fr. Simon wie­der mehr Zeit für die Schrei­ne­rei hat.

Nach­dem Bis­chof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann von Spe­yer P. Josef Spie­gel zuge­sagt hat, ihn in sei­ne Diö­ze­se zu inkar­di­nie­ren, hat er um Ent­bin­dung von den Ordens­ge­lüb­den gebe­ten. Das Indult des Apos­to­lis­chen Stuh­les steht noch aus.

Das Patro­zi­nium unse­rer Kon­gre­ga­tion, das Hoch­fest der hei­li­gen Schutzen­gel, fiel in die­sem Jahr auf einen Sonn­tag. An die­sem Tag feier­te Abt Tho­mas sein Sil­ber­nes Pries­ter­ju­bi­läum. Die Fest­pre­digt hielt sein dama­li­ger Pri­miz­pre­di­ger, Prof. Dr. Franz Xaver Sedl­meier aus Augs­burg. Nach dem ans­chließen­den Emp­fang bei Blas­mu­sik und Sekt im son­ni­gen Klos­terhof fand im Barock­saal das Fes­tes­sen statt.

Ihres 25. Pro­fess­ta­ges gedach­ten am 29. Sep­tem­ber P. Michael und am 31. Okto­ber P. Gregor.

Wie im Vor­jahr führ­te auch in die­sem Jahr der Kon­ven­taus­flug fünf Mit­brü­der zu Zis­ter­zien­se­rin­nen. Am 5. Okto­ber ging es zur Abtei Obers­chö­nen­feld, wo uns Sr. Regi­na nach der Begrüßung durch die Prio­rin eine aus­führ­li­che Kir­chen­füh­rung hielt. Im Ans­chluss konn­ten wir mit den Sch­wes­tern die Mit­tagsho­re sin­gen und dann im Bier­gar­ten zu Mit­tag essen. Im Ans­chluss erhiel­ten wir eine Füh­rung durch die Son­de­rauss­te­llung zum 800-Jahr-Jubi­läum der Abtei. Vor der Heim­fahrt waren wir zum Kaf­fee ins Gäs­te-Refk­to­rium eingeladen.

“Macht hoch die Tür” — das soll auch wäh­rend der Bau­zeit für unse­re Gäs­te gel­ten, auch wenn wir nun für zwei Jah­re nur eine klei­ne­re Anzahl an Zim­mern zur Ver­fü­gung haben. Wir bit­ten Sie des­halb darum, sich früh­zei­tig anzu­mel­den — das gilt beson­ders für die Semi­na­re, die wir auch im kom­men­den Jahr 2012 wie­der anbieten.

“Macht hoch die Tür” — das Adven­ts­lied appe­lliert mit die­sem Ruf an jeden ein­zel­nen von uns. Der am 1. Mai 2011 selig ges­pro­che­ne Papst Johan­nes Paul II. hat das in sei­nem pro­gram­ma­tis­chem Aufruf bei sei­ner Amtsein­füh­rung 1978 so for­mu­liert: “Öff­net die Türen dem Erlö­ser”. Es bleibt unse­re bes­tän­di­ge Auf­ga­be, zu der uns gera­de die Wochen vor Weih­nach­ten wie­der ans­por­nen wollen, so dass wir in der 5. Strophe die­ses Lie­des auch sin­gen dür­fen: “mein’s Her­zens Tür dir offen ist”. Denn „Dem Namen dein , o Herr, sei ewig Pre­is und Ehr”. Oder mit unse­rem bene­dik­ti­nis­chen Mot­to for­mu­liert “Auf das Gott in allem verherrlicht werde”.

Wir hof­fen, dass von der Verherrli­chung Got­tes auch bei uns im zurüc­klie­gen­den Jahr etwas aufleuch­ten konn­te und dass wir wei­terhin die­sen Weg gehen, nicht nur wir Mön­che hier im Klos­ter Wel­ten­burg, son­dern Sie alle, die uns auf viel­fa­che Wei­se ver­bun­den sind. Wir dan­ken Ihnen für Ihr Gebet, Ihre Unters­tützung und alle Teil­nah­me an unse­rem klös­ter­li­chen Leben. Ger­ne schließen wir Sie in unser tägli­ches Beten ein.

Wir wüns­chen Ihnen ein geseg­ne­tes Weih­nachts­fest und den Beis­tand Got­tes im Jahr des Herrn 2012,

Ihre Bene­dik­ti­ner der Abtei Weltenburg

Jahresbericht 2010

Advent 2009 – Advent 2010

 

Wer von Ihnen in den letz­ten Wochen bei uns im Klos­ter war, wird sich gewun­dert haben, dass er nicht wie gewohnt durch das West­tor in den Klos­terhof fah­ren oder gehen konn­te, son­dern von einem Bau­zaun auf­gehal­ten wurde. 

Unmit­tel­bar nach Ende der Sai­son haben wir Anfang Novem­ber mit der schon lan­ge ans­tehen­den For­tsetzung der Gene­ral­sa­nie­rung der Klos­te­ran­la­ge begon­nen. Die Maß­nah­me umfasst den Tor­bau und den Trakt an der Donau, in dem die Begeg­nungss­tät­te St. Georg unter­bracht ist. Das dor­ti­ge Enga­ge­ment in der Erwach­se­nen­bil­dung ist ein wich­ti­ger Teil des pas­to­ra­len Wir­kens der Abtei. Um die­ses auch in Zukunft zeit­ge­mäß leis­ten zu kön­nen, bedarf es neben den denk­mal­p­fle­ge­ris­chen Maß­nah­men zum Erhalt der Wir­ts­chafts­ge­bäu­de, die wesentlich zum Gesamt­kunst­werk der baroc­ken Klos­te­ran­la­ge gehö­ren, auch einer Ver­bes­se­rung der Orga­ni­sa­tion des Gäs­tehau­ses durch bau­li­che Verän­de­run­gen. Gleich­zei­tig wird das Über­nach­tung­san­ge­bot ges­tei­gert durch den Ein­bau von wei­te­ren Zim­mern im Dach­ges­choss. Es ist drin­gend erfor­der­lich, die Aufla­gen des Brands­chutzes umzu­setzen und die Ins­ta­lla­tion zu erneuern. Durch die Reno­vie­rung­sar­bei­ten möch­ten wir es älte­ren und behin­der­ten Gäs­ten möglich machen, ohne Hin­der­nis­se bei uns woh­nen zu kön­nen. So ist nicht nur ein Auf­zug bei der neuen Rezep­tion im Tor­bau geplant, son­dern auch die Auss­tat­tung von vier behin­der­ten­ge­rech­ten Zim­mern. Seit der Errich­tung des Gäs­tehau­ses in den 70er Jah­ren hat sich vers­tänd­li­cher­wei­se vie­les abge­nutzt, so dass wir auch die Zim­mer dort volls­tän­dig erneuern müssen. 
Wir möch­ten dadurch wie­der mehr der Regel unse­res hl. Vaters Bene­dikt ents­pre­chen kön­nen, der in der Gast­freunds­chaft eine große Auf­ga­be für sei­ne Klös­ter sieht. Wir rech­nen mit einer Bau­zeit von unge­fähr drei Jah­ren. Bis zum Okto­ber des kom­men­den Jah­res kann der Gäs­te­be­trieb wie gewohnt wei­ter lau­fen. So bie­ten wir Ihnen wie­der ein umfan­grei­ches Kurs­pro­gramm an. Auch für das Jahr 2011 ist unser Gäs­tehaus von sons­ti­gen Grup­pen und Tagun­gen bereits sehr gut gebucht. 

Ein großer Einsch­nitt im wir­ts­chaftli­chen Bereich unse­res Klos­ters ist die Grün­dung der Wel­ten­bur­ger Klos­ter­be­trie­be GmbH zum 1. Novem­ber, die die Klos­ters­chen­ke und das Gäs­tehaus umfasst. 
Zu die­sem Datum ende­te die Ver­pach­tung der Klos­ters­chen­ke an Fami­lie Röhrl, nach­dem die­se seit 1934 in drit­ter Gene­ra­tion die Gas­ts­tät­te betrie­ben hat­te. Für ihr viel­fäl­ti­ges Enga­ge­ment nicht nur in der Gas­tro­no­mie, son­dern auch auf kul­tu­re­ller Ebe­ne wie etwa die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft, der Grup­pe Ges­chich­te der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie und im Verein der Freun­de der Abtei möch­ten wir uns an die­ser Ste­lle noch­mals ganz herz­lich bedanken. 
Doch Fami­lie Röhrl bleibt Wel­ten­burg wei­ter ver­bun­den, da Anton Röhrl jun. zusam­men mit unse­rem Zelle­rar P. Bene­dikt die Ges­chäfts­füh­rung der GmbH über­nom­men hat. Nach der Win­ter­pau­se wer­den ab März auch die bei­den Küchen zusam­men­ge­legt, so dass Kon­vent und Klos­ter­gäs­te von der Schen­ke bekocht werden. 

Nach die­ser kur­zen Vorauss­chau möch­ten wir Ihnen aber auch wie gewohnt einen Ein­blick in die Ereig­nis­se des zurüc­klie­gen­den Jah­res geben. 
Zum sieb­ten mal rich­te­ten wir am ers­ten Adven­ts­wo­che­nen­de den Klos­ter­markt aus. Wie schon in den vorher­gehen­den Jah­ren zog er Tau­sen­de von Besu­chern an. Die Eröff­nung wur­de vom Baye­ris­chen Fern­sehen auf­ge­zeich­net und mehr­mals ausgestrahlt. 

Zu den heraus­ra­gen­den Ereig­nis­sen für unse­re Klos­ter­ge­meins­chaft gehört im Jahr 2009 sicher die Tagung der Dia­log-Kom­mis­sion der Deu­ts­chen Bis­chofs­kon­fe­renz mit der Ortho­do­xen Kir­che vom 7. bis 10. Dezem­ber in unse­rem Gäs­tehaus. Wir freu­ten uns über den Besuch der 20 Teil­neh­mer, die zusam­men mit unse­rem Diö­ze­san­bis­chof Gerhard-Lud­wig Müller die­se Tage bei uns ver­brach­ten. Unter ihnen waren auch Bis­chof Gerhard Fei­ge von Mag­de­burg sowie Weih­bis­chof Niko­laus Sch­werdt­fe­ger aus Hil­desheim. Begrüßen dur­ften wir zu die­sem Anlass die ortho­do­xen Erz­bis­chö­fe Teo­fan und Filipp sowie Bis­chof Sera­fim. Das Pon­ti­fi­ka­lamt zum Hoch­fest Maria Imma­cu­la­ta zele­brier­te Bis­chof Gerhard Lud­wig. Tags darauf feier­te Bis­chof Gerhard Fei­ge das Konventamt. 

Siehe auch Kom­mu­ni­qué des sechs­ten Theo­lo­gis­chen Ges­prächs zwis­chen der Deu­ts­chen Bis­chofs­kon­fe­renz und der Rus­sis­chen Ortho­do­xen Kir­che 

Bis­chof Gerhard Lud­wig kam noch zu zwei wei­te­ren Anläs­sen nach Wel­ten­burg. Am Drei­fal­tig­keits­fest eröff­ne­te er mit einem Pon­ti­fi­ka­lamt das 250. Jubi­läums­jahr der Wel­ten­burg Drei­fal­tig­keits-Bru­ders­chaft. Als er zusam­men mit einer öku­me­nis­chen Dele­ga­tion der luthe­ris­chen Kir­chen am 27. Okto­ber Klos­ter Wel­ten­burg besuch­te, san­gen wir gemein­sam die Vesper. 

Fer­ner besuch­te uns der inz­wis­chen zum Kar­di­nal ernann­te Mün­che­ner Erz­bis­chof Reinhard Marx. Mit sei­nen Mitar­bei­tern mach­te er am 27. Mai einen Aus­flug nach Wel­ten­burg. Im August ver­brach­te zwei­mal Erz­bis­chof Fla­vian-Joseph Mel­ki von der syrisch-anti­oche­nis­chen Kir­che im Liba­non eini­ge Tage bei uns. Am Hoch­fest unse­rer Klos­ter­grün­der Eus­ta­sius und Agi­lus zele­brier­te er das Konventamt. 

Im Februar hat Fr. Lukas an der Uni­ver­si­tät Regens­burg das Theo­lo­gies­tu­dium mit dem Diplom abges­chlos­sen. Aus der Hand unse­res bene­dik­ti­nis­chen Mit­bru­ders Bis­chof Gre­gor Maria Han­ke OSB emp­fing er am 23. April, dem Hoch­fest unse­res Kir­chen­pa­trons, des hl. Georg, die Dia­ko­nats­weihe. Seit Sep­tem­ber ist er im Rah­men des Pas­to­ral­kur­ses der Diö­ze­sen Regens­burg-Pas­sau bei Dekan Hans Maier in der Pfa­rrei Mariä Him­mel­fahrt in Kelheim eingesetzt. 
Da im Februar die Eltern von P. Gre­gor im Kran­kenhaus sein muss­ten, reis­te er zu ihnen. Lei­der vers­tarb sein Vater kurz vor sei­ner Ankunft in der Hei­mat. Auf­grund der sehr star­ken Sch­nee­fä­lle in die­sen Tagen konn­te vom Kon­vent lei­der nie­mand an der Beer­di­gung von P. Gre­gors Vater teilnehmen. 

Zwei Wochen spä­ter ließ sich P. Gre­gor am 23. Februar von zahl­rei­chen Gäs­ten anläss­lich sei­nes 50. Gebur­ts­ta­ges feiern. Sogar die Mit­tel­ba­ye­ris­che Zei­tung folg­te der Ein­la­dung in den gefüll­ten Barock­saal und berich­te­te Tags darauf mit Bericht und Foto der Ehren­gäs­te. Der Fest­tag begann bereits mor­gens mit einem Ständ­chen der Kin­der­gar­ten­kin­der aus Stau­bing und ende­te mit der Fest­mes­se unter musi­ka­lis­cher Betei­li­gung des Wel­ten­bur­ger Kir­chen­cho­res. Inz­wis­chen hat er begon­nen, das sil­ber­ne Pro­fess­ju­bi­läum im kom­men­den Jahr vorzubereiten. 
Auch Abt Tho­mas und P. Bene­dikt vollen­de­ten das 50. Lebens­jahr. P. Bene­dikt konn­te am Hoch­fest der Auf­nah­me Mariens in den Him­mel, 15. August, auf 25 Jah­re monas­tis­che Pro­fess zurückblicken. 

Anfang Juli führ­ten Abt­prä­ses Bar­na­bas aus Ettal und P. Prior Vin­zenz aus Nie­de­ral­taich die kano­nis­che Visi­ta­tion durch. Im Ans­chluss an die­se hielt uns Abt Bar­na­bas im Novem­ber eine geistli­che Kon­fe­renz über das ers­te Kapi­tel der Bene­dikts­re­gel. Stär­kung für unser geistli­ches Leben hat­ten wir auch zu Beginn des Jah­res in den Kon­ven­te­xer­zi­tien erhal­ten. P. Michael Hösl von den Pas­sio­nis­ten in Mün­chen beglei­te­te uns durch die­se Tage. 

Unser dies­jäh­ri­ger Kon­ven­taus­flug führ­te uns zunächst nach Wald­sas­sen. Dort besuch­ten wir die Zis­ter­zien­se­rin­nen, die uns sehr freund­lich auf­nah­men und zu Mit­tag und Kaf­fee bewir­te­ten. Frau Prio­rin führ­te uns durch das Klos­ter und die berühm­te Bibliothek. Zusam­men mit den Sch­wes­tern san­gen wir die Mit­tagsho­re in ihrer Klos­ter­kir­che. Danach besich­tig­ten wir die Wall­fahr­ts­kir­che „Kap­pel“. In Kon­ners­reuth besuch­ten wir das Grab von The­re­se Neu­mann. Pfa­rrer Dr. Wolf­gang Vogl zeig­te uns das Haus der Resl und führ­te uns in ihre Spi­ri­tua­li­tät ein. 

Von unse­ren Gäs­ten möch­ten wir noch beson­ders den Eichs­tät­ter Neu­pries­ter Lau­rent Koch erwäh­nen, der uns am 9. Juli den Pri­miz­se­gen spendete. 
Pfa­rrer i. R. Josef Fersch aus Planks­tet­ten war am Hoch­fest des hl. Bene­dikt unser Fest­pre­di­ger. Ordens­män­ner aus dem gan­zen Bis­tum ver­sam­mel­ten sich Anfang Novem­ber zur Herbst-Ver­samm­lung der AGOM (Arbeits­ge­meins­chaft der Ordens­män­ner der Diö­ze­se Regens­burg) bei uns. 

Ein sehr „uner­freu­li­cher Besu­cher“, der gleich meh­re­re Male im Klos­ter „gas­tier­te“, war die Donau. Fünf mal gab es klei­ne­re Hoch­wäs­ser. Zu Fron­leich­nam und Anfang August muss­te die Feuer­wehr den Hoch­was­sers­chutz auf­bauen. Nach sei­ner Fer­tigs­te­llung im Jahr 2006 konn­te er sich zum ers­ten Mal bewähren. 
Eine ange­neh­me­re Bes­chäf­ti­gung mit Was­ser war am 2. Okto­ber der dies­jäh­ri­ge Schöp­fungs­tag der Diö­ze­se Regens­burg, der für Jung und Alt rund um den Donau­durch­bruch statt­fand. Mit einem Wort­got­tes­dienst zum The­ma „Was­ser des Lebens“ eröff­ne­te Abt Tho­mas die­sen gemein­sam mit Dom­ka­pi­tu­lar Peter Hub­bauer in der Abteikirche. 

Ein erfreu­li­ches Ereig­nis für unse­ren Obla­ten­kreis war die Obla­tion von Frau Sabi­ne Groß­mann aus Lehr­te am 8. August. Sie erhielt den Namen Sr. The­re­sia. Am 16. Januar war bereits Herr Lam­bert Hell­mann aus Ense-Bre­men in das Pro­be­jahr auf­ge­nom­men wor­den. Bei­de ver­brach­ten wie auch eini­ge ande­re Obla­ten meh­re­re Tage bei uns. 

Ein „außer­ge­wöhn­li­cher Gast“ war am 16. Juli im Klos­ter zu Besuch. Auf ihrer Reise durch Deu­ts­chland und ande­re Län­der mach­te der Schrein mit den Reli­quien der hl. Mar­ga­re­ta Maria Ala­co­que in der Abtei­kir­che Sta­tion. Die gan­ze Nacht hin­durch waren dort vie­le Beter zugegen. 

In Dank­bar­keit und lie­ber Erin­ne­rung möch­ten wir am Ende unse­rer Jah­res­chro­nik dreier Vers­tor­be­ner geden­ken, die unse­rem Klos­ter über lan­ge Zeit sehr ver­bun­den waren: 
Am 29. Mai vers­tarb in Regens­burg im Alter von 79 Jah­ren Herr Anton Brun­ner, der frühe­re Direk­tor der Braue­rei Bis­chofshof. Auf sei­ne Initia­ti­ve und unter sei­ner Feder­füh­rung wur­de 1972 ein Ver­trag mit der bis­chö­fli­chen Braue­rei ges­chlos­sen, so dass seit­dem die Klos­ter­braue­rei von der Braue­rei Bis­chofshof als GmbH in Per­so­na­lu­nion geführt wird. So war der Fort­bes­tand unse­rer Klos­ter­braue­rei gesi­chert. 1982 wur­de das Sudhaus erneuert und tech­nisch auf moderns­ten Stand gebracht. 
Am 17. Sep­tem­ber vers­tarb Sch­nei­der­meis­ter Joseph Urban aus Obe­rron­ning. Über vie­le Jah­re hat­te er für unse­ren Kon­vent die Habi­te geschneidert. 
Pfa­rrer Josef Brand­ner aus Mün­chen wur­de nach lan­ger sch­we­rer Krankheit am 15. Okto­ber von Gott heim geru­fen. Fast zehn Jah­re lang lei­te­te er die Pries­te­re­xer­zi­tien im Gäs­tehaus und hat­te auch unse­rem Kon­vent zwei mal Exer­zi­tien gehal­ten. Sehr ger­ne war er bei uns zu Gast und uns Mön­chen sehr verbunden. 
Mögen sie und alle, die uns in Got­tes Ewig­keit voraus­ge­gan­gen sind, ruhen in Got­tes Frieden. 

Mit einem Tor haben wir die­sen Jah­res­be­richt begon­nen: Die vers­chlos­se­ne Zufahrt zum Klos­terhof. Von einem ande­ren Tor sin­gen wir in die­sen Tagen und Wochen des Advents: „…denn vers­chlos­sen war das Tor – bis der Hei­land trat hervor“. 
Wie­der neu feiern wir an Weih­nach­ten den Ein­tritt Got­tes als Mensch in unse­re Ges­chich­te. In sei­nem Sohn Jesus Chris­tus reißt Gott das Tor zum Him­mel weit auf. Advent erfüllt das Herz mit Hoff­nung. Möge auch Ihr Herz mit adventli­cher Hoff­nung und weih­nachtli­cher Freu­de erfüllt sein. 

Das wüns­chen Ihnen von Herzen 

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2009

Advent 2008 – Advent 2009

Wie­der neigt sich ein Kir­chen­jahr dem Ende zu, so dass es Zeit wird, für Sie die Rücks­chau zu ers­te­llen. In die­sem Jahr kön­nen wir Ihnen von kei­nen beson­de­ren Höhe­punk­ten unse­res Klos­ter­le­bens berich­ten. Für uns alle kommt es vor allem auf den All­tag an, den wir stets neu in Got­tes Gegen­wart leben dürfen.

Immer wie­der wer­den wir gefragt, wie vie­le Mön­che im Klos­ter leben und wel­che Auf­ga­ben die­se haben. Des­halb möch­ten wir Sie in die­sem Jah­res­be­richt ein­mal näher damit ver­traut machen.

Abt Tho­mas Maria lei­tet das Klos­ter und ver­tritt es bei vie­len Gele­genhei­ten außerhalb wie auch zu zahl­rei­chen Ter­mi­nen innerhalb der Kon­gre­ga­tion. Er nahm am alle vier Jah­re statt fin­den­den Gene­ral­ka­pi­tel in Andechs teil. Als gewähl­ter Ver­tre­ter des Kon­ven­tes beglei­te­te ihn P. Bene­dikt. Bei die­sem Gene­ral­ka­pi­tel wur­de Abt Bar­na­bas Bögle aus Ettal zum neuen Abt­prä­ses der Baye­ris­chen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion gewählt. Abt Tho­mas betreut den Freun­des­kreis der Abtei, ist Rek­tor der Wel­to­bla­ten und betei­ligt sich am Novi­ziatsun­te­rricht. In den Bis­tü­mern Regens­burg und Eichs­tätt wirk­te er auch in die­sem Jahr wie­der als Firms­pen­der und darü­ber hinaus als Zele­brant und Pre­di­ger bei vers­chie­de­nen festli­chen Gelegenheiten.

Altabt Tho­mas wird in Ettal auf der Pfle­ges­ta­tion lie­be­voll von den Mit­brü­dern sei­nes Pro­fess­klos­ters betreut. Hier­für sei beson­ders Fr. Kons­tan­tin, Fr. Willi­bald und Fr. Petrus gedankt. Er kann auch noch teil­wei­se am Leben des Kon­ven­tes teil­neh­men. Sei­nem großen Freun­des­kreis bleibt er durch dik­tier­te Rund­brie­fe ver­bun­den. So weit wie möglich, besu­chen ihn dort auch Abt Tho­mas und die Wel­ten­bur­ger Mitbrüder.

P. Michael ist als Prior der Stell­ver­tre­ter des Abtes und ver­tritt ihn bei des­sen Abwe­senheit. Er freu­te sich, dass er seit Allerhei­li­gen wie­der als Novi­zen­meis­ter zu tun hat­te. Zusam­men mit Frau Beil lei­tet er das Gäs­tehaus und wirkt als Kan­tor bei allen Got­tes­diens­ten mit.

P. Raphael ver­bringt den Ruhes­tand in sei­nem frühe­ren Pfarrhaus in Obe­rried und hilft dort noch in der Seel­sor­ge mit.

P. Cle­mens nimmt täglich an Kon­ven­tamt, Ves­per und den Mahl­zei­ten teil und spen­det das Bußsakrament.

P. Bene­dikt trägt als Zelle­rar die Sor­ge für das wir­ts­chaftli­che Wohl des Klos­ters, wobei ihn Frau Lehn in der Ver­wal­tung und ein Team im Laden tat­kräf­tig unters­tützen. Ein neues Auf­ga­ben­ge­biet ist für ihn die Betreuung der Einzelgäste.

P. Gre­gor ist Sakris­tan und Prä­ses der bei­den Bru­ders­chaf­ten. Mit großer Vor­freu­de erfüllt ihn, dass die Drei­fal­tig­keits-Bru­ders­chaft dem­nächst das 250jährige Jubi­läum ihrer Grün­dung begehen kann.

P. Stephan wirkt als Seel­sor­ger in der Pfa­rrei Wel­ten­burg mit der Expo­si­tur Stau­bing und ihren Filia­len. Als Orga­nist beglei­tet er unse­re festli­chen Got­tes­diens­te und spielt zu Kon­zer­ten, auch auf dem Kla­vier. Hier möch­ten wir dem Verein der Freun­de beson­ders dan­ken, dass er die Ans­chaf­fung eines neuen Kla­viers für den Fes­tsaal ermö­glicht hat.

Fr. Simon arbei­tet als Schrei­ner und im Obst­gar­ten. Als Refek­to­riar sorgt er dafür, dass der Tisch für unse­re tägli­chen Mahl­zei­ten im Refek­to­rium gedeckt ist.

Fr. Lukas befin­det sich im Ends­purt des Theo­lo­gies­tu­diums in Regens­burg. Er hat die Diplo­mar­beit abges­chlos­sen und steckt nun mit­ten in den Diplomprüfungen.

Die Zusam­men­setzung unse­res Kon­ven­tes hat sich inso­fern geän­dert, dass P. Boni­fa­tius die in Rom erbe­te­ne Dis­pens von den Ordens­ge­lüb­den erhal­ten und ange­nom­men hat und somit aus dem Klos­ter aus­ges­chie­den ist. Er ist nun in der Erz­diö­ze­se Köln, sei­nem Hei­mat­bis­tum, als Welt­pries­ter tätig und wirkt in der Seel­sor­ge in Lohmar.

Fr. Qui­rin hielt sich seit April zur Pro­be für den Über­tritt in der Abtei Nie­de­ral­taich auf und leg­te nun die zeitli­che Pro­fess auf die­ses Klos­ter ab.

Zu Allerhei­li­gen begann Phi­lipp Ris­se aus dem nahen Lang­quaid bei uns das Pos­tu­lat. Schon als Jugend­li­cher kam er immer wie­der als Gast und spiel­te beim Kon­ven­tamt am Sonn­tag manch­mal die Orgel. Lei­der hat er uns nach vier Wochen wie­der verlassen.

Natür­lich haben wir hier nicht bei jedem Mit­bru­der alle Auf­ga­ben­ge­bie­te auf­ge­lis­tet. Es gibt auch Tätig­kei­ten, die darü­ber hinaus über­nom­men wer­den müs­sen, vom wöchentli­chen Haus­putz, Kir­chen­füh­run­gen, Ein­kehr­ta­gen, über die Bereits­chaft zu Beicht­ges­prä­chen bis hin zu aus­wär­ti­gen Seel­sor­geaushil­fen in Pfa­rreien und bei vers­chie­de­nen Veranstaltungen.

Ein so klei­ner Kon­vent kann nicht ohne „weltli­ches“ Per­so­nal aus­kom­men. Wir sind sehr dank­bar für unse­re Anges­tell­ten. Frau Kolb, Frau Oss­mann und Frau Blai­mer arbei­ten im Klos­ter­la­den. Als Nach­fol­ge­rin für Frau Sch­wei­ger hat dort Frau Lan­ger neu begon­nen. Frau Stein­ber­ger und Frau Haintz was­chen und bügeln die Wäs­che. Frau Stoc­ker sch­nei­dert unse­re Habi­te und führt auch die nöti­gen Repa­ra­tu­ren aus.

In der Küche kochen neben unse­rem Koch Herrn Lan­ger auch Frau Schind­ler sowie seit März Frau Hal­brit­ter und Frau Frän­zel. Sie ist zusätz­lich im Gäs­tehaus ein­ge­setzt. Frau Wag­ner muss­te wegen einer sch­we­ren Erkran­kung ihre Tätig­keit in der Spül­kü­che auf­ge­ben. Mit der Küche zusam­men arbei­ten im Ser­vi­ce Frau Tor­cha­lla und Frau Traut­mann. Im Gäs­tehaus sind Frau Mein­zer und Frau Kuf­fer tätig.

Herr Els­ner wirkt im gan­zen Klos­ter­be­reich als Haus­meis­ter. Herr Sch­mer­beck führt unse­ren land­wir­ts­chaftli­chen Betrieb mit Feld­bau und Sch­wei­ne­mast auf dem Buchhof. Eben­so betreut er den Klos­ter­wald. Im Info-Zen­trum im Fel­sen­ke­ller wech­seln sich Herr Tor­cha­lla und Frau Hecht ab. Dank­bar sind wir auch allen, die immer zur Aushil­fe bereit sind, wenn es beson­ders hoch her geht oder Anges­tell­te verhin­dert sind.

Frau Sabi­ne Gross­mann aus Lehr­te bei Han­no­ver begann am 5. Sep­tem­ber ihre Pro­be­zeit als Weltoblatin.

Aus unse­rer Obla­ten­ge­meins­chaft vers­tarb am 8. Mai in Regens­burg Herr Egon (Bru­der Michael) Roderer.

Am 15. Februar vers­tarb in Kör­bec­ke der Bru­der von P. Cle­mens, Herr Johann Schlotha­ne im Alter von 76 Jah­ren. Eben­so geden­ken wir in Dank­bar­keit des ehe­ma­li­gen Dom­mes­ners von Bam­berg, Herrn Valen­tin Spie­gel, der am 24. Januar heim­ge­gan­gen ist zu Gott.

Größe­re per­so­ne­lle Verän­de­run­gen wirk­ten sich auch auf die bisher von uns jah­re­lang betreu­ten Seel­sor­ge­ge­mein­den aus. Seit 15. Februar ist nur noch P. Stephan als Pfa­rrad­mi­nis­tra­tor ein­ge­setzt. Die Pfa­rrei Teuer­ting und die Expo­si­tur Ein­muss mit ihren jewei­li­gen Filia­len gehö­ren seit 1. Sep­tem­ber zur Nach­barp­fa­rrei Saal. Von Frei­tag bis Sonn­tag wird Herr Pfa­rrer Leh­nen von einem Kaplan aus Kame­run unters­tützt, der in Regens­burg promoviert.

Stär­kung für unser geistli­ches Leben erhiel­ten wir zu Jah­res­be­ginn in den Exer­zi­tien. Abt Dr. Marian Elle­gan­ti aus der Sch­wei­zer Abtei Uznach refe­rier­te unter Ein­satz moderns­ter audio-visue­ller Tech­nik über das inne­re Leben.

Am 18. Novem­ber hielt uns Dr. Wil­fried Hage­mann einen Vor­trag zum Pries­ter­jahr mit dem The­ma „Ver­liebt in Got­tes Wort. Der Pries­ter – Reli­gions­ma­na­ger oder Zeu­ge Jesu Christi“.

Am Patro­zi­nium unse­rer Kir­che, 23. April, sprach Pfr. i. R. Hans-Josef Bösl aus Pain­ten als Fest­pre­di­ger in beein­druc­ken­der Wei­se über den hl. Georg. Am Bene­dik­tus­fest, 11. Juli, feier­te Hwst. H. Weih­bis­chof Reinhard Pap­pen­ber­ger aus Regens­burg das Pontifikalamt.

Drei­mal spen­de­ten uns Neu­pries­ter den Pri­miz­se­gen, am Namens­tag von Abt Tho­mas, 3. Juli, Kaplan Johan­nes Elbers­kirch, am 17. Juli Kaplan Wolf­gang Schi­llin­ger und am 28. Juli Kaplan Rai­ner Geuder.

Abt Tho­mas nahm mit meh­re­ren Mit­brü­dern am 4. Okto­ber an der Seligs­pre­chung des Barmher­zi­gen Bru­ders Fr. Eus­ta­chius Kugler OH in Regens­burg teil.

Am 28. Sep­tem­ber unter­nah­men wir unse­ren Kon­ven­taus­flug. In Pas­sau führ­te uns der frühe­re Gene­ral­vi­kar, Prä­lat Lorenz Hütt­ner durch Dom, Doms­chatz, Dom­mu­seum, Fürst­bis­chö­fli­che Resi­denz, Dom­bauhüt­te und Dom­kreuz­gang. Mit­tags konn­ten wir auf der Empo­re dem Kon­zert auf der größ­ten Kir­che­nor­gel der Welt zu hören. Nach dem Spiel des Dom­ka­pell­meis­ters dur­fte auch P. Stephan das Ins­tru­ment erklin­gen las­sen. Nach dem Mit­ta­ges­sen san­gen wir in der Haus­ka­pe­lle des Prä­la­ten die Mit­tagsho­re und besuch­ten noch die Wall­fahr­ts­kir­che auf dem Maria-Hilf-Berg, von dem aus wir bei schöns­tem Son­nens­chein das gan­ze Pano­ra­ma der Drei-Flüs­se-Stadt bes­tau­nen konn­ten. Dann fuh­ren wir wei­ter zu den Mit­brü­dern nach Sch­weiklberg. Nach Kaf­fee und Kuchen im Haus St. Beda führ­te uns P. Matthäus durch die Klos­te­ran­la­ge. Zum Abs­chluss des Tages feier­ten wir die Ves­per mit, bevor wir den Heim­weg antraten.

Da wir nach dem Tod von P. Leo­pold die HVHS nicht wei­ter füh­ren konn­ten, boten wir heuer erst­mals vom Klos­ter aus ein Kurs­pro­gramm an. Eine Reihe von Kur­sen fand eine große Reso­nanz und hat­te vie­le Teil­neh­mer. Eini­ge Semi­na­re muss­ten lei­der man­gels Inter­es­se abge­sagt oder nur mit einer klei­nen Zahl von Teil­neh­mern durch­ge­führt wer­den. Erfreu­lich ist, dass auch immer wie­der Ein­zel­gäs­te für eine Zeit uns beim Beten und Sin­gen unterstützen.

Ger­ne neh­men wir in unser Gebet auch die Anlie­gen auf, die uns anver­traut wer­den. Ents­pre­chen­de Bit­ten erin­nern die Mit­brü­der am Sch­war­zen Brett daran und wer­den teil­wei­se auch in den Für­bit­ten der Eucha­ris­tie­feier genannt. Zuneh­mend mel­den sich auch Per­so­nen durch E‑Mails, die um unse­re Gebetshil­fe bit­ten. Täglich geden­ken wir auch der Vers­tor­be­nen. So ver­wir­klicht sich eine große Gebets­ge­meins­chaft über Raum und Zeit.

Wie die Jah­re zuvor man­gel­te es auch heuer dem Klos­ter nicht an einer Baus­te­lle. An unse­rer klei­nen Wall­fahr­ts­kir­che auf dem Frauen­berg muss­te das Fun­da­ment der Apsis unter­fan­gen wer­den, da sie auf Schutt gegrün­det war und sich star­ke Ris­se zeig­ten. Die his­to­ris­che Dach­kons­truk­tion wur­de sta­tisch nach­ge­rüs­tet, indem zwei Über­zü­ge zur Unters­tützung der Zerrbal­ken ein­ge­baut wurden.In der Kry­pta wur­den die spät mit­te­lal­ter­li­chen Fres­ken gesi­chert und res­tau­riert. Die Unter­kir­che soll kün­ftig wie­der für den Got­tes­dienst klei­ner Grup­pen genutzt wer­den, ist sie doch unser ältes­ter litur­gis­cher Raum. Wie die voraus­ge­gan­ge­nen archäo­lo­gis­chen Unter­su­chun­gen zeig­ten, war sie urs­prün­glich ein Teil der bis­chö­fli­chen Burg aus dem 10. Jahrhun­dert war. Die­se geht also auf die Zeit des hl. Bis­chofs Wolf­gang von Regens­burg zurück. Sein Aufenthalt in Wel­ten­burg ist in der „Vita Wolf­gan­gi“ des Otloh von St. Emme­ram bezeugt.

Nach dem Abs­chluss der Gesam­tres­tau­rie­rung unse­rer Abtei- und Pfarrkir­che, war es nötig, unse­ren Kir­chen­füh­rer neu auf­zu­le­gen. So ers­chien beim Ver­lag Sch­nell & Stei­ner, Regens­burg, im August die 35., völlig neu bear­bei­te­te Aufla­ge in der Reihe „Klei­ne Kunst­füh­rer“. Herr Dr. Lothar Alt­mann ver­fass­te den Text. Die Foto­auf­nah­men hat­te Herr Achim Bunz bereits für die Doku­men­ta­tion der Res­tau­rie­rung erstellt.

Nun stehen wir wie­der vor dem Klos­ter­markt, der heuer bereits zum sieb­ten Mal zum Beginn des Advents statt­fin­det. In 25 Stän­den im Klos­terhof bie­ten Mit­brü­der und Sch­wes­tern ihre Pro­duk­te an. Die Glüh­wein­fahr­ten mit dem Schiff von Kelheim nach Wel­ten­burg durch den Donau­durch­bruch wer­den immer mehr auch von weit her kom­men­den Grup­pen ange­nom­men. Eben­so fin­det das kul­tu­re­lle Rah­men­pro­gramm wie Kon­zer­te guten Anklang. Eine neue Attrak­tion für die Kin­der ist neben der abend­li­chen Niko­laus-Ins­ze­nie­rung ein Esel, den im ver­gan­ge­nen Jahr Sch­wes­tern aus Öste­rreich zum ers­ten Mal mit­brach­ten und den Groß wie Klein in ihr Herz schlossen.

Der Esel erin­nert an den Stall von Beth­lehem. Vie­lleicht hat er Maria mit dem Jesus-Kind unter dem Her­zen und in Beglei­tung ihres Bräu­ti­gams Josef auf dem Weg von Naza­reth dorthin getra­gen. Es kommt auch jenes Tier in den Sinn, auf dem Jesus am Palm­sonn­tag in Jeru­sa­lem ein­ge­zo­gen ist. Er will uns an die Demut Got­tes erin­nern, der sich klein mach­te, um uns nahe zu kommen.

Die­ses geleb­te Beis­piel war für den hl. Bene­dikt auch der Grund, die Demut als die ents­chei­den­de Tugend auf unse­rem Weg zu Gott aus­führ­lich in sei­ner Regel zu beschreiben.

Maria singt im Mag­ni­fi­kat, dass Gott auf ihre Nie­drig­keit ges­chaut hat. So ebnet die Demut uns den Weg zur Begeg­nung mit Gott.

Dass uns zu Weih­nach­ten die­se Begeg­nung wie­der ganz erfü­llen möge, ist unser Wunsch für Sie und uns alle zu den bevors­tehen­den Fest­ta­gen. Dann dür­fen wir auch den Imma­nuel, den „Gott-mit-uns“ im kom­men­den Jahr als unse­ren Weg­be­glei­ter und Bes­chützer erfahren.

Herz­li­che Grüße und Segens­wüns­che zum Weih­nachts­fest und für das neue Jahr sen­den Ihnen

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg