Jahresbericht 2008

Advent 2007 – Advent 2008

Wäh­rend die­se Zei­len ges­chrie­ben wer­den, neigt sich das Kir­chen­jahr wie­der dem Ende zu. In der tägli­chen Eucha­ris­tie­feier wer­den die letz­ten Kapi­tel der Hei­li­gen Schrift aus der Offen­ba­rung des Johan­nes gele­sen. Auch wenn die­se ein Buch des Trosts sein will, ers­chrec­ken doch man­che ange­sichts der furcht­ba­ren Visio­nen, die uns dort von Johan­nes über­lie­fert wer­den. Man­cher bringt sie in Ver­bin­dung mit den Schrec­kens­na­chrich­ten, die uns täglich über die Medien errei­chen: Natur­ka­tas­trophen, Bür­ger­krie­ge, Terro­rans­chlä­ge, Welt­wir­ts­chafts­kri­se und Wei­te­res. Kaum einen las­sen die­se Ver­lus­te kalt. 

Trotz eini­ger großar­ti­ger Feier­lich­kei­ten, die wir im zurüc­klie­gen­den Jahr begehen dur­ften, müs­sen wir eine Reihe von Ver­lus­ten in unse­rem Kon­vent beklagen. 
Sehr sch­merz­lich traf uns in die­sem Jahr der Tod zweier Mit­brü­der. Fr. Rupert starb am Oster­sonn­tag, 23. März, nach sch­we­rer Krankheit im Alter von nicht ein­mal 53 Jah­ren im Bei­sein von P. Leo­pold in sei­ner Zelle, wäh­rend wir die feier­li­che Oster­ves­per san­gen. Zu Beginn der Feier der Oster­nacht stand er noch am Oster­feuer im Klos­terhof, das er in den Jah­ren zuvor immer selbst Vors­chau der Ände­run­gen (öff­net in neuem Tab)vor­be­rei­tet hat­te. Er war erst drei Tage vorher von der Beer­di­gung sei­ner Mut­ter zurück­ge­kehrt, die in sei­nem Hei­ma­tort Mal­sch nach kur­zer, sehr sch­we­rer Krankheit vers­tor­ben war. Zum Pon­ti­fi­kal­re­quiem für Fr. Rupert und sei­ner Bei­setzung in unse­rer Gruft kamen neben sei­nen Gesch­wis­tern mit ihren Fami­lien Mit­brü­der aus den meis­ten Klös­tern unse­rer Kon­gre­ga­tion, sei­ne Imker­ko­lle­gen, Fuß­ball­freun­de, sowie Bekann­te aus nah und fern. 

Am Mor­gen des 1. Sep­tem­ber erlitt P. Leo­pold im Bade­zim­mer einen so sch­we­ren Unfall, dass er mit dem Hubs­chrau­ber in eine Spe­zial­kli­nik nach Mün­chen-Bogenhau­sen geflo­gen wer­den muss­te. Trotz inten­si­ver medi­zi­nis­cher Ver­sor­gung und eini­gen Ope­ra­tio­nen vers­tarb er noch in der­sel­ben Nacht an den Fol­gen sei­ner sch­we­ren Ver­letzun­gen. Er stand im 54. Lebens­jahr. Mit sei­ner Mut­ter und den Gesch­wis­tern aus Nie­de­rös­te­rreich, zahl­rei­chen Mit­brü­dern und Äbten aus unse­ren Klös­tern und dem Welt­kle­rus und hun­der­ten von Gläu­bi­gen haben wir für ihn am Herz-Mariä-Sams­tag, 6. Sep­tem­ber, das Pon­ti­fi­kal­re­quiem zele­briert und ihn in der Klos­ter­gruft beigesetzt. 
Natür­lich fehlt uns nun sei­ne schö­ne und siche­re Stim­me bei der Feier der Litur­gie, sowohl bei beim Chor­ge­bet als auch beim Kon­ven­tamt. Mit sei­nem Gesang hat­te er die zahl­rei­chen Kir­chen­füh­run­gen in beson­de­rer Wei­se bereichert. 
 Todesanzeige
 Traueransprache
Foto 

Nach Ablauf des halb­jäh­ri­gen Pos­tu­la­tes ver­ließ Ende Januar Herr Peter Stier das Klos­ter und begann einen neuen Weg im Regens­bur­ger Pries­ter­se­mi­nar. Der gleich­zei­tig mit ihm ein­ge­tre­te­ne Herr Ralf Jahn hat­te zwar am Fest der Dars­te­llung des Herrn, 2. Februar, das Novi­ziat begon­nen und den Namen Fr. Mau­rus erhal­ten, ist aber dann schon Ende April wie­der aus­ge­tre­ten. P. Eus­ta­sius Fin­ken­ze­ller wur­de pro­be­wei­se in die Erz­diö­ze­se Vaduz inkar­di­niert und ist der­zeit in einer Münch­ner Pfa­rrei als Kaplan ein­ge­setzt. P. Josef wur­de für drei Jah­re exklaus­triert und wirkt kün­ftig in sei­nem Hei­mat­bis­tum Speyer. 

Fr. Lukas M. und Fr. Qui­rin sind wäh­rend des Semes­ters die Woche hin­durch zum Theo­lo­gies­tu­dium in Regens­burg. Dadurch sin­gen das Chor­ge­bet in Wel­ten­burg zur Zeit meis­tens nur noch sie­ben Mön­che unse­rer Gemeins­chaft. In den kom­men­den Mona­ten müs­sen wir nun die vers­chie­de­nen Tätig­keits­be­rei­che neu ord­nen und auf­tei­len. Die Ange­bo­te an katho­lis­cher Erwach­se­nen­bil­dung, an vers­chie­de­nen Semi­na­ren sowie an geistli­chen Kur­sen und Exer­zi­tien im Gäs­tehaus sollen auch in Zukunft fort­ge­führt wer­den. Zu gege­be­ner Zeit laden wir Sie ger­ne zu den Semi­na­ren und Verans­tal­tun­gen ein. 

Wir wollen ihnen aber nicht nur von unse­ren sch­merz­li­chen Erfah­run­gen, son­dern auch von den schö­nen und erfreu­li­chen Ereig­nis­sen des zurüc­klie­gen­den Jah­res berich­ten. In den ers­ten Dezem­ber­ta­gen besuch­ten wie­der Tau­sen­de unse­ren Adven­ts­markt. Man­che Stän­de muss­ten sogar schon vor Ende des Mark­tes schließen, da sie restlos aus­ver­kauft waren. Bei der klös­ter­li­chen Weih­nachts­feier am Hei­li­gen Abend musi­zier­te auch in die­sem Jahr unser bewähr­tes Trio. P. Leo­pold spiel­te die Gei­ge, P. Stephan saß am Kla­vier und P. Gre­gor, der sei­ner viel gelieb­ten Melo­di­ca untreu gewor­den war, gab sein Debüt auf der Ukulele. 

Zu Beginn des Jah­res 2008 beglei­te­te uns der Geistli­che Rek­tor Dr. Wil­fried Hage­mann aus Müns­ter durch die Konventexerzitien. 

Am Fest der Tau­fe des Herrn, 13. Januar, leg­te Fr. Lukas M. in einem sehr feier­li­chen Pon­ti­fi­ka­lamt die ewi­ge Pro­fess ab und band sich für immer an unse­re Gemeins­chaft. Zusam­men mit sei­ner Fami­lie, Gäs­ten aus sei­ner Hei­matp­fa­rrei Todt­nau im Sch­warz­wald, Freun­den aus sei­ner Schul­zeit im Semi­nar St. Pir­min in Sas­bach, aus dem Regens­bur­ger Pries­ter­se­mi­nar und aus Sant’ Ansel­mo in Rom wur­de im Barock­saal mit dem Kon­vent gefeiert. Am Hoch­fest der Auf­nah­me Mariens in den Him­mel, 15. August, erhielt Fr. Lukas M. die litur­gis­chen Beauf­tra­gun­gen zum Dienst des Lek­tors und Akolythen. 

Beson­ders froh sind wir über den Abs­chluss der Gesam­tres­tau­rie­rung unse­rer Klos­ter­kir­che nach nun­mehr neun Jah­ren. am Fest Kreu­zerhöhung, 14. Sep­tem­ber, wur­de die­ser Anlass groß gefeiert. S.E. Der Hoch­wür­digs­te Herr Diö­ze­san­bis­chof Dr. Gerhard Lud­wig Müller zele­brier­te das Pon­ti­fi­ka­lamt und seg­ne­te den neuen Ambo. Die­ser war vom Bildhauer Alfred Bös­chl aus Adlhau­sen in Bron­ze­guss ges­chaf­fen wor­den. Er ent­warf auch das neue Chor­ges­tühl und die Sedi­lien im Presby­te­rium. Die Schrei­ne­rar­bei­ten führ­te die Fir­ma Anton Huber aus Rohr aus. Die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft trug unter Lei­tung von Herrn Prof. Josef Kohlhäufl sehr zur Feier­lich­keit der Litur­gie bei, indem sie die Mes­se in G‑Dur von Franz Schu­bert erklin­gen ließ. Nach einem festli­chen Mit­ta­ges­sen mit den Gäs­ten fand in der Kir­che ein Fes­takt statt. Der baye­ris­che Minis­ter­prä­si­dent Herr Dr. Günther Becks­tein gab uns die Ehre sei­nes Kom­mens und rich­te­te sein Wort an die Fest­ver­samm­lung. Der Lei­ter des Staatli­chen Bauam­tes Herr Reinhard Piper erläu­ter­te die Bau­maß­nah­me. Den großen Fest­vor­trag unter dem The­ma „Wel­ten­burg – ein Lob der Schöp­fung“ hielt der Gene­ral­kon­ser­va­tor des Baye­ris­chen Lan­de­sam­tes für Denk­mal­p­fle­ge Herr Prof. Dr. Egon Greipl. Gruß­wor­te spra­chen der Hwst. Herr Diö­ze­san­bis­chof, Lan­drat Herr Dr. Hubert Fal­ter­meier und der drit­te Bür­ger­meis­ter der Stadt Kelheim Herr Alois Becks­tein. Herr Bernhard Hägels­per­ger und unser P. Stephan umrahm­ten den Fes­takt mit Stüc­ken für Trom­pe­te und Orgel musi­ka­lisch. Im Ans­chluss lud die Klos­ter­braue­rei im Hof alle Anwe­sen­den zu einem Umtrunk und Bre­zen ein. 

Ein wei­te­res großes Fest wur­de am 3. Okto­ber in Wel­ten­burg gefeiert. Um das Jubi­läum der Wie­der­be­grün­dung der Baye­ris­chen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion vor 150 Jah­ren zu begehen, tra­fen sich etwa 150 Mön­che und Non­nen aus den vers­chie­de­nen Klös­tern bei uns. S.E. der Hoch­wür­digs­te Herr Bis­chof em. Dr. Vik­tor Dam­merz OSB zele­brier­te zusam­men mit den Prä­si­des der Baye­ris­chen, Sch­wei­zer, Beu­ro­ner und Öste­rrei­chis­chen Kon­gre­ga­tion und den Äbten der baye­ris­chen Abteien das Pon­ti­fi­ka­lamt. Die ans­chließend geplan­te Schiff­fahrt durch den Donau­durch­bruch konn­te lei­der wegen Nie­drig­was­ser nicht statt­fin­den. Mit drei Bus­sen muss­ten des­halb erst alle nach Kelheim gebracht wer­den, um von dort aus auf dem Kanal und der Donau knapp zwei Stun­den mit dem Schiff zu fah­ren. Wäh­rend der Fahrt aß man auf dem Schiff zu Mit­tag. Nach der Rück­kehr eröff­ne­te Abt­prä­ses Dr. Gre­gor Zas­che OSB den Fes­takt. Der baye­ris­che Staats­mi­nis­ter Herr Dr. Tho­mas Gop­pel und der amtie­ren­de Kelhei­mer Bür­ger­meis­ter Herr Alois Becks­tein spra­chen Gruß­wor­te. Den Fest­vor­trag über Sinn und Zweck einer monas­tis­chen Kon­gre­ga­tion hielt der Abt von Ein­sie­deln Mar­tin Wer­len OSB. Die musi­ka­lis­che Ges­tal­tung hat­te ein Streich­quar­tett des Gymna­siums der Abtei St. Stephan in Augs­burg über­nom­men. Mit der Feier der Pon­ti­fi­kal­ves­per ende­te der Festtag. 

Zum Abs­chluss der Res­tau­rie­rung der Kir­che wur­de eine neue Auss­te­llung im Infor­ma­tions­zen­trum eröff­net. Unter dem Mot­to „Als der Barock baye­risch wur­de – Die Asams in Wel­ten­burg“ ers­tell­te dazu Frau Dr. Maria Bau­mann vom Diö­ze­san­mu­seum in Regens­burg das Kon­zept. Auf Infor­ma­tions­fah­nen und anhand von Mode­llen wird ver­sucht die Bau­ges­chich­te ans­chau­lich wer­den zulas­sen und einen Blick in die Werks­tatt eines baroc­ken Künstlers zu geben. Der Kul­tu­rre­fe­rent der Stadt Regens­burg, Herr Kle­mens Unger, eröff­ne­te die­se mit einem Fest­vor­trag am 23. Juli. Mittler­wei­le liegt die­ser dank der finan­zie­llen För­de­rung durch die Klos­ter­braue­rei und die Klos­ters­chen­ke auch in gedruck­ter Form vor und kann bei uns bes­tellt wer­den. Die Auss­te­llung erfreut sich großen Zus­pruchs und kann noch bis Novem­ber 2009 besucht werden.

Zum Hoch­fest des hei­li­gen Bene­dikt am 11. Juli hat­ten wir Abt em. Dr. Chris­tian Schütz von Sch­weiklberg als Hauptze­le­brant und Pre­di­ger zum Pon­ti­fi­ka­lamt ein­ge­la­den. In sei­ner tie­fen und enga­gier­ten Pre­digt stell­te er den Gläu­bi­gen der Klos­terp­fa­rreien den hl. Bene­dikt als Meis­ter des monas­tis­chen Lebens vor. Sei­ne Wor­te gip­fel­ten im Aus­ruf: „Lasst uns Mön­che Mön­che sein!“ Die musi­ka­lis­che Ges­tal­tung über­nah­men wie auch in den ver­gan­ge­nen Jah­ren die Blä­ser aus Reb­dorf bei Eichs­tätt unter der Lei­tung von Herrn Wolf­gang Mühl­dor­fer. Zum ans­chließen­den Imbiss im Klos­terhof wur­de trotz wech­selhaf­ten Wet­ters eine Blä­ser­se­re­na­de dargeboten. 

Über den Besuch zahl­rei­cher kir­chli­cher Wür­den­trä­ger dur­ften wir uns in die­sem Jahr wie­der beson­ders freuen. Schon im Januar kam der neu ernann­te Bis­chof von Spe­yer, Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann, zu einem Kurz­be­such. Nur weni­ge Tage spä­ter war S. Em. Joa­chim Kar­di­nal Meis­ner von Köln eine knap­pe Woche bei uns. Bei der abend­li­chen Rekrea­tion war er ein gefrag­ter Ges­prächs­part­ner. Im Juli ver­brach­ten die bei­den aus unse­rem Bis­tum stam­men­den Bis­chö­fe em. Dr. Oswald Hir­mer und Dr. Frie­drich Lobin­ger, Süda­fri­ka, einen klei­nen Teil ihres Hei­ma­tur­lau­bes bei uns. Einen Monat spä­ter war Weih­bis­chof em. Dr. Gerd Dic­ke mit dem Gene­ral­vi­kar von Aachen Man­fred von Hol­tum eine Woche in Wel­ten­burg. Wäh­rend die­ser Zeit kam auch Weih­bis­chof Matthias König aus Pader­born für eine Urlaubs­wo­che. Am Fest der Herz-Mariä-Bru­ders­chaft zele­brier­te er das Pon­ti­fi­ka­lamt. Weih­bis­chof Dr. Hans-Jochen Jasch­ke, Ham­burg, nahm an einer Tagung der Bun­des­po­li­zei im Gäs­tehaus teil. Erz­bis­chof Simon Ntam­wa­na aus Gite­ga, Bru­run­di, besuch­te uns im Okto­ber anläss­lich sei­nes Aufenthal­tes in Eichs­tätt zum Sonn­tag der Weltmission. 

Inz­wis­chen lau­fen schon wie­der die Vor­be­rei­tun­gen für den Klos­ter­markt auf Hoch­tou­ren. Mit 24 Stän­den ist die Kapa­zi­tät voll aus­ges­chöpft. Beim musi­ka­lis­chen Rah­men­pro­gramm wird nicht nur die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft wie­der ein Kon­zert anbie­ten, son­dern auch der von P. Stephan gegrün­de­te „Jugend­chor“ auf­tre­ten. Wenn der Markt been­det ist, kehrt für eini­ge Wochen die „Win­te­rruhe“ in Wel­ten­burg ein. 

Wir dan­ken Ihnen für alle Zei­chen der Ver­bun­denheit wäh­rend des ver­gan­ge­nen Jah­res, nicht zuletzt für Ihre Ante­il­nah­me am Heim­gang unse­rer bei­den Mit­brü­der Fr. Rupert und P. Leopold. 

Wir wüns­chen Ihnen mit Ihren Angehö­ri­gen eine besinn­li­che Adven­ts­zeit, ein gna­den­rei­ches Fest der Geburt des Herrn und Got­tes seg­nen­des Geleit durch das Jahr 2009! 

Abt Tho­mas M. Freihart OSB 
und der Kon­vent der Abtei Weltenburg

Jahresbericht 2007

Advent 2006 – Advent 2007

Strah­len­der Son­nens­chein beleuch­tet in die­sen Tagen das letz­te bun­te Herbstlaub der Wäl­der am Donau­durch­bruch. War bisher zu Allerhei­li­gen die Tou­ris­ten­sai­son been­det, so dehnt sie sich heuer erst­mals län­ger aus. Denn die Klos­ters­chen­ke und auch unser Infor­ma­tions­zen­trum im Fel­sen­ke­ller haben bis zum 23. Dezem­ber am Woche­nen­de geöff­net. Tatsä­chlich fin­den sich auch wei­terhin Ein­zel­ne und Grup­pen in Wel­ten­burg ein. Sie kön­nen das Klos­ter ohne den manch­mal vorherrs­chen­den Rum­mel in einer Sti­lle genießen, in der man sich eine Bene­dik­ti­ne­rab­tei vors­tellt. Das wis­sen auch die Gäs­te unse­rer Begeg­nungss­tät­te St. Georg zu schätzen, in der nun seit einem Jahr Frau Kat­ja Beil ihre große Erfah­rung als Hotel­fach­frau ein­bringt. Ihr ist es auch gelun­gen, die Bele­gung zu stei­gern. Herr Wolf­gang Küh­nel wech­sel­te zur Klos­ters­chen­ke. Neuer Küchen­chef unse­rer Klos­ter­kü­che ist nun Herr Jür­gen Lan­ger. Momen­tan wer­den auch die Vor­be­rei­tun­gen zum Klos­ter­markt getrof­fen, der zum 1. Advent bereits zum fün­ften Mal statt­fin­det. Die Reso­nanz ist so groß, dass wie­der zahl­rei­che Klös­ter aus dem In- und Aus­land den Markt bes­chic­ken und alle Kapa­zi­tä­ten aus­ges­chöpft sein werden.

Vie­le Besu­cher äußern ihre Freu­de an der gelun­ge­nen Res­tau­rie­rung der Abtei­kir­che, die in neuem Glanz ers­trahlt. Die großen Gerüs­te wur­den Mit­te Dezem­ber des ver­gan­ge­nen Jah­res abge­baut. Klei­ne­re Arbei­ten wer­den in Kür­ze auch been­det sein, sodass im kom­men­den Jahr der Abs­chluss der umfas­sen­den Reno­vie­rung gefeiert wer­den kann, die acht Jah­re gedauert hat. Bei den zahl­rei­chen Kir­chen­füh­run­gen wird P. Leo­pold durch einen großen Kreis von Tou­ris­tik­füh­rern unters­tützt. Immer belieb­ter wird die Kom­bi­na­tion mit dem Infor­ma­tions­zen­trum, sowie in die­sem Jahr erst­mals mit Braue­rei­füh­run­gen, die am Woche­nen­de ange­bo­ten wer­den, selbst­vers­tänd­lich mit einer Bier­pro­be in der ältes­ten Klos­ter­braue­rei der Welt.

Wenn­gleich das äußer­lich Sicht­ba­re und Erleb­ba­re inter­es­sant ist, fra­gen doch vie­le Besu­cher immer wie­der nach dem Leben von uns Mön­chen. Das ist auch für vie­le Leser die­ser Zei­len im Jah­res­be­richt das Gefrag­tes­te. Des­halb möch­ten wir Sie gleich zu Beginn am Auf und Ab unse­res Kon­ven­tes teil­neh­men las­sen. Obwohl sich zah­len­mäßig nichts zu ändern scheint, haben uns zwei Mit­brü­der ver­las­sen und zwei Pos­tu­lan­ten began­nen ihren Weg zum Klos­ter­le­ben. Fast genau ein Jahr nach sei­ner Ewi­gen Pro­fess ist Fr. Anto­nius aus Wel­ten­burg fort­ge­gan­gen, um in das öste­rrei­chis­che Augus­ti­ner-Chorhe­rrens­tift St. Flo­rian über­zu­tre­ten. P. Tho­mas hat vom Hei­li­gen Stuhl die erbe­te­ne Dis­pens von den Ordens­ge­lüb­den erhal­ten und wur­de zum 1. Okto­ber in das Erz­bis­tum Bam­berg inkar­di­niert. Im August tra­ten Herr Ralf Jahn aus Lich­ten­fels-Ober­wa­llens­tadt (er hat­te gera­de das Diploms­tu­dium Mas­chi­nen­bau abges­chlos­sen) und Herr Peter Stier aus dem nahen Mar­ching bei Neustadt/Donau (er hat­te zuvor im Semi­nar St. Matthias / Wal­dram das Abi­tur bes­tan­den) ins Klos­ter ein, sodass nun wie­der Leben im Novi­ziat ist. Mit großem Eifer leben sie sich schon gut in unse­re Gemeins­chaft ein. Fr. Qui­rin hat mit dem Som­mer­se­mes­ter 2007 in Regens­burg das Stu­dium der Theo­lo­gie begon­nen und wohnt wäh­rend der Vor­le­sungs­zeit im dor­ti­gen Pries­ter­se­mi­nar. Fr. Lukas hat nach dem Vor­di­plom am Ende des Win­ter­se­mes­ter 2006/2007 dort sei­ne Zel­te abge­bro­chen und ver­bringt nun sein Aus­wär­tss­tu­dium an unse­rer Ordenshochs­chu­le Sant’ Ansel­mo in Rom.

Unse­re Kon­ven­te­xer­zi­tien hielt zu Beginn des Jah­res zum zwei­ten Mal Herr Pfa­rrer Josef Brand­ner, Pries­ter­seel­sor­ger des Erz­bis­tums Mün­chen-Frei­sing. Dabei leg­te er aus­ge­wähl­te Psal­men aus. Wie schon in den Jah­ren zuvor gab er eben­so wie Herr Prof. Dr. Lud­wig Mödl gut besuch­te Pries­te­re­xer­zi­tien in unse­rem Gäs­tehaus. Daran nahm auch der Gene­ral­vi­kar des Bis­tums Dres­den, Dr. Kon­rad Zdar­sa teil, der kurz darauf zum Bis­chof von Gör­litz ernannt wor­den ist. Zur Kon­vent­be­glei­tung kam wei­terhin Herr Geistli­cher Rek­tor Dr. Wil­fried Hage­mann aus Müns­ter zu uns, der sich auch bereit erklärt hat, die kom­men­den Kon­ven­te­xer­zi­tien zu halten.

Zwei­mal begab sich fast der gesam­te Kon­vent auf Reisen. Ein fes­ter Ter­min ist seit eini­gen Jah­ren die Ves­per im Regens­bur­ger Dom anläss­lich des Tages des Gott­ge­weih­ten Lebens. Zu Beginn des „Gol­de­nen Okto­ber“ führ­te uns dann der Kon­ven­taus­flug in die Hei­mat von Fr. Qui­rin. Wir besich­tig­ten zunächst die ehe­ma­li­ge Abtei­kir­che Tegern­see und san­gen dort nach der Kir­chen­füh­rung die Mit­tagsho­re, bevor es zum Essen in das benach­bar­te „Bräus­tü­berl“ ging. Dann fuh­ren wir mit der Gon­del­bahn zum Wall­berg hinauf und stie­gen von der Bergs­ta­tion auf den Gip­fel, der wei­te Fern­sicht auf die bereits versch­nei­ten Gip­fel der Alpen bot. Nach der Rück­kehr berei­te­ten uns die Eltern Erla­cher in ihrem Gar­ten in Rot­tach-Egern einen herz­li­chen Emp­fang bei Kaf­fee und Kuchen. Ans­chließend fuh­ren wir wei­ter zum Wall­fahr­tsort Bir­kens­tein, wo wir die 1. Ves­per des Hoch­fes­tes der Hei­li­gen Schutzen­gel, dem Patro­zi­nium der Baye­ris­chen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion, san­gen und am Okto­ber-Rosen­kranz teil­neh­men konn­ten. Im benach­bar­ten Gasthaus stärk­ten wir uns bei einer Brotzeit für die Rück­fahrt. Eine Woche spä­ter lei­te­te Zelle­rar P. Bene­dikt den Betrieb­saus­flug der Anges­tell­ten nach Andechs und St. Ottilien.

Bei unse­rem Aus­flug kam auch der neue Klein­bus zum Ein­satz, der Platz für neun Per­so­nen bie­tet. Er wur­de durch die Wer­bung und Spen­den vers­chie­de­ner Fir­men der Region ges­pon­sert. Ihnen sei auch an die­ser Ste­lle unser aufrich­ti­ger Dank aus­ges­pro­chen. Abt Tho­mas nahm Anfang Sep­tem­ber die Seg­nung des Fahr­zeu­ges vor. Im Ans­chluss daran waren die betei­lig­ten Fir­men mit dem Kon­vent im Barock­saal zum Aben­des­sen ein­ge­la­den. Auch für den Gäs­te-Shuttle zu Park­platz und Bahnhof, das Einho­len der Obs­tern­te und deren Trans­port zur Mos­te­rei und zu vie­len ande­ren Gele­genhei­ten hat sich das Auto schon bewährt. Da auch der Klos­ter­la­den und die Klos­ter­braue­rei durch Wer­be­flä­chen ver­tre­ten sind, wird auf allen Fahr­ten die Auf­merk­sam­keit auf Wel­ten­burg gelenkt. Auch die Medien schen­ken dem Klos­ter am Donau­durch­bruch mehr­mals im Jahr Beach­tung. In der Sen­de­reihe „Wir­tshaus­ges­chich­ten“ des Baye­ris­chen Fern­sehens wur­de am 29. Novem­ber vom bekann­ten Mode­ra­tor Michael Har­les die Klos­ters­chen­ke vor­ges­tellt. Gedreht wur­de die Sen­dung bereits an einem Sonn­tag im Som­mer, als Hoch­be­trieb herrsch­te. Zum Hoch­fest der Auf­nah­me Mariens in den Him­mel, 15. August, trug Abt Tho­mas in der Sen­dung „Zeit und Ewig­keit“ medi­ta­ti­ve Gedan­ken zum Fest­geheim­nis vor. Sie wur­den durch wun­ders­chö­ne Bil­der aus unse­rer Kir­che und aus der Lands­chaft um den Donau­durch­bruch unterstrichen.

Zum Bene­dik­tus­fest am 11. Juli zele­brier­te Herr Bis­chof em. Dr. Vik­tor Josef Dam­mertz OSB, Augs­burg, das Pon­ti­fi­ka­lamt und hielt die Pre­digt. Im Ans­chluss waren wie­der alle Teil­neh­mer zum Imbiss in die Gäs­tes­pei­se­sä­le ein­ge­la­den, beson­ders die Gläu­bi­gen unse­rer Klos­terp­fa­rreien. Ins­ge­samt 45 Jugend­li­chen aus den vier Gemein­den spen­de­te Abt Tho­mas am 24. Mai das Sakra­ment der Fir­mung in der Klos­ter­kir­che. In unse­ren Seel­sor­ges­pren­geln fand heuer sowohl die „große“ wie die „klei­ne“ Visi­ta­tion statt, sodass uns mehr­mals Regio­nal­de­kan Johan­nes Hof­mann aus Neus­tadt wie Dekan Hans Maier aus Kelheim auf­such­ten. Zwei­mal tag­te auch die Deka­nats­kon­fe­renz bei uns. P. Stephan hat­te zum zwei­ten Mal ein Thea­ters­tück ges­chrie­ben, dies­mal eine Komö­die in zwei Akten: „Der Aufs­tand der Alten“. Gemein­sam mit P. Gre­gor und Teil­neh­mern des monatli­chen Senio­ren­nach­mit­tags stra­pa­zier­te er die Lach­mus­keln der Zus­chauer bei den Aufführungen.

Fr. Rupert muss­te sich über meh­re­re Wochen zur ärztli­chen Behand­lung in die Gold­berg­kli­nik in Kelheim bege­ben. Trotz­dem konn­te er in die­sem Jahr eine große Men­ge Honig schleu­dern und eine reiche Apfe­lern­te ein­brin­gen. Zum zwei­ten Mal ließ er aus den eige­nen Äpfeln Saft pres­sen, der sich großer Beliebtheit im Kon­vent erfreut. Fr. Simon konn­te am 24. Januar mit einer Dele­ga­tion sei­ner Hei­mats­tadt Titt­mo­ning in Rom an einer Pri­va­tau­dienz des Hei­li­gen Vaters, Papst Bene­dikt XVI., teil­neh­men, dem die Ehren­bür­ger­wür­de ver­liehen wur­de. Abt Tho­mas weil­te im Okto­ber eine Woche in der ewi­gen Stadt, um am Kon­zert des Baye­ris­chen Rund­funks für den Papst teil­zu­neh­men, das große Beach­tung fand und live im Fern­sehen über­tra­gen wur­de. P. Cle­mens nimmt trotz sei­ner 81 Jah­re und eini­ger Alters­besch­wer­den täglich an den Mahl­zei­ten, dem Kon­ven­tamt und den meis­ten Horen des Chor­ge­be­tes teil.

Wie immer in der Spar­gel­zeit waren die Äbte der Nach­bar­klös­ter im Juni zum „Klei­nen Äbte­tref­fen“ ein­ge­la­den. Zu den beson­de­ren Gäs­ten gehör­te im Okto­ber Herr Dom­ka­pell­meis­ter em. Georg Ratzin­ger, der Bru­der von Papst Bene­dikt XVI. Bei der Füh­rung durch die Kir­che und das Klos­ter spiel­te er auch eini­ge Tak­te auf der his­to­ris­chen Bran­dens­tein-Orgel. Am 11. Novem­ber erfreu­te uns Herr Bis­chof Dr. Gre­gor Maria Han­ke OSB aus Eichs­tätt durch sei­nen Besuch. Ende Juli zele­brier­te der Neu­pries­ter Andreas Sch­wei­mer aus dem Bis­tum Ful­da das sonn­tä­gli­che Kon­ven­tamt und spen­de­te den Pri­miz­se­gen. Auch in die­sem Jahr waren der Regie­rungs­prä­si­dent von Nie­der­ba­yern, Herr Dr. Wal­ter Zitzels­ber­ger, und der Kelhei­mer Lan­drat, Herr Dr. Hubert Fal­ter­meier, zu Gast. Herr Dr. Zitzels­ber­ger trat Ende April in den Ruhes­tand. Wir dan­ken ihm für die viel­fa­che Unters­tützung bei den Reno­vie­rungs­maß­nah­men und der Errich­tung des Hoch­was­sers­chutzes. Die Ver­bin­dung soll auch kün­ftig nicht abre­ißen. Bei einem Antrit­ts­be­such im Land­kreis Kelheim kam der neue Regie­rungs­prä­si­dent Heinz Grund­wald, auch in unser Klos­ter. Eine EU-Dele­ga­tion besuch­te im Rah­men der „Leader+“-Förderungen im März das Informationszentrum.

Vie­le Mens­chen fra­gen uns immer wie­der nach dem Erfolg der Maß­nah­men des Hoch­was­sers­chutzes. Ende Mai stieg der Pegel der Donau beden­klich an, sodass die Feuer­wehr Kelheim die Räu­mung des Klos­terho­fes anord­ne­te und mit dem Auf­bau der mobi­len Ele­men­te begann. Aller­dings zeig­te sich dann noch am Abend, dass die befürch­te­ten Höhen nicht erreicht wür­den, sodass es zu kei­ner „Bewäh­rungs­pro­be“ kam. Ein Pro­beauf­bau wur­de schon Mit­te März vor­ge­nom­men, als in unse­rem Gäs­tehaus an zwei Tagen die Baye­ris­chen Was­ser­wir­ts­chaftsäm­ter tag­ten. Zu die­sem Anlass weil­te auch Herr Staats­mi­nis­ter Dr. Wer­ner Sch­nap­pauf bei uns.

Was­ser scha­de­te uns aller­dings „von oben“. Eben­falls im Mai kam es zu meh­re­ren Rohr­brü­chen in den völlig verros­te­ten Was­ser­lei­tun­gen im ers­ten Stock des Klau­sur­gangs, sodass rot­brau­nes Was­ser durch die Gewöl­be im Kreuz­gang drang. Des­halb wur­de eine völli­ge Erneue­rung der alten Lei­tun­gen erfor­der­lich, was mit viel Lärm und Sch­mutz ver­bun­den war. Unser Dank gebührt vor allem dem großen Ein­satz unse­res bewähr­ten Ins­ta­lla­teurs, Herrn Rudolf Mayer aus Kelheim­win­zer, und der Bau­fir­ma Max Prock GmbH aus Dietfurt.

Lie­be Leser, wir möch­ten auch Ihnen dan­ken, dass Sie uns wie­der die Treue gehal­ten haben und auf so man­che Wei­se Ihre Ver­bun­denheit zum Aus­druck gebracht haben, sei es durch einen Besuch im Klos­ter, Ihr Gebets­vers­pre­chen, Ihre Mit­glieds­chaft im Freun­des­kreis oder durch Ihre Spen­den. Möge Gott es Ihnen reichlich ver­gel­ten. Ger­ne geden­ken wir Ihrer wei­terhin in unse­ren Gebe­ten und bei der Feier der Hei­li­gen Messe.

Wir wüns­chen Ihnen nun eine besinn­li­che Adven­ts­zeit, ein frohes Weih­nachts­fest und Got­tes Geleit in das Jahr des Herrn 2008

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2006

Advent 2005 — Advent 2006

Den Mön­chen und Non­nen unter den Lesern und Hörern ist es wohl selbst­vers­tänd­lich, dass die meis­ten Jah­res­be­rich­te nicht am 1. Januar begin­nen, son­dern mit dem Advent. Denn abwei­chend vom bür­ger­li­chen Kalen­der beginnt ja das Kir­chen­jahr schon mit dem I. Advent. Ents­pre­chend ers­treckt sich der Zei­traum unse­rer Berich­ters­tat­tung von Anfang Dezem­ber bis Ende November.

Den Rah­men bil­det nun schon zum vier­ten mal unser “Wel­ten­bur­ger Klos­ter­markt”. Die Vor­be­rei­tun­gen beim Aufs­te­llen der Stän­de, Sch­müc­ken des klös­ter­li­chen Areals, dem Herrich­ten unse­res Ange­bo­tes und vie­ler ande­rer Din­ge lau­fen auf Hoch­tou­ren. Im Vor­jahr haben wie­der über 20 Klös­ter aus nah und fern und eini­ge kir­chli­che Grup­pie­run­gen aus unse­ren Pfa­rreien an drei Tagen für Tau­sen­de von Besu­chern ihre Pro­duk­te ange­bo­ten und für das lei­bli­che Wohl gesorgt. Der Chor der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft ges­tal­te­te das sonn­tä­gli­che Kon­ven­tamt musi­ka­lisch mit.

Dass die­ses auch heuer wie­der möglich sein wird, ist gar nicht so selbst­vers­tänd­lich. Denn erst seit zwei Wochen ist die Klos­ter­kir­che wie­der unein­ges­chränkt zugän­glich. Wäh­rend der Sanie­rung des Fun­da­men­tes im Kir­chen­ke­ller stürz­te auf­grund des kie­si­gen Bau­grun­des am 23. Okto­ber ein Pfei­ler ein. Das eins­tür­zen­de Gewöl­be­teil riss ein etwa 4 m² großes Loch in den Mit­tel­gang des Kir­chen­bo­dens. Gott sei gedankt, dass nie­mand ver­letzt wur­de. Der Scha­den wur­de zügig beho­ben und die ande­ren lau­fen­den Arbei­ten konn­ten fort­ge­setzt wer­den, so dass für das kom­men­de Jahr der Abs­chluss der lang­jäh­ri­gen Kir­chen­re­no­vie­rung (seit 1999) erhofft wird. Da inz­wis­chen nur noch die Süd­sei­te innen in hal­ber Höhe ein­ge­rüs­tet ist, kön­nen die zahl­rei­chen Besu­cher schon seit län­ge­rem die neu leuch­ten­de Pracht der Asam-Kir­che bewun­dern. Unters­tützt wird das auch durch die Ins­ta­lla­tion einer neuen Beleuch­tung. P. Leo­pold weist bei den Kir­chen­füh­run­gen beson­ders auf die posi­ti­ven Verän­de­run­gen durch die Res­tau­rie­rung hin. Inz­wis­chen sind für den Klos­ter­la­den auch eini­ge aktue­lle Ansichts­kar­ten gedruckt wor­den. Immer mehr Grup­pen kom­bi­nie­ren die Kir­chen­füh­run­gen mit einem Besuch des Infor­ma­tions­zen­trums im Fel­sen­ke­ller, in dem sich wäh­rend der Sai­son an der Kas­se Herr Tor­cha­lla aus Kelheim und Frau Hecht aus Stau­bing abwech­seln. Die Zahl von ca. 21.500 Besu­chern im zurüc­klie­gen­den Jahr zeigt, dass der neu ges­chaf­fe­ne Auss­te­llungs­raum gut ange­nom­men wird.

Die Donau brach­te auch in die­sem Jahr wie­der eini­ge Male klei­ne­re Hoch­wäs­ser. Im März war der Ans­tieg so rasch, dass die Baus­te­lle des Hoch­was­sers­chutzes unter Was­ser stand und nicht unerhe­bli­che Schä­den verur­sach­te. Im Gebäu­de sel­ber waren dies­mal “nur” die Keller über­flu­tet. Um so mehr wur­de allen die Not­wen­dig­keit der Schutz­maß­nah­men vor Augen geführt. Am 27. Januar erfolg­te dazu der “Ers­te Spa­tens­tich” durch den gemein­sa­men Knopf­druck von Staats­se­kre­tär Dr. Otmar Bernhard, Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzels­ber­ger, Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, Bür­ger­meis­ter Fritz Mathes und Abt Tho­mas M. am Bohr­ge­rät für die Unter­grun­dab­dich­tung. Die­sem sym­bo­lis­chen Akt bei eisi­ger Käl­te waren Ans­pra­chen und Gruß­wor­te im Barock­saal in Anwe­senheit zahl­rei­cher Gäs­te voraus­ge­gan­gen. Nach einer zügi­gen Baupha­se konn­te bereits am 12. Okto­ber die Ein­weihung vor­ge­nom­men wer­den. Ein wei­ter Weg, der nach dem Hoch­was­ser im August 2002 sei­nen Anfang genom­men hat­te, war an sein Ziel gekom­men. Kaum waren die enor­men Schä­den des Pfingsthoch­was­sers 1999 beho­ben, war die­ses erneu­te Hoch­was­ser eine “böse Übe­rras­chung” und mach­te die stän­di­ge Bedrohung wie­de­rum bewusst. So begann man die Möglich­kei­ten eines Hoch­was­sers­chutzes für das Klos­ter näher zu prü­fen. Ein­gehen­de Unter­su­chun­gen von Sei­ten des Freis­taa­tes Bayern unter der Feder­füh­rung des Was­ser­wir­ts­chaftsam­tes Landshut erbrach­ten schließ­lich als Ergeb­nis die Durch­führ­bar­keit des Schutzes gegen ein hun­dert­jäh­ri­ges Hoch­was­ser. Posi­tiv konn­te auch die Fra­ge beant­wor­tet wer­den, ob die Aus­füh­rung mit einem ver­tret­ba­ren und verhält­nis­mäßi­gem finan­zie­llem Auf­wand ges­chehen könne.

Im neu ges­tal­te­ten westli­chen Vorhof war anläss­lich der Ein­weihung ein Fes­takt. Herr Staats­mi­nis­ter Dr. Wer­ner Sch­nap­pauf hielt vor zahl­rei­cher Pro­mi­nenz aus Poli­tik und Kir­che sowie den Pla­nern und den Verant­wortli­chen der betei­lig­ten Fir­men die Fes­tans­pra­che. Nach den Reden erfleh­te der Abt den Segen Got­tes für die Hoch­was­sers­chutz­bau­ten. Gemein­sam mit dem Minis­ter und dem Lan­drat leg­te er eini­ge Damm­bal­ken auf als Zei­chen der offi­zie­llen Inbe­trieb­nah­me des Fluts­chutzes. Sogar die Tagess­chau zeig­te in ihrer Haup­taus­ga­be am Abend die­se Sze­ne. Die Ein­weihung kann man als ein ges­chichtli­ches Ereig­nis betrach­ten. Mit den nun aus­ge­führ­ten Maß­nah­men ist eine stän­di­ge Bedrohung für die Klos­te­ran­la­ge gebannt, mit der jede Gene­ra­tion der Mön­che in der 1400jährigen Ges­chich­te der Abtei leben und zurecht kom­men muss­te. Das bedeu­tends­te Ele­ment des Schutzes ist die Unter­grun­dab­dich­tung, die in den ans­tehen­den Fels in bis zu 10 Metern Tie­fe ein­bin­det. Sie verhin­dert den Hoch­was­se­ran­drang der Donau über den Unter­grund. Gewählt wur­de eine Abdich­tung im Hochdruckinjektionsverfahren(HDI) um die Außen­front der Klos­te­ran­la­ge an der Fluss­sei­te auf einer Län­ge von ca. 300m. Dabei wird ein Was­ser-Zement­ge­misch unter Hoch­druck, das heißt mit bis zu 400 bar, in den Unter­grund gepresst. Dort ver­bin­det es sich mit dem ans­tehen­den Kies und Sand zu einer durch­gehen­den etwa 1,50m star­ken säu­len­för­mi­gen Dicht­wand, die an die Fun­da­men­te des Gebäu­des anbin­det. Der Hoch­was­sers­chutz ist in Wel­ten­burg “denkmalverträglich“gelöst. Das Gesam­ten­sem­ble des Klos­ters mit sei­ner ein­ma­li­gen Lage am Donauu­fer ist nicht beein­träch­tigt. Ein Pro­beauf­bau der Vers­chlüs­se an den Fens­tern, Türen und Toren durch die Frei­wi­lli­ge Feuer­wehr Kelheim zeig­te, dass etwa fünf Stun­den Arbeit dazu not­wen­dig sind. Die mobi­len Ele­men­te des Hoch­was­sers­chutzes wer­den in einer Scheu­ne auf dem Buchhof gelagert.

Erhe­bli­che Was­sers­chä­den verur­sach­te im Klos­ter aber nicht nur die Donau. Am 26. Juni platz­ten nach einem nächtli­chen Gewit­ter über einem Bibliotheks­gang im Dach­ges­choß Hei­zungs­roh­re und ließen heiße Was­sers­trö­me über den his­to­ris­chen Buch­bes­tand der Bibliothek nie­der­gehen. Nicht nur an den wert­vo­llen Büchern, son­dern auch am Mauer­werk und der Beleuch­tung ents­tan­den beträchtli­che Schäden.

Ange­sichts des vie­len Regens und küh­ler Tem­pe­ra­tu­ren im sonst “hoch­som­mer­li­chen” August mach­ten sich man­che Sor­gen, ob bis zum “Jahr­tau­sen­de­reig­nis” des Papst­be­su­ches in Bayern eine Wet­ter­bes­se­rung ein­tre­ten wür­de. Im Sep­tem­ber konn­ten dann alle sehr froh sein über den strah­len­den Son­nens­chein wäh­rend des Papst­be­su­ches, der dann den gan­zen Monat anhielt. Fast alle Mit­brü­der nah­men an den Got­tes­diens­ten und vers­chie­de­nen Begeg­nun­gen mit Papst Bene­dikt XVI. teil, vor allem in Altöt­ting und auf dem Islin­ger Feld bei Regens­burg. Im Zuge der Vor­be­rei­tung die­ser beson­de­ren Tage kamen schon Anfang Sep­tem­ber Ver­tre­ter der Pfa­rrei St. Bene­dikt aus Obe­ris­ling zum sonn­tä­gli­chen Kon­ven­tamt und über­brach­ten im Rah­men ihrer Aktion “Bene-Lux” ein Licht, mit dem die Altar­ker­zen entzün­det wur­den. Da Joseph Ratzin­ger schon in sei­ner Zeit als Pro­fes­sor in Regens­burg mit Wel­ten­burg ver­bun­den war und er auch spä­ter als Kar­di­nal zu Besuch war, erhoff­te sich man­cher, dass unser Klos­ter auch eine Sta­tion im Rah­men sei­nes Hei­mat­be­su­ches sein könn­te. Auf­grund des gedräng­ten Pro­gramms war die­se Hoff­nung, wie zu erwar­ten war, nicht zu erfü­llen. Den­noch strahl­te der Glanz des Papst­be­su­ches in beson­de­rer Wei­se auch auf Wel­ten­burg. Am “pri­va­ten Tag” des Paps­tes in Regens­burg stat­te­te das “Segui­to papa­le” unse­rem Klos­ter einen Besuch ab. Das Päpstli­che Gefol­ge reis­te mit dem Schiff von Kelheim durch den Donau­durch­bruch an. Abt Tho­mas gelei­te­te die hohen Gäs­te zur Abtei­kir­che und hielt für sie eine Kir­chen­füh­rung in ita­lie­nis­cher Spra­che. Ans­chließend feier­ten die Gäs­te mit dem Kon­vent ein Pon­ti­fi­ka­lamt, bei dem Kar­di­nals­taatse­kreätr Ange­lo Sodano der Hauptze­le­brant war. Frie­drich Kar­di­nal Wet­ter hielt die Pre­digt über das maria­nis­che und bene­dik­ti­nis­che Bayern. Unter den Kon­ze­le­bran­ten waren auch der Apos­to­lis­che Nun­tius in Deu­ts­chland, Erz­bis­chof Erwin Josef Ender, der päpstli­che Zere­mo­niar Erz­bis­chof Pie­rro Mari­ni, der Subs­ti­tut im Staats­se­kre­ta­riat Erz­bis­chof Leo­nar­do San­dri, der Bis­chof von Pas­sau Wilhelm Schraml. Am Got­tes­dienst nahm auch der Kar­di­nal von Kinsha­sa teil. Ans­chließend ver­sam­mel­te sich das Päpstli­che Gefol­ge und der Kon­vent zum gemein­sa­men Mit­ta­ges­sen im Spei­se­saal St. Mar­tin, bei dem baye­ris­che Gerich­te auf­ge­tischt wur­den. Gegen Ende konn­ten wir dann auch Wal­ter Kar­di­nal Kas­per begrüßen, der am Vor­mit­tag noch eine ande­re Verp­flich­tung in Regens­burg hat­te. In der Mit­tags­pau­se, unter­nahm P. Prior Bene­dikt eine Füh­rung zur Frauen­berg-Kape­lle. Dann reis­ten die hohen Wür­den­trä­ger der römis­chen Kurie wei­ter in die Nach­ba­rab­tei Rohr.

Wäh­rend des gan­zen Jah­res besuch­ten auch wei­te­re beson­de­re Gäs­te unser Klos­ter. Den Anfang mach­te Bis­chof Egon Kape­lla­ri von Graz-Sec­kau, der mit 30 Pries­tern sei­ner Diö­ze­se kam und das sonn­tä­gli­che Kon­ven­tamt mit Pre­digt zele­brier­te. Zwei Wochen spä­ter folg­te ihm der Pader­bor­ner Weih­bis­chof Karl-Heinz Wie­se­mann. Anläß­lich sei­nes 70. Gebur­ts­ta­ges luden wir am Hoch­fest des hl. Bene­dikt, dem 21. März, Prof. Josef Kohlhäufl, den lang­jäh­ri­gen Lei­ter der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft, zum Mit­ta­ges­sen und Kaf­fee in das Refek­to­rium ein. Die Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­rin Frau Bri­git­te Zypries kam am 24.April zu einem pri­va­ten Besuch nach Wel­ten­burg. Im Mai unter­nah­men die Zis­ter­zien­se­rin­nen von Obers­chö­nen­feld ihren Kon­ven­taus­flug zu uns. Am Ende des “Won­ne­mo­nats” spen­de­te uns der blin­de Neu­pries­ter Rai­ner Her­teis aus dem Nach­bar­bis­tum Eichs­tätt den Pri­miz­se­gen. Altabt Emme­ram Geser zele­brier­te zum Haupt­fest der Drei­fal­tig­keits­bru­ders­chaft das Pon­ti­fi­ka­lamt. Am Hoch­fest der Apos­tel­fürs­ten Petrus und Pau­lus, dem 29. Juni, feier­te der uns schon vie­le Jah­re ver­bun­de­ne Pfa­rrer Her­bert Kabath aus dem Bis­tum Mag­de­burg mit uns sein 40jähriges Pries­ter­ju­bi­läum. Am 29. Juli feier­te Herr Anton Röhrl, Senior­chef der Klos­ters­chen­ke, sei­nen 80. Gebur­ts­tag. Abt Tho­mas M. und Altabt Tho­mas zele­brier­ten für den Jubi­lar und sei­ne Fami­lie eine Dank­mes­se in der Frauen­berg­ka­pe­lle. Anfang Sep­tem­ber über­nach­te­te Abt Rai­mund Schreier OPraem von Wil­ten mit eini­gen Junio­ren des Stif­tes bei uns. Er war der Fest­pre­di­ger auf dem Abens­ber­ger “Gilla­moos”. Mit­te Sep­tem­ber feier­te zum 30jährigen Jubi­läum die Hilfs­ge­meins­chaft der Dialy­se­pa­tien­ten und Trans­plan­tier­ten Regens­burg-Strau­bing e.V. mit uns die Sonn­tags­mes­se. Anfang Okto­ber besuch­ten zwei­mal Bis­chö­fe aus fer­nen Län­dern das Klos­ter: Johan­nes Gorantla aus Südin­dien und Aloy­sius Bali­na aus Tan­sa­nia, der auch die Kakau-Band mit­ge­bracht hat­te. Das süda­fri­ka­ka­nis­che Novi­ziat der Mallers­dor­fer Sch­wes­tern kam nach der Seligs­pre­chung ihres Grün­ders Paul Josef Nar­di­ni zusam­men mit dem Supe­rior, Herrn Prä­lat Dr. Wilhelm Gegen­furt­ner, am 23. Okto­ber zu Besuch in unser Kloster.

Sie haben nun eini­ges vom Auf und Ab der Donau erfah­ren, vom Kom­men und Gehen beson­de­rer Gäs­te, aber noch nicht sehr viel von dem, was “hin­ter den Klos­ter­mauern” sich ereig­net hat. Auch dort gibt es ein Auf und Ab, ein Kom­men und Gehen. Damit die­ses in einem geistli­chen Rah­men bleibt, hat zu Beginn des bür­ger­li­chen Jah­res P. Dr. Daniel Hör­ne­mann OSB aus Ger­le­ve uns in den jähr­li­chen Exer­zi­tien wie­der tie­fer in die Psal­men ein­ge­führt, dem Kern unse­rer tägli­chen Gebets­zei­ten. In den Vor­trä­gen ging er auch auf die sog. Fluchp­sal­men ein, leg­te sie uns geistlich aus. Als Frucht die­ser besinn­li­chen Tage ents­chlos­sen wir uns, auch die­se Tei­le der Psal­men im Chor­ge­bet zu beten. Unmit­tel­bar im Ans­chluss an die Kon­ven­te­xer­zi­tien hat Fr. Anto­nius Grgic am Hoch­fest der Ers­chei­nung des Herrn, dem 6. Januar, die Ewi­ge Pro­fess abge­legt. Zwei Brü­der aus Zagreb und eini­ge Bekann­te aus der nähe­ren Umge­bung begin­gen mit uns die­sen Fest­tag. Zu einer geistli­chen Kon­fe­renz über das II. Vati­ca­num kam Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus Mün­chen, der eben­so wie Pfa­rrer Josef Brand­ner wie­der sehr gut besuch­te Pries­te­re­xer­zi­tien bei uns gehal­ten hat. P. Cle­mens M. konn­te am 5. März sei­nen 80. Gebur­ts­tag begehen. Zu den Gra­tu­lan­ten zähl­ten der Kelhei­mer Bür­ger­meis­ter Fritz Mathes und Ver­tre­ter der Pfa­rreien Teuer­ting und Thaldorf.

P. Leo­pold ver­lor sei­nen Vater Sieg­fried Lör­nitzo, der am 13. Juni in einem Gra­zer Spi­tal verstarb.

Fr. Rupert konn­te sein ersehn­tes Ziel ver­wir­kli­chen, den Sieg der Klos­ter­manns­chaft beim Bene­fiz-Fuß­ball-Tur­nier zuguns­ten der geplan­ten Kin­der­kli­nik KUNO in Regens­burg. Auch der Gewinn wur­de die­sem Zweck ges­pen­det. Dem glei­chen Zweck dien­te auch ein Bene­fiz-Kon­zert des Sympho­nis­chen Bla­sor­ches­ters Ber­ching im Klosterhof.

Im Okto­ber hat P. Josef M. das Klos­ter mit der Absicht ver­las­sen, in sei­ner Hei­mat-Diö­ze­se Spe­yer seel­sor­glich zu wir­ken. Sei­ne Ste­lle im Sekre­ta­riat des Gäs­tehau­ses nimmt seit Dezem­ber eine neue Mitar­bei­te­rin ein, die Hotel­fach­frau Kat­ja Beil. Zum glei­chen Zeit­punkt schied der bishe­ri­ge Küchen­chef, Wolf­gang Küh­nel, aus dem Kreis der Anges­tell­ten aus. Ein freu­di­ges Ereig­nis am Ende des Kir­chen­jah­res war die Zeitli­che Pro­fess von Fr. Qui­rin Erla­cher. Sei­ne Eltern und Ver­wand­ten von Rot­tach-Egern am Tegern­see und aus der Oberp­falz nah­men an die­sem Fest am Christ­kö­nigs­sonn­tag, dem 26. Novem­ber, teil.

Da unser Klos­ter zur Baye­ris­chen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion gehört, möch­ten wir auch noch über Verän­de­run­gen auf die­ser Ebe­ne berich­ten. Abt­prä­ses Dr. Emme­ram Kränkl trat nach einem Jahr von sei­nem Amt zurück. Auf dem Gene­ral­ka­pi­tel in Mün­chen wur­de sein Vor­gän­ger, Abt Dr. Gre­gor Zas­che aus Schäftlarn wie­der in die­ses Amt gewählt. Gemein­sam mit P. Lukas Wirth aus Sche­yern hat­te er bereits im Früh­jahr bei uns die kano­nis­che Visi­ta­tion durch­ge­führt.. Da Abt Dr. Gre­gor M. Han­ke von Planks­tet­ten zum Bis­chof von Eichs­tätt ernannt und geweiht wor­den ist, muss­ten auch die Con­si­lia­räb­te neu gewählt wer­den. Die­se sind nun Abt Dr. Maria­nus Bie­ber von Nie­de­ral­taich und Abt Bar­na­bas Bögle von Ettal.

Auch im Kon­vent gab es eine Verän­de­rung in den Ämtern. Abt Tho­mas ernann­te auf Vors­chlag des Kon­ven­tes P. Michael zum Klaus­tral­prior. Fr. Lukas M. berei­tet sich in Regens­burg auf das Vor­di­plom vor. Er wur­de zum Spre­cher der jun­gen Ordens­leu­te im Bis­tum Regens­burg gewählt. Die Ver­bin­dung mit den ande­ren Ordens­ge­meins­chaf­ten wur­de auch im Rah­men der AGOM sowie durch die Teil­nah­me an der Ves­per zum “Tag des Gott­ge­weih­ten Lebens” mit unse­rem Bis­chof und dem Dom­ka­pi­tel im Regens­bur­ger Dom wei­ter vertieft.

P. Boni­fa­tius erhielt für sein wei­te­res Wir­ken im Hei­mat­bis­tum Köln die Exklaus­tra­tion für drei Jah­re. P. Tho­mas, der seit 2003 als Pfarrseel­sor­ger in Kulm­bach (Erz­bis­tum Bam­berg) tätig ist, bean­trag­te die Ver­län­ge­rung der Exklaus­tra­tion um ein Jahr. Bei­de waren eben­so wie Altabt Tho­mas aus Ettal mehr­mals wäh­rend des Jah­res bei uns im Kon­vent zu Besuch. Eine gute Frucht der dies­jäh­ri­gen Visi­ta­tion ist die Kon­vent-Beglei­tung, zu der der Müns­te­ra­ner Pries­ter Dr. Wil­fried Hage­mann gewon­nen wer­den konn­te. Wir sind ihm sehr dank­bar für sei­nen enga­gier­ten und ein­fühl­sa­men Ein­satz für unse­re Gemeinschaft.

In gewis­ser Wei­se haben Sie alle nun unse­ren Kon­vent beglei­tet, indem Sie Ante­il genom­men haben am Leben unse­rer Klos­ter­ge­meins­chaft im letz­ten Jahr. Ger­ne haben auch wir alle mit unse­rem Gebet beglei­tet, die uns ihre Anlie­gen anver­traut haben. Zugleich dan­ken wir allen, die uns mit ihrem Gebet, wohl­wo­llen­den Gaben und ande­ren Zei­chen der Ver­bun­denheit unters­tützt haben mit einem herz­li­chen “Vergelt’s Gott”. Dass ER Sie beglei­ten möge an allen Tagen im bald begin­nen­den Jahr des Herrn 2007 wüns­chen Ihnen und Euch allen zum Weihnachtsfest

Die Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2005

Advent 2004 — Advent 2005

“Zei­ten der Prü­fung” — so nann­te Vol­ker Sch­midt sei­nen Film über unser Klos­ter in der Reihe “Donau­klös­ter” des Baye­ris­chen Fern­sehens, der inz­wis­chen über 20 mal in vers­chie­de­nen Fern­sehans­tal­ten gesen­det wor­den ist und in einer bear­bei­te­ten Kurz­fas­sung auch täglich in unse­rem neuen Infor­ma­tions­zen­trum zu sehen ist.

Eine die­ser Prü­fun­gen — das immer wie­der ein­tre­ten­de Hoch­was­ser — hat uns auch in die­sem Jahr heim­ge­sucht. Am 23. August erreich­te uns die Mel­dung, dass die rasch ans­tei­gen­de Donau die Hoch­was­ser­mar­ke des “Jahrhun­dert-Hoch­was­sers” von 1999 übers­chrei­ten könn­te. Am Nach­mit­tag began­nen wir mit eini­gen eifri­gen Hel­fern den Klos­ter­la­den zu räu­men. Tags darauf wur­de zunächst Ent­war­nung gege­ben, da kein bedroh­li­cher Pegels­tand zu erwar­ten sei. So been­de­ten wir die Räu­mung wei­te­rer Tei­le des Klos­ters. Am glei­chen Abend jedoch wur­de erneut Alarm gege­ben. Es sei doch ein bedeu­tend höhe­rer Was­sers­tand zu erwar­ten, als zuvor auf­grund feh­lerhaf­ter Berech­nun­gen voraus­ge­sagt. Wir räum­ten des­halb nach der Kom­plet mit tat­kräf­ti­ger Unters­tützung vie­ler Frei­wi­lli­ger weit­gehend das Erd­ges­choss aus. Wäh­rend­des­sen vers­tärk­ten die Feuer­wehr und das Tech­nis­che Hilfs­werk die Pum­pen und Sand­sack­wä­lle an den bei­den Donau­to­ren, sowie an den Türen und Fens­tern. Die gan­ze Nacht hin­durch dröhn­ten die Moto­ren der Pum­pen in den Flu­ren und Trep­penhäu­sern, in denen sonst klös­ter­li­che Sti­lle herrscht. Am 25. August erreich­te die Kri­se ihren Höhe­punkt. Das Kant-Semi­nar der Heim­volkshochs­chu­le muss­te abge­bro­chen wer­den und die Teil­neh­mer abre­isen. Zahl­rei­che TV- und Radio­sen­der aus aller Welt mach­ten Auf­nah­men und führ­ten zahl­rei­che Inter­views. Den gan­zen Tag über rie­fen wei­te­re Sen­der und Nachrich­te­na­gen­tu­ren an. Im Dorf wur­de eine gan­ze Straße mit Über­tra­gungs­wa­gen auf­ge­baut. Trotz aller Arbeitsein­sätze, Pres­se­ges­prä­che, Eins­chrän­kun­gen usw. bete­ten wir wie gewohnt unse­re Tag­zei­ten in der Klos­ter­kir­che und feier­ten abends die Ves­per mit “Te Deum” zur Erin­ne­rung an den Beginn des Chor­ge­be­tes nach der Wie­der­be­grün­dung unse­res Klos­ters durch König Lud­wig I. von Bayern. Tags darauf war das Schlimms­te übers­tan­den. Die hoch auf­ges­tock­ten Wälle hat­ten stand­gehal­ten. In eini­ge Räu­me der Klos­ters­chen­ke, in unse­re Küche und in das Refek­to­rium war das Was­ser knö­chelhoch ein­ge­drun­gen. Der gra­vie­rends­te Scha­den jedoch ist der Eins­turz der his­to­ris­chen Gar­ten­mauer auf über 20m Län­ge bei der Schiffsanlegestelle.

Treue Hel­fer stan­den uns in den fol­gen­den Tagen zur Sei­te, um die Was­sers­chä­den zu besei­ti­gen, die vie­len Räu­me zu reini­gen und wie­der ein­zu­rich­ten. Dank die­ser Hil­fe konn­te schon bald wie­der die Küche benutzt und im Refek­to­rium geges­sen wer­den, der Klos­ter­la­den wie­der öff­nen und das Gäs­tehaus sei­nen Betrieb auf­neh­men. Am 20. Sep­tem­ber orga­ni­sier­ten der Land­kreis und die Städ­te Kelheim und Neus­tadt für die fast tau­send Hel­fer aus die­sem Gebiet ein Fest in unse­rem Bier­gar­ten, zu dem die Klos­ter­braue­rei das Frei­bier beisteuerte.

Die umfan­grei­chen Pla­nun­gen des Hoch­was­sers­chutzes, die seit 2003 lau­fen, wur­den gera­de in den Tagen des Hoch­was­sers abges­chlos­sen. Im Monat Novem­ber wur­den bereits die ers­ten Auss­chrei­bun­gen ein­zel­ner Gewer­ke durch­ge­führt. Die Aus­füh­rung wird hof­fentlich nicht mehr lan­ge auf sich war­ten las­sen, so dass wir dem nächs­ten Hoch­was­ser gelas­se­ner gege­nü­ber stehen kön­nen. Der Hoch­was­sers­chutz bes­teht im wesentli­chen aus drei Tei­len. Der Unter­grund wird vom Nepo­muk­fel­sen an der westli­chen Zufahrt zur Apsis der Kir­che um den gesam­ten Gebäu­de­kom­plex abge­dich­tet. An den Toren und Fens­tern wer­den im Hoch­was­ser­fall Damm­bal­ken­vers­chlüs­se und Schutz­klap­pen ange­bracht. Im Hof wird eine Bin­ne­nent­wäs­se­rung gebaut, um Ober­flä­chen­was­ser und vom Fluss noch ein­drin­gen­des Was­ser abpum­pen zu können.

Zu den wei­te­ren “Prü­fun­gen” in sei­nem Film hat­te Vol­ker Sch­midt die Heraus­for­de­rung durch die zahl­rei­chen Tou­ris­ten gezählt. Der Tou­ris­mus stellt aber auch eine wich­ti­ge Chan­ce dar, vie­le Mens­chen zu errei­chen und anzus­pre­chen und ist nicht zuletzt ein wich­ti­ger wir­ts­chaftli­cher Fak­tor. Dies zeig­te sich beson­ders in den Zei­ten lang andauern­den Nie­drig­was­sers der Donau und dem damit ver­bun­de­nen Aus­blei­ben der Besu­cher. Doch konn­ten im zurüc­klie­gen­den Jahr die­se Ein­bußen wie­der wett­ge­macht werden.

Vie­le Gäs­te sind begeis­tert, dass die Klos­ter­kir­che inz­wis­chen wie­der weit­gehend ohne Gerüs­te zu bewun­dern ist und in großen Tei­len frisch res­tau­riert in neuem Glanz ers­trahlt. Durch die inten­si­ve Berich­ters­tat­tung sämtli­cher Medien wäh­rend des Hoch­was­sers sind wie­de­rum vie­le Mens­chen auf uns auf­merk­sam geworden.

Ein wei­te­rer Anziehungs­punkt ist unser neues Infor­ma­tions­zen­trum gewor­den. Ende April waren die Arbei­ten im Fel­sen­ke­ller der Klos­ter­braue­rei weit­gehend abges­chlos­sen. Aus dem frühe­ren Gär­ke­ller ist ein ans­pre­chen­der Auss­te­llungs­raum gewor­den. Expo­na­te, Fotos und Infor­ma­tions­ta­feln prä­sen­tie­ren das klös­ter­li­che Leben von Wel­ten­burg in Ges­chich­te und Gegen­wart. Wei­ter wer­den das Naturs­chutz­ge­biet “Wel­ten­bur­ger Enge” (Donau­durch­bruch) und die Hers­te­llung des Klos­ter­bie­res the­ma­ti­siert. In die­sem Rah­men wer­den zwei kur­ze Fil­me gezeigt. Sie sollen einen Ein­blick in das Leben der Wel­ten­bur­ger Mön­che in ihrem Klos­te­rall­tag geben und über die Hers­te­llung des welt­be­rühm­ten und prä­mier­ten Wel­ten­bur­ger Klos­ter­bie­res infor­mie­ren. Am 23. Juni fand die feier­li­che Ein­weihung durch unse­ren Abt Tho­mas Maria statt. Der baye­ris­che Land­wir­ts­chafts­mi­nis­ter Herr Josef Miller hielt die Fes­tans­pra­che, da ein größe­rer Teil der EU-För­der­mit­tel über sein Haus aus­ge­reicht wur­de. Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, Herr Direk­tor Her­mann Goss von der Klos­ter­braue­rei und Herr Prä­lat und Bis­chö­fli­cher Finanz­di­rek­tor Robert Hütt­ner spra­chen Gruß­wor­te. Ans­chließend erläu­ter­te Herr Archi­tekt Arnulf Magerl den Baua­blauf. Zu den zahl­rei­chen Gäs­ten gehör­ten die Äbte unse­rer Nach­ba­rab­teien Planks­tet­ten und Rohr, Herr Abt Dr. Gre­gor Han­ke und Herr Abt Gre­gor Zip­pel, fer­ner Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzels­ber­ger, sowie die Herren Abgeord­ne­ten Horst Kubatsch­ka (MdB) und Mar­tin Neu­me­yer (MdL). Nach der ers­ten Besich­ti­gung war zur Brotzeit gela­den. Bei strah­len­dem Son­nens­chein und gemütli­cher Stim­mung ließ es sich gut aushal­ten. Das Infor­ma­tions­zen­trum wird von den Tou­ris­ten gut ange­nom­men und zählt seit sei­ner Eröff­nung ca. 17.000 Besucher.

Die ers­ten Besu­chers­trö­me im Zei­traum der Berich­ters­tat­tung waren aller­dings schon bei win­ter­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren zum 2. Adventli­chen Klos­ter­markt vom 26. bis zum 28. Novem­ber 2004 gekom­men. P. Prior Bene­dikt über­nimmt Jahr für Jahr sehr enga­giert die Orga­ni­sa­tion des Mark­tes. Etwa zwan­zig Klös­ter boten an dreißig Stän­den ihre Pro­duk­te an. Ein Kul­tur­pro­gramm umrahm­te die ein­zel­nen Tage. Auch das Kon­zert der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft und die jähr­li­che Pfer­de­seg­nung wur­den in das Pro­gramm des Mark­tes inte­griert. Fr. Lukas hat­te im Barock­saal eine große Krip­pe­nauss­te­llung auf­ge­baut. Der Baye­ris­che Rund­funk war mit sei­ner “Sch­nee­mann-Tour” zu Gast und über­trug meh­re­re Stun­den “live” aus dem Klos­terhof. In die­sem Jahr war es für die Besu­cher auch möglich, mit einer roman­tis­chen Schiff­fahrt durch den Donau­durch­bruch den Klos­ter­markt zu errei­chen. Zudem wur­den An- und Abre­ise durch den Ein­satz von Shuttle-Bus­sen erleich­tert. Nun steht schon der 3. Klos­ter­markt vor der Tür; die Vor­be­rei­tun­gen dafür lau­fen auf Hochtouren.

Sehr inter­na­tio­nal zeig­te sich das Klos­ter in den Tagen vor dem Welt­ju­gend­tag. Grup­pen aus aller Welt waren bei uns zu Besuch. Sie kamen z. B. aus Poly­ne­sien, Indien, Ita­lien, Ungarn, Kroa­tien und Irland. Über 100 Jugend­li­che aus Nie­de­rös­te­rreich in Beglei­tung von Zis­ter­zien­sern aus Hei­li­gen­kreuz mach­ten bei uns Zwis­chens­top und waren unse­re Gäs­te. Am Welt­ju­gend­tag in Köln nah­men P. Gre­gor und Fr. Lukas teil, sowie P. Tho­mas und P. Bonifatius.

Gäs­te “aus alter Zeit” besuch­ten am 3. und 4. Mai das Klos­ter. Stu­den­ten aus Regens­burg hat­ten im Rah­men eines Stu­dien­pro­jek­tes eine römis­che Galee­re nach­ge­baut und sind in his­to­ris­chen Gewän­dern mit die­ser nach Wel­ten­burg geru­dert. Im Donau­durch­bruch brauch­ten sie Unters­tützung durch ein Feuerwehrboot.

Am 26. Sep­tem­ber eröff­ne­te Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzels­ber­ger die Kuns­tauss­te­llung “Wel­ten­bur­ger Spu­ren”, im Rah­men derer heuer zum 3. Mal von 18 Nach­wuchs­künstlern zeit­ge­nös­sis­che Kunst unter dem Mot­to “Die Kunst macht mobil” im Umfeld des Klos­ters prä­sen­tiert wur­de. Die Herren Alfred Bös­chl, Dr. Her­bert Sch­neid­ler und Peter Dorn waren verant­wortlich für das Kon­zept und die Orga­ni­sa­tion der Auss­te­llung, wofür ihnen auch an die­ser Ste­lle gedankt sei.

Auch in die­sem Jahr dur­ften wir wie­der beson­de­re Gäs­te bei uns will­kom­men heißen. Der Pader­bor­ner Weih­bis­chof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann feier­te auch in die­sem Jahr wie­der das Pon­ti­fi­ka­lamt zum Haupt­fest der Herz Mariä Bruderschaft.

Eine sehr große Freu­de war es für uns, dass Erz­bis­chof em. Dr. Karl Braun von Bam­berg unse­re Ein­la­dung annahm, den Tag des Bene­dik­tus­fes­tes (11. Juli) mit uns ver­brin­gen konn­te und am Abend das Pon­ti­fi­ka­lamt hielt. In sei­ner Fest­pre­digt leg­te er uns und den Gläu­bi­gen unse­rer Pfarrge­mein­den das “Aus­cul­ta” (Höre), das ers­te Wort der Bene­dik­tus­re­gel, aus. Beim ans­chließen­den gemütli­chen Bei­sam­men­sein war Gele­genheit zur Begeg­nung untereinander.

Eini­ge Male war unser Diö­ze­san­bis­chof Prof. Dr. Gerhard Lud­wig Müller zu Gast. Der ers­te Anlass war das 250jährige Jubi­läum der Altar­weihe in Stau­bing am Patro­zi­nium, 26. Dezem­ber. Am Nach­mit­tag die­ses Fes­tes führ­ten Schü­ler des Donau-Gymna­siums, Kelheim, das von P. Stephan ver­fass­te Thea­ters­tück “Stepha­nus lebt” auf. Die Dars­te­ller und Musi­ker begeis­ter­ten den Bis­chof und das gesam­te Publi­kum. Die gesam­mel­ten Spen­den im voll besetz­ten Fes­tsaal wur­den dem Bis­chof für die Kin­der in Peru über­ge­ben. Wegen des Erfol­ges führ­ten die Schü­ler das Stück spä­ter noch­mals in Thal­dorf auf.

Der Bis­chof wan­der­te im Rah­men sei­nes Pas­to­ral­be­su­ches mit den Pries­tern der Region Kelheim am 17. Juli von Neus­tadt entlang der Donau nach Wel­ten­burg. Bei uns feier­te er die Sonn­tags­ves­per und pre­dig­te beson­ders für den anwe­sen­den Kle­rus. Bei Leber­käs und gutem Wel­ten­bur­ger Bier ließen wir zusam­men mit dem Bis­chof und den Pries­tern den Tag gemütlich im Bier­gar­ten ausklingen.

Als drit­te der “Prü­fun­gen” han­delt Vol­ker Sch­midts Film vom Gemeins­chafts­le­ben. Es ist eine ste­te Auf­ga­be von Gemeins­chaft, sich immer wie­der neu zusam­men­zu­fin­den. Auch in die­sem Jah­res­be­richt möch­ten wir Sie etwas teil­neh­men las­sen an den Freu­den und Nöten unse­res Kon­ven­tes. Geistlich stärk­te uns zum Ende des ver­gan­ge­nen Jah­res H.H. Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus Mün­chen in den Kon­ven­te­xer­zi­tien. Sie stan­den unter dem The­ma “Gott offen­bart sich je neu”. Am Fest der Tau­fe des Herrn, 10. Januar, leg­te Fr. Lukas M. die zeitli­che Pro­fess ab. Mit uns feier­ten sei­ne Eltern, die Groß­müt­ter und Ver­wand­ten aus dem Sch­warz­wald. Im April begann er das Theo­lo­gies­tu­dium an der Uni­ver­si­tät Regens­burg und wohnt seit­dem wäh­rend der Woche im dor­ti­gen Pries­ter­se­mi­nar. Fr. Anto­nius erneuer­te am 9. Januar sei­ne zeitli­chen Gelüb­de für ein Jahr. Da sich P. Josef auf­grund kör­per­li­cher Ers­chöp­fung und gesundheitli­cher Pro­ble­me aus der Seel­sor­ge zurück­ziehen muss­te, war es kurz­fris­tig not­wen­dig, die Ein­tei­lung der Pfarrseel­sor­ge neu vor­zu­neh­men: Der bishe­ri­ge große Pfarrver­band wur­de zum 1. Januar die­ses Jah­res wie­der in sei­ne frühe­ren Seel­sor­geeinhei­ten auf­ge­teilt. P. Gre­gor wur­de zum Pfa­rrer für Wel­ten­burg und P. Michael für Teuer­ting ernannt. P. Prior Bene­dikt ist seit­dem Expo­si­tus von Ein­muß und P. Stephan von Stau­bing. Ende Januar ließ sich P. Boni­fa­tius für ein Jahr beur­lau­ben und kehr­te pro­be­wei­se in die Erz­diö­ze­se Köln als Seel­sor­ger zurück. Nach einem län­ge­rem Erho­lung­sau­fenthalt wur­de P. Josef zum Lei­ter des Klos­ter­la­dens und Sekre­tär des Gäs­tehau­ses beauf­tragt. Er bleibt wei­terhin Sakris­tan. Die­ses Jahr wur­de auch wie­der mit einer ewi­gen Pro­fess gekrönt. Nach Exer­zi­tien in Planks­tet­ten bei unse­rem Beicht­va­ter P. Josef Kärt­ner leg­te Fr. Rupert im Pon­ti­fi­ka­lamt am Hoch­fest Chris­ti Him­mel­fahrt, 5. Mai, die Feier­li­chen Gelüb­de ab. Zahl­rei­che Ver­wand­te und Freun­de nah­men am Fest teil. Lei­der muss­te die­ser feier­li­che Tag für ihn im Kelhei­mer Kran­kenhaus enden. Nur durch die ärztli­chen Sofort­maß­nah­men konn­te er vor inne­rem Ver­blu­ten geret­tet wer­den. Inz­wis­chen hat sich sein Gesundheits­zus­tand wie­der so weit gebes­sert, dass er sei­ne Auf­ga­ben als Gärt­ner, Imker und KFZ-Wart wahr­neh­men kann. Am 2. August vollen­de­te er das 50. Lebensjahr.

Bereits am 13. April feier­te P. Raphael in Obe­rried den 80. Gebur­ts­tag. Abt Tho­mas besuch­te ihn aus die­sem Anlass und gra­tu­lier­te ihm in unser aller Namen. In sei­ner frühe­ren Expo­si­tur hilft er noch regel­mäßig in der Seel­sor­ge mit.

Erfreu­lich ist auch, dass wie­der ein jun­ger Mann in unser Klos­ter ein­ge­tre­ten ist. Am 21. Juni begann Herr Andreas Erla­cher (28) aus Rot­tach-Egern am Tegern­see das Pos­tu­lat und wur­de in der Ves­per des Christ­kö­nigs­fes­tes, 20. Novem­ber, ein­ge­klei­det. Er trägt nun den Namen des hl. Märty­rers Qui­rin, des­sen Reli­quien seit dem 8. Jahrhun­dert in der ehe­ma­li­gen Klos­ter­kir­che von Tegern­see verehrt werden.

Am 26. Sep­tem­ber unter­nah­men wir unse­ren Kon­ven­taus­flug nach Strau­bing. Zuerst besuch­ten wir das dor­ti­ge Kar­me­li­ter­klos­ter. P. Prior Georg gab eine inter­es­san­te Füh­rung durch Kir­che, Gruft und Klau­sur. Zwei örtli­che Stadt­füh­re­rin­nen erklär­ten uns dann den Stadt­turm und die Jakobs-Kir­che. Nach dem Mit­ta­ges­sen auf dem son­ni­gen Stadt­platz schloss sich eine Füh­rung durch die Asam-Kir­che bei den Ursu­li­nen an. Unser nächs­tes Ziel war die frühe­re Abtei­kir­che von Obe­ral­taich, die uns P. Kilian erklär­te. Zum Abs­chluss des Tages besuch­ten wir noch die Wall­fahr­ts­kir­che auf dem nahen Bogenberg.

Vom 5. bis 8. Sep­tem­ber nah­men Abt Tho­mas Maria und P. Leo­pold in Planks­tet­ten am Gene­ral­ka­pi­tel der Baye­ris­chen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion teil. Abt Dr. Emme­ram Kränkl aus Augs­burg wur­de zum neuen Abt­prä­ses gewählt. Im Ans­chluss ist in jedem Klos­ter die Ämte­rer­neue­rung fällig: P. Prior Bene­dikt und P. Sub­prior Michael wur­den in ihren Ämtern bes­tä­tigt. In das Senio­ren­ka­pi­tel wur­den P. Cle­mens M. und P. Stephan gewählt.

Am Ende eines Kir­chen­jah­res len­ken die litur­gis­chen Tex­te unse­re Gedan­ken auf das Ende der Zeit und auch auf das Ende unse­res per­sön­li­chen Lebens. Mit der gan­zen Kir­che haben wir Ante­il genom­men am Ster­ben von Papst Johan­nes Paul II., dem eini­ge Mit­brü­der wäh­rend sei­nes lan­gen Pon­ti­fi­ka­tes auch schon per­sön­lich begeg­net waren. Groß war dann die Freu­de über die Wahl sei­nes Nach­fol­gers, des “Baye­ris­chen” Paps­tes. Ges­tei­gert wur­de unse­re Freu­de durch die Annah­me des Namens Benedikt.

Schoc­kie­rend war die Nachricht von der Ermor­dung des Grün­ders von Tai­ze, Fr. Roger Schutz, zur Zeit des Welt­ju­gend­ta­ges. Zu die­ser Zeit vers­tarb auch an ihrem Namens­tag unse­re lang­jäh­ri­ge treue Mitar­bei­te­rin Rosa Krems­reither. Sie hat­te über vie­le Jah­re, so lan­ge es ihre Gesundheit zuließ, die Abtei­kir­che gerei­nigt und für fris­che Blu­men bei der Mut­ter­got­tes gesorgt,. P. Leo­pold hielt das Requiem und die Beer­di­gung für sie.

Am 22. Novem­ber fand die Jah­reshaupt­ver­samm­lung des Vereins der Freun­de der Abtei statt. Er zählt momen­tan 202 Mit­glie­der. Wir sind dank­bar, dass die­ser stattli­che Per­so­nen­kreis sei­ne Ver­bun­denheit mit dem Klos­ter bekun­det und gemäß dem Vereinsz­weck bei der Erfü­llung der seel­sor­gli­chen und kul­tu­re­llen Auf­ga­ben ideell und mate­riell unters­tützt. In die­sem Jahr stan­den Neu­wah­len an. Sämtli­che Mit­glie­der des Vors­tan­des und des Bei­rats wur­den in ihren Ämtern bes­tä­tigt. Bereits seit der Grün­dung im Okto­ber 1999 ist Herr Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier der ers­te Vor­sitzen­de. Schatz­meis­ter ist Herr Oswald Freidl und Schrift­füh­rer Herr Anton Röhrl jun. Den Vor­sitz im Bei­rat hat Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzels­ber­ger inne, sein Stell­ver­tre­ter ist Herr Bür­ger­meis­ter Fritz Mathes aus Kelheim.

Vol­ker Sch­midt bes­chließt sei­nen Klos­ter­film mit einer Bild­se­quenz der Lich­ter­pro­zes­sion auf den Frauen­berg am 15. August. Lich­ter wer­den nun auch in den grauen Novem­ber­ta­gen auf den Grä­bern der Vers­tor­be­nen ange­zün­det wie auch in vie­len Woh­nun­gen. Jedes Licht kann uns an DEN erin­nern, der von sich sagt: “Ich bin das Licht der Welt” — aber auch uns zumu­tet, Licht der Welt zu sein.

Wenn in unse­rer Welt ange­sichts großer Natur­ka­tas­trophen, Terro­rans­chlä­ge und ande­rer Unglücks­fä­lle oder auch im Hin­blick auf bes­timm­te poli­tis­che und wir­ts­chaftli­che Ent­wic­klun­gen sich Angst und Kla­ge breit machen, kön­nen wir an ein chi­ne­sis­ches Sprich­wort den­ken: “Es ist bes­ser, ein Licht anzu­zün­den — als über die Dun­kelheit zu schimp­fen”. Der Adven­ts­kranz erin­nert uns daran, den Weg für Chris­tus zu berei­ten, damit es in der Welt, in unse­ren Gemeins­chaf­ten und in uns sel­ber wie­der licht­vo­ller wer­den kann.

Wir wüns­chen Ihnen allen zu den kom­men­den Wochen des Adven­tes und zum Weih­nachts­fest Got­tes reichen Segen,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2004

Advent 2003 — Advent 2004

Wäh­rend die­se Zei­len der Jah­res­chro­nik ges­chrie­ben wer­den, lau­fen die Vor­be­rei­tun­gen für den dies­jäh­ri­gen, zwei­ten Wel­ten­bur­ger Klos­ter­markt auf Hoch­tou­ren. Im Vor­jahr wur­de er erst­mals orga­ni­siert, nach­dem P. Prior mit sei­nem Team schon seit eini­gen Jah­ren auf ähn­li­chen Verans­tal­tun­gen in Sch­weiklberg, Nie­de­ral­taich und Reichers­berg (in Öste­rreich) teil­ge­nom­men und dabei eine ents­pre­chen­de Nach­fra­ge nach Pro­duk­ten aus vers­chie­de­nen Klös­tern erlebt hat­te. In den gesch­mück­ten Holzhäus­chen im Klos­terhof boten Mit­glie­der vers­chie­de­ner Orden Weih­nachtssch­muck, Arti­kel aus Mis­sions­ge­bie­ten, Bäc­ker- und Metz­ge­rei­pro­duk­te u.v.m. an. Es wur­de aber nicht nur ver­kauft, son­dern auch ein umfan­grei­ches Rah­men­pro­gramm von musi­ka­lis­chen Dar­bie­tun­gen, beson­de­ren Füh­run­gen, Auss­te­llun­gen usw. ange­bo­ten. Kan­di­dat Domi­nik Stei­ne­brun­ner hat­te eine große Krip­pe­nauss­te­llung auf­ge­baut, die vie­le Besu­cher anzog. An den ers­ten bei­den Tagen waren aller­dings auf­grund der schlech­ten Wit­te­rung nur weni­ge Inter­es­sen­ten gekom­men. Dage­gen lock­te dann das herrli­che Wet­ter am Sonn­tag Tau­sen­de Mens­chen aus Nah und Fern. Um das Park­platz­pro­blem zu ents­chär­fen, wer­den heuer zum zwei­ten Klos­ter­markt auch die Schif­fe fah­ren. Die Zahl der Markt­bes­chic­ker wird sich fast ver­drei­fa­chen. Natür­lich wird auch unser eige­ner Klos­ter­la­den ver­tre­ten sein.

Die­ser erleb­te auch das Jahr über wie­der mehr Zulauf als im Vor­jahr, da heuer fast durch­gän­gig die Schiff­fahrt möglich war. 2003 konn­ten auf­grund des extre­men Nie­drig­was­sers über vie­le Wochen hin­durch kei­ne Schif­fe fah­ren und des­halb hat­ten auch vie­le Grup­pen ihren Besuch abge­sagt. Die ame­ri­ka­nis­chen Gäs­te kamen eben­falls wie­der in großen Scha­ren. Zum Pro­gramm gehört meis­tens eine Kir­chen­füh­rung von Fr. Anto­nius oder P. Leo­pold, der ihnen auch ein Cho­rals­tück vor­singt, das sie immer wie­der begeis­tert. Trotz man­cher Eins­chrän­kun­gen auf­grund der Reno­vie­rungs­maß­nah­men hat­te sich die Zahl der Füh­run­gen wie­der ver­mehrt. Die Reno­vie­run­gen gehen im Inne­ren und Äuße­ren der Kir­che zügig voran, so dass der Abs­chluss für das Jahr 2006 zu erwar­ten ist.

Größe­re Bau­maß­nah­men gibt es zudem im Bereich der Klos­ter­braue­rei. Für das Früh­jahr 2005 ist die Ein­weihung des neuen Infor­ma­tions­zen­trums im Fel­sen­ke­ller vor­ge­sehen. Dann kann den Besu­chern durch Auss­te­llun­gen und Film­vor­füh­run­gen zusätz­lich ein Blick hin­ter die Klau­sur­mauern und in die Braue­rei ermö­glicht wer­den. Auch das Naturs­chutz­ge­biet “Wel­ten­bur­ger Enge” oder Donau­durch­bruch mit sei­ner viel­fäl­ti­gen Flo­ra und Fau­na soll beson­ders vor­ges­tellt wer­den. Als Ersatz für die bishe­ri­gen Bier­tanks wur­den fünf 35.000-Liter Gär- und Lager­tanks mit großem Auf­wand von Regens­burg zur Braue­rei trans­por­tiert. Dazu muss­ten teil­wei­se Straßens­pe­rrun­gen vor­ge­nom­men wer­den. Mit rie­si­gen Spe­zial­krä­nen wur­den sie über Dach an ihren jetzi­gen Stan­dort eingehoben.

Eine wei­te­re Neuans­chaf­fung wur­de auf dem Buchhof not­wen­dig. Als Ersatz für die klei­ne­ren Trak­to­ren wur­de ein neuer großer Schlep­per (170 PS) gekauft. P. Prior seg­ne­te ihn am Ern­te­dank­sonn­tag, dem 3. Okto­ber, zusam­men mit einem neuen Kreuz, das inz­wis­chen am Gie­bel des Sta­lles ange­bracht wur­de. Das bishe­ri­ge war von Unbe­kann­ten ges­chän­det wor­den. Derar­ti­ger Van­da­lis­mus brei­tet sich in unse­rer Gegend zuneh­mend aus. Immer wie­der wer­den Grot­ten, Mar­terl, Grä­ber ver­wüs­tet und zerstört.

Für 50-jäh­ri­ge Mithil­fe bei den Wal­dar­bei­ten auf dem Buchhof wur­de am 28. Dezem­ber Herr Erwin Mein­zer aus Holzhar­lan­den im Rah­men eines klös­ter­li­chen Mit­ta­ges­sens geehrt. Zugleich konn­ten wir auch Herrn Ste­fan Sch­mer­beck aus Stau­bing zur bes­tan­de­nen Meis­ter­prü­fung mit Aus­zeich­nung gra­tu­lie­ren. Als ers­ter Aus­zu­bil­den­der war Rudi Dillin­ger aus Ober­fec­king auf dem Buchhof im Einsatz.

Ein Jubi­läum galt es auch am 7. Mai in der Klos­ters­chen­ke zu feiern. Seit 70 Jah­ren führt Fami­lie Röhrl, bereits in drit­ter Gene­ra­tion, die Klos­ters­chen­ke. Im Rah­men der Feier wur­den his­to­ris­che Fil­mauf­nah­men gezeigt. Kurz zuvor konn­ten Anton und Elfrie­de Röhrl ihre Gol­de­ne Hoch­zeit feiern. Außer­dem beging die Senior­che­fin ihren 75. Geburtstag.

Die “Grup­pe Ges­chich­te” der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie exis­tiert seit 25 Jah­ren. Zu die­sem beson­de­ren Anlass gewann sie den frühe­ren Baye­ris­chen Kul­tus­mi­nis­ter Prof. Dr. Hans Maier als Red­ner für den öffentli­chen Fes­takt am 17. Sep­tem­ber. Er sprach über die kul­tur­po­li­tis­chen Verhält­nis­se in den 68er Jah­ren. Des Wei­te­ren gab es eine inter­ne Jubi­läums­feier der Vereins­mit­glie­der. Der Vor­sitzen­de der “Grup­pe Ges­chich­te”, Prof. Dr. Gün­ter Tam­me, radel­te in die­sem Jako­bus-Jahr (immer wenn das Fest die­ses Apos­tels auf einen Sonn­tag fällt) nach San­tia­go de Com­pos­te­la. Einen beein­druc­ken­den Dia­vor­trag über die­sen “Camino” bot er im Rah­men der Jah­res­ver­samm­lung des “Vereins der Freun­de der Abtei Weltenburg”.

Zwei Jubi­läen gab es auch im Kon­vent. P. Cle­mens gedach­te am 26. Mai in aller Sti­lle sei­nes Sil­ber­nen Pries­ter­ju­bi­läums. Trotz Alters­besch­wer­den nimmt er am gesam­ten Chor­ge­bet teil, kon­ze­le­briert täglich im Kon­ven­tamt und steht auch für Beicht­ges­prä­che u. a. m. zur Verfügung.

P. Leo­pold feier­te vom 9. bis 11. Okto­ber in sei­nem Hei­matland Öste­rreich im Krei­se sei­ner Ver­wand­ten und Freun­de den 50. Geburtstag.

Erfreu­li­cher­wei­se gab es für den Kon­vent heuer gleich zwei­mal Zuwachs. Nach den Kon­ven­te­xer­zi­tien, die uns Abt Dr. Johan­nes Gart­ner von Sec­kau vom 6. bis 10. Januar zu aus­ge­wähl­ten Kapi­teln der Bene­dik­tus-Vita hielt, wur­de der Kan­di­dat Domi­nik Stei­ne­brun­ner in der ers­ten Ves­per vom Fest “Tau­fe des Herrn” als Fr. Lukas Maria ein­ge­klei­det. Er konn­te mit 11 wei­te­ren Novi­zen aus den Abteien unse­rer Kon­gre­ga­tion am Kom­mun­no­vi­ziat teil­neh­men. Der ers­te Teil fand vom 22. März bis 3. April in unse­rem Klos­ter und der zwei­te vom 21. Juni bis 10. Juli in Ettal statt.

Mit­te Januar wur­de P. Boni­fa­tius Müller aus der Abtei Sieg­burg durch die Über­tra­gung sei­ner Sta­bi­li­tät, die von den zus­tän­di­gen Prä­si­des der Subla­zen­ser Kon­gre­ga­tion und der Baye­ris­chen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion geneh­migt wor­den war, rechts­kräf­tig Mönch in unse­rem Klos­ter. Er übt momen­tan noch die Seel­sor­ge als Insel­ku­rat und Spi­ri­tual der Bene­dik­ti­ne­rin­nen auf Frauen­chiem­see aus.

Fr. Rupert leg­te am 4. Mai die zeitli­chen Gelüb­de auf ein Jahr ab, um im kom­men­den Jahr zur ewi­gen Pro­fess zuge­las­sen wer­den zu können.

Von Aus­trit­ten und Todes­fä­llen blie­ben wir in die­sem Jahr vers­chont. Aller­dings vers­tar­ben eini­ge Per­sön­lich­kei­ten, die mit unse­rem Klos­ter ver­bun­den waren.

Frau Maria The­re­sia Mayer aus Hüttlin­gen, die immer wie­der bei uns Gast war. An sie erin­nert uns eine von ihr vererb­te Replik der berühm­ten “Johan­nes-Min­ne” von Heiligkreuztal.

Weih­bis­chof Karl Flü­gel vers­tarb im Alter von 89 Jah­ren am 1. Juni im Klos­ter Mallers­dorf. Schon als Schü­ler war er durch sei­ne Freunds­chaft mit unse­rem P. Gau­bald Schön, eben­falls einem gebür­ti­ger Amber­ger, mit unse­rer Abtei sehr ver­bun­den. Eigentlich woll­te er von Jugend an Mönch unse­res Klos­ters wer­den, wur­de aber durch vers­chie­de­ne Ums­tän­de zwei­mal daran gehin­dert. Abt Tho­mas M. nahm mit eini­gen Mit­brü­dern an der Aus­seg­nung im Regens­bur­ger Dom teil, Altabt Tho­mas an der Beer­di­gung in Hei­li­gens­tadt bei Gangkofen.

Am 24. des glei­chen Monats vers­tarb in Kelheim unser Wohl­tä­ter Geistli­cher Rat Franz Waw­rok. Bis in sein hohes Alter von 93 Jah­ren hinein hielt er regen Kon­takt zu uns. Abt Tho­mas zele­brier­te in der Stadtp­farrkir­che Mariä Him­mel­fahrt ein Pon­ti­fi­kal­re­quiem für ihn.

Mehr als 200 Jah­re nach der Säku­la­ri­sa­tion gedach­ten wir in beson­de­rer Wei­se des letz­ten Abtes vor der Klos­te­ra­ufhe­bung, Bene­dikt Wer­ner aus Diet­furt an der Alt­mühl. Am 12. August seg­ne­te Abt Tho­mas im Klos­terhof einen Gedenks­tein, den er dann mit dem Bildhauer Alfred Bös­chl nach Mün­chen brach­te und auf sei­nem wie­der­ge­fun­de­nen Grab im Alten Süd­friedhof an der Thal­kir­che­ner Straße niederlegte.

Mögen sie mit allen unse­ren vers­tor­be­nen Angehö­ri­gen, Freun­den und Wohl­tä­tern und den zahl­rei­chen Sch­wes­tern und Mit­brü­dern, deren Todes­na­chricht wir das Jahr hin­durch erhiel­ten, ruhen in Got­tes Frieden.

Die Ver­bun­denheit zu unse­rem Orden, zur Kon­gre­ga­tion und zu ande­ren Ordens­leu­ten zeigt sich nicht nur in der Für­bit­te für die Vers­tor­be­nen, son­dern eben­so in regel­mäßi­gem Aus­tausch, zu dem auch gegen­sei­ti­ge Besu­che und die Teil­nah­me an vers­chie­de­nen Verans­tal­tun­gen gehö­ren. Ein tra­di­tio­ne­ller Ter­min dazu ist seit eini­gen Jah­ren der “Tag des Gott geweih­ten Lebens”. So ges­tal­te­te auch in die­sem Jahr wie­der eine Scho­la von Mön­chen aus unse­rem Klos­ter und der Nach­ba­rab­tei Rohr die Ves­per im Dom zu Regens­burg am 1. Februar. Offi­zia­tor und Pre­di­ger war Bis­chof Dr. Gerhard Lud­wig Müller. Ein großer Teil des Kon­ven­tes nahm daran teil, wie auch an der ans­chließen­den Begeg­nung mit den zahl­rei­chen Ordensleuten.

Immer wie­der waren Äbte aus ande­ren Klös­tern als Refe­ren­ten beim Kom­mun­no­vi­ziat, zum “Klei­nen Äbte­tref­fen” und zur Magis­ter­kon­fe­renz unse­rer Kon­gre­ga­tion bei uns zu Gast. Auch Äbtis­sin Anci­lla von Säben und Altäb­tis­sin Edel­traud aus Eibin­gen dur­ften wir begrüßen. Über län­ge­re Zeit weil­te im Som­mer Altabt Alkuin aus Han­ga bei uns, der eifrig im Gar­ten mitar­bei­te­te und unser Chor­ge­bet auf der Orgel begleitete.

Zwei­mal besuch­te uns Herr Weih­bis­chof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann aus Pader­born, im Früh­jahr zum Tref­fen sei­nes Weihe­kur­ses und im Som­mer für eini­ge Urlaubs­ta­ge. Am Hoch­fest der Auf­nah­me Mariens in den Him­mel feier­te er das Pon­ti­fi­ka­lamt in der Klos­ter­kir­che und hielt dabei eine enga­gier­te Predigt.

Pries­ter­li­che Mit­brü­der aus ganz Deu­ts­chland und darü­ber hinaus waren immer wie­der unse­re Gäs­te, sei es für eine per­sön­li­che sti­lle Zeit, zum Erho­lung­sur­laub oder mit Grup­pen ihrer Pfa­rreien. Gut besucht waren auch in die­sem Jahr die Pries­te­re­xer­zi­tien, die Prof. Dr. Lud­wig Mödl und Pfa­rrer Josef Brand­ner begleiteten.

Auch Ver­tre­ter der Poli­tik waren wie­derholt zu vers­chie­de­nen Anläs­sen bei uns in Wel­ten­burg, so der Regie­rungs­prä­si­dent von Nie­der­ba­yern, Herr Dr. Wal­ter Zitzels­ber­ger, der Lan­drat von Kelheim, Herr Dr. Hubert Fal­ter­meier, wie der Bür­ger­meis­ter, Herr Fritz Mathes.

Am 15. Sep­tem­ber kam der Baye­ris­che Umwelt­mi­nis­ter, Herr Dr. Wer­ner Sch­nap­pauf, um in einer klei­nen Feiers­tun­de dem Naturs­chutz­ge­biet “Wel­ten­bur­ger Enge” das Prä­di­kat “Schöns­te Geo­to­pe Bayerns” zu ver­leihen. Hier­bei wur­de auch eine Hin­weis­ta­fel enthüllt, die die erd­ges­chichtli­che Ents­tehung des Donau­durch­bru­ches zeigt. Gleich­zei­tig sag­te er zu, dass die Ver­wir­kli­chung des Hoch­was­sers­chutzes für unser Klos­ter bald begin­nen kön­ne. In die­sem Jahr konn­te die auf­wen­di­ge Fels­sa­nie­rung entlang der Asams­traße abges­chlos­sen wer­den. Nun kön­nen die Besu­cher wie­der frei von Behin­de­run­gen und gesi­chert vor Fel­sabs­tür­zen das Klos­ter erreichen.

Ein beson­de­rer “Besu­cher” kam in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli. Mit einem beleuch­te­ten Son­ders­chiff wur­de das “Welt­ju­gend­tags­kreuz” in Beglei­tung von Jugend­li­chen aus Kelheim zu uns gebracht und in der Abtei­kir­che zu einer “Nacht der Lich­ter” auf­ge­rich­tet. Vers­chie­de­ne Grup­pie­run­gen, auch aus unse­ren Gemein­den, ges­tal­te­ten die Nacht hin­durch Gebets­zei­ten, die die gemein­sa­men Lau­des mit den Mön­chen abs­chlos­sen. Jugend­li­che tru­gen dann zu Fuß das Kreuz der Donau entlang nach Neus­tadt, wo an der beim Pfingsthoch­was­ser 1999 ents­tan­de­nen Damm­bruchs­te­lle ein Wort­got­tes­dienst für Schü­ler gefeiert wur­de. Ein Hubs­chrau­ber hol­te das Kreuz dort ab und flog es nach Min­dels­tet­ten zum “Anna-Schäf­fer-Gedenk­tag”.

Wäh­rend das gan­ze Jahr hin­durch zahl­rei­che Grup­pen und Ein­zel­ne unser Klos­ter auf­su­chen, hat sich der Kon­vent am 6. Sep­tem­ber sel­ber auf “Große Fahrt” bege­ben. Ziel unse­res dies­jäh­ri­gen Aus­flu­ges war Main­fran­ken, als ers­tes die Kir­che “Maria im Wein­berg” bei Vol­kach mit der berühm­ten Rosen­kranz-Madon­na von Til­man Rie­mensch­nei­der. Ans­chließend besuch­ten wir den stei­ner­nen Altar in der frühe­ren Klos­ter­kir­che Maid­bronn, ein wei­te­res Werk die­ses großen Künstlers. Dort erklang mit unse­rer gesun­ge­nen Mit­tagsho­re wohl wie­der seit Jahrhun­der­ten bene­dik­ti­nis­ches Chor­ge­bet. Herr Pfa­rrer Nee­ser aus Veitshöchheim, der uns zu die­ser Fahrt ein­ge­la­den hat­te, erklär­te uns sehr fach­kun­dig bei­de Wer­ke. In Veitshöchheim aßen wir zu Mit­tag und erhiel­ten eine Füh­rung durch den Hof­gar­ten. Herr Bür­ger­meis­ter Kinz­ko­fer lud uns in einem Gar­ten­pa­vi­llon zu einem Stehemp­fang ein und führ­te uns nach der Ves­per, die wir in der Pfarrkir­che san­gen, durch die ehe­ma­li­ge Veitshöchhei­mer Syna­go­ge. Den Tag bes­chloss eine Kaf­fee­ta­fel, die die bei­den Sch­wes­tern von Herrn Pfa­rrer Nee­ser im Pfarrheim der Kura­tie-Kir­che “Hei­ligs­te Drei­fal­tig­keit” reichlich gedeckt hatten .

Wir haben Ihnen nun wie­der einen klei­nen Ein­blick in Wel­ten­bur­ger Ereig­nis­se des ver­gan­ge­nen Jah­res gege­ben. Wir wer­den die­ses mit den Kon­ven­te­xer­zi­tien, die Herr Prof. Dr. Lud­wig Mödl vom 26. bis 31. Dezem­ber beglei­ten wird, aus­klin­gen lassen.

Wir wüns­chen Ihnen für die kom­men­de Advents- und Weih­nachts­zeit Gele­genheit zur Besin­nung, damit Chris­tus wir­klich “ankom­men” kann. Sein seg­nen­des Geleit möge Sie nicht nur durch die Feier­ta­ge beglei­ten, son­dern auch im gan­zen kom­men­den Jahr 2005.

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg