Jahresbericht 2002

Advent 2001 – Advent 2002

Vor einem Jahr konn­ten wir an die­ser Stel­le auf die neu reno­vier­te Figu­ren-Grup­pe des Dra­chen­kamp­fes des hl. Georg am Hoch­al­tar unse­rer Abtei­kir­che hin­wei­sen. Es blieb nicht viel Zeit, die­ses Kunst­werk zu bewun­dern. Schon bald wur­de der gan­ze Altar­raum ein­ge­rüs­tet, um die Restau­rie­rung der Fres­ken, des Alta­r­aus­zu­ges und der Raum­scha­le durch­zu­füh­ren. Das Ende die­ses Bau­ab­schnit­tes steht kurz bevor. An den Kos­ten betei­lig­te sich wie­der in groß­her­zi­ger Wei­se die PRO­JU­VIS-Stif­tung, wofür Herrn Dicker und den Mit­glie­dern sei­nes Stif­tungs­ra­tes unser auf­rich­ti­ger Dank gebührt. Eben­so sei der Baye­ri­schen Spar­kas­sen­stif­tung und der Kreis­spar­kas­se Kel­heim für ihre För­de­rung der Restau­rie­rung gedankt. Wenn auch etwas beengt, konn­ten wir trotz­dem das Chor­ge­bet und die Hl. Mes­se in der Kir­che fei­ern. Die zahl­rei­chen Tou­ris­ten kön­nen wenigs­tens wie­der durch ein Foto in Ori­gi­nal­grö­ße einen klei­nen Ein­druck vom Hoch­al­tar gewin­nen. Vor der Ein­rüs­tung über­leg­ten wir, was mit der sehr sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Chor­or­gel gesche­hen sol­le. Wir ent­schie­den uns, sie der Dia­spo­ra-Pfar­rei Brie­se­lang im Havel­land (bei Ber­lin) zu schen­ken. Jugend­li­che von dort – u. a. der Orga­nist Manu­el Ahrens – kom­men seit vie­len Jah­ren für „Klos­ter auf Zeit“ zu uns. Noch im Janu­ar haben sie die Orgel abge­baut und abge­holt. Manu­el wirk­te übri­gens bei Fern­seh­auf­nah­men in unse­rem Klos­ter Ende Juli mit, die in einer Jugend­sen­dung des Baye­ri­schen Fern­se­hens über „Urlaub ein­mal anders“ aus­ge­strahlt wor­den sind.

Das Inne­re der Abtei­kir­che ist momen­tan aber nicht die ein­zi­ge Bau­stel­le.. Die Außen­re­no­vie­rung des Kon­vent­ge­bäu­des wur­de im Klos­ter­hof und an der Donau­sei­te fort­ge­führt, eben­so die Dach­stuhl­sa­nie­rung und die Neu­ein­de­ckung der Dächer. In deren Rah­men war auch die St. Niko­laus­ka­pel­le betrof­fen. Bei der Ergän­zung der Dach­bal­ken wur­de die Holz­ver­klei­dung abge­nom­men, so dass nun das Gebälk sicht­bar ist. Gegen­über der Kapel­le ent­steht ein Semi­nar- und Medi­ta­ti­ons­raum. Am auf­fäl­ligs­ten ist die kom­plet­te Ein­rüs­tung der Kir­chen­kup­pel. Man­chen erin­nert sie an ein Werk des „Ver­hül­lungs­künst­lers“ Cris­to (vgl. Reichs­tag in Ber­lin). Beson­de­res Auf­se­hen erreg­te am 7. Juni die bei Voll­sper­rung von Kir­che, Laden, Pfor­te und hal­bem Klos­ter­hof vor­ge­nom­me­ne Errich­tung eines rie­si­gen Schutz­da­ches über der Kup­pel mit­tels eines Auto­krans. Sowohl für das Klos­ter­le­ben als auch für den Gäs­te­be­trieb und die Kir­chen­be­su­cher – sei es zu Got­tes­diens­ten oder Kir­chen­füh­run­gen – bedeu­ten die­se Reno­vie­rungs­ar­bei­ten gewis­se Ein­schrän­kun­gen, die immer bei Bau­maß­nah­men in Kauf genom­men wer­den müssen.

Die Reno­vie­rung der Fili­al­kir­che in Reis­sing, die unter Abt Mau­rus Bächl 1739–1740 erbaut wor­den war, wur­de in die­sem Jahr abge­schlos­sen. Am Kirch­weih-Sonn­tag, 20. Okto­ber, nahm Abt Tho­mas in Kon­ze­le­bra­ti­on mit Pfar­rer P. Tho­mas und Kaplan P. Eusta­si­us sowie zwei vom Ort stam­men­den Pries­tern die fei­er­li­che Wei­he des neu­en Volks­al­ta­res vor, der von der Mün­che­ner Bild­haue­rin Anne­lie Kre­mer geschaf­fen wor­den ist.

All die­se Reno­vie­rungs­ar­bei­ten sind nötig für unser all­täg­li­ches Leben und beson­ders auch für die wür­di­ge Fei­er des Got­tes­lo­bes. Die­ses bil­det das Zen­trum unse­res klös­ter­li­chen Tages­ab­laufs. Um dazu auch neue geist­li­che Anre­gun­gen zu erhal­ten, began­nen wir wie­der das Bür­ger­li­che Jahr mit den Kon­vent-Exer­zi­ti­en: Weih­bi­schof Dr. Bern­hard Haßl­ber­ger (Mün­chen-Frei­sing) hielt uns die Vor­trä­ge anhand aus­ge­wähl­ter Peri­ko­pen aus der Hei­li­gen Schrift. Für Fr. Anto­ni­us dien­ten die­se Exer­zi­ti­en zugleich auch der per­sön­li­chen Vor­be­rei­tung auf die Zeit­li­che Pro­fess, die er am Hoch­fest der Erschei­nung des Herrn, 6. Janu­ar, im Pon­ti­fi­kal­amt abge­legt hat. Er ver­sorgt das Refek­to­ri­um und hält in eng­li­scher und deut­scher Spra­che Kir­chen­füh­run­gen. Im Früh­jahr hat­te er Unter­richt und Fahr­stun­den, um die Füh­rer­schein­prü­fung zu machen. Am 9. Mai nahm er den Füh­rer­schein in Emp­fang. Gemein­sam mit Fr. Simon nahm er wäh­rend der Oster­wo­che an der Tri­en­na­len-Tagung in Otto­beu­ren teil. Fr. Simon konn­te sei­ne Leh­re im Schrei­ner­hand­werk abschlie­ßen. Am 25. Okto­ber erhielt er sei­nen Gesel­len­brief als Schrei­ner, den als Zim­me­rer hat­te er bereits vor dem Klos­ter­ein­tritt erwor­ben. Der Fir­ma Schmid, Abens­berg, gebührt auf­rich­ti­ger Dank, dass unser Mit­bru­der dort eine gedie­ge­ne Aus­bil­dung erhal­ten hat. Mit­te August konn­te Fr. Simon sein Kön­nen unter Beweis stel­len, als er mit ande­ren Mit­ar­bei­tern die­ser Fir­ma wäh­rend eines neu­er­li­chen Hoch­was­sers die gesam­te Ein­rich­tung des Klos­ter­la­dens, des Refek­to­ri­ums usw. aus­bau­en – und nach den erfor­der­li­chen Rei­ni­gun­gen – nach eini­gen Tagen wie­der ein­bau­en muss­te. Den zahl­rei­chen Hel­fe­rin­nen und Hel­fern, die beim Ein- und Aus­räu­men sowie Put­zen aktiv waren, möch­ten wir an die­ser Stel­le ein beson­ders herz­li­ches „Vergelt’s Gott“ sagen! Bei die­sem Hoch­was­ser büß­te Fr. Rupert einen gro­ßen Teil der Ern­te im Klos­ter­gar­ten ein, z. B. den gesam­ten Kräu­ter­gar­ten. Die Bie­nen waren gott­lob dies­mal nicht davon betrof­fen – trotz­dem kann bei wei­tem nicht die Nach­fra­ge nach dem Klos­ter­ho­nig gedeckt wer­den. Ent­ge­gen wei­ten Tei­len Mit­tel­deutsch­lands und ande­rer Län­der Euro­pas und dar­über hin­aus kamen wir bei die­sem Hoch­was­ser noch ein­mal „mit blau­em Auge davon“. Die Gefahr der Über­flu­tung des Klos­ters war sehr groß. Das Was­ser der Donau reich­te bereits 30 cm bis unter die Fens­ter der Klos­ter­schen­ke. Die Feu­er­wehr dich­te­te die Zugän­ge zum Klos­ter­hof mit Sand­sack­bar­rie­ren ab und pump­te das Was­ser aus den Kel­lern. Beun­ru­hi­gend ist, dass die Flu­ten immer häu­fi­ger kom­men. Ein ers­tes Mal trat die Donau schon in der Fas­ten­zeit über die Ufer, so dass am Palm­sonn­tag die Pro­zes­si­on nur ver­kürzt im Klos­ter­hof gehal­ten wer­den konn­te. Ende Sep­tem­ber stand die Asam­stra­ße noch­mals unter Was­ser. So muss­te ein Vor­trag der „Grup­pe Geschich­te“ der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie abge­sagt wer­den – alle ande­ren konn­ten plan­mä­ßig durch­ge­führt wer­den, eben­so die drei Kon­zer­te der „Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft“. In der ers­ten Hälf­te des Monats Novem­ber war die Donau stän­dig rand­voll. Das Som­mer­kon­zert der Musik­ge­mein­schaft stand unter dem The­ma des Jubi­lä­ums „1000 Jah­re Kai­ser Hein­rich II.“. Die­sem Jubi­lä­um war auch die Baye­ri­sche Lan­des­aus­stel­lung vom „Haus der Baye­ri­schen Geschich­te“ in Bam­berg gewid­met. Sie war das Ziel unse­res Kon­vent­aus­flu­ges am 12. Sep­tem­ber. Im Anschluss an die beein­dru­cken­de Besich­ti­gung lud uns die Fami­lie von P. Pri­or Bene­dikt zum Mit­tag- und Abend­essen nach Hohen­güß­bach ein: dazwi­schen unter­nah­men wir am Nach­mit­tag einen Aus­flug nach Vier­zehn­hei­li­gen, wo uns P. Guar­di­an Klaus OFM eine Kir­chen­füh­rung hielt. Von dort wan­der­ten wir auf den Staf­fel­berg. Das Kon­vent­amt mit Ves­per fei­er­ten wir in der Dorf­kir­che, nur weni­ge Schrit­te von Fami­lie Fleischmann’s Hof entfernt.

Wei­te­re gemein­sa­me Unter­neh­mun­gen des Kon­ven­tes im Lau­fe des Jah­res waren z. B. die schon tra­di­tio­nel­le Faschings­fei­er: Sie stand unter dem Titel unse­res TV-Fil­mes „Zei­ten der Prü­fung“, der inzwi­schen schon sechs mal aus­ge­strahlt wor­den ist. Fast jedes mal gab es im Anschluss an sol­che Über­tra­gun­gen ver­schie­de­ne Anfra­gen an unser Klos­ter. Am 28. April fei­er­te Alt­abt Tho­mas bei uns sei­nen 80. Geburts­tag. Er ist noch recht rüs­tig und viel unter­wegs. Zum Haupt­fest der Herz-Mariä-Bru­der­schaft fei­er­te er das Pon­ti­fi­kal­amt. Dazu sang der Stu­den­ten-Chor aus War­schau, für den P. Gre­gor eine ein­wö­chi­ge Tour­nee in der Umge­bung und Mün­chen orga­ni­siert hat­te. Zum Bene­dik­tus-Fest, 11. Juli, hielt der neue Abt des Nach­bar­klos­ters Rohr, Gre­gor Zip­pel, sein ers­tes Pon­ti­fi­kal­amt. Bei schö­nem Wet­ter konn­te im Anschluss die Bewir­tung der Mit­fei­ern­den im Bier­gar­ten statt­fin­den; eben­so beim Som­mer­sin­gen der Pfarrei.

Natür­lich wird nicht nur das gan­ze Jahr gefei­ert. Wir ver­such­ten auch man­ches auf­zu­ar­bei­ten. Dem dien­te die kano­ni­sche Visi­ta­ti­on vom 4.–6.März durch Abt­prä­ses Gre­gor Zasche (Schäft­larn) und P. Rapha­el Lang (Ettal), der am 27. Febru­ar die Wirt­schafts­prü­fung durch die Zel­ler­a­re von Met­ten und Nie­der­al­taich, P. Mar­kus und P. Lau­ren­ti­us, vor­aus­ging. An unse­ren Stim­men arbei­te­ten wir mir Frau Glo­ria Braunstor­fer am 18. Juli. Für P. Cle­mens Maria wur­de eine Ope­ra­ti­on am Grau­en Star erfor­der­lich. Er über­nimmt noch zahl­rei­che seel­sorg­li­che Aus­hil­fen. P. Rapha­el war län­ge­re Zeit im Kran­ken­haus und trat in die­sem Jahr in den Ruhe­stand. Er bleibt im Pfarr­haus sei­ner bis­he­ri­gen Expo­si­tur Ober­ried am Arber wohnen.

Auch aus den Rei­hen der Klos­ter­an­ge­stell­ten tra­ten zum Sai­son­ende eini­ge in den Ruhe­stand: Frau Anna Stro­bel aus Wel­ten­burg und Frau Geor­gi­ne Schwei­ger aus Thal­dorf (Gemah­lin unse­res Brau­meis­ters) been­den ihre lang­jäh­ri­ge Tätig­keit im Klos­ter­la­den. Eine Nach­fol­ge­rin für das kom­men­de Jahr ist schon in Aus­sicht: Frau Mari­an­ne Oss­mann (aus Wel­ten­burg) hat sich bewor­ben, die bis vor kur­zem an der Nord­sei­te des Klos­ters einen Sou­ve­nir-Kiosk betrie­ben und ent­spre­chen­de Übung in die­sem Tätig­keits­be­reich hat. Mit Ende des Berichts­jah­res tritt auch Herr Die­ter Schön­feld, der Bau­meis­ter unse­rer Land­wirt­schaft auf dem Buch­hof, in den Ruhe­stand. Seit 1970 arbei­te­te er mit gro­ßem Ein­satz und Fach­kennt­nis auf unse­rem Hof, den er seit 1995 auch lei­te­te. Wir dan­ken unse­ren ehe­ma­li­gen Mit­ar­bei­tern für die geleis­te­te Arbeit und für ihr treu­es Ste­hen zu unse­rem Haus. Wir wün­schen ihnen noch vie­le gesun­de und geseg­ne­te Jah­re im Kreis ihrer Fami­li­en. Mit den Ange­stell­ten des Klos­ters unter­nahm P. Pri­or Bene­dikt am 8. Juli einen Betriebs­aus­flug, der eben­falls in sei­ne frän­ki­sche Hei­mat führ­te. Für das Kir­che-Put­zen gewann inzwi­schen Frau Rosa Krems­rei­ter eine wei­te­re Hel­fe­rin, Frau Anna Eisen­knap­pel aus Stau­sa­cker, die Mut­ter unse­res Fähr­man­nes. Auch im Gäs­te­be­reich (Raum­pfle­ge, Küche, Ser­vice) brau­chen wir immer mehr zusätz­li­che Kräf­te und sind froh und dank­bar, wenn hier Frau Spiel­mann und ande­re jeweils mit gro­ßer Bereit­schaft und Ein­satz­kraft mit­wir­ken. Die Bele­gung des Gäs­te­hau­ses ist sehr erfreu­lich und man­chen Grup­pen und Ein­zel­gäs­ten muss­ten wir lei­der eine Absa­ge ertei­len, da die Zim­mer-Kapa­zi­tä­ten nicht der stark wach­sen­den Nach­fra­ge genü­gen kön­nen. P. Josef beweist immer wie­der aufs neue sein Impro­vi­sa­ti­ons­ta­lent, wenn man­che Bele­gun­gen bei wei­tem die eigent­li­che Bet­ten­zahl über­stei­gen. Ver­mehr­te Anfra­gen erreich­ten uns jeweils nach der Aus­strah­lung von Fern­seh­auf­nah­men über unser Klos­ter – aber vor allem auch auf­grund der von Herrn Albert Urban her­vor­ra­gend gestal­te­ten Inter­net­sei­te (http://www.kloster-weltenburg.de). Immer wie­der spen­den ihr Besu­cher hohes Lob. Com­pu­ter hal­ten auch ver­mehrt Ein­zug in unse­re ver­schie­de­nen Auf­ga­ben­be­rei­che. Sie alle wer­den ein­ge­rich­tet und fort­lau­fend betreut von unse­rem Infor­ma­ti­ker Joa­chim Gab­ler, der sich auch gedul­dig der vie­len Fra­gen und Pro­ble­me der PC-Neu­lin­ge annimmt. Sei­ne Mut­ter, Frau Hei­di Gab­ler, küm­mert sich wei­ter­hin um die Biblio­thek und schult nicht nur unse­re drei Biblio­the­ka­re, son­dern zwei­mal jähr­lich auch ande­re in kirch­li­chen Biblio­the­ken täti­ge Per­so­nen in unse­rem Haus. Wir sind auch froh und dank­bar, dass unser Obla­te Fr. Bern­hard (Wolf­gang) Per­cher­mai­er aus Mün­chen mehr­mals im Jahr zur Mit­hil­fe gekom­men ist. Mit Umsicht orga­ni­sier­te er auch gemein­sam mit Prä­fekt Dia­kon Este­rer für sei­ne Maria­ni­sche Män­ner-Kon­gre­ga­ti­on vom Bür­ger­saal in Mün­chen die Exer­zi­ti­en, die Abt Tho­mas für die Soda­len und ihre Ehe­frau­en zu Chris­ti Him­mel­fahrt (6.–10. Mai) gehal­ten hat. Er war den Teil­neh­mern bereits bekannt, weil er im ver­gan­ge­nen Jahr zum Haupt­fest das Pon­ti­fi­kal­amt mit Pre­digt und Andacht in Mün­chen gehal­ten hatte.

Vier bei uns täti­ge und geschätz­te Män­ner ver­star­ben im Berichts­jahr. Herrn Max Lugau­er (64) aus Abens­berg, der jah­re­lang als Schrei­ner der Fir­ma Schmid in allen Berei­chen des Klos­ters tätig war, war nur eine sehr kur­ze Zeit des Ruhe­stan­des gegönnt. Am 8. Juni ende­te nach lan­ger Krank­heit sein irdi­scher Pil­ger­weg. In Lup­burg ver­starb am 28. Juli Herr Karl Men­ner (53), Restau­ra­tor bei der Fir­ma Preis, der – schon von sei­ner schwe­ren Krank­heit gezeich­net – die Restau­rie­rung der Hoch­al­tar-Figu­ren noch voll­enden konn­te. P. Leo­pold trau­ert um die bei­den Rech­nungs­prü­fer der HVHS, Herr Dipl. Ing Thiel und Herr Dr. Raa­be, die kurz hin­ter­ein­an­der ver­star­ben. Ein tra­gi­scher Todes­fall ereig­ne­te sich am 12. Juli in unse­rem Klos­ter­gar­ten. Von einer Behin­der­ten-Grup­pe wur­de ein Mann als ver­misst gemel­det, als er nicht zur Abfahrt des Rei­se­bus­ses zur Stel­le war. Die Feu­er­wehr such­te weit­räu­mig das Gelän­de im und um das Klos­ter ab. Nach eini­ger Zeit wur­de die Lei­che des Ver­un­glück­ten gefun­den, der vom Frau­en­berg her­ab­ge­stürzt war. Die­ser und aller uns gemel­de­ten Ver­stor­be­nen gedach­ten wir im Gebet: Mögen sie ruhen in Got­tes Frieden.

Am 8. Okto­ber fand die Mit­glie­der­ver­samm­lung des „Ver­eins der Freun­de der Bene­dik­ti­ner­ab­tei Wel­ten­burg“ statt, bei der in die­sem Jahr auch Neu­wah­len anstan­den. 1. Vor­sit­zen­der Land­rat Dr. Hubert Fal­ter­mei­er, 2. Vor­sit­zen­der Abt Tho­mas, Schatz­meis­ter Direk­tor Oswald Freidl und Schrift­füh­rer Anton Röhrl wur­den in ihren Ämtern durch die Mit­glie­der bestätigt.

Nicht nur Tou­ris­ten-Grup­pen, ein­zel­ne Aus­flüg­ler, Tagungs­teil­neh­mer usw. kom­men zum Klos­ter. Auch der Kon­vent bekommt immer wie­der per­sön­li­che Gäs­te. Eini­ge möch­ten wir an die­ser Stel­le nen­nen: Am 9. Janu­ar besuch­te Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger mit Gat­tin die Abtei, um sich per­sön­lich ein Bild vom Fort­gang der Reno­vie­run­gen zu machen. Eben­falls im Janu­ar war Alt­abt Emmer­am aus Met­ten mit Abt Edel­bert aus Ettal und Alt­abt Bern­hard aus Sche­yern zu Gast. Wir gra­tu­lier­ten ihm noch nach­träg­lich zu sei­nem 30. Abts­wei­he­tag. Tags dar­auf besuch­te uns Kel­heims Bür­ger­meis­ter Heinz Rei­che. Bei der Kom­mu­nal­wahl muss­te er sein Amt an Fritz Matthes abge­ben. Am 16. März kam Abt Alku­in aus Han­gar, Tan­sa­nia. Im April fand bei uns das „Klei­ne Äbte­tref­fen“ statt, bei dem Rohr, Plank­stet­ten, Sche­yern und Nie­der­al­taich ver­tre­ten waren. Im April kam Bischof Paul Iby mit zahl­rei­chen Pries­tern sei­nes Bis­tums Eisen­stadt zu einem Kurz­be­such. Am 1. Mai war unser Klos­ter Ziel eines Aus­flu­ges der deutsch­spra­chi­gen Kapu­zi­ner-Pro­vin­zia­le, die in Eich­stätt tag­ten. Ihre Novi­zen (vier an der Zahl) folg­ten Ende Sep­tem­ber. Viel Pro­mi­nenz kam zur Eröff­nung der zwei­ten Aus­stel­lung zeit­ge­nös­si­scher Kunst „Wel­ten­bur­ger Spu­ren“, die Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger am 19. Juli in Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Gäs­te und Kunst­freun­de eröff­ne­te. Der Ver­ein „Aus­tel­lungs­haus für christ­li­che Kunst e.V.“, Mün­chen, und die BMW AG Werk Regens­burg ermög­lich­ten die­ses Pro­jekt durch eine groß­zü­gi­ge finan­zi­el­le För­de­rung. Ihnen sei auch an die­ser Stel­le herz­lich gedankt. Die „Wel­ten­bur­ger Spu­ren“ 2002/2003 ste­hen unter dem The­ma „Tugen­den – Wer­te – Wan­del“, zu dem am 8. Okto­ber auch eine anre­gen­de Podi­ums­dis­kus­si­on im Fest­saal statt­fand. Den Anstoß zu die­ser The­men­wahl gab der 200. Gedenk­tag der Säku­la­ri­sa­ti­on im kom­men­den Jahr. Die meis­ten Expo­na­te sind noch bis 2003 zu sehen. Beson­ders ver­dient gemacht um die Aus­stel­lung hat sich der Bild­hau­er Alfred Böschl aus Adl­hau­sen durch Idee, Kon­zept und Orga­ni­sa­ti­on. Sein Werk ist inzwi­schen belieb­tes Foto­ob­jekt der Tou­ris­ten gewor­den. Es zeigt vor der Kir­chen­fas­sa­de auf einem sechs Meter hohen Baum­stamm Abt Mau­rus Bächl, den Erbau­er der Asam-Kirche.

Am 16. Janu­ar hat­te Papst Johan­nes Paul II. das Rück­tritts­ge­such unse­res Diö­ze­san­bi­schofs Man­fred Mül­ler ange­nom­men. Weih­bi­schof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger wur­de zum Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor gewählt. Seit­her bete­ten wir oft in den Für­bit­ten und beim abend­li­chen Rosen­kranz um einen guten neu­en Bischof. In der glei­chen Inten­ti­on hiel­ten wir auch mehr­mals das Kon­vent­amt. Am 1. Okto­ber läu­te­ten dann nach dem mit­täg­li­chen „Ange­lus Domi­ni“ eine Vier­tel­stun­de sämt­li­che Glo­cken. In Rom und Regens­burg wur­de ver­kün­det, daß der Papst Prä­lat Prof. Dr. Ger­hard Lud­wig Mül­ler zum neu­en Bischof von Regens­burg ernannt hat. Der Ernann­te war seit 1986 Pro­fes­sor für Dog­ma­tik an der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät der Lud­wig-Maxi­mi­li­an-Uni­ver­si­tät in Mün­chen. Er berei­te­te sich im Novem­ber eine Woche in unse­rem Kon­vent auf die Bischofs­wei­he am Christ­kö­nigs­sonn­tag, 24. Novem­ber, vor. In die­sen Tagen ver­fass­te er auch sei­nen ers­ten Hir­ten­brief. Die Gläu­bi­gen unse­res Bis­tums Regens­burg wer­den ihn am ers­ten Advent hören. Des­halb erin­nert Bischof Ger­hard Lud­wig dar­in an die „Ankunft Got­tes in unse­rem Her­zen, in unse­ren Fami­li­en, Gemein­den und Gemein­schaf­ten. Im Advent sol­len wir uns ver­tieft dar­über Gedan­ken machen, was die Ankunft Got­tes in der Welt für uns Chris­ten und für alle Men­schen bedeu­tet. Die Fro­he Bot­schaft vom Sohn Got­tes, der für uns Mensch wur­de, ist das schöns­te Geschenk, das wir unse­ren Mit­men­schen machen können.“

Die­se Wor­te unse­res neu­en Bischofs mögen nicht nur uns im Bis­tum Regens­burg, son­dern Sie alle, die mit unse­rem Kon­vent ver­bun­den sind, ermu­ti­gen und ermun­tern. In die­sem Sin­ne wün­schen wir Ihnen einen geseg­ne­ten Advent, ein fro­hes Weih­nachts­fest und Got­tes Schutz und Geleit durch das neue Jahr,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2003

Advent 2002 – Advent 2003

Seit eini­gen Jah­ren brin­gen vie­le Men­schen mit dem Namen „Wel­ten­burg“ nicht nur Donau­durch­bruch, Asam­kir­che und Klos­ter­bier in Verbindung,sondern auch Hoch­was­ser. Zu Jah­res­be­ginn führ­te der Strom so viel Was­ser, daß die Seg­nung der Donau an Erschei­nung des Herrn, 6. Janu­ar, von der Stra­ße aus am Donau-Tor erfolg­te, da der Kies­strand über­flu­tet war. Das gan­ze Jahr hin­durch zeig­te sich die Donau aber dann von ihrer gegen­sätz­li­chen Sei­te. Über vie­le Wochen hin­weg war auf­grund des Jahr­hun­dert­som­mers mit viel Son­nen­glut, aber kei­nem Regen, der Was­ser­stand so nied­rig, daß kei­ne Schif­fe mehr fah­ren konn­ten, brei­te Kies­bän­ke ent­stan­den und stel­len­wei­se der Fluß sogar zu Fuß über­quert wer­den konnte.

Ein sol­ches „Auf und Ab“ zeig­te sich aber nicht nur an unse­rem Donau-Strom. Auch der Kon­vent durch­leb­te in die­sem Jahr – 200 Jah­re nach der Auf­he­bung des Klos­ters durch die Säku­la­ri­sa­ti­on – Höhen und Tie­fen. Zwar blieb die Zahl der Kon­ven­tua­len nach außen hin kon­stant – aber zwei bzw. drei Mit­brü­der ver­lie­ßen das Klos­ter. Einer kehr­te wie­der zurück, zwei neue began­nen ihren Beru­fungs­weg bei uns bzw. set­zen die­sen hier fort.

Fr. Anto­ni­us woll­te in das Schot­ten­stift in Wien über­tre­ten, kehr­te aber nach sei­ner halb­jäh­ri­gen Pro­be­zeit von dort am 6. Okto­ber nach Wel­ten­burg zurück. Er ist jetzt in der Win­ter­zeit mit eini­gen Mit­brü­dern im Klos­ter­la­den tätig.

Am 5.Juli ver­ließ P. Eusta­si­us das Klos­ter. Er möch­te zu den Brü­dern vom Gemein­sa­men Leben (Augus­ti­ner-Chor­her­ren der Win­des­hei­mer Kon­gre­ga­ti­on) in Maria Bron­nen (Süd­schwarz­wald) über­tre­ten. Momen­tan befin­det er sich in der Gebets­stät­te Heroldsbach.

Zum 1. Sep­tem­ber ver­ließ nach 20 Jah­ren P. Tho­mas Wel­ten­burg, um als Seel­sor­ger im Erz­bis­tum Bam­berg zu wir­ken, wie er es bereits von 1992 – 1995 getan hat­te. Ihm wur­den die Pfar­rei­en St. Hedwig/Kulmbach und Mot­schen­bach ver­lie­hen. Bei­de Patres sind zunächst für drei Jah­re exklaustriert.

Die bei­den Mit­brü­der waren als Pfarr­vi­kar bzw. Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor in Teu­er­ting und Ein­muß gemein­sam tätig gewe­sen. Durch ihren Weg­gang muß­te die Pfarr­seel­sor­ge des Klos­ters neu orga­ni­siert wer­den. Auf­grund des Regens­bur­ger Pas­to­ral­pla­nes zur Grün­dung von Pfarr­ver­bän­den im Deka­nat bzw. Bis­tum stan­den wir vor der Alter­na­ti­ve, ent­we­der alle bis­he­ri­gen Gemein­den wei­ter­zu­füh­ren oder auf­zu­ge­ben. Im Senio­ren­ka­pi­tel ent­schie­den wir uns, sämt­li­che bis­he­ri­gen Seel­sor­ge­or­te zu einem Pfarr­ver­band zusam­men­zu­le­gen und durch ein Seel­sor­ge­team unter der Lei­tung von P. Josef als Pfar­rer von Wel­ten­burg zu betreuen.

Das mach­te natür­lich auch eine Ver­än­de­rung der Got­tes­dienst­zei­ten und eini­ger ande­rer Gege­ben­hei­ten not­wen­dig. Die­se wur­den mit jedem der Pfarr­ge­mein­de­rä­te und mit sämt­li­chen Kir­chen­pfle­gern bespro­chen. Der Pfarr­brief wird für alle gemein­sam erstellt. Es bewährt sich, daß Frau Mar­tha Kögl­mei­er bereits im Pfarr­bü­ro ein­ge­ar­bei­tet ist und nun auch für alle Orte die Ver­wal­tung der Meß­sti­pen­di­en über­nom­men hat.

Ange­sichts der Ver­lus­te an Mit­brü­dern war es Mut machend, daß unser Kon­vent auch Zuwachs erhal­ten hat­te. Am 22. Juni traf P. Boni­fa­ti­us Mül­ler aus der Abtei Sieg­burg ein mit der Absicht, in unser Klos­ter über­zu­tre­ten. Nach Ablauf der Pro­be­zeit von sechs Mona­ten wird die Ent­schei­dung über den end­gül­ti­gen Über­tritt fal­len. Er war bis­her Kurat auf der Frau­en­in­sel im Chiem­see und Spi­ri­tu­al bei den Benediktinerinnen.Daraus ergab sich auch, daß wir dort­hin unse­ren Kon­vent­aus­flug am 13. Okto­ber unter­nah­men. Am frü­hen Mor­gen fuh­ren wir mit drei Autos los und setz­ten mit einem Son­der­schiff über. Wir fei­er­ten mit den Schwes­tern das Kon­vent­amt und erhiel­ten eine Kir­chen­füh­rung. Anschlie­ßend waren wir vom Pfarr­ge­mein­de­rat im Mes­ner­haus zum Steh­emp­fang ein­ge­la­den und speis­ten nach der Mit­tagshore vor­züg­lich beim Insel­wirt. Nach einer kur­zen Frei­zeit ging es dann schon wei­ter auf die Her­ren­in­sel zur Kut­schen­fahrt und zur Füh­rung durch das Schloß. Die Ves­per san­gen wir in der dor­ti­gen Mari­en­kir­che. Auf dem Fest­land gab es noch ein Abend­essen beim Has’nwirt in Rims­ting sowie eine inter­es­san­te Kir­chen­füh­rung in Urschal­ling. Die gesam­te Orga­ni­sa­ti­on die­ses Tages hat­te P. Boni­fa­ti­us übernommen.

Am Vor­tag des Gro­ßen Frau­en­ta­ges (14. August) zog Domi­nik Stein­ebrun­ner aus Todt­nau im Schwarz­wald in unser Klos­ter ein, um das Pos­tu­lat zu begin­nen. Er hat­te kurz zuvor mit sehr guten Ergeb­nis­sen am Auf­bau­gym­nai­sum des Semi­nars St. Pirmin/Sasbach das Abitur bestanden.

Eine wei­te­re Stär­kung erfuhr unser Kon­vent durch die Able­gung der Fei­er­li­chen Pro­feß von Fr. Simon am Christ­kö­nigs­sonn­tag, 23. Novem­ber. Wir freu­en uns, daß sei­ne reif­li­chen Über­le­gun­gen zu die­sem Ziel geführt haben. Mit gro­ßem Eifer hat er schon vie­les in der neu ein­ge­rich­te­ten Schrei­ne­rei geschaf­fen. An der Pro­feß­fei­er nah­men neben sei­ner Mut­ter, sei­nem Bru­der und wei­te­ren Ver­wand­ten auch Ange­hö­ri­ge sei­ner Aus­bil­dungs­stät­te, Schrei­ne­rei Schmid, Abens­berg, teil.

Sein Sil­ber­nes Pries­ter­ju­bi­lä­um (8. Dezem­ber) fei­er­te P. Leo­pold bereits am 3. Okto­ber mit einem gro­ßen Freun­des­kreis bei der Magna Mater Aus­triae im Wall­fahrts­ort Maria­zell. Weih­bi­schof Dr. Hel­mut Krätzl aus Wien, der ihm vor 25 Jah­ren die Pries­ter­wei­he gespen­det hat­te, hielt dabei die Festpredigt.

P. Gre­gor orga­ni­sier­te das Haupt­fest für die Herz-Mariä-Bru­der­schaft in die­sem Jahr in beson­de­rer Wei­se. Er lud dazu sei­nen Stu­di­en­freund Weih­bi­schof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann (Erz­bis­tum Pader­born) ein, der das Pon­ti­fi­kal­amt sowie die anschlie­ßen­de Sakra­ments­pro­zes­si­on hielt.

Ein her­aus­ra­gen­des Fest war die Ein­wei­hung des Bene­dik­tus­brun­nens im neu­ge­stal­te­ten Innen­hof des Kreuz­gan­ges. Unser Hwst. Herr Diö­ze­san­bi­schof Dr. Ger­hard Lud­wig Mül­ler fei­er­te am Abend des Hoch­fes­tes des hl. Bene­dikt, 11. Juli, das Pon­ti­fi­kal­amt. Anschlie­ßend zog die gro­ße Schar der Gäs­te gemein­sam in den Kreuz­gar­ten zur Segens­fei­er. Unter ihnen waren auch Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger und Land­rat Dr. Hubert Fal­ter­mei­er. Der Brun­nen wur­de vom Bild­hau­er Alfred Böschl aus Adl­hau­sen nach Moti­ven der Bene­dik­tus­vi­ta geschaf­fen. Er hat­te sich ein­ge­hend mit der Gestalt unse­res Ordens­grün­ders befasst, hat­te die Orte sei­nes Wir­kens in Ita­li­en, Subia­co und Mon­te Cas­si­no, auf­ge­sucht, um die­se Bron­ze­plas­tik zu schaf­fen. Auf drei schräg über­ein­an­der geleg­ten Stein­blö­cken, aus denen das Was­ser fließt, steht ein Bene­dikt in jugend­li­chem Alter. Sei­ne Ges­tik lädt ein, den Weg des geist­li­chen Auf­stiegs mit­zu­ge­hen. Am Gurt­ge­sims der Fas­sa­de kor­re­spon­diert das Attri­but des Hei­li­gen, der Rabe mit dem ver­gif­te­ten Brot im Schna­bel. Daß die Idee eines Brun­nens umge­setzt wer­den konn­te, ver­dan­ken wir dem Ver­ein der Freun­de und wei­te­ren För­de­rern, die die finan­zi­el­len Mit­tel auf­ge­bracht haben. Ihnen sei auch an die­ser Stel­le noch­mals ein herz­li­ches „Vergelt’s Gott“ gesagt. Der Bene­dik­tus­brun­nen stellt eine gro­ße Berei­che­rung sowohl für die Klos­ter­an­la­ge als auch für das gemein­schaft­li­che Leben des Kon­ven­tes dar. In den hei­ßen Som­mer­mo­na­ten die­ses Jah­res waren wir Mön­che dort immer wie­der zur abend­li­chen Rekrea­ti­on ver­sam­melt. Gleich­zei­tig ist der Kreuz­gar­ten wie­der ein Ort der Samm­lung und Stil­le geworden.

Zu den Gäs­ten, die uns das Jahr hin­durch mit ihrem Besuch beehr­ten, gehö­ren der Hwst. Herr Bischof von Eich­stätt, Dr. Wal­ter Mixa, der Pri­or von Hei­li­gen­kreuz, P. Dr. Maxi­mi­li­an Heim OCist, Alt­äb­tis­sin Edel­traud Fors­ter OSB von Eib­in­gen, der schei­den­de Dom­de­kan und Per­so­nal­re­fe­rent unse­rer Diö­ze­se Prä­lat Franz Hirsch, der Cari­tas-Direk­tor Msgr. Bern­hard Piendl sowie die Äbte von Met­ten, Plank­stet­ten, Sche­yern, Rohr und Nie­der­al­taich im Rah­men des „Klei­nen Äbte­tref­fens“. Ein beson­de­rer Gast war für uns natür­lich Prof. Dr. Hubert Ritt. Er hielt uns vom 7. – 11. Janu­ar die Kon­vent­ex­er­zi­ti­en und sprach dabei über Maria, Petrus und Pau­lus anhand der neu­tes­ta­ment­li­chen Schrift­stel­len. Im Anschluß dar­an konn­ten wir am Fest der Tau­fe des Herrn im Kon­vent­amt unse­re Gelüb­de erneu­ern. In Wel­ten­burg fand die Früh­jahr­voll­ver­samm­lung der AGOM und die Jah­res­ta­gung der His­to­ri­schen Sek­ti­on der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­aka­de­mie statt. Wäh­rend der Oster­wo­che waren die zeit­li­chen Pro­fes­sen der baye­ri­schen Abtei­en zur Tri­en­na­len­ta­gung unse­re Gäs­te. Auch die Novi­zen unse­rer Klös­ter konn­ten wir anläß­lich des Besu­ches des Kom­mun­no­vi­zia­tes kurz ken­nen­ler­nen. Natür­lich besuch­ten uns auch vie­le Ver­wand­te, Freun­de und Bekannte.

Das Gäs­te­haus war gut belegt. Einer Rei­he von Grup­pen muß­te lei­der abge­sagt wer­den, weil manch­mal die Kapa­zi­tä­ten nicht aus­reich­ten. Auch für das kom­men­de Jahr hat schon eine gro­ße Zahl von Grup­pen gebucht.

Der größ­te Teil der Gäs­te kommt aller­dings nicht zu uns Mön­chen, son­dern hat sich das Klos­ter mit sei­ner Umge­bung als Aus­flugs­ziel gewählt. Die Schiff­fahrt durch den Donau­durch­bruch, die berühm­te Asam-Kir­che, der Bier­gar­ten mit dem Klos­ter­bier usw. zie­hen jedes Jahr Tau­sen­de von Tou­ris­ten an. Etli­che Grup­pen – beson­ders in der Zeit nach der Erst­kom­mu­ni­on und der Fir­mung – fei­ern einen Got­tes­dienst bei uns. Man­che neh­men auch an unse­rem Stun­den­ge­bet teil.

Für alle gab es in die­sem Jahr gewis­se Ein­schrän­kun­gen und Hin­der­nis­se. Schon ein­gangs wur­de erwähnt, daß lan­ge Zeit kei­ne Schif­fe fah­ren konn­ten. Aber auch mit dem Auto waren wir nur noch schwer erreich­bar, da in der Asam­stra­ße die Fel­sen saniert wer­den. Dazu wur­den zwi­schen­zeit­lich immer wie­der kür­ze­re Voll­sper­run­gen vorgenommen.

Aber selbst wenn man das Ziel erreicht hat­te, gab es noch so man­che Hür­den zu neh­men. Weil in wei­ten Tei­len der gesam­ten Klos­ter­an­la­ge und der Kir­che in gro­ßem Umfang die Reno­vie­run­gen wei­ter­gin­gen, kam es immer wie­der zu teil­wei­sen Sper­run­gen. Wur­den an einer Sei­te Gerüs­te abge­baut, ent­stan­den an einer ande­ren sogleich wie­der neue.

Den­noch wer­den die Ange­bo­te in der Klos­ter­schen­ke, im Gäs­te­haus und bei den Kir­chen­füh­run­gen wei­ter­ge­führt und den aktu­el­len Gege­ben­hei­ten ange­paßt. Die Sub­stanz­si­che­rung und Reno­vie­rung des Kon­vent- und Abtei­ge­bäu­des konn­ten im Novem­ber weit­ge­hend abge­schlos­sen wer­den. Die Dächer sind nun wie­der dicht und sta­bil, nach­dem der gesam­te Dach­stuhl saniert und eine Neu­ein­de­ckung vor­ge­nom­men wor­den ist. Eben­so wur­den sämt­li­che Archi­tek­tur­tei­le in Natur­stein, wie Sockel, Fens­ter­ge­wän­de, Trauf- und Gurt­ge­sim­se, über­ar­bei­tet und die Fas­sa­den neu gestrichen.

Vie­le Besu­cher möch­ten ger­ne das Inne­re von Klos­ter und Braue­rei besich­ti­gen, was nicht mög­lich ist. Um die­sen Inter­es­sen­ten den­noch „Ein­bli­cke“ zu gewäh­ren, wird ein Infor­ma­ti­ons- und Begeg­nungs­zen­trum im bis­he­ri­gen Fel­sen­kel­ler der Braue­rei errich­tet. Für die­ses Pro­jekt, das im Rah­men des EU-För­der­pro­gramms „Lea­der+“ bezu­schußt wird, erfolg­te am 11. Sep­tem­ber der „ers­te Spa­ten­stich“ gemein­sam durch Abt Tho­mas, den Direk­tor der Braue­rei, Herrn Goss, sowie den zwei­ten Bür­ger­meis­ter von Kel­heim, Herrn StD Fries.

Die­ser Jah­res­be­richt wird immer im Monat Novem­ber ver­faßt, in dem wir auch beson­ders der Ver­stor­be­nen geden­ken. Jeder Pries­ter­mönch zele­briert dann eine Hl. Mes­se für die Toten der Bene­dik­ti­ner­kon­fö­de­ra­ti­on. An Aller­see­len hal­ten wir nach dem Kon­vent­amt den fei­er­li­chen Gruft­gang. Auch das Jahr hin­durch geden­ken wir täg­lich beim Abend­essen und vor der Kom­plet der Ver­stor­be­nen unse­res Klos­ters und fei­ern jeden Monat ein Requi­em für sie. In die­sem Jahr ver­lor am 22. Febru­ar Fr. Rupert sei­nen Vater, Herrn Erhard Bitz, den er noch ein­mal kurz vor sei­nem Tod besu­chen konn­te. Am 17.September ver­starb Frau Aga­the Gut, eine Schwes­ter unse­res ver­stor­be­nen Fr. Bern­hard. Am 26. Okto­ber ver­starb der Schwa­ger unse­res Alt­ab­tes, Herr Anton Seitz, der sich durch eini­ge schmie­de­ei­ser­ne Wer­ke auch in unse­rem Klos­ter ver­ewigt hat. Von Bedeu­tung ist, daß gera­de in die­sem Gedenk­jahr der Klos­ter­auf­he­bung 1803 auf dem Süd­li­chen Fried­hof in Mün­chen das Grab­feld des letz­ten Abtes, Bene­dikt Wer­ner, auf­ge­fun­den wor­den ist: Da die­ses aber anschlie­ßend von der bekann­ten Fami­lie Tho­ma ver­wen­det wor­den war, wird es nicht mög­lich sein, nach noch vor­han­de­nen Gebei­nen zu suchen, um die­se in sein Klos­ter zurück­zu­füh­ren. Das Grab soll durch einen schlich­ten Gedenk­stein gekenn­zeich­net wer­den, um es nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten zu las­sen. Mit dem Tod wur­den wir auch am 22. März kon­fron­tiert. Vor den Augen sei­ner Freun­din stürz­te in der dem Klos­ter gegen­über­lie­gen­den Fels­wand ein Klet­te­rer ab. Sei­ne Lei­che konn­te erst nach einer auf­wen­di­gen Ber­gungs­ak­ti­on gefun­den werden.

Natür­lich ver­ges­sen wir auch die Leben­den nicht. Immer wie­der schlie­ßen wir unse­re Ange­hö­ri­gen, Freun­de und Wohl­tä­ter in unser für­bit­ten­des Gebet ein. Die­ses möch­ten wir Ihnen auch für das kom­men­de Jahr ver­spre­chen. So wün­schen wir Ihnen eine besinn­li­che Advents­zeit, ein fro­hes Weih­nachts­fest und Got­tes beglei­ten­den Schutz für das Jahr des Herrn 2004.

Ihre Mön­che von Weltenburg

Jahresbericht 2001

Advent 2000 – Advent 2001

„Die Hei­li­gen kom­men wie­der.“ Unter die­sem Titel wur­de vor über 25 Jah­ren ein Buch über die Hei­li­gen und ihre Ver­eh­rung ver­öf­fent­licht. In die­sem Jahr kön­nen wir die­sen Buch­ti­tel sehr wört­lich neh­men und ihn über den Hoch­al­tar unse­rer Kir­che schrei­ben. Fast drei Jah­re zeig­ten sich zahl­rei­che Besu­cher der Abtei­kir­che ent­täuscht, als sie bei ihrem Betre­ten den gesam­ten Hoch­al­tar ein­ge­rüs­tet fan­den. Ledig­lich ein rie­si­ges Foto deu­te­te an, was sonst hin­ter den Abde­ckun­gen zu sehen war. Im Okto­ber war es nach fast drei Jah­re dau­ern­den Arbei­ten so weit. Die Vor­hän­ge konn­ten abge­nom­men und dann auch das Gerüst abge­baut wer­den. St. Georg, der Dra­che und die Prin­zes­sin erstrah­len in neu­em Glanz. Auf­merk­sa­me Beob­ach­ter kön­nen auch gleich Ver­än­de­run­gen gegen­über dem frü­he­ren Aus­se­hen fest­stel­len. Man hat bei der jet­zi­gen Restau­rie­rung die Ori­gi­nal­fas­sung von Egid Qui­rin Asam wie­der her­ge­stellt. Am auf­fäl­ligs­ten ist das bei den bei­den Assis­tenz­fi­gu­ren St. Mar­tin und St. Mau­rus zu beob­ach­ten. Die frü­her Gold gefass­ten Figu­ren erschei­nen nun in elfen­bein­far­be­nem Weiß. Die Lei­tung der Maß­nah­me lag in der Hand des Staat­li­chen Hoch­bau­am­tes Lands­hut unter fach­li­cher Bera­tung durch das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge. Die Arbei­ten führ­te die Fir­ma Preis et Preis aus Pars­berg aus. Feder­füh­rend vor Ort war vor allem Herr Restau­ra­tor Karl Men­ner. Die Hälf­te der Kos­ten wur­de von der PRO­JU­VIS-Stif­tung über­nom­men, wofür Herrn Dicker und den Mit­glie­dern sei­nes Stif­tungs­ra­tes unser auf­rich­ti­ger und tief emp­fun­de­ner Dank gilt. Die ande­re Hälf­te wur­de durch den Frei­staat Bay­ern finan­ziert. Lei­der wird die Freu­de über den frei­en Blick nicht lan­ge wäh­ren. Für den nächs­ten Restau­rie­rungs­ab­schnitt wird Anfang des neu­en Jah­res 2002 der Altar­raum bald ein­ge­rüs­tet. Vor­aus­sicht­lich wer­den sich die Arbei­ten bis zum Jah­re 2007 in meh­re­ren Bau­ab­schnit­ten von vor­ne nach hin­ten im Kir­chen­raum hin­zie­hen. Eben­so beginnt im kom­men­den Jahr die Sanie­rung der Dach­kon­struk­ti­on ein­schließ­lich der Dach­de­ckung sowie der Fas­sa­den der Abteikirche.

Die Sub­stanz­si­che­rung und Restau­rie­rung des Kon­vent­ge­bäu­des geht zügig vor­an. An den Außen­fas­sa­den und den Dächern zeig­ten sich umfang­rei­che Schä­den. Der Ost­flü­gel und ein Drit­tel des Nord­flü­gels sind nun fer­tig. Für den Ost­flü­gel besteht eine staat­li­che Bau­last, da er nach der Säku­la­ri­sa­ti­on als Pfarr­hof dien­te. Mit der Archi­tek­ten­leis­tung und der Bau­lei­tung wur­de sowohl vom Staat­li­chen Hoch­bau­amt als auch von der Abtei Herr Arnulf Magerl, Ober­trau­bing, beauf­tragt. So wis­sen wir die Bewäl­ti­gung die­ser umfang­rei­chen Maß­nah­me wie­der in kom­pe­ten­ten Hän­den, die sich bei frü­he­ren Pro­jek­ten schon bewährt haben. Weit­ge­hend konn­ten die Arbei­ten an hei­mi­sche Fir­men aus unse­rer Umge­bung ver­ge­ben wer­den. Im April began­nen die Vor­ar­bei­ten im Klos­ter­gar­ten. Anfang Mai muss­ten die­se vor­über­ge­hend kurz ein­ge­stellt wer­den, da beim Errich­ten der Bau­stra­ße Ske­lett­res­te gefun­den wur­den. An die­ser Stel­le öst­lich der Apsis der Kir­che befand sich frü­her der Klos­ter­fried­hof. Die Gebei­ne wur­den nach einer Prü­fung durch Archäo­lo­gen in der Gruft an der Süd­sei­te der Kir­che bei­gesetzt. Eine wei­te­re Ver­zö­ge­rung gab es im Juli. Ein schwe­rer Sturm, der in Kel­heim ein Todes­op­fer for­der­te, zog eine Spur der Ver­wüs­tung durch ganz Süd­deutsch­land; dabei wur­den die Pla­nen des Schutz­da­ches weg­ge­ris­sen, so daß Regen­was­ser durch die Stuck­de­cke in die Biblio­thek ein­drang. Ange­sichts sol­cher Was­ser­schä­den von oben sind wir froh, dass nun end­lich die gro­ßen Hoch­was­ser­schä­den des Jah­res 1999 fast voll­stän­dig beho­ben sind. In die­sem Zusam­men­hang ist auch die Sakris­tei kom­plett reno­viert wor­den. Die Stu­cka­tur und die gro­ßen Gemäl­de leuch­ten in neu­em Glanz. Nach einem etwa zwei­jäh­ri­gem Pro­vi­so­ri­um im Klau­sur­gang der ers­ten Eta­ge sind wir mit dem Sakristan, P. Josef, froh, wie­der die Sakris­tei nut­zen zu können.

Auch die Dorf­kir­che konn­te inzwi­schen wie­der­her­ge­stellt wer­den. Am Pfings­mon­tag weih­te Abt Tho­mas den neu­en Volks­al­tar aus Kel­hei­mer Mar­mor, der vom Bild­hau­er Mar­kus Wurmer aus Hau­sen gefer­tigt wor­den war. Seit die­sem Tag kön­nen P. Josef, P. Gre­gor und P. Ste­phan dort wie­der Got­tes­diens­te fei­ern. Aller­dings muss­ten die Außen­ar­bei­ten am Turm noch fort­ge­setzt wer­den, so dass erst zum Kirch­weih­fest im Okto­ber der Abschluss der Reno­vie­run­gen gefei­ert wer­den konn­te. Eine wei­te­re Altar­kon­se­kra­ti­on nahm Abt Tho­mas nach Ende der mehr­jäh­ri­gen Reno­vie­run­gen am Christ­kö­nigs­sonn­tag, 25.XI., in der Fili­al­kir­che Ober­scham­bach vor, die von P. Tho­mas und P. Eusta­si­us betreut wird. Bei­de arbei­ten dar­an, die Seel­sor­ge der bis­her unab­hän­gig exis­tie­ren­den Pfar­rei Teu­er­ting und der Expo­si­tur Ein­muß (jeweils mit ihren Fili­al­ge­mein­den) stär­ker zusam­men­zu­füh­ren. Für die­se war es eben­falls schon die zwei­te Altar­wei­he in die­sem Jahr. Weih­bi­schof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger hat­te den neu­en Volks­al­tar in der Fili­al­kir­che Unter­wend­ling geweiht. Wei­te­re Restau­rie­rungs­ar­bei­ten gibt es der­zeit in der Fili­al­kir­che Reis­sing sowie in Thal­dorf, wo P. Pri­or Bene­dikt regel­mä­ßig die Sonn­tags­got­tes­diens­te hält. Ange­sichts so vie­ler Bau­maß­nah­men spöt­teln man­che und deu­ten die Ordens­ab­kür­zung „OSB“ mit „Oh, sie bauen.“

Wich­ti­ger sind aber die „Arbei­ten“ am Gemein­schafts­le­ben. Wir began­nen das neue Jahr 2001 wie­der mit der geist­li­chen Zurüs­tung in den Kon­vent­ex­er­zi­ti­en. Dar­in beglei­te­te uns der Alt­abt von Gerle­ve, Dr. Cle­mens Schme­ing, der jetzt Spi­ri­tu­al bei den Mit­schwes­tern in Eib­in­gen ist. Den Abschluss bil­de­te die Gelüb­de­er­neue­rung in der ers­ten Ves­per vom Hoch­fest der Erschei­nung des Herrn. Nach die­ser konn­ten wir unse­ren Kan­di­da­ten Neven Grgic ein­klei­den. Er wähl­te sich den in sei­ner Hei­mat Kroa­ti­en sehr ver­ehr­ten hl. Anto­ni­us von Padua zum neu­en Namens­pa­tron. Am 18.IV. starb nach schwe­rer Krank­heit sei­ne Mut­ter, Wil­ma Tro­gr­lic; Fr. Rupert beglei­te­te ihn zur Beerdigung.

Nicht nur im Novi­zi­at gab es Zuwachs, son­dern auch in der Gemein­schaft der Welto­b­la­ten. Am 22.IX. wur­de nach Been­di­gung des Pro­be­jah­res Frau Mar­ga­re­te Stau­digl, Würz­burg, end­gül­tig auf­ge­nom­men. Als Patro­nin wähl­te sie sich die hl. Maria Magdalena.

Zum Tag des gott­ge­weih­ten Lebens waren am 4.II. alle Ordens­leu­te des Bis­tums zu einer fei­er­li­chen Ves­per mit Pre­digt des Diö­ze­san­bi­schofs in den Dom ein­ge­la­den. Als Vor­sän­ger fun­gier­te eine zu die­sem Anlass gebil­de­te Scho­la von Mön­chen unse­res Klos­ters und der Nach­bar­ab­tei Rohr. Der Dom war gut gefüllt und alle waren anschlie­ßend zu einem Imbiss bei den Schul­schwes­tern ein­ge­la­den, um die Mög­lich­keit der Begeg­nung zu haben.

Am 5.III. konn­ten wir den 75. Geburts­tag von P. Cle­mens gemein­sam mit einer Abord­nung sei­ner frü­he­ren Pfar­rei Teu­er­ting bege­hen. Von den drei­zehn Mön­chen im Haus ist er unser Seni­or. Er über­nimmt noch Seel­sorg­s­aus­hil­fen und arbei­tet außer­halb der Tou­ris­ten-Sai­son im Klos­ter­la­den mit.

Am Bene­dik­tus-Fest, dem 11.VII. fei­er­ten wir das Sil­ber­ne Abts­ju­bi­lä­um von Alt­abt Tho­mas. Im abend­li­chen Pon­ti­fi­kal­amt hielt Abt­prä­ses Dr. Gre­gor Zasche die Fest­pre­digt. Anschlie­ßend war ein gemüt­li­ches Bei­sam­men­sein mit den zahl­rei­chen Gäs­ten und den Gläu­bi­gen aus den vom Klos­ter betreu­ten Gemein­den im Klos­ter­hof bei Bier und Brezen.

Von den Gäs­ten, die im Lau­fe des Jah­res unser Klos­ter besuch­ten, sei­en eini­ge beson­ders genannt. Am 5.IV. traf sich Diö­ze­san­bi­schof Man­fred Mül­ler mit dem Baye­ri­schen Pres­se­club in Wel­ten­burg. An der Fei­er sei­nes 75. Geburts­ta­ges am 15.XI. nahm Abt Tho­mas am Pon­ti­fi­kal­amt im Hohen Dom in Regens­burg teil. Am 3.V. besuch­te uns Weih­bi­schof Cor­ne­liu Oni­la aus Rumä­ni­en. Drei mal kamen Bischö­fe aus Süd­afri­ka zu Besuch, die aus dem Bis­tum Regens­burg stam­men­den Oswald Hirm­er (Umta­ta) und Hubert Bucher (Beth­le­hem) sowie der Fran­zis­ka­ner Micha­el Row­land (Dundec). An den Pries­ter­ex­er­zi­ti­en im Novem­ber nahm Bischof Vik­tor von Augs­burg teil. Es war seit sei­nem Besuch als Abt­pri­mas am 2.X.1986 sein ers­ter Besuch in Wel­ten­burg. Aus dem Kreis der Äbte weil­te über die bewähr­ten Refe­ren­ten beim Kom­mun­no­vi­zi­at und dem „Klei­nen Äbte­tref­fen“ hin­aus Abt Law­rence aus Rams­gate (Eng­land) eini­ge Tage bei uns. Zwei mal spen­de­ten uns Neu­pries­ter den Pri­miz­se­gen. Am 8.VI. kam Rapha­el Schliebs mit meh­re­ren Alum­nen aus Pader­born und am 10.VII. P. David Riedl aus dem Nach­bar­klos­ter Rohr, dem Abt Tho­mas die Pri­miz­pre­digt bei der Hei­mat­pri­miz in Neu­sorg hielt.

Das Kon­vent­le­ben wur­de durch manch wei­te­re Ereig­nis­se berei­chert, die übli­che Faschings­fei­er mit Bun­tem Pro­gramm im Mar­tins­saal, nach der Anschaf­fung eines neu­en Trak­tors eine Fahr­zeug­seg­nung mit anschlie­ßen­der Brot­zeit im Frei­en auf dem Buch­hof und am 18.VIII. ein Fuß­ball­spiel gegen die Minis­tran­ten (es wur­de 4:1 gewon­nen – im Rück­spiel gab es Revan­che: 3:5 verloren).

Das ers­te Spiel war Bestand­teil von zehn­tä­gi­gen TV-Dreh­ar­bei­ten. Die öster­rei­chi­sche „Tel­lux“ Film­ge­sell­schaft erstell­te für das Baye­ri­sche Fern­se­hen und für das ORF einen 45minütigen Film über unse­ren Kon­vent. Regis­seur Vol­ker Schmidt hat­te nach öfte­ren inten­si­ven Vor­ge­sprä­chen das Dreh­buch geschrie­ben und die Auf­nah­men gelei­tet. Vor­ge­se­he­ne Sen­de­ter­mi­ne sind Sonn­tag, 23. XII., 16.30 Uhr (Pro­gramm 3 sat), 1.Weihnachtsfeiertag 25.XII, 19.00 Uhr (3. Pro­gramm Baye­ri­sches Fern­se­hen) und Diens­tag, 5.II.2002, 19.30 Uhr (3. Pro­gramm Baye­ri­sches Fern­se­hen). Im Rah­men einer Serie über Klös­ter an der Donau wur­de der Film für die Rei­he „Sta­tio­nen“ im Baye­ri­schen Fern­se­hen gedreht. Die Sen­de­ter­mi­ne im Öster­rei­chi­schen Fern­se­hen sind noch nicht bekannt.

Der dies­jäh­ri­ge Kon­vent­aus­flug ging am 18.IX. nach Frei­sing. Der Direk­tor des Diö­ze­san­mu­se­ums, Dr. Stei­ner, hielt uns eine umfang­rei­che Füh­rung durch die Son­der­aus­stel­lung „St. Georg, der Rit­ter mit dem Dra­chen“. Meh­re­re Auf­sät­ze des Kata­logs mit dem glei­chen Titel dien­ten uns spä­ter als Tisch­le­sung, die uns unse­ren Patron unter ver­schie­de­nen Gesichts­punk­ten neu nahe brach­ten. Das Mit­tag­essen nah­men wir im Bräu­st­überl von Wei­hen­ste­phan ein. Dann folg­ten Füh­run­gen durch den Dom mit Fürs­ten­gang und durch die Dom­bi­blio­thek, deren Bestän­de z.T. auf den letz­ten Wel­ten­bur­ger Abt vor der Säku­la­ri­sa­ti­on, Bene­dikt Wer­ner, zurück­ge­hen. Er hat­te nach der Klos­ter­auf­he­bung in Mün­chen gewohnt und sei­ne dort auf­ge­bau­te umfang­rei­che Pri­vat­bi­blio­thek dem neu­errich­te­ten Semi­nar ver­erbt. Auf dem Rück­weg haben wir in der Frei­sin­ger „Wies­kir­che“ die Ves­per gesungen.

Die Ver­bun­den­heit unse­rer Abtei mit ande­ren Klös­tern wird durch gegen­sei­ti­ge Hil­fen, Ein­la­dun­gen, Teil­nah­me an Fest­lich­kei­ten und Beer­di­gun­gen deut­lich. Dar­über hin­aus fand in die­sem Jahr das Gene­ral­ka­pi­tel Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­ti­on (BBK) statt. Dar­an nah­men in Nie­der­al­taich Abt Tho­mas und P. Tho­mas (als gewähl­ter Depu­tier­ter) teil. Im Anschluss dar­an steht jeweils in den ein­zel­nen Klös­tern die „Ämter­er­neue­rung“ und Senio­ren­wahl an. Alle Offi­zia­len wur­den bestä­tigt und die bis­he­ri­gen Senio­ren wie­der gewählt.

Fr. Simon hat inzwi­schen mehr als die Hälf­te der Lehr­zeit als Schrei­ner bei der Fir­ma Schmid in Abens­berg absol­viert. Fr. Rupert muss­te sich mit einer gerin­gen Apfel­ern­te zufrie­den geben. Dafür waren die Honiger­trä­ge um so erfreu­li­cher. Dem­nächst wird er Honig­glä­ser mit einem eige­nen Klos­ter­eti­kett ver­se­hen. P. Josef konn­te die Bele­gung im Gäs­te­haus wei­ter stei­gern. Auch die Zahl der Tages­ver­an­stal­tun­gen hat sich ver­mehrt. Für Anfra­gen gibt es inzwi­schen eine eige­ne E‑Mail-Adres­se: gaestehaus@kloster-weltenburg.de. P. Ste­phan hat nun das Theo­lo­gie­stu­di­um in Salz­burg abge­schlos­sen und begann mit Schul­jah­res­an­fang am Donau-Gym­na­si­um in Kel­heim das Fach Reli­gi­on zu unter­rich­ten. Er hält mit P. Gre­gor z.Zt. für den Gebets­kreis einen mehr­mo­na­ti­gen Glau­bens­kurs. Zusätz­lich zu den Haupt­fes­ten der Bru­der­schaf­ten wer­den immer wie­der Ein­kehr­ta­ge ange­bo­ten. U.a. refe­rier­te dabei die bekann­te Kon­ver­ti­tin Gabrie­le Kuby. Da mitt­ler­wei­le immer mehr aus­wär­ti­ge Kir­chen­füh­rer Grup­pen nach Wel­ten­burg beglei­ten, hält P. Leo­pold regel­mä­ßig spe­zi­el­le „Mus­terfüh­run­gen“, so daß es ein eini­ger­ma­ßen ein­heit­li­ches Kon­zept gibt. Beson­ders beliebt sind bei den zahl­rei­chen und gro­ßen Grup­pen aus den USA sei­ne musi­ka­li­schen Ein­la­gen, näm­lich der Gesang eines Cho­ral­stü­ckes. Für Anfra­gen, die die HVHS und auch die Kir­chen­füh­run­gen betref­fen, wird in Kür­ze fol­gen­de E‑Mail-Adres­se zur Ver­fü­gung ste­hen: info@hvhs-weltenburg.de. Nun kann auch der häu­fig geäu­ßer­te Wunsch nach Orgel­mu­sik aus unse­rer Abtei­kir­che erfüllt wer­den. Eine von P. Ste­phan vor län­ge­rer Zeit an der his­to­ri­schen Bran­den­stein-Orgel ein­ge­spiel­te CD ist jetzt fer­tig­ge­stellt wor­den und kann im Klos­ter­la­den erwor­ben bzw. auch bestellt wer­den. P. Pri­or ist mit dem stei­gen­den Umsatz seit der Neu­ge­stal­tung des Ladens sehr zufrie­den. Beson­ders der Buch­ver­kauf hat zugenommen.

Wäh­rend die­se Zei­len geschrie­ben wer­den, ist aller­dings schon Win­ter­ru­he. Wenn zu Aller­hei­li­gen die Schiff­fahrt ein­ge­stellt wird und bald dar­auf die Klos­ter­schen­ke schließt, kom­men nur noch ver­ein­zelt Gäs­te oder gar Grup­pen zum Klos­ter. Das wis­sen aller­dings gera­de die Besu­cher des Gäs­te­hau­ses zu schät­zen, das ledig­lich über Weih­nach­ten und wäh­rend der Kon­vent­ex­er­zi­ti­en geschlos­sen ist. Wir wün­schen auch Ihnen jetzt in den Wochen der advent­li­chen Vor­be­rei­tun­gen und zu den gro­ßen Fes­ten ein paar stil­le, besinn­li­che Tage und dann ein fro­hes und geseg­ne­tes Weih­nachts­fest. Möge für uns alle trotz gro­ßen Lei­des und Schre­ckens auf der gan­zen Welt das Jahr des Herrn 2002 ein Jahr des Frie­dens wer­den. Dafür hat auch der Papst wie­der Glie­der aller Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten zum Gebet nach Assi­si ein­ge­la­den (24.I.). Gera­de wir Klös­ter schlie­ßen uns dem an und hal­ten das Anlie­gen in unse­ren Gebe­ten immer wie­der leben­dig. Auch Sie alle mit Ihren klei­nen und gro­ßen Anlie­gen schlie­ßen wir dank­bar für jede Ver­bun­den­heit in unser Gebet ein.

Dazu grü­ßen Sie Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg.

Jahresbericht 2000

Advent 1999 – Advent 2000

„Mil­le­ni­um“

Das Jahr 2000 – und mit ihm das „Hei­li­ge Jahr“ oder „Jubel­jahr“- neigt sich dem Ende zu. Am Hoch­fest der Erschei­nung des Herrn, dem 6.Januar 2001, wird Papst Johan­nes Paul II. es beschlie­ßen. In die­sem Jah­res­be­richt schau­en wir aber erst ein­mal auf den Anfang zurück. Wir haben das „Hei­li­ge Jahr 2000“ für Wel­ten­burg mit dem fei­er­li­chen Ein­zug zur Christ­met­te durch das Haupt­por­tal der Abtei- und Pfarr­kir­che und einem beson­de­ren Ein­gangs­ri­tus sym­bo­lisch eröff­net. Wir haben das Jubel­jahr auch zum Anlaß genom­men, uns noch mehr mit unse­rer Ordens­re­gel zu befas­sen. So wur­de begin­nend mit dem I. Advent in die Lit­ur­gie des Nacht­ge­be­tes ein neu­es Ele­ment ein­ge­fügt. Nach der Eröff­nung der Kom­plet wer­den eini­ge Abschnit­te der Bene­dik­tus­re­gel vor­ge­tra­gen, an die sich aus­ge­wähl­te zeit­ge­nös­si­sche Kurz­kom­men­ta­re anschlie­ßen. Dann folgt eine kur­ze Zeit der Stil­le zur Besin­nung, der das Schuld­be­kennt­nis folgt. Abt Chris­ti­an Schütz von Schwei­klberg hat uns dan­kens­wer­ter­wei­se sei­ne Zusam­men­stel­lung der Kurz­kom­men­ta­re zur Ver­fü­gung gestellt. Eine ande­re Ver­än­de­rung gab es auf der Welt­ebe­ne unse­res Ordens: Wäh­rend des Äbte­kon­gres­ses im Sep­tem­ber in Rom trat Abt­pri­mas Mar­cel Roo­ney aus gesund­heit­li­chen Grün­den von sei­nem Amt zurück. Zum Nach­fol­ger wur­de Erz­abt Not­ker Wolf von St. Otti­li­en gewählt. Zu Beginn des Kon­gres­ses hat Papst Johan­nes Paul II. am 3.September mit Papst Pius IX. und Papst Johan­nes XXIII. den Bene­dik­ti­ner Colum­ba Mar­mi­on, Abt von Mareds­ous, in das Ver­zeich­nis der Seli­gen der Kir­che auf­ge­nom­men. Er leb­te von 1858–1923 und ist beson­ders als geist­li­cher Schrift­stel­ler bekannt geworden.

Zum Jah­res­wech­sel wur­de die sonst übli­che Tages­ord­nung ver­än­dert. Am Sil­ves­ter­abend wur­de die Kom­plet vor­ver­legt, so daß anschlie­ßend Zeit zum gemein­sa­men Fei­ern war. Um 22 Uhr bete­ten wir die Vigil, anschlie­ßend war die Aus­set­zung des Aller­hei­ligs­ten, um das Jahr 2000 in Anbe­tung vor dem Herrn zu begin­nen. Die Mil­le­ni­ums-Fei­er des Frei­staa­tes Bay­ern wur­de vom 21. – 23. Juli über drei Tage in Regens­burg, der alten baye­ri­schen Haupt­stadt, began­gen. Auf die­sem „Fest der Bay­ern“, das von einer hal­ben Mil­li­on Gäs­ten besucht wur­de, waren mit den meis­ten im Bis­tum ansäs­si­gen Ordens­ge­mein­schaf­ten auch die Bene­dik­ti­ner­ab­tei­en Rohr, Met­ten und Wel­ten­burg durch einen gemein­sa­men Infor­ma­ti­ons­stand ver­tre­ten. In der Basi­li­ka St. Emmer­am war eine fei­er­li­che Ves­per der baye­ri­schen Äbte und Äbtis­si­nen, der Bischof Man­fred von Regens­burg vor­stand. Geist­li­ches Rüst­zeug für das gan­ze Jahr berei­te­te uns in den Kon­vent­ex­er­zi­ti­en vom 9.–14.Januar Pfar­rer Josef Brand­ner. Der Pries­ter­seel­sor­ger des Erz­bis­tums Mün­chen-Frei­sing führ­te anhand aus­ge­wähl­ter Tex­te durch das Johan­nes-Evan­ge­li­um. Abt Tho­mas hielt das Jahr über mon­tags die Kon­fe­ren­zen für den Kon­vent, zu denen eini­ge Male auch aus­wär­ti­ge Refe­ren­ten ein­ge­la­den waren. Pater Dr. Jörg Mül­ler, Palot­ti­ner aus Frei­sing, sprach zum The­ma „Pri­vat­of­fen­ba­run­gen“. Der Bild­hau­er Alfred Böschl aus Adl­hau­sen ver­such­te im Hin­blick auf die Aus­stel­lung „Wel­ten­bur­ger Spu­ren 2000“ in das Ver­ständ­nis zeit­ge­nös­si­scher Kunst ein­zu­füh­ren. Bei­de The­men reg­ten zu einem eif­ri­gen Aus­tausch an.

Kon­vent

Für den Kon­vent gab es in die­sem Jubel­jahr meh­re­re Anläs­se zu fei­ern. Den Auf­takt bil­de­te am Hoch­fest des Heim­gan­ges des hl. Ordens­va­ters Bene­dikt, dem 21. März, die Zeit­li­che Pro­feß unse­res Fr. Simon M., durch die er sich für drei Jah­re an unse­re Gemein­schaft band. Ende Juli begann der gelern­te Zim­mer­mann eine wei­te­re Leh­re als Schrei­ner bei der Fir­ma Schmid in Abens­berg. Am 13.April voll­ende­te P. Rapha­el das 75. Lebens­jahr. Er wirkt immer noch rüh­rig als Seel­sor­ger in der Expo­si­tur Ober­ried am Arber. Den 40. Geburts­tag begin­gen in die­sem Jahr Abt Tho­mas M., P. Pri­or Bene­dikt und P. Gre­gor. Am Hoch­fest des hl. Bene­dikt, des Patrons Euro­pas, am 11.Juli, fei­er­te Alt­abt Tho­mas in Wel­ten­burg das Gol­de­ne Pries­ter­ju­bi­lä­um. Alt­abt Emmer­am von Met­ten hielt die Fest­pre­digt. Im Anschluß an das abend­li­che Pon­ti­fi­kal­amt wur­den alle, die den Got­tes­deinst mit­fei­er­ten, über 300 Gläu­bi­ge, in den Räu­men der Klos­ter­schen­ke als unse­re Gäs­te bewir­tet. Ein her­aus­ra­gen­des Ereig­nis war die Pries­ter­wei­he von P. Ste­fan am 23. Sep­tem­ber. Aus­ge­rech­net zu die­sem Fest wur­de das Klos­ter, wie bereits ein ers­tes Mal in die­sem Jahr am Anfang des Monats August, wie­der vom Hoch­was­ser der Donau ein­ge­schlos­sen. Die bei­den Hoch­was­ser waren in dem für uns all­jähr­lich „gewohn­ten“ Aus­maß. Bischof Man­fred und alle Fest­gäs­te muß­ten über den Frau­en­berg kom­men. Der „Loret­to-Gebets­kreis“ aus Salz­burg hat­te die musi­ka­li­sche Gestal­tung über­nom­men. Tags dar­auf beging P. Ste­fan die Klos­ter­pri­miz. Abt Tho­mas M. hielt dazu im sonn­täg­li­chen Kon­vent­amt die Fest­pre­digt. Eine Woche spä­ter, am 1. Okto­ber, nimmt ein gro­ßer Teil des Kon­ven­tes an der Hei­mat­pri­miz in Dis­tel­hau­sen (Tau­ber­bi­schofs­heim) teil. 1000 Gäs­te aus nah und fern fei­er­ten den Pri­miz­got­tes­dienst im Fest­zelt mit; die Pre­digt hielt der durch Med­jug­or­je bekann­te P. Jozo Zov­ko OFM. Der Kon­vent ist zah­len­mä­ßig gleich groß – bzw. klein – geblie­ben, den­noch hat es eini­ge Ver­än­de­run­gen gege­ben. Anfang Juni wur­de Herr Neven Grgic, ein gebür­ti­ger Kroa­te, als Kan­di­dat auf­ge­nom­men. Er hat das Theo­lo­gie­stu­di­um in Eich­stätt mit dem Diplom abge­schlos­sen. Als Auf­ga­ben­ge­biet hat er von Fr. Johan­nes, der nach Ablauf der zeit­li­chen Gelüb­de am 14. Sep­tem­ber das Klos­ter ver­las­sen hat, das Refek­to­ri­um über­nom­men. Am 5. Okto­ber ver­starb nach lan­ger und schwe­rer Krank­heit die Mut­ter von P. Pri­or, Frau Anna Fleisch­mann. Abt Tho­mas M. hielt die Beer­di­gung in Hohen­güß­bach bei Bam­berg, an der auch meh­re­re Mit­brü­der teil­nah­men. Am 16. Okto­ber fand der dies­jäh­ri­ge Kon­vent­aus­flug statt, heu­er ein­mal nicht per Auto oder Bus, son­dern zu Fuß. An einem son­ni­gen Herbst­tag wan­der­ten wir der Donau ent­lang nach Neu­stadt, wo uns Stadt­pfar­rer Johan­nes Hof­mann, der sich unse­rer Gemein­schaft sehr ver­bun­den fühlt, zum Kirch­weih­mahl ins neue Alten­heim gela­den hat­te. Der Gemein­schaft der Welto­b­la­ten möch­te sich Frau Mar­ga­re­te Stau­digl (Würz­burg) anschlie­ßen. Sie begann am 24. Sep­tem­ber das Probejahr.

Arbeits­be­rei­che

Heu­er gab es eine gan­ze Rei­he von Umbe­set­zun­gen: Zum 1.September wur­de P. Josef M. zum Pfar­rer von Wel­ten­burg und Stau­bing ernannt. P. Tho­mas wech­sel­te zum glei­chen Ter­min nach Ein­muß und über­nahm am 1. Novem­ber dazu noch die Pfar­rei Teu­er­ting, von der P. Cle­mens M. ins Klos­ter zurück­kehr­te. Am 26. Novem­ber, dem Christ­kö­nigs­fest, wur­de er von den Gläu­bi­gen beim Fest­got­tes­dienst und in der anschlie­ßen­den Fei­er­stun­de ver­ab­schie­det. P. Eusta­si­us been­de­te sei­ne Tätig­keit in Tir­schen­reuth und wur­de zum Kaplan für Teu­er­ting und Ein­muß ernannt. Der Neu­pries­ter P. Ste­fan wur­de zwei­ter Kaplan in Wel­ten­burg und Stau­bing. Nach der Zwangs­pau­se durch die Hoch­was­ser­ka­ta­stro­phe im Vor­jahr konn­te Fr. Rupert aus Gar­ten, Obst­bau und Imke­rei gute Erträ­ge lie­fern. Am Nach­mit­tag des zwei­ten Weih­nachts­fei­er­ta­ges rich­te­te der Orkan „Lothar“ am Buch­hof etli­che Schä­den an, sowohl im Klos­ter­wald als auch an den (z.T. erst neu gedeck­ten) Dächern. P. Leo­pold kann eine stei­gen­de Zahl von Kir­chen­füh­run­gen, auch für ame­ri­ka­ni­sche Grup­pen, ver­mer­ken. Er wird dabei von einer gro­ßen Schar von Tou­ris­tik­füh­rern, beson­ders aus Kel­heim und Regens­burg, unter­stützt. Er hat sie in die Beson­der­hei­ten der Abtei­kir­che und auch in das bene­dik­t­i­ni­sche Leben ein­ge­führt, daß die Füh­run­gen in unse­rem Sin­ne gesche­hen. Da die Bele­gung in der Begeg­nung­stät­te St. Georg durch P. Josef M. kon­ti­nu­ier­lich gestei­gert wer­den konn­te, wur­de Frau Mein­zer zusätz­lich für die Rei­ni­gung der Zim­mer ein­ge­stellt. Frau Kup­ke wech­sel­te dabei in die Spei­se­sä­le, hat aller­dings inzwi­schen dort gekün­digt. Chef­koch Wolf­gang Küh­nel mit sei­nem Team, aus dem nach lan­gen Kran­ken­zei­ten Frau Mei­er aus­schied, macht es mög­lich, auch grö­ße­re sowie meh­re­re Grup­pen gleich­zei­tig zu ver­kös­ti­gen. Die nach den Hoch­was­ser­schä­den des Jah­res 1999 voll­stän­dig neu ein­ge­rich­te­te Küche mit ihren Neben­räu­men sowie die Gäs­te­spei­se­zim­mer wur­den am 16. Janu­ar geseg­net. Anschlie­ßend war gemein­sa­mer Kaf­fee mit dem Küchen­per­so­nal und unse­ren bei­den Mau­rern. In der Wäsche­rei wur­de Frau Sto­cker zum Schnei­dern und Aus­bes­sern der Habi­te neu ein­ge­stellt. Mit den Ange­stell­ten unter­nahm P. Pri­or Bene­dikt am 26. Juli einen Betriebs­aus­flug zum Chiemsee.

Rund ums Kloster

Das Jahr 2000 brach­te für die Braue­rei ein beson­de­res Jubi­lä­um „950 Jah­re Klos­ter­braue­rei Wel­ten­burg“. Sie ist die ältes­te Klos­ter­braue­rei der Welt. Aus die­sem Anlaß wur­de eine neue Bier­sor­te, „Anno 1050“, ein­ge­braut, die am 23. Febru­ar vor­ge­stellt wur­de. Das Jubi­lä­um wur­de auch kirch­lich mit einem fest­li­chen Dank­got­tes­dienst am 2. Juli began­gen, bei dem die H. H. Dom­ka­pi­tu­la­re Robert Hütt­ner und Anton Wil­helm, die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes der Braue­rei Bischofs­hof in Regens­burg sind, kon­ze­le­brier­ten. Beson­de­re Beach­tung fand die Fest­pre­digt von Abt Tho­mas M. über das Bier. Außer­dem waren ver­schie­de­ne Prä­sen­ta­tio­nen und ein „Tag der offe­nen Tür“ am 14./15. Okto­ber, bei dem über 5000 Besu­cher gezählt wur­den. Alle erhiel­ten eine Maß Frei­bier und ein Prä­sent. Im Jubi­lä­ums­jahr ging der tech­ni­sche Direk­tor der Braue­rei Bischofs­hof und der Klos­ter­braue­rei, Herr Herr­mann Weindl, in den Ruhe­stand. Seit dem die geschäft­li­che Ver­bin­dung zwi­schen bei­den Braue­rei­en besteht, war Herr Weindl auch dem Klos­ter stets sehr ver­bun­den. Unse­re Segens­wün­sche beglei­ten ihn. Die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft unter der Lei­tung von Prof. Josef Kohl­häufl wirk­te mehr­fach bei der fest­li­chen Gestal­tung des Got­tes­diens­tes mit, so am 3. Advent, in der Christ­met­te, beim Gol­de­nen Pries­ter­ju­bi­lä­um von Alt­abt Tho­mas sowie zum Jubi­lä­um der Klos­ter­braue­rei. Außer­dem fan­den, wie es schon lan­ge Tra­di­ti­on ist, zwei Kon­zer­te statt, im Som­mer und im Herbst. Bei­de zogen wie­der zahl­rei­che Freun­de der geist­li­chen Musik an. Beim Herbst­kon­zert trat der Ver­ein der „Freun­de der Bene­dik­ti­ner­ab­tei Wel­ten­burg e.V.“ als Mit­ver­an­stal­ter auf. Seit sei­ner Grün­dung im Okto­ber 1999 sind ihm inzwi­schen 140 Per­so­nen, Fir­men und Insti­tu­tio­nen bei­getre­ten. Als klei­nes „Dan­ke schön“ waren die Mit­glie­der im Anschluß an das Kon­zert zu einem kur­zen Steh­emp­fang ein­ge­la­den. Es wäre erfreu­lich, wenn sich wei­ter­hin vie­le durch ihren Bei­tritt „offen als Freun­de Wel­ten­burgs beken­nen“ würden.

Vom 29. Juli bis 3. Sep­tem­ber fand erst­mals die Aus­stel­lung zeit­ge­nös­si­scher Kunst unter dem Mot­to „Wel­ten­bur­ger Spu­ren 2000“ statt. Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger hat sie in Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Gäs­te und Kunst­freun­de offi­zi­ell eröff­net. Von der Anle­ge­stel­le der Schif­fe an der Donau, über den Klos­ter­hof bis hin zum Frau­en­berg sowie im Fest­saal waren die Wer­ke von 15 Künst­lern aus­ge­stellt. Kur­ze Erklä­run­gen sowie ein Lage­plan lagen für die Besu­cher aus. Beson­ders ver­dient gemacht um die Aus­stel­lung hat sich der Bild­hau­er Alfred Böschl durch Idee, Kon­zept und Orga­ni­sa­ti­on. Inzwi­schen ist auch ein Kata­log erschie­nen, der im Klos­ter­la­den erwor­ben wer­den kann. Die­ses Pro­jekt wur­de beson­ders von der Klos­ter­braue­rei im Rah­men ihres Jubi­lä­ums geför­dert, wofür Herrn Direk­tor H.J. Moser auf­rich­tig gedankt sei. Für die Aus­stel­lung „Natur – in Sei­de geschnit­ten“ des „Grö­bal-Ate­liers“, die in den letz­ten Jah­ren meist in den Feri­en­wo­chen statt­fand, wur­de ein neu­er Raum gefun­den, näm­lich der frü­he­re Hoch­was­ser­stall am Weg zum Frau­en­berg. Er kann als Ort für eine Dau­er­aus­stel­lung genutzt wer­den. Er erhielt den Namen „Arche Noah“. In den Som­mer­mo­na­ten sol­len Natur­füh­run­gen von dort ihren Aus­gang neh­men. Am 23. Okto­ber wur­de der nun reno­vier­te Raum den Mön­chen, Ange­stell­ten und Gäs­ten vor­ge­stellt. Im Rah­men die­ses Abends trat die „Zau­ber­künst­le­rin Jani­ne Sil­ver“ auf und „bezau­ber­te“ die Anwe­sen­den. Für die Haupt­fes­te der Bru­der­schaf­ten gewann ihr Prä­ses P. Gre­gor Herrn Prä­lat Lud­wig Scharf aus Regens­burg sowie P. Pro­vin­zi­al Gre­gor Len­zen von den Pas­sio­nis­ten in Mün­chen als Fest­pre­di­ger. Außer­dem fan­den die für die Mit­glie­der orga­ni­sier­ten Ein­kehr­ta­ge regen Zulauf.

Gäs­te

Ein beson­de­res Ereig­nis, das wohl his­to­risch genannt wer­den kann, war der Besuch unse­res Diö­ze­san­bi­schofs Man­fred Mül­ler, des Weih­bi­schofs Vin­zenz Gug­gen­ber­ger und des gesam­ten Dom­ka­pi­tels in Wel­ten­burg am Nach­mit­tag des 18. Sep­tem­ber. Nicht ein fei­er­li­cher Anlaß führ­te uns zusam­men, son­dern der Wunsch, unser Klos­ter, auch von innen, etwas näher ken­nen­zu­ler­nen. Nach einer Füh­rung durch die Braue­rei, die Klau­sur und die übri­gen Klos­ter­ge­bäu­de san­gen wir mit­ein­an­der die Ves­per, der sich das gemein­sa­me Abend­essen im Refek­to­ri­um anschloß. In der zwang­lo­sen Atmo­sphä­re kamen der Kon­vent und die hohen Gäs­te schnell ins Gespräch mit­ein­an­der. Am 16. Janu­ar besuch­te der Regie­rungs­prä­si­dent von Nie­der­bay­ern, Dr. Wal­ter Zit­zels­ber­ger, mit Gat­tin unse­re Abtei. Zu ver­schie­de­nen Anläs­sen weil­ten mehr­mals Land­rat Dr. Hubert Fal­ter­mei­er, der auch der 1. Vor­sit­zen­de des „Ver­eins der Freun­de der Bene­dik­ti­ner­ab­tei Wel­ten­burg e.V.“ ist, Bür­ger­meis­ter Heinz Rei­che von Kel­heim und des­sen Stell­ver­tre­ter bei uns. Auch in die­sem Jahr fand wie­der der ers­te Teil des Kom­mun­no­vi­zia­tes der baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­ti­on in unse­rer Abtei statt. Vom 2.–20.Mai hat­te unser Kon­vent Ver­stär­kung durch sechs Novi­zen. Tra­di­tio­nel­ler­wei­se fiel das „Klei­ne Äbte­tref­fen“ in die­sen Zeit­raum. Am 22.September unter­nah­men die zeit­li­chen Pro­fes­sen der Kon­gre­ga­ti­on von St. Otti­li­en einen Aus­flug und waren unse­re Gäs­te beim Chor­ge­bet und im Refek­to­ri­um bei den Mahl­zei­ten. Am Fest der Hl. Schutz­en­gel, dem Patro­zi­ni­um unse­rer Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­ti­on, dem 2.Oktober, spen­de­te Abt Tho­mas M. unse­rem mehr­ma­li­gen Gast Mar­tin Nyq­vist aus Ober­ur­sel im Pon­ti­fi­kal­amt das Sakra­ment der Firmung.

Wenn auch das Inter­net immer mehr an Bedeu­tung gewinnt, blei­ben doch alle ande­ren Wege der Ver­bun­den­heit wei­ter­hin wich­tig. Für die­se möch­ten wir Ihnen ein herz­li­ches „Vergelt’s Gott“ sagen: Besu­che, Post, Spen­den, die Mit­glied­schaft im För­der­ver­ein – und vor allem auch das Gebet. Dar­in täg­lich ver­bun­den ver­blei­ben wir herz­lich grü­ßend mit rei­chen Segens­wün­schen zum Weih­nachts­fest und für das neue Jahrtausend

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 1999

Advent 1998 – Advent 1999

Die­ser Advent ist zugleich der Advent zum Hei­li­gen Jahr und damit zum neu­en Jahr­tau­send. Da unser Klos­ter um 600 gegrün­det wur­de, steht eigent­lich ein Jubi­lä­um an. Da sich unser Grün­dungs­jahr nicht exakt ange­ben läßt, wol­len wir das Jahr 2000 nicht mit einem wei­te­ren Anlaß des Fei­erns „belas­ten“. Die 1400 Jahr-Fei­er soll zu einem spä­te­ren Zeit­punkt in den kom­men­den Jah­ren sein, nach­dem das Jubi­lä­um ein­ge­hend vor­be­rei­tet wer­den konn­te. Das wäre in die­sem Jahr ohne­hin nicht mög­lich gewe­sen. Denn es war ganz geprägt durch die Hoch­was­ser­ka­ta­stro­phe am Pfingst­fest und ihren viel­fäl­ti­gen Folgen.

Schon Ende Febru­ar wur­de Wel­ten­burg ein ers­tes Mal von einem Hoch­was­ser klei­ne­ren Aus­ma­ßes heim­ge­sucht. Im Kel­ler waren eini­ge Fahr­rä­der ver­ges­sen wor­den. P. Gre­gor ließ sie von den Tau­chern der Feu­er­wehr aus dem über­flu­te­ten Kel­ler bergen.

Am Mor­gen des Hoch­fes­tes Chris­ti Him­mel­fahrt trat die Donau wie­der über die Ufer. Das Was­ser stand unge­wöhn­lich lan­ge in einer Höhe, die fast den Pegel­stand von 1994 erreich­te. In der gesam­ten Asam­stra­ße gab es gro­ßen Scha­den. Auf­grund eines beschä­dig­ten Gas­tanks in einem Haus bestand sogar Explo­si­ons­ge­fahr. Für meh­re­re Stun­den muß­ten alle Zufahr­ten nach Wel­ten­burg gesperrt wer­den. So wur­den wenigs­tens die Feu­er­wehr und die wei­te­ren Hel­fer nicht durch die Scha­ren von Tou­ris­ten behin­dert. Im über­flu­te­ten Klos­ter­gar­ten fan­den fast alle unse­re Bie­nen den Tod.

Als das Was­ser zurück­ging und die Instand­set­zun­gen began­nen, ahn­te wohl kaum jemand, was erst noch bevor­stand. Die Donau stieg durch hef­ti­ge, lang andau­ern­de Regen­fäl­le wie­der sehr rasch an. In Ober­bay­ern gab es bereits Kata­stro­phen­alarm und Todes­op­fer. Am Mor­gen des Pfingst­fes­tes war abzu­se­hen, daß das Was­ser der Donau noch wei­ter stei­gen wird und daß dies­mal die Abwehr­maß­nah­men der Feu­er­wehr­leu­te, die Tag und Nacht mit schwe­rem Gerät im Ein­satz waren, das Unheil nicht mehr wer­den auf­hal­ten kön­nen. So konn­ten wir nur noch ver­su­chen, so viel wie mög­lich in Sicher­heit zu brin­gen. Die Waren des Klos­ter­la­dens, das Inven­tar des Refek­to­ri­ums, der Gäs­te­spei­se­sä­le und der Küchen­räu­me wur­den mit Hil­fe von Gäs­ten und der Feu­er­wehr in die obe­ren Eta­gen gebracht. Doch für vie­les kam jeder Ein­satz zu spät. Da in der Küche am Vor­mit­tag das Essen gekocht wor­den war, traf sich ein Teil des Kon­ven­tes noch zum Mit­tag­essen im Refek­to­ri­um, wäh­rend dort schon das Was­ser durch die Fugen des Pflas­ters ein­drang. Nun muß­te auch die FFW auf­ge­ben und ihre Gerä­te in Sicher­heit brin­gen. Gegen 14 Uhr hieß es: „Das gesam­te Klos­ter­ge­län­de wird geflu­tet.“ Inner­halb kur­zer Zeit stan­den die Klos­ter­schen­ke, die Braue­rei, das Kon­vent­ge­bäu­de, der Klos­ter­gar­ten mit sei­nen Gebäu­den und die Gara­gen unter Was­ser. Im Erd­ge­schoß betrug die Was­ser­hö­he 1,36 m. Nachts drang das Was­ser sogar in die am höchs­ten Punkt des Hofes gele­ge­ne Abtei­kir­che ein. Es reich­te am Mor­gen des Pfingst­mon­ta­ges im Chor­raum über die ers­te Stu­fe, die zum Hoch­al­tar hin­auf­führt. So muß­te im Pres­by­te­ri­um ein Steg errich­tet wer­den, um über­haupt auf die seit­li­che Orgel­em­po­re zu gelan­gen, da dort die ein­zi­ge Mög­lich­keit war, um über den Frau­en­berg das Klos­ter zu ver­las­sen oder zu betre­ten. Das Chor­ge­bet haben wir im baro­cken Chor­ge­stühl hin­ter der his­to­ri­schen Orgel gehal­ten. Kei­ne Hore ist aus­ge­fal­len. Die Hl. Mes­sen wur­den in der Kapel­le auf dem Frau­en­berg gefei­ert. Strom, Trink­was­ser und Tele­fon fie­len für meh­re­re Tage aus. Auch in Neustadt/Donau, Stau­bing, Stau­sa­cker und im Dorf Wel­ten­burg haben zahl­rei­che Bewoh­ner gro­ße Schä­den zu bekla­gen. Der Pegel­stand des „Jahr­hun­dert­hoch­was­sers“ von 1965 wur­de noch über­trof­fen. Ledig­lich 1845 stand das Was­ser noch etwa einen hal­ben Meter höher. Die­se Höhe hät­te wie­der erreicht wer­den kön­nen, was durch den Deich­bruch in Neu­stadt bei uns ver­hin­dert wor­den ist. Meh­re­re Tage lang ström­te nun das dre­cki­ge und mit Öl ver­seuch­te Was­ser durch das Klos­ter. Dar­auf schwam­men nicht nur Wild­enten, son­dern auch Waren aus den Lagern der Küche und des Klos­ter­la­dens sowie grö­ße­re Möbel, Türen u.a. mehr. Als der Was­ser­stand zu sin­ken begann, wag­ten sich beherz­te Mit­brü­der, Ange­stell­te und Hel­fer mit Spe­zi­al­klei­dung in das ver­schmutz­te Naß, um noch eini­ges an Inven­tar dar­aus zu bergen.

So schlimm die gan­ze Situa­ti­on war, um so ermu­ti­gen­der war die gro­ße Hilfs­be­reit­schaft, die uns aus nah und fern erwie­sen wur­de. Nach­barn und Freun­de brach­ten zu Essen und Trin­ken, ein Spül­dienst wur­de orga­ni­siert, Trans­port­diens­te wur­den über­nom­men, von den Schwes­tern des Cabri­ni­hei­mes in Offen­stet­ten konn­ten wir war­mes Mit­tag­essen bekom­men. Zu den Rei­ni­gungs­ar­bei­ten, bei denen zunächst gro­ße Men­gen Schlamm ent­fernt wer­den muß­ten, mel­de­ten sich Ein­zel­ne und gan­ze Grup­pen. Nach und nach wur­de erst das Aus­maß der Schä­den sicht­bar: zer­stör­tes und weg­ge­schwemm­tes Mobi­li­ar, zer­stör­te Holz­ver­tä­fe­lun­gen und Fuß­bö­den. Beson­ders hart traf es uns, daß die gesam­te Ein­rich­tung des Klos­ter­la­dens, der erst vor einem Jahr eröff­net wor­den war, völ­lig unbrauch­bar war. Dort, wo bis­her kein Sanier­putz ange­bracht war, war das gan­ze Mau­er­werk durch die Feuch­tig­keit ver­dor­ben. Die gesam­te WC-Anla­ge der Klos­ter­schen­ke war defekt, eben­so unse­re neue Tele­fon­an­la­ge, die schwe­ren Gara­gen­to­re waren aus der Mau­er geris­sen, an der Hei­zung wur­den grö­ße­re Repa­ra­tu­ren nötig.

Die Höhe des Gesamt­scha­dens in der Abtei­kir­che mit Sakris­tei, im Klos­ter, in der Braue­rei und in der Klos­ter­schen­ke hat die Mil­lio­nen­gren­ze über­schrit­ten. Die Kos­ten für die Instand­set­zun­gen erfor­dern noch erheb­li­che finan­zi­el­le Anstren­gun­gen. Wohl­tä­ter – durch Ver­mitt­lung der Abtei Ein­sie­deln sogar auch aus der Schweiz – haben uns durch ihre groß­her­zi­gen Spen­den ihre Ver­bun­den­heit bekun­det und uns in unse­ren Anstren­gun­gen unter­stützt. Dafür sei an die­ser Stel­le für alle Hil­fe ein von Her­zen kom­men­des „Vergelt’s Gott“ gesagt.

Die Ver­bun­den­heit zum Klos­ter Wel­ten­burg kann man jetzt auch zei­gen durch den Bei­tritt zum „Freun­des­kreis der Abtei Wel­ten­burg e.V.“, der am 27. Okto­ber gegrün­det wur­de. 23 Per­sön­lich­kei­ten des öffent­li­chen Lebens – unter ihnen H. Herr Weih­bi­schof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger, Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Zit­zels­ber­ger, Land­rat Dr. Fal­ter­mei­er, 2. Bür­ger­meis­ter Beck­stein – fan­den sich zur Grün­dungs­ver­samm­lung ein. Land­rat Dr. Fal­ter­mei­er wur­de in der sich anschlie­ßen­den ers­ten Mit­glie­der­ver­samm­lung zum 1. Vor­sit­zen­den gewählt. Sein Stell­ver­tre­ter ist sat­zungs­ge­mäß jeweils der Abt des Klos­ters. Durch Wahl wur­den das Amt des Schatz­meis­ters Herrn Direk­tor Oswald Freidls und das des Schrift­füh­rers Herrn Anton Röhrl jun. über­tra­gen. Der Ver­ein ver­folgt den Zweck, „die Bene­dik­ti­ner­ab­tei Wel­ten­burg bei der Erfül­lung der seel­sorg­li­chen und kul­tu­rel­len Auf­ga­ben ideell und mate­ri­ell zu unter­stüt­zen. Er tut dies ins­be­son­de­re dadurch, daß er Mit­tel für die Erhal­tung und Restau­rie­rung der Abtei­kir­che und der Klos­ter­ge­bäu­de, für die fest­li­che Durch­füh­rung der Kir­chen­mu­sik, für die Biblio­thek, für die Erfor­schung der Geschich­te Wel­ten­burgs und deren Publi­ka­tio­nen gibt“ (Sat­zung des Freun­des­krei­ses §2.2).

Nach den gro­ßen Rei­ni­gungs­ak­tio­nen haben wir uns pro­vi­so­risch eingerichtet:

Da wir das Gäs­te­haus für eini­ge Mona­te schlie­ßen muß­ten und das Per­so­nal in die­ser Zeit nicht beschäf­ti­gen konn­ten, wur­de dort ein Auf­ent­halts­raum zum Refek­to­ri­um umfunk­tio­niert, wei­te­re Räu­me dien­ten als Lager, als Spül­kü­che etc.

Als Ersatz für den Klos­ter­la­den wur­den im Hof drei Holz­hüt­ten auf­ge­baut, in denen wenigs­tens eine Aus­wahl aus dem Sor­ti­ment ange­bo­ten wer­den kann. Es bot sich ein Anblick wie auf dem Weih­nachts­markt. Als ers­ter reno­vier­ter Raum konn­te Ende Juli der Laden wie­der eröff­net werden.

Auf­grund zahl­rei­cher Auf­la­gen nahm die Reno­vie­rung der Küche mit ihren Neben­räu­men meh­re­re Mona­te in Anspruch, in denen uns dan­kens­wer­ter­wei­se die Klos­ter­schen­ke mit Mit­tag­essen ver­sorg­te. Am 6. Okto­ber ist es dann soweit, daß wir die Küche und das Refek­to­ri­um wie­der benut­zen kön­nen, auch wenn noch nicht alles fer­tig ist. Mön­che und Per­so­nal kön­nen sich dabei über Erleich­te­run­gen freu­en. P. Pri­or Bene­dikt hat­te die Mona­te hin­durch viel Mühe mit der Bau­auf­sicht. Nun konn­te P. Josef M. auch das Gäs­te­haus wie­der voll in Betrieb neh­men. Bis auf Herrn End­ru­lat nah­men alle Ange­stell­ten wie­der ihren Dienst auf.

Die Restau­rie­rung der Sakris­tei mit ihrer baro­cken Ein­rich­tung wird ein län­ger­fris­ti­ges Pro­jekt, so daß als Ersatz ein Teil des Klau­sur­gangs im ers­ten Stock ver­wen­det wird. Dort fin­den eben­so die Gewän­der aus der Dorf­kir­che Platz, denn die Schä­den in der Kir­che sind so groß, daß für zwei Jah­re dort kei­ne Got­tes­diens­te gefei­er­te wer­den können.

Unab­hän­gig vom Hoch­was­ser begann bereits im Janu­ar die Reno­vie­rung der Figu­ren­grup­pe „Dra­chen­kampf des hl. Georg“ und der Assis­tenz­fi­gu­ren am Hoch­al­tar als vor­ge­zo­ge­ne Maß­nah­me einer Gesamt­re­no­vie­rung der Abtei­kir­che. Bis­her wur­de die ursprüng­li­che Fas­sung aus der Zeit Asams, soweit sie noch vor­han­den ist, frei­ge­legt. Die Arbei­ten wer­den von der Fir­ma Preis & Preis aus­ge­führt. Die Not­wen­dig­keit einer Gesamt­maß­nah­me wur­de nun durch das Hoch­was­ser, das das Raum­kli­ma noch pro­ble­ma­ti­scher mach­te, ver­stärkt. Im Lau­fe des Jah­res 2000 wird die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung dar­über fal­len, nach­dem in Bäl­de das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge ein Gesamt­kon­zept vor­ge­legt hat.

Wer hät­te all das gedacht, als Abt Tho­mas an Epi­pha­nie nach dem Pon­ti­fi­kal­amt die Donau seg­ne­te. Das war der Auf­takt zu ver­schie­de­nen Pon­ti­fi­kal­funk­tio­nen, zu denen Abt Tho­mas im Lau­fe des Jah­res unter­wegs war. In meh­re­ren Pfar­rei­en der Bis­tü­mer Regens­burg und Eich­stätt spen­de­te er jun­gen Chris­ten das Sakra­ment der Fir­mung. Am 21. Juni traf auch die Fir­mung für unse­re Klos­ter­pfar­rei­en in Wel­ten­burg. Zum Kreuz­fest in Sche­yern, zum Gebets­tag des Päpst­li­chen Wer­kes für Geist­li­che Beru­fe im Rah­men der Regens­bur­ger Wolf­gangs­wo­che, beim Ska­pu­lier­fest und beim Haupt­fest der Sal­va­tor­bru­der­schaft in Strau­bing und zur Wall­fahrt des Deka­na­tes Ber­ching auf den Peters­berg fei­er­te Abt Tho­mas das Pon­ti­fi­kal­amt und hielt die Fest­pre­digt, eben­so zur Monats­wall­fahrt in Tir­schen­reuth, Wörth/Donau, Eichel­berg und Haa­der. Fer­ner wur­de er zu Patro­zi­ni­ums­fei­ern in der Hei­mat Rai­ten­buch, in Sand­har­lan­den, Ball­merts­ho­fen, Auf­hau­sen und Lip­perts­ho­fen ein­ge­la­den. Des wei­te­ren nahm er an Jubi­lä­en teil, bei Ein­füh­run­gen und Wei­hen, an Tagun­gen für Ordens­leu­te und Obe­re, an der Selig­spre­chung von Anna Schäf­fer in Rom und dem ers­ten lit­ur­gi­schen Gedenk­tag der neu­en Seli­gen in Min­del­stet­ten mit dem Apos­to­li­schen Nun­ti­us Erz­bi­schof Gio­van­ni Lajo­lo. Man­che die­ser Ter­mi­ne und Tagun­gen tref­fen – wie auch bei ande­ren Mit­brü­dern – jähr­lich zu, so daß wir sie nicht immer neu wie­der­ho­len möchten.

Am 13. Sep­tem­ber haben wir den dies­jäh­ri­gen Kon­vent­aus­flug unter­nom­men. Haupt­ziel war die Bene­dik­ti­ner­ab­tei St. Ger­trud in Tet­ten­weis, die heu­er ihr 100jähriges Grün­dungs­ju­bi­lä­um fei­ern konn­te. Sie hat man uns und Abt Aluin von Han­ga, Tan­sa­nia, der in die­sen Tagen bei uns zu Gast war, lie­be­voll und groß­zü­gig auf­ge­nom­men und es wur­de sogar die Klau­sur auf­ge­ho­ben, so daß wir nach der Mit­tagshore gemein­sam mit den Schwes­tern das Mit­tags­mahl im Refek­to­ri­um hal­ten konn­ten. Äbtis­sin Ber­nar­da führ­te uns vor- und hin­ter­her durch die Klos­ter­an­la­ge. Nach der fest­li­chen Kaf­fee­ta­fel ging es ins nahe Asbach, wo wir durch den Pfar­rer eine Füh­rung in der ehe­ma­li­gen Bene­dik­ti­ner­kir­che erhiel­ten. Das Muse­um in der frü­he­ren Abtei war lei­der geschlos­sen. Drit­te Sta­ti­on war das Augus­ti­ner-Chor­her­ren-Stift Rei­chers­berg in Öster­reich: Herr Dechant Gre­gor begeis­ter­te uns mit einer kurz­wei­li­gen Füh­rung. Zusam­men mit dem Kon­vent san­gen wir dann die Ves­per und wur­den zum gemein­sa­men Abend­essen ein­ge­la­den. Nach einer Likör­pro­be in der Vino­thek tra­ten wir die Heim­fahrt an.

Natür­lich ist der Aus­flug nicht das ein­zi­ge Berich­tens­wer­te aus dem Konvent:

Etwas spä­ter als üblich, vom 31. Janu­ar bis 5. Febru­ar, hielt uns P. Rek­tor Albert Schmidt OSB (Beuron/S. Ansel­mo) die Kon­vent­ex­er­zi­ti­en über die „Ich-bin-Wor­te“ im Johannes-Evangelium.

Nach der Gelüb­de­er­neue­rung im Kon­vent­amt am 5. Febru­ar band sich Fr. Rupert als Regu­lar-Obla­te an unse­re Gemein­schaft. Nach dem Ver­lust aller Bie­nen­völ­ker, erhiel­ten wir meh­re­re neue von sei­nen Imker­kol­le­gen geschenkt. Lei­der muß­te er auch bei der Obst­ern­te gro­ße Ein­bu­ßen hin­neh­men. Es gab nur ca. 10 % der sonst übli­chen Apfelerträge.

Fr. Johan­nes kehr­te am 14. Mai von der Aus­bil­dung in Beu­ron zurück.

Fr. Ste­phan konn­te in Salz­burg die Vor­le­sun­gen been­den und kehr­te am 9. Juli für eini­ge Zeit ins Klos­ter zurück, um dann am 6. Sep­tem­ber in Regens­burg im Pries­ter­se­mi­nar den Pas­to­ral­kurs zu begin­nen. Dazu gehört auch ein Gemein­de­prak­ti­kum, das er bei Dekan Josef Unsi­cker in der Pfar­rei Wies­au absolviert.

Für unse­re Gebräu­che rund um den Beginn der Fas­ten­zeit inter­es­sier­te sich das Baye­ri­sche Fern­se­hen und sen­de­te am Ascher­mitt­woch inner­halb eines Bei­tra­ges eini­ge Minu­ten aus unse­rem Kloster.

In der Mit­tagshore des Bene­dik­tus-Fes­tes wur­de am 20. März Frau Maria Kug­ler (Alt­öt­ting) in den Kreis der Welto­b­la­ten auf­ge­nom­men. In der Ves­per die­ses Fest­ta­ges wur­de unser Kan­di­dat Mar­kus Strell ein­ge­klei­det. Als Fr. Simon Maria haben wir nun nach eini­ger Vakanz einen eif­ri­gen Novi­zen. Inzwi­schen konn­te er auch sein beruf­li­ches Geschick als Zim­mer­mann unter Beweis stellen.

Obwohl die dro­hen­de Hoch­was­ser­flut bereits den Zugang zum Klos­ter erschwer­te, konn­te P. Tho­mas doch noch im Krei­se von Mit­brü­dern, Ver­wand­ten und Freun­den sei­nen 40. Geburts­tag feiern.

Nach schwe­rer Krank­heit ver­starb am 26. Juni der Vater des Abtes, Herr Johann Frei­hart. Zahl­rei­che Mit­brü­der nah­men am Begräb­nis in Rai­ten­buch teil.

P. Leo­pold unter­zog sich im Hil­de­gard-Kur­haus am Boden­see bei Dr. Wig­hard Streh­low einer Kur.

Man­che kirch­li­chen Fes­te wur­den durch das Hoch­was­ser beeinträchtigt:

Die Fron­leich­nams­pro­zes­si­on muß­te einen ande­ren Ver­lauf neh­men; sie ende­te nicht wie üblich an der Dorf­kir­che, son­dern führ­te in die Orts­mit­te hinein.

Das Haupt­fest der Drei­fal­tig­keits­bru­der­schaft konn­te nur im kleins­ten Raum auf dem Frau­en­berg began­gen werden.

Dage­gen konn­te zum Fest der Herz-Mariä-Bru­der­schaft der Stur­mi­us-Chor aus Ful­da zur Fest­lich­keit bei­tra­gen. Zu Ein­kehr­ta­gen bei­der Bru­der­schaf­ten und beson­de­ren Gebets­aben­den, gelei­tet von „cha­ris­ma­ti­schen“ und indi­schen Pries­tern kamen sehr vie­le Gläubige.

Zusätz­lich lei­tet P. Gre­gor nun auch einen Gebets­kreis, der sich im zwei­wö­chi­gen Rhyth­mus trifft.

Aus der gro­ßen Schar unse­rer Besu­cher wol­len wir hier wie­der eini­ger beson­ders gedenken:

Am 7. Janu­ar besuch­te uns Erz­bi­schof Dr. Karl Braun (Bam­berg).

Am 11. Janu­ar tag­te bei uns die Deka­nats­kon­fe­renz (Kel­heim).

Am 20. Febru­ar besuch­te der frü­he­re Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Horst See­ho­fer mit Fami­lie Weltenburg.

Im März und Okto­ber setz­te Frau Hei­de Gab­ler die Tagun­gen für Kirch­li­che Biblio­the­ka­re fort: zum einen zum Fort­schritt unse­rer eige­nen Biblio­thek, zum ande­ren ein guter Erfah­rungs­aus­tausch mit Kol­le­gen und Kol­le­gin­nen, z.T. aus ande­ren Klöstern.

Am 5. April unter­nahm Äbtis­sin Lae­ti­tia Fech O. Cist (Wald­sas­sen) mit eini­gen Mit­schwes­tern einen klei­nen Kon­vent­aus­flug zu uns.

Zum Oster­hoch­amt sang das „Spat­zen­quar­tett“ aus Regensburg.

Auch heu­er fand wie­der der ers­te Teil des Kom­mun­no­vi­zia­tes bei uns statt, des­sen Betreu­ung nun H. Abt. Fr. Vin­zenz (Nie­der­al­taich) über­ge­ben konn­te. Fr. Simon erhielt drei Wochen „Ver­stär­kung“ durch vier Mit­no­vi­zen aus Ettal, Schäft­larn und Otto­beu­ren. Abt Ber­hard (Sche­yern) eröff­ne­te und beschloß die Tage, in denen Sr. Judith (Engel­tal), Abt Chris­ti­an P. Mein­rad (Müns­ter­schwarz­ach) referierten.

Noch wäh­rend des Hoch­was­sers besuch­te Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Zit­zels­ber­ger, Lands­hut, zusam­men mit Herrn Land­rat Dr. Fal­ter­mei­er unser Klos­ter, um sich ein Bild von den Schä­den zu machen. Aus glei­chem Anlaß erfolg­te am 17. Juni der Besuch des Baye­ri­schen Umwelt­mi­nis­ters Schnappauf.

Am 20. Juni gestal­te­te der Tho­mas v. Aquin-Chor aus Michi­gan (USA) das sonn­täg­li­che Kon­vent­amt. Am glei­chen Tag kam Bischof Oswald Hirm­er (Umta­ta, Süd­afri­ka) und blieb mit eini­gen Beglei­tern drei Tage bei uns, wäh­rend der er in eini­gen Pfar­rei­en das Firmsa­kra­ment spendete.

Am 30. Juli fand im Klos­ter­hof ein Bene­fiz­kon­zert zuguns­ten der Hoch­was­ser­op­fer des Land­krei­ses statt, zu dem ca. 600 Besu­cher kamen, u.a. Staat­s­e­kre­tä­rin Chris­ta Ste­wens vom Umweltministerium.

Im Rah­men der dies­jäh­ri­gen Aus­stel­lung des Grö­bal-Ate­liers im Fest­saal stif­te­ten die Künst­ler eines ihrer hier geschaf­fe­nen Bil­der zu einer Ver­stei­ge­rung. Die­se nahm Staats­se­kre­tä­rin Ste­wens am 13. August vor. Der Erlös von 1.700 DM kam der Reno­vie­rung des Refek­to­ri­ums zugu­te. Am glei­chen Tag besuch­te Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Schar­ping im Rah­men eines Trup­pen­be­su­ches bei den Pio­nie­ren in Ingol­stadt unter gro­ßen Sicher­heits­vor­keh­run­gen die Abteikirche.

Am 24. August dem Fest des Apos­tels Bar­tho­lo­mä­us, war eine Dele­ga­ti­on aus Rumä­ni­en zu Gast, u.a. Metro­po­lit Dani­el Cio­bo­tea und Bischof Petru Georg­hu. Staats­mi­nis­te­rin Bar­ba­ra Stamm lei­te­te die Grup­pe. Am Nach­mit­tag besuch­te die Sän­ge­rin Mar­got Hell­wig die Klosterkirche.

Sieb­zig Jah­re Ver­bun­den­heit mit Wel­ten­burg bekräf­tig­te Weih­bi­schof em. Karl Flü­gel, indem er mit dem Kon­vent am 20. Okto­ber auf dem Frau­en­berg ein Mari­en-Amt zele­brier­te und uns anschlie­ßend zum Mit­tag­essen einlud.

Zu den letz­ten Gäs­ten des Berichts­jah­res gehö­ren die Teil­neh­mer der AGOM-Herbst­voll­ver­samm­lung, die am 12./13. Novem­ber bei uns statt­fand. Unter ihnen war auch Weih­bi­schof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger, der Ordens­re­fe­rent der Diö­ze­se Regensburg.

Nun dan­ken wir für alle Zei­chen der Ver­bun­den­heit und für alle viel­fach erfah­re­ne Hil­fe – beson­ders ange­sichts der Hoch­was­ser­ka­ta­stro­phe – und wün­schen Ihnen einen besinn­li­chen Advent: Mögen Sie Zei­ten der Stil­le fin­den, um Ihr Herz für den Erlö­ser zu öff­nen. Er möge Sie im Jahr 2000 nach sei­ner Geburt mit Sei­nem Segen begleiten.

Das wün­schen Ihnen Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg