Jahresbericht 2002

Advent 2001 — Advent 2002

Vor einem Jahr konn­ten wir an die­ser Ste­lle auf die neu reno­vier­te Figu­ren-Grup­pe des Dra­chen­kamp­fes des hl. Georg am Hochal­tar unse­rer Abtei­kir­che hin­wei­sen. Es blieb nicht viel Zeit, die­ses Kunst­werk zu bewun­dern. Schon bald wur­de der gan­ze Alta­rraum ein­ge­rüs­tet, um die Res­tau­rie­rung der Fres­ken, des Alta­raus­zu­ges und der Raums­cha­le durch­zu­füh­ren. Das Ende die­ses Bauabsch­nit­tes steht kurz bevor. An den Kos­ten betei­lig­te sich wie­der in großher­zi­ger Wei­se die PRO­JU­VIS-Stif­tung, wofür Herrn Dic­ker und den Mit­glie­dern sei­nes Stif­tungs­ra­tes unser aufrich­ti­ger Dank gebührt. Eben­so sei der Baye­ris­chen Spar­kas­sens­tif­tung und der Kreiss­par­kas­se Kelheim für ihre För­de­rung der Res­tau­rie­rung gedankt. Wenn auch etwas beengt, konn­ten wir trotz­dem das Chor­ge­bet und die Hl. Mes­se in der Kir­che feiern. Die zahl­rei­chen Tou­ris­ten kön­nen wenigs­tens wie­der durch ein Foto in Ori­gi­nal­größe einen klei­nen Ein­druck vom Hochal­tar gewin­nen. Vor der Ein­rüs­tung über­leg­ten wir, was mit der sehr sanie­rungs­be­dür­fti­gen Cho­ror­gel ges­chehen solle. Wir ents­chie­den uns, sie der Dias­po­ra-Pfa­rrei Brie­se­lang im Have­lland (bei Ber­lin) zu schen­ken. Jugend­li­che von dort — u. a. der Orga­nist Manuel Ahrens — kom­men seit vie­len Jah­ren für “Klos­ter auf Zeit” zu uns. Noch im Januar haben sie die Orgel abge­baut und abgeholt. Manuel wirk­te übri­gens bei Fern­sehauf­nah­men in unse­rem Klos­ter Ende Juli mit, die in einer Jugend­sen­dung des Baye­ris­chen Fern­sehens über “Urlaub ein­mal anders” aus­ges­trahlt wor­den sind.

Das Inne­re der Abtei­kir­che ist momen­tan aber nicht die ein­zi­ge Baus­te­lle.. Die Außen­re­no­vie­rung des Kon­vent­ge­bäu­des wur­de im Klos­terhof und an der Donau­sei­te fort­ge­führt, eben­so die Dachs­tuhl­sa­nie­rung und die Neuein­dec­kung der Dächer. In deren Rah­men war auch die St. Niko­laus­ka­pe­lle betrof­fen. Bei der Ergän­zung der Dach­bal­ken wur­de die Holz­ver­klei­dung abge­nom­men, so dass nun das Gebälk sicht­bar ist. Gege­nü­ber der Kape­lle ents­teht ein Semi­nar- und Medi­ta­tions­raum. Am auf­fä­lligs­ten ist die kom­plet­te Ein­rüs­tung der Kir­chen­kup­pel. Man­chen erin­nert sie an ein Werk des “Verhü­llungs­künstlers” Cris­to (vgl. Reichs­tag in Ber­lin). Beson­de­res Auf­sehen erreg­te am 7. Juni die bei Volls­pe­rrung von Kir­che, Laden, Pfor­te und hal­bem Klos­terhof vor­ge­nom­me­ne Errich­tung eines rie­si­gen Schutz­da­ches über der Kup­pel mit­tels eines Auto­krans. Sowohl für das Klos­ter­le­ben als auch für den Gäs­te­be­trieb und die Kir­chen­be­su­cher — sei es zu Got­tes­diens­ten oder Kir­chen­füh­run­gen — bedeu­ten die­se Reno­vie­rung­sar­bei­ten gewis­se Eins­chrän­kun­gen, die immer bei Bau­maß­nah­men in Kauf genom­men wer­den müssen.

Die Reno­vie­rung der Filial­kir­che in Reis­sing, die unter Abt Mau­rus Bächl 1739–1740 erbaut wor­den war, wur­de in die­sem Jahr abges­chlos­sen. Am Kirch­weih-Sonn­tag, 20. Okto­ber, nahm Abt Tho­mas in Kon­ze­le­bra­tion mit Pfa­rrer P. Tho­mas und Kaplan P. Eus­ta­sius sowie zwei vom Ort stam­men­den Pries­tern die feier­li­che Weihe des neuen Volk­sal­ta­res vor, der von der Mün­che­ner Bildhaue­rin Anne­lie Kre­mer ges­chaf­fen wor­den ist.

All die­se Reno­vie­rung­sar­bei­ten sind nötig für unser all­tä­gli­ches Leben und beson­ders auch für die wür­di­ge Feier des Got­tes­lo­bes. Die­ses bil­det das Zen­trum unse­res klös­ter­li­chen Tage­sa­blaufs. Um dazu auch neue geistli­che Anre­gun­gen zu erhal­ten, began­nen wir wie­der das Bür­ger­li­che Jahr mit den Kon­vent-Exer­zi­tien: Weih­bis­chof Dr. Bernhard Haßl­ber­ger (Mün­chen-Frei­sing) hielt uns die Vor­trä­ge anhand aus­ge­wähl­ter Peri­ko­pen aus der Hei­li­gen Schrift. Für Fr. Anto­nius dien­ten die­se Exer­zi­tien zugleich auch der per­sön­li­chen Vor­be­rei­tung auf die Zeitli­che Pro­fess, die er am Hoch­fest der Ers­chei­nung des Herrn, 6. Januar, im Pon­ti­fi­ka­lamt abge­legt hat. Er ver­sorgt das Refek­to­rium und hält in englis­cher und deu­ts­cher Spra­che Kir­chen­füh­run­gen. Im Früh­jahr hat­te er Unte­rricht und Fahrs­tun­den, um die Füh­rers­chein­prü­fung zu machen. Am 9. Mai nahm er den Füh­rers­chein in Emp­fang. Gemein­sam mit Fr. Simon nahm er wäh­rend der Oster­wo­che an der Trien­na­len-Tagung in Otto­beu­ren teil. Fr. Simon konn­te sei­ne Leh­re im Schrei­nerhand­werk abs­chließen. Am 25. Okto­ber erhielt er sei­nen Gese­llen­brief als Schrei­ner, den als Zim­me­rer hat­te er bereits vor dem Klos­te­rein­tritt erwor­ben. Der Fir­ma Sch­mid, Abens­berg, gebührt aufrich­ti­ger Dank, dass unser Mit­bru­der dort eine gedie­ge­ne Aus­bil­dung erhal­ten hat. Mit­te August konn­te Fr. Simon sein Kön­nen unter Beweis ste­llen, als er mit ande­ren Mitar­bei­tern die­ser Fir­ma wäh­rend eines neuer­li­chen Hoch­was­sers die gesam­te Ein­rich­tung des Klos­ter­la­dens, des Refek­to­riums usw. aus­bauen — und nach den erfor­der­li­chen Reini­gun­gen — nach eini­gen Tagen wie­der ein­bauen muss­te. Den zahl­rei­chen Hel­fe­rin­nen und Hel­fern, die beim Ein- und Aus­räu­men sowie Putzen aktiv waren, möch­ten wir an die­ser Ste­lle ein beson­ders herz­li­ches “Vergelt’s Gott” sagen! Bei die­sem Hoch­was­ser büß­te Fr. Rupert einen großen Teil der Ern­te im Klos­ter­gar­ten ein, z. B. den gesam­ten Kräu­ter­gar­ten. Die Bie­nen waren gottlob dies­mal nicht davon betrof­fen — trotz­dem kann bei wei­tem nicht die Nach­fra­ge nach dem Klos­terho­nig gedeckt wer­den. Ent­ge­gen wei­ten Tei­len Mit­tel­deuts­chlands und ande­rer Län­der Euro­pas und darü­ber hinaus kamen wir bei die­sem Hoch­was­ser noch ein­mal “mit blauem Auge davon”. Die Gefahr der Über­flu­tung des Klos­ters war sehr groß. Das Was­ser der Donau reich­te bereits 30 cm bis unter die Fens­ter der Klos­ters­chen­ke. Die Feuer­wehr dich­te­te die Zugän­ge zum Klos­terhof mit Sand­sack­ba­rrie­ren ab und pum­pte das Was­ser aus den Kellern. Beun­ruhi­gend ist, dass die Flu­ten immer häu­fi­ger kom­men. Ein ers­tes Mal trat die Donau schon in der Fas­ten­zeit über die Ufer, so dass am Palm­sonn­tag die Pro­zes­sion nur ver­kürzt im Klos­terhof gehal­ten wer­den konn­te. Ende Sep­tem­ber stand die Asams­traße noch­mals unter Was­ser. So muss­te ein Vor­trag der “Grup­pe Ges­chich­te” der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie abge­sagt wer­den — alle ande­ren konn­ten plan­mäßig durch­ge­führt wer­den, eben­so die drei Kon­zer­te der “Wel­ten­bur­ger Musik­ge­meins­chaft”. In der ers­ten Häl­fte des Monats Novem­ber war die Donau stän­dig rand­voll. Das Som­mer­kon­zert der Musik­ge­meins­chaft stand unter dem The­ma des Jubi­läums “1000 Jah­re Kai­ser Hein­rich II.”. Die­sem Jubi­läum war auch die Baye­ris­che Lan­de­sauss­te­llung vom “Haus der Baye­ris­chen Ges­chich­te” in Bam­berg gewid­met. Sie war das Ziel unse­res Kon­ven­taus­flu­ges am 12. Sep­tem­ber. Im Ans­chluss an die beein­druc­ken­de Besich­ti­gung lud uns die Fami­lie von P. Prior Bene­dikt zum Mit­tag- und Aben­des­sen nach Hohen­güß­bach ein: daz­wis­chen unter­nah­men wir am Nach­mit­tag einen Aus­flug nach Vier­zehnhei­li­gen, wo uns P. Guar­dian Klaus OFM eine Kir­chen­füh­rung hielt. Von dort wan­der­ten wir auf den Staf­fel­berg. Das Kon­ven­tamt mit Ves­per feier­ten wir in der Dorf­kir­che, nur weni­ge Schrit­te von Fami­lie Fleischmann’s Hof entfernt.

Wei­te­re gemein­sa­me Unter­neh­mun­gen des Kon­ven­tes im Lau­fe des Jah­res waren z. B. die schon tra­di­tio­ne­lle Fas­chings­feier: Sie stand unter dem Titel unse­res TV-Fil­mes “Zei­ten der Prü­fung”, der inz­wis­chen schon sechs mal aus­ges­trahlt wor­den ist. Fast jedes mal gab es im Ans­chluss an sol­che Über­tra­gun­gen vers­chie­de­ne Anfra­gen an unser Klos­ter. Am 28. April feier­te Altabt Tho­mas bei uns sei­nen 80. Gebur­ts­tag. Er ist noch recht rüs­tig und viel unter­wegs. Zum Haupt­fest der Herz-Mariä-Bru­ders­chaft feier­te er das Pon­ti­fi­ka­lamt. Dazu sang der Stu­den­ten-Chor aus Wars­chau, für den P. Gre­gor eine ein­wö­chi­ge Tour­nee in der Umge­bung und Mün­chen orga­ni­siert hat­te. Zum Bene­dik­tus-Fest, 11. Juli, hielt der neue Abt des Nach­bar­klos­ters Rohr, Gre­gor Zip­pel, sein ers­tes Pon­ti­fi­ka­lamt. Bei schö­nem Wet­ter konn­te im Ans­chluss die Bewir­tung der Mit­feiern­den im Bier­gar­ten statt­fin­den; eben­so beim Som­mer­sin­gen der Pfarrei.

Natür­lich wird nicht nur das gan­ze Jahr gefeiert. Wir ver­such­ten auch man­ches auf­zuar­bei­ten. Dem dien­te die kano­nis­che Visi­ta­tion vom 4.–6.März durch Abt­prä­ses Gre­gor Zas­che (Schäftlarn) und P. Raphael Lang (Ettal), der am 27. Februar die Wir­ts­chafts­prü­fung durch die Zelle­ra­re von Met­ten und Nie­de­ral­taich, P. Mar­kus und P. Lau­ren­tius, voraus­ging. An unse­ren Stim­men arbei­te­ten wir mir Frau Glo­ria Brauns­tor­fer am 18. Juli. Für P. Cle­mens Maria wur­de eine Ope­ra­tion am Grauen Star erfor­der­lich. Er über­nimmt noch zahl­rei­che seel­sor­gli­che Aushil­fen. P. Raphael war län­ge­re Zeit im Kran­kenhaus und trat in die­sem Jahr in den Ruhes­tand. Er bleibt im Pfarrhaus sei­ner bishe­ri­gen Expo­si­tur Obe­rried am Arber wohnen.

Auch aus den Reihen der Klos­te­ran­ges­tell­ten tra­ten zum Sai­so­nen­de eini­ge in den Ruhes­tand: Frau Anna Stro­bel aus Wel­ten­burg und Frau Geor­gi­ne Sch­wei­ger aus Thal­dorf (Gemah­lin unse­res Brau­meis­ters) been­den ihre lang­jäh­ri­ge Tätig­keit im Klos­ter­la­den. Eine Nach­fol­ge­rin für das kom­men­de Jahr ist schon in Aus­sicht: Frau Marian­ne Oss­mann (aus Wel­ten­burg) hat sich bewor­ben, die bis vor kur­zem an der Nord­sei­te des Klos­ters einen Sou­ve­nir-Kiosk betrie­ben und ents­pre­chen­de Übung in die­sem Tätig­keits­be­reich hat. Mit Ende des Berichts­jah­res tritt auch Herr Die­ter Schön­feld, der Bau­meis­ter unse­rer Land­wir­ts­chaft auf dem Buchhof, in den Ruhes­tand. Seit 1970 arbei­te­te er mit großem Ein­satz und Fach­kennt­nis auf unse­rem Hof, den er seit 1995 auch lei­te­te. Wir dan­ken unse­ren ehe­ma­li­gen Mitar­bei­tern für die geleis­te­te Arbeit und für ihr treues Stehen zu unse­rem Haus. Wir wüns­chen ihnen noch vie­le gesun­de und geseg­ne­te Jah­re im Kreis ihrer Fami­lien. Mit den Anges­tell­ten des Klos­ters unter­nahm P. Prior Bene­dikt am 8. Juli einen Betrieb­saus­flug, der eben­falls in sei­ne frän­kis­che Hei­mat führ­te. Für das Kir­che-Putzen gewann inz­wis­chen Frau Rosa Krems­rei­ter eine wei­te­re Hel­fe­rin, Frau Anna Eisenk­nap­pel aus Stau­sac­ker, die Mut­ter unse­res Fähr­man­nes. Auch im Gäs­te­be­reich (Raump­fle­ge, Küche, Ser­vi­ce) brau­chen wir immer mehr zusätz­li­che Kräf­te und sind froh und dank­bar, wenn hier Frau Spiel­mann und ande­re jeweils mit großer Bereits­chaft und Ein­satz­kraft mit­wir­ken. Die Bele­gung des Gäs­tehau­ses ist sehr erfreu­lich und man­chen Grup­pen und Ein­zel­gäs­ten muss­ten wir lei­der eine Absa­ge ertei­len, da die Zim­mer-Kapa­zi­tä­ten nicht der stark wach­sen­den Nach­fra­ge genü­gen kön­nen. P. Josef beweist immer wie­der aufs neue sein Impro­vi­sa­tions­ta­lent, wenn man­che Bele­gun­gen bei wei­tem die eigentli­che Bet­ten­zahl übers­tei­gen. Ver­mehr­te Anfra­gen erreich­ten uns jeweils nach der Auss­trah­lung von Fern­sehauf­nah­men über unser Klos­ter — aber vor allem auch auf­grund der von Herrn Albert Urban her­vo­rra­gend ges­tal­te­ten Inter­netsei­te (http://www.kloster-weltenburg.de). Immer wie­der spen­den ihr Besu­cher hohes Lob. Com­pu­ter hal­ten auch ver­mehrt Ein­zug in unse­re vers­chie­de­nen Auf­ga­ben­be­rei­che. Sie alle wer­den ein­ge­rich­tet und fortlau­fend betreut von unse­rem Infor­ma­ti­ker Joa­chim Gabler, der sich auch gedul­dig der vie­len Fra­gen und Pro­ble­me der PC-Neu­lin­ge annimmt. Sei­ne Mut­ter, Frau Hei­di Gabler, küm­mert sich wei­terhin um die Bibliothek und schult nicht nur unse­re drei Bibliothe­ka­re, son­dern zwei­mal jähr­lich auch ande­re in kir­chli­chen Bibliothe­ken täti­ge Per­so­nen in unse­rem Haus. Wir sind auch froh und dank­bar, dass unser Obla­te Fr. Bernhard (Wolf­gang) Per­cher­maier aus Mün­chen mehr­mals im Jahr zur Mithil­fe gekom­men ist. Mit Umsicht orga­ni­sier­te er auch gemein­sam mit Prä­fekt Dia­kon Este­rer für sei­ne Maria­nis­che Män­ner-Kon­gre­ga­tion vom Bür­ger­saal in Mün­chen die Exer­zi­tien, die Abt Tho­mas für die Soda­len und ihre Ehe­frauen zu Chris­ti Him­mel­fahrt (6.–10. Mai) gehal­ten hat. Er war den Teil­neh­mern bereits bekannt, weil er im ver­gan­ge­nen Jahr zum Haupt­fest das Pon­ti­fi­ka­lamt mit Pre­digt und Andacht in Mün­chen gehal­ten hatte.

Vier bei uns täti­ge und ges­chätz­te Män­ner vers­tar­ben im Berichts­jahr. Herrn Max Lugauer (64) aus Abens­berg, der jah­re­lang als Schrei­ner der Fir­ma Sch­mid in allen Berei­chen des Klos­ters tätig war, war nur eine sehr kur­ze Zeit des Ruhes­tan­des gegönnt. Am 8. Juni ende­te nach lan­ger Krankheit sein irdis­cher Pil­ger­weg. In Lup­burg vers­tarb am 28. Juli Herr Karl Men­ner (53), Res­tau­ra­tor bei der Fir­ma Pre­is, der — schon von sei­ner sch­we­ren Krankheit gezeich­net — die Res­tau­rie­rung der Hochal­tar-Figu­ren noch vollen­den konn­te. P. Leo­pold trauert um die bei­den Rech­nungs­prü­fer der HVHS, Herr Dipl. Ing Thiel und Herr Dr. Raa­be, die kurz hin­te­rei­nan­der vers­tar­ben. Ein tra­gis­cher Todes­fall ereig­ne­te sich am 12. Juli in unse­rem Klos­ter­gar­ten. Von einer Behin­der­ten-Grup­pe wur­de ein Mann als ver­misst gemel­det, als er nicht zur Abfahrt des Reise­bus­ses zur Ste­lle war. Die Feuer­wehr such­te wei­träu­mig das Gelän­de im und um das Klos­ter ab. Nach eini­ger Zeit wur­de die Lei­che des Verun­glück­ten gefun­den, der vom Frauen­berg herab­ges­türzt war. Die­ser und aller uns gemel­de­ten Vers­tor­be­nen gedach­ten wir im Gebet: Mögen sie ruhen in Got­tes Frieden.

Am 8. Okto­ber fand die Mit­glie­der­ver­samm­lung des “Vereins der Freun­de der Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg” statt, bei der in die­sem Jahr auch Neu­wah­len ans­tan­den. 1. Vor­sitzen­der Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier, 2. Vor­sitzen­der Abt Tho­mas, Schatz­meis­ter Direk­tor Oswald Freidl und Schrift­füh­rer Anton Röhrl wur­den in ihren Ämtern durch die Mit­glie­der bestätigt.

Nicht nur Tou­ris­ten-Grup­pen, ein­zel­ne Aus­flü­gler, Tagungs­teil­neh­mer usw. kom­men zum Klos­ter. Auch der Kon­vent bekommt immer wie­der per­sön­li­che Gäs­te. Eini­ge möch­ten wir an die­ser Ste­lle nen­nen: Am 9. Januar besuch­te Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzels­ber­ger mit Gat­tin die Abtei, um sich per­sön­lich ein Bild vom Fort­gang der Reno­vie­run­gen zu machen. Eben­falls im Januar war Altabt Emme­ram aus Met­ten mit Abt Edel­bert aus Ettal und Altabt Bernhard aus Sche­yern zu Gast. Wir gra­tu­lier­ten ihm noch nach­trä­glich zu sei­nem 30. Abts­weihe­tag. Tags darauf besuch­te uns Kelheims Bür­ger­meis­ter Heinz Reiche. Bei der Kom­mu­nal­wahl muss­te er sein Amt an Fritz Matthes abge­ben. Am 16. März kam Abt Alkuin aus Han­gar, Tan­sa­nia. Im April fand bei uns das “Klei­ne Äbte­tref­fen” statt, bei dem Rohr, Planks­tet­ten, Sche­yern und Nie­de­ral­taich ver­tre­ten waren. Im April kam Bis­chof Paul Iby mit zahl­rei­chen Pries­tern sei­nes Bis­tums Eisens­tadt zu einem Kurz­be­such. Am 1. Mai war unser Klos­ter Ziel eines Aus­flu­ges der deu­tschs­pra­chi­gen Kapu­zi­ner-Pro­vin­zia­le, die in Eichs­tätt tag­ten. Ihre Novi­zen (vier an der Zahl) folg­ten Ende Sep­tem­ber. Viel Pro­mi­nenz kam zur Eröff­nung der zwei­ten Auss­te­llung zeit­ge­nös­sis­cher Kunst “Wel­ten­bur­ger Spu­ren”, die Herr Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Wal­ter Zitzels­ber­ger am 19. Juli in Anwe­senheit zahl­rei­cher Gäs­te und Kunst­freun­de eröff­ne­te. Der Verein “Aus­te­llungshaus für christli­che Kunst e.V.”, Mün­chen, und die BMW AG Werk Regens­burg ermö­glich­ten die­ses Pro­jekt durch eine groß­zü­gi­ge finan­zie­lle För­de­rung. Ihnen sei auch an die­ser Ste­lle herz­lich gedankt. Die “Wel­ten­bur­ger Spu­ren” 2002/2003 stehen unter dem The­ma “Tugen­den — Wer­te — Wan­del”, zu dem am 8. Okto­ber auch eine anre­gen­de Podiums­dis­kus­sion im Fes­tsaal statt­fand. Den Ans­toß zu die­ser The­men­wahl gab der 200. Gedenk­tag der Säku­la­ri­sa­tion im kom­men­den Jahr. Die meis­ten Expo­na­te sind noch bis 2003 zu sehen. Beson­ders ver­dient gemacht um die Auss­te­llung hat sich der Bildhauer Alfred Bös­chl aus Adlhau­sen durch Idee, Kon­zept und Orga­ni­sa­tion. Sein Werk ist inz­wis­chen belieb­tes Foto­ob­jekt der Tou­ris­ten gewor­den. Es zeigt vor der Kir­chen­fas­sa­de auf einem sechs Meter hohen Baums­tamm Abt Mau­rus Bächl, den Erbauer der Asam-Kirche.

Am 16. Januar hat­te Papst Johan­nes Paul II. das Rück­trit­ts­ge­such unse­res Diö­ze­san­bis­chofs Man­fred Müller ange­nom­men. Weih­bis­chof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger wur­de zum Diö­ze­sa­nad­mi­nis­tra­tor gewählt. Seither bete­ten wir oft in den Für­bit­ten und beim abend­li­chen Rosen­kranz um einen guten neuen Bis­chof. In der glei­chen Inten­tion hiel­ten wir auch mehr­mals das Kon­ven­tamt. Am 1. Okto­ber läu­te­ten dann nach dem mit­tä­gli­chen “Ange­lus Domi­ni” eine Vier­tels­tun­de sämtli­che Gloc­ken. In Rom und Regens­burg wur­de ver­kün­det, daß der Papst Prä­lat Prof. Dr. Gerhard Lud­wig Müller zum neuen Bis­chof von Regens­burg ernannt hat. Der Ernann­te war seit 1986 Pro­fes­sor für Dog­ma­tik an der Theo­lo­gis­chen Fakul­tät der Lud­wig-Maxi­mi­lian-Uni­ver­si­tät in Mün­chen. Er berei­te­te sich im Novem­ber eine Woche in unse­rem Kon­vent auf die Bis­chofs­weihe am Christ­kö­nigs­sonn­tag, 24. Novem­ber, vor. In die­sen Tagen ver­fass­te er auch sei­nen ers­ten Hir­ten­brief. Die Gläu­bi­gen unse­res Bis­tums Regens­burg wer­den ihn am ers­ten Advent hören. Des­halb erin­nert Bis­chof Gerhard Lud­wig darin an die “Ankunft Got­tes in unse­rem Her­zen, in unse­ren Fami­lien, Gemein­den und Gemeins­chaf­ten. Im Advent sollen wir uns ver­tieft darü­ber Gedan­ken machen, was die Ankunft Got­tes in der Welt für uns Chris­ten und für alle Mens­chen bedeu­tet. Die Frohe Bots­chaft vom Sohn Got­tes, der für uns Mensch wur­de, ist das schöns­te Ges­chenk, das wir unse­ren Mit­mens­chen machen können.”

Die­se Wor­te unse­res neuen Bis­chofs mögen nicht nur uns im Bis­tum Regens­burg, son­dern Sie alle, die mit unse­rem Kon­vent ver­bun­den sind, ermu­ti­gen und ermun­tern. In die­sem Sin­ne wüns­chen wir Ihnen einen geseg­ne­ten Advent, ein frohes Weih­nachts­fest und Got­tes Schutz und Geleit durch das neue Jahr,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg