Jahresbericht 2002

Advent 2001 — Advent 2002

Vor einem Jahr konn­ten wir an die­ser Stel­le auf die neu reno­vi­er­te Figu­ren-Gru­ppe des Drac­hen­kam­p­fes des hl. Georg am Hoc­hal­tar unse­rer Abte­i­kirc­he hinwe­i­sen. Es bli­eb nic­ht viel Zeit, die­ses Kun­stwerk zu bewun­dern. Schon bald wur­de der gan­ze Alta­rra­um ein­ge­rüs­tet, um die Res­ta­u­ri­e­rung der Fre­s­ken, des Alta­ra­us­zu­ges und der Raum­sc­ha­le durc­hzu­führen. Das Ende die­ses Bau­ab­sc­hnit­tes ste­ht kurz bevor. An den Kos­ten bete­i­lig­te sich wie­der in gro­ßher­zi­ger Wei­se die PRO­JU­VIS-Sti­f­tung, wofür Herrn Dic­ker und den Mit­gli­e­dern sei­nes Sti­f­tung­s­ra­tes unser aufric­hti­ger Dank gebührt. Eben­so sei der Baye­ri­sc­hen Spar­kas­sen­sti­f­tung und der Kre­is­s­par­kas­se Kel­he­im für ihre För­de­rung der Res­ta­u­ri­e­rung gedankt. Wenn auch etwas beengt, konn­ten wir trotz­dem das Chor­ge­bet und die Hl. Mes­se in der Kirc­he fei­ern. Die zahl­re­ic­hen Tou­ri­s­ten kön­nen wenig­s­tens wie­der durch ein Foto in Ori­gi­nal­größe einen kle­i­nen Ein­druck vom Hoc­hal­tar gewin­nen. Vor der Ein­rüs­tung über­leg­ten wir, was mit der sehr sani­e­rung­s­be­dür­f­ti­gen Cho­ror­gel gesc­he­hen sol­le. Wir ent­sc­hi­e­den uns, sie der Dia­s­po­ra-Pfa­rrei Bri­e­se­lang im Havel­land (bei Ber­lin) zu schen­ken. Jugend­lic­he von dort — u. a. der Orga­nist Manu­el Ahrens — kom­men seit vie­len Jahren für “Klo­s­ter auf Zeit” zu uns. Noch im Janu­ar haben sie die Orgel abge­ba­ut und abge­holt. Manu­el wirk­te übri­gens bei Fern­se­ha­uf­na­hmen in unse­rem Klo­s­ter Ende Juli mit, die in einer Jugend­sen­dung des Baye­ri­sc­hen Fern­se­hens über “Urla­ub ein­mal anders” aus­g­e­stra­hlt wor­den sind.

Das Inne­re der Abte­i­kirc­he ist momen­tan aber nic­ht die ein­z­ige Bau­s­tel­le.. Die Außen­re­no­vi­e­rung des Kon­vent­ge­bäu­des wur­de im Klo­s­ter­hof und an der Dona­u­se­ite fort­ge­führt, eben­so die Dac­hs­tu­hl­sa­ni­e­rung und die Neu­e­ind­ec­kung der Däc­her. In deren Rahmen war auch die St. Niko­la­u­s­ka­pel­le betrof­fen. Bei der Ergän­zung der Dac­hbal­ken wur­de die Holz­ver­kle­i­dung abge­nom­men, so dass nun das Gebälk sic­ht­bar ist. Gege­nüber der Kapel­le ent­s­te­ht ein Semi­nar- und Medi­ta­ti­on­s­ra­um. Am auf­fäl­lig­s­ten ist die kom­plet­te Ein­rüs­tung der Kirc­hen­ku­ppel. Manc­hen erin­nert sie an ein Werk des “Ver­hül­lung­s­kün­stlers” Cristo (vgl. Reic­hs­tag in Ber­lin). Beson­de­res Auf­se­hen erreg­te am 7. Juni die bei Vollspe­rrung von Kirc­he, Laden, Pfor­te und hal­bem Klo­s­ter­hof vor­ge­nom­me­ne Erric­htung eines rie­si­gen Schutz­dac­hes über der Kuppel mit­tels eines Auto­krans. Sowo­hl für das Klo­s­ter­l­eben als auch für den Gäs­te­be­tri­eb und die Kirc­hen­be­suc­her — sei es zu Got­tes­di­en­sten oder Kirc­hen­führun­gen — bede­u­ten die­se Reno­vi­e­rung­sar­be­i­ten gewis­se Ein­sc­hrän­kun­gen, die immer bei Bau­ma­ßna­hmen in Kauf genom­men wer­den müssen.

Die Reno­vi­e­rung der Fili­al­kirc­he in Reis­sing, die unter Abt Mau­rus Bäc­hl 1739–1740 erba­ut wor­den war, wur­de in die­sem Jahr abge­sc­hlos­sen. Am Kirc­hwe­ih-Sonn­tag, 20. Okt­ober, nahm Abt Tho­mas in Kon­ze­le­bra­ti­on mit Pfa­rrer P. Tho­mas und Kaplan P. Eus­ta­si­us sowie zwei vom Ort stam­men­den Pri­e­s­tern die fei­er­lic­he Wei­he des neu­en Volk­sal­ta­res vor, der von der Münc­he­ner Bild­ha­u­e­rin Anne­lie Kre­mer gesc­haf­fen wor­den ist.

All die­se Reno­vi­e­rung­sar­be­i­ten sind nötig für unser alltäglic­hes Leben und beson­ders auch für die wür­d­ige Fei­er des Got­tes­l­obes. Die­ses bil­det das Zen­trum unse­res klös­ter­lic­hen Tage­sa­bla­ufs. Um dazu auch neue gei­s­tlic­he Anre­gun­gen zu erhal­ten, began­nen wir wie­der das Bür­ger­lic­he Jahr mit den Kon­vent-Exer­zi­ti­en: Wei­hbi­sc­hof Dr. Bern­hard Haßl­ber­ger (Münc­hen-Fre­i­sing) hielt uns die Vor­träge anhand aus­ge­wähl­ter Peri­ko­pen aus der Hei­li­gen Schri­ft. Für Fr. Anto­ni­us dien­ten die­se Exer­zi­ti­en zugle­ich auch der per­sön­lic­hen Vor­be­re­i­tung auf die Zei­tlic­he Pro­fess, die er am Hoc­hfest der Ersc­he­i­nung des Herrn, 6. Janu­ar, im Pon­tifi­ka­lamt abge­legt hat. Er ver­sorgt das Refek­to­ri­um und hält in engli­sc­her und deut­sc­her Sprac­he Kirc­hen­führun­gen. Im Frühja­hr hat­te er Unte­rric­ht und Fahr­s­tun­den, um die Führer­sc­he­in­prüfung zu mac­hen. Am 9. Mai nahm er den Führer­sc­he­in in Emp­fang. Geme­in­sam mit Fr. Simon nahm er während der Oste­rwoc­he an der Tri­en­na­len-Tagung in Ott­obe­u­ren teil. Fr. Simon konn­te sei­ne Lehre im Schre­i­ner­han­dwerk absc­hli­e­ßen. Am 25. Okt­ober erhi­elt er sei­nen Gesel­len­bri­ef als Schre­i­ner, den als Zim­me­rer hat­te er bere­its vor dem Klo­s­te­re­in­tritt erwor­ben. Der Fir­ma Schmid, Aben­s­berg, gebührt aufric­hti­ger Dank, dass unser Mit­bru­der dort eine gedi­e­ge­ne Aus­bil­dung erhal­ten hat. Mit­te August konn­te Fr. Simon sein Kön­nen unter Bewe­is stel­len, als er mit ande­ren Mitar­be­i­tern die­ser Fir­ma während eines neu­er­lic­hen Hoc­hwas­sers die gesam­te Ein­ric­htung des Klo­s­ter­la­dens, des Refek­to­ri­ums usw. aus­ba­u­en — und nach den erfor­der­lic­hen Rei­ni­gun­gen — nach eini­gen Tagen wie­der ein­ba­u­en mus­s­te. Den zahl­re­ic­hen Hel­fe­rin­nen und Hel­fern, die beim Ein- und Aus­räu­men sowie Put­zen aktiv waren, möc­hten wir an die­ser Stel­le ein beson­ders herz­lic­hes “Vergelt’s Gott” sagen! Bei die­sem Hoc­hwas­ser büßte Fr. Rupert einen gro­ßen Teil der Ern­te im Klo­s­ter­gar­ten ein, z. B. den gesam­ten Kräu­ter­gar­ten. Die Bie­nen waren got­tlob dies­mal nic­ht davon betrof­fen — trotz­dem kann bei wei­tem nic­ht die Nac­hfra­ge nach dem Klo­s­ter­ho­nig gedeckt wer­den. Ent­ge­gen wei­ten Tei­len Mit­tel­de­ut­sc­hlands und ande­rer Län­der Euro­pas und darüber hina­us kamen wir bei die­sem Hoc­hwas­ser noch ein­mal “mit bla­u­em Auge davon”. Die Gefa­hr der Über­flu­tung des Klo­s­ters war sehr groß. Das Was­ser der Donau reic­hte bere­its 30 cm bis unter die Fen­ster der Klo­s­ter­sc­hen­ke. Die Feu­e­rwe­hr dic­ht­ete die Zugän­ge zum Klo­s­ter­hof mit Sand­sack­ba­rri­e­ren ab und pum­p­te das Was­ser aus den Kel­lern. Beun­ru­hi­gend ist, dass die Flu­ten immer häu­fi­ger kom­men. Ein ers­tes Mal trat die Donau schon in der Fas­ten­ze­it über die Ufer, so dass am Palm­sonn­tag die Pro­zes­si­on nur ver­kürzt im Klo­s­ter­hof gehal­ten wer­den konn­te. Ende Sep­tem­ber stand die Asam­s­tra­ße noc­hmals unter Was­ser. So mus­s­te ein Vor­trag der “Gru­ppe Gesc­hic­hte” der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie abge­sagt wer­den — alle ande­ren konn­ten pla­n­mäßig durc­hge­führt wer­den, eben­so die drei Kon­zer­te der “Wel­ten­bur­ger Musik­ge­me­in­sc­ha­ft”. In der ers­ten Häl­f­te des Monats Novem­ber war die Donau stän­dig rand­voll. Das Som­mer­kon­zert der Musik­ge­me­in­sc­ha­ft stand unter dem Thema des Jubi­läums “1000 Jahre Kai­ser Hein­rich II.”. Die­sem Jubi­läum war auch die Baye­ri­sc­he Lan­de­sa­us­s­tel­lung vom “Haus der Baye­ri­sc­hen Gesc­hic­hte” in Bam­berg gewid­met. Sie war das Ziel unse­res Kon­ven­ta­u­s­flu­ges am 12. Sep­tem­ber. Im Ansc­hluss an die bee­in­druc­k­ende Besic­hti­gung lud uns die Fami­lie von P. Pri­or Bene­dikt zum Mit­tag- und Aben­des­sen nach Hohen­güßbach ein: dazwi­sc­hen unter­na­hmen wir am Nac­hmit­tag einen Aus­flug nach Vier­ze­hn­he­i­li­gen, wo uns P. Guar­di­an Kla­us OFM eine Kirc­hen­führung hielt. Von dort wan­der­ten wir auf den Staf­fel­berg. Das Kon­ven­tamt mit Ves­per fei­er­ten wir in der Dorf­kirc­he, nur wen­ige Schrit­te von Fami­lie Fleischmann’s Hof entfernt.

Wei­te­re geme­in­sa­me Unter­ne­hmun­gen des Kon­ven­tes im Lau­fe des Jahres waren z. B. die schon tra­di­ti­o­nel­le Fasc­hing­s­fe­i­er: Sie stand unter dem Titel unse­res TV-Fil­mes “Zei­ten der Prüfung”, der inzwi­sc­hen schon sec­hs mal aus­g­e­stra­hlt wor­den ist. Fast jedes mal gab es im Ansc­hluss an solc­he Über­tra­gun­gen ver­sc­hi­e­de­ne Anfra­gen an unser Klo­s­ter. Am 28. April fei­er­te Altabt Tho­mas bei uns sei­nen 80. Geburt­s­tag. Er ist noch rec­ht rüs­tig und viel unte­rwegs. Zum Hau­pt­fest der Herz-Mariä-Bru­der­sc­ha­ft fei­er­te er das Pon­tifi­ka­lamt. Dazu sang der Stu­den­ten-Chor aus War­sc­hau, für den P. Gre­gor eine einwöc­hige Tour­nee in der Umge­bung und Münc­hen orga­ni­si­ert hat­te. Zum Bene­dik­tus-Fest, 11. Juli, hielt der neue Abt des Nac­hbar­klo­s­ters Rohr, Gre­gor Zippel, sein ers­tes Pon­tifi­ka­lamt. Bei schönem Wet­ter konn­te im Ansc­hluss die Bewir­tung der Mit­fe­i­ern­den im Bier­gar­ten statt­fin­den; eben­so beim Som­mer­sin­gen der Pfarrei.

Natür­lich wird nic­ht nur das gan­ze Jahr gefe­i­ert. Wir ver­suc­hten auch manc­hes auf­zu­ar­be­i­ten. Dem dien­te die kano­ni­sc­he Visi­ta­ti­on vom 4.–6.März durch Abt­präses Gre­gor Zasc­he (Schäf­tlarn) und P. Rap­ha­el Lang (Ettal), der am 27. Febru­ar die Wirt­sc­ha­ft­s­prüfung durch die Zel­le­ra­re von Met­ten und Nie­de­ral­ta­ich, P. Mar­kus und P. Lau­ren­ti­us, vora­u­s­ging. An unse­ren Stim­men arbe­i­te­ten wir mir Frau Glo­ria Bra­un­stor­fer am 18. Juli. Für P. Cle­mens Maria wur­de eine Ope­ra­ti­on am Gra­u­en Star erfor­der­lich. Er über­nimmt noch zahl­re­ic­he seel­sor­glic­he Aus­hil­fen. P. Rap­ha­el war län­ge­re Zeit im Kran­ken­ha­us und trat in die­sem Jahr in den Ruhe­s­tand. Er ble­ibt im Pfa­rr­ha­us sei­ner bis­he­ri­gen Expo­si­tur Obe­rri­ed am Arber wohnen.

Auch aus den Rei­hen der Klo­s­te­ran­ge­s­tellten tra­ten zum Sai­so­n­ende ein­ige in den Ruhe­s­tand: Frau Anna Strobel aus Wel­ten­burg und Frau Geor­gi­ne Schwe­i­ger aus Thal­dorf (Gema­hlin unse­res Bra­u­me­i­s­ters) been­den ihre lang­jähr­ige Tätig­ke­it im Klo­s­ter­la­den. Eine Nac­hfol­ge­rin für das kom­mende Jahr ist schon in Aus­sic­ht: Frau Mari­an­ne Oss­mann (aus Wel­ten­burg) hat sich bewor­ben, die bis vor kur­zem an der Nord­se­ite des Klo­s­ters einen Sou­ve­nir-Kio­sk betri­eben und ent­s­prec­hende Übung in die­sem Tätig­ke­it­s­be­re­ich hat. Mit Ende des Beric­hts­ja­hres tritt auch Herr Die­ter Schön­feld, der Bau­me­i­s­ter unse­rer Lan­dwirt­sc­ha­ft auf dem Buc­hhof, in den Ruhe­s­tand. Seit 1970 arbe­i­t­ete er mit gro­ßem Ein­satz und Fac­hkennt­nis auf unse­rem Hof, den er seit 1995 auch lei­t­ete. Wir dan­ken unse­ren ehe­ma­li­gen Mitar­be­i­tern für die gele­i­s­t­ete Arbe­it und für ihr tre­u­es Ste­hen zu unse­rem Haus. Wir wün­sc­hen ihnen noch vie­le gesun­de und gese­g­n­ete Jahre im Kre­is ihrer Fami­li­en. Mit den Ange­s­tellten des Klo­s­ters unter­na­hm P. Pri­or Bene­dikt am 8. Juli einen Betri­eb­sa­u­s­flug, der eben­falls in sei­ne frän­ki­sc­he Hei­mat führ­te. Für das Kirc­he-Put­zen gewann inzwi­sc­hen Frau Rosa Krem­s­re­i­ter eine wei­te­re Hel­fe­rin, Frau Anna Eisenk­na­ppel aus Sta­u­sac­ker, die Mut­ter unse­res Fähr­man­nes. Auch im Gäs­te­be­re­ich (Raum­p­fl­ege, Küc­he, Ser­vi­ce) bra­uc­hen wir immer mehr zusätz­lic­he Kräf­te und sind froh und dank­bar, wenn hier Frau Spi­el­mann und ande­re jewe­ils mit gro­ßer Bere­it­sc­ha­ft und Ein­satz­kra­ft mitwir­ken. Die Bele­gung des Gäs­te­ha­u­ses ist sehr erfre­u­lich und manc­hen Gru­ppen und Ein­zel­gäs­ten mus­s­ten wir lei­der eine Absa­ge erte­i­len, da die Zim­mer-Kapa­zi­täten nic­ht der stark wac­hsen­den Nac­hfra­ge genügen kön­nen. P. Josef bewe­ist immer wie­der aufs neue sein Impro­vi­sa­ti­on­sta­lent, wenn manc­he Bele­gun­gen bei wei­tem die eigen­tlic­he Bet­ten­za­hl über­s­te­i­gen. Ver­me­hr­te Anfra­gen erre­ic­hten uns jewe­ils nach der Aus­s­tra­hlung von Fern­se­ha­uf­na­hmen über unser Klo­s­ter — aber vor allem auch auf­grund der von Herrn Albert Urban her­vo­rra­gend ges­tal­te­ten Inter­net­se­ite (http://www.kloster-weltenburg.de). Immer wie­der spen­den ihr Besuc­her hohes Lob. Com­pu­ter hal­ten auch ver­me­hrt Ein­zug in unse­re ver­sc­hi­e­de­nen Auf­ga­ben­be­re­ic­he. Sie alle wer­den ein­ge­ric­htet und for­tla­u­fend betre­ut von unse­rem Infor­ma­ti­ker Joac­him Gabler, der sich auch gedul­dig der vie­len Fra­gen und Pro­ble­me der PC-Neu­l­inge annimmt. Sei­ne Mut­ter, Frau Hei­di Gabler, küm­mert sich wei­ter­hin um die Bibli­ot­hek und schult nic­ht nur unse­re drei Bibli­ot­he­k­are, son­dern zwe­i­mal jähr­lich auch ande­re in kirc­hlic­hen Bibli­ot­he­ken tät­ige Per­so­nen in unse­rem Haus. Wir sind auch froh und dank­bar, dass unser Obl­ate Fr. Bern­hard (Wolf­gang) Perc­her­ma­i­er aus Münc­hen mehr­mals im Jahr zur Mit­hil­fe gekom­men ist. Mit Umsic­ht orga­ni­si­er­te er auch geme­in­sam mit Präfekt Dia­kon Este­rer für sei­ne Mari­a­ni­sc­he Män­ner-Kon­gre­ga­ti­on vom Bür­ger­sa­al in Münc­hen die Exer­zi­ti­en, die Abt Tho­mas für die Soda­len und ihre Ehe­fra­u­en zu Chri­s­ti Him­mel­fa­hrt (6.–10. Mai) gehal­ten hat. Er war den Teil­ne­hmern bere­its bekannt, weil er im ver­gan­ge­nen Jahr zum Hau­pt­fest das Pon­tifi­ka­lamt mit Pre­digt und Andac­ht in Münc­hen gehal­ten hatte.

Vier bei uns tät­ige und gesc­hätz­te Män­ner ver­s­tar­ben im Beric­hts­ja­hr. Herrn Max Luga­u­er (64) aus Aben­s­berg, der jahre­lang als Schre­i­ner der Fir­ma Schmid in allen Bere­ic­hen des Klo­s­ters tätig war, war nur eine sehr kur­ze Zeit des Ruhe­s­tan­des gegönnt. Am 8. Juni end­ete nach lan­ger Krank­he­it sein irdi­sc­her Pil­ge­rweg. In Lup­burg ver­s­tarb am 28. Juli Herr Karl Men­ner (53), Res­ta­u­ra­tor bei der Fir­ma Pre­is, der — schon von sei­ner schwe­ren Krank­he­it geze­ic­hnet — die Res­ta­u­ri­e­rung der Hoc­hal­tar-Figu­ren noch vol­len­den konn­te. P. Leo­pold tra­u­ert um die bei­den Rec­hnung­s­prüfer der HVHS, Herr Dipl. Ing Thi­el und Herr Dr. Raa­be, die kurz hin­te­re­i­nan­der ver­s­tar­ben. Ein tra­gi­sc­her Tode­s­fall ere­i­g­n­ete sich am 12. Juli in unse­rem Klo­s­ter­gar­ten. Von einer Behin­der­ten-Gru­ppe wur­de ein Mann als ver­misst gemel­det, als er nic­ht zur Abfa­hrt des Rei­se­bus­ses zur Stel­le war. Die Feu­e­rwe­hr suc­hte wei­träu­mig das Gelän­de im und um das Klo­s­ter ab. Nach eini­ger Zeit wur­de die Leic­he des Verun­glück­ten gefun­den, der vom Fra­u­en­berg herab­ge­s­türzt war. Die­ser und aller uns gemel­de­ten Ver­s­tor­be­nen gedac­hten wir im Gebet: Mögen sie ruhen in Got­tes Frieden.

Am 8. Okt­ober fand die Mit­gli­e­der­ver­sammlung des “Vere­ins der Fre­un­de der Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg” statt, bei der in die­sem Jahr auch Neu­wa­hlen anstan­den. 1. Vor­sit­zen­der Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­me­i­er, 2. Vor­sit­zen­der Abt Tho­mas, Schatz­me­i­s­ter Direk­tor Oswald Fre­idl und Schri­ft­führer Anton Röhrl wur­den in ihren Ämtern durch die Mit­gli­e­der bestätigt.

Nic­ht nur Tou­ri­s­ten-Gru­ppen, ein­zel­ne Aus­flügler, Tagung­s­te­il­ne­hmer usw. kom­men zum Klo­s­ter. Auch der Kon­vent bekommt immer wie­der per­sön­lic­he Gäs­te. Ein­ige möc­hten wir an die­ser Stel­le nen­nen: Am 9. Janu­ar besuc­hte Herr Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Wal­ter Zit­zel­sber­ger mit Gat­tin die Abtei, um sich per­sön­lich ein Bild vom Fort­gang der Reno­vi­e­run­gen zu mac­hen. Eben­falls im Janu­ar war Altabt Emme­ram aus Met­ten mit Abt Edel­bert aus Ettal und Altabt Bern­hard aus Sche­yern zu Gast. Wir gra­tu­li­er­ten ihm noch nac­hträglich zu sei­nem 30. Abt­swe­i­he­tag. Tags dara­uf besuc­hte uns Kel­he­ims Bür­ger­me­i­s­ter Heinz Reic­he. Bei der Kom­mu­na­lwa­hl mus­s­te er sein Amt an Fritz Matt­hes abg­eben. Am 16. März kam Abt Alku­in aus Han­gar, Tan­sa­nia. Im April fand bei uns das “Kle­i­ne Äbte­tref­fen” statt, bei dem Rohr, Plank­s­tet­ten, Sche­yern und Nie­de­ral­ta­ich ver­tre­ten waren. Im April kam Bisc­hof Paul Iby mit zahl­re­ic­hen Pri­e­s­tern sei­nes Bis­tums Eisen­stadt zu einem Kurz­be­such. Am 1. Mai war unser Klo­s­ter Ziel eines Aus­flu­ges der deut­sc­hs­prac­hi­gen Kapu­zi­ner-Pro­vin­zi­a­le, die in Eic­hs­tätt tag­ten. Ihre Novi­zen (vier an der Zahl) folg­ten Ende Sep­tem­ber. Viel Pro­mi­nenz kam zur Eröffnung der zwe­i­ten Aus­s­tel­lung zeit­ge­nös­si­sc­her Kunst “Wel­ten­bur­ger Spu­ren”, die Herr Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Wal­ter Zit­zel­sber­ger am 19. Juli in Anwe­sen­he­it zahl­re­ic­her Gäs­te und Kun­st­fre­un­de eröffn­ete. Der Vere­in “Aus­tel­lungs­ha­us für chri­s­tlic­he Kunst e.V.”, Münc­hen, und die BMW AG Werk Regen­s­burg ermöglic­hten die­ses Pro­jekt durch eine gro­ßzüg­ige finan­zi­el­le För­de­rung. Ihnen sei auch an die­ser Stel­le herz­lich gedankt. Die “Wel­ten­bur­ger Spu­ren” 2002/2003 ste­hen unter dem Thema “Tugen­den — Wer­te — Wan­del”, zu dem am 8. Okt­ober auch eine anre­g­ende Podi­ums­di­s­kus­si­on im Fest­sa­al statt­fand. Den Anstoß zu die­ser The­me­nwa­hl gab der 200. Gedenk­tag der Säku­la­ri­sa­ti­on im kom­men­den Jahr. Die mei­s­ten Expo­n­ate sind noch bis 2003 zu sehen. Beson­ders ver­di­ent gemac­ht um die Aus­s­tel­lung hat sich der Bild­ha­u­er Alfred Bösc­hl aus Adl­ha­u­sen durch Idee, Kon­ze­pt und Orga­ni­sa­ti­on. Sein Werk ist inzwi­sc­hen beli­eb­tes Foto­ob­jekt der Tou­ri­s­ten gewor­den. Es zeigt vor der Kirc­hen­fas­s­ade auf einem sec­hs Meter hohen Baum­s­tamm Abt Mau­rus Bäc­hl, den Erba­u­er der Asam-Kirche.

Am 16. Janu­ar hat­te Papst Johan­nes Paul II. das Rück­tritt­s­ge­such unse­res Diöze­san­bi­sc­hofs Man­fred Mül­ler ange­nom­men. Wei­hbi­sc­hof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger wur­de zum Diöze­sa­nad­mi­ni­s­tra­tor gewählt. Seit­her bete­ten wir oft in den Für­bit­ten und beim abend­lic­hen Rosen­kranz um einen guten neu­en Bisc­hof. In der gle­ic­hen Inten­ti­on hiel­ten wir auch mehr­mals das Kon­ven­tamt. Am 1. Okt­ober läu­te­ten dann nach dem mit­täglic­hen “Ange­lus Domi­ni” eine Vier­tel­stun­de säm­tlic­he Gloc­ken. In Rom und Regen­s­burg wur­de ver­kün­det, daß der Papst Prälat Prof. Dr. Ger­hard Ludwig Mül­ler zum neu­en Bisc­hof von Regen­s­burg ernannt hat. Der Ernann­te war seit 1986 Pro­fes­sor für Dog­ma­tik an der Theo­lo­gi­sc­hen Fakul­tät der Ludwig-Maxi­mi­li­an-Uni­ver­si­tät in Münc­hen. Er bere­i­t­ete sich im Novem­ber eine Woc­he in unse­rem Kon­vent auf die Bisc­hof­swe­i­he am Chri­st­königs­sonn­tag, 24. Novem­ber, vor. In die­sen Tagen ver­fas­s­te er auch sei­nen ers­ten Hir­ten­bri­ef. Die Gläu­bi­gen unse­res Bis­tums Regen­s­burg wer­den ihn am ers­ten Advent hören. Des­halb erin­nert Bisc­hof Ger­hard Ludwig darin an die “Ankun­ft Got­tes in unse­rem Her­zen, in unse­ren Fami­li­en, Geme­in­den und Geme­in­sc­ha­f­ten. Im Advent sol­len wir uns ver­ti­e­ft darüber Gedan­ken mac­hen, was die Ankun­ft Got­tes in der Welt für uns Chri­s­ten und für alle Men­sc­hen bede­u­tet. Die Fro­he Bot­sc­ha­ft vom Sohn Got­tes, der für uns Men­sch wur­de, ist das schön­ste Gesc­henk, das wir unse­ren Mit­men­sc­hen mac­hen können.”

Die­se Wor­te unse­res neu­en Bisc­hofs mögen nic­ht nur uns im Bis­tum Regen­s­burg, son­dern Sie alle, die mit unse­rem Kon­vent ver­bun­den sind, ermu­ti­gen und ermun­tern. In die­sem Sin­ne wün­sc­hen wir Ihnen einen gese­g­ne­ten Advent, ein fro­hes Wei­hnac­ht­s­fest und Got­tes Schutz und Gele­it durch das neue Jahr,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg