Jahresbericht 2013

Advent 2012 – Advent 2013

Jedes Jahr möch­ten wir Sie im Jah­resrück­blick teil­neh­men las­sen an Freud und Leid unseres Kon­ventes. Nach altem klös­ter­li­chen Brauch ges­chieht das in der Zeit des Advents, einer ruhi­gen Jah­res­zeit, in der man mit freu­di­ger Erwar­tung auf das Weih­nachts­fest zugeht. In der Litur­gie wird an die Wie­der­kunft Chris­ti am Ende der Zei­ten gedacht. Beide Erwar­tun­gen wol­len uns Chris­ten anre­gen, das eigene Leben in den Blick zu neh­men, um Chris­tus in der Ewig­keit bege­gnen zu können.

Diese Zei­len wer­den im Novem­ber abge­fasst, einem Monat, der in Kirche und Welt immer wie­der das Geden­ken an die Toten und den Tod wach hält. Schon im letz­ten Jah­resrück­blick haben wir Ihnen berich­tet, wie wir unse­ren jüng­sten und ältes­ten Mit­bru­der ver­lo­ren haben. Wir dach­ten, vorerst für eine gewisse Zeit von wei­te­ren Todesfäl­len ver­schont zu bleiben.

Doch schon am Vora­bend des Festes der Dars­tel­lung des Herrn, 1. Februar, vers­tarb im nahen Cari­tas-Senio­ren­heim St. Josef in Neustadt/Donau unser P. Raphael. Seit Novem­ber 2012 war er dort in Pflege. Am 5. Februar zele­brierte Abt Tho­mas das Pon­ti­fi­kal­re­quiem für ihn, an dem auch Mit­brü­der aus ande­ren Klös­tern und dem Deka­nat teil­nah­men sowie Pries­ter, zahl­reiche Gläu­bige und Vereine aus Ober­ried im Baye­ri­schen Wald, wo er seit 1976 als Seel­sor­ger gewirkt hatte und auch die Jahre seines Ruhes­tandes seit 2002 im Pfar­rhof ver­brachte. Zuneh­mende Kran­kheit und Alters­ge­bre­chen zwan­gen ihn, von dort Abschied zu neh­men und in die Nähe seines Klos­ters zurück zu kehren.

Keine sechs Wochen spä­ter wurde P. Bene­dikt nach einem Schla­gan­fall ins Bezirksk­li­ni­kum nach Regens­burg gebracht. Dort musste er eine Woche auf der Inten­sivs­ta­tion behan­delt wer­den. Die anschließende Reha wollte er in der Nähe sei­ner Hei­mat ver­brin­gen. Im Pon­ti­fi­ka­lamt an sei­nem Namens­tag, dem Hoch­fest des Heim­gangs des hl. Bene­dikt, 21. März, hatte Abt Tho­mas in den Für­bit­ten noch für seine Gene­sung gebe­tet. Nie­mand ahnte, dass unmit­tel­bar nach dem Got­tes­dienst ein Anruf sei­ner Schwes­ter sei­nen plötz­li­chen Tod mit­tei­len würde. P. Bene­dikt hatte erneut eine Gehirn­blu­tung erlit­ten, an der er gegen 6.30 Uhr im Alter von 52 Jah­ren ges­tor­ben ist. Am 25. März haben wir das Pon­ti­fi­kal­re­quiem für ihn gefeiert. Außer sei­nem hoch­be­tag­ten Vater, sei­nen Ges­ch­wis­tern, Ver­wand­ten und Freun­den aus der Hei­mat nah­men zahl­reiche Pries­ter und Gläu­bige aus der Umge­bung daran teil. Män­ner der FFW Ein­muß und Ober­scham­bach, wo P. Bene­dikt jah­re­lang als Expo­si­tus gewirkt hatte, tru­gen den Sarg in lan­ger Pro­zes­sion in die Gruft.

Zur glei­chen Zeit vers­tarb, eben­falls in einem Regens­bur­ger Kli­ni­kum, Herr Johann Brendl. Viele Jahr­zehnte lei­tete er unser Klos­ter­gut Buch­hof, für das sich P. Bene­dikt als Öko­nom mit Leib und Seele ein­ge­setzt hatte. Er hatte dort zunächst auch gewohnt, bis er im nahen Holz­har­lan­den ein Haus gebaut hatte. Am 23. März wurde er dort zu Grabe getragen.

Am 15. Februar erhielt P. Gre­gor die Nachricht von der schwe­ren Erkran­kung sei­ner Mut­ter. Noch wäh­rend er auf dem Weg zu ihr ins Kran­ken­haus war, vers­tarb sie. Wie schon zur Beer­di­gung seines Vaters herr­schte extremes Win­ter­wet­ter, so dass nicht alle zur Beer­di­gung gelan­gen konn­ten, die ihr das letzte Geleit geben wollten.

Alle unsere Vers­tor­be­nen und auch die vie­len, von deren Heim­gang wir eine Nachricht erhal­ten haben, schließen wir in die tägli­chen Für­bit­ten ein und wün­schen ihnen die ewige Ruhe bei Gott.

Got­tlob wur­den uns auch viele freu­dige Erei­gnisse ges­chenkt. Gleich zu Beginn des Kir­chen­jahres durfte der Klos­ter­markt ein kleines Jubiläum feiern. Alle Klös­ter, die zehn Jahre hin­durch daran teil­ge­nom­men hat­ten, wur­den geehrt und erhiel­ten ein Präsent. Da es nicht regnete und zeit­weise sogar eine leichte Schnee­decke für win­ter­liche Kulisse sorgte, waren die drei Markt­tage wie­der ein Magnet für etwa 20.000 Besu­cher. Beson­ders P. Bene­dikt hatte sich inten­siv um diese advent­li­chen Märkte geküm­mert. Da er dies­bezü­glich uner­setz­bar ist, kön­nen wir diese Tra­di­tion nun nicht mehr fortfüh­ren, Zum glei­chen Ter­min wer­den wir aber im klei­ne­ren Rah­men erst­mals einen „Wel­ten­bur­ger Klos­te­radvent“ veranstalten.

Für die Nach­folge von P. Bene­dikt im Amt des Zel­le­rars haben wir uns ent­schie­den, einen welt­li­chen Ver­wal­ter ein­zus­tel­len. Herr Hans Chris­tian Wag­ner aus Schwan­dorf küm­mert sich um die wirt­schaft­li­chen Belange und die Per­so­nal­fra­gen der Klos­ter­be­triebe. In der Klos­ter­ver­wal­tung steht ihm wei­te­rhin Frau Johan­na Lehn als Sekretä­rin zur Seite, die schon viele Jahre zuvor „die rechte Hand“ von P. Bene­dikt war.

Das Hoch­fest des hl. Bene­dikt am 11. Juli feier­ten wir in bewähr­ter Weise mit einem Pon­ti­fi­ka­lamt am Abend. Prä­lat Prof. Dr. Lud­wig Mödl aus Mün­chen pre­digte über das Cha­ris­ma des hl. Bene­dikt. Bei schö­nem Wet­ter genos­sen die Besu­cher nach dem Got­tes­dienst im Bier­gar­ten Bier und Brezen.

Höhe­punkt der Feier­li­ch­kei­ten dieses Jahres war am 1. Sep­tem­ber das 100jährige Jubiläum der Wie­de­re­rhe­bung unseres Klos­ters zur Abtei im Jahre 1913. Bischof Dr. Rudolf Vode­rhol­zer zele­brierte das Pon­ti­fi­ka­lamt. Die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft sang unter der Lei­tung von Prof. Josef Kohlhäu­fl die Krö­nung­smesse von W. A. Mozart. Nach dem Fes­tes­sen fand im neu ges­tal­te­ten Fest­saal einen Fes­takt statt. Bischof Rudolf rich­tete noch­mals sein Wort an die Gäste. Gruß­worte spra­chen Staats­se­kretär Bernd Sibler als Ver­tre­ter des Baye­ri­schen Minis­ter­prä­si­den­ten, Abt­präses Bar­na­bas Bögle sowie Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­meier und der stell­ver­tre­tende Bür­ger­meis­ter Peter Sichler. P. Dr. Michael Kauf­mann aus Met­ten hielt den Fest­vor­trag unter dem The­ma „ … vorha­bend, dieses Prio­rat spä­ter zur Abtey zu erhe­ben (Stif­tungs­brief 22. März 1842) Wel­ten­burg seit 100 Jah­ren wie­der Abtei“. Mit fein­sin­ni­gem Humor führte er die Zuhö­rer durch die Klos­ter­ges­chichte seit der Wie­der­grün­dung 1842.

An den Jubiläum­sfeier­li­ch­kei­ten hat­ten nahe­zu alle Äbte unse­rer Kon­gre­ga­tion teil­ge­nom­men. Am Abend waren aus allen elf Abteien der BBK die Äbte und Depu­tier­ten zur Eröff­nung des Gene­ral­ka­pi­tels ver­sam­melt, das alle vier Jahre abwech­selnd in den ein­zel­nen Klös­tern statt fin­det. Nach Abschluss der Bera­tun­gen endete das Kapi­tel am frü­hen Nach­mit­tag des 5. Septembers.

Am 22. Juli begann Herr Phi­lipp Risse aus Lang­quaid in unse­rer Abtei das Pos­tu­lat und freut sich auf seine Eink­lei­dung und den Anfang seines Novi­ziates. Er ist schon seit vie­len Jah­ren unse­rem Klos­ter verbunden.

Seit Juni haben wir wie­der einige Bie­nenvöl­ker im Klos­ter­gar­ten. Nach dem Tod von Fr. Rupert im Früh­jahr 2008 war dieses Auf­ga­ben­feld ver­waist. Fr. Simon hat sich in eini­gen Semi­na­ren in Landsberg/Lech in die Imke­rei einfüh­ren las­sen und hat nun die­sen Arbeits­be­reich zu sei­nen sons­ti­gen Verp­flich­tun­gen übernommen.

Auch durf­ten wir wie­der viele Gäste begrüßen. Beson­ders haben wir uns gefreut über einen Besuch unseres Bischofs Dr. Rudolf Vode­rhol­zer Anfang August, als er mit sei­ner Mut­ter und sei­nen Ver­wand­ten über­ra­schend in Wel­ten­burg einkehrte.

Einige Monate hat P. Marian Lei­bl aus Planks­tet­ten bei uns ver­bracht. Nach dem Aufen­thalt bei uns wech­selte er zu den Kapu­zi­nern nach Altötting.

Aus der Bene­dik­ti­ni­schen Konfö­de­ra­tion besuchte uns der neue Abt von Marien­berg in Süd­ti­rol Mar­kus Spa­nier sowie Erzabt Bischof Dr. Asz­trik Vars­ze­gi aus Pan­non­hal­ma (Ungarn).

Zum vier­ten mal hielt uns ein Mit­bru­der aus der Abtei Ger­leve die Kon­ven­texer­zi­tien. P. Dr. Chris­tian Brü­ning nahm vom 1. – 5. Januar 2013 für jede sei­ner Ans­pra­chen ein Kir­chen­lied zur Grund­lage. Im Pon­ti­fi­ka­lamt am Hoch­fest der Erschei­nung des Herrn erneuer­ten wir dann die Gelübde. Wegen Regens erfolgte die Donau­se­gnung vom Por­tal der Kirche aus.

Am 15. und 16. Februar fand in unse­rem Gäs­te­haus die Früh­jahrs­voll­ver­samm­lung der Arbeits­ge­mein­schaft der Ordensmän­ner (AGOM) unseres Bis­tums statt. Refe­ren­tin war Frei­frau Michae­la von Hee­re­mann, die als eine der vier Auto­rin­nen über den You­cat sprach.

Am Hoch­fest unseres Klos­ter- und Pfarr­pa­trons St. Georg besuch­ten uns vier Prä­mons­tra­ten­ser aus der Abtei Ham­born (Duis­burg), die an der Pon­ti­fi­kal­ves­per und am Aben­des­sen teil­nah­men. Pas­send zum Fest­tag schenkte uns Frau Anne­liese Heinz, Nab­burg, aus dem Nachlass ihres vers­tor­be­nen Pries­te­ron­kels eine Reli­quie des hl. Georg. Einen ande­ren Reli­quien-Besuch hat­ten wir bereits am 10. März. Ein Reli­quiar der hei­li­gen Anna Schäf­fer bereiste das Bis­tum. Erste Sta­tion unseres Land­kreises Kel­heim waren Pfar­rei und Abtei Weltenburg.

Den Pri­miz­se­gen spen­dete uns am 14. August nach der ers­ten Ves­per vom Hoch­fest der Auf­nahme Mariens in den Him­mel Neu­pries­ter Stef­fen Brinkmann.

Unser Oblate Fr. Mater­nus (Lam­bert Hell­mann) über­gab am 11. Juni Abt Tho­mas die Lam­ber­tus-Pla­kette mit einem Begleit­schrei­ben des Lüt­ti­cher Bischofs.

Am 12. Juli konnte Abt Tho­mas einen pro­mi­nen­ten Gast begrüßen, Ber­lins Regie­ren­den Bür­ger­meis­ter Klaus Wowe­reit, der sich zu einem pri­va­ten Besuch in der Region aufhielt.

Ein eher unan­ge­neh­mer „Gast“ war in die­sem Jahr die Donau. Wie in vie­len ande­ren Gegen­den Deut­schlands und Euro­pas wur­den wir von einem großen Hoch­was­ser heim­ge­sucht. Anfang Juni wur­den recht­zei­tig die mobi­len Ele­mente des Hoch­was­ser­schutzes von der FFW Kel­heim auf­ge­baut. In Tei­len des Land­kreises musste Katas­tro­phe­na­larm aus­gelöst wer­den. Auch die Bewoh­ner der Asam­straße, die ent­lang der Donau vom Dorf zum Klos­ter führt, muss­ten nachts ihre Häu­ser ver­las­sen, wäh­rend mit Hilfe der Bun­des­wehr Schutz­maß­nah­men im Dorf errich­tet wur­den. Der im Jahr 2006 gebaute Hoch­was­ser­schutz hat sich bes­tens bewährt, so dass unser Klos­ter nahe­zu von den Was­ser­mas­sen ver­schont geblie­ben ist. Dank­bar dür­fen wir fests­tel­len, dass sich die Inves­ti­tio­nen zum Hoch­was­ser­schutz gelohnt haben.

Nach dem Abbau der mobi­len Schut­ze­le­mente folgte eine zweite Flut­welle, so dass sie noch­mals antrans­por­tiert und ins­tal­liert wer­den muss­ten. Ganz herz­lich dan­ken wir an die­ser Stelle der FFW Kel­heim für ihren stets treuen und hilf­sbe­rei­ten Dienst zum Schutz des Klosters.

?Haup­tan­lie­gen einer sol­chen Chro­nik ist der Rück­blick. Wir bli­cken aber auch schon voraus, beson­ders auf die Eröff­nung des neuen Gäs­te­hauses am 1. März 2014. Es ste­hen dann wie­der mehr Zim­mer zur Verfü­gung, die trotz klös­ter­li­cher Schlich­theit allen not­wen­di­gen Kom­fort bie­ten möch­ten. Bei unse­ren Umbau­maß­nah­men war uns eine behin­der­ten­freund­li­chere Ges­tal­tung wich­tig, so dass wir mit einem größe­ren Auf­zug auch geh­be­hin­der­ten Men­schen einen bar­rie­re­freien Zugang zu den Zim­mern und Semi­narräu­men ermö­gli­chen. Fer­ner kön­nen wir unse­ren Gäs­ten einige behin­der­ten­ge­rechte Zim­mer anbie­ten. Die Rezep­tion für unser Gäs­te­haus wird zukünf­tig im Ein­gang­sbe­reich der Klos­te­ran­lage, im Tor­bau, sein. Schon jetzt heißen wir Sie im Haus St. Georg herz­lich willkommen.

Hier möch­ten wir auch auf unser Ange­bot an Kur­sen und Semi­na­ren im Jahr 2014 hin­wei­sen, die bereits hier über unsere Home­page gebucht wer­den können :

Wir wün­schen Ihnen besinn­liche Wochen des Advents, ein gese­gnetes Weih­nachts­fest und Gottes Geleit im Jahr 2014,

Ihre Bene­dik­ti­ner in Weltenburg

Jahresbericht 2012

Advent 2011– Advent 2012

Wie­der lädt uns das zu Ende gehende Jahr zur Rück­schau ein. Gemäß klös­ter­li­cher Tra­di­tion fol­gen wir dabei nicht dem bür­ger­li­chen Kalen­der (1. Januar – 31. Dezem­ber), son­dern dem kir­chli­chen, der mit dem 1. Advent beginnt und mit dem Sam­stag nach dem Christkö­nig­sfest schließt. Darum wer­den diese Zei­len im Novem­ber ges­chrie­ben, dem Monat, in dem wir beson­ders unse­rer Vers­tor­be­nen geden­ken. Dazu gehö­ren heuer auch zwei Mit­brü­der unseres Kon­ventes, der älteste, Altabt Dr. Tho­mas Nig­gl (89), der zu Beginn des Berichts­jahres vers­tarb, und der jüng­ste, Fr. Petrus Maria Pir­thauer (30), der erst vor weni­gen Wochen von uns ging.

Altabt Tho­mas starb am 10.12.2011, in der Nacht zum 3. Advent in Ettal. Mit ihm begann in unse­rem Klos­ter ein Neuauf­bruch, wenn­gleich viele zuvor schon das Ende des Klos­ters besie­gelt sahen. Durch Ver­mit­tlung des dama­li­gen Diö­ze­san­bi­schofs Dr. Rudolf Gra­ber wurde er 1975 nach Wel­ten­burg pos­tu­liert und nach drei­jäh­ri­gem Wir­ken als Admi­nis­tra­tor zum Abt gewählt. In den 80er Jah­ren des ver­gan­ge­nen Jah­rhun­derts tra­ten dann zahl­reiche Män­ner aus nah und fern in das Klos­ter ein, das damals zeit­wei­lig fast 30 Mönche zählte. Nach sei­ner Resi­gna­tion 1995 ging er nach Ettal zurück, wo er in den letz­ten Jah­ren mit Opfern und Liebe von den dor­ti­gen Mit­brü­dern in der Infir­me­rie betreut und gep­flegt wurde, wofür wir ihnen ein herz­liches „Vergelt’s Gott“ sagen möch­ten. Am 15.12. zele­brierte Alt­bi­schof Dr. Vik­tor Josef Dam­mertz OSB von Aug­sburg, der frü­here Abt­pri­mas unseres Ordens, das Pon­ti­fi­kal­re­quiem in der Klos­ter­kirche, bei dem Weih­bi­schof Rein­hard Pap­pen­ber­ger von Regens­burg, Abt­präses Bar­na­bas Bögle von Ettal und die meis­ten Äbte der Kon­gre­ga­tion sowie unser Konvent kon­ze­le­brier­ten. Es nah­men auch viele Pries­ter, Ordens­leute und Gläu­bige teil, darun­ter Ver­wandte und Bewoh­ner sei­ner Hei­mat Mur­nau. Eben­so waren Poli­ti­ker aus Land­kreis und Stadt Kel­heim ver­tre­ten sowie die Fah­ne­na­bord­nun­gen aller Feuer­weh­ren der Klos­ter­ge­mein­den. Die musi­ka­lische Ges­tal­tung hatte Prof. Josef Kohlhäu­fl mit einer Scho­la ehe­ma­li­ger Regens­bur­ger Dom­spat­zen über­nom­men. Ein lan­ger Pro­zes­sions­zug beglei­tete den Sarg zur Gruft, wo er zur letz­ten Ruhe gebet­tet wurde.

Fr. Petrus Maria Pir­thauer hatte nach ein­jäh­ri­ger Pro­be­zeit am Hoch­fest der Auf­nahme Mariens in den Him­mel, dem 15.08., im Kreis zahl­rei­cher Ver­wand­ter und Freunde, darun­ter auch junge Ordens­leute, Semi­na­ris­ten und Pries­ter die ewige Pro­fess abge­legt. Bei schöns­tem Wet­ter war es ein frohes Fest für alle. Nach dem feier­li­chen Pon­ti­fi­ka­lamt in der Klos­ter­kirche folgte das Fes­tes­sen im Barock­saal. Im Okto­ber ver­brachte er sei­nen Urlaub bei sei­ner Fami­lie in Wei­den und kehrte am 18.10. zurück. Am 19.10. wurde fr. Petrus in der Frühe, bevor dass Chor­ge­bet begann, tot in der Kirche auf­ge­fun­den. Schon bald bestä­tigte sich durch Abschied­sbriefe die Befürch­tung, was sich Schre­ck­liches in der Nacht erei­gnet haben musste. Am 25.10. zele­brierte Abt Tho­mas das Pon­ti­fi­kal­re­quiem, an dem auch viele Äbte und Mit­brü­der aus ande­ren Klös­tern teil­nah­men sowie seine Ver­wand­ten und zahl­reiche Freunde und Bekannte aus sei­ner Hei­mat. In die­ser schwe­ren Stunde des Abschiedes gab uns in der Homi­lie ein Wort aus den Psal­men, das uns auch wei­ter beglei­ten und hel­fen kann, geist­liche Wei­sung und Trost :

Herr, du hast mich erfor­scht und du kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. Von fern erkennst du meine Gedanken.Du bist ver­traut mit all mei­nen Wegen. …

Würde ich sagen : „Fins­ter­nis soll mich bede­cken, statt Licht soll Nacht mich umge­ben“, auch die Fins­ter­nis wäre für dich nicht fins­ter, die Nacht würde leuch­ten wie der Tag, die Fins­ter­nis wäre wie Licht. (Psalm 139)

Wie auch für die ande­ren zuletzt vers­tor­be­nen Mit­brü­der zele­brier­ten wir 30 Tage lang die hei­lige Messe für ihn.

Wir beglei­te­ten auch drei wei­tere uns sehr Ver­bun­dene auf ihrem letz­ten irdi­schen Weg. Kurz nach Altabt Tho­mas vers­tarb in Abens­berg am Mor­gen des 19.12. Herr Anton Röhrl, lang­jäh­ri­ger Päch­ter der Klos­ter­schenke. Ein halbes Jahr nach ihm vers­tarb am 20.06. seine Frau Elfriede Röhrl, die mit ihm in all den Jah­ren gemein­sam die Klos­ter­schenke geführt und geprägt hatte. Für beide zele­brierte Abt Tho­mas in der Abtei­kirche ein Pon­ti­fi­kal­re­quiem, das von Prof. Kohlhäu­fl mit sei­ner Scho­la musi­ka­lisch ges­tal­tet wurde. Die Beer­di­gun­gen waren dann im Anschluss auf dem Abens­ber­ger Fried­hof. Nach ihrer Hei­rat 1954 über­nah­men die jun­gen Wirts­leute die Klos­ter­schenke und inves­tier­ten ihre jugend­liche Kraft in den Auf­bau einer moder­nen Gast­wirt­schaft. Denn gerade Ende der 50iger und in den 60iger Jah­ren ist der Besu­chers­trom in Wel­ten­burg immer mehr ange­wach­sen. Voraus­schauend und weit­bli­ckend hat die Klos­ter­schenke damals die Wei­chen ges­tellt durch Moder­ni­sie­run­gen und Erwei­te­run­gen und so auch Akzente für den Tou­ris­mus in der gesam­ten Region gesetzt. Neben der Füh­rung der Klos­ter­schenke waren die Ehe­leute Röhrl auch in zahl­rei­chen Ehrenäm­tern enga­giert wie etwa bei der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie und der Stif­tung Aven­ti­num. Ihr Ein­satz auf kul­tu­rel­ler Ebene ragt aber beson­ders heraus. Für vieles waren sie Ini­tia­to­ren und Motor. Beson­ders erwähnt seien die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft und die „Gruppe Ges­chichte“ der Wel­ten­bur­ger Akademie.

Am 4.08. vers­tarb nach lan­gem Lei­den der eme­ri­tierte Regens­bur­ger Weih­bi­schof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger. Er war viele Jahre für die Ordens­leute des Bis­tums zustän­dig und nahm z. B. fast an jeder Sit­zung der AGOM teil, die auch immer wie­der in unse­rem Gäs­te­haus tag­ten. Meh­rere Mit­brü­der weihte er in unse­rer Klos­ter­kirche zu Dia­ko­nen. Abt Tho­mas nahm sowohl am Pon­ti­fi­kal­re­quiem im Hohen Dom zu Regens­burg teil als auch an der Bei­set­zung in der Pfarr­kirche sei­ner Hei­mat Hof­kir­chen teil.

Nach so viel trau­ri­gen Anläs­sen kön­nen wir got­tlob aber auch von fro­hen Stun­den und Tagen berichten :

So begann das Kir­chen­jahr wie­der mit dem Advents­markt, bei dem auch zwei neue Klös­ter ver­tre­ten waren, die Abteien Pan­non­hal­ma (Ungarn) und Müns­ter­sch­war­zach. Zur Freude der Kin­der war wie­der der Esel „Mimi“ dabei. Jeden Abend bes­chenkte sie der Niko­laus, der in fest­li­cher Pro­zes­sion in den Klos­te­rhof ein­zog. Trotz Nie­drig­was­ser konn­ten die Schiffe zu den „Glüh­wein­fahr­ten“ aus Kel­heim noch kom­men. Zahl­reiche Grup­pen aus ganz Deut­schland waren dazu schon seit lan­gem ange­mel­det. In die­sen Tagen rüs­ten wir uns zum zehn­ten Klostermarkt.

Von den zahl­rei­chen Besu­chern, die uns das Jahr hin­durch beehr­ten, möch­ten wir einige beson­ders erwäh­nen. Bischof Gre­gor Maria Hanke OSB von Eichstätt kam am 29.04. mit dem ortho­doxen Bischof Cor­ne­liu aus Rumä­nien und des­sen Beglei­tern zu uns. Sie nah­men an der Ves­per, am Aben­des­sen und an der anschließen­den Rekrea­tion teil. Am 29.05. unter­nah­men die Dele­gier­ten der Liga-Bank einen Aus­flug zum Klos­ter. Prof. Kohlhäu­fl ges­tal­tete mit sei­nem Chor eine Marien-Ves­per. Er been­dete in die­sem Jahr die musi­ka­lische Lei­tung der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft, die er 30 Jahre lang mit großen Enga­ge­ment und Kön­nen ausübte. Beim Som­mer­kon­zert am 14.07. diri­gierte erst­mals Herr Wolf­gang Hör­lin. Am 22.07. stat­tete uns Regio­nal­bi­schof Hein­rich Tim­me­re­vers (Vech­ta / Müns­ter) einen Besuch ab. Er wurde u. a. vom Offi­zia­lats­rat Msgr. Bernd Win­ter beglei­tet, der vor 25 Jah­ren in unse­rer Abtei­kirche die Pries­ter­weihe emp­fan­gen hatte. Am 5.08. beglei­tete Fürs­tin Glo­ria von Thurn und Taxis Kurien­bi­schof Giu­seppe Sciac­cia nach Wel­ten­burg. Am 30.08. fand zum drit­ten mal der Kon­ven­taus­flug des Holy Cross Monas­te­ry (Texas) zu uns statt. Vom 2.–4.11. nahm der Abt­präses der Otti­lia­ner Kon­gre­ga­tion, Erzabt Jere­mias Schrö­der mit zwei Mit­brü­dern an einer Tagung in unse­rem Gäs­te­haus teil.

Wir sel­ber durf­ten beim Kon­ven­taus­flug am 20.11. die Gast­freund­schaft der Dillin­ger Fran­zis­ka­ne­rin­nen im ehe­ma­li­gen Bene­dik­ti­nerk­los­ter Michel­feld bei Auer­bach erfah­ren. Obe­rin Sr. Mad­len emp­fing uns mit Kaf­fee und Gebäck. Anschließend hielt uns in der his­to­ri­schen Gewan­dung des hl. Sti­fer­bi­schofs Otto von Bam­berg Herr Dietl eine ausführ­liche Füh­rung in der Asam­kirche und Sakris­tei. Um 12.00 Uhr waren wir bei den Schwes­tern im Refek­to­rium zum Mit­ta­ges­sen ein­ge­la­den und haben im Anschluss im Herz-Jesu-Chor die Mit­tag­shore gesun­gen. Dann unter­nah­men wir einen Spa­zier­gang zum Fried­hof, durch die Regens Wag­ner Werkstät­ten, den « Sin­nes­weg » und die Sti­cke­rei. Vor der Rück­fahrt war mit den Schwes­tern gemein­sa­mer Kaf­fee. Wir dan­ken ihnen herz­lich für den schö­nen Tag !

Wäh­rend es im Konvent keine Neuein­tritte gab, sind zwei frohe Anlässe in der Obla­ten­ge­mein­schaft zu nen­nen. Am 8.07. legte Herr Mat­thias Mitlöh­ner in der Mit­tag­shore die Obla­tion ab und erhielt den hl. Boni­fa­tius zu sei­nem Patron. Auch seine Fami­lie konnte dabei zuge­gen sein. Am 29.10. wurde Herr Peter Ehr­lin­ger in das Pro­be­jahr der Obla­ten aufgenommen.

In die­sem Jahr hat­ten wir auch meis­tens Glück mit dem Wet­ter. So konnte nach drei Jah­ren wie­der die Fron­leich­nam­spro­zes­sion von der Abtei­kirche ins Dorf statt­fin­den. Am Hoch­fest St. Bene­dikt, Patron Euro­pas, 11.7. konn­ten wir wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren nach dem Pon­ti­fi­ka­lamt in den Bier­gar­ten ein­la­den. Die Fest­pre­digt hielt uns dieses mal Pfar­rer Dr. Cle­mens Her­genrö­der aus Ingolstadt.

Das bür­ger­liche Jahr began­nen wir tra­di­tio­nell zur gemein­sa­men geist­li­chen Stär­kung in den Kon­ven­texer­zi­tien, zu denen uns der dama­lige Pro­vin­zial der Pas­sio­nis­ten, P. Dr. Gre­gor Len­zen beglei­tete. Abt Tho­mas stärkte seine Gesund­heit mit einer dreiwö­chi­gen Kneipp­kur in Bad Wöri­sho­fen ab 17.07. In Rom nahm er vom 15. – 26.09. am Äbte­kon­gress des Ordens in S. Ansel­mo teil. Dort wähl­ten die Ver­sam­mel­ten Abt Not­ker Wolf für wei­tere vier Jahre zum Abt­pri­mas unseres Ordens. Nach Rom zog zum Win­ter­se­mes­ter auch P. Lukas, um an der päpst­li­chen Uni­ver­sität Gre­go­ria­na Spi­ri­tua­lität zu stu­die­ren. Er wohnt im Kol­leg S. Ansel­mo. Einen Tage­saus­flug nach Rom unter­nah­men am 21.10. P. Gre­gor und Fr. Simon. Sie nah­men dort an der Hei­lig­spre­chung der Anna Schäf­fer aus dem nahen Min­del­stet­ten teil.

Viele die­ser Anlässe, Feste und Besuche konn­ten uns zu einer geist­li­chen „Rüst­zeit“ dienen und stär­ken. Weni­ger ange­nehm war die äußere „Rüst­zeit“. Über viele Monate hin­weg waren große Teile des Gäs­te­hauses, der Klos­ter­schenke und des Torhauses ein­gerüs­tet, so dass unsere Gäste, Anges­tell­ten und wir mit aller­lei Ein­schrän­kun­gen leben muss­ten und teil­weise noch müs­sen. Inz­wi­schen konn­ten aber die Sanie­rung der Dächer und der Außen­fas­sa­den abges­chlos­sen wer­den, so dass nun mit dem Inne­naus­bau des Gäs­te­hauses begon­nen wurde. Wir hof­fen, bis Ende kom­men­den Jahres fer­tig zu wer­den, so dass dann wie­der Ein­zelgäste und Grup­pen in größe­rer Zahl die neuen Zim­mer und Räum­li­ch­kei­ten nut­zen und genießen können.

Nicht nur an den Gebäu­den nagt der Zahn der Zeit, son­dern auch an unse­rer Gesund­heit. P. Cle­mens musste sich mehr­mals in die Gold­bergk­li­nik nach Kel­heim bege­ben und zog von sei­nem Zim­mer in der Klau­sur im Juni in die Infir­me­rie um. Nach einem Monat Kurz­zeitp­flege im Cari­tas Alten­heim St. Josef in Neus­tadt, kehrte er gut erholt zurück, so dass er nun wie­der am Kon­ven­tamt und den Mahl­zei­ten teil­neh­men kann. P. Raphael konnte nach sei­ner Eme­ri­tie­rung 2002 als Expo­si­tus in Ober­ried am Arber wei­te­rhin im dor­ti­gen Pfar­rhaus woh­nen blei­ben. Zuneh­mende Alters­schwäche und Erkran­kun­gen mach­ten mehr­mals Aufen­thalte im Kreis­kran­ken­haus Viech­tach not­wen­dig. Er ist nun auf Pflege ange­wie­sen und über­sie­delte in das Neustäd­ter Altenheim.

Aus dem Kreis der Anges­tell­ten wurde am 26.04. Frau Stein­ber­ger verab­schie­det, die viele Jahre in unse­rer Wäsche­rei gewirkt hatte.

Zwei ihrer Vorgän­ge­rin­nen, die Ges­ch­wis­ter Her­mine Fröh­ler und Otti­lie Trübs­wet­ter aus Wel­ten­burg, waren in den Mona­ten zuvor vers­tor­ben und wur­den auf dem Fried­hof in Wel­ten­burg bes­tat­tet. Einer tücki­schen Kran­kheit fiel auch unsere frü­here Köchin Frau Maria Ober­maier zum Opfer.

Mit dem Tod haben wir die­sen Jah­res­be­richt begon­nen, mit dem Tod ihn auch abges­chlos­sen. So wenig ange­nehm dieses The­ma auch für uns alle ist, das Ster­ben gehört zum Leben dazu. Schon der hei­lige Bene­dikt mahnt uns im IV. Kapi­tel sei­ner Regel, „sich den dro­hen­den Tod täglich vor Augen zu hal­ten.“ Aber er ist nicht das Letzte – son­dern Durch­gang zum Leben, zum ewi­gen Leben. Dass uns dieses in Chris­tus ent­ge­gen gekom­men ist, dür­fen wir bald wie­der am Weih­nachts­fest feiern. Mit­ten in der Nacht einer tod­ge­weih­ten Welt wird im Got­tes­sohn jener gebo­ren, der von sich bekennt : „Ich bin der Weg, die Wah­rheit und das Leben“. So geht er mit uns durch so manches Dun­kel unseres Lebens. Wir wün­schen Ihnen allen den Beis­tand dieses göt­tli­chen Beglei­ters zu den kom­men­den weih­nacht­li­chen Feier­ta­gen, dem Jah­res­wech­sel und dann auf all Ihren Wegen im ANNO DOMINI 2013,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2011

Advent 2010 – Advent 2011

« Macht hoch die Tür, die Tor mach weit » – so sin­gen wir wie­der im Advent, um dem Herrn die Wege zu bereiten.

« Macht hoch die Tür » – das denkt viel­leicht so man­cher unse­rer Besu­cher, wenn er schon seit Mona­ten den Tor­bau ver­schlos­sen fin­det. Bauzäune, Gerüste, Kräne, Maschi­nen und Fahr­zeuge vers­per­ren den ver­trau­ten Zugang zum Klos­te­rhof von Wes­ten her. Die Arbei­ten im Rah­men der Gene­ral­sa­nie­rung unseres Gäs­te­traktes lau­fen auf Hoch­tou­ren und gehen gut voran. Seit Ende Okto­ber ist das gesamte Gäs­te­haus obe­rhalb der Klos­ter­schenke ges­chlos­sen. Einen großen Teil der Inne­naus­tat­tung über­ga­ben wir den Mal­lers­dor­fer Schwes­tern für ihre Ein­rich­tun­gen in Rumä­nien. Unsere Anges­tell­ten ergänz­ten zum Mar­tins-Fest den Trans­port mit Kin­der­bek­lei­dung und Spiel­sa­chen von ihren Fami­lien. So bleibt auch heute noch die Tei­lung des Man­tels dieses belieb­ten Hei­li­gen aktuell.

Tei­len möch­ten wir auch mit Ihnen, was sich bei uns im zurü­ck­lie­gen­den Jahr seit Advent 2010 erei­gnet hat.

Begon­nen hat der Advent wie­de­rum mit unse­rem Klos­ter­markt. Bei ungewöhn­lich mil­den Tem­pe­ra­tu­ren zog er auch in die­sem Jahr Tau­sende von Besu­chern aus Nah und Fern an. Unmit­tel­bar danach setzte star­ker Schnee­fall ein. Bis ins neue Jahr hinein hielt sich im gan­zen Land eine ges­chlos­sene Schnee­decke. Die großen Schnee­mas­sen rich­te­ten auch an den Dächern der Klos­ter­gebäude erhe­bli­chen Scha­den an.

Am vor­letz­ten Tag des Jahres berei­tete uns Altabt Tho­mas mit einem abend­li­chen Besuch eine Über­ra­schung. Er war zusam­men mit Fr. Kons­tan­tin auf dem Weg von Wech­sel­burg nach Ettal. Dort wird er beson­ders von ihm lie­be­voll betreut und gep­flegt, wofür wir Fr. Kons­tan­tin und dem Etta­ler Konvent sehr dank­bar sind.

Unsere jähr­li­chen Exer­zi­tien hiel­ten wir vom 9. – 13. Januar. Ganz kurz­fris­tig sprang Altabt Emme­ram Geser aus Met­ten / Mal­lers­dorf ein und sprach über die Selig­prei­sun­gen der Berg­pre­digt nach dem Jesus-Buch des Papstes.

In die­sen Tagen setzte auch Tau­wet­ter ein. Der Pegel der Donau stieg rasch an und am letz­ten Abend der Exer­zi­tien begann die Feuer­wehr mit dem Auf­bau des Hochwasserschutzes.

Am Gedenk­tag der hei­li­gen Mau­rus und Pla­ci­dus, 15. Januar, trat Herr Lam­bert Hell­mann aus Bre­men-Ense in West­fa­len unse­rer Obla­ten­ge­mein­schaft bei. Bei der Obla­tion erhielt er als Patron den hl. Mater­nus von Köln. Seit dem 11. April berei­tet sich Herr Mat­thias Mitlöh­ner im Pro­be­jahr auf die Obla­tion vor. Am 24. Sep­tem­ber wur­den er und seine Frau Bar­ba­ra von P. Michael auf dem Frauen­berg getraut. Die anschließende Feier fand im Barock­saal des Klos­ters statt.

Am 15. März vol­len­dete P. Cle­mens, der Senior unseres Hauses, sein 85. Lebens­jahr. Anläss­lich seines 75. Geburts­tages war Prof. Josef Kohlhäu­fl an sei­nem Namens­tag, dem Hoch­fest des hl. Josef, zum Mit­ta­ges­sen und Kaf­fee bei uns zu Gast. Mit unermüd­li­chem Eifer lei­tet er seit 1982 unsere Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft. Ihr ers­ter Ein­satz ist jeweils die Mit­ges­tal­tung des Kon­ven­tamtes am I. Advent und nach den zwei großen Kon­zer­ten im Som­mer und Herbst schließt sich der Rei­gen mit einem Kon­zert im Rah­men des Klostermarktes.

Im Zuge der Zusam­menfüh­rung der Klos­ter­schenke und des Gäs­te­hauses zur Wel­ten­bur­ger Klos­ter­be­triebe GmbH gab es für unser alltä­gliches Leben eine Verän­de­rung. Unser Konvent und das Gäs­te­haus wer­den nun über­wie­gend von der Küche der Klos­ter­schenke bekocht. Infolge des­sen wollte sich unser bishe­ri­ger Küchen­chef, Herr Jür­gen Lan­ger, nach fast zehn­jäh­ri­ger Tätig­keit bei uns beru­flich verän­dern. Am 27. März haben wir ihn verab­schie­det. Wir dan­ken ihm an die­ser Stelle noch­mals herz­lich und wün­schen ihm alles Gute für sei­nen wei­te­ren Weg.

Ein großer und freu­di­ger Tag für unsere Gemein­schaft war der 21. Mai. S.E. der hochwür­dig­ste Herr Bischof von Eichstätt und bene­dik­ti­nische Mit­bru­der Dr. Gre­gor M. Hanke OSB spen­dete in der voll besetz­ten Abtei­kirche unse­rem P. Lukas das Sakrament der Pries­ter­weihe. Unter den vie­len Gäs­ten waren seine Fami­lie, Ver­wandte und Bekannte aus der Schwarzwäl­der Hei­mat, viele Pries­ter, Dia­kone, Semi­na­ris­ten und Freunde. Eine beson­dere Freude für den Neu­pries­ter war die Kon­ze­le­bra­tion von Abt em. Alkuin Nyi­ren­da aus Han­ga, der aus Rom zu die­sem Anlass ange­reist war. In sehr feier­li­cher Weise wurde die Wei­he­li­tur­gie von der Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft unter der Lei­tung von Prof. Josef Kohlhäu­fl musi­ka­lisch mit­ges­tal­tet. Ihm und allen Musi­zie­ren­den an die­ser Stelle noch­mals ein herz­liches „Vergelt’s Gott“. Das Fest­mahl fand anschließend im Gar­ten­saal der Klos­ter­schenke statt. Stell­ver­tre­tend für das gesamte Küchen- und Ser­vi­ce­team dan­ken wir dem Ehe­paar Anton und Gabi Röhrl, dem Chef­koch Herrn Hans Ruf und dem Kon­di­tor­meis­ter Herrn Gerhard Hopfinger.

Am 29. Mai feierte P. Lukas in Todt­nau die Hei­mat­pri­miz, an der auch Abt Tho­mas, P. Ste­phan und Fr. Simon teil­nah­men. Die Pri­miz­pre­digt hielt Abt em. Dr. Johannes Gart­ner von Seckau / Sei­tens­tet­ten. Zum Pri­mi­zamt sang der Todt­nauer Johan­nes­chor die „Lukas-Messe“ von Her­bert Kai­ser, dem Chor­lei­ter des Kir­chen­chores, in Orches­ter­fas­sung. Kurz­fris­tig sprang P. Ste­phan als Orga­nist ein, da der dor­tige Orga­nist aus Kran­kheits­grün­den wenige Tage vorher absa­gen musste. In sei­ner Prak­ti­kum­sp­far­rei Mariä Him­mel­fahrt in Kel­heim zele­brierte P. Lukas am Hoch­fest Chris­ti Him­mel­fahrt, dem 2. Juni, eine Nach­pri­miz, bei der Direk­tor Dr. Chris­toph Bin­nin­ger, der Lei­ter des Stu­dium Rudol­phi­nums am Regens­bur­ger Pries­ter­se­mi­nar die Pre­digt hielt.

Weni­ger fest­lich ging es an Fron­leich­nam zu. Am Vora­bend gab es einen kur­zen aber hef­ti­gen Sturm mit Sturz­re­gen, der in der gesam­ten Umge­bung erhe­bliche Schä­den anrich­tete. Straßen und Bahn­li­nien muss­ten ges­perrt wer­den. Auch im Klos­ter­be­reich stürz­ten zahl­reiche Bäume um. Einer davon durch­schlug das Dach eines unse­rer Gebäude ; Regen drang an ver­schie­de­nen Stel­len ins Haus. So war man sich tags darauf einig, die Pro­zes­sion nur inne­rhalb der Kirche dur­ch­zufüh­ren. Vor dem Ein­gang der Kirche hat­ten Jugend­liche aus dem Dorf früh mor­gens den­noch einen Blu­men­tep­pich gelegt.

Zum Bene­dik­tus­fest am 11. Juli kam als Haupt­ze­le­brant und Fest­pre­di­ger Abt em. Maka­rios Hebler von Tho­ley, der in Seu­bers­dorf Pfar­rer ist. Nach Jah­ren unbestän­di­gen Wet­ters hat­ten wir in die­sem Jahr wie­der Glück und konn­ten nach dem Pon­ti­fi­ka­lamt zusam­men mit den Mit­feiern­den im Klos­te­rhof ein­keh­ren und bewir­tet werden.

Am 8. August segnete Abt Tho­mas die neuen Büroräume der Klos­ter­be­triebe im 1. Ober­ges­choss des Gebäudes am West­tor. In das Erd­ges­choss wurde unsere Wäsche­rei ver­legt. Zur Mitte der Sai­son feierte der Konvent gemein­sam mit den Anges­tell­ten der Klos­ter­schenke das « Berg­fest ». Dazu wurde abends im Klos­te­rhof gegrillt.

Am 13. August kam Fr. Petrus Pir­thauer, gebo­ren in Wei­den in der Oberp­falz, zu uns nach Wel­ten­burg. Er möchte aus der Abtei Ettal in unser Klos­ter über­tre­ten und begann deshalb eine ein­jäh­rige Pro­be­zeit. Er ist inz­wi­schen als Refek­to­riar tätig, so dass Fr. Simon wie­der mehr Zeit für die Schrei­ne­rei hat.

Nach­dem Bischof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann von Speyer P. Josef Spie­gel zuge­sagt hat, ihn in seine Diö­zese zu inkar­di­nie­ren, hat er um Ent­bin­dung von den Ordens­gelüb­den gebe­ten. Das Indult des Apos­to­li­schen Stuhles steht noch aus.

Das Patro­zi­nium unse­rer Kon­gre­ga­tion, das Hoch­fest der hei­li­gen Schut­zen­gel, fiel in die­sem Jahr auf einen Sonn­tag. An die­sem Tag feierte Abt Tho­mas sein Sil­bernes Pries­ter­ju­biläum. Die Fest­pre­digt hielt sein dama­li­ger Pri­miz­pre­di­ger, Prof. Dr. Franz Xaver Sedl­meier aus Aug­sburg. Nach dem anschließen­den Emp­fang bei Blas­mu­sik und Sekt im son­ni­gen Klos­te­rhof fand im Barock­saal das Fes­tes­sen statt.

Ihres 25. Pro­fess­tages gedach­ten am 29. Sep­tem­ber P. Michael und am 31. Okto­ber P. Gregor.

Wie im Vor­jahr führte auch in die­sem Jahr der Kon­ven­taus­flug fünf Mit­brü­der zu Zis­ter­zien­se­rin­nen. Am 5. Okto­ber ging es zur Abtei Ober­schö­nen­feld, wo uns Sr. Regi­na nach der Begrüßung durch die Prio­rin eine ausführ­liche Kir­chenfüh­rung hielt. Im Anschluss konn­ten wir mit den Schwes­tern die Mit­tag­shore sin­gen und dann im Bier­gar­ten zu Mit­tag essen. Im Anschluss erhiel­ten wir eine Füh­rung durch die Son­de­rauss­tel­lung zum 800-Jahr-Jubiläum der Abtei. Vor der Heim­fahrt waren wir zum Kaf­fee ins Gäste-Refk­to­rium eingeladen.

« Macht hoch die Tür » – das soll auch wäh­rend der Bau­zeit für unsere Gäste gel­ten, auch wenn wir nun für zwei Jahre nur eine klei­nere Anzahl an Zim­mern zur Verfü­gung haben. Wir bit­ten Sie deshalb darum, sich früh­zei­tig anzu­mel­den – das gilt beson­ders für die Semi­nare, die wir auch im kom­men­den Jahr 2012 wie­der anbieten.

« Macht hoch die Tür » – das Advents­lied appel­liert mit die­sem Ruf an jeden ein­zel­nen von uns. Der am 1. Mai 2011 selig ges­pro­chene Papst Johannes Paul II. hat das in sei­nem pro­gram­ma­ti­schem Aufruf bei sei­ner Amt­seinfüh­rung 1978 so for­mu­liert : « Öff­net die Türen dem Erlö­ser ». Es bleibt unsere bestän­dige Auf­gabe, zu der uns gerade die Wochen vor Weih­nach­ten wie­der anspor­nen wol­len, so dass wir in der 5. Strophe dieses Liedes auch sin­gen dür­fen : « mein’s Her­zens Tür dir offen ist ». Denn „Dem Namen dein , o Herr, sei ewig Preis und Ehr ». Oder mit unse­rem bene­dik­ti­ni­schen Mot­to for­mu­liert « Auf das Gott in allem verherr­licht werde ».

Wir hof­fen, dass von der Verherr­li­chung Gottes auch bei uns im zurü­ck­lie­gen­den Jahr etwas aufleuch­ten konnte und dass wir wei­te­rhin die­sen Weg gehen, nicht nur wir Mönche hier im Klos­ter Wel­ten­burg, son­dern Sie alle, die uns auf viel­fache Weise ver­bun­den sind. Wir dan­ken Ihnen für Ihr Gebet, Ihre Unterstüt­zung und alle Teil­nahme an unse­rem klös­ter­li­chen Leben. Gerne schließen wir Sie in unser tägliches Beten ein.

Wir wün­schen Ihnen ein gese­gnetes Weih­nachts­fest und den Beis­tand Gottes im Jahr des Herrn 2012,

Ihre Bene­dik­ti­ner der Abtei Weltenburg

Jahresbericht 2010

Advent 2009 – Advent 2010

 

Wer von Ihnen in den letz­ten Wochen bei uns im Klos­ter war, wird sich gewun­dert haben, dass er nicht wie gewohnt durch das West­tor in den Klos­te­rhof fah­ren oder gehen konnte, son­dern von einem Bau­zaun auf­ge­hal­ten wurde. 

Unmit­tel­bar nach Ende der Sai­son haben wir Anfang Novem­ber mit der schon lange ans­te­hen­den Fort­set­zung der Gene­ral­sa­nie­rung der Klos­te­ran­lage begon­nen. Die Maß­nahme umfasst den Tor­bau und den Trakt an der Donau, in dem die Bege­gnung­sstätte St. Georg unter­bracht ist. Das dor­tige Enga­ge­ment in der Erwach­se­nen­bil­dung ist ein wich­ti­ger Teil des pas­to­ra­len Wir­kens der Abtei. Um dieses auch in Zukunft zeit­gemäß leis­ten zu kön­nen, bedarf es neben den denk­malp­fle­ge­ri­schen Maß­nah­men zum Erhalt der Wirt­schafts­gebäude, die wesent­lich zum Gesamt­kunst­werk der baro­cken Klos­te­ran­lage gehö­ren, auch einer Ver­bes­se­rung der Orga­ni­sa­tion des Gäs­te­hauses durch bau­liche Verän­de­run­gen. Glei­ch­zei­tig wird das Über­nach­tungs­an­ge­bot ges­tei­gert durch den Ein­bau von wei­te­ren Zim­mern im Dach­ges­choss. Es ist drin­gend erfor­der­lich, die Aufla­gen des Brand­schutzes umzu­set­zen und die Ins­tal­la­tion zu erneuern. Durch die Reno­vie­rung­sar­bei­ten möch­ten wir es älte­ren und behin­der­ten Gäs­ten möglich machen, ohne Hin­der­nisse bei uns woh­nen zu kön­nen. So ist nicht nur ein Auf­zug bei der neuen Rezep­tion im Tor­bau geplant, son­dern auch die Auss­tat­tung von vier behin­der­ten­ge­rech­ten Zim­mern. Seit der Errich­tung des Gäs­te­hauses in den 70er Jah­ren hat sich verständ­li­cher­weise vieles abge­nutzt, so dass wir auch die Zim­mer dort voll­stän­dig erneuern müssen. 
Wir möch­ten dadurch wie­der mehr der Regel unseres hl. Vaters Bene­dikt ents­pre­chen kön­nen, der in der Gast­freund­schaft eine große Auf­gabe für seine Klös­ter sieht. Wir rech­nen mit einer Bau­zeit von ungefähr drei Jah­ren. Bis zum Okto­ber des kom­men­den Jahres kann der Gäs­te­be­trieb wie gewohnt wei­ter lau­fen. So bie­ten wir Ihnen wie­der ein umfan­greiches Kurs­pro­gramm an. Auch für das Jahr 2011 ist unser Gäs­te­haus von sons­ti­gen Grup­pen und Tagun­gen bereits sehr gut gebucht. 

Ein großer Ein­sch­nitt im wirt­schaft­li­chen Bereich unseres Klos­ters ist die Grün­dung der Wel­ten­bur­ger Klos­ter­be­triebe GmbH zum 1. Novem­ber, die die Klos­ter­schenke und das Gäs­te­haus umfasst. 
Zu die­sem Datum endete die Ver­pach­tung der Klos­ter­schenke an Fami­lie Röhrl, nach­dem diese seit 1934 in drit­ter Gene­ra­tion die Gaststätte betrie­ben hatte. Für ihr vielfäl­tiges Enga­ge­ment nicht nur in der Gas­tro­no­mie, son­dern auch auf kul­tu­rel­ler Ebene wie etwa die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­mein­schaft, der Gruppe Ges­chichte der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie und im Verein der Freunde der Abtei möch­ten wir uns an die­ser Stelle noch­mals ganz herz­lich bedanken. 
Doch Fami­lie Röhrl bleibt Wel­ten­burg wei­ter ver­bun­den, da Anton Röhrl jun. zusam­men mit unse­rem Zel­le­rar P. Bene­dikt die Ges­chäftsfüh­rung der GmbH über­nom­men hat. Nach der Win­ter­pause wer­den ab März auch die bei­den Küchen zusam­men­ge­legt, so dass Konvent und Klos­tergäste von der Schenke bekocht werden. 

Nach die­ser kur­zen Voraus­schau möch­ten wir Ihnen aber auch wie gewohnt einen Ein­blick in die Erei­gnisse des zurü­ck­lie­gen­den Jahres geben. 
Zum sieb­ten mal rich­te­ten wir am ers­ten Advents­wo­che­nende den Klos­ter­markt aus. Wie schon in den vorher­ge­hen­den Jah­ren zog er Tau­sende von Besu­chern an. Die Eröff­nung wurde vom Baye­ri­schen Fern­se­hen auf­ge­zeich­net und mehr­mals ausgestrahlt. 

Zu den heraus­ra­gen­den Erei­gnis­sen für unsere Klos­ter­ge­mein­schaft gehört im Jahr 2009 sicher die Tagung der Dia­log-Kom­mis­sion der Deut­schen Bischof­skon­fe­renz mit der Ortho­doxen Kirche vom 7. bis 10. Dezem­ber in unse­rem Gäs­te­haus. Wir freu­ten uns über den Besuch der 20 Teil­neh­mer, die zusam­men mit unse­rem Diö­ze­san­bi­schof Gerhard-Lud­wig Mül­ler diese Tage bei uns ver­brach­ten. Unter ihnen waren auch Bischof Gerhard Feige von Mag­de­burg sowie Weih­bi­schof Niko­laus Schwerdt­fe­ger aus Hil­de­sheim. Begrüßen durf­ten wir zu die­sem Anlass die ortho­doxen Erz­bi­schöfe Teo­fan und Filipp sowie Bischof Sera­fim. Das Pon­ti­fi­ka­lamt zum Hoch­fest Maria Imma­cu­la­ta zele­brierte Bischof Gerhard Lud­wig. Tags darauf feierte Bischof Gerhard Feige das Konventamt. 

Siehe auch Kom­mu­ni­qué des sechs­ten Theo­lo­gi­schen Ges­prächs zwi­schen der Deut­schen Bischof­skon­fe­renz und der Rus­si­schen Ortho­doxen Kirche 

Bischof Gerhard Lud­wig kam noch zu zwei wei­te­ren Anläs­sen nach Wel­ten­burg. Am Drei­fal­tig­keits­fest eröff­nete er mit einem Pon­ti­fi­ka­lamt das 250. Jubiläum­sjahr der Wel­ten­burg Drei­fal­tig­keits-Bru­der­schaft. Als er zusam­men mit einer öku­me­ni­schen Dele­ga­tion der luthe­ri­schen Kir­chen am 27. Okto­ber Klos­ter Wel­ten­burg besuchte, san­gen wir gemein­sam die Vesper. 

Fer­ner besuchte uns der inz­wi­schen zum Kar­di­nal ernannte Mün­che­ner Erz­bi­schof Rein­hard Marx. Mit sei­nen Mitar­bei­tern machte er am 27. Mai einen Aus­flug nach Wel­ten­burg. Im August ver­brachte zwei­mal Erz­bi­schof Fla­vian-Joseph Mel­ki von der syrisch-antio­che­ni­schen Kirche im Liba­non einige Tage bei uns. Am Hoch­fest unse­rer Klos­ter­grün­der Eus­ta­sius und Agi­lus zele­brierte er das Konventamt. 

Im Februar hat Fr. Lukas an der Uni­ver­sität Regens­burg das Theo­lo­gies­tu­dium mit dem Diplom abges­chlos­sen. Aus der Hand unseres bene­dik­ti­ni­schen Mit­bru­ders Bischof Gre­gor Maria Hanke OSB emp­fing er am 23. April, dem Hoch­fest unseres Kir­chen­pa­trons, des hl. Georg, die Dia­ko­nats­weihe. Seit Sep­tem­ber ist er im Rah­men des Pas­to­ral­kurses der Diö­ze­sen Regens­burg-Pas­sau bei Dekan Hans Maier in der Pfar­rei Mariä Him­mel­fahrt in Kel­heim eingesetzt. 
Da im Februar die Eltern von P. Gre­gor im Kran­ken­haus sein muss­ten, reiste er zu ihnen. Lei­der vers­tarb sein Vater kurz vor sei­ner Ankunft in der Hei­mat. Auf­grund der sehr star­ken Schneefälle in die­sen Tagen konnte vom Konvent lei­der nie­mand an der Beer­di­gung von P. Gre­gors Vater teilnehmen. 

Zwei Wochen spä­ter ließ sich P. Gre­gor am 23. Februar von zahl­rei­chen Gäs­ten anläss­lich seines 50. Geburts­tages feiern. Sogar die Mit­tel­baye­rische Zei­tung folgte der Ein­la­dung in den gefüll­ten Barock­saal und berich­tete Tags darauf mit Bericht und Foto der Ehrengäste. Der Fest­tag begann bereits mor­gens mit einem Ständ­chen der Kin­der­gar­ten­kin­der aus Stau­bing und endete mit der Fest­messe unter musi­ka­li­scher Betei­li­gung des Wel­ten­bur­ger Kir­chen­chores. Inz­wi­schen hat er begon­nen, das sil­berne Pro­fess­ju­biläum im kom­men­den Jahr vorzubereiten. 
Auch Abt Tho­mas und P. Bene­dikt vol­len­de­ten das 50. Lebens­jahr. P. Bene­dikt konnte am Hoch­fest der Auf­nahme Mariens in den Him­mel, 15. August, auf 25 Jahre monas­tische Pro­fess zurückblicken. 

Anfang Juli führ­ten Abt­präses Bar­na­bas aus Ettal und P. Prior Vin­zenz aus Nie­de­ral­taich die kano­nische Visi­ta­tion durch. Im Anschluss an diese hielt uns Abt Bar­na­bas im Novem­ber eine geist­liche Kon­fe­renz über das erste Kapi­tel der Bene­dikts­re­gel. Stär­kung für unser geist­liches Leben hat­ten wir auch zu Beginn des Jahres in den Kon­ven­texer­zi­tien erhal­ten. P. Michael Hösl von den Pas­sio­nis­ten in Mün­chen beglei­tete uns durch diese Tage. 

Unser dies­jäh­ri­ger Kon­ven­taus­flug führte uns zunächst nach Wald­sas­sen. Dort besuch­ten wir die Zis­ter­zien­se­rin­nen, die uns sehr freund­lich auf­nah­men und zu Mit­tag und Kaf­fee bewir­te­ten. Frau Prio­rin führte uns durch das Klos­ter und die berühmte Biblio­thek. Zusam­men mit den Schwes­tern san­gen wir die Mit­tag­shore in ihrer Klos­ter­kirche. Danach besich­tig­ten wir die Wall­fahrts­kirche „Kap­pel“. In Kon­ners­reuth besuch­ten wir das Grab von The­rese Neu­mann. Pfar­rer Dr. Wolf­gang Vogl zeigte uns das Haus der Resl und führte uns in ihre Spi­ri­tua­lität ein. 

Von unse­ren Gäs­ten möch­ten wir noch beson­ders den Eichstät­ter Neu­pries­ter Laurent Koch erwäh­nen, der uns am 9. Juli den Pri­miz­se­gen spendete. 
Pfar­rer i. R. Josef Fersch aus Planks­tet­ten war am Hoch­fest des hl. Bene­dikt unser Fest­pre­di­ger. Ordensmän­ner aus dem gan­zen Bis­tum ver­sam­mel­ten sich Anfang Novem­ber zur Herbst-Ver­samm­lung der AGOM (Arbeits­ge­mein­schaft der Ordensmän­ner der Diö­zese Regens­burg) bei uns. 

Ein sehr „uner­freu­li­cher Besu­cher“, der gleich meh­rere Male im Klos­ter „gas­tierte“, war die Donau. Fünf mal gab es klei­nere Hochwäs­ser. Zu Fron­leich­nam und Anfang August musste die Feuer­wehr den Hoch­was­ser­schutz auf­bauen. Nach sei­ner Fer­tig­stel­lung im Jahr 2006 konnte er sich zum ers­ten Mal bewähren. 
Eine ange­neh­mere Bes­chäf­ti­gung mit Was­ser war am 2. Okto­ber der dies­jäh­rige Schöp­fung­stag der Diö­zese Regens­burg, der für Jung und Alt rund um den Donau­durch­bruch statt­fand. Mit einem Wort­got­tes­dienst zum The­ma „Was­ser des Lebens“ eröff­nete Abt Tho­mas die­sen gemein­sam mit Dom­ka­pi­tu­lar Peter Hub­bauer in der Abteikirche. 

Ein erfreu­liches Erei­gnis für unse­ren Obla­ten­kreis war die Obla­tion von Frau Sabine Groß­mann aus Lehrte am 8. August. Sie erhielt den Namen Sr. The­re­sia. Am 16. Januar war bereits Herr Lam­bert Hell­mann aus Ense-Bre­men in das Pro­be­jahr auf­ge­nom­men wor­den. Beide ver­brach­ten wie auch einige andere Obla­ten meh­rere Tage bei uns. 

Ein „außer­gewöhn­li­cher Gast“ war am 16. Juli im Klos­ter zu Besuch. Auf ihrer Reise durch Deut­schland und andere Län­der machte der Schrein mit den Reli­quien der hl. Mar­ga­re­ta Maria Ala­coque in der Abtei­kirche Sta­tion. Die ganze Nacht hin­durch waren dort viele Beter zugegen. 

In Dank­bar­keit und lie­ber Erin­ne­rung möch­ten wir am Ende unse­rer Jah­res­chro­nik dreier Vers­tor­be­ner geden­ken, die unse­rem Klos­ter über lange Zeit sehr ver­bun­den waren : 
Am 29. Mai vers­tarb in Regens­burg im Alter von 79 Jah­ren Herr Anton Brun­ner, der frü­here Direk­tor der Braue­rei Bischof­shof. Auf seine Ini­tia­tive und unter sei­ner Federfüh­rung wurde 1972 ein Ver­trag mit der bischö­fli­chen Braue­rei ges­chlos­sen, so dass seit­dem die Klos­ter­braue­rei von der Braue­rei Bischof­shof als GmbH in Per­so­na­lu­nion geführt wird. So war der Fort­bes­tand unse­rer Klos­ter­braue­rei gesi­chert. 1982 wurde das Sud­haus erneuert und tech­nisch auf moderns­ten Stand gebracht. 
Am 17. Sep­tem­ber vers­tarb Schnei­der­meis­ter Joseph Urban aus Ober­ron­ning. Über viele Jahre hatte er für unse­ren Konvent die Habite geschneidert. 
Pfar­rer Josef Brand­ner aus Mün­chen wurde nach lan­ger schwe­rer Kran­kheit am 15. Okto­ber von Gott heim geru­fen. Fast zehn Jahre lang lei­tete er die Pries­te­rexer­zi­tien im Gäs­te­haus und hatte auch unse­rem Konvent zwei mal Exer­zi­tien gehal­ten. Sehr gerne war er bei uns zu Gast und uns Mön­chen sehr verbunden. 
Mögen sie und alle, die uns in Gottes Ewig­keit voraus­ge­gan­gen sind, ruhen in Gottes Frieden. 

Mit einem Tor haben wir die­sen Jah­res­be­richt begon­nen : Die ver­schlos­sene Zufahrt zum Klos­te­rhof. Von einem ande­ren Tor sin­gen wir in die­sen Tagen und Wochen des Advents : „…denn ver­schlos­sen war das Tor – bis der Hei­land trat hervor“. 
Wie­der neu feiern wir an Weih­nach­ten den Ein­tritt Gottes als Mensch in unsere Ges­chichte. In sei­nem Sohn Jesus Chris­tus reißt Gott das Tor zum Him­mel weit auf. Advent erfüllt das Herz mit Hoff­nung. Möge auch Ihr Herz mit advent­li­cher Hoff­nung und weih­nacht­li­cher Freude erfüllt sein. 

Das wün­schen Ihnen von Herzen 

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2009

Advent 2008 – Advent 2009

Wie­der neigt sich ein Kir­chen­jahr dem Ende zu, so dass es Zeit wird, für Sie die Rück­schau zu ers­tel­len. In die­sem Jahr kön­nen wir Ihnen von kei­nen beson­de­ren Höhe­punk­ten unseres Klos­ter­le­bens berich­ten. Für uns alle kommt es vor allem auf den All­tag an, den wir stets neu in Gottes Gegen­wart leben dürfen.

Immer wie­der wer­den wir gefragt, wie viele Mönche im Klos­ter leben und welche Auf­ga­ben diese haben. Deshalb möch­ten wir Sie in die­sem Jah­res­be­richt ein­mal näher damit ver­traut machen.

Abt Tho­mas Maria lei­tet das Klos­ter und ver­tritt es bei vie­len Gele­gen­hei­ten auße­rhalb wie auch zu zahl­rei­chen Ter­mi­nen inne­rhalb der Kon­gre­ga­tion. Er nahm am alle vier Jahre statt fin­den­den Gene­ral­ka­pi­tel in Andechs teil. Als gewähl­ter Ver­tre­ter des Kon­ventes beglei­tete ihn P. Bene­dikt. Bei die­sem Gene­ral­ka­pi­tel wurde Abt Bar­na­bas Bögle aus Ettal zum neuen Abt­präses der Baye­ri­schen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­tion gewählt. Abt Tho­mas betreut den Freun­des­kreis der Abtei, ist Rek­tor der Wel­to­bla­ten und betei­ligt sich am Novi­ziat­sun­ter­richt. In den Bistü­mern Regens­burg und Eichstätt wirkte er auch in die­sem Jahr wie­der als Firm­spen­der und darü­ber hinaus als Zele­brant und Pre­di­ger bei ver­schie­de­nen fest­li­chen Gelegenheiten.

Altabt Tho­mas wird in Ettal auf der Pfle­ges­ta­tion lie­be­voll von den Mit­brü­dern seines Pro­fessk­los­ters betreut. Hierfür sei beson­ders Fr. Kons­tan­tin, Fr. Willi­bald und Fr. Petrus gedankt. Er kann auch noch teil­weise am Leben des Kon­ventes teil­neh­men. Sei­nem großen Freun­des­kreis bleibt er durch dik­tierte Rund­briefe ver­bun­den. So weit wie möglich, besu­chen ihn dort auch Abt Tho­mas und die Wel­ten­bur­ger Mitbrüder.

P. Michael ist als Prior der Stell­ver­tre­ter des Abtes und ver­tritt ihn bei des­sen Abwe­sen­heit. Er freute sich, dass er seit Alle­rhei­li­gen wie­der als Novi­zen­meis­ter zu tun hatte. Zusam­men mit Frau Beil lei­tet er das Gäs­te­haus und wirkt als Kan­tor bei allen Got­tes­diens­ten mit.

P. Raphael ver­bringt den Ruhes­tand in sei­nem frü­he­ren Pfar­rhaus in Ober­ried und hilft dort noch in der Seel­sorge mit.

P. Cle­mens nimmt täglich an Kon­ven­tamt, Ves­per und den Mahl­zei­ten teil und spen­det das Bußsakrament.

P. Bene­dikt trägt als Zel­le­rar die Sorge für das wirt­schaft­liche Wohl des Klos­ters, wobei ihn Frau Lehn in der Ver­wal­tung und ein Team im Laden tat­kräf­tig unterstüt­zen. Ein neues Auf­ga­ben­ge­biet ist für ihn die Betreuung der Einzelgäste.

P. Gre­gor ist Sakris­tan und Präses der bei­den Bru­der­schaf­ten. Mit großer Vor­freude erfüllt ihn, dass die Drei­fal­tig­keits-Bru­der­schaft demnächst das 250jährige Jubiläum ihrer Grün­dung bege­hen kann.

P. Ste­phan wirkt als Seel­sor­ger in der Pfar­rei Wel­ten­burg mit der Expo­si­tur Stau­bing und ihren Filia­len. Als Orga­nist beglei­tet er unsere fest­li­chen Got­tes­dienste und spielt zu Kon­zer­ten, auch auf dem Kla­vier. Hier möch­ten wir dem Verein der Freunde beson­ders dan­ken, dass er die Anschaf­fung eines neuen Kla­viers für den Fest­saal ermö­glicht hat.

Fr. Simon arbei­tet als Schrei­ner und im Obst­gar­ten. Als Refek­to­riar sorgt er dafür, dass der Tisch für unsere tägli­chen Mahl­zei­ten im Refek­to­rium gedeckt ist.

Fr. Lukas befin­det sich im End­spurt des Theo­lo­gies­tu­diums in Regens­burg. Er hat die Diplo­mar­beit abges­chlos­sen und steckt nun mit­ten in den Diplomprüfungen.

Die Zusam­men­set­zung unseres Kon­ventes hat sich inso­fern geän­dert, dass P. Boni­fa­tius die in Rom erbe­tene Dis­pens von den Ordens­gelüb­den erhal­ten und ange­nom­men hat und somit aus dem Klos­ter aus­ges­chie­den ist. Er ist nun in der Erz­diö­zese Köln, sei­nem Hei­mat­bis­tum, als Welt­pries­ter tätig und wirkt in der Seel­sorge in Lohmar.

Fr. Qui­rin hielt sich seit April zur Probe für den Über­tritt in der Abtei Nie­de­ral­taich auf und legte nun die zeit­liche Pro­fess auf dieses Klos­ter ab.

Zu Alle­rhei­li­gen begann Phi­lipp Risse aus dem nahen Lang­quaid bei uns das Pos­tu­lat. Schon als Jugend­li­cher kam er immer wie­der als Gast und spielte beim Kon­ven­tamt am Sonn­tag manch­mal die Orgel. Lei­der hat er uns nach vier Wochen wie­der verlassen.

Natür­lich haben wir hier nicht bei jedem Mit­bru­der alle Auf­ga­ben­ge­biete auf­ge­lis­tet. Es gibt auch Tätig­kei­ten, die darü­ber hinaus über­nom­men wer­den müs­sen, vom wöchent­li­chen Haus­putz, Kir­chenfüh­run­gen, Ein­kehr­ta­gen, über die Bereit­schaft zu Beicht­ges­prä­chen bis hin zu auswär­ti­gen Seel­sor­geau­shil­fen in Pfar­reien und bei ver­schie­de­nen Veranstaltungen.

Ein so klei­ner Konvent kann nicht ohne „welt­liches“ Per­so­nal aus­kom­men. Wir sind sehr dank­bar für unsere Anges­tell­ten. Frau Kolb, Frau Oss­mann und Frau Blai­mer arbei­ten im Klos­ter­la­den. Als Nach­fol­ge­rin für Frau Schwei­ger hat dort Frau Lan­ger neu begon­nen. Frau Stein­ber­ger und Frau Haintz waschen und bügeln die Wäsche. Frau Sto­cker schnei­dert unsere Habite und führt auch die nöti­gen Repa­ra­tu­ren aus.

In der Küche kochen neben unse­rem Koch Herrn Lan­ger auch Frau Schind­ler sowie seit März Frau Hal­brit­ter und Frau Frän­zel. Sie ist zusätz­lich im Gäs­te­haus ein­ge­setzt. Frau Wag­ner musste wegen einer schwe­ren Erkran­kung ihre Tätig­keit in der Spülküche auf­ge­ben. Mit der Küche zusam­men arbei­ten im Ser­vice Frau Tor­chal­la und Frau Traut­mann. Im Gäs­te­haus sind Frau Mein­zer und Frau Kuf­fer tätig.

Herr Els­ner wirkt im gan­zen Klos­ter­be­reich als Haus­meis­ter. Herr Schmer­beck führt unse­ren land­wirt­schaft­li­chen Betrieb mit Feld­bau und Schwei­ne­mast auf dem Buch­hof. Eben­so betreut er den Klos­ter­wald. Im Info-Zen­trum im Fel­sen­kel­ler wech­seln sich Herr Tor­chal­la und Frau Hecht ab. Dank­bar sind wir auch allen, die immer zur Aushilfe bereit sind, wenn es beson­ders hoch her geht oder Anges­tellte verhin­dert sind.

Frau Sabine Gross­mann aus Lehrte bei Han­no­ver begann am 5. Sep­tem­ber ihre Pro­be­zeit als Weltoblatin.

Aus unse­rer Obla­ten­ge­mein­schaft vers­tarb am 8. Mai in Regens­burg Herr Egon (Bru­der Michael) Roderer.

Am 15. Februar vers­tarb in Kör­becke der Bru­der von P. Cle­mens, Herr Johann Schlo­thane im Alter von 76 Jah­ren. Eben­so geden­ken wir in Dank­bar­keit des ehe­ma­li­gen Dom­mes­ners von Bam­berg, Herrn Valen­tin Spie­gel, der am 24. Januar heim­ge­gan­gen ist zu Gott.

Größere per­so­nelle Verän­de­run­gen wirk­ten sich auch auf die bisher von uns jah­re­lang betreu­ten Seel­sor­ge­ge­mein­den aus. Seit 15. Februar ist nur noch P. Ste­phan als Pfar­rad­mi­nis­tra­tor ein­ge­setzt. Die Pfar­rei Teuer­ting und die Expo­si­tur Ein­muss mit ihren jewei­li­gen Filia­len gehö­ren seit 1. Sep­tem­ber zur Nach­barp­far­rei Saal. Von Frei­tag bis Sonn­tag wird Herr Pfar­rer Leh­nen von einem Kaplan aus Kame­run unterstützt, der in Regens­burg promoviert.

Stär­kung für unser geist­liches Leben erhiel­ten wir zu Jah­res­be­ginn in den Exer­zi­tien. Abt Dr. Marian Elle­gan­ti aus der Schwei­zer Abtei Uznach refe­rierte unter Ein­satz moderns­ter audio-visuel­ler Tech­nik über das innere Leben.

Am 18. Novem­ber hielt uns Dr. Wil­fried Hage­mann einen Vor­trag zum Pries­ter­jahr mit dem The­ma „Ver­liebt in Gottes Wort. Der Pries­ter – Reli­gions­ma­na­ger oder Zeuge Jesu Christi“.

Am Patro­zi­nium unse­rer Kirche, 23. April, sprach Pfr. i. R. Hans-Josef Bösl aus Pain­ten als Fest­pre­di­ger in beein­dru­cken­der Weise über den hl. Georg. Am Bene­dik­tus­fest, 11. Juli, feierte Hwst. H. Weih­bi­schof Rein­hard Pap­pen­ber­ger aus Regens­burg das Pontifikalamt.

Drei­mal spen­de­ten uns Neu­pries­ter den Pri­miz­se­gen, am Namens­tag von Abt Tho­mas, 3. Juli, Kaplan Johannes Elbers­kirch, am 17. Juli Kaplan Wolf­gang Schil­lin­ger und am 28. Juli Kaplan Rai­ner Geuder.

Abt Tho­mas nahm mit meh­re­ren Mit­brü­dern am 4. Okto­ber an der Selig­spre­chung des Barm­her­zi­gen Bru­ders Fr. Eus­ta­chius Kugler OH in Regens­burg teil.

Am 28. Sep­tem­ber unter­nah­men wir unse­ren Kon­ven­taus­flug. In Pas­sau führte uns der frü­here Gene­ral­vi­kar, Prä­lat Lorenz Hütt­ner durch Dom, Dom­schatz, Dom­mu­seum, Fürst­bi­schö­fliche Resi­denz, Dom­bauhütte und Dom­kreuz­gang. Mit­tags konn­ten wir auf der Empore dem Kon­zert auf der größ­ten Kir­che­nor­gel der Welt zu hören. Nach dem Spiel des Dom­ka­pell­meis­ters durfte auch P. Ste­phan das Ins­tru­ment erk­lin­gen las­sen. Nach dem Mit­ta­ges­sen san­gen wir in der Haus­ka­pelle des Prä­la­ten die Mit­tag­shore und besuch­ten noch die Wall­fahrts­kirche auf dem Maria-Hilf-Berg, von dem aus wir bei schöns­tem Son­nen­schein das ganze Pano­ra­ma der Drei-Flüsse-Stadt bes­tau­nen konn­ten. Dann fuh­ren wir wei­ter zu den Mit­brü­dern nach Schweikl­berg. Nach Kaf­fee und Kuchen im Haus St. Beda führte uns P. Mat­thäus durch die Klos­te­ran­lage. Zum Abschluss des Tages feier­ten wir die Ves­per mit, bevor wir den Heim­weg antraten.

Da wir nach dem Tod von P. Leo­pold die HVHS nicht wei­ter füh­ren konn­ten, boten wir heuer erst­mals vom Klos­ter aus ein Kurs­pro­gramm an. Eine Reihe von Kur­sen fand eine große Reso­nanz und hatte viele Teil­neh­mer. Einige Semi­nare muss­ten lei­der man­gels Inter­esse abge­sagt oder nur mit einer klei­nen Zahl von Teil­neh­mern durch­geführt wer­den. Erfreu­lich ist, dass auch immer wie­der Ein­zelgäste für eine Zeit uns beim Beten und Sin­gen unterstützen.

Gerne neh­men wir in unser Gebet auch die Anlie­gen auf, die uns anver­traut wer­den. Ents­pre­chende Bit­ten erin­nern die Mit­brü­der am Schwar­zen Brett daran und wer­den teil­weise auch in den Für­bit­ten der Eucha­ris­tie­feier genannt. Zuneh­mend mel­den sich auch Per­so­nen durch E‑Mails, die um unsere Gebet­shilfe bit­ten. Täglich geden­ken wir auch der Vers­tor­be­nen. So ver­wirk­licht sich eine große Gebets­ge­mein­schaft über Raum und Zeit.

Wie die Jahre zuvor man­gelte es auch heuer dem Klos­ter nicht an einer Baus­telle. An unse­rer klei­nen Wall­fahrts­kirche auf dem Frauen­berg musste das Fun­dament der Apsis unter­fan­gen wer­den, da sie auf Schutt gegrün­det war und sich starke Risse zeig­ten. Die his­to­rische Dach­kons­truk­tion wurde sta­tisch nach­gerüs­tet, indem zwei Überzüge zur Unterstüt­zung der Zerr­bal­ken ein­ge­baut wurden.In der Kryp­ta wur­den die spät mit­te­lal­ter­li­chen Fres­ken gesi­chert und res­tau­riert. Die Unter­kirche soll künf­tig wie­der für den Got­tes­dienst klei­ner Grup­pen genutzt wer­den, ist sie doch unser ältes­ter litur­gi­scher Raum. Wie die voraus­ge­gan­ge­nen archäo­lo­gi­schen Unter­su­chun­gen zeig­ten, war sie urs­prün­glich ein Teil der bischö­fli­chen Burg aus dem 10. Jah­rhun­dert war. Diese geht also auf die Zeit des hl. Bischofs Wolf­gang von Regens­burg zurück. Sein Aufen­thalt in Wel­ten­burg ist in der „Vita Wolf­gan­gi“ des Otloh von St. Emme­ram bezeugt.

Nach dem Abschluss der Gesam­tres­tau­rie­rung unse­rer Abtei- und Pfarr­kirche, war es nötig, unse­ren Kir­chenfüh­rer neu auf­zu­le­gen. So erschien beim Ver­lag Schnell & Stei­ner, Regens­burg, im August die 35., völ­lig neu bear­bei­tete Auflage in der Reihe „Kleine Kunstfüh­rer“. Herr Dr. Lothar Alt­mann ver­fasste den Text. Die Fotoauf­nah­men hatte Herr Achim Bunz bereits für die Doku­men­ta­tion der Res­tau­rie­rung erstellt.

Nun ste­hen wir wie­der vor dem Klos­ter­markt, der heuer bereits zum sieb­ten Mal zum Beginn des Advents statt­fin­det. In 25 Stän­den im Klos­te­rhof bie­ten Mit­brü­der und Schwes­tern ihre Pro­dukte an. Die Glüh­wein­fahr­ten mit dem Schiff von Kel­heim nach Wel­ten­burg durch den Donau­durch­bruch wer­den immer mehr auch von weit her kom­men­den Grup­pen ange­nom­men. Eben­so fin­det das kul­tu­relle Rah­men­pro­gramm wie Kon­zerte guten Ank­lang. Eine neue Attrak­tion für die Kin­der ist neben der abend­li­chen Niko­laus-Ins­ze­nie­rung ein Esel, den im ver­gan­ge­nen Jahr Schwes­tern aus Öster­reich zum ers­ten Mal mit­brach­ten und den Groß wie Klein in ihr Herz schlossen.

Der Esel erin­nert an den Stall von Beth­le­hem. Viel­leicht hat er Maria mit dem Jesus-Kind unter dem Her­zen und in Beglei­tung ihres Bräu­ti­gams Josef auf dem Weg von Naza­reth dor­thin getra­gen. Es kommt auch jenes Tier in den Sinn, auf dem Jesus am Palm­sonn­tag in Jeru­sa­lem ein­ge­zo­gen ist. Er will uns an die Demut Gottes erin­nern, der sich klein machte, um uns nahe zu kommen.

Dieses gelebte Bei­spiel war für den hl. Bene­dikt auch der Grund, die Demut als die ent­schei­dende Tugend auf unse­rem Weg zu Gott ausführ­lich in sei­ner Regel zu beschreiben.

Maria singt im Magni­fi­kat, dass Gott auf ihre Nie­drig­keit ges­chaut hat. So ebnet die Demut uns den Weg zur Bege­gnung mit Gott.

Dass uns zu Weih­nach­ten diese Bege­gnung wie­der ganz erfül­len möge, ist unser Wunsch für Sie und uns alle zu den bevors­te­hen­den Fest­ta­gen. Dann dür­fen wir auch den Imma­nuel, den „Gott-mit-uns“ im kom­men­den Jahr als unse­ren Weg­be­glei­ter und Bes­chüt­zer erfahren.

Herz­liche Grüße und Segenswünsche zum Weih­nachts­fest und für das neue Jahr sen­den Ihnen

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg