Jahresbericht 2002

Advent 2001 — Advent 2002

Vor einem Jahr konn­ten wir an die­ser Stel­le auf die neu reno­vi­er­te Figu­ren-Gru­ppe des Drac­hen­kam­p­fes des hl. Georg am Hoc­hal­tar unse­rer Abte­i­kirc­he hinwe­i­sen. Es bli­eb nic­ht viel Zeit, die­ses Kun­stwerk zu bewun­dern. Schon bald wur­de der gan­ze Alta­rra­um ein­ge­rüs­tet, um die Res­ta­u­ri­e­rung der Fre­s­ken, des Alta­ra­us­zu­ges und der Raum­sc­ha­le durc­hzu­führen. Das Ende die­ses Bau­ab­sc­hnit­tes ste­ht kurz bevor. An den Kos­ten bete­i­lig­te sich wie­der in gro­ßher­zi­ger Wei­se die PRO­JU­VIS-Sti­f­tung, wofür Herrn Dic­ker und den Mit­gli­e­dern sei­nes Sti­f­tung­s­ra­tes unser aufric­hti­ger Dank gebührt. Eben­so sei der Baye­ri­sc­hen Spar­kas­sen­sti­f­tung und der Kre­is­s­par­kas­se Kel­he­im für ihre För­de­rung der Res­ta­u­ri­e­rung gedankt. Wenn auch etwas beengt, konn­ten wir trotz­dem das Chor­ge­bet und die Hl. Mes­se in der Kirc­he fei­ern. Die zahl­re­ic­hen Tou­ri­s­ten kön­nen wenig­s­tens wie­der durch ein Foto in Ori­gi­nal­größe einen kle­i­nen Ein­druck vom Hoc­hal­tar gewin­nen. Vor der Ein­rüs­tung über­leg­ten wir, was mit der sehr sani­e­rung­s­be­dür­f­ti­gen Cho­ror­gel gesc­he­hen sol­le. Wir ent­sc­hi­e­den uns, sie der Dia­s­po­ra-Pfa­rrei Bri­e­se­lang im Havel­land (bei Ber­lin) zu schen­ken. Jugend­lic­he von dort — u. a. der Orga­nist Manu­el Ahrens — kom­men seit vie­len Jahren für “Klo­s­ter auf Zeit” zu uns. Noch im Janu­ar haben sie die Orgel abge­ba­ut und abge­holt. Manu­el wirk­te übri­gens bei Fern­se­ha­uf­na­hmen in unse­rem Klo­s­ter Ende Juli mit, die in einer Jugend­sen­dung des Baye­ri­sc­hen Fern­se­hens über “Urla­ub ein­mal anders” aus­g­e­stra­hlt wor­den sind.

Das Inne­re der Abte­i­kirc­he ist momen­tan aber nic­ht die ein­z­ige Bau­s­tel­le.. Die Außen­re­no­vi­e­rung des Kon­vent­ge­bäu­des wur­de im Klo­s­ter­hof und an der Dona­u­se­ite fort­ge­führt, eben­so die Dac­hs­tu­hl­sa­ni­e­rung und die Neu­e­ind­ec­kung der Däc­her. In deren Rahmen war auch die St. Niko­la­u­s­ka­pel­le betrof­fen. Bei der Ergän­zung der Dac­hbal­ken wur­de die Holz­ver­kle­i­dung abge­nom­men, so dass nun das Gebälk sic­ht­bar ist. Gege­nüber der Kapel­le ent­s­te­ht ein Semi­nar- und Medi­ta­ti­on­s­ra­um. Am auf­fäl­lig­s­ten ist die kom­plet­te Ein­rüs­tung der Kirc­hen­ku­ppel. Manc­hen erin­nert sie an ein Werk des “Ver­hül­lung­s­kün­stlers” Cristo (vgl. Reic­hs­tag in Ber­lin). Beson­de­res Auf­se­hen erreg­te am 7. Juni die bei Vollspe­rrung von Kirc­he, Laden, Pfor­te und hal­bem Klo­s­ter­hof vor­ge­nom­me­ne Erric­htung eines rie­si­gen Schutz­dac­hes über der Kuppel mit­tels eines Auto­krans. Sowo­hl für das Klo­s­ter­l­eben als auch für den Gäs­te­be­tri­eb und die Kirc­hen­be­suc­her — sei es zu Got­tes­di­en­sten oder Kirc­hen­führun­gen — bede­u­ten die­se Reno­vi­e­rung­sar­be­i­ten gewis­se Ein­sc­hrän­kun­gen, die immer bei Bau­ma­ßna­hmen in Kauf genom­men wer­den müssen.

Die Reno­vi­e­rung der Fili­al­kirc­he in Reis­sing, die unter Abt Mau­rus Bäc­hl 1739–1740 erba­ut wor­den war, wur­de in die­sem Jahr abge­sc­hlos­sen. Am Kirc­hwe­ih-Sonn­tag, 20. Okt­ober, nahm Abt Tho­mas in Kon­ze­le­bra­ti­on mit Pfa­rrer P. Tho­mas und Kaplan P. Eus­ta­si­us sowie zwei vom Ort stam­men­den Pri­e­s­tern die fei­er­lic­he Wei­he des neu­en Volk­sal­ta­res vor, der von der Münc­he­ner Bild­ha­u­e­rin Anne­lie Kre­mer gesc­haf­fen wor­den ist.

All die­se Reno­vi­e­rung­sar­be­i­ten sind nötig für unser alltäglic­hes Leben und beson­ders auch für die wür­d­ige Fei­er des Got­tes­l­obes. Die­ses bil­det das Zen­trum unse­res klös­ter­lic­hen Tage­sa­bla­ufs. Um dazu auch neue gei­s­tlic­he Anre­gun­gen zu erhal­ten, began­nen wir wie­der das Bür­ger­lic­he Jahr mit den Kon­vent-Exer­zi­ti­en: Wei­hbi­sc­hof Dr. Bern­hard Haßl­ber­ger (Münc­hen-Fre­i­sing) hielt uns die Vor­träge anhand aus­ge­wähl­ter Peri­ko­pen aus der Hei­li­gen Schri­ft. Für Fr. Anto­ni­us dien­ten die­se Exer­zi­ti­en zugle­ich auch der per­sön­lic­hen Vor­be­re­i­tung auf die Zei­tlic­he Pro­fess, die er am Hoc­hfest der Ersc­he­i­nung des Herrn, 6. Janu­ar, im Pon­tifi­ka­lamt abge­legt hat. Er ver­sorgt das Refek­to­ri­um und hält in engli­sc­her und deut­sc­her Sprac­he Kirc­hen­führun­gen. Im Frühja­hr hat­te er Unte­rric­ht und Fahr­s­tun­den, um die Führer­sc­he­in­prüfung zu mac­hen. Am 9. Mai nahm er den Führer­sc­he­in in Emp­fang. Geme­in­sam mit Fr. Simon nahm er während der Oste­rwoc­he an der Tri­en­na­len-Tagung in Ott­obe­u­ren teil. Fr. Simon konn­te sei­ne Lehre im Schre­i­ner­han­dwerk absc­hli­e­ßen. Am 25. Okt­ober erhi­elt er sei­nen Gesel­len­bri­ef als Schre­i­ner, den als Zim­me­rer hat­te er bere­its vor dem Klo­s­te­re­in­tritt erwor­ben. Der Fir­ma Schmid, Aben­s­berg, gebührt aufric­hti­ger Dank, dass unser Mit­bru­der dort eine gedi­e­ge­ne Aus­bil­dung erhal­ten hat. Mit­te August konn­te Fr. Simon sein Kön­nen unter Bewe­is stel­len, als er mit ande­ren Mitar­be­i­tern die­ser Fir­ma während eines neu­er­lic­hen Hoc­hwas­sers die gesam­te Ein­ric­htung des Klo­s­ter­la­dens, des Refek­to­ri­ums usw. aus­ba­u­en — und nach den erfor­der­lic­hen Rei­ni­gun­gen — nach eini­gen Tagen wie­der ein­ba­u­en mus­s­te. Den zahl­re­ic­hen Hel­fe­rin­nen und Hel­fern, die beim Ein- und Aus­räu­men sowie Put­zen aktiv waren, möc­hten wir an die­ser Stel­le ein beson­ders herz­lic­hes “Vergelt’s Gott” sagen! Bei die­sem Hoc­hwas­ser büßte Fr. Rupert einen gro­ßen Teil der Ern­te im Klo­s­ter­gar­ten ein, z. B. den gesam­ten Kräu­ter­gar­ten. Die Bie­nen waren got­tlob dies­mal nic­ht davon betrof­fen — trotz­dem kann bei wei­tem nic­ht die Nac­hfra­ge nach dem Klo­s­ter­ho­nig gedeckt wer­den. Ent­ge­gen wei­ten Tei­len Mit­tel­de­ut­sc­hlands und ande­rer Län­der Euro­pas und darüber hina­us kamen wir bei die­sem Hoc­hwas­ser noch ein­mal “mit bla­u­em Auge davon”. Die Gefa­hr der Über­flu­tung des Klo­s­ters war sehr groß. Das Was­ser der Donau reic­hte bere­its 30 cm bis unter die Fen­ster der Klo­s­ter­sc­hen­ke. Die Feu­e­rwe­hr dic­ht­ete die Zugän­ge zum Klo­s­ter­hof mit Sand­sack­ba­rri­e­ren ab und pum­p­te das Was­ser aus den Kel­lern. Beun­ru­hi­gend ist, dass die Flu­ten immer häu­fi­ger kom­men. Ein ers­tes Mal trat die Donau schon in der Fas­ten­ze­it über die Ufer, so dass am Palm­sonn­tag die Pro­zes­si­on nur ver­kürzt im Klo­s­ter­hof gehal­ten wer­den konn­te. Ende Sep­tem­ber stand die Asam­s­tra­ße noc­hmals unter Was­ser. So mus­s­te ein Vor­trag der “Gru­ppe Gesc­hic­hte” der Wel­ten­bur­ger Aka­de­mie abge­sagt wer­den — alle ande­ren konn­ten pla­n­mäßig durc­hge­führt wer­den, eben­so die drei Kon­zer­te der “Wel­ten­bur­ger Musik­ge­me­in­sc­ha­ft”. In der ers­ten Häl­f­te des Monats Novem­ber war die Donau stän­dig rand­voll. Das Som­mer­kon­zert der Musik­ge­me­in­sc­ha­ft stand unter dem Thema des Jubi­läums “1000 Jahre Kai­ser Hein­rich II.”. Die­sem Jubi­läum war auch die Baye­ri­sc­he Lan­de­sa­us­s­tel­lung vom “Haus der Baye­ri­sc­hen Gesc­hic­hte” in Bam­berg gewid­met. Sie war das Ziel unse­res Kon­ven­ta­u­s­flu­ges am 12. Sep­tem­ber. Im Ansc­hluss an die bee­in­druc­k­ende Besic­hti­gung lud uns die Fami­lie von P. Pri­or Bene­dikt zum Mit­tag- und Aben­des­sen nach Hohen­güßbach ein: dazwi­sc­hen unter­na­hmen wir am Nac­hmit­tag einen Aus­flug nach Vier­ze­hn­he­i­li­gen, wo uns P. Guar­di­an Kla­us OFM eine Kirc­hen­führung hielt. Von dort wan­der­ten wir auf den Staf­fel­berg. Das Kon­ven­tamt mit Ves­per fei­er­ten wir in der Dorf­kirc­he, nur wen­ige Schrit­te von Fami­lie Fleischmann’s Hof entfernt.

Wei­te­re geme­in­sa­me Unter­ne­hmun­gen des Kon­ven­tes im Lau­fe des Jahres waren z. B. die schon tra­di­ti­o­nel­le Fasc­hing­s­fe­i­er: Sie stand unter dem Titel unse­res TV-Fil­mes “Zei­ten der Prüfung”, der inzwi­sc­hen schon sec­hs mal aus­g­e­stra­hlt wor­den ist. Fast jedes mal gab es im Ansc­hluss an solc­he Über­tra­gun­gen ver­sc­hi­e­de­ne Anfra­gen an unser Klo­s­ter. Am 28. April fei­er­te Altabt Tho­mas bei uns sei­nen 80. Geburt­s­tag. Er ist noch rec­ht rüs­tig und viel unte­rwegs. Zum Hau­pt­fest der Herz-Mariä-Bru­der­sc­ha­ft fei­er­te er das Pon­tifi­ka­lamt. Dazu sang der Stu­den­ten-Chor aus War­sc­hau, für den P. Gre­gor eine einwöc­hige Tour­nee in der Umge­bung und Münc­hen orga­ni­si­ert hat­te. Zum Bene­dik­tus-Fest, 11. Juli, hielt der neue Abt des Nac­hbar­klo­s­ters Rohr, Gre­gor Zippel, sein ers­tes Pon­tifi­ka­lamt. Bei schönem Wet­ter konn­te im Ansc­hluss die Bewir­tung der Mit­fe­i­ern­den im Bier­gar­ten statt­fin­den; eben­so beim Som­mer­sin­gen der Pfarrei.

Natür­lich wird nic­ht nur das gan­ze Jahr gefe­i­ert. Wir ver­suc­hten auch manc­hes auf­zu­ar­be­i­ten. Dem dien­te die kano­ni­sc­he Visi­ta­ti­on vom 4.–6.März durch Abt­präses Gre­gor Zasc­he (Schäf­tlarn) und P. Rap­ha­el Lang (Ettal), der am 27. Febru­ar die Wirt­sc­ha­ft­s­prüfung durch die Zel­le­ra­re von Met­ten und Nie­de­ral­ta­ich, P. Mar­kus und P. Lau­ren­ti­us, vora­u­s­ging. An unse­ren Stim­men arbe­i­te­ten wir mir Frau Glo­ria Bra­un­stor­fer am 18. Juli. Für P. Cle­mens Maria wur­de eine Ope­ra­ti­on am Gra­u­en Star erfor­der­lich. Er über­nimmt noch zahl­re­ic­he seel­sor­glic­he Aus­hil­fen. P. Rap­ha­el war län­ge­re Zeit im Kran­ken­ha­us und trat in die­sem Jahr in den Ruhe­s­tand. Er ble­ibt im Pfa­rr­ha­us sei­ner bis­he­ri­gen Expo­si­tur Obe­rri­ed am Arber wohnen.

Auch aus den Rei­hen der Klo­s­te­ran­ge­s­tellten tra­ten zum Sai­so­n­ende ein­ige in den Ruhe­s­tand: Frau Anna Strobel aus Wel­ten­burg und Frau Geor­gi­ne Schwe­i­ger aus Thal­dorf (Gema­hlin unse­res Bra­u­me­i­s­ters) been­den ihre lang­jähr­ige Tätig­ke­it im Klo­s­ter­la­den. Eine Nac­hfol­ge­rin für das kom­mende Jahr ist schon in Aus­sic­ht: Frau Mari­an­ne Oss­mann (aus Wel­ten­burg) hat sich bewor­ben, die bis vor kur­zem an der Nord­se­ite des Klo­s­ters einen Sou­ve­nir-Kio­sk betri­eben und ent­s­prec­hende Übung in die­sem Tätig­ke­it­s­be­re­ich hat. Mit Ende des Beric­hts­ja­hres tritt auch Herr Die­ter Schön­feld, der Bau­me­i­s­ter unse­rer Lan­dwirt­sc­ha­ft auf dem Buc­hhof, in den Ruhe­s­tand. Seit 1970 arbe­i­t­ete er mit gro­ßem Ein­satz und Fac­hkennt­nis auf unse­rem Hof, den er seit 1995 auch lei­t­ete. Wir dan­ken unse­ren ehe­ma­li­gen Mitar­be­i­tern für die gele­i­s­t­ete Arbe­it und für ihr tre­u­es Ste­hen zu unse­rem Haus. Wir wün­sc­hen ihnen noch vie­le gesun­de und gese­g­n­ete Jahre im Kre­is ihrer Fami­li­en. Mit den Ange­s­tellten des Klo­s­ters unter­na­hm P. Pri­or Bene­dikt am 8. Juli einen Betri­eb­sa­u­s­flug, der eben­falls in sei­ne frän­ki­sc­he Hei­mat führ­te. Für das Kirc­he-Put­zen gewann inzwi­sc­hen Frau Rosa Krem­s­re­i­ter eine wei­te­re Hel­fe­rin, Frau Anna Eisenk­na­ppel aus Sta­u­sac­ker, die Mut­ter unse­res Fähr­man­nes. Auch im Gäs­te­be­re­ich (Raum­p­fl­ege, Küc­he, Ser­vi­ce) bra­uc­hen wir immer mehr zusätz­lic­he Kräf­te und sind froh und dank­bar, wenn hier Frau Spi­el­mann und ande­re jewe­ils mit gro­ßer Bere­it­sc­ha­ft und Ein­satz­kra­ft mitwir­ken. Die Bele­gung des Gäs­te­ha­u­ses ist sehr erfre­u­lich und manc­hen Gru­ppen und Ein­zel­gäs­ten mus­s­ten wir lei­der eine Absa­ge erte­i­len, da die Zim­mer-Kapa­zi­täten nic­ht der stark wac­hsen­den Nac­hfra­ge genügen kön­nen. P. Josef bewe­ist immer wie­der aufs neue sein Impro­vi­sa­ti­on­sta­lent, wenn manc­he Bele­gun­gen bei wei­tem die eigen­tlic­he Bet­ten­za­hl über­s­te­i­gen. Ver­me­hr­te Anfra­gen erre­ic­hten uns jewe­ils nach der Aus­s­tra­hlung von Fern­se­ha­uf­na­hmen über unser Klo­s­ter — aber vor allem auch auf­grund der von Herrn Albert Urban her­vo­rra­gend ges­tal­te­ten Inter­net­se­ite (http://www.kloster-weltenburg.de). Immer wie­der spen­den ihr Besuc­her hohes Lob. Com­pu­ter hal­ten auch ver­me­hrt Ein­zug in unse­re ver­sc­hi­e­de­nen Auf­ga­ben­be­re­ic­he. Sie alle wer­den ein­ge­ric­htet und for­tla­u­fend betre­ut von unse­rem Infor­ma­ti­ker Joac­him Gabler, der sich auch gedul­dig der vie­len Fra­gen und Pro­ble­me der PC-Neu­l­inge annimmt. Sei­ne Mut­ter, Frau Hei­di Gabler, küm­mert sich wei­ter­hin um die Bibli­ot­hek und schult nic­ht nur unse­re drei Bibli­ot­he­k­are, son­dern zwe­i­mal jähr­lich auch ande­re in kirc­hlic­hen Bibli­ot­he­ken tät­ige Per­so­nen in unse­rem Haus. Wir sind auch froh und dank­bar, dass unser Obl­ate Fr. Bern­hard (Wolf­gang) Perc­her­ma­i­er aus Münc­hen mehr­mals im Jahr zur Mit­hil­fe gekom­men ist. Mit Umsic­ht orga­ni­si­er­te er auch geme­in­sam mit Präfekt Dia­kon Este­rer für sei­ne Mari­a­ni­sc­he Män­ner-Kon­gre­ga­ti­on vom Bür­ger­sa­al in Münc­hen die Exer­zi­ti­en, die Abt Tho­mas für die Soda­len und ihre Ehe­fra­u­en zu Chri­s­ti Him­mel­fa­hrt (6.–10. Mai) gehal­ten hat. Er war den Teil­ne­hmern bere­its bekannt, weil er im ver­gan­ge­nen Jahr zum Hau­pt­fest das Pon­tifi­ka­lamt mit Pre­digt und Andac­ht in Münc­hen gehal­ten hatte.

Vier bei uns tät­ige und gesc­hätz­te Män­ner ver­s­tar­ben im Beric­hts­ja­hr. Herrn Max Luga­u­er (64) aus Aben­s­berg, der jahre­lang als Schre­i­ner der Fir­ma Schmid in allen Bere­ic­hen des Klo­s­ters tätig war, war nur eine sehr kur­ze Zeit des Ruhe­s­tan­des gegönnt. Am 8. Juni end­ete nach lan­ger Krank­he­it sein irdi­sc­her Pil­ge­rweg. In Lup­burg ver­s­tarb am 28. Juli Herr Karl Men­ner (53), Res­ta­u­ra­tor bei der Fir­ma Pre­is, der — schon von sei­ner schwe­ren Krank­he­it geze­ic­hnet — die Res­ta­u­ri­e­rung der Hoc­hal­tar-Figu­ren noch vol­len­den konn­te. P. Leo­pold tra­u­ert um die bei­den Rec­hnung­s­prüfer der HVHS, Herr Dipl. Ing Thi­el und Herr Dr. Raa­be, die kurz hin­te­re­i­nan­der ver­s­tar­ben. Ein tra­gi­sc­her Tode­s­fall ere­i­g­n­ete sich am 12. Juli in unse­rem Klo­s­ter­gar­ten. Von einer Behin­der­ten-Gru­ppe wur­de ein Mann als ver­misst gemel­det, als er nic­ht zur Abfa­hrt des Rei­se­bus­ses zur Stel­le war. Die Feu­e­rwe­hr suc­hte wei­träu­mig das Gelän­de im und um das Klo­s­ter ab. Nach eini­ger Zeit wur­de die Leic­he des Verun­glück­ten gefun­den, der vom Fra­u­en­berg herab­ge­s­türzt war. Die­ser und aller uns gemel­de­ten Ver­s­tor­be­nen gedac­hten wir im Gebet: Mögen sie ruhen in Got­tes Frieden.

Am 8. Okt­ober fand die Mit­gli­e­der­ver­sammlung des “Vere­ins der Fre­un­de der Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg” statt, bei der in die­sem Jahr auch Neu­wa­hlen anstan­den. 1. Vor­sit­zen­der Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­me­i­er, 2. Vor­sit­zen­der Abt Tho­mas, Schatz­me­i­s­ter Direk­tor Oswald Fre­idl und Schri­ft­führer Anton Röhrl wur­den in ihren Ämtern durch die Mit­gli­e­der bestätigt.

Nic­ht nur Tou­ri­s­ten-Gru­ppen, ein­zel­ne Aus­flügler, Tagung­s­te­il­ne­hmer usw. kom­men zum Klo­s­ter. Auch der Kon­vent bekommt immer wie­der per­sön­lic­he Gäs­te. Ein­ige möc­hten wir an die­ser Stel­le nen­nen: Am 9. Janu­ar besuc­hte Herr Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Wal­ter Zit­zel­sber­ger mit Gat­tin die Abtei, um sich per­sön­lich ein Bild vom Fort­gang der Reno­vi­e­run­gen zu mac­hen. Eben­falls im Janu­ar war Altabt Emme­ram aus Met­ten mit Abt Edel­bert aus Ettal und Altabt Bern­hard aus Sche­yern zu Gast. Wir gra­tu­li­er­ten ihm noch nac­hträglich zu sei­nem 30. Abt­swe­i­he­tag. Tags dara­uf besuc­hte uns Kel­he­ims Bür­ger­me­i­s­ter Heinz Reic­he. Bei der Kom­mu­na­lwa­hl mus­s­te er sein Amt an Fritz Matt­hes abg­eben. Am 16. März kam Abt Alku­in aus Han­gar, Tan­sa­nia. Im April fand bei uns das “Kle­i­ne Äbte­tref­fen” statt, bei dem Rohr, Plank­s­tet­ten, Sche­yern und Nie­de­ral­ta­ich ver­tre­ten waren. Im April kam Bisc­hof Paul Iby mit zahl­re­ic­hen Pri­e­s­tern sei­nes Bis­tums Eisen­stadt zu einem Kurz­be­such. Am 1. Mai war unser Klo­s­ter Ziel eines Aus­flu­ges der deut­sc­hs­prac­hi­gen Kapu­zi­ner-Pro­vin­zi­a­le, die in Eic­hs­tätt tag­ten. Ihre Novi­zen (vier an der Zahl) folg­ten Ende Sep­tem­ber. Viel Pro­mi­nenz kam zur Eröffnung der zwe­i­ten Aus­s­tel­lung zeit­ge­nös­si­sc­her Kunst “Wel­ten­bur­ger Spu­ren”, die Herr Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Wal­ter Zit­zel­sber­ger am 19. Juli in Anwe­sen­he­it zahl­re­ic­her Gäs­te und Kun­st­fre­un­de eröffn­ete. Der Vere­in “Aus­tel­lungs­ha­us für chri­s­tlic­he Kunst e.V.”, Münc­hen, und die BMW AG Werk Regen­s­burg ermöglic­hten die­ses Pro­jekt durch eine gro­ßzüg­ige finan­zi­el­le För­de­rung. Ihnen sei auch an die­ser Stel­le herz­lich gedankt. Die “Wel­ten­bur­ger Spu­ren” 2002/2003 ste­hen unter dem Thema “Tugen­den — Wer­te — Wan­del”, zu dem am 8. Okt­ober auch eine anre­g­ende Podi­ums­di­s­kus­si­on im Fest­sa­al statt­fand. Den Anstoß zu die­ser The­me­nwa­hl gab der 200. Gedenk­tag der Säku­la­ri­sa­ti­on im kom­men­den Jahr. Die mei­s­ten Expo­n­ate sind noch bis 2003 zu sehen. Beson­ders ver­di­ent gemac­ht um die Aus­s­tel­lung hat sich der Bild­ha­u­er Alfred Bösc­hl aus Adl­ha­u­sen durch Idee, Kon­ze­pt und Orga­ni­sa­ti­on. Sein Werk ist inzwi­sc­hen beli­eb­tes Foto­ob­jekt der Tou­ri­s­ten gewor­den. Es zeigt vor der Kirc­hen­fas­s­ade auf einem sec­hs Meter hohen Baum­s­tamm Abt Mau­rus Bäc­hl, den Erba­u­er der Asam-Kirche.

Am 16. Janu­ar hat­te Papst Johan­nes Paul II. das Rück­tritt­s­ge­such unse­res Diöze­san­bi­sc­hofs Man­fred Mül­ler ange­nom­men. Wei­hbi­sc­hof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger wur­de zum Diöze­sa­nad­mi­ni­s­tra­tor gewählt. Seit­her bete­ten wir oft in den Für­bit­ten und beim abend­lic­hen Rosen­kranz um einen guten neu­en Bisc­hof. In der gle­ic­hen Inten­ti­on hiel­ten wir auch mehr­mals das Kon­ven­tamt. Am 1. Okt­ober läu­te­ten dann nach dem mit­täglic­hen “Ange­lus Domi­ni” eine Vier­tel­stun­de säm­tlic­he Gloc­ken. In Rom und Regen­s­burg wur­de ver­kün­det, daß der Papst Prälat Prof. Dr. Ger­hard Ludwig Mül­ler zum neu­en Bisc­hof von Regen­s­burg ernannt hat. Der Ernann­te war seit 1986 Pro­fes­sor für Dog­ma­tik an der Theo­lo­gi­sc­hen Fakul­tät der Ludwig-Maxi­mi­li­an-Uni­ver­si­tät in Münc­hen. Er bere­i­t­ete sich im Novem­ber eine Woc­he in unse­rem Kon­vent auf die Bisc­hof­swe­i­he am Chri­st­königs­sonn­tag, 24. Novem­ber, vor. In die­sen Tagen ver­fas­s­te er auch sei­nen ers­ten Hir­ten­bri­ef. Die Gläu­bi­gen unse­res Bis­tums Regen­s­burg wer­den ihn am ers­ten Advent hören. Des­halb erin­nert Bisc­hof Ger­hard Ludwig darin an die “Ankun­ft Got­tes in unse­rem Her­zen, in unse­ren Fami­li­en, Geme­in­den und Geme­in­sc­ha­f­ten. Im Advent sol­len wir uns ver­ti­e­ft darüber Gedan­ken mac­hen, was die Ankun­ft Got­tes in der Welt für uns Chri­s­ten und für alle Men­sc­hen bede­u­tet. Die Fro­he Bot­sc­ha­ft vom Sohn Got­tes, der für uns Men­sch wur­de, ist das schön­ste Gesc­henk, das wir unse­ren Mit­men­sc­hen mac­hen können.”

Die­se Wor­te unse­res neu­en Bisc­hofs mögen nic­ht nur uns im Bis­tum Regen­s­burg, son­dern Sie alle, die mit unse­rem Kon­vent ver­bun­den sind, ermu­ti­gen und ermun­tern. In die­sem Sin­ne wün­sc­hen wir Ihnen einen gese­g­ne­ten Advent, ein fro­hes Wei­hnac­ht­s­fest und Got­tes Schutz und Gele­it durch das neue Jahr,

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 2003

Advent 2002 — Advent 2003

Seit eini­gen Jahren brin­gen vie­le Men­sc­hen mit dem Namen “Wel­ten­burg” nic­ht nur Dona­u­durc­hbruch, Asam­kirc­he und Klo­s­ter­bi­er in Verbindung,sondern auch Hoc­hwas­ser. Zu Jahre­s­be­ginn führ­te der Strom so viel Was­ser, daß die Seg­nung der Donau an Ersc­he­i­nung des Herrn, 6. Janu­ar, von der Stra­ße aus am Donau-Tor erfolg­te, da der Kies­s­trand über­flu­tet war. Das gan­ze Jahr hin­durch zeig­te sich die Donau aber dann von ihrer gegen­sätz­lic­hen Seite. Über vie­le Woc­hen hinweg war auf­grund des Jahr­hun­dert­som­mers mit viel Son­nen­glut, aber kei­nem Regen, der Was­ser­s­tand so nie­drig, daß kei­ne Schif­fe mehr fahren konn­ten, bre­ite Kie­s­bän­ke ent­s­tan­den und stel­le­nwe­i­se der Fluß sogar zu Fuß übe­rqu­ert wer­den konnte.

Ein solc­hes “Auf und Ab” zeig­te sich aber nic­ht nur an unse­rem Donau-Strom. Auch der Kon­vent durc­hleb­te in die­sem Jahr — 200 Jahre nach der Auf­he­bung des Klo­s­ters durch die Säku­la­ri­sa­ti­on — Höhen und Tie­fen. Zwar bli­eb die Zahl der Kon­ven­tu­a­len nach außen hin kon­stant — aber zwei bzw. drei Mit­brüder ver­li­e­ßen das Klo­s­ter. Einer kehr­te wie­der zurück, zwei neue began­nen ihren Beru­fung­sweg bei uns bzw. set­zen die­sen hier fort.

Fr. Anto­ni­us wollte in das Schot­ten­sti­ft in Wien über­tre­ten, kehr­te aber nach sei­ner halb­jähri­gen Probe­ze­it von dort am 6. Okt­ober nach Wel­ten­burg zurück. Er ist jetzt in der Win­ter­ze­it mit eini­gen Mit­brüdern im Klo­s­ter­la­den tätig.

Am 5.Juli ver­li­eß P. Eus­ta­si­us das Klo­s­ter. Er möc­hte zu den Brüdern vom Geme­in­sa­men Leben (Augu­s­ti­ner-Chor­he­rren der Win­des­he­i­mer Kon­gre­ga­ti­on) in Maria Bron­nen (Süd­sc­hwar­zwald) über­tre­ten. Momen­tan befin­det er sich in der Gebets­s­tät­te Heroldsbach.

Zum 1. Sep­tem­ber ver­li­eß nach 20 Jahren P. Tho­mas Wel­ten­burg, um als Seel­sor­ger im Erz­bi­s­tum Bam­berg zu wir­ken, wie er es bere­its von 1992 — 1995 getan hat­te. Ihm wur­den die Pfa­rre­i­en St. Hedwig/Kulmbach und Mot­sc­hen­bach ver­li­e­hen. Beide Patres sind zunäc­hst für drei Jahre exklaustriert.

Die bei­den Mit­brüder waren als Pfa­rr­vi­kar bzw. Pfa­rrad­mi­ni­s­tra­tor in Teu­er­ting und Ein­muß geme­in­sam tätig gewe­sen. Durch ihren Weg­gang mußte die Pfa­rr­se­el­sor­ge des Klo­s­ters neu orga­ni­si­ert wer­den. Auf­grund des Regen­s­bur­ger Pas­to­ral­pla­nes zur Grün­dung von Pfa­rr­ver­bän­den im Deka­nat bzw. Bis­tum stan­den wir vor der Alter­na­ti­ve, entwe­der alle bis­he­ri­gen Geme­in­den wei­ter­zu­führen oder auf­zu­g­eben. Im Sen­i­o­ren­ka­pi­tel ent­sc­hi­e­den wir uns, säm­tlic­he bis­he­ri­gen Seel­sor­ge­or­te zu einem Pfa­rr­ver­band zusam­men­zu­le­gen und durch ein Seel­sor­ge­te­am unter der Lei­tung von P. Josef als Pfa­rrer von Wel­ten­burg zu betreuen.

Das mac­hte natür­lich auch eine Verän­de­rung der Got­tes­di­en­st­ze­i­ten und eini­ger ande­rer Geg­eben­he­i­ten notwen­dig. Die­se wur­den mit jedem der Pfa­rr­ge­me­in­de­räte und mit säm­tlic­hen Kirc­hen­p­fle­gern bes­proc­hen. Der Pfa­rr­bri­ef wird für alle geme­in­sam ers­tellt. Es bewährt sich, daß Frau Mart­ha Kögl­me­i­er bere­its im Pfa­rr­büro ein­ge­ar­be­i­tet ist und nun auch für alle Orte die Verwal­tung der Meßs­ti­pen­di­en über­nom­men hat.

Ange­sic­hts der Ver­lu­s­te an Mit­brüdern war es Mut mac­hend, daß unser Kon­vent auch Zuwac­hs erhal­ten hat­te. Am 22. Juni traf P. Boni­fa­ti­us Mül­ler aus der Abtei Sieg­burg ein mit der Absic­ht, in unser Klo­s­ter über­zu­tre­ten. Nach Abla­uf der Probe­ze­it von sec­hs Mona­ten wird die Ent­sc­he­i­dung über den end­gül­ti­gen Über­tritt fal­len. Er war bis­her Kurat auf der Fra­u­e­nin­sel im Chi­em­see und Spi­ri­tu­al bei den Benediktinerinnen.Daraus ergab sich auch, daß wir dort­hin unse­ren Kon­ven­ta­u­s­flug am 13. Okt­ober unter­na­hmen. Am frühen Mor­gen fuhren wir mit drei Autos los und setz­ten mit einem Son­der­sc­hiff über. Wir fei­er­ten mit den Schwe­s­tern das Kon­ven­tamt und erhi­el­ten eine Kirc­hen­führung. Ansc­hli­e­ßend waren wir vom Pfa­rr­ge­me­in­de­rat im Mes­ner­ha­us zum Ste­hem­p­fang ein­ge­la­den und spe­i­s­ten nach der Mit­tags­ho­re vor­züglich beim Inse­lwirt. Nach einer kur­zen Fre­i­ze­it ging es dann schon wei­ter auf die Herre­nin­sel zur Kut­sc­hen­fa­hrt und zur Führung durch das Schloß. Die Ves­per san­gen wir in der dor­ti­gen Mari­en­kirc­he. Auf dem Fes­tland gab es noch ein Aben­des­sen beim Has’nwirt in Rim­s­ting sowie eine inte­res­s­ante Kirc­hen­führung in Ursc­hal­ling. Die gesam­te Orga­ni­sa­ti­on die­ses Tages hat­te P. Boni­fa­ti­us übernommen.

Am Vor­tag des Gro­ßen Fra­u­en­ta­ges (14. August) zog Domi­nik Ste­i­ne­brun­ner aus Todt­nau im Schwar­zwald in unser Klo­s­ter ein, um das Pos­tu­lat zu begin­nen. Er hat­te kurz zuvor mit sehr guten Ergeb­nis­sen am Auf­ba­u­gym­na­i­sum des Semi­nars St. Pirmin/Sasbach das Abi­tur bestanden.

Eine wei­te­re Stär­kung erfu­hr unser Kon­vent durch die Able­gung der Fei­er­lic­hen Pro­feß von Fr. Simon am Chri­st­königs­sonn­tag, 23. Novem­ber. Wir fre­u­en uns, daß sei­ne rei­flic­hen Über­le­gun­gen zu die­sem Ziel geführt haben. Mit gro­ßem Eifer hat er schon vie­les in der neu ein­ge­ric­hte­ten Schre­i­ne­rei gesc­haf­fen. An der Pro­fe­ßfe­i­er nahmen neben sei­ner Mut­ter, sei­nem Bru­der und wei­te­ren Verwand­ten auch Ange­hör­ige sei­ner Aus­bil­dungs­s­tät­te, Schre­i­ne­rei Schmid, Aben­s­berg, teil.

Sein Sil­ber­nes Pri­e­s­ter­ju­bi­läum (8. Dezem­ber) fei­er­te P. Leo­pold bere­its am 3. Okt­ober mit einem gro­ßen Fre­un­de­s­kre­is bei der Mag­na Mater Aus­tri­ae im Wallfa­hrt­sort Mari­a­zell. Wei­hbi­sc­hof Dr. Hel­mut Krätzl aus Wien, der ihm vor 25 Jahren die Pri­e­s­te­rwe­i­he ges­pen­det hat­te, hielt dabei die Festpredigt.

P. Gre­gor orga­ni­si­er­te das Hau­pt­fest für die Herz-Mariä-Bru­der­sc­ha­ft in die­sem Jahr in beson­de­rer Wei­se. Er lud dazu sei­nen Stu­di­en­fre­und Wei­hbi­sc­hof Dr. Karl-Heinz Wie­se­mann (Erz­bi­s­tum Pader­born) ein, der das Pon­tifi­ka­lamt sowie die ansc­hli­e­ß­ende Sakra­ment­s­pro­zes­si­on hielt.

Ein hera­u­s­ra­gen­des Fest war die Einwe­i­hung des Bene­dik­tu­s­brun­nens im neu­ge­s­tal­te­ten Innen­hof des Kre­uz­gan­ges. Unser Hwst. Herr Diöze­san­bi­sc­hof Dr. Ger­hard Ludwig Mül­ler fei­er­te am Abend des Hoc­hfe­s­tes des hl. Bene­dikt, 11. Juli, das Pon­tifi­ka­lamt. Ansc­hli­e­ßend zog die gro­ße Schar der Gäs­te geme­in­sam in den Kre­uz­gar­ten zur Segens­fe­i­er. Unter ihnen waren auch Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Wal­ter Zit­zel­sber­ger und Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­me­i­er. Der Brun­nen wur­de vom Bild­ha­u­er Alfred Bösc­hl aus Adl­ha­u­sen nach Moti­ven der Bene­dik­tu­s­v­ita gesc­haf­fen. Er hat­te sich ein­ge­hend mit der Ges­talt unse­res Orden­s­grün­ders befasst, hat­te die Orte sei­nes Wir­kens in Ita­li­en, Sub­i­a­co und Mon­te Cas­si­no, auf­ge­suc­ht, um die­se Bron­ze­pla­s­tik zu schaf­fen. Auf drei schräg übe­re­i­nan­der geleg­ten Ste­in­blöc­ken, aus denen das Was­ser fli­e­ßt, ste­ht ein Bene­dikt in jugend­lic­hem Alter. Sei­ne Ges­tik lädt ein, den Weg des gei­s­tlic­hen Auf­s­ti­egs mit­zu­ge­hen. Am Gurt­ge­sims der Fas­s­ade korre­s­pon­di­ert das Attri­but des Hei­li­gen, der Rabe mit dem ver­gi­f­te­ten Brot im Schna­bel. Daß die Idee eines Brun­nens umge­setzt wer­den konn­te, ver­dan­ken wir dem Vere­in der Fre­un­de und wei­te­ren För­de­rern, die die finan­zi­el­len Mit­tel auf­ge­brac­ht haben. Ihnen sei auch an die­ser Stel­le noc­hmals ein herz­lic­hes “Vergelt’s Gott” gesagt. Der Bene­dik­tu­s­brun­nen stellt eine gro­ße Bere­ic­he­rung sowo­hl für die Klo­s­te­ran­la­ge als auch für das geme­in­sc­ha­f­tlic­he Leben des Kon­ven­tes dar. In den hei­ßen Som­mer­mo­na­ten die­ses Jahres waren wir Mönc­he dort immer wie­der zur abend­lic­hen Rekre­a­ti­on ver­sam­melt. Gle­ic­hze­i­tig ist der Kre­uz­gar­ten wie­der ein Ort der Sammlung und Stil­le geworden.

Zu den Gäs­ten, die uns das Jahr hin­durch mit ihrem Besuch bee­hr­ten, gehören der Hwst. Herr Bisc­hof von Eic­hs­tätt, Dr. Wal­ter Mixa, der Pri­or von Hei­li­gen­kre­uz, P. Dr. Maxi­mi­li­an Heim OCist, Altäb­tis­sin Edel­tra­ud For­s­ter OSB von Eibin­gen, der sche­i­d­ende Dom­de­kan und Per­so­nal­re­fe­rent unse­rer Diöze­se Prälat Franz Hir­sch, der Cari­tas-Direk­tor Msgr. Bern­hard Piendl sowie die Äbte von Met­ten, Plank­s­tet­ten, Sche­yern, Rohr und Nie­de­ral­ta­ich im Rahmen des “Kle­i­nen Äbte­tref­fens”. Ein beson­de­rer Gast war für uns natür­lich Prof. Dr. Hubert Ritt. Er hielt uns vom 7. — 11. Janu­ar die Kon­ven­te­xer­zi­ti­en und sprach dabei über Maria, Petrus und Pau­lus anhand der neu­te­s­ta­men­tlic­hen Schri­ft­s­tel­len. Im Ansc­hluß daran konn­ten wir am Fest der Tau­fe des Herrn im Kon­ven­tamt unse­re Gelüb­de erne­u­ern. In Wel­ten­burg fand die Frühja­hr­vollver­sammlung der AGOM und die Jahre­s­ta­gung der His­to­ri­sc­hen Sek­ti­on der Baye­ri­sc­hen Bene­dik­ti­ne­ra­ka­de­mie statt. Während der Oste­rwoc­he waren die zei­tlic­hen Pro­fes­sen der baye­ri­sc­hen Abte­i­en zur Tri­en­na­len­ta­gung unse­re Gäs­te. Auch die Novi­zen unse­rer Klös­ter konn­ten wir anläßlich des Besuc­hes des Kom­mun­no­vi­zi­a­tes kurz ken­nen­ler­nen. Natür­lich besuc­hten uns auch vie­le Verwand­te, Fre­un­de und Bekannte.

Das Gäs­te­ha­us war gut belegt. Einer Rei­he von Gru­ppen mußte lei­der abge­sagt wer­den, weil manc­hmal die Kapa­zi­täten nic­ht aus­re­ic­hten. Auch für das kom­mende Jahr hat schon eine gro­ße Zahl von Gru­ppen gebucht.

Der größte Teil der Gäs­te kommt aller­dings nic­ht zu uns Mönc­hen, son­dern hat sich das Klo­s­ter mit sei­ner Umge­bung als Aus­flugs­zi­el gewählt. Die Schifffa­hrt durch den Dona­u­durc­hbruch, die berühm­te Asam-Kirc­he, der Bier­gar­ten mit dem Klo­s­ter­bi­er usw. zie­hen jedes Jahr Tau­s­ende von Tou­ri­s­ten an. Etlic­he Gru­ppen — beson­ders in der Zeit nach der Erst­kom­mu­ni­on und der Fir­mung — fei­ern einen Got­tes­di­enst bei uns. Manc­he nehmen auch an unse­rem Stun­den­ge­bet teil.

Für alle gab es in die­sem Jahr gewis­se Ein­sc­hrän­kun­gen und Hin­der­nis­se. Schon ein­gangs wur­de erwähnt, daß lan­ge Zeit kei­ne Schif­fe fahren konn­ten. Aber auch mit dem Auto waren wir nur noch schwer erre­ic­hbar, da in der Asam­s­tra­ße die Fel­sen sani­ert wer­den. Dazu wur­den zwi­sc­hen­ze­i­tlich immer wie­der kür­ze­re Vollspe­rrun­gen vorgenommen.

Aber selbst wenn man das Ziel erre­ic­ht hat­te, gab es noch so manc­he Hür­den zu nehmen. Weil in wei­ten Tei­len der gesam­ten Klo­s­te­ran­la­ge und der Kirc­he in gro­ßem Umfang die Reno­vi­e­run­gen wei­ter­gin­gen, kam es immer wie­der zu tei­lwe­i­sen Spe­rrun­gen. Wur­den an einer Seite Gerüs­te abge­ba­ut, ent­s­tan­den an einer ande­ren sogle­ich wie­der neue.

Den­noch wer­den die Ange­b­ote in der Klo­s­ter­sc­hen­ke, im Gäs­te­ha­us und bei den Kirc­hen­führun­gen wei­ter­ge­führt und den aktu­el­len Geg­eben­he­i­ten ange­pa­ßt. Die Sub­s­tanz­sic­he­rung und Reno­vi­e­rung des Kon­vent- und Abte­i­ge­bäu­des konn­ten im Novem­ber weit­ge­hend abge­sc­hlos­sen wer­den. Die Däc­her sind nun wie­der dic­ht und sta­bil, nac­hdem der gesam­te Dac­hs­tu­hl sani­ert und eine Neu­e­ind­ec­kung vor­ge­nom­men wor­den ist. Eben­so wur­den säm­tlic­he Arc­hi­tek­tur­te­ile in Natur­s­te­in, wie Soc­kel, Fen­ster­ge­wän­de, Tra­uf- und Gurt­ge­sim­se, übe­rar­be­i­tet und die Fas­sa­den neu gestrichen.

Vie­le Besuc­her möc­hten ger­ne das Inne­re von Klo­s­ter und Bra­u­e­rei besic­hti­gen, was nic­ht möglich ist. Um die­sen Inte­res­sen­ten den­noch “Ein­blic­ke” zu gewähren, wird ein Infor­ma­ti­ons- und Bege­g­nungs­zen­trum im bis­he­ri­gen Fel­sen­kel­ler der Bra­u­e­rei erric­htet. Für die­ses Pro­jekt, das im Rahmen des EU-För­der­pro­gramms “Lea­der+” bezu­sc­hu­ßt wird, erfolg­te am 11. Sep­tem­ber der “ers­te Spa­ten­stich” geme­in­sam durch Abt Tho­mas, den Direk­tor der Bra­u­e­rei, Herrn Goss, sowie den zwe­i­ten Bür­ger­me­i­s­ter von Kel­he­im, Herrn StD Fries.

Die­ser Jahre­s­be­ric­ht wird immer im Monat Novem­ber ver­fa­ßt, in dem wir auch beson­ders der Ver­s­tor­be­nen geden­ken. Jeder Pri­e­s­ter­mönch zele­bri­ert dann eine Hl. Mes­se für die Toten der Bene­dik­ti­ner­kon­föde­ra­ti­on. An Aller­se­e­len hal­ten wir nach dem Kon­ven­tamt den fei­er­lic­hen Gru­ft­gang. Auch das Jahr hin­durch geden­ken wir täglich beim Aben­des­sen und vor der Kom­plet der Ver­s­tor­be­nen unse­res Klo­s­ters und fei­ern jeden Monat ein Requ­i­em für sie. In die­sem Jahr ver­lor am 22. Febru­ar Fr. Rupert sei­nen Vater, Herrn Erhard Bitz, den er noch ein­mal kurz vor sei­nem Tod besuc­hen konn­te. Am 17.September ver­s­tarb Frau Agat­he Gut, eine Schwe­s­ter unse­res ver­s­tor­be­nen Fr. Bern­hard. Am 26. Okt­ober ver­s­tarb der Schwa­ger unse­res Altab­tes, Herr Anton Seitz, der sich durch ein­ige schmi­e­de­e­i­ser­ne Wer­ke auch in unse­rem Klo­s­ter vere­wigt hat. Von Bede­u­tung ist, daß ger­ade in die­sem Gedenk­ja­hr der Klo­s­te­ra­uf­he­bung 1803 auf dem Süd­lic­hen Fri­ed­hof in Münc­hen das Grab­feld des letz­ten Abtes, Bene­dikt Wer­ner, auf­ge­fun­den wor­den ist: Da die­ses aber ansc­hli­e­ßend von der bekann­ten Fami­lie Tho­ma verwen­det wor­den war, wird es nic­ht möglich sein, nach noch vor­han­de­nen Gebe­i­nen zu suc­hen, um die­se in sein Klo­s­ter zurück­zu­führen. Das Grab soll durch einen schlic­hten Gedenk­s­te­in gekenn­ze­ic­hnet wer­den, um es nic­ht in Ver­ges­sen­he­it gera­ten zu las­sen. Mit dem Tod wur­den wir auch am 22. März kon­fron­ti­ert. Vor den Augen sei­ner Fre­un­din stürz­te in der dem Klo­s­ter gege­nüber­li­e­gen­den Fel­swand ein Klet­te­rer ab. Sei­ne Leic­he konn­te erst nach einer aufwen­di­gen Ber­gung­sak­ti­on gefun­den werden.

Natür­lich ver­ges­sen wir auch die Leben­den nic­ht. Immer wie­der schli­e­ßen wir unse­re Ange­höri­gen, Fre­un­de und Wohl­täter in unser für­bit­ten­des Gebet ein. Die­ses möc­hten wir Ihnen auch für das kom­mende Jahr ver­s­prec­hen. So wün­sc­hen wir Ihnen eine besinn­lic­he Advents­ze­it, ein fro­hes Wei­hnac­ht­s­fest und Got­tes begle­i­ten­den Schutz für das Jahr des Herrn 2004.

Ihre Mönc­he von Weltenburg

Jahresbericht 2001

Advent 2000 — Advent 2001

“Die Hei­li­gen kom­men wie­der.” Unter die­sem Titel wur­de vor über 25 Jahren ein Buch über die Hei­li­gen und ihre Vere­hrung veröf­fen­tlic­ht. In die­sem Jahr kön­nen wir die­sen Buc­hti­tel sehr wör­tlich nehmen und ihn über den Hoc­hal­tar unse­rer Kirc­he schre­i­ben. Fast drei Jahre zeig­ten sich zahl­re­ic­he Besuc­her der Abte­i­kirc­he ent­täu­sc­ht, als sie bei ihrem Betre­ten den gesam­ten Hoc­hal­tar ein­ge­rüs­tet fan­den. Ledi­glich ein rie­si­ges Foto deu­t­ete an, was sonst hin­ter den Abdec­kun­gen zu sehen war. Im Okt­ober war es nach fast drei Jahre dau­ern­den Arbe­i­ten so weit. Die Vor­hän­ge konn­ten abge­nom­men und dann auch das Gerüst abge­ba­ut wer­den. St. Georg, der Drac­he und die Prin­zes­sin ers­tra­hlen in neu­em Glanz. Auf­merk­sa­me Beo­bac­hter kön­nen auch gle­ich Verän­de­run­gen gege­nüber dem frühe­ren Aus­se­hen fest­s­tel­len. Man hat bei der jet­zi­gen Res­ta­u­ri­e­rung die Ori­gi­nal­fas­sung von Egid Qui­rin Asam wie­der her­ge­s­tellt. Am auf­fäl­lig­s­ten ist das bei den bei­den Assi­s­tenz­fi­gu­ren St. Mar­tin und St. Mau­rus zu beo­bac­hten. Die früher Gold gefas­s­ten Figu­ren ersc­he­i­nen nun in elfen­be­in­far­be­nem Weiß. Die Lei­tung der Maßna­hme lag in der Hand des Sta­a­tlic­hen Hoc­hba­u­am­tes Lands­hut unter fac­hlic­her Bera­tung durch das Baye­ri­sc­he Lan­de­samt für Denk­mal­p­fl­ege. Die Arbe­i­ten führ­te die Fir­ma Pre­is et Pre­is aus Par­s­berg aus. Feder­führend vor Ort war vor allem Herr Res­ta­u­ra­tor Karl Men­ner. Die Häl­f­te der Kos­ten wur­de von der PRO­JU­VIS-Sti­f­tung über­nom­men, wofür Herrn Dic­ker und den Mit­gli­e­dern sei­nes Sti­f­tung­s­ra­tes unser aufric­hti­ger und tief emp­fun­de­ner Dank gilt. Die ande­re Häl­f­te wur­de durch den Fre­i­s­ta­at Bayern finan­zi­ert. Lei­der wird die Fre­u­de über den fre­i­en Blick nic­ht lan­ge währen. Für den näc­hs­ten Res­ta­u­ri­e­rung­sab­sc­hnitt wird Anfang des neu­en Jahres 2002 der Alta­rra­um bald ein­ge­rüs­tet. Vora­us­sic­htlich wer­den sich die Arbe­i­ten bis zum Jahre 2007 in mehre­ren Bau­ab­sc­hnit­ten von vor­ne nach hin­ten im Kirc­hen­ra­um hin­zi­e­hen. Eben­so beginnt im kom­men­den Jahr die Sani­e­rung der Dac­hkon­struk­ti­on ein­sc­hli­e­ßlich der Dac­hdec­kung sowie der Fas­sa­den der Abteikirche.

Die Sub­s­tanz­sic­he­rung und Res­ta­u­ri­e­rung des Kon­vent­ge­bäu­des geht zügig voran. An den Außen­fas­sa­den und den Däc­hern zeig­ten sich umfan­gre­ic­he Schäden. Der Ost­flügel und ein Drit­tel des Nord­flügels sind nun fer­tig. Für den Ost­flügel bes­te­ht eine sta­a­tlic­he Bau­last, da er nach der Säku­la­ri­sa­ti­on als Pfa­rr­hof dien­te. Mit der Arc­hi­tek­ten­le­i­s­tung und der Bau­le­i­tung wur­de sowo­hl vom Sta­a­tlic­hen Hoc­hba­u­amt als auch von der Abtei Herr Arnulf Magerl, Ober­tra­u­bing, bea­u­f­tragt. So wis­sen wir die Bewäl­ti­gung die­ser umfan­gre­ic­hen Maßna­hme wie­der in kom­pe­ten­ten Hän­den, die sich bei frühe­ren Pro­jek­ten schon bewährt haben. Weit­ge­hend konn­ten die Arbe­i­ten an hei­mi­sc­he Fir­men aus unse­rer Umge­bung ver­g­eben wer­den. Im April began­nen die Vorar­be­i­ten im Klo­s­ter­gar­ten. Anfang Mai mus­s­ten die­se vorüber­ge­hend kurz ein­ge­s­tellt wer­den, da beim Erric­hten der Bau­s­tra­ße Ske­let­tre­s­te gefun­den wur­den. An die­ser Stel­le östlich der Apsis der Kirc­he befand sich früher der Klo­s­ter­fri­ed­hof. Die Gebe­i­ne wur­den nach einer Prüfung durch Arc­häo­lo­gen in der Gru­ft an der Süd­se­ite der Kirc­he bei­ge­setzt. Eine wei­te­re Ver­zöge­rung gab es im Juli. Ein schwe­rer Sturm, der in Kel­he­im ein Tode­so­p­fer for­der­te, zog eine Spur der Verwüs­tung durch ganz Süd­de­ut­sc­hland; dabei wur­den die Pla­nen des Schutz­dac­hes weg­ge­ris­sen, so daß Rege­nwas­ser durch die Stuck­dec­ke in die Bibli­ot­hek ein­drang. Ange­sic­hts solc­her Was­ser­sc­häden von oben sind wir froh, dass nun end­lich die gro­ßen Hoc­hwas­ser­sc­häden des Jahres 1999 fast vollstän­dig beh­oben sind. In die­sem Zusam­men­hang ist auch die Sakri­s­tei kom­plett reno­vi­ert wor­den. Die Stuc­ka­tur und die gro­ßen Gemäl­de leuc­hten in neu­em Glanz. Nach einem etwa zwe­i­jähr­ig­em Pro­vi­so­ri­um im Kla­u­sur­gang der ers­ten Eta­ge sind wir mit dem Sakr­istan, P. Josef, froh, wie­der die Sakri­s­tei nut­zen zu können.

Auch die Dorf­kirc­he konn­te inzwi­sc­hen wie­der­her­ge­s­tellt wer­den. Am Pfings­mon­tag wei­hte Abt Tho­mas den neu­en Volk­sal­tar aus Kel­he­i­mer Mar­mor, der vom Bild­ha­u­er Mar­kus Wur­mer aus Hau­sen gefer­tigt wor­den war. Seit die­sem Tag kön­nen P. Josef, P. Gre­gor und P. Step­han dort wie­der Got­tes­di­en­ste fei­ern. Aller­dings mus­s­ten die Auße­nar­be­i­ten am Turm noch fort­ge­setzt wer­den, so dass erst zum Kirc­hwe­i­hfest im Okt­ober der Absc­hluss der Reno­vi­e­run­gen gefe­i­ert wer­den konn­te. Eine wei­te­re Altar­kon­se­kra­ti­on nahm Abt Tho­mas nach Ende der mehr­jähri­gen Reno­vi­e­run­gen am Chri­st­königs­sonn­tag, 25.XI., in der Fili­al­kirc­he Ober­sc­ham­bach vor, die von P. Tho­mas und P. Eus­ta­si­us betre­ut wird. Beide arbe­i­ten daran, die Seel­sor­ge der bis­her unab­hän­gig exi­s­ti­e­ren­den Pfa­rrei Teu­er­ting und der Expo­si­tur Ein­muß (jewe­ils mit ihren Fili­al­ge­me­in­den) stär­ker zusam­men­zu­führen. Für die­se war es eben­falls schon die zwe­ite Alta­rwe­i­he in die­sem Jahr. Wei­hbi­sc­hof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger hat­te den neu­en Volk­sal­tar in der Fili­al­kirc­he Unte­rwend­ling gewe­i­ht. Wei­te­re Res­ta­u­ri­e­rung­sar­be­i­ten gibt es der­ze­it in der Fili­al­kirc­he Reis­sing sowie in Thal­dorf, wo P. Pri­or Bene­dikt regel­mäßig die Sonn­tag­s­got­tes­di­en­ste hält. Ange­sic­hts so vie­ler Bau­ma­ßna­hmen spöt­teln manc­he und deu­ten die Orden­sab­kür­zung “OSB” mit “Oh, sie bauen.”

Wic­hti­ger sind aber die “Arbe­i­ten” am Geme­in­sc­ha­fts­l­eben. Wir began­nen das neue Jahr 2001 wie­der mit der gei­s­tlic­hen Zurüs­tung in den Kon­ven­te­xer­zi­ti­en. Darin begle­i­t­ete uns der Altabt von Ger­le­ve, Dr. Cle­mens Schme­ing, der jetzt Spi­ri­tu­al bei den Mit­sc­hwe­s­tern in Eibin­gen ist. Den Absc­hluss bil­d­ete die Gelüb­de­er­ne­u­e­rung in der ers­ten Ves­per vom Hoc­hfest der Ersc­he­i­nung des Herrn. Nach die­ser konn­ten wir unse­ren Kan­di­da­ten Neven Grgic ein­kle­i­den. Er wähl­te sich den in sei­ner Hei­mat Kro­a­ti­en sehr vere­hr­ten hl. Anto­ni­us von Padua zum neu­en Namen­s­pa­tron. Am 18.IV. starb nach schwe­rer Krank­he­it sei­ne Mut­ter, Wil­ma Tro­gr­lic; Fr. Rupert begle­i­t­ete ihn zur Beerdigung.

Nic­ht nur im Novi­zi­at gab es Zuwac­hs, son­dern auch in der Geme­in­sc­ha­ft der Wel­to­bla­ten. Am 22.IX. wur­de nach Been­di­gung des Probe­ja­hres Frau Mar­ga­r­ete Sta­u­di­gl, Würz­burg, end­gül­tig auf­ge­nom­men. Als Patro­nin wähl­te sie sich die hl. Maria Magdalena.

Zum Tag des gott­ge­we­i­hten Lebens waren am 4.II. alle Ordens­le­u­te des Bis­tums zu einer fei­er­lic­hen Ves­per mit Pre­digt des Diöze­san­bi­sc­hofs in den Dom ein­ge­la­den. Als Vor­sän­ger fun­gi­er­te eine zu die­sem Anlass gebil­d­ete Scho­la von Mönc­hen unse­res Klo­s­ters und der Nac­hba­rab­tei Rohr. Der Dom war gut gefüllt und alle waren ansc­hli­e­ßend zu einem Imbiss bei den Schul­sc­hwe­s­tern ein­ge­la­den, um die Möglic­hke­it der Bege­g­nung zu haben.

Am 5.III. konn­ten wir den 75. Geburt­s­tag von P. Cle­mens geme­in­sam mit einer Abord­nung sei­ner frühe­ren Pfa­rrei Teu­er­ting bege­hen. Von den dre­i­ze­hn Mönc­hen im Haus ist er unser Sen­i­or. Er über­nimmt noch Seel­sorg­sa­us­hil­fen und arbe­i­tet außer­halb der Tou­ri­s­ten-Sai­son im Klo­s­ter­la­den mit.

Am Bene­dik­tus-Fest, dem 11.VII. fei­er­ten wir das Sil­ber­ne Abts­ju­bi­läum von Altabt Tho­mas. Im abend­lic­hen Pon­tifi­ka­lamt hielt Abt­präses Dr. Gre­gor Zasc­he die Fest­pre­digt. Ansc­hli­e­ßend war ein gemütlic­hes Bei­sam­men­se­in mit den zahl­re­ic­hen Gäs­ten und den Gläu­bi­gen aus den vom Klo­s­ter betre­u­ten Geme­in­den im Klo­s­ter­hof bei Bier und Brezen.

Von den Gäs­ten, die im Lau­fe des Jahres unser Klo­s­ter besuc­hten, sei­en ein­ige beson­ders genannt. Am 5.IV. traf sich Diöze­san­bi­sc­hof Man­fred Mül­ler mit dem Baye­ri­sc­hen Pres­sec­lub in Wel­ten­burg. An der Fei­er sei­nes 75. Geburt­s­ta­ges am 15.XI. nahm Abt Tho­mas am Pon­tifi­ka­lamt im Hohen Dom in Regen­s­burg teil. Am 3.V. besuc­hte uns Wei­hbi­sc­hof Cor­ne­liu Onila aus Rumäni­en. Drei mal kamen Bisc­höfe aus Süda­fri­ka zu Besuch, die aus dem Bis­tum Regen­s­burg stam­men­den Oswald Hir­mer (Umt­ata) und Hubert Buc­her (Bet­hle­hem) sowie der Fran­zi­s­ka­ner Mic­ha­el Rowland (Dun­dec). An den Pri­e­s­te­re­xer­zi­ti­en im Novem­ber nahm Bisc­hof Vik­tor von Aug­s­burg teil. Es war seit sei­nem Besuch als Abt­pri­mas am 2.X.1986 sein ers­ter Besuch in Wel­ten­burg. Aus dem Kre­is der Äbte weil­te über die bewähr­ten Refe­ren­ten beim Kom­mun­no­vi­zi­at und dem “Kle­i­nen Äbte­tref­fen” hina­us Abt Lawren­ce aus Ram­s­g­ate (England) ein­ige Tage bei uns. Zwei mal spen­de­ten uns Neu­pri­e­s­ter den Pri­miz­se­gen. Am 8.VI. kam Rap­ha­el Schli­ebs mit mehre­ren Alum­nen aus Pader­born und am 10.VII. P. David Riedl aus dem Nac­hbar­klo­s­ter Rohr, dem Abt Tho­mas die Pri­miz­pre­digt bei der Hei­mat­pri­miz in Neu­sorg hielt.

Das Kon­ven­tl­eben wur­de durch manch wei­te­re Ere­i­g­nis­se bere­ic­hert, die üblic­he Fasc­hing­s­fe­i­er mit Bun­tem Pro­gramm im Mar­tins­sa­al, nach der Ansc­haf­fung eines neu­en Trak­tors eine Fahr­ze­ug­se­g­nung mit ansc­hli­e­ßen­der Brot­ze­it im Fre­i­en auf dem Buc­hhof und am 18.VIII. ein Fußballspi­el gegen die Mini­s­tran­ten (es wur­de 4:1 gewon­nen — im Rück­s­pi­el gab es Revanc­he: 3:5 verloren).

Das ers­te Spi­el war Bes­tand­te­il von zehn­tägi­gen TV-Dre­har­be­i­ten. Die öste­rre­ic­hi­sc­he “Tel­lux” Film­ge­sellsc­ha­ft ers­tellte für das Baye­ri­sc­he Fern­se­hen und für das ORF einen 45minütigen Film über unse­ren Kon­vent. Regis­se­ur Vol­ker Schmidt hat­te nach öfte­ren inten­si­ven Vor­ge­s­präc­hen das Dre­hbuch gesc­hri­eben und die Auf­na­hmen gele­i­tet. Vor­ge­se­he­ne Sen­de­ter­mi­ne sind Sonn­tag, 23. XII., 16.30 Uhr (Pro­gramm 3 sat), 1.Weihnachtsfeiertag 25.XII, 19.00 Uhr (3. Pro­gramm Baye­ri­sc­hes Fern­se­hen) und Dien­stag, 5.II.2002, 19.30 Uhr (3. Pro­gramm Baye­ri­sc­hes Fern­se­hen). Im Rahmen einer Serie über Klös­ter an der Donau wur­de der Film für die Rei­he “Sta­ti­o­nen” im Baye­ri­sc­hen Fern­se­hen gedre­ht. Die Sen­de­ter­mi­ne im Öste­rre­ic­hi­sc­hen Fern­se­hen sind noch nic­ht bekannt.

Der dies­jähr­ige Kon­ven­ta­u­s­flug ging am 18.IX. nach Fre­i­sing. Der Direk­tor des Diöze­sa­n­mu­se­ums, Dr. Ste­i­ner, hielt uns eine umfan­gre­ic­he Führung durch die Son­de­ra­us­s­tel­lung “St. Georg, der Rit­ter mit dem Drac­hen”. Mehre­re Auf­sät­ze des Kata­logs mit dem gle­ic­hen Titel dien­ten uns später als Tisc­hle­sung, die uns unse­ren Patron unter ver­sc­hi­e­de­nen Gesic­ht­s­punk­ten neu nahe brac­hten. Das Mit­ta­ges­sen nahmen wir im Bräu­s­tüberl von Wei­hen­step­han ein. Dann folg­ten Führun­gen durch den Dom mit Für­s­ten­gang und durch die Dom­bi­bli­ot­hek, deren Bes­tän­de z.T. auf den letz­ten Wel­ten­bur­ger Abt vor der Säku­la­ri­sa­ti­on, Bene­dikt Wer­ner, zurück­ge­hen. Er hat­te nach der Klo­s­te­ra­uf­he­bung in Münc­hen gewo­hnt und sei­ne dort auf­ge­ba­u­te umfan­gre­ic­he Pri­vat­bi­bli­ot­hek dem neu­e­rric­hte­ten Semi­nar vererbt. Auf dem Rüc­kweg haben wir in der Fre­i­sin­ger “Wie­s­kirc­he” die Ves­per gesungen.

Die Ver­bun­den­he­it unse­rer Abtei mit ande­ren Klös­tern wird durch gegen­se­i­t­ige Hil­fen, Ein­la­dun­gen, Teil­na­hme an Fes­tlic­hke­i­ten und Beer­di­gun­gen deu­tlich. Darüber hina­us fand in die­sem Jahr das Gene­ral­ka­pi­tel Baye­ri­sc­hen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­ti­on (BBK) statt. Daran nahmen in Nie­de­ral­ta­ich Abt Tho­mas und P. Tho­mas (als gewähl­ter Depu­ti­er­ter) teil. Im Ansc­hluss daran ste­ht jewe­ils in den ein­zel­nen Klös­tern die “Ämte­rer­ne­u­e­rung” und Sen­i­o­re­nwa­hl an. Alle Offi­zi­a­len wur­den bes­tätigt und die bis­he­ri­gen Sen­i­o­ren wie­der gewählt.

Fr. Simon hat inzwi­sc­hen mehr als die Häl­f­te der Lehr­ze­it als Schre­i­ner bei der Fir­ma Schmid in Aben­s­berg absol­vi­ert. Fr. Rupert mus­s­te sich mit einer gerin­gen Apfe­lern­te zufri­e­den geben. Dafür waren die Honi­ger­träge um so erfre­u­lic­her. Dem­näc­hst wird er Honig­gläser mit einem eige­nen Klo­s­te­re­ti­kett ver­se­hen. P. Josef konn­te die Bele­gung im Gäs­te­ha­us wei­ter ste­i­gern. Auch die Zahl der Tage­s­ve­ran­stal­tun­gen hat sich ver­me­hrt. Für Anfra­gen gibt es inzwi­sc­hen eine eige­ne E‑Ma­il-Adres­se: gaestehaus@kloster-weltenburg.de. P. Step­han hat nun das Theo­lo­gi­e­stu­di­um in Salz­burg abge­sc­hlos­sen und begann mit Schul­ja­hre­san­fang am Donau-Gym­na­si­um in Kel­he­im das Fach Reli­gi­on zu unte­rric­hten. Er hält mit P. Gre­gor z.Zt. für den Gebet­s­kre­is einen mehr­mo­na­ti­gen Gla­u­ben­s­kurs. Zusätz­lich zu den Hau­pt­fe­s­ten der Bru­der­sc­ha­f­ten wer­den immer wie­der Ein­ke­hr­ta­ge ange­bo­ten. U.a. refe­ri­er­te dabei die bekann­te Kon­ver­ti­tin Gabri­e­le Kuby. Da mit­tle­rwe­ile immer mehr auswär­t­ige Kirc­hen­führer Gru­ppen nach Wel­ten­burg begle­i­ten, hält P. Leo­pold regel­mäßig spe­zi­el­le “Mus­ter­führun­gen”, so daß es ein eini­ger­ma­ßen ein­he­i­tlic­hes Kon­ze­pt gibt. Beson­ders beli­ebt sind bei den zahl­re­ic­hen und gro­ßen Gru­ppen aus den USA sei­ne musi­ka­li­sc­hen Ein­la­gen, näm­lich der Gesang eines Cho­ral­stüc­kes. Für Anfra­gen, die die HVHS und auch die Kirc­hen­führun­gen betref­fen, wird in Kür­ze fol­g­ende E‑Ma­il-Adres­se zur Ver­fügung ste­hen: info@hvhs-weltenburg.de. Nun kann auch der häu­fig geäu­ßer­te Wun­sch nach Orgel­mu­sik aus unse­rer Abte­i­kirc­he erfüllt wer­den. Eine von P. Step­han vor län­ge­rer Zeit an der his­to­ri­sc­hen Bran­den­ste­in-Orgel ein­ge­s­pi­el­te CD ist jetzt fer­tig­ge­s­tellt wor­den und kann im Klo­s­ter­la­den erwor­ben bzw. auch bes­tellt wer­den. P. Pri­or ist mit dem ste­i­gen­den Umsatz seit der Neu­ge­s­tal­tung des Ladens sehr zufri­e­den. Beson­ders der Buc­hver­ka­uf hat zugenommen.

Während die­se Zei­len gesc­hri­eben wer­den, ist aller­dings schon Win­te­rru­he. Wenn zu Aller­he­i­li­gen die Schifffa­hrt ein­ge­s­tellt wird und bald dara­uf die Klo­s­ter­sc­hen­ke schli­e­ßt, kom­men nur noch vere­in­zelt Gäs­te oder gar Gru­ppen zum Klo­s­ter. Das wis­sen aller­dings ger­ade die Besuc­her des Gäs­te­ha­u­ses zu schät­zen, das ledi­glich über Wei­hnac­hten und während der Kon­ven­te­xer­zi­ti­en gesc­hlos­sen ist. Wir wün­sc­hen auch Ihnen jetzt in den Woc­hen der adven­tlic­hen Vor­be­re­i­tun­gen und zu den gro­ßen Fes­ten ein paar stil­le, besinn­lic­he Tage und dann ein fro­hes und gese­g­ne­tes Wei­hnac­ht­s­fest. Möge für uns alle trotz gro­ßen Lei­des und Schrec­kens auf der gan­zen Welt das Jahr des Herrn 2002 ein Jahr des Fri­e­dens wer­den. Dafür hat auch der Papst wie­der Gli­e­der aller Reli­gi­on­s­ge­me­in­sc­ha­f­ten zum Gebet nach Assi­si ein­ge­la­den (24.I.). Ger­ade wir Klös­ter schli­e­ßen uns dem an und hal­ten das Anli­e­gen in unse­ren Gebe­ten immer wie­der leben­dig. Auch Sie alle mit Ihren kle­i­nen und gro­ßen Anli­e­gen schli­e­ßen wir dank­bar für jede Ver­bun­den­he­it in unser Gebet ein.

Dazu grüßen Sie Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg.

Jahresbericht 2000

Advent 1999 – Advent 2000

„Mil­le­ni­um“

Das Jahr 2000 – und mit ihm das „Hei­l­ige Jahr“ oder „Jubel­ja­hr“- neigt sich dem Ende zu. Am Hoc­hfest der Ersc­he­i­nung des Herrn, dem 6.Januar 2001, wird Papst Johan­nes Paul II. es besc­hli­e­ßen. In die­sem Jahre­s­be­ric­ht scha­u­en wir aber erst ein­mal auf den Anfang zurück. Wir haben das „Hei­l­ige Jahr 2000“ für Wel­ten­burg mit dem fei­er­lic­hen Ein­zug zur Chri­st­met­te durch das Hau­pt­por­tal der Abtei- und Pfa­rr­kirc­he und einem beson­de­ren Ein­gang­s­ri­tus sym­bo­li­sch eröffnet. Wir haben das Jubel­ja­hr auch zum Anlaß genom­men, uns noch mehr mit unse­rer Orden­s­re­gel zu befas­sen. So wur­de begin­nend mit dem I. Advent in die Litur­gie des Nac­ht­ge­be­tes ein neu­es Ele­ment ein­ge­fügt. Nach der Eröffnung der Kom­plet wer­den ein­ige Absc­hnit­te der Bene­dik­tu­s­re­gel vor­ge­tra­gen, an die sich aus­ge­wähl­te zeit­ge­nös­si­sc­he Kurz­kom­men­t­are ansc­hli­e­ßen. Dann folgt eine kur­ze Zeit der Stil­le zur Besin­nung, der das Schuld­be­kennt­nis folgt. Abt Chri­s­ti­an Schütz von Schwe­i­kl­berg hat uns dan­ken­swer­te­rwe­i­se sei­ne Zusam­men­stel­lung der Kurz­kom­men­t­are zur Ver­fügung ges­tellt. Eine ande­re Verän­de­rung gab es auf der Wel­t­ebe­ne unse­res Ordens: Während des Äbte­kon­gres­ses im Sep­tem­ber in Rom trat Abt­pri­mas Mar­cel Roo­ney aus gesund­he­i­tlic­hen Grün­den von sei­nem Amt zurück. Zum Nac­hfol­ger wur­de Erzabt Not­ker Wolf von St. Otti­li­en gewählt. Zu Beginn des Kon­gres­ses hat Papst Johan­nes Paul II. am 3.September mit Papst Pius IX. und Papst Johan­nes XXIII. den Bene­dik­ti­ner Colum­ba Mar­mi­on, Abt von Mared­so­us, in das Ver­ze­ic­hnis der Seli­gen der Kirc­he auf­ge­nom­men. Er leb­te von 1858–1923 und ist beson­ders als gei­s­tlic­her Schri­ft­s­tel­ler bekannt geworden.

Zum Jahre­swec­hsel wur­de die sonst üblic­he Tage­sord­nung verän­dert. Am Sil­ve­s­te­ra­bend wur­de die Kom­plet vor­ver­legt, so daß ansc­hli­e­ßend Zeit zum geme­in­sa­men Fei­ern war. Um 22 Uhr bete­ten wir die Vigil, ansc­hli­e­ßend war die Aus­set­zung des Aller­he­i­lig­s­ten, um das Jahr 2000 in Anbe­tung vor dem Herrn zu begin­nen. Die Mil­le­ni­ums-Fei­er des Fre­i­s­ta­a­tes Bayern wur­de vom 21. — 23. Juli über drei Tage in Regen­s­burg, der alten baye­ri­sc­hen Hau­pt­s­tadt, began­gen. Auf die­sem “Fest der Bayern“, das von einer hal­ben Mil­li­on Gäs­ten besuc­ht wur­de, waren mit den mei­s­ten im Bis­tum ansäs­si­gen Orden­s­ge­me­in­sc­ha­f­ten auch die Bene­dik­ti­ne­rab­te­i­en Rohr, Met­ten und Wel­ten­burg durch einen geme­in­sa­men Infor­ma­ti­ons­s­tand ver­tre­ten. In der Basi­li­ka St. Emme­ram war eine fei­er­lic­he Ves­per der baye­ri­sc­hen Äbte und Äbtis­si­nen, der Bisc­hof Man­fred von Regen­s­burg vor­s­tand. Gei­s­tlic­hes Rüst­ze­ug für das gan­ze Jahr bere­i­t­ete uns in den Kon­ven­te­xer­zi­ti­en vom 9.–14.Januar Pfa­rrer Josef Brand­ner. Der Pri­e­s­ter­se­el­sor­ger des Erz­bi­s­tums Münc­hen-Fre­i­sing führ­te anhand aus­ge­wähl­ter Texte durch das Johan­nes-Evan­ge­li­um. Abt Tho­mas hielt das Jahr über mon­tags die Kon­fe­ren­zen für den Kon­vent, zu denen ein­ige Male auch auswär­t­ige Refe­ren­ten ein­ge­la­den waren. Pater Dr. Jörg Mül­ler, Palot­ti­ner aus Fre­i­sing, sprach zum Thema „Pri­va­tof­fen­ba­run­gen“. Der Bild­ha­u­er Alfred Bösc­hl aus Adl­ha­u­sen ver­suc­hte im Hin­blick auf die Aus­s­tel­lung „Wel­ten­bur­ger Spu­ren 2000“ in das Ver­s­tänd­nis zeit­ge­nös­si­sc­her Kunst ein­zu­führen. Beide The­men reg­ten zu einem eifri­gen Aus­ta­u­sch an.

Kon­vent

Für den Kon­vent gab es in die­sem Jubel­ja­hr mehre­re Anläs­se zu fei­ern. Den Auf­takt bil­d­ete am Hoc­hfest des Heim­gan­ges des hl. Orden­s­va­ters Bene­dikt, dem 21. März, die Zei­tlic­he Pro­feß unse­res Fr. Simon M., durch die er sich für drei Jahre an unse­re Geme­in­sc­ha­ft band. Ende Juli begann der gelern­te Zim­mer­mann eine wei­te­re Lehre als Schre­i­ner bei der Fir­ma Schmid in Aben­s­berg. Am 13.April vol­len­d­ete P. Rap­ha­el das 75. Lebens­ja­hr. Er wirkt immer noch rührig als Seel­sor­ger in der Expo­si­tur Obe­rri­ed am Arber. Den 40. Geburt­s­tag begin­gen in die­sem Jahr Abt Tho­mas M., P. Pri­or Bene­dikt und P. Gre­gor. Am Hoc­hfest des hl. Bene­dikt, des Patrons Euro­pas, am 11.Juli, fei­er­te Altabt Tho­mas in Wel­ten­burg das Gol­de­ne Pri­e­s­ter­ju­bi­läum. Altabt Emme­ram von Met­ten hielt die Fest­pre­digt. Im Ansc­hluß an das abend­lic­he Pon­tifi­ka­lamt wur­den alle, die den Got­tes­de­inst mit­fe­i­er­ten, über 300 Gläu­b­ige, in den Räu­men der Klo­s­ter­sc­hen­ke als unse­re Gäs­te bewir­tet. Ein hera­u­s­ra­gen­des Ere­i­g­nis war die Pri­e­s­te­rwe­i­he von P. Ste­fan am 23. Sep­tem­ber. Aus­ge­rec­hnet zu die­sem Fest wur­de das Klo­s­ter, wie bere­its ein ers­tes Mal in die­sem Jahr am Anfang des Monats August, wie­der vom Hoc­hwas­ser der Donau ein­ge­sc­hlos­sen. Die bei­den Hoc­hwas­ser waren in dem für uns alljähr­lich „gewo­hn­ten“ Aus­maß. Bisc­hof Man­fred und alle Fest­gäs­te mußten über den Fra­u­en­berg kom­men. Der „Loret­to-Gebet­s­kre­is“ aus Salz­burg hat­te die musi­ka­li­sc­he Ges­tal­tung über­nom­men. Tags dara­uf beging P. Ste­fan die Klo­s­ter­pri­miz. Abt Tho­mas M. hielt dazu im sonn­täglic­hen Kon­ven­tamt die Fest­pre­digt. Eine Woc­he später, am 1. Okt­ober, nimmt ein gro­ßer Teil des Kon­ven­tes an der Hei­mat­pri­miz in Dis­tel­ha­u­sen (Tau­ber­bi­sc­hofs­he­im) teil. 1000 Gäs­te aus nah und fern fei­er­ten den Pri­miz­got­tes­di­enst im Fest­zelt mit; die Pre­digt hielt der durch Med­ju­gor­je bekann­te P. Jozo Zov­ko OFM. Der Kon­vent ist zahle­n­mäßig gle­ich groß – bzw. kle­in – gebli­eben, den­noch hat es ein­ige Verän­de­run­gen geg­eben. Anfang Juni wur­de Herr Neven Grgic, ein gebür­ti­ger Kro­ate, als Kan­di­dat auf­ge­nom­men. Er hat das Theo­lo­gi­e­stu­di­um in Eic­hs­tätt mit dem Diplom abge­sc­hlos­sen. Als Auf­ga­ben­ge­bi­et hat er von Fr. Johan­nes, der nach Abla­uf der zei­tlic­hen Gelüb­de am 14. Sep­tem­ber das Klo­s­ter ver­las­sen hat, das Refek­to­ri­um über­nom­men. Am 5. Okt­ober ver­s­tarb nach lan­ger und schwe­rer Krank­he­it die Mut­ter von P. Pri­or, Frau Anna Fle­i­sc­hmann. Abt Tho­mas M. hielt die Beer­di­gung in Hohen­güßbach bei Bam­berg, an der auch mehre­re Mit­brüder teil­na­hmen. Am 16. Okt­ober fand der dies­jähr­ige Kon­ven­ta­u­s­flug statt, heu­er ein­mal nic­ht per Auto oder Bus, son­dern zu Fuß. An einem son­ni­gen Herb­st­tag wan­der­ten wir der Donau entlang nach Neu­s­tadt, wo uns Stadt­p­fa­rrer Johan­nes Hof­mann, der sich unse­rer Geme­in­sc­ha­ft sehr ver­bun­den fühlt, zum Kirc­hwe­i­hma­hl ins neue Alten­he­im gela­den hat­te. Der Geme­in­sc­ha­ft der Wel­to­bla­ten möc­hte sich Frau Mar­ga­r­ete Sta­u­di­gl (Würz­burg) ansc­hli­e­ßen. Sie begann am 24. Sep­tem­ber das Probejahr.

Arbe­it­s­be­re­ic­he

Heu­er gab es eine gan­ze Rei­he von Umbe­set­zun­gen: Zum 1.September wur­de P. Josef M. zum Pfa­rrer von Wel­ten­burg und Sta­u­bing ernannt. P. Tho­mas wec­hsel­te zum gle­ic­hen Ter­min nach Ein­muß und über­na­hm am 1. Novem­ber dazu noch die Pfa­rrei Teu­er­ting, von der P. Cle­mens M. ins Klo­s­ter zurüc­kke­hr­te. Am 26. Novem­ber, dem Chri­st­könig­s­fest, wur­de er von den Gläu­bi­gen beim Fest­got­tes­di­enst und in der ansc­hli­e­ßen­den Fei­er­s­tun­de verab­sc­hi­e­det. P. Eus­ta­si­us been­d­ete sei­ne Tätig­ke­it in Tir­sc­hen­re­uth und wur­de zum Kaplan für Teu­er­ting und Ein­muß ernannt. Der Neu­pri­e­s­ter P. Ste­fan wur­de zwe­i­ter Kaplan in Wel­ten­burg und Sta­u­bing. Nach der Zwang­s­pa­u­se durch die Hoc­hwas­ser­ka­ta­s­trop­he im Vor­ja­hr konn­te Fr. Rupert aus Gar­ten, Obst­bau und Imke­rei gute Erträge lie­fern. Am Nac­hmit­tag des zwe­i­ten Wei­hnac­ht­s­fe­i­er­ta­ges ric­ht­ete der Orkan „Lot­har“ am Buc­hhof etlic­he Schäden an, sowo­hl im Klo­s­te­rwald als auch an den (z.T. erst neu gedeck­ten) Däc­hern. P. Leo­pold kann eine ste­i­g­ende Zahl von Kirc­hen­führun­gen, auch für ame­ri­ka­ni­sc­he Gru­ppen, ver­mer­ken. Er wird dabei von einer gro­ßen Schar von Tou­ri­s­tik­führern, beson­ders aus Kel­he­im und Regen­s­burg, unter­s­tützt. Er hat sie in die Beson­der­he­i­ten der Abte­i­kirc­he und auch in das bene­dik­ti­ni­sc­he Leben ein­ge­führt, daß die Führun­gen in unse­rem Sin­ne gesc­he­hen. Da die Bele­gung in der Bege­g­nung­s­tät­te St. Georg durch P. Josef M. kon­ti­nu­i­er­lich ges­te­i­gert wer­den konn­te, wur­de Frau Mein­zer zusätz­lich für die Rei­ni­gung der Zim­mer ein­ge­s­tellt. Frau Kup­ke wec­hsel­te dabei in die Spe­i­se­säle, hat aller­dings inzwi­sc­hen dort gekün­digt. Chef­koch Wolf­gang Kühnel mit sei­nem Team, aus dem nach lan­gen Kran­ken­ze­i­ten Frau Mei­er aus­sc­hi­ed, mac­ht es möglich, auch größe­re sowie mehre­re Gru­ppen gle­ic­hze­i­tig zu ver­kös­ti­gen. Die nach den Hoc­hwas­ser­sc­häden des Jahres 1999 vollstän­dig neu ein­ge­ric­ht­ete Küc­he mit ihren Neben­räu­men sowie die Gäs­te­s­pe­i­se­zim­mer wur­den am 16. Janu­ar gese­g­net. Ansc­hli­e­ßend war geme­in­sa­mer Kaf­fee mit dem Küc­hen­per­so­nal und unse­ren bei­den Mau­rern. In der Wäsc­he­rei wur­de Frau Stoc­ker zum Schne­i­dern und Aus­bes­sern der Hab­ite neu ein­ge­s­tellt. Mit den Ange­s­tellten unter­na­hm P. Pri­or Bene­dikt am 26. Juli einen Betri­eb­sa­u­s­flug zum Chiemsee.

Rund ums Kloster

Das Jahr 2000 brac­hte für die Bra­u­e­rei ein beson­de­res Jubi­läum „950 Jahre Klo­s­ter­bra­u­e­rei Wel­ten­burg“. Sie ist die älte­s­te Klo­s­ter­bra­u­e­rei der Welt. Aus die­sem Anlaß wur­de eine neue Bier­sor­te, „Anno 1050“, ein­ge­bra­ut, die am 23. Febru­ar vor­ge­s­tellt wur­de. Das Jubi­läum wur­de auch kirc­hlich mit einem fes­tlic­hen Dank­got­tes­di­enst am 2. Juli began­gen, bei dem die H. H. Dom­ka­pi­tu­l­are Robert Hütt­ner und Anton Wil­helm, die Mit­gli­e­der des Verwal­tung­s­ra­tes der Bra­u­e­rei Bisc­hofs­hof in Regen­s­burg sind, kon­ze­le­bri­er­ten. Beson­de­re Beac­htung fand die Fest­pre­digt von Abt Tho­mas M. über das Bier. Außer­dem waren ver­sc­hi­e­de­ne Präsen­ta­ti­o­nen und ein „Tag der offe­nen Tür“ am 14./15. Okt­ober, bei dem über 5000 Besuc­her gezählt wur­den. Alle erhi­el­ten eine Maß Fre­i­bi­er und ein Präsent. Im Jubi­läums­ja­hr ging der tec­hni­sc­he Direk­tor der Bra­u­e­rei Bisc­hofs­hof und der Klo­s­ter­bra­u­e­rei, Herr Herr­mann Weindl, in den Ruhe­s­tand. Seit dem die gesc­häf­tlic­he Ver­bin­dung zwi­sc­hen bei­den Bra­u­e­re­i­en bes­te­ht, war Herr Weindl auch dem Klo­s­ter stets sehr ver­bun­den. Unse­re Segen­swün­sc­he begle­i­ten ihn. Die Wel­ten­bur­ger Musik­ge­me­in­sc­ha­ft unter der Lei­tung von Prof. Josef Kohl­häu­fl wirk­te mehr­fach bei der fes­tlic­hen Ges­tal­tung des Got­tes­di­en­stes mit, so am 3. Advent, in der Chri­st­met­te, beim Gol­de­nen Pri­e­s­ter­ju­bi­läum von Altabt Tho­mas sowie zum Jubi­läum der Klo­s­ter­bra­u­e­rei. Außer­dem fan­den, wie es schon lan­ge Tra­di­ti­on ist, zwei Kon­zer­te statt, im Som­mer und im Herbst. Beide zogen wie­der zahl­re­ic­he Fre­un­de der gei­s­tlic­hen Musik an. Beim Herb­st­kon­zert trat der Vere­in der „Fre­un­de der Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg e.V.“ als Mit­ve­ran­stal­ter auf. Seit sei­ner Grün­dung im Okt­ober 1999 sind ihm inzwi­sc­hen 140 Per­so­nen, Fir­men und Insti­tu­ti­o­nen bei­ge­tre­ten. Als kle­i­nes „Dan­ke schön“ waren die Mit­gli­e­der im Ansc­hluß an das Kon­zert zu einem kur­zen Ste­hem­p­fang ein­ge­la­den. Es wäre erfre­u­lich, wenn sich wei­ter­hin vie­le durch ihren Bei­tritt „offen als Fre­un­de Wel­ten­burgs beken­nen“ würden.

Vom 29. Juli bis 3. Sep­tem­ber fand erst­mals die Aus­s­tel­lung zeit­ge­nös­si­sc­her Kunst unter dem Mot­to „Wel­ten­bur­ger Spu­ren 2000“ statt. Herr Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Wal­ter Zit­zel­sber­ger hat sie in Anwe­sen­he­it zahl­re­ic­her Gäs­te und Kun­st­fre­un­de offi­zi­ell eröffnet. Von der Anle­ge­s­tel­le der Schif­fe an der Donau, über den Klo­s­ter­hof bis hin zum Fra­u­en­berg sowie im Fest­sa­al waren die Wer­ke von 15 Kün­stlern aus­ge­s­tellt. Kur­ze Erklärun­gen sowie ein Lage­plan lagen für die Besuc­her aus. Beson­ders ver­di­ent gemac­ht um die Aus­s­tel­lung hat sich der Bild­ha­u­er Alfred Bösc­hl durch Idee, Kon­ze­pt und Orga­ni­sa­ti­on. Inzwi­sc­hen ist auch ein Kata­log ersc­hi­e­nen, der im Klo­s­ter­la­den erwor­ben wer­den kann. Die­ses Pro­jekt wur­de beson­ders von der Klo­s­ter­bra­u­e­rei im Rahmen ihres Jubi­läums geför­dert, wofür Herrn Direk­tor H.J. Moser aufric­htig gedankt sei. Für die Aus­s­tel­lung „Natur – in Seide gesc­hnit­ten“ des „Gröbal-Ate­li­ers“, die in den letz­ten Jahren meist in den Feri­e­nwoc­hen statt­fand, wur­de ein neu­er Raum gefun­den, näm­lich der frühe­re Hoc­hwas­ser­s­tall am Weg zum Fra­u­en­berg. Er kann als Ort für eine Dau­e­ra­us­s­tel­lung genutzt wer­den. Er erhi­elt den Namen “Arc­he Noah“. In den Som­mer­mo­na­ten sol­len Natur­führun­gen von dort ihren Aus­gang nehmen. Am 23. Okt­ober wur­de der nun reno­vi­er­te Raum den Mönc­hen, Ange­s­tellten und Gäs­ten vor­ge­s­tellt. Im Rahmen die­ses Abends trat die „Zau­ber­kün­stle­rin Jan­ine Sil­ver“ auf und „beza­u­ber­te“ die Anwe­sen­den. Für die Hau­pt­fe­s­te der Bru­der­sc­ha­f­ten gewann ihr Präses P. Gre­gor Herrn Prälat Ludwig Scharf aus Regen­s­burg sowie P. Pro­vin­zi­al Gre­gor Len­zen von den Pas­si­o­ni­s­ten in Münc­hen als Fest­pre­di­ger. Außer­dem fan­den die für die Mit­gli­e­der orga­ni­si­er­ten Ein­ke­hr­ta­ge regen Zulauf.

Gäs­te

Ein beson­de­res Ere­i­g­nis, das wohl his­to­ri­sch genannt wer­den kann, war der Besuch unse­res Diöze­san­bi­sc­hofs Man­fred Mül­ler, des Wei­hbi­sc­hofs Vin­zenz Gug­gen­ber­ger und des gesam­ten Dom­ka­pi­tels in Wel­ten­burg am Nac­hmit­tag des 18. Sep­tem­ber. Nic­ht ein fei­er­lic­her Anlaß führ­te uns zusam­men, son­dern der Wun­sch, unser Klo­s­ter, auch von innen, etwas näher ken­nen­zu­ler­nen. Nach einer Führung durch die Bra­u­e­rei, die Kla­u­sur und die übri­gen Klo­s­ter­ge­bäu­de san­gen wir mite­i­nan­der die Ves­per, der sich das geme­in­sa­me Aben­des­sen im Refek­to­ri­um ansc­hloß. In der zwan­glo­sen Atmo­sp­häre kamen der Kon­vent und die hohen Gäs­te schnell ins Ges­präch mite­i­nan­der. Am 16. Janu­ar besuc­hte der Regi­e­rung­s­präs­ident von Nie­der­ba­yern, Dr. Wal­ter Zit­zel­sber­ger, mit Gat­tin unse­re Abtei. Zu ver­sc­hi­e­de­nen Anläs­sen weil­ten mehr­mals Lan­drat Dr. Hubert Fal­ter­me­i­er, der auch der 1. Vor­sit­z­ende des „Vere­ins der Fre­un­de der Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg e.V.“ ist, Bür­ger­me­i­s­ter Heinz Reic­he von Kel­he­im und des­sen Stellver­tre­ter bei uns. Auch in die­sem Jahr fand wie­der der ers­te Teil des Kom­mun­no­vi­zi­a­tes der baye­ri­sc­hen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­ti­on in unse­rer Abtei statt. Vom 2.–20.Mai hat­te unser Kon­vent Ver­s­tär­kung durch sec­hs Novi­zen. Tra­di­ti­o­nel­le­rwe­i­se fiel das „Kle­i­ne Äbte­tref­fen“ in die­sen Zei­tra­um. Am 22.September unter­na­hmen die zei­tlic­hen Pro­fes­sen der Kon­gre­ga­ti­on von St. Otti­li­en einen Aus­flug und waren unse­re Gäs­te beim Chor­ge­bet und im Refek­to­ri­um bei den Mahl­ze­i­ten. Am Fest der Hl. Schut­zen­gel, dem Patro­zi­ni­um unse­rer Baye­ri­sc­hen Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­ti­on, dem 2.Oktober, spen­d­ete Abt Tho­mas M. unse­rem mehr­ma­li­gen Gast Mar­tin Nyqvist aus Obe­rur­sel im Pon­tifi­ka­lamt das Sakra­ment der Firmung.

Wenn auch das Inter­net immer mehr an Bede­u­tung gewinnt, ble­i­ben doch alle ande­ren Wege der Ver­bun­den­he­it wei­ter­hin wic­htig. Für die­se möc­hten wir Ihnen ein herz­lic­hes „Vergelt’s Gott“ sagen: Besuc­he, Post, Spen­den, die Mit­gli­ed­sc­ha­ft im För­der­ve­re­in – und vor allem auch das Gebet. Darin täglich ver­bun­den ver­ble­i­ben wir herz­lich grüßend mit reic­hen Segen­swün­sc­hen zum Wei­hnac­ht­s­fest und für das neue Jahrtausend

Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg

Jahresbericht 1999

Advent 1998 – Advent 1999

Die­ser Advent ist zugle­ich der Advent zum Hei­li­gen Jahr und damit zum neu­en Jahr­ta­u­send. Da unser Klo­s­ter um 600 gegrün­det wur­de, ste­ht eigen­tlich ein Jubi­läum an. Da sich unser Grün­dungs­ja­hr nic­ht exakt ang­eben läßt, wol­len wir das Jahr 2000 nic­ht mit einem wei­te­ren Anlaß des Fei­erns „bela­s­ten“. Die 1400 Jahr-Fei­er soll zu einem späte­ren Zeit­punkt in den kom­men­den Jahren sein, nac­hdem das Jubi­läum ein­ge­hend vor­be­re­i­tet wer­den konn­te. Das wäre in die­sem Jahr ohne­hin nic­ht möglich gewe­sen. Denn es war ganz geprägt durch die Hoc­hwas­ser­ka­ta­s­trop­he am Pfing­st­fest und ihren viel­fäl­ti­gen Folgen.

Schon Ende Febru­ar wur­de Wel­ten­burg ein ers­tes Mal von einem Hoc­hwas­ser kle­i­ne­ren Aus­ma­ßes heim­ge­suc­ht. Im Kel­ler waren ein­ige Fahrräder ver­ges­sen wor­den. P. Gre­gor ließ sie von den Tauc­hern der Feu­e­rwe­hr aus dem über­flu­te­ten Kel­ler bergen.

Am Mor­gen des Hoc­hfe­s­tes Chri­s­ti Him­mel­fa­hrt trat die Donau wie­der über die Ufer. Das Was­ser stand unge­wöhn­lich lan­ge in einer Höhe, die fast den Pegel­stand von 1994 erre­ic­hte. In der gesam­ten Asam­s­tra­ße gab es gro­ßen Scha­den. Auf­grund eines besc­hädig­ten Gas­tanks in einem Haus bes­tand sogar Explo­si­on­s­ge­fa­hr. Für mehre­re Stun­den mußten alle Zufa­hr­ten nach Wel­ten­burg ges­pe­rrt wer­den. So wur­den wenig­s­tens die Feu­e­rwe­hr und die wei­te­ren Hel­fer nic­ht durch die Scha­ren von Tou­ri­s­ten behin­dert. Im über­flu­te­ten Klo­s­ter­gar­ten fan­den fast alle unse­re Bie­nen den Tod.

Als das Was­ser zurück­ging und die Instand­set­zun­gen began­nen, ahn­te wohl kaum jemand, was erst noch bevor­s­tand. Die Donau sti­eg durch hef­t­ige, lang anda­u­ern­de Regen­fäl­le wie­der sehr rasch an. In Ober­ba­yern gab es bere­its Kata­s­trop­he­na­larm und Tode­so­p­fer. Am Mor­gen des Pfing­st­fe­s­tes war abzu­se­hen, daß das Was­ser der Donau noch wei­ter ste­i­gen wird und daß dies­mal die Abwe­hr­ma­ßna­hmen der Feu­e­rwe­hr­le­u­te, die Tag und Nac­ht mit schwe­rem Gerät im Ein­satz waren, das Unhe­il nic­ht mehr wer­den auf­hal­ten kön­nen. So konn­ten wir nur noch ver­suc­hen, so viel wie möglich in Sic­her­he­it zu brin­gen. Die Waren des Klo­s­ter­la­dens, das Inven­tar des Refek­to­ri­ums, der Gäs­te­s­pe­i­se­säle und der Küc­hen­rä­ume wur­den mit Hil­fe von Gäs­ten und der Feu­e­rwe­hr in die obe­ren Eta­gen gebrac­ht. Doch für vie­les kam jeder Ein­satz zu spät. Da in der Küc­he am Vor­mit­tag das Essen gekoc­ht wor­den war, traf sich ein Teil des Kon­ven­tes noch zum Mit­ta­ges­sen im Refek­to­ri­um, während dort schon das Was­ser durch die Fugen des Pfla­s­ters ein­drang. Nun mußte auch die FFW auf­g­eben und ihre Geräte in Sic­her­he­it brin­gen. Gegen 14 Uhr hieß es: „Das gesam­te Klo­s­ter­ge­län­de wird geflu­tet.“ Inner­halb kur­zer Zeit stan­den die Klo­s­ter­sc­hen­ke, die Bra­u­e­rei, das Kon­vent­ge­bäu­de, der Klo­s­ter­gar­ten mit sei­nen Gebäu­den und die Gara­gen unter Was­ser. Im Erd­ge­sc­hoß betrug die Was­ser­höhe 1,36 m. Nac­hts drang das Was­ser sogar in die am höc­hs­ten Punkt des Hofes gele­ge­ne Abte­i­kirc­he ein. Es reic­hte am Mor­gen des Pfing­st­mon­ta­ges im Cho­rra­um über die ers­te Stu­fe, die zum Hoc­hal­tar hina­uf­führt. So mußte im Pre­s­byte­ri­um ein Steg erric­htet wer­den, um über­ha­u­pt auf die sei­tlic­he Orge­lem­po­re zu gelan­gen, da dort die ein­z­ige Möglic­hke­it war, um über den Fra­u­en­berg das Klo­s­ter zu ver­las­sen oder zu betre­ten. Das Chor­ge­bet haben wir im baroc­ken Chor­ge­s­tühl hin­ter der his­to­ri­sc­hen Orgel gehal­ten. Kei­ne Hore ist aus­ge­fal­len. Die Hl. Mes­sen wur­den in der Kapel­le auf dem Fra­u­en­berg gefe­i­ert. Strom, Trin­kwas­ser und Tele­fon fie­len für mehre­re Tage aus. Auch in Neustadt/Donau, Sta­u­bing, Sta­u­sac­ker und im Dorf Wel­ten­burg haben zahl­re­ic­he Bewo­hner gro­ße Schäden zu bekla­gen. Der Pegel­stand des „Jahr­hun­dert­hoc­hwas­sers“ von 1965 wur­de noch über­trof­fen. Ledi­glich 1845 stand das Was­ser noch etwa einen hal­ben Meter höher. Die­se Höhe hät­te wie­der erre­ic­ht wer­den kön­nen, was durch den Deic­hbruch in Neu­s­tadt bei uns ver­hin­dert wor­den ist. Mehre­re Tage lang ström­te nun das drec­k­ige und mit Öl ver­se­uc­hte Was­ser durch das Klo­s­ter. Dara­uf schwam­men nic­ht nur Wil­den­ten, son­dern auch Waren aus den Lagern der Küc­he und des Klo­s­ter­la­dens sowie größe­re Möbel, Türen u.a. mehr. Als der Was­ser­s­tand zu sin­ken begann, wag­ten sich beherz­te Mit­brüder, Ange­s­tellte und Hel­fer mit Spe­zi­al­kle­i­dung in das ver­sc­hmutz­te Naß, um noch eini­ges an Inven­tar dara­us zu bergen.

So schlimm die gan­ze Situ­a­ti­on war, um so ermu­ti­gen­der war die gro­ße Hilf­s­be­re­it­sc­ha­ft, die uns aus nah und fern erwi­e­sen wur­de. Nac­hbarn und Fre­un­de brac­hten zu Essen und Trin­ken, ein Spül­di­enst wur­de orga­ni­si­ert, Trans­port­di­en­ste wur­den über­nom­men, von den Schwe­s­tern des Cabri­ni­he­i­mes in Offen­stet­ten konn­ten wir war­mes Mit­ta­ges­sen bekom­men. Zu den Rei­ni­gung­sar­be­i­ten, bei denen zunäc­hst gro­ße Men­gen Schlamm ent­fernt wer­den mußten, mel­de­ten sich Ein­zel­ne und gan­ze Gru­ppen. Nach und nach wur­de erst das Aus­maß der Schäden sic­ht­bar: zer­s­tör­tes und weg­ge­sc­hwemmtes Mobi­li­ar, zer­s­tör­te Holz­ver­täfe­lun­gen und Fußböden. Beson­ders hart traf es uns, daß die gesam­te Ein­ric­htung des Klo­s­ter­la­dens, der erst vor einem Jahr eröffnet wor­den war, völ­lig unbra­uc­hbar war. Dort, wo bis­her kein Sani­er­putz ange­brac­ht war, war das gan­ze Mau­e­rwerk durch die Feuc­htig­ke­it ver­dor­ben. Die gesam­te WC-Anla­ge der Klo­s­ter­sc­hen­ke war defekt, eben­so unse­re neue Tele­fo­nan­la­ge, die schwe­ren Gara­gen­to­re waren aus der Mau­er geris­sen, an der Hei­zung wur­den größe­re Repa­ra­tu­ren nötig.

Die Höhe des Gesamt­sc­ha­dens in der Abte­i­kirc­he mit Sakri­s­tei, im Klo­s­ter, in der Bra­u­e­rei und in der Klo­s­ter­sc­hen­ke hat die Mil­li­o­nen­gren­ze über­sc­hrit­ten. Die Kos­ten für die Instand­set­zun­gen erfor­dern noch erhe­blic­he finan­zi­el­le Anstren­gun­gen. Wohl­täter – durch Ver­mit­tlung der Abtei Ein­si­e­deln sogar auch aus der Schwe­iz – haben uns durch ihre gro­ßher­zi­gen Spen­den ihre Ver­bun­den­he­it bekun­det und uns in unse­ren Anstren­gun­gen unter­s­tützt. Dafür sei an die­ser Stel­le für alle Hil­fe ein von Her­zen kom­men­des „Vergelt’s Gott“ gesagt.

Die Ver­bun­den­he­it zum Klo­s­ter Wel­ten­burg kann man jetzt auch zei­gen durch den Bei­tritt zum „Fre­un­de­s­kre­is der Abtei Wel­ten­burg e.V.“, der am 27. Okt­ober gegrün­det wur­de. 23 Per­sön­lic­hke­i­ten des öffen­tlic­hen Lebens – unter ihnen H. Herr Wei­hbi­sc­hof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger, Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Zit­zel­sber­ger, Lan­drat Dr. Fal­ter­me­i­er, 2. Bür­ger­me­i­s­ter Beck­s­te­in – fan­den sich zur Grün­dung­s­ver­sammlung ein. Lan­drat Dr. Fal­ter­me­i­er wur­de in der sich ansc­hli­e­ßen­den ers­ten Mit­gli­e­der­ver­sammlung zum 1. Vor­sit­zen­den gewählt. Sein Stellver­tre­ter ist sat­zung­s­ge­mäß jewe­ils der Abt des Klo­s­ters. Durch Wahl wur­den das Amt des Schatz­me­i­s­ters Herrn Direk­tor Oswald Fre­idls und das des Schri­ft­führers Herrn Anton Röhrl jun. über­tra­gen. Der Vere­in ver­folgt den Zweck, „die Bene­dik­ti­ne­rab­tei Wel­ten­burg bei der Erfül­lung der seel­sor­glic­hen und kul­tu­rel­len Auf­ga­ben ide­ell und mate­ri­ell zu unter­s­tüt­zen. Er tut dies ins­be­son­de­re dadurch, daß er Mit­tel für die Erhal­tung und Res­ta­u­ri­e­rung der Abte­i­kirc­he und der Klo­s­ter­ge­bäu­de, für die fes­tlic­he Durc­hführung der Kirc­he­n­mu­sik, für die Bibli­ot­hek, für die Erfor­sc­hung der Gesc­hic­hte Wel­ten­burgs und deren Publi­ka­ti­o­nen gibt“ (Sat­zung des Fre­un­de­s­kre­i­ses §2.2).

Nach den gro­ßen Rei­ni­gung­sak­ti­o­nen haben wir uns pro­vi­so­ri­sch eingerichtet:

Da wir das Gäs­te­ha­us für ein­ige Mona­te schli­e­ßen mußten und das Per­so­nal in die­ser Zeit nic­ht besc­häf­ti­gen konn­ten, wur­de dort ein Aufent­halt­s­ra­um zum Refek­to­ri­um umfunk­ti­o­ni­ert, wei­te­re Räume dien­ten als Lager, als Spül­küc­he etc.

Als Ersatz für den Klo­s­ter­la­den wur­den im Hof drei Holz­hüt­ten auf­ge­ba­ut, in denen wenig­s­tens eine Auswa­hl aus dem Sor­ti­ment ange­bo­ten wer­den kann. Es bot sich ein Anblick wie auf dem Wei­hnac­hts­markt. Als ers­ter reno­vi­er­ter Raum konn­te Ende Juli der Laden wie­der eröffnet werden.

Auf­grund zahl­re­ic­her Aufla­gen nahm die Reno­vi­e­rung der Küc­he mit ihren Neben­räu­men mehre­re Mona­te in Ans­pruch, in denen uns dan­ken­swer­te­rwe­i­se die Klo­s­ter­sc­hen­ke mit Mit­ta­ges­sen ver­sorg­te. Am 6. Okt­ober ist es dann sowe­it, daß wir die Küc­he und das Refek­to­ri­um wie­der benut­zen kön­nen, auch wenn noch nic­ht alles fer­tig ist. Mönc­he und Per­so­nal kön­nen sich dabei über Erle­ic­hte­run­gen fre­u­en. P. Pri­or Bene­dikt hat­te die Mona­te hin­durch viel Mühe mit der Bau­a­uf­sic­ht. Nun konn­te P. Josef M. auch das Gäs­te­ha­us wie­der voll in Betri­eb nehmen. Bis auf Herrn Endru­lat nahmen alle Ange­s­tellten wie­der ihren Dienst auf.

Die Res­ta­u­ri­e­rung der Sakri­s­tei mit ihrer baroc­ken Ein­ric­htung wird ein län­ger­fri­s­ti­ges Pro­jekt, so daß als Ersatz ein Teil des Kla­u­sur­gangs im ers­ten Stock verwen­det wird. Dort fin­den eben­so die Gewän­der aus der Dorf­kirc­he Platz, denn die Schäden in der Kirc­he sind so groß, daß für zwei Jahre dort kei­ne Got­tes­di­en­ste gefe­i­er­te wer­den können.

Unab­hän­gig vom Hoc­hwas­ser begann bere­its im Janu­ar die Reno­vi­e­rung der Figu­ren­gru­ppe „Drac­hen­kam­pf des hl. Georg“ und der Assi­s­tenz­fi­gu­ren am Hoc­hal­tar als vor­ge­zo­ge­ne Maßna­hme einer Gesam­tre­no­vi­e­rung der Abte­i­kirc­he. Bis­her wur­de die urs­prün­glic­he Fas­sung aus der Zeit Asams, sowe­it sie noch vor­han­den ist, fre­i­ge­legt. Die Arbe­i­ten wer­den von der Fir­ma Pre­is & Pre­is aus­ge­führt. Die Notwen­dig­ke­it einer Gesamt­ma­ßna­hme wur­de nun durch das Hoc­hwas­ser, das das Raum­kli­ma noch pro­ble­ma­ti­sc­her mac­hte, ver­s­tärkt. Im Lau­fe des Jahres 2000 wird die end­gül­t­ige Ent­sc­he­i­dung darüber fal­len, nac­hdem in Bäl­de das Baye­ri­sc­he Lan­de­samt für Denk­mal­p­fl­ege ein Gesamt­kon­ze­pt vor­ge­legt hat.

Wer hät­te all das gedac­ht, als Abt Tho­mas an Epip­ha­nie nach dem Pon­tifi­ka­lamt die Donau seg­n­ete. Das war der Auf­takt zu ver­sc­hi­e­de­nen Pon­tifi­kal­funk­ti­o­nen, zu denen Abt Tho­mas im Lau­fe des Jahres unte­rwegs war. In mehre­ren Pfa­rre­i­en der Bis­tümer Regen­s­burg und Eic­hs­tätt spen­d­ete er jun­gen Chri­s­ten das Sakra­ment der Fir­mung. Am 21. Juni traf auch die Fir­mung für unse­re Klo­s­ter­p­fa­rre­i­en in Wel­ten­burg. Zum Kre­uz­fest in Sche­yern, zum Gebet­s­tag des Päp­s­tlic­hen Wer­kes für Gei­s­tlic­he Beru­fe im Rahmen der Regen­s­bur­ger Wolf­gang­swoc­he, beim Ska­pu­li­er­fest und beim Hau­pt­fest der Sal­va­tor­bru­der­sc­ha­ft in Stra­u­bing und zur Wallfa­hrt des Deka­na­tes Berc­hing auf den Peter­s­berg fei­er­te Abt Tho­mas das Pon­tifi­ka­lamt und hielt die Fest­pre­digt, eben­so zur Monat­swallfa­hrt in Tir­sc­hen­re­uth, Wörth/Donau, Eic­hel­berg und Haa­der. Fer­ner wur­de er zu Patro­zi­ni­um­s­fe­i­ern in der Hei­mat Rai­ten­buch, in Sand­har­lan­den, Ballmerts­ho­fen, Auf­ha­u­sen und Lipperts­ho­fen ein­ge­la­den. Des wei­te­ren nahm er an Jubi­läen teil, bei Ein­führun­gen und Wei­hen, an Tagun­gen für Ordens­le­u­te und Obe­re, an der Selig­s­prec­hung von Anna Schäf­fer in Rom und dem ers­ten litur­gi­sc­hen Gedenk­tag der neu­en Seli­gen in Min­del­stet­ten mit dem Apo­s­to­li­sc­hen Nun­ti­us Erz­bi­sc­hof Gio­van­ni Lajo­lo. Manc­he die­ser Ter­mi­ne und Tagun­gen tref­fen – wie auch bei ande­ren Mit­brüdern – jähr­lich zu, so daß wir sie nic­ht immer neu wie­der­ho­len möchten.

Am 13. Sep­tem­ber haben wir den dies­jähri­gen Kon­ven­ta­u­s­flug unter­nom­men. Hau­pt­zi­el war die Bene­dik­ti­ne­rab­tei St. Ger­trud in Tet­te­nwe­is, die heu­er ihr 100jähriges Grün­dungs­ju­bi­läum fei­ern konn­te. Sie hat man uns und Abt Alu­in von Han­ga, Tan­sa­nia, der in die­sen Tagen bei uns zu Gast war, lie­be­voll und gro­ßzügig auf­ge­nom­men und es wur­de sogar die Kla­u­sur auf­ge­h­oben, so daß wir nach der Mit­tags­ho­re geme­in­sam mit den Schwe­s­tern das Mit­tags­ma­hl im Refek­to­ri­um hal­ten konn­ten. Äbtis­sin Ber­nar­da führ­te uns vor- und hin­ter­her durch die Klo­s­te­ran­la­ge. Nach der fes­tlic­hen Kaf­fe­e­ta­fel ging es ins nahe Asbach, wo wir durch den Pfa­rrer eine Führung in der ehe­ma­li­gen Bene­dik­ti­ner­kirc­he erhi­el­ten. Das Muse­um in der frühe­ren Abtei war lei­der gesc­hlos­sen. Drit­te Sta­ti­on war das Augu­s­ti­ner-Chor­he­rren-Sti­ft Reic­her­s­berg in Öste­rre­ich: Herr Dec­hant Gre­gor bege­i­s­ter­te uns mit einer kur­zwe­i­li­gen Führung. Zusam­men mit dem Kon­vent san­gen wir dann die Ves­per und wur­den zum geme­in­sa­men Aben­des­sen ein­ge­la­den. Nach einer Likör­pr­obe in der Vinot­hek tra­ten wir die Heim­fa­hrt an.

Natür­lich ist der Aus­flug nic­ht das ein­z­ige Beric­hten­swer­te aus dem Konvent:

Etwas später als üblich, vom 31. Janu­ar bis 5. Febru­ar, hielt uns P. Rek­tor Albert Schmidt OSB (Beuron/S. Ansel­mo) die Kon­ven­te­xer­zi­ti­en über die „Ich-bin-Wor­te“ im Johannes-Evangelium.

Nach der Gelüb­de­er­ne­u­e­rung im Kon­ven­tamt am 5. Febru­ar band sich Fr. Rupert als Regu­l­ar-Obl­ate an unse­re Geme­in­sc­ha­ft. Nach dem Ver­lust aller Bie­nen­völ­ker, erhi­el­ten wir mehre­re neue von sei­nen Imker­kol­le­gen gesc­henkt. Lei­der mußte er auch bei der Obs­tern­te gro­ße Ein­bu­ßen hin­ne­hmen. Es gab nur ca. 10 % der sonst üblic­hen Apfelerträge.

Fr. Johan­nes kehr­te am 14. Mai von der Aus­bil­dung in Beu­ron zurück.

Fr. Step­han konn­te in Salz­burg die Vor­le­sun­gen been­den und kehr­te am 9. Juli für ein­ige Zeit ins Klo­s­ter zurück, um dann am 6. Sep­tem­ber in Regen­s­burg im Pri­e­s­ter­se­mi­nar den Pas­to­ral­kurs zu begin­nen. Dazu gehört auch ein Geme­in­de­prak­ti­kum, das er bei Dekan Josef Unsic­ker in der Pfa­rrei Wie­sau absolviert.

Für unse­re Gebräuc­he rund um den Beginn der Fas­ten­ze­it inte­res­si­er­te sich das Baye­ri­sc­he Fern­se­hen und sen­d­ete am Asc­her­mit­twoch inner­halb eines Bei­tra­ges ein­ige Minu­ten aus unse­rem Kloster.

In der Mit­tags­ho­re des Bene­dik­tus-Fes­tes wur­de am 20. März Frau Maria Kugler (Altöt­ting) in den Kre­is der Wel­to­bla­ten auf­ge­nom­men. In der Ves­per die­ses Fest­ta­ges wur­de unser Kan­di­dat Mar­kus Strell ein­ge­kle­i­det. Als Fr. Simon Maria haben wir nun nach eini­ger Vakanz einen eifri­gen Novi­zen. Inzwi­sc­hen konn­te er auch sein beru­flic­hes Gesc­hick als Zim­mer­mann unter Bewe­is stellen.

Obwo­hl die dro­h­ende Hoc­hwas­ser­flut bere­its den Zugang zum Klo­s­ter ersc­hwer­te, konn­te P. Tho­mas doch noch im Kre­i­se von Mit­brüdern, Verwand­ten und Fre­un­den sei­nen 40. Geburt­s­tag feiern.

Nach schwe­rer Krank­he­it ver­s­tarb am 26. Juni der Vater des Abtes, Herr Johann Fre­i­hart. Zahl­re­ic­he Mit­brüder nahmen am Begräb­nis in Rai­ten­buch teil.

P. Leo­pold unter­zog sich im Hil­de­gard-Kur­ha­us am Boden­see bei Dr. Wig­hard Stre­hlow einer Kur.

Manc­he kirc­hlic­hen Fes­te wur­den durch das Hoc­hwas­ser beeinträchtigt:

Die Fron­le­ic­hnam­s­pro­zes­si­on mußte einen ande­ren Ver­la­uf nehmen; sie end­ete nic­ht wie üblich an der Dorf­kirc­he, son­dern führ­te in die Orts­mit­te hinein.

Das Hau­pt­fest der Dre­i­fal­tig­ke­it­s­bru­der­sc­ha­ft konn­te nur im kle­in­sten Raum auf dem Fra­u­en­berg began­gen werden.

Dage­gen konn­te zum Fest der Herz-Mariä-Bru­der­sc­ha­ft der Stur­mi­us-Chor aus Ful­da zur Fes­tlic­hke­it bei­tra­gen. Zu Ein­ke­hr­ta­gen bei­der Bru­der­sc­ha­f­ten und beson­de­ren Gebet­sa­ben­den, gele­i­tet von „cha­ris­ma­ti­sc­hen“ und indi­sc­hen Pri­e­s­tern kamen sehr vie­le Gläubige.

Zusätz­lich lei­tet P. Gre­gor nun auch einen Gebet­s­kre­is, der sich im zwe­i­wöc­hi­gen Rhyt­hmus trifft.

Aus der gro­ßen Schar unse­rer Besuc­her wol­len wir hier wie­der eini­ger beson­ders gedenken:

Am 7. Janu­ar besuc­hte uns Erz­bi­sc­hof Dr. Karl Bra­un (Bam­berg).

Am 11. Janu­ar tag­te bei uns die Deka­nat­s­kon­fe­renz (Kel­he­im).

Am 20. Febru­ar besuc­hte der frühe­re Bun­de­s­ge­sund­he­its­mi­ni­s­ter Horst See­ho­fer mit Fami­lie Weltenburg.

Im März und Okt­ober setz­te Frau Heide Gabler die Tagun­gen für Kirc­hlic­he Bibli­ot­he­k­are fort: zum einen zum Fort­sc­hritt unse­rer eige­nen Bibli­ot­hek, zum ande­ren ein guter Erfa­hrung­sa­u­s­ta­u­sch mit Kol­le­gen und Kol­le­gin­nen, z.T. aus ande­ren Klöstern.

Am 5. April unter­na­hm Äbtis­sin Lae­ti­tia Fech O. Cist (Wald­sas­sen) mit eini­gen Mit­sc­hwe­s­tern einen kle­i­nen Kon­ven­ta­u­s­flug zu uns.

Zum Oster­hoc­hamt sang das „Spat­ze­nqu­ar­tett“ aus Regensburg.

Auch heu­er fand wie­der der ers­te Teil des Kom­mun­no­vi­zi­a­tes bei uns statt, des­sen Betre­u­ung nun H. Abt. Fr. Vin­zenz (Nie­de­ral­ta­ich) über­g­eben konn­te. Fr. Simon erhi­elt drei Woc­hen „Ver­s­tär­kung“ durch vier Mit­no­vi­zen aus Ettal, Schäf­tlarn und Ott­obe­u­ren. Abt Ber­hard (Sche­yern) eröffn­ete und besc­hloß die Tage, in denen Sr. Judith (Engel­tal), Abt Chri­s­ti­an P. Mein­rad (Mün­ster­sc­hwar­zach) referierten.

Noch während des Hoc­hwas­sers besuc­hte Herr Regi­e­rung­s­präs­ident Dr. Zit­zel­sber­ger, Lands­hut, zusam­men mit Herrn Lan­drat Dr. Fal­ter­me­i­er unser Klo­s­ter, um sich ein Bild von den Schäden zu mac­hen. Aus gle­ic­hem Anlaß erfolg­te am 17. Juni der Besuch des Baye­ri­sc­hen Umwelt­mi­ni­s­ters Schnappauf.

Am 20. Juni ges­tal­t­ete der Tho­mas v. Aqu­in-Chor aus Mic­higan (USA) das sonn­täglic­he Kon­ven­tamt. Am gle­ic­hen Tag kam Bisc­hof Oswald Hir­mer (Umt­ata, Süda­fri­ka) und bli­eb mit eini­gen Begle­i­tern drei Tage bei uns, während der er in eini­gen Pfa­rre­i­en das Firm­s­akra­ment spendete.

Am 30. Juli fand im Klo­s­ter­hof ein Bene­fiz­kon­zert zugun­sten der Hoc­hwas­se­ro­p­fer des Land­kre­i­ses statt, zu dem ca. 600 Besuc­her kamen, u.a. Sta­at­se­kre­tärin Chr­ista Ste­wens vom Umweltministerium.

Im Rahmen der dies­jähri­gen Aus­s­tel­lung des Gröbal-Ate­li­ers im Fest­sa­al sti­f­te­ten die Kün­stler eines ihrer hier gesc­haf­fe­nen Bil­der zu einer Ver­s­te­i­ge­rung. Die­se nahm Sta­ats­se­kre­tärin Ste­wens am 13. August vor. Der Erlös von 1.700 DM kam der Reno­vi­e­rung des Refek­to­ri­ums zugu­te. Am gle­ic­hen Tag besuc­hte Bun­de­s­ver­te­i­di­gungs­mi­ni­s­ter Schar­ping im Rahmen eines Tru­ppen­be­suc­hes bei den Pio­ni­e­ren in Ingol­stadt unter gro­ßen Sic­her­he­it­s­vor­ke­hrun­gen die Abteikirche.

Am 24. August dem Fest des Apo­s­tels Bart­ho­lo­mäus, war eine Dele­ga­ti­on aus Rumäni­en zu Gast, u.a. Metro­po­lit Dani­el Cio­bo­tea und Bisc­hof Petru Georg­hu. Sta­ats­mi­ni­s­te­rin Bar­ba­ra Stamm lei­t­ete die Gru­ppe. Am Nac­hmit­tag besuc­hte die Sän­ge­rin Mar­got Hel­lwig die Klosterkirche.

Sieb­zig Jahre Ver­bun­den­he­it mit Wel­ten­burg bekräf­tig­te Wei­hbi­sc­hof em. Karl Flügel, indem er mit dem Kon­vent am 20. Okt­ober auf dem Fra­u­en­berg ein Mari­en-Amt zele­bri­er­te und uns ansc­hli­e­ßend zum Mit­ta­ges­sen einlud.

Zu den letz­ten Gäs­ten des Beric­hts­ja­hres gehören die Teil­ne­hmer der AGOM-Herb­st­vollver­sammlung, die am 12./13. Novem­ber bei uns statt­fand. Unter ihnen war auch Wei­hbi­sc­hof Vin­zenz Gug­gen­ber­ger, der Orden­s­re­fe­rent der Diöze­se Regensburg.

Nun dan­ken wir für alle Zeic­hen der Ver­bun­den­he­it und für alle viel­fach erfa­hre­ne Hil­fe – beson­ders ange­sic­hts der Hoc­hwas­ser­ka­ta­s­trop­he – und wün­sc­hen Ihnen einen besinn­lic­hen Advent: Mögen Sie Zei­ten der Stil­le fin­den, um Ihr Herz für den Erlöser zu öffnen. Er möge Sie im Jahr 2000 nach sei­ner Geburt mit Sei­nem Segen begleiten.

Das wün­sc­hen Ihnen Ihre Bene­dik­ti­ner von Weltenburg